Quantcast
Channel: Haller Kreisblatt
Viewing all 3262 articles
Browse latest View live

Wenn Leben retten Schule macht

$
0
0

VON FLORIAN GONTEK

Halle. Was in Ländern wie Dänemark oder Norwegen schon seit längerer Zeit zum Lehrplan gehört wie die Algebra in Mathematik, steht zukünftig auch in Deutschland auf dem Stundenplan: Reanimation. Wie der Schulausschluss der Kultusministerkonferenz auf seiner 395. Sitzung in Düsseldorf jetzt beschloss, sollen Kinder nun bundesweit ab der siebten Klasse jedes Schuljahr zwei Stunden Wiederbelebungstraining erhalten.

Bernadette Clermont, Isabel Bertels und Michael Eckert sind nicht nur Mitglieder der Haller Rotkreuzgemeinschaft, sie bilden als Lehrer an ihren Schulen auch Schulsanitäter aus - und begrüßen die Entscheidung.

"Den Schülern sollen dadurch die Bedenken genommen werden, zu helfen", sagt Bernadette Clermont. Clermont, die am Haller Kreisgymnasium die Fächer Biologie und katholische Religion unterrichtet, hat 2002 an der Schule einen Schulsanitätsdienst (SSD) ins Leben gerufen. "Das hat sich sehr etabliert", erklärt sie. Gemeinsam mit Kollegin Jeannine Fink leitet sie 33 Schüler von der achten Klasse bis zur Q2 in Erste-Hilfe-Fragen an und gibt ihnen so Sicherheit für den Ernstfall.

Auch Isabel Bertels und Michael Eckert sind Lehrer. Während Bertels bereits vor fünf Jahren am Warendorfer Mariengymnasium den SSD ins Leben gerufen hat, will der Künsebecker Michael Eckert diesen an seiner Schule, dem Friedrich-von-Bodelschwingh-Gymnasium in Bethel, ein wenig verändern. Hier sollen die Schüler in Zukunft ab der achten Klasse, neben anderen Möglichkeiten, auch Erste Hilfe als Wahlpflichtfach belegen können, um für ein halbes Schuljahr zu üben. "So hätte man 30 bis 40 Stunden Zeit, um mit den Kindern zu arbeiten. Das ist doppelt so viel, wie für die Erste-Hilfe-Ausbildung benötigt und würde auch noch Raum für weitergreifende Aktivitäten lassen", so Eckert.

Alle drei begrüßen den Beschluss aus Düsseldorf, der pro Jahr mindestens 5000 Menschen in Deutschland das Leben retten soll. Auch wenn zwei Stunden pro Schuljahr eine verschwindend geringe Zahl ist, sind alle drei Rotkreuzler davon überzeugt, dass den Schülern durch den Kultusministerbeschluss ein Stück weit die Angst genommen werden könne. Pilotprojekte in Nordrhein-Westfalen bestätigen diese Einschätzung.

Deutschland ist, was die Erste Hilfe angeht, Schlusslicht in Europa. Obwohl hierzulande bei einem Herzstillstand bei knapp zwei Drittel der Fälle Personen anwesend sind, beginnen diese nur in jedem dritten Fall mit der Wiederbelebung. "Drei bis fünf Minuten kann der Körper ohne Sauerstoff auskommen", erläutert Eckert, "danach treten bereits schwere Schädigungen des Gehirns ein." In Nordrhein-Westfalen liegt die Hilfsfrist für Rettungsdienste in städtischen Gebieten bei acht Minuten, auf dem Land sogar bei zwölf. Diese Zahl zeigt, wie wichtig ausreichende Kenntnisse der Wiederbelebungsmaßnahmen sind.

In Norwegen - hier wurde 2005 mit dem Erste-Hilfe-Unterricht in den Schulen begonnen - verdoppelte sich die Wiederbelebungsrate innerhalb von fünf Jahren von 20 auf 45 Prozent, die Überlebensrate verdoppelte sich ebenfalls.

So viel müsse es noch gar nicht sein. Wenn das Kind durch das Erste-Hilfe-Training nur ein bisschen was nach Hause nähme und so auch die Sinne der Eltern wieder schärfe, wäre das doch schon "sehr viel wert", findet Eckert. So trägt der Beschluss aus Düsseldorf auch die Hoffnung mit, dass Leben retten wieder Schule macht. Auch außerhalb der Klassenräume.

Am Haller Kreisgymnasium hat sich in Sachen Erste Hilfe in den vergangenen Jahren einiges getan. Nicht nur die Schüler lernen nun eifrig, auch im Kollegium, das - Referendare inbegriffen - etwa 80 Lehrkräfte umfasst, ist es aktuell etwa die Hälfte, die im Ernstfall handeln kann. "Das waren früher noch deutlich weniger", vergleicht Clermont. Die Unfallkasse NRW empfiehlt mindestens 20 Prozent ausgebildete Kräfte innerhalb des Kollegiums. In Niedersachsen sind Erste-Hilfe-Kenntnisse für Lehrkräfte verpflichtend.


Für die Minis: Kita bekommt Krabbel-Tunnel

$
0
0

Von Frank Jasper

Steinhagen.
"Der Architekt hat mir versprochen, dass zum 1. September alles fertig ist", sagt Josef Schmeing. Der Leiter der neuen AWO-Kita Lange Straße schiebt eine Rolle Fußbodenbelag an die Seite und zeigt in einen der noch kahlen Räume, wo künftig auch Kleinkinder unter drei Jahren spielen werden. Das Loch in der Wand ist kein Baupfusch, sondern gewollt. "Das ist ein Krabbel-Tunnel", erklärt Josef Schmeing schmunzelnd.

Steinhagens zehnte Kindertagesstätte wird ganz auf die Bedürfnisse der künftigen Bewohner zugeschnitten. Und die werden zu einem nicht unerheblichen Teil noch sehr jung sein. Maximal 75 Kinder kann die Kita aufnehmen, ungefähr 22 davon werden unter drei Jahre alt sein und damit eben noch im Krabbelalter. Darum ist es nach Ansicht der Planer nur logisch, dass es zwischen den Räumen eben nicht nur Türen, sondern auch die sogenannten Krabbel-Tunnel gibt.

"Die Jüngsten in unserer Einrichtung werden ein halbes Jahr alt sein und werden erst bei uns in der Kita das Laufen lernen", sagt Schmeing. Weil immer mehr Eltern ihre Kinder immer früher in eine Kindertageseinrichtung geben, sind neue Konzepte gefragt. Auch neue Raumkonzepte. Während viele bestehende Kindergärten umrüsten müssen, kann bei einem Neubau direkt auf die gewandelten Bedürfnisse eingegangen werden. "Früher hätten in so einer Einrichtung wie dieser hier von der Größe her gut hundert Kinder untergebracht werden können", holt Josef Schmeing aus. "Kleinkinder unter drei Jahren brauchen aber mehr Platz. Wir müssen extra Schlafräume haben, damit sie sich zwischendurch mal hinlegen können und wir brauchen Platz für Wickeltische. Darum ist die Kita Lange Straße für 75 Kinder angelegt."

Auch im großzügigen Außenbereich wird es Rückzugsmöglichkeiten für die U 3-Kinder geben. "Für sie wird ein abgetrennter Spielplatz eingerichtet, der ihnen als Rückzugsraum dient und ihren Bedürfnissen entspricht", so Josef Schmeing. Das heißt aber nicht, dass sie von den älteren Kindern abgeschottet werden. "Heute gibt es immer mehr Kleinstfamilien; viele Kinder haben keine Geschwister. In der Kita sollen sie wahrnehmen, dass es ältere und jüngere Spielgefährten gibt. Das ist eine Erfahrung, die wir den Heranwachsenden ermöglichen können, der Große-Bruder-Effekt sozusagen."

Kennzeichnend für den Neubau, der im Auftrag der AWO von dem Generalunternehmen Holzbau Grübbel aus Bad Oeynhausen hergestellt wird, sind die vier Gruppenbereiche, die jeweils einer Farbe zugeordnet sind. Auf diese Weise erkennen die kleinen Bewohner schnell, wo sie hingehören. Jeder Gruppenraum hat einen eigenen Ausgang zum Garten hin, der farblich deutlich auszumachen ist.

Zurzeit ist Josef Schmeing damit beschäftigt, die Anmeldungen zu bearbeiten und die Inneneinrichtung der Kita mitzugestalten. Zusammen mit einer Erzieherin und zwei Praktikantinnen arbeitet er bereits in der AWO-Kita Rostocker Straße. Hier werden schon seit dem 1. August drei Kinder betreut, die später in die neue Kita einziehen. Vom 1. September an wird der Betrieb mit 45 Kindern starten. Es sind also noch Plätze frei. Eltern, die Interesse an einem Betreuungsplatz haben, können die Kita-Leitung zunächst noch in der Schwestereinrichtung an der Rostocker Straße unter ` (0 52 04) 60 60 erreichen. Das komplette 13-köpfige Team beginnt dann am 1. September. Zum Personal gehört auch eine Hauswirtschafterin, die zusammen mit den Kindern Mahlzeiten frisch zubereiten wird.

Der harte Weg zum Musicalstar

$
0
0

Von Nicole Donath

Halle/Gütersloh. "Mädels, ihr seid ganz süß und hübsch! Habt Spaß, lächelt! Die Arme am Körper - und jetzt ins Plié, sehr schön!" Unaufhörlich motiviert Jacqueline Dunnley-Wendt ihre Schülerinnen, beobachtet sehr genau, analysiert und gibt dann wieder entscheidende Tipps, während sie mit ihnen die Choreographie Sequenz für Sequenz einübt und konsequent wiederholt. Eine von ihnen ist Luiza Rosendahl aus

Halle.
Die 16-Jährige hat einen Platz im Musical Summer Camp der Kultur- und Musikstiftung von Liz Mohn bekommen und trainiert und probt in dieser Woche nun zehn Stunden täglich mit international bekannten Dozenten aus den Bereichen Gesang, Tanz, Musik und Schauspiel.

Luiza Rosendahl strahlt, wenn sie auf ihren Berufswunsch angesprochen wird: "Musicaldarstellerin! Das ist mein großer Traum." Die harten und zahlreichen Trainingseinheiten an der Gütersloher Sundernstraße sieht sie deshalb auch nicht als Belastung, sondern eher als große Chance. "Montag war ich noch etwas aufgeregt", gibt die Schülerin des Kreisgymnasiums Halle, wo sie nach den Ferien in die Stufe 11 wechselt, lächelnd zu. "Aber die anderen Kursteilnehmer hier sind total nett, die Trainer gehen sehr lieb und offen mit uns um - alles super!"

Die Hallerin, die in ihrer Freizeit Zumba-Kurse gibt und Keyboard-Unterricht erhalten hat, Gesangsauftritte bei Taufen, Konfirmationen oder Hochzeiten absolviert und bei den Musicals »Der kleine Tag«, »Reineke Fuchs« und »Anatevka« mit Gesangs- und Tanzrollen auf der Bühne stand, hatte sich bei einem entsprechenden Casting im April dieses Jahres beworben - und wurde angenommen. Welch eine Chance, welch eine großartige Referenz für spätere Bewerbungen!

Neben Luiza Rosendahl ist aus Halle noch Jonathan Kröning bei dem Workshop dabei. Der 18-Jährige besucht das Oberstufenkolleg in Bielefeld, ist im Jugendchor Mastholte aktiv und Mitglied der Jugend-Musical-Bühne Rietberg. Zu den Teilnehmern aus dem Altkreis zählt ferner auch Sara Kettmann aus Steinhagen: Die 17-Jährige besucht das Städtische Gymnasium Gütersloh, nimmt seit 2009 Gesangs- und Tanzunterricht, ehe im vergangenen Jahr noch Ballett hinzukam sowie die Teilnahme an einem Musical-Workshop der German Musical Academy Osnabrück. In Kleingruppen absolvieren sie in dieser Woche ein straffes Programm: Allein gestern sah der Stundenplan für Luiza drei Einheiten Tanz vor, zudem Unterricht in Gesang und Schauspiel. "Hier müssen wir die Texte, die wir sonst singen, sprechen - und das ist so schwer, da habe ich aber so einige Blackouts", verdreht Luiza lachend die Augen.

