Halle/Bielefeld (HK).
Bis zur letzten Minute blieb das diesjährige Rennen zum »Bobby-Car-Solar-Cup«, der bereits zum sechsten Mal ausgetragen wurde, auf dem Gelände der Stadtwerke Bielefeld sehr spannend. Dabei sorgte das Team der »Ravensberger Erfinderwerkstatt« aus Halle mit neun Schülern aus fünf verschiedenen Schulen nach zwei Misserfolgen doch noch für ein Happy End. In der Wertung »Technische Kreativität, Handwerk und optisches Design« sicherte sich die heimische Mannschaft, trotz technischer Probleme, in den beiden ersten Wettbewerben den ersten Platz.In diesem Jahr hatten sich acht Schüler und eine Schülerin aus fünf Schulen und den drei Schulformen Förderschule, Realschule und Gymnasium zum Team »Ravensberger Erfinderwerkstatt« zusammengetan. Betreut wurde die Mannschaft von Kirsten Biedermann aus
Halle.
In vier Monaten analysierten die Schüler zunächst das Reglement, ließen sich von Entwicklungsingenieur Daniel His im Rahmen eines Workshops Grundlagen des Fahrzeugbaus erklären und entwickelten ein darauf optimal abgestimmtes Konzept.Während sich einige Schüler um das Fahrgestell kümmerten und dafür von Werkzeugmachermeister Christian Gatz in die Metallbearbeitung eingewiesen wurden, waren andere in Sachen Elektronik aktiv und bauten unter anderem eine Motorsteuerung. Die Karosserie, das Bobby-Car, musste verlängert und verbreitert werden, um Elektrik und Antriebsmechanik aufnehmen zu können. Darum kümmerte sich das Team um Student Fabian Hilpert aus
Steinhagen.
Er unterstützt das Team der »Erfinderwerkstatt« seit nunmehr fünf Jahren, zunächst als Teammitglied und später als Juniorbetreuer. Ein viertes Team beschäftigte sich mit dem Design von Teamlogo, Teamshirts und dem technischen Konzept, das schriftlich einzureichen war. Parallel dazu lief das Fahrertraining mit Keano Vinke auf Solar-Bobby-Cars der »Erfinderwerkstatt« aus den Vorjahren.Nach rasanter Fahrt durch den Kreisel und atemberaubender Slalomtour steuert Keano Vinke am Renntag im ersten Wettbewerb mit hoher Geschwindigkeit auf das letzte Hindernis zu. Beim Überfahren der Wippe hob das Bobby- Car ab. Bei der anschließenden Landung brach eine Schweißstelle und machte das Fahrzeug manövrierunfähig. Damit war der erste Traum von einem Podestplatz ausgeträumt. Die Konkurrenz aus Steinhagen landete auf Platz zwei.
Rechtzeitig zum Kopf-an-Kopf-Rennen wurde der Defekt behoben und in Vor- und Zwischenlauf fuhr Keano Vinke jeweils auf Platz eins. Im Finallauf verließ ihn dann erneut das Glück. Zunächst setzte, in Führung liegend, die Motorsteuerung aus und dann riss beim Einschalten des Boosters für das letzte entscheidende Überholmanöver die Kette.
Am Ende durfte die »Ravensberger Erfinderwerkstatt« dann doch noch jubeln. In der Kategorie »Technische Kreativität, Handwerk und optisches Design« gewann das Team den mit 400 Euro dotierten ersten Platz. Was genau das Team mit dem Preisgeld jetzt machen wird, wollen die Nachwuchsingenieure in aller Ruhe überlegen.
Viel Zeit zum Ausruhen bleibt den Erfindern indes nicht. Am 14. September müssen die fünf Solar-Bobby-Cars der »Erfinderwerkstatt« wieder flott sein. Dann geht es auf dem Ostwestfalen-Damm in ein nächstes Bobby-Car-Rennen. Wer hier gewinnen will, der kann sich weder Fahrgestellbruch noch Kettenriss leisten.
Der Solar-Cup bildete den Höhepunkt eines gemeinsamen Projekts der Agentur für Arbeit Bielefeld, Stadtwerke Bielefeld, Verein Deutscher Ingenieure VDI OWL, WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld und der Stadt