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»Ravensberger Erfinderwerkstatt« triumphiert

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Halle/Bielefeld (HK).
Bis zur letzten Minute blieb das diesjährige Rennen zum »Bobby-Car-Solar-Cup«, der bereits zum sechsten Mal ausgetragen wurde, auf dem Gelände der Stadtwerke Bielefeld sehr spannend. Dabei sorgte das Team der »Ravensberger Erfinderwerkstatt« aus Halle mit neun Schülern aus fünf verschiedenen Schulen nach zwei Misserfolgen doch noch für ein Happy End. In der Wertung »Technische Kreativität, Handwerk und optisches Design« sicherte sich die heimische Mannschaft, trotz technischer Probleme, in den beiden ersten Wettbewerben den ersten Platz.

In diesem Jahr hatten sich acht Schüler und eine Schülerin aus fünf Schulen und den drei Schulformen Förderschule, Realschule und Gymnasium zum Team »Ravensberger Erfinderwerkstatt« zusammengetan. Betreut wurde die Mannschaft von Kirsten Biedermann aus

Halle.
In vier Monaten analysierten die Schüler zunächst das Reglement, ließen sich von Entwicklungsingenieur Daniel His im Rahmen eines Workshops Grundlagen des Fahrzeugbaus erklären und entwickelten ein darauf optimal abgestimmtes Konzept.

Während sich einige Schüler um das Fahrgestell kümmerten und dafür von Werkzeugmachermeister Christian Gatz in die Metallbearbeitung eingewiesen wurden, waren andere in Sachen Elektronik aktiv und bauten unter anderem eine Motorsteuerung. Die Karosserie, das Bobby-Car, musste verlängert und verbreitert werden, um Elektrik und Antriebsmechanik aufnehmen zu können. Darum kümmerte sich das Team um Student Fabian Hilpert aus

Steinhagen.
Er unterstützt das Team der »Erfinderwerkstatt« seit nunmehr fünf Jahren, zunächst als Teammitglied und später als Juniorbetreuer. Ein viertes Team beschäftigte sich mit dem Design von Teamlogo, Teamshirts und dem technischen Konzept, das schriftlich einzureichen war. Parallel dazu lief das Fahrertraining mit Keano Vinke auf Solar-Bobby-Cars der »Erfinderwerkstatt« aus den Vorjahren.

Nach rasanter Fahrt durch den Kreisel und atemberaubender Slalomtour steuert Keano Vinke am Renntag im ersten Wettbewerb mit hoher Geschwindigkeit auf das letzte Hindernis zu. Beim Überfahren der Wippe hob das Bobby- Car ab. Bei der anschließenden Landung brach eine Schweißstelle und machte das Fahrzeug manövrierunfähig. Damit war der erste Traum von einem Podestplatz ausgeträumt. Die Konkurrenz aus Steinhagen landete auf Platz zwei.

Rechtzeitig zum Kopf-an-Kopf-Rennen wurde der Defekt behoben und in Vor- und Zwischenlauf fuhr Keano Vinke jeweils auf Platz eins. Im Finallauf verließ ihn dann erneut das Glück. Zunächst setzte, in Führung liegend, die Motorsteuerung aus und dann riss beim Einschalten des Boosters für das letzte entscheidende Überholmanöver die Kette.

Am Ende durfte die »Ravensberger Erfinderwerkstatt« dann doch noch jubeln. In der Kategorie »Technische Kreativität, Handwerk und optisches Design« gewann das Team den mit 400 Euro dotierten ersten Platz. Was genau das Team mit dem Preisgeld jetzt machen wird, wollen die Nachwuchsingenieure in aller Ruhe überlegen.

Viel Zeit zum Ausruhen bleibt den Erfindern indes nicht. Am 14. September müssen die fünf Solar-Bobby-Cars der »Erfinderwerkstatt« wieder flott sein. Dann geht es auf dem Ostwestfalen-Damm in ein nächstes Bobby-Car-Rennen. Wer hier gewinnen will, der kann sich weder Fahrgestellbruch noch Kettenriss leisten.

Der Solar-Cup bildete den Höhepunkt eines gemeinsamen Projekts der Agentur für Arbeit Bielefeld, Stadtwerke Bielefeld, Verein Deutscher Ingenieure VDI OWL, WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld und der Stadt

Bielefeld.
Veranstalter des Wettbewerbs ist das regionale Netzwerke Energie Impuls OWL. "Mit dem Bobby-Car-Solar-Cup wollen wir junge Leute und Unternehmen zusammenbringen, um die spannenden Berufe in den Betrieben erlebbar zu machen und so die eigene Berufswahl besser vorzubereiten", sagte Thomas Richter von der Agentur für Arbeit Bielefeld.

Proteste in Dissen reißen nicht ab - Demo am Freitag

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Dissen (AG). Viel Post soll Cornelia Rundt, Sozialministerin des Landes Niedersachsen, in den kommenden Tagen aus dem Landkreis Osnabrück und den angrenzenden Gebieten Nordrhein-Westfalens bekommen. Ob sie sich über die Grüße freut, sei dahingestellt, denn die Aktion ist die jüngste Idee des aktiven Widerstands gegen die Pläne zur Schließung des Krankenhauses in Dissen.

Das befindet sich weiter in der sogenannten Planinsolvenz. Die Nachrichtenlage ist seltsam zwiegespalten: Während die rührigen Kämpfer für den Erhalt des Klinikums rund um den Albertine-Förderverein mit im-mer neuen Ideen und Argumenten aufwarten, kommt von den Betreibern der Schließung argumentativ recht wenig Überzeugendes.

Gleichwohl droht das Schicksal seinen Lauf zu nehmen. Am Mittwoch, 10. September, tagt der Kreistag ab 10 Uhr in Osnabrück. Auch die Krankenhausunterstützer wollen dabei sei und treffen sich an diesem Tag um 8.30 Uhr am Lutherhaus in Dissen. Anmeldung unter ` (0 54 21) 44 86 bei Rainer van Oppen. Nach dem Protest am Kreishaus in Osnabrück soll es gegen 10.30 Uhr wieder zurück nach Dissen gehen, so die Planung.

Eingangs erwähnte Postkarten gibt es bei dieser Aktion und natürlich bei der nächsten Freitags-Demo - von den Initiatoren wird überlegt, ob »Mahnwache« nicht der passendere Begriff sei - am 5. September ab 16 Uhr in Dissen. Die Postkarten sind aber auch als Download zum Ausdrucken unter www.dissen.de im Internet erhältlich.

Rund eine halbe Stunde soll die kleine Demonstration dauern und die Organisatoren sind gespannt, wie viele Menschen diesmal dem Aufruf folgen. Die Resonanz in der vorigen Woche unterstreicht, welche Bedeutung das Klinikum Dissen für viele Menschen hat.

Polen-Party trifft auf Preis-Premiere

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Versmold (upo).
Auf den Besuch der Versmolder Delegation in Dobczyce im vergangenen Mai folgt in wenigen Wochen die Folgeaktion der Polen in
Versmold.
"Wir freuen uns sehr auf den Gegenbesuch unserer Freunde zum 20-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft", sagt Bürgermeister Michael Meyer-Hermann.

Man blicke erwartungsvoll auf ein viertägiges Fest der Freundschaft in

Versmold.
Beginnen wird dies am Donnerstag, 2. Oktober, mit der Ankunft der Gäste aus Dobczyce und deren Begrüßung im großen Sitzungsaal des Rathauses.

"So richtig ins Programm starten wir dann am Freitag, 3. Oktober. Wir haben den Tag der Deutschen Einheit ganz bewusst gewählt", sagt Christian Ludewig, Vorsitzender des Freundeskreises Dobczyce-

Versmold.

Starten wird der Tag um 11 Uhr im Rathaus direkt mit einem neuen Programmpunkt. "Wir werden in diesem Jahr zum ersten Mal den

Versmold-Preis
verleihen", verrät Ludewig. Mit dem Preis sollen zukünftig Versmolder ausgezeichnet werden, die sich in der Vergangenheit in vorbildlicher Art und Weise um die europäische Verständigung verdient gemacht haben.

"Wir können den diesjährigen Preisträger allerdings noch nicht verraten", sagt Ludewig. Derzeit befasse sich noch eine Jury, in der neben dem Bürgermeister auch die Fraktionsvorsitzenden der im Stadtrat vertretenen Parteien sowie Vertreter der drei Partnerstädte sind, mit Vorschlägen. Zukünftig soll dieser Preis dann alle zwei Jahre vergeben werden.

Kurz darauf folgt um 14 Uhr ein weiterer neuer Programmpunkt. In der Galerie et wird eine Ausstellung eröffnet, in der ein polnischer Künstler 20 Gemälde mit Motiven aus Versmold und Dobczyce zeigen wird. "Die Ausstellung soll einen anderen Blick auf die beiden Städte richten. Sie wird bis zum 14. Oktober geöffnet sein", sagt Ludewig. Zum Ausklang, der während des Wurstträgermarktes stattfindet, habe man sich eine kleine Besonderheit einfallen lassen, die noch nicht verraten werden soll.

Am Nachmittag folgen um 15 Uhr ein kurzer Stadtspaziergang und ein Besuch des Heimatmuseums, bevor dann ab 19.30 Uhr beim polnischen Abend bei Bröker die »Happy Band« aus Dobczyce aufspielt. "Dieser Abend mit polnischem Bier und polnischen Spezialitäten ist seit elf Jahren eine feste Institution", sagt Ludewig. Ein Termin, den man sich schon jetzt dick im Kalender markieren solle.

Am Samstag geht es dann über die Landesgrenze hinaus zu einer Stadtbesichtigung nach Osnabrück. Thematisch überschrieben werden soll der Ausflug mit dem Westfälischen Frieden und dem Beginn des 1. Weltkriegs vor 100 Jahren. Es folgt dann ab 19.30 Uhr ein bunter Abend im Foyer der CJD-Realschule mit Gospelchor und Boogie-Woogie-Band.

Da mit bis zu 60 Gästen aus Dobczyce gerechnet wird, arbeitet der Freundeskreis derzeit noch an Unterbringungsmöglichkeiten für die Besucher aus der südlich von Krakau gelegenen Kleinstadt. "Wir sind noch auf der Suche nach Gastfamilien", sagt Ludewig. Man sehe es als schönes Zeichen, wenn der Austausch auch innerhalb der Familien stattfände und man nicht auf Hotels zurückgreifen müsste. "Wer ein Gästebett bereitstellen möchte, sollte sich bei Heike Schmidt, ` (0 52 01) 4 35 87, melden."