Gemeinsam mit zehn weiteren Jugendlichen bereitet sich das Trio übrigens auch auf Samstag vor: Dann werden die im Kurs erarbeiteten Solostücke und Ensembles zu einem szenischen Abend zusammengeführt und bei einer öffentlichen Aufführung in der Freien Waldorfschule Gütersloh gezeigt. Der Abschluss einer ganz besonderen Woche, auf der die Talente ihrem Traum zum Musicalstar einen Schritt nähergekommen.

Lerncontainer für die Inklusion in Werther

$
0
0
Werther (DHS).
Wer mit Containern baut, ist schnell fertig. In nur sieben Tagen entsteht derzeit an der PAB-Gesamtschule in Werther ein neuer Klassenraum. Die Fundamente für das Modulgebäude wurden am Montag gegossen, die Containerelemente standen am Dienstagabend und am Montag, 18. August, sollen Schulmöbel und Einrichtungsgegenstände eingeräumt werden. Der Unterricht beginnt zwei Tage später.

"Der Kreis Gütersloh hat den Container zunächst für drei Jahre angemietet", erläuterte Beate Balsliemke von der Pressestelle des Kreises dem Haller Kreisblatt auf Anfrage. Flexibilität ist nicht billig, rund 87 000 Euro zahlt der Kreis in den drei Jahren an Miete. Das sind gut 2440 Euro im Monat. Dafür bekommt er das rund 125 Quadratmeter große Gebäude mit einem Klassen- und einem Nebenraum auch schlüsselfertig übergeben.

"Der Kreis hat eine Option auf Verlängerung der Mietzeit und auf den Kauf des Containers", erklärte Beate Balsliemke. Es sei derzeit nur schwer abzusehen, wie sich die Lage im Bereich der Inklusion weiter entwickeln werde, fügte sie hinzu. 27 Inklusionsschüler sollen ab dem 20. August in dem Container unterrichtet werden. Mit Beginn des neuen Schuljahres wird schrittweise ein Rechtsanspruch für behinderte Kinder auf Unterricht in Regelschulen wirksam. Zunächst in den Klassen eins und fünf.

Vertragspartner des Kreises Gütersloh ist die Firma Deutsche Industriebau Gesellschaft für schlüsselfertigen Industriebau mbH aus Geseke. Das Unternehmen habe beispielsweise in Wiedenbrück schon viele Container an Schulen aufgestellt und sei ein bekannter und bewährter Partner, erläuterte Beate Balsliemke. "Das ist für unsere Verhältnisse eine kleine Anlage", erklärte Harald Zander am Bau in Werther.

Gemeinsam mit dem Baufacharbeiter Nils Perry sorgt der Objektleiter dafür, dass der Container zeitgerecht fertig wird und dass die anderen Bauhandwerker gute Arbeitsbedingungen vorfinden. Gestern wurden Schweißarbeiten ausgeführt und bis zum Ende der Woche werden noch Trockenbauer, Elektriker, Maler und Raumausstatter aktiv.

Bei BMW in München habe seine Firma einmal Container mit 10 500 Quadratmetern Arbeitsfläche aufgestellt, berichtete Harald Zander. 70 Mitarbeiter seien damit drei Monate lang beschäftigt gewesen.

Vom Naturbad in den Stadtpark

$
0
0

Von Claus Meyer

Versmold.
Gerold Momann hat der Ehrgeiz gepackt. Der Grund: Die Kreissparkasse Halle schickt am Sonntag eine Triathlon-Staffel ins Rennen. "Der Stachel sitzt tief", sagt der Chef der Versmolder Sparkasse und hofft bis zum Wochenende, seinerseits ein schnelles Team auf die Beine zu stellen. Immerhin ist Momanns Institut Namensgeber und Sponsor für den 10. Versmolder Triathlon, der am 17. August in Naturbad, Kurt-Nagel-Parkstadion, Stadtpark und auf der Fahrradstrecke über die Bühne gehen wird.

Die Anmeldesituation hat sich für den veranstaltenden LC Solbad Ravensberg entspannt. Anfang Juli waren es erst 59 Anmeldungen. "Da war ich schon etwas erschrocken", gibt Hubert Kaiser, Vorsitzender des Gesamtvereins und Vorstandsmitglied der Triathlonabteilung, zu. Mittlerweile weisen die Starterlisten 42 Triathleten für die olympische Kurzdistanz und deren 69 für die Volksdistanz aus. Hinzu kommen 21 Staffeln, bei denen sich je drei Sportler Schwimmen, Radfahren und Laufen teilen.

"Das Telefon klingelt, die Mails gehen ein", hat Kaiser Hoffnung auf viele Nachmeldungen. Die sind laut Organisator Udo Lange nur am Veranstaltungstag bis zirka eine Stunde vor dem jeweiligen Start möglich. Favoriten kristallisieren sich heraus. Bei den Männern ist NRW-Meister Alexander Brämer aus Paderborn über die Kurzdistanz ein heißer Kandidat. Kürzlich legte er den Ironman Zürich als Gesamt-34. in 9:22,19 Stunden zurück. Kaiser schätzt auch Oberliga-Triathlet Stefan Lepper aus Mönchengladbach stark ein. Bei den Damen sind die Bielefelderin Franzi Bossow sowie Vanessa Steiner aus Münster ambitioniert. Auf der Volksdistanz könnte Daniel Knoepke starten. "Hundertprozentig weiß ich es aber noch nicht", sagt der zweimalige Altkreissportler des Jahres aus Borgholzhausen, der kurzfristig entscheiden will.

"Wir von der Stadt freuen uns, das Naturbad gleich mit einbinden zu können", sagt Versmolds Bürgermeister Michael Meyer-Hermann. Die Temperatur im neuen Bad dürfte bei angenehmen 24 Grad liegen. Viel wärmer wird’s nicht. Meyer-Hermann: "Ab 26 Grad wird automatisch Kaltwasser zugepumpt."

Zeitplan und Strecken

Um ein "Hauen und Stechen" (Kaiser) zu vermeiden, gehen alle 15 Minuten je 15 Triathleten im Naturbad an den Start. Den Anfang machen um 12 Uhr die Staffeln. Um 12.15 Uhr ertönt der erste Startschuss für die Volksdistanz, um 13.30 Uhr für die Kurzdistanz. Die letzten Triathleten gehen dann gegen 14.30 Uhr auf die Strecke. Die führt bei der Volksdistanz zunächst 500 Meter auf einem Rundenkurs durchs Naturbad. Anschließend werden 20 Kilometer Rad gefahren und 5000 Meter im Stadtpark gelaufen. Entsprechende Distanzen gelten für die Staffeln. Die Kurzdistanzler haben jeweils das doppelte Pensum zu leisten. Die Wechselzone befindet sich im Kurt-Nagel-Parkstadion. Im Rahmen des Nachwuchscups starten zudem ab 9.30 Uhr Triathlon-Talente aus NRW.

Ein großer Tag für einen kleinen Ort

$
0
0

Aus Vrdnik berichtet

Silke Derkum

Vrdnik/

Versmold.
Flaggen, Hymnen, Fernsehteams und wichtige Politiker - als am Samstagabend das Festival »Europa tanzt in Vrdnik« eröffnet wurde, präsentierte sich der kleine 5000-Einwohner-Ort wie ein ganz großer. Nicht nur den Organisatoren um Ortsvorsteher Dragan Dragicevic und Ehefrau Mira, auch den Vrdnikern bedeutete das Festival viel. Und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Die Beiträge der 150 Tänzer aus fünf Ländern zeigten so unterschiedliche Musik, Kostüme und Tänze, dass die vier Stunden wie im Flug auf den letzten Tanz zusteuerten: den serbischen Reigentanz, den die Teilnehmer aus allen Ländern in den dreieinhalb Festivaltagen so oft zusammen getanzt hatten - Hand in Hand und bunt gemischt.

Was die internationalen Gäste den Serben bedeuteten, zeigte sich nicht nur am Interesse der Vrdniker und an der Herzlichkeit, mit der die Delegationen umsorgt wurden. Serbiens sehnlichster Wunsch ist es, sich nach den Jugoslawienkriegen in Europa zu integrieren. "Heute tanzt Europa in Serbien; wir hoffen, dass auch Serbien bald in Europa tanzt", sagte Nenad Borovcanin, Staatssekretär im serbischen Ministerium für Sport und Kultur.

Zumindest für die ausländischen Beobachter bemerkenswert war das herzliche Verhältnis zwischen den serbischen Gastgebern und ihren Gästen aus Tuzla. Liegt der Krieg zwischen den beiden Volksgruppen doch erst 19 Jahre zurück. Die jungen muslimischen Bosnier gehörten zu den Lieblingen des Publikums und bekamen schon vor ihren Auftritten viel Applaus.

Am lautesten bejubelt wurde jedoch die Tanzsportgarde Harsewinkel, die für Versmold auf die Bühne ging. Trainerin Daniela Schafarik hatte in 50 Stunden, die die Kinder zusätzlich zu ihren zwei bis drei wöchentlichen Trainingseinheiten absolviert hatten, eine anspruchsvolle Choreographie zusammengestellt. Mal warfen die 33 Tänzer Beine und Arme völlig synchron kerzengerade in die Luft, mal wurde zeitgleich in jeder Ecke der Bühne eine Hebefigur, ein Spagat oder ein Flickflack präsentiert, so dass die Zuschauer nicht wussten, wo sie zuerst hinschauen sollten.

"Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr in einem anderen Ort wieder zusammen tanzen können", hatte Dragan Dragicevic zur Eröffnung den Staffelstab zur Weitergabe hingehalten. Bisher hat ihn zwar noch niemand ergriffen, doch die Jugendlichen halten auch so Kontakt miteinander: Auf Facebook wurden seit Sonntag kreuz und quer durch die Nationen zahlreiche neue Freundschaften geschlossen.

»Klimmzüge« zahlen sich aus

$
0
0

Von Anja Hanneforth

Werther.
Bei den Kamingesprächen im Haus Tiefenstraße ist es ein bisschen so wie bei der Sache mit dem Huhn und dem Ei. Stellt sich die Frage, was zuerst da war: das Thema oder der Referent. Und wie bei Huhn und Ei ist die Sache auch hier nicht eindeutig: "Mal so, mal so", schmunzeln die beiden Moderatoren der beliebten Veranstaltungsreihe, Günter Frey und Willi Rose, wenn sie an die Ausarbeitung ihres Programms denken. Im dritten Jahr ihrer Zusammenarbeit haben sie jedenfalls wieder viele Themen mit interessanten Referenten zusammengestellt. Ende September geht es los.

Vielschichtig und abwechslungsreich ist das Programm, manchmal ausgesprochen ernst, aber auch spannend und zeitkritisch. "Wir versuchen, eine gute Mischung hinzubekommen, die viele Menschen anspricht", sagen die Moderatoren.

Weshalb sich Günter Frey und Willi Rose lange vor Beginn der neuen Saison zusammensetzen und überlegen, welche Themen gut ankommen und welche Referenten sie gern einladen würden. Nicht zwingend in dieser Reihenfolge.

Inzwischen haben sie eine dicke Mappe mit Material zusammengetragen, in der - manchmal über das nächste Jahr hinaus - Themenvorschläge notiert sind. Denn einen Referenten für einen bestimmten Termin zu gewinnen, gerade wenn dieser selbst einen vollen Terminkalender hat, ist nicht immer leicht. "Wir sind mit dem ersten Montag im Monat ja recht festgelegt", begründet Günter Frey. Es sei also manchmal mit Klimmzügen verbunden, einen Wunschkandidaten für einen Wunschtag verpflichten zu können.

