Raus aus dem Klassenzimmer, rein in die Praxis: Realisierbare Ideen waren gefragt und sollten anschaulich umgesetzt werden. Für den Galileo-Kurs des Gymnasiums eine große Herausforderung, der sich die Schüler gerne stellten. Zusammen mit dem wettbewerbs-erprobten Lehrer Andreas Frerkes fanden sie in dem Dienstleistungsunternehmen Geoplex, das zum Beispiel das Solardachkataster in Steinhagen entwickelt hat, einen geeigneten Kooperationspartner. Schließlich spielt die Energiegewinnung aus Sonnenenergie in der Stadt der Zukunft eine entscheidende Rolle.
„Ich habe den Schülern Einblicke in die regenerativen Energien gegeben”, erzählt Henrich Hardieck vom Unternehmen Geoplex. Mehrmals war er im Gymnasium zu Gast und zeigt sich noch immer beeindruckt vom Engagement und der Kreativität der Jugendlichen: „Die haben sehr viel in Eigenregie auf die Beine gestellt. Ich bin schwer beeindruckt.”
SEAN-W haben die Schüler ihr Projekt genannt. Die Buchstaben stehen für Sonne, Elektroauto, Architektur, Natur und Wireless-Strom. In mehreren Gruppen wurde zu den einzelnen Themen gearbeitet. Da wäre zum Beispiel der virtuelle dreidimensionale Nachbau des Steinhagener Wohnviertels rund um die Görlitzer Straße, anhand dessen die Schüler ihre Visionen für die Stadt der Zukunft zeigen. Natürlich sind die Dächer mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, und auf den Straßen rollen Elektro- und Solar-Autos.
Zwischen den Häusern steht der Sea-Tree, ein Baum im Wasser, der einen neuen Lebensraum für Pflanzen und wild lebende Tiere schaffen soll, die aus Großstädten zunehmend verdrängt werden. Der Baum soll vor allem in Großstädten, die am Meer liegen, gebaut werden und auf mehreren Etagen nicht nur Tieren als Lebensraum dienen, sondern den Menschen als Naherholungsgebiet.
Sehr speziell wird es in der Gruppe »Wireless Strom«. Hier haben die Schüler über die Anwendungen und Theorien von drahtloser Energieübertragung geforscht. Der hygienischen Trinkwassererwärmung hat sich eine andere Gruppe gewidmet.
In Berlin kommt es jetzt da-rauf an, dass die Steinhagener ihre Projekte auch überzeugend präsentieren. Dazu gehört auch die mit viel Liebe zum Detail erstelle Homepage, auf der die Jugendlichen ihre Stadt der Zukunft erläutern. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Gruppe vom Steinhagener Gymnasium die jüngste ist, die es überhaupt ins Finale geschafft hat. „Der Wettbewerb war für die Jahrgänge acht bis 13 ausgeschrieben”, merkt Henrich Hardieck an. Zehn Teams werden am Montag ihr Projekt vorstellen. Bewertet werden Inhalt, Praxisbezug, Präsentation und die Website.
Der Hauptgewinn ist eine Reise nach Peking. Dort können sich die Gewinner einen Eindruck verschaffen von einer Megacity, in der Zukunftsentwicklungen in der Regel als Erstes zu bestaunen sind. „Aber die Einladung nach Berlin ist ja auch schon mal eine tolle Anerkennung”, freut sich Henrich Hardieck über den ersten Erfolg des Galileo-Kurses.
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