Am Sonntag werden sich die polnischen Gäste dann nach einer Andacht in der Michaeliskirche wieder gegen 9.30 Uhr auf den Weg zurück nach Dobczyce machen.

Betreuungsgeld birgt Gefahr für Spielgruppen

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von kerstin spieker

Werther.
Von der Gelegenheit störungsfrei die Wohnung zu putzen über einen ersten Wiedereinstieg ins Berufsleben bis hin zum Besuch eines Sportkurses. Wenn Mütter kleiner Kinder einige Stunden in der Woche ihre Sprösslinge verlässlich betreut wissen, gibt es eine Menge, was ihnen einfällt, die Zeit sinnbringend zu nutzen. Spielgruppen erfreuten sich deshalb in den vergangenen Jahren stets großer Beliebtheit und hatten entsprechenden Zulauf. Damit scheint es nun vorbei zu sein. "Das Betreuungsgeld könnte für die Spielgruppen das Ende bedeuten", befürchtet Marion Jensen, Leiterin des Familienzentrums Fam.o.S. in Werther und stellt Eltern eine Alternativrechnung vor.

Auf eine fast 20-jährige Tradition können die Spielgruppen in der Böckstiegelstadt zurückblicken. Derzeit bieten vier Gruppen unterschiedliche Betreuungszeiten an verschiedenen Orten an. Die »Kirchenmäuse« betreuen Kinder ab zwei Jahren dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr im evangelischen Gemeindehaus. Ebenfalls ab zwei Jahre alt sind die Kinder, die in der Ampelschule bei den »Sandkastenrockern« montags, dienstags, donnerstags und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr betreut werden. Dienstags und donnerstags von 8.45 bis 11.45 Uhr kommen Kinder ab zwei Jahren in die Gruppe »Schlosszwerge«, die im Bürgerhaus Häger beheimatet ist. Bereits ab 1,5 Jahre alt sind Kinder, die bei den »Pucky’s« dienstags und donnerstags von 8.30 bis 11.30 Uhr im Kreisfamilienzentrum Fam.o.S. betreut werden. "Und überall stehen pädagogische Konzepte hinter der Arbeit. Es sind keine reine Aufbewahrungsgruppen", weiß Marion Jensen über die Spielgruppen zu sagen.

Gemeinsames Frühstück, jahreszeitliche Themen, Basteleien, gemeinsame Spielplatzbesuche und Kreisspiele sollen die jungen Kinder sanft auf den späteren Kindergartenbesuch vorbereiten. Dass die Ausweitung des Betreuungsangebotes für Unter-Dreijährige in den Kindertageseinrichtungen für einen Rückgang der »Kundschaft« sorgen würden, darauf hatten sich die Betreuerinnen in den Spielgruppen bereits eingerichtet. Alle vier Gruppen haben eine entsprechende Anerkennung durch das Kreisjugendamt. Entsprechend werden die Plätze gefördert und zwei Betreuungsvormittage kosten Eltern lediglich 20 Euro.

"Wer aber einen geförderten Betreuungsplatz für sein Kind in Anspruch nimmt, der verliert den Anspruch auf Betreuungsgeld für Unter-Dreijährige", erklärt Marion Jensen. Insbesondere Sonja Bräuer, die mit Kathi Ellermann die »Pucky’s« betreut, sah sich mit einer ganzen Reihe von Absagen konfrontiert. "Die Mütter sagten mir, dass sie dann nicht nur 20 Euro monatlich bezahlen müssten, sondern die 150 Euro nicht bekämen und nicht bereit wären, letztlich 170 Euro zu zahlen, um ihr Kind an zwei Vormittagen in der Woche betreut zu wissen." Derzeit stehen die »Pucky’s« entsprechend ohne Anmeldungen da. Zu kämpfen haben auch die beiden anderen Gruppen mit je zwei Betreuungsvormittagen.

Lediglich die »Sandkastenrocker« mit ihren vier Vormittagen haben keine Probleme, ihre Plätze zu füllen. "Da muss vielleicht ein Vormittag noch mit Oma gemacht werden und dann kann eine Mutter schon wieder über eine Halbtagsstelle nachdenken. Da ist dann das Betreuungsgeld kein Faktor mehr", sagt Brigitta Westerhoff von den »Kirchenmäusen«.

Ganz »kampflos« wollen die engagierten Spielgruppenleiterinnen das Feld dann aber doch nicht räumen. "Natürlich haben wir Verständnis dafür, dass 150 Euro für eine Familie ein schwerwiegendes Argument sind", sind sie sich einig. Deshalb haben sie versucht, Eltern nun einen Mittelweg zu bieten. Wer möchte, kann auf die Förderung des Betreuungsplatzes durch das Kreisjugendamt verzichten. Aus eigener Tasche müssten Eltern dann 80 Euro für zwei Vormittage in den Spielgruppen entrichten, behielten aber den Anspruch auf das Betreuungsgeld. Schließlich nähmen sie keinen geförderten Betreuungsplatz in Anspruch. Bei dieser Rechnung hätten sie noch 70 Euro monatlich übrig.

Wer sich für Plätze in den Spielgruppen interessiert, findet hier die Kontaktadressen: Kirchenmäuse: Brigitta Westerhoff, ` (0 52 01) 6 69 03 30; Sandkastenrocker: Kornelia Kley, ` (0 52 06) 12 63; Schlosszwerge: Maren Steinmann, ` (0 52 03) 90 16 53; Pucky’s: Sonja Bräuer, ` (0 54 28) 92 99 32. Allgemeine Fragen rund um Zuschüsse und Betreuungsgeld beantwortet gern Marion Jensen vom Fam.o.S. unter ` (0 52 03)29 60 66.

Robust ohne Theater

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Von Sven Hauhart

und Ralph Struck

Altkreis

Halle.
Bei Fußball-A-Ligist SC Peckeloh II läuft es derzeit rund. Durch das 5:2 über SuK Canlar behält die Vesovic-Elf auch nach dem dritten Spieltag ihre weiße Weste. Besonders auffällig auf Peckeloher Seite ist die körperliche Präsenz der Leihgaben aus dem Landesligakader. Von so viel tatkräftiger Unterstützung kann B-Ligist BV Werther II aktuell nur träumen.

"Jeder Spieler, der aus der Landesliga kommt, muss zeigen, dass er körperlich besser ist als jeder A-Liga-Spieler." Die Forderung von Alexandar Vesovic ist unmissverständlich. Die Kicker aus dem Kader der Ersten, die dauerhaft oder aushilfsweise zu der von ihm trainierten Reserve stoßen, sollen den Zweiklassenunterschied nicht durch Hacke, Spitze, eins, zwei, drei, sondern durch physische Überlegenheit unter Beweis stellen. Gegen die Gäste von Canlar, die ebenfalls nicht den Eindruck von Waisenknaben hinterließen, war das Dagegenhalten jedenfalls ein Schlüssel zum Peckeloher Erfolg. Allerdings mit einem Schönheitsfehler.

Osman Solmaz übertrieb es mit der körperlichen Robustheit und ließ sich nach einem Zweikampf zu einer Unbeherrschtheit hinreißen, als er sich mit dem Ellenbogen voran auf seinen am Boden liegenden Gegenspieler fallen ließ. "Ich habe das gesehen. Das war Rot", suchte Vesovic keine Entschuldigung und forderte, dass seine Elf "solches Theater mit Schiri und Gegner" künftig unterlässt. Der Unparteiische beließ es bei der gelben Karte für beide Kontrahenten.

Dass der Job als Coach einer Reservemannschaft nicht einfach ist, erlebten am vergangenen Sonntag die Trainer der B-Ligisten Spvg. Steinhagen II und des BV Werther II. Die Steinhagener unterlagen mit 0:6 bei der SG Oesterweg. "Da unser Landesliga-Team personelle Pro-bleme hatte, konnten keine Spieler abgestellt werden. Zwei Akteure unserer Alten Herren haben dankenswerterweise ausgeholfen", schilderte Steinhagens Trainer Jens Horstmann die angespannte Personalsituation.

Eine Woche vorher, beim 1:0 gegen den SC Peckeloh III, hatte Horstmann noch auf vier Spieler der Ersten zurückgreifen können. "Die Jungs haben sehr engagiert gespielt und waren maßgeblich am Sieg beteiligt", stellte »Hoshi« zufrieden fest. Bei weiterer Unterstützung von oben glaubt er an den Klassenerhalt.

Anders sieht die Situation beim BV Werther II aus. Bei der 1:5-Packung im Ortsderby in Langenheide standen fünf Akteure aus dem Bezirksliga-Kader auf dem Platz. "Die ganze Mannschaft war schlecht, aber von Leuten, die den Anspruch haben, höher zu spielen, muss einfach mehr kommen", sagte ein frustrierter Trainer Patrik Warmons. Er bemängelte vor allem die lasche Einstellung seiner Elf gegen einen motivierten Gegner. Warmons will das Gespräch mit Marcel Hokamp, Trainer der Ersten, suchen: "So kann es nicht weitergehen, dann spiele ich lieber nur noch mit den Jungs aus der Zweiten."

Der SC Halle setzt derweil künftig auf die Dienste von Yilmaz Kabasakal. Der 22-jährige Offensivspieler wurde bereits als A-Jugendlicher in das Landesligateam des SC Herford hochgezogen. Nach Verletzung und längerer Pause soll er nun beim SC zu alter Form zurückfinden.

Viele wertvolle Taler im Bauch

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Von Christiane Gerner

Werther.
Acht fröhliche Botschafter stehen an prominenter Stelle in Firmen und Geschäften in der Böckstiegelstadt. Die Geschäftsleute bitten ihre Kunden mit Hilfe der kunstvoll gestalteten »Wertherchen« um eine Spende für den Wertheraner Kinderfonds. Dieser hat seit seiner Gründung schon 57 Kindern aus 44 finanziell nicht so gut gestellten Familien in den Bereichen Musik, Kunst und Sport unterstützt.

Bei der jährlichen Zählung in den Räumlichkeiten von Fliesentechnik Bartholomäus kamen immerhin 1080 Euro für die gute Sache zusammen. "Der Vorstand ist sehr zufrieden mit diesem tollen Ergebnis", so die Vorsitzende Hannelore Bartholomäus.

Auch die anderen Mitstreiter wollen sich weiter für die gute Sache engagieren. Die Schöpferin der Wertherchen, Künstlerin und Galeristin Dorothea Wenzel, brachte gleich zwei der ungewöhnlichen Spendendosen mit in die Ziegelstraße: die aus ihrer Galerie und aus dem Nachbarladen Pocco Locco an der Ravensberger Straße.