Spätestens im Januar oder Februar eines Jahres setzen sich die beiden daher zusammen und klopfen ihr Programm fest. "Im März sind wir damit fertig", erzählt Rose. Dass sie zu zweit sind, erleichtere ihre Arbeit. "Die Ideen sind uns jedenfalls noch nicht ausgegangen." Auch in der kommenden Saison dürfen sich die Besucher des Hauses Tiefenstraße also auf acht interessante Nachmittage freuen.

Kaminschoppen

Den Auftakt macht - ausnahmsweise nicht am Monatsanfang - am Montag, 29. September, um 15 Uhr ein politisches Thema: »100 Tage sind vorbei ... ein kommunalpolitischer Kaminschoppen« heißt es und ist weniger ein Referat als eine Podiumsdiskussion, in die sich die Besucher gern einbringen dürfen. Eingeladen sind neben Bürgermeisterin Marion Weike alle im Rat vertretenen Parteien, "die wir gern zu bestimmten Fragen löchern würden", erzählt Rose. Welche das sein werden, legen er und Frey in den nächsten Tagen fest.

Leben nach dem Tod

Einer Frage, die viele Menschen, gleich welchen Glaubens, beschäftigt, ist die Frage, was nach dem Tod kommt. »Hoffnung über den Tod hinaus« ist daher die Überschrift, die Dr. Hans Kessler, in Werther lebender emeritierter Theologie-Professor der Goethe-Universität Frankfurt, für seinen Vortrag am Montag, 3. November, um 15 Uhr gewählt hat.

Hochrechnungen

An Wahlabenden haben sie Hochkonjunktur: die Meinungsforschungsinstitute, die lange vor Ende der Auszählung Wahlausgänge prognostizieren. Wie aber kommen sie zu diesen Hochrechnungen, Umfrageergebnissen und Meinungsbildern? Wie erfolgt die Auswahl derer, die dazu befragt werden? Und welche Stärken, aber auch Schwächen und Grenzen hat die Demoskopie? Das wird Oliver Krieg vom Meinungsforschungsinstitut Emnid aus Bielefeld beleuchten. »Wer die Wahl hat, hat die Qual? - Ein Blick hinter die Kulissen der Demoskopie« heißt am 1. Dezember um 15 Uhr sein Thema.

Ausländer rein

Es ist nicht wegzudiskutieren: Angesichts der Bevölkerungsentwicklung mit sinkenden Einwohnerzahlen ist Deutschland auf Zuwanderer angewiesen. Wie aber erfolgt dieser Zuzug? Kommen die gewünschten, gut qualifizierten Personen? Wie kann ihre Qualifikation gestaltet werden? Droht Deutschland eine Überfremdung? - All dies soll am 5. Januar um 15 Uhr mit Dr. Wolfgang Schwentker vom Kreis Gütersloh und Manfred Flocke vom Kommunalen Integrationszentrum beim Kreis besprochen werden. »Ausländer rein - Wir brauchen die qualifizierte Zuwanderung« ist der Nachmittag überschrieben.

Sterbebegleitung

Ein besonders ernstes, weil vielfach tabuisiertes Thema steht am 2. Februar um 15 Uhr auf dem Programm. Mit »Wann darf ich ... endlich gehen? Sterbebegleitung ja, Sterbehilfe nein?!« wird sich dann Dr. Herbert Kaiser befassen. Er ist Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Klinikum Gütersloh und beleuchtet, was der Gesetzgeber heute zulässt und wie es um die Palliativversorgung speziell in unserer Region bestellt ist.

Von Armut und Reichtum

Es ist kein Geheimnis, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter aufklafft. Ist diese Entwicklung überhaupt noch umkehrbar? Kann und darf es sein, dass jemand mit einer Vollzeitstelle am Existenzminimum lebt? Wird es einen Generationenkonflikt geben, bei dem die Alten auf Kosten der Jungen leben? Wird die Altersarmut steigen? - Unter der Überschrift »Soziale Gerechtigkeit, wachsende Ungleichheit?« wird Albert Henz, Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, diesen Fragen am 2. März um 15 Uhr nachgehen.

Kriminalität im Kreis

Ein Nachmittag, der sicher viele Besucher anziehen wird, findet am 13. April um 15 Uhr statt. Landrat Sven-Georg Adenauer und der Leitende Polizeidirektor im Kreis, Karsten Fehring, werden zur Frage »Sind wir in unserem Zuhause noch sicher?« Stellung beziehen. Eine steigende Zahl von Einbruchdiebstählen mit zum Teil spektakulären Gewaltverbrechen beunruhigt die Bürger. Wo liegen die Gründe für die Zunahme der Kriminalität? Was können Polizei und Bürger tun, diesem vorzubeugen?

Ausflug nach Halle

Wie in jedem Jahr endet die Kamingesprächs-Saison mit einer Besichtigungsfahrt. Am 4. Mai um 14 Uhr steht ein Besuch des Gartencenters Brockmeyer in Halle auf dem Programm. »Tipps für den grünen Daumen« ist der Nachmittag überschrieben, bei dem aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl um eine rechtzeitige Anmeldung gebeten wird.

Zurück nach Valmiera mit neuen Erfahrungen

$
0
0

Von Alexander Heim

Borgholzhausen.
Tomatensuppe kann für einen Künstler ganz schön inspirierend sein. Vor allem dann, wenn sie - wie ein roter Faden oder ein running gag - während der Tage eines Aufenthaltes immer wieder irgendwo oder in irgendeiner Form auftaucht. Die lettische Künstlerin Antra Galzone hat die Tomatensuppe nicht nur kulinarisch genossen, sie hat sie während ihrer Teilnahme am Symposium in der Künstlerwerkstatt »Daun-Town« auch malerisch verarbeitet.

Noch zwei Wochen lang sind ihre Bilder und die Arbeiten ihrer Kollegen Janis Galzons, Iveta Gudeta und Aivars Benuzs sowohl im Borgholzhausener Rathaus als auch im Museum zu sehen. "Es ist eine außergewöhnliche Ausstellung mit außergewöhnlichen Projekten", freute sich Kulturvereins-Vorsitzende Astrid Schütze im Zuge der Vernissage.

Froh war sie auch darüber, mit Ursula Bolte einen besonderen Gast begrüßen zu dürfen. Als Landrätin hatte diese vor Jahrzehnten die erste Ausstellung lettischer Künstler im Kreishaus eröffnet.  Beate Freyer-Bongartz, die nun den Austausch in Richtung Borgholzhausen initiiert hatte, erläuterte: "Die Künstler hatten Material von zu Hause mitgebracht und hatten bestimmte Vorstellungen, was sie damit machen wollten. Zehn Tage sind nicht viel Zeit, um zu arbeiten. Es ist interessant zu sehen, wie sich das, was sie sich vorgenommen hatten, durch das neue Umfeld verändert hat."

"Sie arbeiten alle sehr unterschiedlich. Und doch gibt es einige Gemeinsamkeiten", hob auch  Dr. Silvana Kreyer in ihrer Moderation hervor. Jeder der vier Künstler aus Lettland habe dabei die aktuellen Erfahrungen, die ihm während des Aufenthaltes zuteil wurden, auf die für ihn oder sie jeweils typische Art aufgegriffen und verarbeitet.

"Wenn ich morgens um 5 Uhr aufgestanden bin und vor das Haus ging, dann sagten mir die Hasen »Guten Morgen«. Das war wie im Märchen", erläutert etwa Janis Galtons. "Ein Märchenwald wie bei Hänsel und Gretel." Die Naturerlebnisse beeinflussten ihn bei seinem Schaffen. erklärte er.

Iveta Gudeta wagte Ausflüge in die abstrakte Kunst. Und Aivars Banuzs schuf unter anderem ungewöhnliche Tier-Skulpturen. Etwa 20 Arbeiten sind so während des mehrtägigen Symposiums in den Künstler-Ateliers von Daun-Town entstanden.

Sie und die Bilder der Ausstellung im Rathaus sind noch zwei weitere Wochen, bis zum 23. August, der Öffentlichkeit zugänglich.Ursprünglich sollte die Ausstellung im Rathaus nur für eine Woche hängenbleiben.

Doch nicht nur aus Arbeit bestand der Besuch der Künstler aus Valmiera. Sie genossen es auch, sich in den unterschiedlichsten Museen der Region inspirieren zulassen. So waren sie etwa in der Abtei Liesborn zu Gast, besuchten das Museum Wiedenbrücker Schule, machten einen Abstecher ins Marta nach Herford und waren bei der Ausstellungseröffnung im KuK Dissen am vergangenen Donnerstag mit zugegen.  

Am Freitagabend ergab sich für die vier aus Valmiera, die allesamt als Dozenten tätig sind - Iveta Gudeta und Aivars Benuzs an der Kunstmittelschule in Valmiera, Antra Galzone und Janis Galzons in der Kunstschule in Rujiena - auch eine Führung auf der Ravensburg. Die Museumsleiterinnen Iveta Blume und Guna Medne hatten sich zudem zum Heinz-Nixdorf-Museum aufgemacht.

Nun geht es zurück in die lettische Heimat. Ein Gegenbesuch im kommenden Jahr? Den schließt zumindest Beate Freyer-Bongartz nicht aus. Und natürlich gab es zum Ausklang dieser besonderen Vernissage im Museum auch noch einmal etliche Geschenke, die gegenseitig ausgetauscht wurden. Und:  einen besonderen Dank an die Familien, bei denen die vier Künstler wohnen durften.


Team bekommt neues Gesicht

$
0
0

Von Uwe Kramme

Harsewinkel. Sechs Abgänge und fünf Zugänge haben das Gesicht der ersten Handballmannschaft der TSG Harsewinkel verändert. Aus dem von den Konkurrenten in der Handball-Verbandsliga auf das Favoritenschild gehobenen Ensemble routinierter Ligagrößen ist eine Ausbildungstruppe mit wenigen Meistern und vielen Lehrlingen geworden. "Ich bin gespannt, ob sie uns jetzt immer noch eine Söldnertruppe nennen", sagt Ausbildungsleiter Hagen Hessenkämper.

Seit dem 19. Juli, seit dem Beginn der zweiten Vorbereitungsphase, geht der Trainer in der Aufgabe auf, bei der Turn- und Spielgemeinschaft nach dem unumgänglichen Umbruch eine Mannschaft zu bilden, die im Vorderfeld der Verbandsliga mitspielen kann. "Auf die Idee, uns wieder die Favoritenrolle aufzubürden, wird wohl keiner mehr kommen", sagt Hessenkämper. Im Blick hat er dabei die ausgeschiedenen Stammspieler Simon Hanneforth, Carsten Kappelt, Moritz Schneider, Jan Kuster und Julian Schicht.

Doch die Titelambitionen in der vergangenen Saison seien nicht daran zerbrochen, dass das Team die Favoritenbürde nicht mehr schultern konnte, sondern am Verletzungspech und aus seiner Sicht ungerechtfertigten Sperren, findet Hessenkämper. "Bis dahin und auch noch darüber hinaus haben wir es ganz gut gemacht." Platz vier hinter Meister Loxten, Nordhemmern II und Mennighüffen war für ihn unter den genannten Umständen jedenfalls "so schlecht nicht".

Mit ganz anderen Umständen muss Hessenkämper in dieser Saison fertig werden. Von den schon wegen ihrer Körpergröße aus dem Verbandsliganiveau herausragenden Abwehrspielern und Rückraumschützen Kappelt, Hanneforth, Schneider und Mühlbrandt ist nur Letzterer geblieben. Der vergangenes Jahr in der Personalnot nachverpflichtete Nico Stoeckmann konnte noch keine Zusage für die neue Serie geben. "Wir müssen abwarten, ob er seinen angestrebten Studienplatz in Münster bekommt", erklärt der TSG- Coach.