Weitere Standorte der Wer-therchen sind: Udo Heidemann KG, Kfz Uphaus, Fliesentechnik Bartholomäus, Babbel GmbH, Brandschutz Sauer und die Brauerei in Rotingdorf. "Die Wertherchen werden oft bewundert, aber wenn wir den Kunden den Schlitz auf der Rückseite zeigen, ist die Reaktion manchmal etwas sparsam", erzählte Dorothea Wenzel, dass nicht jeder Spendenaufruf klappt.

"Dabei ist das Geld sehr gut angelegt", erzählt Geschäftsführer Gerhard Koch davon, wie durch den Kinderfonds konkret geholfen wird. "Ich gehe auch schon mal mit den kleinen Sportbegeisterten Schuhe kaufen", berichtet Koch mit Begeisterung. Denn genau so stellen sich die Aktiven im Kinderfonds die Unterstützung von Kindern aus finanzschwachen Familien vor: ganz praktisch und völlig unbürokratisch.

Von den 44 Familien, denen bisher geholfen werden konnte, stünden 30 mit nur einem Elternteil da, in der Regel einer alleinerziehenden Mutter. 13 Familien hätten einen Migrationshintergrund, sorgte Gerhard Koch für die Fakten zur Vereinsarbeit. Das gespendete Geld wird beispielsweise in Musikunterricht, aber auch in musikalische Früherziehung investiert. Vereinsbeiträge für Sportvereine und die notwendige Ausrüstung übernimmt bei Bedarf ebenfalls der Kinderfonds. "Ein größerer Batzen geht in Nachhilfe", zählt Koch auf. Aber auch therapeutisches Reiten und Zuschüsse für Ferienfreizeiten gehören zu den Bereichen, in denen der Fonds Eltern und Kinder unterstützt.

Wer mehr über den Wertheraner Kinderfonds erfahren möchte, kann sich unter www. wertheraner-kinder-fonds.de informieren.

Auf der Erfolgswelle

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Von uwe Pollmeier

Versmold-Peckeloh. Weite Sandstrände, blauer Himmel und aus dem Radio dröhnt permanent Musik der Beach Boys - klingt gut, klingt nach Surfen, muss aber nicht so sein. Der beste deutsche U 15-Wellenreiter lebt nämlich nicht auf Sylt oder Norderney, sondern in Peckeloh, wo der Himmel auch mal grau ist.

Das oftmals eher bescheidene Wetter hat den 14-jährigen Niklas Siems allerdings nicht davon abgehalten, knapp 12 000 Kilometer vom Surferparadies Hawaii entfernt regelmäßig aufs Brett zu hüpfen und damit über die ostwestfälischen Wellen zu reiten. Denn die sind - da mag der erste Eindruck täuschen - tatsächlich auch fernab von Chiemsee und Lübecker Bucht vorhanden, selbst wenn es mal nahezu windstill ist.

"Man benötigt gar nicht so viel Wind fürs Surfen", erklärt Niklas Siems. Selbst wenn nur ein laues Lüftchen weht, könne man sich mit einem größeren Segel oder dem »Pumpen« - einem permanenten Ziehen am Segel - behelfen. Wie man das Board perfekt übers Wasser bewegt, weiß der 14-Jährige.

Schließlich sicherte sich der Schüler des Versmolder CJD-Gymnasiums gerade bei den deutschen Meisterschaften im niederrheinischen Hünxe-Bruckhausen den Titel der unter-15-Jährigen. "Die Bedingungen waren optimal", sagt Niklas Siems. Schon nach dem ersten von drei Wertungstagen hatte sich der Sechstplatzierte des Vorjahres einen großen Vorsprung auf seine Konkurrenz herausgefahren. "Es konnte fast nichts mehr schief gehen. Ich hätte mich schon verletzen müssen", sagt Siems.

Der Peckeloher ist surftechnisch familiär vorbelastet. Sein Vater Frank steht auch regelmäßig auf dem Brett und hat bei seinem Sohn früh die Lust aufs Wellenreiten geweckt. "Mit sechs Jahren habe ich es zum ersten Mal ausprobiert", erinnert sich Niklas. Bei einem Besuch der Großeltern an der Ostseeküste bot sich die günstige Gelegenheit.

Mit acht Jahren entschied sich Niklas Siems dann dafür, Mitglied im Surfclub Warendorf zu werden. Damit war für den Fußballer des SC Peckeloh auch klar, dass Surfen ab sofort Vorrang hat. "Wenn ich mich zwischen beiden Sportarten entscheiden müsste, würde ich Surfen wählen", sagt Siems. Der zentrale Mittelfeldspieler stand einst sogar vor der Berufung in die Kreisauswahl, bevor er für sich entschied, dass das Wellenreiten ihm den größeren Kick verschafft.

Im nächsten Jahr rutscht er in die höhere Altersklasse. Sein Ziel ist dann ein Platz auf dem Treppchen bei den U 17-Meister-schaften oder der Meistertitel mit dem Team. "Das Wichtigste ist für mich aber, den Spaß am Sport zu behalten", sagt der 14-Jährige.

Am liebsten dreht er seine Runden auf der Ostsee, da Nordsee-Salzwasser schlecht für das Surfbrett ist, welches gut 1000 Euro kostet. Den Urlaub plant Familie Siems stets nach ganz eigenen Kriterien. Wellnessangebote, All-inclusive-Verpflegung oder Kabel-TV auf dem Zimmer sind nebensächlich, was zählt, ist eine Surfgelegenheit. "Kürzlich waren wir in der Türkei", erzählt Niklas’ Mutter Manuela, die als einziges Familienmitglied nicht vom Surffieber befallen ist. Auch dort habe man zuerst geschaut, ob es vor Ort vernünftige Surfbretter zum Ausleihen gibt. "Es lohnt sich preislich nicht, diese im Flugzeug mitzunehmen", erklärt Manuela Siems.

"Auch das Nervensystem wird älter"

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Steinhagen.
Nach aktuellen Schätzungen leben rund 1,3 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland - Tendenz steigend. Während die Krankheitssymptome anfangs oft als unbedeutend abgetan werden, ist im fortgeschrittenen Stadium ein selbstständiges Leben kaum noch möglich. Bernd Meißnest, Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie am LWL-Klinikum Gütersloh, wird am Tag der Selbsthilfegruppen, am Sonntag, 7. September, um 14 Uhr im Heimathaus einen Vortrag halten. Im Interview erklärt er Redakteur Jonas Damme bereits jetzt, wie es zu einer Demenz kommt, wie man sie erkennt und wie man damit umgehen sollte.

Wie erkenne ich, wenn ein Angehöriger dement wird?

BERND MEißNEST: Das ist schwer. Veränderungen gibt es im Alter ja immer: Eingefahrene Wege werden immer wieder benutzt, das Lernen fällt schwerer, solche Dinge. Das ist alles noch normal.

Und wo beginnt die Krankheit?

MEIßNEST: Wenn es irgendwann über das normale Maß hinausgeht. Wenn jemand sonntags vor dem Supermarkt steht. Oder es gibt Probleme im Haushalt: Plötzlich wird nicht mehr gekocht. Oft finden die Kranken oder die Angehörigen selbst dafür dann aber auch Ausreden.

Haben Sie noch mehr Alltagsbeispiele?

MEIßNEST: Wenn der Betroffene sich ganz von seinen sozialen Kontakten verabschiedet, zum Beispiel vom Stammtisch. Oder wenn morgens die Rollläden nicht mehr wie vorher pünktlich um 7 Uhr hochgehen, sondern erst um 11 Uhr oder gar nicht. Oder derjenige läuft auf einmal ungepflegt herum. Da gibt es viele weitere Anzeichen.

Kann man es mit Fragen herausfinden?

MEIßNEST: Wenn ich nach dem Alter frage und der Andere nennt nur sein Geburtsdatum und fordert: Rechne es dir doch selbst aus. Dann kann man ja mal fragen: Welches Jahr haben wir denn und welchen Monat?

Und wie ist es mit der Eigenwahrnehmung?

MEIßNEST: Auch selbst kann man Demenz erkennen. Ich mache Fehler, werde deshalb permanent von anderen entlastet, habe Orientierungs- und Konzentrationsstörungen. Oder wenn ich oft Termine vertausche.

Wirkt sich Demenz auch auf die Persönlichkeit aus?

MEIßNEST: Ja. Allerdings muss man herausfinden: Welche Verhaltensweisen sind Teil der Demenz, welche gehören zur Persönlichkeit? Manche Menschen, die garstig waren, werden lammfromm oder umgekehrt. Da wissen wir aber noch nicht, warum es zu dieser Veränderung kommt.

Eine Heilung von Demenz ist gegenwärtig nicht möglich. Was bringt dann eine frühzeitige Diagnose überhaupt?

MEIßNEST: Sie ist gut, weil es unterschiedliche Formen der Krankheit gibt. Bei einer Demenz muss man auf die Gesamtkonstitution achten, weil das Risiko, dass sie sich verschlimmert, mit Begleiterkrankungen steigt. Begleiterkrankungen sind zum Beispiel Altersdiabetes und Bluthochdruck. Außerdem ist natürlich eine Linderung möglich.

Steigt die Gefahr, dement zu werden, mit dem Alter?

MEIßNEST: Nur weil dann die Lebenszeit steigt und somit mehr Zeit ist, in der man erkranken kann. Und natürlich weil das Risiko für Begleiterkrankungen oder einen Schlaganfall steigt. Aber auch Jüngere können an Demenz erkranken.

In vielen Zeitungen war zuletzt zu lesen, dass Vitamin-D-Mangel das Demenzrisiko erhöht. Stimmt das?

MEIßNEST: Da ist was dran, aber die Ursachen hängen natürlich von vielen Faktoren ab. Und so wird da regelmäßig eine neue Sau durch das Dorf getrieben. Es gab mal eine Studie, die herausgefunden haben wollte, dass Männer, die sich ihren Frauen unterwerfen, anfälliger sind. Und es wurden auch schon andere medizinische Wirkstoffe verkauft. Man sollte bedenken, dass da eine riesiger Markt hinterhängt. Und nach so einer Aussage boomt schnell der Verkauf von Vitamin-D-Präparaten.

Und würden Sie solche Präparate empfehlen?

MEIßNEST: Ich empfehle den Angehörigen lieber: Sparen Sie das Geld. Kümmern Sie sich stattdessen um eine gute Beschäftigung für den Kranken. Das ist wichtiger.

Wann gibt es eine Medizin, die Demenz heilt?

MEIßNEST: 1995 dachte man: In fünf Jahren haben wir die nötigen Tests und Lösungen. Mittlerweile glauben viele Experten nicht mehr an große Fortschritte in näherer Zukunft. Sicher ist auf jeden Fall: Wir werden nicht gesund ins Grab gehen. Auch unser Nervensystem wird älter, genauso wie der restliche Körper.

Letzte Frage: An wen wende ich mich als Betroffener oder als Angehöriger, wenn ich vermute, dass jemand erkrankt ist?

MEIßNEST: Zum Beispiel an die Pflegeberatungsstelle des Kreises (Gerontopsychiatrische Ambulanz, ` (0 52 41) 5 02 28 50). Insgesamt ist das Versorgungsangebot im Kreis Gütersloh sehr, sehr gut. Und es gelingt uns, viele Erkrankte ambulant zu versorgen, in den eigenen vier Wänden.


Der Violenbach und sein neuer Bypass

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Von Andreas Großpietsch

Borgholzhausen (HK).
Das namenlose Gewässer aus Wichlinghausen würde sich vielleicht als besserer Graben an der Straße Masch in Borgholzhausen entlangziehen, wenn man es nicht schon vor Jahrzehnten in eine unterirdische Rohrleitung gezwängt hätte. Daran wird sich auch künftig nichts ändern, wenn auch die Bauarbeiten an der Masch unter dem Obertitel Renaturierung laufen. Die findet an anderer Stelle im Stadtgebiet statt. An diesem neuralgischen Punkt geht es nur darum, die durchaus reale Gefahr von Hochwasserschäden zu minimieren.

Und dazu muss das Wasser im Fall des Falles auch schon mal bergauf fließen. Denn der namenlose Bach mündet ein Stück weiter in Richtung Rathaus in den ebenfalls unterirdisch verlaufenden Violenbach, der seinen Lauf sogar unter einer Reihe von Garagen Richtung Sundernstraße fortsetzt. Was bei der derzeitigen Wetterlage ein leises Plätschern ist, kann bei einem starken Regen zu einer brausenden Welle werden, die immer mehr Wasser in das durch den selben Regen bereits vollgefüllte Rohr des Violenbachs schwemmt.

Genau in diesem Fall soll das Wasser künftig in die andere Richtung fließen, denn der namenlose Bach erhält eine neue Einmündung in den Violenbach. Dazu wird im nächsten Bauabschnitt ein großes Rohr entlang der Oststraße verlegt. Es verläuft unterhalb der Parkplätze der katholischen Kirchengemeinde und mündet fast auf Höhe der Nicolaistraße in den Violenbach.

Der ist an dieser Stelle nicht mehr in sein Korsett aus Betonröhren gebunden, sondern ist zumindest mit bloßem Auge sichtbar. Zwar wäre die Beschreibung als naturnahes Gewässer sicher sehr optimistisch, aber immerhin verfügt er über ein Bachbett, das deutlich größer ist als die Rohrleitung, aus der er hervorgeht. Und deshalb kann er im Fall des Falles eben auch sehr viel mehr Wasser aufnehmen, als es die Rohrleitung könnte. Die Verbindung funktioniert als eine Art Bypass und soll diese kritische Stelle entschärfen.

Denn frühere sogenannte Starkregenereignisse brachten die Kanaldeckel schon mal in Bewegung. Und wenig spricht dafür, dass besonders starke Regenfälle künftig seltener als heute werden - im Gegenteil. Der Entlastung des Violenbachs dienen noch weitere Maßnahmen. So soll sein Bachbett im Bereich der Kindertagesstätte Pusteblume breiter und naturnäher werden.

Dadurch soll die Fließgeschwindigkeit sinken, was für viele Bachbewohner die Überlebenschancen deutlich erhöhen würde. Bislang würden sie durch die höhe Fließgeschwindigkeit losgerissen und vom Violenbach fortgespült.

Entlastung in das System dürfte auch der Bau des Regenrückhaltebeckens im Park der früheren Firma Poppenburg bringen. Das Regenwasser stammt vor allem von den Dächern der Firma Bartling, die auch Bauherr ist. Aufgenommen wird aber auch ein guter Teil Regenwasser von städtischen Straßen und Baugebieten, die höher liegen. Die Durchführung der Bauarbeiten hat sich aus planungsrechtlichen Gründen etwas verzögert, aber die Baumaßnahme soll möglichst noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.

So lange müssen die Nutzer der Straße Masch natürlich nicht warten. Bis zum Wochenende, so die Ablaufplanung, sollen die neuen und alten Rohre wieder tief unter der Straße vergraben worden sein und der Autoverkehr zumindest auf der Masch wieder fließen können. Oststraße und Rosenberger Straße bleiben noch mindestens rund zwei Wochen lang gesperrt.

Bislang blieben größere Überraschungen aus, weder Blindgänger noch archäologische Funde traten ans Tageslicht. Allerdings zeigt das Gewirr an Rohrleitungen, dass dieser Teil Borgholzhausens in der Vergangenheit schon des öfteren durchwühlt worden ist.

In den Balken liegt die Wahrheit

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Von Marc Uthmann

Halle.
Mit Balkendiagrammen ist das so eine Sache. Eigentlich verkünden sie einfache Wahrheiten: Ihre Höhe misst Qualität, und die ist auf einen Blick abzulesen. Wenn es so einfach wäre, würden sich Michael Flohr und das Team für Gebäudemanagement im Haller Rathaus nicht beschweren. Seit zwei Jahren vergleicht sich die Stadt mit anderen Kommunen, was die Effizienz der Bewirtschaftung von öffentlichen Gebäuden angeht. An manchen Stellen schneidet sie passabel ab, gerade bei den Heizkosten gibt es jedoch Handlungsbedarf. Doch um den zu ermitteln, müssen die in Balkenform so simplen Ergebnisse intensiv untersucht werden.

Genau genommen treibt Michael Flohr immer die gleiche Frage um: Wo lassen wir Geld liegen. "Unser Ziel muss es sein, jeden Euro so zu investieren, dass er eine möglichst große Steigerung der Effizienz ermöglicht", sagt der Abteilungsleiter für Bauverwaltung und Stadtentwicklung. "Diese Entscheidungen werden wir langfristig nicht alleine treffen können. Deshalb planen wir die Kooperation mit einem Energiebüro."

Unter anderem den Betrieb seiner beiden Rathäuser hat Halle mit Kommunen ähnlicher Größe und Struktur verglichen, Michael Flohr gibt einen Überblick über die Ergebnisse für 2013.

GESAMTKOSTEN

Der Blick auf das Diagramm bedeutet zunächst einmal kein Ruhmesblatt für die Stadt Halle: Die Gesamtkosten je Quadratmeter Bürogeschossfläche liegen für das Rathaus 2 an der Graebestraße mit knapp 170 Euro um fast das Dreifache über dem zugrunde gelegten Mittelwert (62 Euro). Und auch das Rathaus 1 an der Ravensberger Straße verbucht mit 80 Euro deutlich überdurchschnittliche Kosten. Blickt man hingegen nur auf die Betriebskosten je Qua-dratmeter, relativiert sich das Bild: Hier liegen Rathaus 1 (41 Euro) und Rathaus 2 (43 Euro) zwar immer noch über dem Durchschnitt von 34 Euro, aber weit weniger alarmierend. Zu völlig verschiedenen Ergebnissen kommt die Untersuchung, wenn man die Kosten auf Nutzer oder auf die Fläche bezieht. Die Resultate sind also vorsichtig zu deuten. "Die hohen Kosten für das Rathaus 2 sind auch auf Sondereffekte zurückzuführen - Handlungsbedarf haben wir aber allemal", sagt Michael Flohr.

WÄRMEKOSTEN

37 000 Euro gab die Stadt Halle im Jahr 2013 für die Beheizung des Rathauses 1 aus, 22 000 Euro für ein warmes Rathaus 2, in dem »nur« die Kämmerei und die Abteilung Soziales untergebracht sind. Damit liegen die Anteile der Wärmekosten an den Betriebskosten bei gut 27 beziehungsweise 28 Prozent - Werte weit über dem Durchschnitt von 18 Prozent. "Hier spielt das Alter der Gebäude natürlich eine Rolle. Wir haben hier zum Teil historische Fenster von 1910, die natürlich nicht energieeffizient sind", sagt Michael Flohr Doch verböten sich viele Maßnahmen aufgrund des Denkmalschutzes für die Häuser. "Wir sind aktuell in Gesprächen mit dem Denkmalamt, um Ideen zu entwickeln, die sich mit dem Denkmalschutz vertragen", erklärt der städtische Gebäudeverantwortliche. "In diesem Bereich liegt Geld, das wir einsparen können." Zum Teil vergleiche die Stadt Halle sich allerdings mit nagelneuen Rathäusern.

STROMVERBRAUCH

Sowohl Rathaus 1 (22 Kilowattstunden je Quadratmeter) als auch Rathaus 2 (11 kWh) liegen beim Stromverbrauch unter dem Mittelwert von 25 kWh. Für den extrem niedrigen Wert des Rathauses 2 in dieser Auswertung hat Michael Flohr eine relativ einfache Erklärung: "Wir nutzen dort mit Blick auf die Heizkosten das Dachgeschoss nicht mit, das aber bei der Fläche mit eingerechnet wird." Generell sei das Einsparungspotenzial beim Stromverbrauch allerdings gering, viel hänge von den Nutzern ab.

ERHALTUNGSAUFWAND

Etwa 94 Euro je Quadratmeter steckte die Stadt Halle im vergangenen Jahr in Erhaltungsmaßnahmen im Rathaus 2, im Rathaus 1 waren es demgegenüber nur 15 Euro. Insgesamt gab die Stadt 2013 knapp 170 000 Euro für die Erhaltung des Rathauses 2 und gut 50 000 Euro für das Rathaus 1 aus. "Wir investieren generell viel in Unterhaltung der öffentlichen Gebäude. Darüber hinaus war das vergangene Jahr an der Graebestraße ein besonderes: Wir haben einen Fahrstuhl eingebaut, das Erdgeschoss modernisiert und schließlich auch ein neues Schlosssystem installiert", sagt der Fachmann aus dem Rathaus.

Immense Kosten, die laut Flohr für das aktuelle Jahr sinken müssten. Das ist ein Anspruch, an dem er sich wieder messen lassen wird - und dabei dürften nicht zuletzt zahlreiche Balkendiagramme erneut eine wichtige Rolle spielen.