Mit den jungen und kleineren Spielern, die zur TSG gekommen oder aus der Jugend in die erste Mannschaft aufgerückt sind, bleibt Hessenkämper nur die Flucht nach vorn. "Unser Weg kann nur sein, Tempo zu machen." Mit Sven Bröskamp, der schon in der Schlussphase der letzten Saison zu guten Einsätzen kam, und Maxi Herbrink oder Pascal Pelkmann, beide ebenfalls aus dem eigenen Nachwuchs, aber auch mit dem vom TV Verl gekommenen Max-Julian Stoeck- mann habe er dafür viel versprechende Spieler. "Allerdings müssen wir sehen, dass es nicht zu schnell wird." Der erfahrene Coach weiß, dass ein Hurrastil in der Liga sofort bestraft wird. Weiterhin kam von Landesligist TG Hörste Luca Sewing nach Harsewinkel.

Überraschenderweise hat sich mit dem Ex-Hesselteicher Sascha Jankowski ein Kreisläufer für die Mannschaft angeboten, der eigentlich für das Bezirksligateam vorgesehen war. Auch von Jugendtorwart Alexander Kaup, der die Vorbereitung mitmacht und den am Finger verletzten und nur eingeschränkt trainierenden Ex-Wertheraner Johnny Dähne in den Spielen ersetzt, hält Hessenkämper viel.

Mit den bisherigen Testspielen ist Hessenkämper zufrieden. "Noch fehlt es der Abwehr an Zusammenhalt, und im Angriff müssen sich die Abläufe noch einschleifen. Aber das ist zu diesem Zeitpunkt normal."

"Wir halten festen Mutes durch"

$
0
0

Von Frank Jasper

Steinhagen-Bockhagen. "Ihr bewahret die Heimat vor der lüsternen Gier und Rachsucht der Feinde, wir pflegen Eure und unsere Heimat, dass Ihr bei Eurer Rückkehr alles in gutem Stande wieder vorfindet." Sätze wie diese müssen wie Balsam auf der geschundenen Soldatenseele gewirkt haben. Sie stammen aus einem jener Rundbriefe, die während des Ersten Weltkriegs in Brockhagen verfasst wurden, um die Soldaten über die Geschehnisse in der Heimat zu informieren. Manuskripte dieser Front- oder Soldatenzeitungen sind jetzt bei den Vorbereitungen zur Ausstellung »Steinhagen und der Erste Weltkrieg« aufgetaucht.

Friedrich-Wilhelm Dickenhorst hat die Schriftstücke dem Arbeitskreis Geschichte vom Heimatverein Steinhagen übergeben, der in Zusammenarbeit mit dem Gemeindearchiv eine Ausstellung im Rathaus plant, die am 2. Dezember eröffnet werden soll. "Es sind wertvolle Dokumente, die einen Einblick in das Leben jener Zeit geben", hebt Gemeindearchivarin Petra Holländer die Bedeutung der Manuskripte hervor. Sie stammen aus dem Fundus einer gebürtigen Brockhagenerin, die sie Friedrich-Wilhelm Dickenhorst übergeben hatte.

Wie bereits berichtet, war es durchaus üblich, dass die Menschen Ausgaben der Tagespresse an die Front schickten. So gelangten auch Ausgaben des Haller Kreisblatts in die Schützengräben. In Brockhagen ging man noch weiter und machte sich die Mühe, eigens für die Soldaten einen Nachrichtenbrief zu verfassen.

Eine der 17 erhaltenen Ausgaben ist auf das Jahr 1915 datiert. "Für die Brockhäger im Wehrdienst" ist die mit einfachsten Mitteln erstellte Zeitung überschrieben, die über die Feldpost den Weg zu den Soldaten fand. Carl Rolf, der damals ein Lebensmittelgeschäft im Ort betrieb, stellt darin mit markigen Worten die Verbindung zwischen Front und Heimat her: "Wir halten festen Mutes durch, wie Ihr da draußen in Feldschlacht und im Schützengraben, so wir hier drinnen in Arbeit und Gebet."

Über das Nachrichtenblatt aus Brockhagen erfuhren die Soldaten auch, welcher der ihren andernorts gefallen ist. In der vorliegenden Ausgabe wird der Tod des "Wehrmanns Elbracht aus der Patthorst" beklagt. "Er fand in Russland durch eine Kugel den Heldentod", schreibt Autor Carl Rolf und weiter: "Das Eiserne Kreuz erhielt der Gefreite August Gressel, der verwundet im Lazarett zu Bromberg weilt. Außerdem sind verwundet: Franz Bante im Lazarett Charlottenburg, Heinrich Bante im Lazarett Samtens bei Posen und Franz Redemeier im Lazarett Weimar."

Zu jener Zeit wird in Brockhagen an der sogenannten Münsterstraße gebaut. "Welche Straße damit gemeint ist, lässt sich nur mutmaßen", stellt Gemeindearchivarin Petra Holländer fest, "zu der Zeit gab es in Brockhagen nur Hausnummern und keine Straßennamen. In der Soldatenzeitung von 1915 heißt es: "Täglich arbeiten etwa zehn Gefangene daran. Jedenfalls wird die Chaussee im Laufe des Winters noch fertig."

In einer weiteren Ausgabe aus dem Jahr 1916 teilt Pastor Wilhelm Kley den heimischen Soldaten mit, wer im April getauft und beerdigt wurde und welche Hochzeiten es aus Brockhagen zu vermelden gibt.

Unter der Überschrift »Vaterländisches« schlägt der schreibende Pfarrer einen pathetischen Tonfall an, in dem er den Soldaten Mut zuspricht, um wenig später den Frieden herbeizusehnen: "Die eiserne deutsche Mauer hält Stand. Wir danken es den tapferen deutschen Soldaten, wir danken es unserem Gott, dem Herrn der Heerscharen und Lenker der Schlacht. Gebe Gott, daß die Heimkehr im Frieden bald erfolgen kann."

In einem weiteren Beitrag der April-Ausgabe informiert Fritz Schmalhorst über den lang anhaltenden Winter, der den Bauern in Brockhagen zu schaffen macht. "Die Vorräte an Heu und Rüben sind recht klein geworden und da Klee und Wiesen vierzehn Tage später mähfähig sind, herrscht bei manchen Landwirten eine wirkliche Futternot", schreibt Schmalhorst, der nach Recherche von Friedrich-Wilhelm Dickenhorst als Rendant bei der Sparkasse beschäftigt war. Weiter ist zu erfahren, dass die Brockhagener 75 Schweine für die Heeresverwaltung beisteuerten.

Positives gibt es von der sechsten Kriegsanleihe zu vermelden. "Bei der Spar- und Darlehnskasse wurden von 225 Zeichnern 144 000 Mark zusammengebracht", schreibt Schmalhorst. "Als Patriot zeichnete man damals Kriegsanleihen und leistete damit seinen Beitrag fürs Vaterland", erklärt Gemeindearchivarin Petra Holländer dazu. Das begrüßt auch Autor Schmalhorst und stellt fest: "Das ist ein Ausdruck des Siegeswillens unseres Volkes."

Weiter wird über die Ankunft "der Industriekinder aus Remscheid" berichtet. Petra Holländer geht davon aus, dass damit bedürftige Kinder gemeint sind, die zur Erholung von der Stadt aufs Land fuhren. "Der Begriff Kinderlandverschickung wird dafür vielfach verwendet. Offenbar war Brockhagen zu jener Zeit Ziel solcher Landurlaube", schlussfolgert die Gemeindearchivarin. Die lesenden Soldaten erfahren weiter: "Einige Kinder trieb das Heimweh zur Mutter sogleich wieder zurück. 45 sind geblieben, es scheint, daß diese sich in allen Familien rasch eingelebt haben."

Offenbar wurden die Lokalnachrichten gerne mit selbst verfassten Gedichten aufgelockert, so auch in den vorliegenden Ausgaben: "O daß der Lenz den Frieden bringt, Das ist’s, was wir erflehn, Wenn auch dem Feinde nichts gelingt, Wo unsere Mauern stehen. Der Friede, der gar fest und stark Uns sieht als tapfre Sieger. Dank ihm, der uns die Landesmark Beschützt, dem deutschen Krieger", verabschiedet sich Autor Schmalhorst "mit kameradschaftlichen Grüßen".

Einige der Zeitungen kamen von der Front wieder zurück nach Brockhagen. "Weil Papier knapp war, wurden die Rückseiten als Briefpapier verwendet", weiß Friedrich-Wilhelm Dickenhorst. Erhaltene Exemplare der seltenen Zeitdokumente sollen im Dezember im Rahmen der Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Sommerurlaub auf dem Petersplatz

$
0
0

VON Uwe Pollmeier

Halle.
Wer einmal das Oberhaupt der katholischen Kirche sehen möchte, muss in der Regel weite Wege auf sich nehmen. Sicherlich gibt es Ausnahmen, wie 1980 und 1987, als Papst Johannes Paul II. Münster und weitere neun Jahre später Paderborn besuchte, aber am ehesten trifft man den Papst immer noch in Rom. Also tauschten 20 Ministranten aus dem Pastoralverbund Stockkämpen in diesem Jahr die Adria-Sonnenliege gegen die Vatikan-Kniebank und reisten fünf Tage lang nach Rom, um Papst Franziskus einmal live zu sehen.

"Es war ein tolles Erlebnis, ich würde gleich nächstes Jahr wieder mitfahren", ist Nadine Drewel auch fünf Tage nach der Rückkehr begeistert. Die 17-Jährige aus Steinhagen hat ihre Teilnahme an der bundesweiten Ministrantenwallfahrt, bei der 50 000 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren nach Rom pilgerten, keineswegs bereut. Obwohl sie anfangs im Freundeskreis fragende Blicke bemerkt hatte, als sich zwischen Urlaubszielen wie dem Sonnenstrand in Bulgarien, dem türkischen Alanya und dem mallorquinischen Cala Ratjada plötzlich der Vatikan einreihte. "Als ich meinen Freundinnen die Fotos von der Fahrt gezeigt habe, wären sie am liebsten doch mitgekommen", sagt Nadine.

Den Papst einmal live sehen, als kleinen Punkt am anderen Ende der Menschenmenge ähnlich wie bei einem Stadionkonzert - so stellten sich viele vorab die Reise vor, nichtsahnend, dass die Jugendlichen aus dem Altkreis Papst Franziskus schließlich näher kamen, als etwa DSDS-Groupies ihrem Idol bei einem Konzert in einer x-beliebigen Kleinstadtdiskothek.

Aber zunächst einmal stand die Anreise auf dem Programm, die mit der Unterstützung von Sponsoren möglichst stressfrei verlief. "Anders als die meisten anderen Ministranten im Erzbistum Paderborn haben wir nicht den Bus, sondern das Flugzeug genommen. Zudem hatten wir ein zentraler gelegenes Hotel gebucht und die Teilnehmer mussten statt 550 Euro nur 420 Euro zahlen", erklärt die Leiterin der Messdienergruppe und KGH-Lehrerin, Bernadette Clermont, die gemeinsam mit Simon Wolter (Gemeindereferent) und Andja Bircic (Referendarin an der Versmolder Marienschule) die Gruppe begleitete. Ihr Dank richtet sich somit an Sparkasse, Volksbank, Baxter, Gerry Weber, Infodata und die AGS Steinhagen sowie einigen Firmen, die namentlich nicht genannt werden wollen.

Nach dem Eröffnungsgottesdienst am Sonntag folgte das typische Touristenprogramm. Clermont erwies sich dabei angesichts mehrerer Rombesuche als perfekte Reiseleiterin und so pendelten die Jugendlichen zwischen Colosseum und Piazza Navona und zwischen Trevi-Brunnen und Pantheon.