Oberliga-Erfahrung für den Klassenerhalt

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Von Claus Meyer

Altkreis

Halle.
Mit einem
Altkreis-Duell
beginnt die Saison in der Badminton-Bezirksliga. Aufsteiger SC Peckeloh fordert am 13. September den in dieser Klasse etablierten TV
Werther.
Bereits am kommenden Wochenende fällt der Startschuss für die meisten anderen heimischen Teams. Quantitativ hat die Spvg. Steinhagen am meisten zu bieten: Insgesamt zehn Mannschaften gehen in der Spielzeit 2014/15 am Cronsbach auf Punktejagd.

Bezirksliga

SC Peckeloh: Zum dritten Mal schlägt der SCP nach dem jüngsten Aufstieg in der Bezirksliga auf. "Diesmal sollte der Klassenerhalt zu schaffen sein und gilt als primäres Ziel", sagt Pressewart Marcel Wünsche. Carl Goos und André Kämpchen, die früher zusammen in der Oberliga für den BSC Gütersloh aufschlugen, sollen hierzu ihren Beitrag leisten. Kämpchen führt den SCP dieses Jahr als Spitzenspieler an, hinter ihm reihen sich Goos, Axel Gronau und Ruben Beetz ein. Die Mannschaft wird komplettiert durch Karin Schürmann und Jennifer Sommer. Saisonstart: Samstag, 13. September, 18 Uhr, TV Werther (H).

TV Werther: Seit 2008 gehört der TVW der Bezirksliga an. Diese Konstanz hat in einer durchgewürfelten Staffel, in der drei Aufsteiger und ein Absteiger spielen, sonst kein Team zu bieten. Personell ersetzt Dirk Stork vom Bezirksligaabsteiger Spenge das Wertheraner Eigengewächs Rouven Arnold, den es bereits im Laufe der vergangenen Saison dauerhaft nach München verschlagen hat. "Wir wollen möglichst schnell den Klassenerhalt sichern", gibt Spielertrainer Stefan Sahrhage als Saisonziel aus. Das Aufgebot: 1. Tobias Lindner, 2. Dirk Stork, 3. Dennis Raddatz 4. Stefan Sahrhage; 1. Denise Sahrhage 2. Isabel Bertels. Saisonstart: Samstag, 13. September, 18 Uhr, SC Peckeloh (A).

Bezirksklasse

Spvg. Steinhagen: "Ein Platz im oberen Tabellendrittel sollte möglich sein", sagt Pressewart Marco Werning. Entscheidend wird sein, wie oft Christian Rudat und Sven Ottawa in dieser Saison zum Schläger greifen können. Beruflich bedingt werden sie nicht immer spielen können. Vor ihnen in der Rangliste steht weiterhin Spielertrainer Eric Möller. Das Aufgebot: 1. Eric Möller, 2. Christian Rudat, 3. Sven Ottawa, 4. Raphael Dalpke, 5. Julian Märtins, 6. Dominik Lücking; 1. Olivia Kuss, 2. Lisa Lange. Saisonstart: Samstag, 6. September, 18 Uhr, SC Babenhausen (H).

SC Peckeloh II: In Andreas Niewöhner (Schulterverletzung) und Marcel Wünsche (Kreuzbandriss) müssen zwei Spieler auf längere Sicht ersetzt werden, so dass Michael Krüger und Sven Uthmann einspringen. Die Mannschaft hofft auch in dieser Besetzung die Klasse halten zu können. Das Aufgebot: 1. Christoph Gressmeier, 2. Michael Krüger, 3. Roland Brinkmann, 4. Sven Uthmann; 1. Jennifer Farwer, 2. Kerstin Niewöhner. Saisonstart: Samstag, 6. September, 18 Uhr, SF Sennestadt II (A).

TV Werther II: Nach dem erst spät errungenen Klassenerhalt der Vorsaison hofft Werthers Zweite auf eine ruhigere Saison in einer trotz drei Aufsteigern aus der Kreisliga erneut sehr starken Staffel. Viel wird davon abhängen, wie oft das Team Spieler an die Erste abgeben muss. Der Saisonstart gelang mit einem 5:3-Sieg über die eigene Dritte. Das Aufgebot: 1. Jonas Osterloff, 2. Sacha Kalinski, 3. Marc Sewöster, 4. Claus Meyer; 1. Jana Kreutzer, 2. Heide Graef. Nächstes Spiel: Samstag, 18. September, 18.30 Uhr, Eintracht Bielefeld III (H).

TV Werther III: Nach dem direkten Wiederaufstieg startet Werthers Dritte als Underdog. Mit den zwei weiteren Mitaufsteigern aus der Kreisliga wird das Team voraussichtlich um den rettenden sechsten Rang streiten. Petra Walleck (von TuS Friedrichsdorf) ersetzt Sofie Osterloff und Laura Krause. Das Aufgebot: 1. Jan Herbert, 2. Maik Vahlenkamp, 3. Mirko Fels, 4. Oliver Krüger, 5. Matthias Reich, 6. Michael Kay; 1. Sabine Wallmann, 2. Petra Walleck. Nächstes Spiel: Samstag, 13. September, 18 Uhr, SC Peckeloh II (A).

Kreisliga

SC Peckeloh III: Der zweite Platz des Vorjahres und der damit knapp verpasste Aufstieg dürften nur schwer wieder zu erreichen sein. Das Team strebt einen Platz im Mittelfeld an. Das Aufgebot: 1. Kai Lehing, 2. Markus Flohre, 3. Uwe Blavius, 4. Klaus Dieckmann; 1. Katharina Godt, 2. Marlies Dieckmann. Saisonstart: Samstag, 6. September, 18 Uhr, TuS Dornberg II (A).

SC Peckeloh IV: Zum ersten Mal spielt die vierte Mannschaft in der Kreisliga. Da die meisten Spieler aber bereits Erfahrung in dieser Klasse mitbringen, sollte der Klassenerhalt zu schaffen sein. Das Aufgebot: 1. Mathias Wittig, 2. Andreas Mundhenke, 3. Christoph Pieper, 4. Matthias Bevermann; 1. Franziska Lüker, 2. Jacqueline Hehl. Saisonstart: Montag, 8. September, 19 Uhr, SV Brackwede II (A).

Spvg. Steinhagen II: Wenn der Klassenerhalt gesichert ist, sollen die aufstiegsambitionierten Teams geärgert werden. Mithelfen könnte Ex-Oberligaspieler Markus Bichowski, der an eins gesetzt ist. Das Aufgebot: 1. Markus Bichowski, 2. Jochen Hülsmann, 3. Kim-Ahn Duong, 4. Dirk Meyer zu Hücker, 5. Marco Werning; 1. Stephanie Pieper, 2. Carola George. Saisonstart: Samstag, 6. September, 18 Uhr, Post SV Bielefeld (H).

Spvg. Steinhagen III: Einige Spieler des jungen Teams starten in ihre erste Seniorensaison. Dementsprechend heißt das Ziel Klassenerhalt. Das Aufgebot: 1. Fabian Schöwerling, 2. Mortiz Humberg, 3. Maurice Lukowski, 4. Tobias Gleitz; 1. Meike Gehra, 2. Jacqueline Niemietz. Saisonstart: Sonntag, 7. September, 11 Uhr, Ajax Bielefeld III (A).

Peckelohs Jugendmannschaft geht erstmals in der Landesliga ins Rennen. Das Ziel von Julian Brand, David Blanke, Yannik Dieckmann, Nikolas Boehm, Lara Brinkmann, Lara Plümacher und Alexa Grünagel ist der Klassenerhalt.

Der TV Werther meldet eine vierte Mannschaft in der Kreisklasse, eine Jugendmannschaft in der Bezirksliga und eine Minimannschaft.

Die Spvg. Steinhagen hat noch zwei Kreisklassen-Teams, eine Jugendmannschaft in der Bezirksliga sowie je zwei Schüler- und Minimannschaften.

»Werthers Echte« starten durch

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Von Christiane Gerner

Werther.
"Es wird ein fröhlich-kreatives Konzert mit vielen Solisten und einem Gastchor", erzählt die Dirigentin Bettina Landmeier bei der Probe im Musikraum der Grundschule
Werther.
Seit 2011 treffen sich die etwa 30 Sänger im bunt gemischten Laienchor. Das erste Konzert des Ensembles findet am Samstag, 27. September, ab 19.30 Uhr, im »Drei Linden« an der Engerstraße 107 statt.

Das Repertoire besteht aus einer unbeschwert kurzweiligen Mischung aus Pop, Folk, Swing, Gospel, Rock, Jazz, Schlager, Traditionals und eigener Kreativität - nicht selten mit einem kleinen Augenzwinkern. Karten gibt es für fünf Euro im Vorverkauf in der Buchhandlung Lesezeichen. Ein hörenswertes Gastspiel werden die Sänger von Chorleiterin Irmgard Lansing geben.

"Wir waren motivierte Übriggebliebene aus einem aufgelösten Chor, als wir auf die mitreißende Gesangspädagogin und Sängerin Bettina Landmeier trafen. Mit einem Aufruf in der Zeitung waren wir bald fast 30 Sangesbegeisterte und haben einfach angefangen", erzählen die beiden Chorsprecherinnen Simone Bondzio und Claudia Schmidt von den Anfängen des "geheimen Sing-Syndikat mit Hang zum Klümpchenverzehr". Als festes Ensemblemitglied ist Landmeier schon bald im »Female Affairs«-Konzert zum Semesterauftakt der Volkshochschule Ravensberg zu hören.

Gute Laune ist ein wichtiger Faktor im Leben des Laienchores, dessen vollständiger Name »Werthers Echte - höchste Töne aus tiefster Provinz« lautet. So erwartet die Zuhörer am 27. September eine facettenreiche Mischung von Titeln wie »Werthers Echte« über »Rinderwahn« bis hin zum rockigen »Born to be wild«. Instrumental verstärken sich die Choristen mit Harald Kießling am Klavier und Stefan Gwiasda an der Beat-Box.

Afrikanische Klänge stehen ebenso auf dem Programm wie die Ballade »The Rose« von Bette Midler. Arrangiert sind die Stücke entweder ganz traditionell oder "haarsträubend kreativ" und mit eigenen Texten. Bettina Landmeier wird einige Lieder als Solistin vortragen.

Ganztag im Gespräch

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Von Silke Derkum

Versmold.
"Wir stehen noch ganz am Anfang der Überlegungen, und ein Ganztag wäre nur eine Option von mehreren", betont Ludger Voß, stellvertretender Leiter des CJD-Gymnasiums. Denn in Elternkreisen hatte das Gerücht von einem geplanten Start eines Ganztags am Gymnasium bereits die Runde gemacht. Doch der könnte frühestens in zwei Jahren konkret werden und würde so eingeführt, dass keiner der jetzigen Gymnasiasten davon betroffen wäre.

Aktuell habe sich am Gymnasium lediglich eine kleine Arbeitsgruppe aus Lehrern gebildet, die der Frage nachgeht, wie eine individuelle Förderung der Schüler besser gestaltet werden könne. Ein offenes - also freiwilliges - Ganztagsangebot wäre eine Möglichkeit dafür. Denn dort könnte es dann unter anderem Förderangebote geben.

Doch bis dahin wäre es noch ein langer Weg. "Solch eine Entwicklung würde in allen Gremien, also auch mit den Eltern, ausführlich diskutiert werden", sagt Ludger Voß auf Anfrage des Haller Kreisblatts. Und zudem hätte die Bezirksregierung bei der Genehmigung das letzte Wort.

"Es wäre möglich, dass ein Ganztagsangebot nicht genehmigt würde, da wir bereits von vielen Schulen mit Ganztag umgeben sind", sagt Voß. Doch diese Nähe wollen die Mitglieder der Arbeitsgruppe zunächst einmal nutzen und sich bei anderen Gymnasien umsehen und deren Erfahrungsberichte sammeln.

Dass es bei einem möglichen Ganztag am CJD-Gymnasium auch für die Eltern eher um Förderung als um Betreuung geht, hat die Schule vor einigen Jahren schon selbst erfahren: Das Angebot einer kostenlosen Hausaufgabenbetreuung fand nur verhaltenen Anklang. Und auch ein gebundener Ganztag, das weiß Voß bereits, wäre kein Modell, das bei allen Eltern auf Begeisterung stößt.

Deshalb wird auch eher das offene Angebot diskutiert. "Für die siebten bis neunten Klassen würde sich damit ohnehin nur wenig ändern, denn die Jahrgänge haben bereits jetzt schon fünf Stunden Nachmittagsunterricht", sagt Voß, so dass nur noch eine halbe Stunde jeweils dazukäme.

Interessant wäre ein offener Ganztag hingegen für Fünft- und Sechstklässler. Sie wären auch die Ersten, die bei einer möglichen Einführung ab dem Schuljahr 2016/17 in dessen Genuss kämen. Denn das Nachmittagsangebot würde nach und nach jahrgangsweise eingeführt. Aber, wie gesagt, bis dahin wäre es noch ein langer Weg, auf dem noch nichts wirklich feststeht.

Sorgenkind Cronsbachhalle wird alt

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Von Jonas Damme

Steinhagen.
»Nach dem Spiel ist vor dem Spiel«, lautet eine alte Fußballerweisheit. Die gilt im Falle der Spvg. allerdings nicht nur für den Sport, sondern auch für ihre Anlagen. Nachdem die Gemeinde gerade erst 160 000 Euro am Cronsbachstadion verbaut hat, machte der Vereinsvorstand vorgestern auf weiteren Handlungsbedarf aufmerksam.

Der Steinhagener Schulausschuss hatte sich vorgenommen, alle Gebäude, die in seine Zuständigkeit fallen, persönlich zu begutachten. Am Dienstagabend trafen sich die Mitglieder deshalb mit Vertretern der Sportvereinigung Steinhagen am Cronsbachstadion. Anfangs wurden die frisch renovierten Sanitäranlagen für Gäste - inklusive elektrischem Handtrockener - vorgeführt und viel Lob für die Hilfe der Gemeinde ausgesprochen.

Wenig später kam man dann aber zu Räumen und Bereichen am Stadion und in der Cronsbachhalle, die alles andere als schön sind: Der Vorsitzende Andreas Wessels und Jugendleiter Oliver Erdmann nahmen die Schulausschussmitglieder erst einmal in den Umkleidebereich mit.

Dass bei den dortigen Duschräumen, die zuletzt 2002 oberflächlich saniert worden waren, Handlungsbedarf besteht, wollte niemand abstreiten. Besonders die Holzdecke des Duschbereiches wirkt nicht mehr wirklich hygienisch. "Dass das alles nicht mehr ganz neu ist, war bekannt", bestätigte auch Gebäudemanager Sebastian Klopfer. Mit der expliziten Schilderung von Wessels und Erdmann wirkte der Handlungsbedarf dann aber doch dringlich. "Wir würden uns wünschen, dass hier was passiert", sagte Wessels.

Für organisatorische Probleme sorge der Mädchenfußball. Da Mädchen- und Jungen-Kabinen getrennt sein müssen, käme es zu Platzengpässen. "Wenn vier Mädchenteams hier sind", sagte Wessels, "kann keine Jungenmannschaft mehr trainieren." Um die Kabinen effizient nutzen zu können, brauchte nach seiner Einschätzung auch jede einen eigenen Eingang.

Erste Zwecklösungen setzt die Sportvereinigung bereits um. So wird neben dem Kunstrasenplatz nun ein Container aufgestellt, in dem zukünftig Material untergebracht wird, das vorher im Gebäude lagerte. Entstanden ist das Lagerpro-blem durch den bisherigen Umbau und die Vergrößerung des Sanitärbereiches.

Die Schilderung der verbliebenden Probleme nahm damit aber noch kein Ende und es wurde zunehmend dringlicher. "Die Toiletten im Umkleidebereich sind oft verstopft", erklärte Oliver Erdmann. Wenn größere Veranstaltungen in der Cronsbachhalle stattfänden, habe man sich schon mit »Gesperrt«-Schildern beholfen. Nächstes Führungsziel war der Kunstrasenplatz. "So ein Kunstrasenplatz hat eine Lebensdauer von zehn Jahren", rechnete Wessels vor. "Unserer wurde 2004 zuletzt ausgetauscht." Die Rechnung ist einfach: Er ist fällig. Und dass es sich dabei nicht nur um ein theoretisches Problem handelt, machten die Spvg.-Mitglieder anhand von Beispielen fest.

Weil sich der Rasen an vielen Stellen bereits leicht welle - wie ein Teppich - sei es schon zu Stürzen gekommen. "Diese Verletzungsgefahr für Kinder bereitet mir schon Bauchschmerzen", war Erdmann ehrlich. Außerdem sei der Platz im Winter unbespielbar. "Das sollte normalerweise kein Problem sein. Aber der alte Kunstrasen saugt sich voll wie ein Schwamm." Entsprechend wird der Platz in allen Sanierungsanfragen ein Kernbestandteil sein, ließ man wissen.

Ein Sonderproblem ist die Cronsbach

halle.
Während Kunstrasenplatz, Umkleidetrakt und Sanitäranlagen der Gemeinde gehören, wurde die Halle von der Spvg. 1985 selbst gebaut. Etwa 1,5 Millionen DM hatte sie damals gekostet. Fast 30 Jahre sind seitdem vergangenen und die haben Spuren hinterlassen: "Die Halle ist energetisch natürlich nicht mehr Stand der Technik", erklärte Wessels. Obwohl man gegenwärtig mehr als 200 ehrenamtliche Stunden pro Jahr in den Substanzerhalt investiere, ließe sich ein Sanierungsstau nicht mehr verhindern.

Außerdem gebe es Schäden am Dach und Feuchtigkeit dringe in die Isolierung. Nur eine Folge davon sei, dass sich die Innenverkleidung der Halle jedes Jahr aufs Neue ablöse und neu angeklebt werden müsse. Auch die 20 000 Euro Heizkosten jährlich, die die Gemeinde trägt, seien eine Folge der Überalterung. "Darüber hinaus kommt tagsüber kein Tageslicht herein, das ist pädagogisch natürlich auch nicht sinnvoll", fügt Oliver Erdmann zur nicht enden wollenden Liste der Probleme hinzu.

Die Führung endete schließlich mit einem zusammenfassenden Appell an den Schulausschuss. "Ohne die Hilfe der Gemeinde sind wir auf verlorenem Posten", sagte Wessels. Die Ortsbegehung bestätigte, dass es Sinn macht, sich die Dinge vor Ort anzusehen.

Schulamtsleiterin Gaby Schneegaß verabredete mit den Spvg.-Vertretern, das kommende Jahr zu nutzen, um ein Konzept zu erarbeiten. "Eine Realisierung der Baumaßnahmen ist bis 2016 denkbar", sagte sie. Gebäudemanager Sebastian Klopfer sieht auch die Größe der Aufgabe, die auf die Gemeinde zukommt: "Wie genau wir das machen, kann ich auch noch nicht sagen." Dass es teuer wird, steht außer Frage. Oder, um auf Fußball zurückzukommen: Die noch anstehenden Sanierungen spielen in einer ganz anderen Liga als die bereits vorgenommenen.

Ackern auf dem Punktekonto

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von Herbert Gontek

Borgholzhausen.
"Wir ackern neuerdings auf unserem Punktekonto, unsere angestammten Flächen sind rund um die Autobahntrasse zur Dispomasse geworden. Das muss man erst einmal ertragen können", so beschrieb gestern ein Landwirt die derzeitige Situation an der künftigen Autobahntrasse. Öffentlich genannt werden möchten er und sein Kollege nicht. "Wir haben noch ein langes Flurbereinigungsverfahren vor uns und wir möchten unseren sowieso kurzen Hebel in diesem Verfahren nicht noch weiter verkürzen", stellten beide fest.

In diesem Jahr mussten etliche Landwirte zwischen Holtfeld und Casum erstmalig mit den Folgen der neuen Autobahn leben. Im vergangenen Winter wurde mit den Ausgleichmaßnahmen begonnen. Es wurden Obstwiesen gepflanzt und Alleen angelegt. Aus der Sicht der Landwirte geschah dies ausschließlich, um für den Naturschutz optimale praktische und theoretische Bedingungen zu erreichen und Korridore zu den Grünbrücken anzulegen. So entstanden Grünstreifen, die willkürlich, gemessen an den bisherigen Ackergrenzen, im Gelände liegen. "Das ist für uns ein Pro-blem", sagen die Landwirte, "denn es entstehen für eine Übergangszeit Restflächen die verunkrauten, weil sie nicht ordentlich gepflegt werden. In diesem Sommer hatten wir Ärger mit Distelflugsamen genug." So schön die Bäume auch seien. In Verbindung mit einer angrenzenden Ackerfläche würden sie mit zunehmender Größe zu einem Problem.