Am Dienstag schließlich stand der große Moment an. Papst Franziskus hatte die Ministranten zur Audienz auf den Petersplatz geladen. Wer den Bischof von Rom einmal aus nächster Nähe sehen möchte, muss Geduld haben. Um 13 Uhr stehen die Ministranten aus dem Altkreis vor der Absperrung am Säulengang, der den Petersplatz umgibt und zugleich die Staatsgrenze zwischen Vatikanstadt und Italien darstellt. "Das war schon anstrengend bei 40 Grad im Schatten", erinnert sich Anna Sophia Soldan aus

Werther.
Die Wasservorräte in den Flaschen, die stets randvoll an den römischen Trinkwasserbrunnen aufgefüllt wurden, gingen langsam gegen null, als sich gegen 16 Uhr die Tore öffneten und die Jugendlichen auf den Petersplatz strömten.

Die

Altkreis-Messdiener
sicherten sich tolle Sitzplätze in der fünften Reihe. Nun galt es, noch weitere zwei Stunden zu überbrücken. Schließlich tauchte das Papamobil, ein Mercedes-Benz G 500, auf und mit ihm der Argentinier, der sich dabei viel Zeit für die wartende Menge nahm. "Die Nähe zum Volk ist einfach beeindruckend", sagt Clermont. Der Papst fuhr ganz nah an den Jugendlichen aus dem Altkreis vorbei. Einem direkt vor Clermont stehenden Mann schüttelte Franziskus sogar die Hand, kleinen Kindern küsste er die Stirn. "Und einige haben sogar später noch ein Autogramm von ihm erhalten", sagt Nadine Drewel.

Ein Papst zum Anfassen und ein etwas anderer Sommerurlaub, der für alle Teilnehmer zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Nun gilt es, Geduld zu zeigen. Denn die nächste Ministrantenwallfahrt nach Rom wird es wohl frühestens in vier Jahren geben.

Die Eisenzeit ist noch nicht vorbei

$
0
0

Von Silke Derkum

Versmold-Oesterweg. Zu lesen, wie Menschen vor 1000 oder 2000 Jahren gelebt und gearbeitet haben, ist eine Sache. Es selbst einmal auszuprobieren, ist eine ganz andere. Michael Tuxhorn interessiert sich für Geschichte. Ganz speziell für die Jahrhunderte um Christi Geburt. Und er ist gerne produktiv, mag es, mit den Händen etwas herzustellen. Beide Eigenschaften zusammen führten nun zu einem ganz besonderen Experiment. Im Garten seines Hauses in Oesterweg hat Michael Tuxhorn einen Ofen gebaut, wie er in der Eisenzeit genutzt wurde, um Stahl für Werkzeuge und Waffen herzustellen.

Vor zwölf Jahren ist Michael Tuxhorn mit seiner Familie aufs Land gezogen. "Irgendwann zeigte mir mein Vermieter einen kleinen Haufen Eisenstein, der hinten im Wald lag", erzählt der 44-Jährige. Das erzhaltige Baumaterial, das sich in tieferen Schichten des hiesigen Ackerbodens findet, sei früher in den Gefachen der Fachwerkhäuser verbaut worden, sagt er. "Allerdings soll das bei Strafe verboten gewesen sein, da die Nutzungshoheit über den Raseneisenstein in unserer Gegend bei den Stahlwerken Georgsmarienhütte liegen soll", sagt Michael Tuxhorn, fügt aber gleich hinzu, dass er keine Belege dafür gefunden habe.

"Auf jeden Fall habe ich gedacht, dass es doch nicht sein kann, dass Eisenerz hier einfach so ungenutzt herumliegt", schildert er den Ausgangspunkt seines eisenzeitlichen Versuchs. Im Freilichtmuseum Oerlinghausen lernte der technische Zeichner dann in einem Workshop, wie man die Rennöfen zur Gewinnung von Eisen selbst baut.

Diese Rennöfen, sagt Tuxhorn, seien in Mitteleuropa von etwa 1000 vor Christus bis in die frühe Neuzeit zur Eisengewinnung verwendet worden. Das Prinzip habe sich dabei kaum verändert. In Oesterweg begann die Reise in die Eisenzeit in der vergangenen Woche. Aus Lehm wurde der Ofen hauptsächlich gebaut. "Ich habe aber auch Ziegelsteine beim Bau verwendet, um Lehm zu sparen", erklärt Michael Tuxhorn. Die hat er dann um ein Loch im Boden herum zu einem etwa 80 Zentimeter hohen Kamin verbaut, in dessen unteren Teil drei dicke Äste den Platz für die benötigten Luftlöcher freihielten. Aus einem größeren Loch in Bodenhöhe sollte dann die Schlacke, das nichtmetallhaltige Nebenprodukt, abfließen.

"Die Schmelztemperatur von Eisen liegt normalerweise bei 1500 Grad. Da ich aber Kohle zum Heizen verwende, werden wir hier wahrscheinlich nur 1200 Grad erreichen", prognostiziert der Oesterweger. Aber auch das ist eine stolze Temperatur. Einige Tage später ist es dann so weit. Morgens um halb elf wird der Ofen angeheizt und eineinhalb Stunden später die ersten 500 Gramm Eisenerz hinzugefügt. Bis zum Abend werden abwechselnd Eisenstein und Kohle in dem Schlot geschichtet. "Abends gegen 21 Uhr stand der Ofen komplett unter Feuer", sagt Michael Tuxhorn beinahe ein wenig schwärmerisch.

16 Stunden später sind Glut und Hitze so weit erloschen beziehungsweise gesunken, dass der Ofen geöffnet werden kann. "Die Außenwand des Ofens war teilweise keramisch, was auf gute Temperaturen über 1000 Grad hindeutet", sagt der Fachmann. Das eigentliche Erfolgsgefühl stellte sich jedoch beim Blick in die Bodenkuhle des Ofens ein. Dort lag - aus Laiensicht - ein schwarzer Brocken, das Expertenauge erkannte jedoch ein sogenanntes Luppenstück, einen schwammartigen Eisenbrocken, durchsetzt von Schlackeresten. "Aber er war tatsächlich schwach magnetisch; und vom Boden des Ofens ließen sich Eisenspäne mit einem Magneten auflesen", sagt Michael Tuxhorn und ist hochzufrieden mit seinem ersten Eisenexperiment.

Und das ist noch nicht beendet. Denn seinen eigenen Eisenklumpen will der Hobbyhistoriker im September mit nach Telgte nehmen. "Dort mache ich dann einen Schmiedekurs", sagt er, "vielleicht lässt sich aus der Luppe ja noch etwas machen."

Ärger um die Biogasanlage

$
0
0

Von Anja Hanneforth

Werther. Die Biogasanlage an der Rotingdorfer Straße ist in den Blickpunkt der Behörden geraten. Die Bezirksregierung Detmold hat bei ihrer Umweltinspektion »erhebliche Mängel« festgestellt, sowohl was Belange des Wasser- und Bauordnungsrechts als auch des Immissions- und Landschaftsschutzes angeht. Im Juni wurde gegen die Betreiber, Dr. Stephan Junge-Wentrup und Uwe Pahmeyer von der BioGas Werther GmbH & Co. KG, eine Ordnungsverfügung erlassen mit der Maßgabe, die Mängel bis Anfang September zu beheben. Andernfalls drohe ein Zwangsgeld in Höhe von 10 000 Euro und schlimmstenfalls die Stilllegung. Was aus Sicht der Betreiber fatal wäre, zumal sie den Auftrag zum Erstellen einer notwendigen Änderungsgenehmigung bereits im April auf den Weg gebracht hätten. Dass das beauftragte Unternehmen inzwischen Insolvenz angemeldet hat, hätten sie erst jetzt erfahren, so Junge-Wentrup.

Die Sicherheitsanforderungen an Biogasanlagen sind hoch. Aus gutem Grund, können Mängel im schlimmsten Fall schwerwiegende Umweltschäden auslösen. "Was hier weder der Fall war noch zu befürchten ist", betonen Stephan Berthold, technischer Sachbearbeiter für den Bereich Immissionsschutz, und Tanja Möller, Leiterin der Anlagenüberwachung bei der Bezirksregierung Detmold, im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt. Die Anlage, seit gut zwei Jahren am Netz, mache einen gepflegten Eindruck und sei keineswegs unsicher.

Dennoch hätte der Ortstermin im März, an dem verschiedene Behördenvertreter teilnahmen, eine Reihe von Mängeln zu Tage gefördert: "Keine wirklich schweren", betont Berthold, "aber viele": Das Betonsilo weise Risse auf, für den Havariewall, der sicherstellen soll, dass bei Undichtigkeit der Behälter keine Gefahrstoffe nach außen dringen, fehle ein Standsicherheitsgutachten, statt zweier kleiner Blockheizkraftwerke sei ein großes eingebaut worden, ein Fanggraben zwischen der Anlage und dem angrenzenden Acker sei nicht vorhanden, Vorgrube und Abfüllplatz wären an anderer Stelle als genehmigt gebaut worden und die Halle größer als in den Planunterlagen angegeben. Dazu hätten die Betreiber kein Betriebstagebuch vorlegen können, in das die Ergebnisse der Sichtkontrollen zur Leckerkennung eingetragen werden müssten. Löschwasser stünde zwar durch zwei nahe gelegene Teiche zur Verfügung, es fehle aber an einer Entnahmestelle, damit sich die Schläuche nicht mit Schlamm zusetzen.

Es sei nicht ungewöhnlich, dass man bei einer Erst-Inspektion wie dieser Mängel findet, schildert Tanja Möller. Allerdings nicht in dieser Menge.

Sie hält regelmäßige Kontrollen, die auch öffentlich gemacht werden, für wichtig, allein um eine kontinuierliche Verbesserung der Anlagen zu erreichen und deren Sicherheitstechnik auf dem neuesten Stand zu halten.

Dass das Betreiben einer Biogasanlage kein Kinderspiel, sondern mit großem, auch bürokratischem Aufwand verbunden ist, geben sie und Stephan Berthold gern zu. Mehr als 100 Auflagen gelte es zu erfüllen und abzuarbeiten, was bestimmt nicht immer leicht wäre.

"Aber alle Betreiber haben die Chance, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen, wenn ihnen diese Anforderungen zu hoch sind", so Berthold. Seine Behörde sei jedenfalls verpflichtet nachzuhalten, dass die Betreiber allen Belangen nachkommen. "Viele von ihnen haben sich nachträglich erschrocken, wie viel Papierkram das Betreiben einer Biogasanlage erfordert", weiß Berthold. Nicht nur, was die Genehmigung angeht, sondern auch die Dokumentationspflichten, die ein Betrieb verlangt.

Die Mängel, die die Bezirksregierung an der Anlage in Werther festgestellt hat, müssen nun beseitigt werden. Dazu hat sie als Frist Anfang September festgelegt. Dann ist ein Ortstermin mit Behördenvertretern geplant, bei dem Punkt um Punkt durchgegangen wird. Danach wird sich zeigen, ob ein Zwangsgeld erhoben oder die Anlage womöglich sogar stillgelegt wird. Dies sei indes das letzte Mittel: "Solange von ihr keine Gefahr ausgeht, wäre dies wohl unverhältnismäßig", nennt Möller das Problem der Abwägung, vor dem sie und ihre Kollegen bald stehen könnten.

Zumal eine Abschaltung nicht nur finanzielle Einbußen für die Betreiber bedeuten würde. Auch die Mitarbeiter der BioGas Werther wären betroffen, nicht zu vergessen die Grundschule und das Jugendheim Langenheide sowie zahlreiche Anlieger der Rotingdorfer Straße, die mit der Abwärme aus der Biogasanlage geheizt werden. Zusammen immerhin stattliche 5000 Quadratmeter.