Bei der Anlage der Zäune und der Schutzkäfige für die Obstbäume seien auch handwerkliche Fehler gemacht worden. Der Stacheldraht der Zäune sei auf die falsche Seite genagelt und das Material für die Schutzkäfige zu schwach gewählt worden. Die Weiderinder hätten viele Käfige schon beschädigt, so die Bauern.

Beweglichkeit im Detail, was den Flächenzuschnitt angehe, sei nicht zu erwarten, erklären die Landwirte, denn die Planung sei rechtskräftig abgeschlossen. Die Behörde sei zu keinem Kompromiss bereit, niemand wolle einen Fehler machen und eine Klage mit dem Naturschutz wagen, schätzen die Landwirte das Problem ein.

"Der Wert der landwirtschaftlichen Ländereien wird nur noch in Bodenpunkten und nicht mehr in Fläche angegeben. Damit ackern wir auf einem Punktekonto, dass sich in den kommenden 15 Jahren in seinem Punktewert nicht, aber in der Fläche nicht unerheblich verändern wird. Denn erst nach der Inbetriebnahme der Autobahn und der dann folgenden Flurbereinigung könne man als Landwirt mit einer endgültigen Flächenzuweisung auf der Basis seines Punktekontos rechnen", beurteilen die beiden die Sachlage.

Mitte September läuft die nächste Bauphase an. Hessel und Casumer Bach werden renaturiert, die ersten Baustraßen angelegt.

Die Landwirte wünschen sich von der Stadt Borgholzhausen etwas mehr Unterstützung. "Man muss im Rahmen der Flurbereinigung auch die In-frastruktur verbessern und die alten Kataster korrigieren. Teilweise haben die alten Flurkarten und die heutigen Grenzen nichts mehr miteinander zu tun. Unser letzter Wunsch ist, dass die Autobahn die Stadt nicht teilt oder Höfe Flächen bewirtschaften müssen, die jenseits der Autobahn liegen. Es ist schwierig alles zu regeln, aber man muss es mindestens wollen."


Kreis will Rettungsdienst in Eigenregie führen

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Kreis Gütersloh (HK). Der Kreis Gütersloh will den Rettungsdienst künftig komplett in Eigenregie führen. Anlass dafür sind die Verträge mit dem Arbeiter-Samariter-Bund und dem Malteser Hilfsdienst, die Ende dieses Jahres auslaufen. Die Verträge wurden aufgrund einer europaweiten Ausschreibung geschlossen und sehen lediglich eine einmalige Verlängerungsoption bis zum 30. Juni 2015 vor. Die Kreisverwaltung schlägt den politischen Gremien nun vor, auf eine erneute europaweite Ausschreibung zu verzichten. Stattdessen sollen die Aufgaben spätestens bis zum 1. Juli 2015 in eigener Zuständigkeit durchgeführt werden. Der Kreistag soll darüber in seiner Sitzung am 29. September abschließend entscheiden.

Derzeit werden bereits fünf von sechs Rettungswachen in Trägerschaft des Kreises Gütersloh von kommunalem Personal betrieben - neben den Wachen in

Halle und Versmold aus dem Altkreis sind dies noch Rietberg und Schloß Holte-Stukenbrock mit eigenen Mitarbeitern sowie die Rettungswache in Verl im Rahmen einer Personalgestellung mit Mitarbeitern der Stadt.

Langfristige Beschäftigung

Die Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Ostwestfalen-Lippe e. V. und der Malteser Hilfsdienst Gütersloh e. V. betreiben lediglich die Rettungswache in Harsewinkel sowie den Krankentransport in Halle und am Standort in Güters-loh/Avenwedde, für den der Kreis zuständig ist. "Bei einer erneuten - aber immer nur mittelfristigen - Vergabe der Rettungsdienstleistung könnte derjenige, der den Zuschlag erhält, seinen Mitarbeitern keine langfristig gesicherte Beschäftigung in Aussicht stellen. Durch eine einheitliche Aufgabenwahrnehmung in Trägerschaft des Kreises hingegen könnte die Entwicklung und Bindung des Personals verbessert und das Personal innerhalb der Rettungswachen flexibler eingesetzt werden", argumentiert die Kreisverwaltung. "Zudem könnte eine flächendeckende und kontinuierliche Durchführung der Aufgaben der Notfallrettung und des qualifizierten Krankentransports ge-währleistet werden."

Diese Vorteile nehmen aus Sicht der Verwaltung einen höheren Stellenwert ein als die entstehenden Mehrkosten. Laut Berechnung der Verwaltung würden sich durch die Übernahme der bisher ausgeschriebenen Rettungsdienstleis-tungen jährliche Mehrkosten von gut 240 000 Euro ergeben.

27 neue Stellen

Dies sei insbesondere bedingt durch erhöhte Personalkosten. Insgesamt müssten im Kreishaushalt zu Lasten des Rettungsdienstgebührenhaushaltes rund 27 neue Stellen geschaffen werden. Vor dem Hintergrund, dass der Rettungsdienst "eine herausragende und in hohem Maße auf den Schutz und die Rettung menschlichen Lebens ausgerichtete Aufgabe darstellt, sollte der durchgängigen Qualitätssicherung gegenüber etwaigen Kostenvorteilen jedoch der Vorzug gegeben werden.

Die im Kreis Gütersloh aktiven Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Malteser Hilfsdienst, Deutsches Rotes Kreuz und Johanniter-Unfall-Hilfe sind in den vergangenen Wochen laut Aussage der Kreisverwaltung über die geplante Vorgehensweise informiert worden. Dabei hätten diese Bedenken gegen die beabsichtigte Verfahrensweise erhoben und deutlich gemacht, dass die Einbindung in den Rettungsdienst für sie erhebliche Vorteile mit sich bringe: zum einen wegen der engen Verbindungen zu den Aufgaben im Bereich des Katastrophenschutzes und zum anderen wegen der Einbindung in das Konzept für den Massenanfall von Verletzten (MANV).

Es wurde daher vereinbart, gemeinsam ein Konzept zu erarbeiten, das die wichtige Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisatoren - auch bei einer Entscheidung für eine Kommunalisierung - auch für die Zukunft sicherstellt.

Diverse Stellen beteiligt

"Die Krankenkassen als die wesentlichen Kostenträger des Rettungsdienstes haben Anfang Juli in einem gemeinsamen Gesprächstermin die beab-sichtigte Vorgehensweise des Kreises zur Kenntnis genommen", erklärt Pressesprecher Jan Focken. Zudem befasst sich der Gesundheitsausschuss am 10. September mit dem Thema, bevor sich der Kreistag in seiner Sitzung am Montag, 29. September, abschließend entscheiden soll.

Parkdeck

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Von Sonja Faulhaber

Steinhagen.
Modern ist was anderes: Das Parkdeck am Pulverbach hat seine besten Jahre hinter sich. Eine Sanierung stünde dem zweigeschossigen Betonbau gut zu Gesicht, das Wissen Verwaltung und Politik schon seit vielen Jahren. Doch bisher wurde das Projekt - aus Kostengründen - immer wieder nach vorne geschoben. Damit soll nun Schluss sein. Und das möglichst bald, wie eine Analyse des Bauingenieurs Marcel Matzerath aus Enger zeigt.

Am Mittwoch präsentierte der Bauingenieur die Ergebnisse seiner Voruntersuchung den Mitgliedern des Bauausschusses. Und dabei stand schnell fest: Hier muss gehandelt werden. Das 1976 nach damaligem Standard erbaute Parkdeck mit zwei Etagen ist dringend sanierungsbedürftig. Wenn man die Ergebnisse der Prüfkriterien »Standsicherheit«, »Verkehrssicherheit« und »Dauerhaftigkeit« zusammennimmt, dann kommt Matzerath auf die Prüfnote 3,0. Und diese ist, anders als in der Schule, kein gutes Mittelmaß sondern knapp an ungenügend vorbeigeschlittert.

Glück im Unglück: Das Parkdeck ist nicht nicht so marode, dass es geschlossen werden muss. Jedoch sollten die maroden Stellen innerhalb der nächsten zwei Jahre saniert werden. Kostenpunkt inklusive Planungskosten: 320 000 Euro.

Der Prüfbericht von Marcel Matzerath zeigt es deutlich: Boden, Zufahrtsrampen, Entwässerung und Treppengeländer zeigen gleichermaßen, dass der Zahn der Zeit hier genagt hat. Der Beton ist durchfeuchtetund an vielen Stellen abgeplatzt. Der Asphalt hat Risse und Blasen, außerdem sind die Fugen mittlerweile schadhaft.

An den Zu- und Abfahrtsrampen hatte Matzerath zu bemängeln, dass die Kappen und Abdeckplatten nicht befestigt sind. Bei Starkregen könnte es außerdem Probleme mit den Abflüssen geben, denn die Zuläufe liegen nicht am tiefsten Punkt und die Leitungen sind schadhaft. Letzter Kritikpunkt waren die Geländer und Treppenabgänge, bei denen die Platten teilweise locker sind und die Brüstungen nicht hoch genug.

Im Anschluss stellte Matzerath sein Schadensbehebungskonzept vor. Er schlägt vor, die gesamte Betonoberfläche zu strahlen und so die vorhandenen Beschichtungen zu beseitigen. Schadhafte Stellen sollen bis auf den gesunden Untergrund aufgenommen und so ausgebessert werden. Außerdem soll die freiliegende Bewehrung von Rost befreit, gestrahlt und neu beschichtet werden. Vorhandene Risse sollen selbstverständlich verpresst werden. Und zum Schluss sollte die gesamte Betonfläche der Deckenunterseite sowie der Außenwände mit einem Oberflächenschutzsystem versehen werden.

Für all diese Arbeiten rechnet der Ingenieur mit gut 280 000 Euro Kosten. Teuerster Punkt dabei mit 78 000 Euro: die Sanierung der Bodenfläche des oberen Parkdecks. Addiert werden muss zu diesem Kostenpunkt noch das Geld für die Planer, so dass die Arbeiten am Parkdeck unterm Strich gut 320 000 Euro kosten werden.

Generell zeigten sich die Ausschussmitglieder mit dem Plan, das Parkdeck zu sanieren, einverstanden. Jedoch stand auch für kurze Zeit die Frage im Raum, ob eine Sanierung überhaupt noch Sinn mache. Und sei das Parkdeck überhaupt genug ausgelastet, um eine solche Investition zu rechtfertigen? Die erste Frage beantwortete der Fachmann: "Das Parkdeck ist mittlerweile ungefähr bei der Hälfte seiner gesamt erwarteten Lebenszeit." Auf die zweite Frage wusste Bürgermeister Klaus Besser Daten und Fakten beizusteuern: "Gut die Hälfte der Plätze sind immer belegt, besonders die unteren sind beliebt. Bei Großveranstaltungen wird das ganze Parkdeck genutzt. Aber selbst wenn es anders wäre: Ein Teil der Parkplätze sind von den Anwohnern der angrenzenden Häuser abgelöst, so dass wir für sie auf jeden Fall Ersatz schaffen müssten." Nn soll in den Haushaltsplanberatungen entschieden werden, wie viel Geld die Gemeinde in de Lage ist zu investieren.