"Nichts ist mir ferner, als mit der Bezirksregierung auf Konfrontationskurs zu gehen", betont Dr. Stephan Junge-Wentrup. Im Gegenteil läge ihm viel an einer Kooperation. Ihm sei klar, dass er an einigen Stellen nachbessern müsste. So habe er auch rechtzeitig, nämlich bereits im Frühjahr, die Ausarbeitung einer entsprechenden Änderungsgenehmigung in Auftrag gegeben. Als Monate ins Land gingen, ohne dass er von der Firma etwas gehört hätte, sei er stutzig geworden. Bis er Anfang dieser Woche erfahren habe, dass die Firma pleite ist.

"Nun war ich in der misslichen Lage, nach einem Ersatz suchen zu müssen", sagt Junge-Wentrup. Was nicht einfach wäre, weil es nicht viele Büros gäbe, die sich in der Thematik auskennen. Inzwischen habe er zwar ein Büro in Herford gefunden, "möglicherweise müssen aber alle Antragsunterlagen neu gezeichnet werden, wenn wir vom Insolvenzverwalter nicht die Originale zurückbekommen", sagt er. Bis zum Ortstermin Anfang September sie dies aus seiner Sicht nicht zu schaffen.

Junge-Wentrup gibt zu, dass er sich früher hätte kümmern müssen, "da will ich nicht drum herumreden". Er spricht jedoch von höherer Gewalt und hofft, dass die Bezirksregierung nicht auf dem Ortstermin Anfang September besteht. "Die Anlage ist jetzt zwei Jahre in Betrieb und läuft störungsfrei. Auch das sollte man bedenken." Abgesehen davon, dass sie das leistet, was sich nicht nur der Gesetzgeber, sondern auch viele Menschen wünschen: Sie erzeugt Strom, heizt eine Reihe von Gebäuden in der Umgebung und trägt dazu bei, Werther ein Stück weit unabhängig von den großen Energiekonzernen zu machen.

Daher kann er die Kritik seitens des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) nicht verstehen. Dieser sieht es als "absolutes Versäumnis" an, dass die Anlage bei so vielen Mängeln überhaupt genehmigt worden ist. "Denn was passiert, wenn durch ein Leck oder einen Bedienungsfehler ein GAU, ein größter anzunehmender Unfall, eintritt?", will der stellvertretende Landesvorsitzende Bernd Meier-Lammering wissen. "Wenn die ganze Suppe ausläuft, Wasser und Böden verschmutzt werden? "Dann tragen aus meiner Sicht die Behörden zumindest eine Teilschuld."

Schwalbenkind Bärbel ist immer dabei

$
0
0

von anke schneider

Borgholzhausen.
"Jede Mutter wünscht sich, dass ihr Kind später in der Welt gut zurechtkommt", sagt Karoline Frenz. Und so hofft auch sie, dass ihrer kleinen Bärbel nichts geschieht, wenn sie sich in einigen Tagen auf ihre lange Reise nach Westafrika machen wird. Anrufen und nachfragen, ob Bärbel gut angekommen ist, kann Karoline Frenz leider nicht. Denn Bärbel ist eine Rauchschwalbe.

Der gebürtige Borgholzhausener Peter Schick und seine Frau Karoline Frenz sind Hufschmiede von Beruf und fahren täglich im Kreis Gütersloh von Betrieb zu Betrieb, um Pferdehufe zu pflegen. Bei der Arbeit in einem Rietberger Reitstall sah Karoline Frenz das nahezu nackte Vogelkind in einer Mistkarre sitzen. "Das Nest war ganz oben im Giebel der Reithalle", berichtet die Hufschmiedin. Auch mit der längsten Leiter habe man das Schwalbenküken nicht wieder ins Nest setzen können. "Da blieben nur zwei Möglichkeiten", sagt Karoline Frenz. "Mitnehmen oder dem sicheren Tod überlassen."

Die Hufschmiedin entschied sich für die erste der beiden Möglichkeiten. Das Küken einfach sich selbst überlassen, das brachte sie nicht übers Herz. "Wir haben mit Vögeln eigentlich nichts am Hut und dementsprechend auch keine Ahnung", gibt Karoline Frenz zu. Also musste sich die Gütersloherin erst einmal kundig machen.

Dass Rauchschwalben Insektenfresser sind, wusste die Tierfreundin bereits. Alles, was man sonst noch wissen muss, erfuhr sie aus dem Internet. Eine große Hilfe war auch eine befreundete Tierärztin, die zu Mehlwürmern als Futter riet. Die nette Dame aus einer Zoohandlung half ebenfalls. "Sie wusste, dass man Mehlwürmern den Kopf abtrennen sollte, damit sie mit ihrem Beißwerkzeug nicht die Mägen der Vogelkinder verletzen", berichtet Karoline Frenz. Also kaufte die Tierfreundin eine Packung Mehlwürmer, nahm sich ein Herz und eine scharfe Schere, schnitt den Krabbeltieren den Kopf ab und begann, das Schwalbenkind zu füttern.

Das ist inzwischen zwei Wochen her und aus dem nackten Vogelkind ist ein Schwalbenteenager in hübschem Federkleid geworden, der auf den Namen Bärbel getauft wurde und derzeit seine ersten Flugversuche unternimmt. Weil das Hufschmiedepaar fast den ganzen Tag unterwegs ist und die Schwalbe nicht alleine in der Wohnung lassen wollte, nahm es das Küken von Anfang an mit. Bärbel sitzt während der Fahrt brav in einem kleinen Pappkarton zwischen Fahrer- und Beifahrersitz und bereist derzeit den Kreis Gütersloh und seine Umgebung, ohne ein einziges Mal mit den Flügeln schlagen zu müssen.

Steigen Karoline Frenz und Peter Schick aus, um ihrer Arbeit nachzugehen, verlässt auch Bärbel das Auto, erkundet die Umgebung. Sie fliegt hinter ihren Zieheltern sogar bis in die Pferdeställe hinterher oder lässt sich in ihrer Nähe nieder und schaut ihnen bei ihrer Arbeit zu. Der Winzling ist zu einem gern gesehen Gast auf Höfen und in Reitbetrieben geworden.

Mehr als fünf Tassen voll Mehlwürmer hat das Vogelkind, das nicht schwerer ist als ein gewöhnlicher Brief, in den vergangenen zwei Wochen schon verspeist. "So groß wie am Anfang ist der Hunger jetzt zum Glück nicht mehr", sagt Karoline Frenz. Sie ist froh, dass man Mehlwürmer abgepackt kaufen kann. "Hätten wir das Schwalbenküken mit Fluginsekten füttern müssen, wie es die Eltern tun, hätten wir unseren Job aufgeben und den ganzen Tag Fliegen fangen müssen", sagt die Hufschmiedin lachend. Sie bringt den Schwalbeneltern, die pro Sommer ein bis zwei Gelege mit jeweils fünf bis sechs Schwalben großziehen, inzwischen eine gehörige Portion Respekt entgegen.

Wie lange das Schwalbenküken bleiben wird, wissen Karoline Frenz und Peter Schick nicht. "Wenn sie uns nicht mehr braucht, wird sie fortfliegen", vermutet das Paar. Das dürfte Ende August, Anfang September so weit sein. Dann sammeln sich die Rauchschwalben, um sich im Oktober auf den riskanten Weg in ihr Winterquartier nach Südafrika zu machen, auf dem sie das Mittelmeer und die Sahara überqueren müssen. Im kommenden Frühjahr werden die Schwalben - und hoffentlich auch Bärbel - wieder zurückkehren.

Bis zu ihrer Abreise wird Bärbel von ihren Pflegeeltern aber noch kräftig gefüttert und liebevoll umsorgt. "Ich möchte, dass sie eine reelle Chance hat", sagt Karoline Frenz mit Blick auf die bevorstehende Wanderschaft. Vor dem Tag, an dem Bärbel ihre Zieheltern verlassen wird, ist ihr dennoch nicht bange. "Ich kann sie problemlos gehen lassen", so die Hufschmiedin. "Bärbel ist ein Wildvogel und das soll sie auch bleiben."

Die vielen Gesichter Nairobis

$
0
0

VON FRIEDERIKE SCHICK

Halle-Hörste. Die Welt steht offen, wenn man jung ist. Das wird schnell klar, wenn man Lotta Beckers trifft. Bei ihr scheint keine auch noch so ausgefallene Idee unmöglich zu sein. Sie modelt, tanzt, schauspielert und führt nun auch noch Regieassistenz. Am Freitag fliegt sie dafür nach Kenia. Alles andere wäre schließlich viel zu gewöhnlich.

"Duschen heißt dann einen Eimer Wasser über den Kopf und fertig", sagt die Hörsterin grinsend. Daran wird sie sich wohl gewöhnen müssen, denn in den Slums von Nairobi lebt es sich anders.

Dort wird die 19-Jährige für mehrere Monate ein Praktikum beim Hope Theater absolvieren. Dass sich das Leben dort deutlich von ihrem jetzigen im beschaulichen Hörste unterscheiden wird, macht die Empfehlung klar: "Man hat mir geraten, nach 19 Uhr am besten nicht mehr das Haus zu verlassen und wenn doch, dann nur in Begleitung." Warum es gerade Kenia sein muss? "Ich hatte einfach Lust auf eine ganz andere Kultur", sagt Lotta Beckers.

Das Hope Theater arbeitet mit Jugendlichen aus den Slums Nairobis unter der Leitung von deutschen Schauspielern. In den Stücken werden wichtige kenianische Themen aufgegriffen, beispielsweise die dortige Wasserknappheit und wie große Konzerne daraus Profit schlagen. Aber auch die persönlichen Lebensgeschichten der Teilnehmer werden erzählt. Mit den einstudierten Stücken geht die Theatertruppe anschließend auf Tournee.

Um Wasser geht es auch in der Aufführung, bei der die Abiturientin nun Regie führen wird. Erste Theatererfahrungen hat sie bereits in der Schule gesammelt. Vergangenes Jahr übernahm sie im Rahmen des Zwölftklassspiels an der Freien Waldorfschule Gütersloh, bereits die Regieassistenz.

Aber nicht nur hinter, sondern auch auf der Bühne kennt Lotta Beckers sich aus. Sie spielte auch selbst in diesem Theaterstück mit und stand zuvor auch schon einmal für einen Kurzfilm selbst vor der Kamera.

Langfristig gesehen will sie aber lieber andere als sich selbst in Szene setzen. "Mir macht das Inszenieren einfach Spaß, das möchte ich auf jeden Fall weiter verfolgen", sagt sie und hat sich bereits über entsprechende Studiengänge informiert. Ein zweites Praktikum im Filmbereich soll dann entscheiden, in welche Richtung es genau geht.

Beim Projekt in Kenia werden die Erfahrungen, die die Theaterbegeisterte als Modern- Jazz- und Balletttänzerin gesammelt hat, hilfreich sein. Denn in den Stücken des Hope Theaters wird auch getanzt und gesungen. "Jeder bringt das ein, was er eben kann", sagt die ehemalige Waldorfschülerin begeistert. Besonders gut gefällt ihr, dass das Projekt durch keinen zeitlichen Rahmen begrenzt ist, sondern dem Stück so viel Zeit gegeben wird, wie es eben braucht, um sich zu entwickeln. "Kann sein, dass ich das Ende gar nicht miterlebe" , sagt Lotta Beckers bedauernd.

Auf die Frage, ob sie nicht aufgeregt sei oder gar ein wenig Angst habe, sagt sie klar: "Ich habe eigentlich keine Erwartungen. Alles klingt so fremd, da kann man sich noch gar kein Bild machen." Und diese offene und aufgeschlossene Haltung scheint der Schlüssel zu sein, um auch auf der Bühne des eigenen Lebens Regie führen zu können.


"Die Leistung anderer anerkennen"

$
0
0
Steinhagen.
Gemeinsames Lernen ist der zeitgemäße Ansatz in der deutschen Schulpolitik. An der Steinhagener Realschule werden ab dem kommenden Schuljahr die ersten fünf Kinder mit besonderem Förderbedarf beschult. Schulleiter Frank Kahrau und seine Stellvertreterin Silvia Liebich erklärten Redakteur Jonas Damme, warum in ihren Augen der gemeinsame Unterricht Sinn macht und wie sich die Schule auf Kinder mit Behinderungen einstellt.

Warum befürworten Sie das neue System?

Silvia Liebich: Früher hatten die Eltern keine Wahl. Wenn festgestellt wurde, dass ein Kind sonderpädagogischen Förderbedarf hat, wurde es auf eine Förderschule geschickt. Heute können die Eltern selbst entscheiden, welche Schule sie wählen.

Was bedeutet denn nun eigentlich, dass die fünf neuen Kinder »sonderpädagogischen Förderbedarf« haben?

Frank Kahrau: Das ist unterschiedlich. Darunter sind Schüler, die die Förderschwerpunkte Lernen, Sehen und Emotionale und Soziale Entwicklung haben. Möglicherweise kommt noch ein sechstes Kind.

Und die sollen alle an der Realschule mithalten?

Kahrau: Nein. Erst mal muss man unterscheiden zwischen zielgleicher und zieldifferenter Integration, also der Frage, ob alle Kinder am Schluss dasselbe gelernt haben müssen. Wir müssen immer auf die Fähigkeiten der Kinder Rücksicht nehmen. Manche brauchen vielleicht im Unterricht mal eine Pause zwischendurch.

LIEBICH: Aber auch jetzt müssen wir unsere Kinder bereits individuell fördern und fordern.

Fühlen Sie sich den neuen Herausforderungen gewachsen?

Kahrau: Das ist auch für uns Neuland, aber wir haben gute Rahmenbedingungen.

LIEBICH: Wir stehen dem offen gegenüber und werden es Schritt für Schritt umsetzen.

Was verändert sich an der Schule?

Kahrau: Für ein Kind, das schlecht sieht, brauchen wir spezielle Unterrichtsmaterialien, zum Beispiel vergrößerte Kopien von Arbeitsblättern oder einen Tisch mit verstellbarer Arbeitsplatte und eine Lampe. Wenn die Beeinträchtigung noch größer wäre, müsste man sich vielleicht über Piktogramme auf den Fluren oder Farben Gedanken machen, damit das Kind weiß, wo die Klassen sind. Die Lösungen hängen vom Kind ab.

Kritiker behaupten, die Inklusion sei unterfinanziert und am Ende bliebe alles an den Lehrern hängen. Was sagen Sie dazu?

Kahrau: Unsere Rahmenbedingungen sind nicht unterfinanziert, im Gegenteil: Unser Träger (die Gemeinde, Anm. d. Red.) unterstützt uns über das normale Maß hinaus, auch in den Personalressourcen. Zum Beispiel indem wir jetzt einen FSJler (freiwilliges soziales Jahr) einstellen können.

Gibt es noch weitere personelle Veränderungen?

Kahrau: Grundsätzlich sind wir personell gut aufgestellt. Ab dem 1. August kommt für die sonderpädagogische Förderung noch ein Förderschullehrer mit 18 Wochenstunden an unsere Schule. Den müssen wir haben. Da weiß ich aber noch keinen Namen. Außerdem bekommen wir wegen unserer wachsenden Schülerzahl einen zweiten Konrektor zum nächsten Schuljahr. Der kommt von einer Realschule, die schon längere Erfahrung mit Inklusion hat.

Ist das Zahlenverhältnis von Schülern zu Pädagogen bei allen Inklusionsschulen gleich?

Kahrau: Ja. Aber wir haben ja auch noch die Falken (Studenten, die der Organisation »Die Falken« aus Bielefeld angehören, Anm. d. Red.) als Unterstützung. Die gehen mit in die Klassen, um zu helfen.

LIEBICH: ... als Teampartner.

Kahrau: Der Lehrer bereitet den Unterricht vor und die Falken unterstützen dann in der Klasse. Das hat keine andere Schule, da haben wir unser eigenes Steinhagener Modell entwickelt.

Wo liegt der konkrete Vorteil einer inklusiv arbeitenden Realschule gegenüber einer Förderschule?

Liebich: Ich habe viele Elterngespräche geführt. Manche davon fühlten sich und ihr Kind stigmatisiert. Dabei darf man die Förderschulen nicht unterschätzen: Die machen eine super Arbeit und für viele Kinder ist das mit Sicherheit die richtige Schule. Aber trotzdem finde ich es gut, wenn Eltern sagen können: Ich möchte, dass mein Kind an eine Regelschule kommt.

Aber ist dann nicht die Stigmatisierung das eigentliche Pro-blem?

Kahrau: Das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Für viele gehört zum Status: Was trage ich, was fahre ich für ein Auto, wo geht mein Kind zur Schule?

LIEBICH: Die Leistung anderer sollte einfach mehr anerkannt werden. Nicht nur jemand mit Abitur hat seine Fähigkeiten bewiesen.

Also sollte jeder über seinen eigenen Blickwinkel nachdenken?

Kahrau: Inklusion bedeutet den Wandel in eine inklusive Gesellschaft. Wir Schulen machen nur den Anfang, aber die ganze Gesellschaft muss mitmachen. Jeder, der hier wohnt, muss sich fragen: Bin ich bereit für eine inklusive Gesellschaft?

Und was wird nun aus den Förderschulen?

Liebich: Das Gesetz hat Konsequenzen, auch für die Förderschulen. Die geben Lehrer ab. Dadurch entsteht Bewegung. Die Sonderpädagogen folgen den Kindern an die Regelschulen.

Und im schlimmsten Fall müssen Förderschulen wegen Schülermangel zumachen ...

Kahrau: Das wird auf weite Sicht der Fall sein. Aber nicht alle Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind inklusiv zu unterrichten. Da könnten wir an unsere Grenzen stoßen.

LIEBICH: Und wollen das überhaupt alle Eltern? Eine Frage die wir jetzt noch nicht beantworten können.

Kahrau: Wir bemühen uns jetzt erst mal, für unsere Schule die besten Startbedingungen zu schaffen.

Defensive verinnerlicht

$
0
0

Von Claus Meyer

Werther/Häger. Den beiden Wertheraner Bezirksligisten ist es vorbehalten, die Fußballsaison 2014/15 aus Altkreissicht zu eröffnen. Der BV tritt morgen beim SC Isenstedt an. Mitbewerber SV Häger empfängt schon heute Abend um 19.30 Uhr die zweite Mannschaft des VfL Theesen im heimischen Oberwelland-Park.

SV Häger - VfL Theesen II. Die Vorbereitung verlief nach den Worten von Spielertrainer Pascal Hofbüker gut, auch wenn die Ergebnisse der Testspiele eine andere Sprache sprechen. "Wir haben neue Formationen ausprobiert und insgesamt versucht, defensiver zu spielen", sagt Hofbüker und ergänzt: "Die Spieler haben das verinnerlicht." Die Abwehrarbeit war das Manko in der abgelaufenen Saison, über seinen Angriff macht sich der ehemalige Regionalligaspieler weiterhin keine Sorgen. Mit verbesserter Abwehr sollte es nun möglich sein, den starken sechsten Tabellenplatz der Vorsaison mindestens zu wiederholen.

Drei, vier Positionen seien für heute Abend noch offen. Im Tor sitzt Neuzugang Alexander Romnov Filip Dragic im Nacken. Hofbüker tendiert aber zum Routinier. Die weiteren Zugänge Edgar Engelmann und Philipp Poppe (beide vom BV Werther) hätten sich gut präsentiert. Eine Stammplatzgarantie leite sich daraus aber keineswegs ab.

Fragezeichen stehen noch hinter den Einsätzen von Silas Morgenroth und Patrick Michel. Hüseyin Geceli war zuletzt auch angeschlagen, dürfte heute aber auflaufen.

SC Isenstedt - BV

Werther.
Am Samstagabend steht beim SC Isenstedt die große Sommernacht mit Tanz im Festzelt auf dem Programm. Ob es für die Gastgeber etwas zu feiern gibt, hängt auch von der Bezirksliga-Premiere des Neulings ab, die am Samstag um 17 Uhr angepfiffen wird. "Da müssen wir uns auf etwas gefasst machen", sagt Marcel Hokamp. Weniger der späte Schwof als vielmehr die euphorische Atmosphäre, die beim Sportfest des Aufsteigers herrschen wird, gibt Werthers Trainer zu denken. Der BV setzt zur Unterstützung immerhin einen Fanbus dagegen, der um 15 Uhr vom Sportplatz Meyerfeld startet.

Rein fußballerisch sieht Hokamp sein Team gerüstet. "Ich bin zufrieden mit der Vorbereitung. Wir hatten durchgängig 20 Leute bei den Einheiten und haben eine gute Basis geschaffen", sagt er. Die Neuzugänge passten menschlich sowie charakterlich in die Mannschaft und "sie werden uns sportlich weiterbringen", so Hokamp.

Das wird in Isenstedt auch nötig sein: Wie durch Butter ging der SCI durch die Kreisliga A, holte 85 von 90 möglichen Punkten und dürfte nun in der Bezirksliga interessantere Kräftemessen haben. Wie gut, dass sich passend zum ersten Spieltag Werthers Torgarant Tobias Solfrian zurückmeldet. Nach seinem Schienbeinbruch ist er für Hokamp gleich eine Option. "Fit ist er. Nach so einer Verletzung ist es zu 80 Prozent eine Kopfsache", sagt der BV-Trainer.

Deutschland reitet in Rot

$
0
0

Von Anja Hanneforth

Werther.
Die Schirmmützen haben bereits vor zwei Wochen das Haus verlassen, die Polohemden sind auch schon weg, Trainingshosen, Blousons, Reitjacken und -hosen liegen bereit. "Von uns aus kanns losgehen", lachen Christina Hahn und Carolin Haget von der Firma Pikeur. Diese sorgt dafür, dass die deutschen Springreiter und Vierspänner-Fahrer bei den anstehenden Weltreiterspielen Ende des Monats in Frankreich eine gute Figur abgeben. Mehr noch: Auch die Pfleger, Beifahrer, Bundestrainer, Ko-Trainer, Tierärzte, Humanmediziner und Offiziellen des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei tragen während der zweiwöchigen Großveranstaltung Mode »made in Werther«.

Seit vielen Jahren kleidet die Firma Pikeur die deutschen Spring- und Fahrequipen bei großen Championaten ein. Da machen die Weltreiterspiele keine Ausnahme. Dabei ist der Aufwand groß, bis Jacken, Hosen und Co. entworfen, geschneidert und schließlich ausgeliefert sind - zumal die normale Produktion von mehreren Kollektionen im Jahr von Aktivitäten wie diesen völlig unberührt bleiben und weiterlaufen muss.

"Im Winter haben wir mit den Planungen begonnen", erzählt Christina Hahn. Zunächst standen Gespräche mit Vertretern des Olympiade-Komitees und dem zweiten deutschen Ausstatter, der Firma Cavallo aus Bad Oeynhausen, an, um Wünsche aufzunehmen und sich abzusprechen. Erst dann ging es in Werther ans Werk.

Klar war, dass Reitjacketts, Hosen und Polohemden benötigt würden, schön anzusehen, vor allem aber funktionell. Springreiten und Fahren sind keine Hallensportarten, alles findet im Freien statt und muss Wind und Wetter trotzen. "Das ist natürlich ein Problem", sagt Christina Hahn: "Wir wissen nicht, wie in der Normandie das Wetter sein wird." Also musste zur eigentlichen Turnierbekleidung für die Sportler, Helfer und überhaupt das Team hinter dem Team ein »Allrounder« her, eine Jacke, die nicht zu warm, nicht zu kalt und überhaupt perfekt geeignet ist. Statt der sprichwörtlich eierlegenden Wollmilchsau entschied sich Pikeur schließlich für eine Softshelljacke, die Wind und Wasser abweist, Schweiß absorbiert und schnell trocknet.