D’Antes - kulinarischer Treffpunkt für (H)alle

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Von Nicole Donath

Halle.
Er weiß noch genau, wie dieses wunderbare, kleine Restaurant in Italien hieß, in das er früher mit seinen Eltern fuhr: Piccicato. "Da haben sich immer alle getroffen", erzählt Giuseppe D’Antuono und lächelt. "Das Piccicato war Restaurant und Bar und Konditorei zugleich. Da gab es Kaffee und Cola und Cocktails oder mediterrane Köstlichkeiten und Cronuts." Nun, einen solchen Laden soll es ab dem 1. November auch in Halle geben. Er bekommt den Namen D’Antes und eröffnet im ehemaligen Stratmann-Gebäude an der Bahnhofstraße 5.

Der 31-Jährige ist ein Allrounder im Gastronomiebereich: In Paderborn wurde er zum Hotelfachmann und Koch ausgebildet. Im Maritim in Köln arbeitete er als Kellner und absolvierte in Königswinter zudem ein Management-Traineepro-gramm, bei dem Controlling und Warenwirtschaft im Mittelpunkt standen. Im Gerry Weber Sportpark Hotel war D’Antuono einige Jahre als kaufmännischer Assistent tätig. Später folgten drei Monate auf dem Kreuzer »Seabourne Pride«, mit der er von Dänemark bis New York reiste. Der Gastronom hat in der Rietberger »Seerose« gearbeitet und sich an der Wirtschaftsschule für Hotellerie und Gastronomie in Dortmund zum staatlich geprüften Betriebswirt ausbilden lassen. Zuletzt war der Neu-Haller, dessen Freundin aus der Lindenstadt stammt, stellvertretender Hoteldirektor im »Welcome« in Paderborn. "Allesamt spannende Aufgaben, aber ich war immer mit dem großen Wunsch unterwegs, mich eines Tages selbstständig zu machen."

Bei einem Spaziergang mit seiner Freundin durch die Bahnhofstraße waren die beiden schließlich auf das leerstehende, markante Gebäude aufmerksam geworden, in dem Familie Stratmann lange Jahre Spielwaren verkaufte oder der Trend-Shop und Collins auf 200 Quadratmetern Mode anboten und noch immer die Kanzlei Jöstingmeyer & Ernst ihren Sitz hat. Bei diesem Spaziergang blitzte erstmals die Idee auf, genau hier ein Restaurant mitsamt Bar-Bereich zu eröffnen. "Eine tolle Location mit großen Fensterfronten und noch dazu mitten in der Innenstadt", sagt Giuseppe D’Antuono und lächelt.

Businessplan statt Euphorie

Nichtsdestotrotz ließ er sich nicht von der Euphorie leiten, sondern setzte sich zunächst einmal hin und schrieb einen Businessplan. Er stellte die Kosten zusammen und analysierte den Bestand an Restaurants und Lokalitäten in der Stadt und im Umfeld: "Was hat Halle zu bieten, wie groß sind die Chancen, dass sich das D’Antes etabliert?" Die Antwort fiel eindeutig aus: Ein Laden wie das D’Antes - übrigens der Spitzname von D’Antuono - fehlt in

Halle.
Und nachdem ihm die Volksbank für sein Projekt und die Finanzierung grünes Licht gegeben hatte, machte sich der Gastronom an die Arbeit - und die To-Do-Liste, die er auf seinem Schreibtisch liegen hat, ist noch lang ...

Während der Jung-Unter-nehmer noch auf die Änderungsgenehmigung des Kreises wartet, haben die Handwerker zumindest schon mal mit den Verschönerungsarbeiten im Ladenlokal begonnen - schließlich ist die Zeit knapp und der 15-Jahres-Pachtvertrag unterschrieben! Unter anderem wird die Wand zum Kirchplatz hin neu gedämmt. Möglichst bald sollen die sanitären Anlagen gebaut, eine weitere Rettungstür und natürlich die Küche eingerichtet werden: "Zunächst wollte ich offenes Front-Cooking präsentieren", berichtet Guiseppe D’Antuono von seinen Überlegungen, "jetzt habe ich mich für Front-Cooking hinter einer Glasscheibe entschieden." Ferner müssen noch Besteck und Gläser, Geschirr und Töpfe ausgesucht werden. Die Inneneinrichtung und die Farbgebung für den Laden, in dem bald 46 Restaurant- und weitere Plätze im Lounge- und Barbereich bereitstehen, wollen bestimmt werden - ja, sogar die Musik, die sich entsprechend der Öffnungszeiten zwischen Infotainment, House und chilligen Loungeklängen bewegen wird.

Neben einem Ruhetag soll das D’Antes künftig dienstags bis sonntags von 10.30 bis 14.30 Uhr und von 17.30 Uhr bis 1 Uhr geöffnet haben. "Wer hier reinkommt, soll sich wohlfühlen und nicht glauben, er müsse zwingend etwas essen", fügt D’Antuono an. "Wir werden ein Treffpunkt für alle: für Klein und Groß und Alt und Jung. Für die, die kleinen oder großen Hunger verspüren. Und für die, die sich nur mal unterhalten wollen." Ein kleines Piccicato. Nur eben in

Halle.
Und natürlich mit anderem Namen. Aber in jedem Fall ein Ort, an dem sich alle so wohlfühlen sollen, wie einst der kleine Giuseppe mit seiner Familie in Italien.

Transporter segelt ins Maisfeld

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Halle (maut).
So wüst die Folgen eines Unfalls auf der Tatenhausener Straße am Donnerstagmorgen aussahen, so glimpflich waren nach ersten Erkenntnissen der Polizei die Folgen. Drei Menschen wurden bei der heftigen Kollision zweier Autos nur leicht verletzt.

Es war Unaufmerksamkeit, die den Unfall letztlich verursachte. Ein 82-jähriger Mann aus Steinhagen und seine Frau waren gegen 11.15 Uhr mit ihrem Opel aus Halle kommend auf der Wiesenstraße unterwegs. An der Kreuzung von Wiesenstraße, Tatenhausener Straße und Pappelstraße hielt der Mann allerdings nicht an, sondern überfuhr das Stoppschild. Offenbar war er in ein Gespräch mit seiner Frau vertieft und deshalb an der Kreuzung nicht aufmerksam, wie er später den Polizeibeamten berichtete.

Der 82-Jährige steuerte seinen Opel also ungebremst auf die Tatenhausener Straße und fuhr dem Citroen-Transporter eines 76-jährigen Hallers in die linke Seite. Der Mann war aus Richtung Bokel kommend unterwegs. Durch die Wucht der Kollision wurde sein Transporter durch die Luft geschleudert und landete auf der Beifahrerseite in einem angrenzenden Maisfeld. "Ich habe 100 Meter vor mir gesehen, wie der Wagen durch die Luft segelte", gab ein entgegenkommender Lkw-Fahrer an der Unfallstelle zu Protokoll. "Ich bin dann gleich hingelaufen, um zu helfen - aber der Fahrer hat die Tür schon selbst aufgemacht", sagte der Zeuge, der auch die Polizei verständigte.

Die beiden Senioren im Opel wurden ebenfalls leicht verletzt und wie der Transporterfahrer noch vor Ort im Rettungswagen behandelt, ehe sie als Vorsichtsmaßnahme ins Krankenhaus gebracht wurden.

An beiden Autos entstand Totalschaden, zudem hatte der Transporter die Straßenbankette beschädigt und ein Schild umgerammt. Die Polizei schätzt den entstandenen Gesamtsachschaden auf 10 000 Euro.

Zu beiden Seiten der Unfallstelle bildeten sich innerhalb kurzer Zeit lange Lkw-Schlangen - die Transporter waren zumeist von der oder auf dem Weg zur Baustelle Ravenna-Park unterwegs. Für die Zeit der Bergung der Fahrzeuge blieb die Fahrbahn in beiden Richtungen gesperrt.

Dellbrügge-Anlieger ausgesperrt

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Halle (nic).
An die Bauarbeiten und den Lärm und die besonderen Umstände haben sich Michael Spitzer und die anderen Bewohner der Künsebecker Dellbrügge-Siedlung mittlerweile gewöhnt. Die Verkehrssituation in den vergangenen zwei Tagen brachten ihn und seine Nachbarn jedoch auf die Palme.

"Als ich Mittwoch von der Arbeit kam und nach Hause in die Gleiwitzer Straße fahren wollte, waren alle vier Zufahrtsmöglichkeiten versperrt - und zwar mit einem Verbotsschild für Fahrzeuge aller Art! Nicht einmal der Zusatz »Anlieger frei« stand irgendwo zu lesen", ist er erbost. "Dass die Flurstraße aufgrund von Kanalbauarbeiten durch die TWO gesperrt werden würde, war angekündigt und allen klar. Aber es kann nicht sei, dass parallel dazu auch alle anderen Zufahrten zur Siedlung dicht gemacht werden - also die Turnerstraße, die Stettiner Straße und der Schnatweg. Was passiert, wenn hier mal Rettungsfahrzeuge kommen müssen?" Dass die Arbeiten erledigt werden müssen, dagegen sei nichts einzuwenden, räumt Spitzer derweil ein. "Aber dass sich die Beteiligten absprechen, das dürfen wir doch wohl erwarten."

Nachdem die Stadt Halle durch Eckhard Hoffmann (zu Recht) erklärte, dass sie mit diesem Fall nichts zu tun habe, räumte Sven Johanning von Straßen.NRW ein, dass es offenbar ein Abstimmungsproblem mit den Technischen Werken Osning gegeben habe: "Die Turnerstraße und der Schnatweg mussten asphaltiert werden." Wenngleich die Fahrer der Baufahrzeuge angewiesen waren, die Anlieger durchzulassen, war das zum einen nicht immer möglich. Hinzu irritierte die falsche Beschilderung. Immerhin: Das Problem wurde bis gestern Abend behoben und seitdem haben die Anlieger wieder Möglichkeit, über die Turnerstraße und - eingeschränkt - über die Flurstraße zur Dellbrügge-Siedlung zu gelangen.

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