Einfach war hingegen die Wahl der Farbe: "Weil es keine Wahl gab", schmunzelt Christina Hahn. Seit den Weltreiterspielen 2010 in Kentucky trage das deutsche Team nämlich immer Rot. "Die Holländer machen vor, wie es geht. Sie laufen immer in Oranje rum, ein Wiedererkennungswert, der einfach toll funktioniert." So war für die Deutschen die Sache klar, "Schwarz, Gelb oder Gold kamen kaum in Frage, also musste es Rot sein", erzählt Christina Hahn. Und dabei wäre es geblieben.

Ganz schlicht Rot war dann aber doch zu einfach. Also haben die Mitarbeiter vom Produktmanagement aus Werther und der Modellabteilung aus Herford ihre Köpfe zusammengesteckt und eine Reihe kleiner Details erdacht, die Oberteile mit den Nationalfarben aufzupeppen: durch kleine Anhänger etwa, durch ein schwarz-rot-goldenes Segment innerhalb der Reißverschlüsse, durch Biesen an den Polohemden, Abnähern an den Reitjacketts oder - besonders schön - eine schwarz-rot-goldene Fläche auf der Unterseite des Schirmmützen-Schirms.

"Das auszuarbeiten hat wirklich Spaß gemacht", schildert Christina Hahn und ist froh, dass es dieses Mal um die Weltreiterspiele und nicht um Olympia geht. "Da waren die Vorgaben für uns viel strenger. Der Schriftzug »Pikeur« hätte nur ganz dezent und an ganz wenigen Stellen auftauchen dürfen, überhaupt wäre es da mit kreativer Freiheit nicht weit her gewesen.

Nahezu 600 Einzelteile werden in Kürze die Reise von Werther in die Normandie antreten. Die Turnierausstattung für die Aktiven, aber auch Zweit- und Dritthemden für die Pferdepfleger, Ausgehanzüge, damit das deutsche Team bei der Eröffnungsfeier einen guten Eindruck hinterlässt, und sogar Socken, damit die Füße trocken bleiben.

Ein Problem ist derzeit noch, dass das Team der Vierspänner-Fahrer zwar feststeht, die Springreiter jedoch erst Mitte nächster Woche endgültig nominiert werden. "Wir mussten also Übermengen produzieren und uns auf die Longlist verlassen", schildert Carolin Haget. Sie ist gespannt, für wen sich der Bundestrainer entscheiden wird. Wer auch immer es am Ende ist - der Wunsch von Carolin Haget und Christina Hahn ist klar: "Dass wir bei den Weltreiterspielen gut abschneiden und möglichst viele Medaillen gewinnen. Wenn wir bei der Siegerehrung im Fernsehen dann »unsere« Kleidung sehen, ist das bestimmt ein tolles Gefühl!"

Vom Trommeln begeistert

$
0
0

Von Carolin Hlawatsch

Borgholzhausen/Bad Laer. Rund 40 Musikfreunde, darunter Trommler aus Borgholzhausen und Halle, gewiefte Rhythmiker genauso wie Trommelanfänger, saßen jetzt im großen Kreis unter hohen Bäumen um ein Lagerfeuer auf dem Blomberg in Bad Laer. Die Trommelgruppe »fellomenal« hatte zum »Sunsetdrumming« eingeladen, das nun bereits zum fünften Mal die Luft dieses idyllischen Schauplatzes mit afrikanischen Rhythmen füllte.

Mitten im Geschehen saß die Borgholzhausenerin Magdalena Ratzow. Vor sechs Jahren nahm sie an einem Kurs für afrikanisches Trommeln in Dissen teil. Geleitet wurde er von Monika Strautmann von der Trommelgruppe »fellomenal«, die auch Initiatorin des »Sunsetdrummings« ist. "Schnell merkte ich, wie viel Spaß das Trommeln macht und dass es ein echter Entspannungsfaktor ist", berichtete Magdalena Ratzow während einer Trommelpause.

Deswegen schloss sie sich der »fellomenal«-Gruppe an, mit der sie seitdem einmal pro Woche in Bad Laer die Trommelfelle vibrieren lässt. Für die häufige Fahrt nach Bad Laer hat Magdalena Ratzow eine praktische Lösung gefunden: "Ich fahre immer zusammen mit meiner Trommelkollegin Carola Tönnies. Die wohnt quasi nebenan in Aschen."

Am »Sunsetdrumming« nahm Magdalena Ratzow nun zum vierten Mal teil. Dieses Jahr sei besonders schön gewesen, dass so gut wie alle Sitzplätze rund um das Lagerfeuer von Anfang an besetzt gewesen seien und gleich alle Trommler - auch die Anfänger - mitgemacht hätten. Trommelexperten gaben die Rhythmen vor, zu denen die Anfänger einfach einsteigen konnten.

Mit den westafrikanischen Stücken »Djole« und »Waraba« eröffnete »fellomenal« die Veranstaltung. "Versuchen Sie sich anhand ihres Gefühls einzufinden", forderte Monika Strautmann dann auf. Aus ersten, zaghaften Versuchen wurde binnen zwanzig Minuten eine groovige Trommelsession. »Sunsetdruming« sei kein Konzert, sondern eine Veranstaltung, bei der jeder mitmachen könne, betonte die Organisatorin, die das »Sunsetdrumming« bei einem Aufenthalt auf La Gomera kennenlernte.

Von der Abenddämmerung, ab 20 Uhr, bis kurz vor Mitternacht trommelten Kinder und Erwachsene bei der stimmungsvollen Aktion. Erfahrene Trommler hatten ihre Instrumente zumeist selbst im Gepäck, für Trommelneulinge standen Leihinstrumente bereit. Die Auswahl aus dem großen Percussionsangebot fiel dem zweijährigen Thorge nicht leicht. "Wie wär’s hiermit? Das ist ein selbstgebautes Klangholz", kam »fellomenal«-Mitglied Mechthild Roelen-Heinemann dem kleinen Musiker zu Hilfe.

Getrommelt wurde auf afrikanischen Basstrommeln, Djemben, Kpanlogo und Kleinpercussion, die bei kurzen Regenschauern unter die großen Schirme geschoben wurden. Der Sound zog auch viele Spaziergänger an, die sich mit einem Glas Wein auf die umliegenden Bänke setzten und die Klänge einfach nur genossen.

Auf ihrer Internetseite www.trommeltante.de informiert Monika Strautmann über Schnupperkurse und Trommelangebote an verschiedenen Orten und über das jährliche »Sunsetdrumming« auf dem Blomberg in Bad Laer.

Kinderstar und Shantychor

$
0
0
Versmold (sim).
Ein Konzert mit Kreischfaktor gehört seit einigen Jahren zum festen Programm des Stadtfestivals. In diesem Jahr kommt wieder ein Castingstar nach Versmold: Auf der Rathausbühne wird am Freitagabend, 22. August, der 15-jährige Danyiom Mesmer auftreten. Er ist der diesjährige Sieger der TV-Show »The Voice Kids« und steht vor allem bei den jungen Damen im Teenageralter hoch im Kurs. Aber auch für alle anderen Altersklassen und Geschmäcker haben die Veranstalter der Händlergemeinschaft IGEV interessante Künstler auf die zwei Stadtfestbühnen geholt.

Um 15 Uhr geht es am kommenden Freitag mit dem Kirmesvergnügen in der Innenstadt los. Eine der Hauptattraktionen ist das 35 Meter hohe Riesenrad, das erstmals in Versmold aufgebaut wird. Nach der offiziellen Eröffnung durch Bürgermeister Michael Meyer-Hermann haben die Festivalbesucher am Freitagabend die Auswahl zwischen drei ganz unterschiedlichen Musicacts.

Danyiom Mesmer wird den Abend musikalisch um 19.30 Uhr eröffnen. Er wird, wie in der Fernsehshow, einige Coversongs zum Besten und vor allem im Anschluss im Rathaus Autogramme geben. Um 20.30 Uhr steht dann auf der Bühne am Schweinebrunnen schon der nächste Act in den Startlöchern. Die Rockabillys von »Danny and the Wonderbras« lassen mit Gitarre, Kontrabass und Trompete die 50er-Jahre wieder lebendig werden und bieten unverfälschten Rock’n’Roll, zu dem im Lounge-Zelt auf dem Marktplatz auch gerne getanzt werden darf.

Sicherlich ebenfalls direkt in die Beine fahren die Songs, die ab 21 Uhr auf der großen Bühne vorm Rathaus zu hören sein werden. »80s Alive« heißt die Show, die die 80er-Jahre zurückbringen wird. In den schrill-bunten Outfits der Zeit imitieren die Künstler der Show die Stars der 80er und bringen die größten Ohrwürmer von einst wieder auf die Bühne.

Nach dem Wochenmarkt an der Wiesenstraße öffnet die Kirmes am Samstag, 23. August, um 13 Uhr. Am Nachmittag präsentieren sich verschiedene Versmolder Vereine und Institutionen mit Vorführungen. Ein Publikumsmagnet wird dabei sicher wieder das Buspulling auf der Münsterstraße sein. Ab 14 Uhr treten etwa 20 Teams im Fun-Wettbewerb gegeneinander an. Um 17 Uhr startet dann die NRW-Meisterschaft mit den richtig starken Männern.

Wahrscheinlich etwas entspannter geht es um 16 Uhr auf der Rathaus-Bühne zu. Dort wird der 40 Mann starke Shantychor Dortmund in den Zuhörern Sehnsucht nach Wellen und Meer wecken.

Bereits im vergangenen Jahr haben »The Barbers« auf der großen Bühne am Rathaus mit ihrem Mix aus altem Rock ’n’ Roll und modernen Stilelementen überzeugt. So sehr, dass die Stadtfestmacher sie auch 2014 wieder buchten. Am Samstag sind sie gleich zwei Mal zu sehen und zu hören. Um 19 Uhr eröffnen sie den musikalischen Abend am Rathaus und stimmen das Publikum auf den Topact ein. Ab 21 Uhr spielen sie dann in intimerer Atmosphäre im Zelt am Schweinebrunnen.

Der Star des Abends aber kommt in Gestalt von Si Cranstoun aus England. Cranstoun wird von den Veranstaltern als einer "der heißesten England-Exporte in der Rock ’n’ Roll-Szene" bezeichnet. Ob das wirklich stimmt, davon kann sich das Publikum ab 20 Uhr selbst ein Bild machen.

Nicht ohne Grund beginnt der Auftritt von Comedian Kay Ray erst ab 22 Uhr. Denn möglicherweise - das geben die Veranstalter ganz offen zu - ist nicht alles jugendfrei, was der schrille und laute Komiker von sich gibt.

Der letzte Stadtfesttag beginnt um 10 Uhr mit einem Open-Air-Gottesdienst, dem um 12 Uhr der Kirmesbeginn in der Innenstadt folgt. Von 12 bis 18 Uhr findet auf der Münsterstraße ein großer Flohmarkt statt, zu dem im Geschäft Sport Total noch Anmeldungen entgegengenommen werden. Wer lieber Neues als Altes shoppt, der kann beim verkaufsoffenen Sonntag die Versmolder Geschäftswelt erobern.

Musikalisch bereichern »The Barbers« mit ihrem dritten Auftritt den Nachmittag und spielen im Lounge-Zelt am Schweinebrunnen von 14 bis 18 Uhr auf. Um 15.30 Uhr lockt eine weitere feste Institution des Stadtfestes viele Besucher zum Aabach. Dann startet zum siebten Mal das Versmolder Entenrennen.

Viewing all 3262 articles
Browse latest View live