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Von Jonas Damme

Steinhagen.
Trocken blieb keiner, trotzdem waren selbst die Baumeister erstaunt über die Seetauglichkeit ihrer Flöße - drei Wochen lang hatten die Kinder der gemeindlichen Ferienspiele Zeit, ihre Gefährte zu bauen. Am Freitag zeigte sich im Waldbad nun, wer die Tage am besten genutzt hatte. Alle drei angetretenen Flöße senkten sich zwar bedenklich, hielten aber stand. Rundherum gab es für mehr als 150 Kinder am letzten Tag noch viele Süßigkeiten, Schminke, Spaß und Sonne.

Sieben Kinder trug das Floß, das die Amshausener Bootsbauer errichtet hatten. Nach vertraulichen Informationen des Haller Kreisblatts profitierte das Team insgeheim von mehreren Pfadfindern, die ihre Erfahrung im Umgang mit Holz einfließen ließen. So oder so, sie gewannen den Floßwettbewerb mit Bravour: Sowohl was die Konstruktion, die Präsentation, aber auch was die Seetauglichkeit anging, war das Meisterstück unschlagbar. Da störte es auch nicht weiter, dass alle sieben Besatzungsmitglieder erbheblich nasse Füße bekamen und der Mast nach wenigen Minuten das Zeitliche segnete.

Weniger aufgetakelt, dafür umso robuster, kamen die Euro-Paletten-Flöße aus Brockhagen und von der Station am Schulzentrum daher. Besonders die Brockhagener Matrosen verblüfften das große Publikum, indem sie bei völliger Flaute ohne Paddel in Rekordzeit den Waldbad-Ozean überquerten. Eine ganz spezielle Konstruktion war auch das Floß des Waldbad-Teams, leider so speziell, dass es nicht schwamm - wie sich in den Vorbereitungen zeigte.

Deshalb war die Mannschaft sicherheitshalber auch gar nicht erst angetreten. Am Schluss war dann aber recht schnell vergessen, wer wie viele Punkte für was bekommen hatte: Die Siegessüßigkeiten wurden brüder- und schwesterlich geteilt.

Nicht nur auf die Abschlussparty durften die Organisatorinnen Yasmin Uyar und Alena Scholz, die die Ferienspiele in diesem Jahr erstmals verantworteten, stolz sein. 24 Betreuer und Betreuerinnen standen ihnen zur Seite. 354 junge Ferienspielteilnehmer insgesamt zeugen von einem gelungenen Konzept.

Um dazu zu gratulieren, waren auch Ellen Stephan und Sebastian Klopfer von der Gemeinde gekommen. Genauso wie Renate Kampmann von der Aktionsgemeinschaft Steinhagen, die die Ferienspiele finanziell unterstützt hatte.

Drei Wochen lang fanden an vier Stationen allerlei Aktionen statt. Zu den Höhepunkten gehörten sicherlich der Ausflug zum Sea-Life-Aquarium in Oberhausen, der Besuch von Greenpeace und die Übernachtungen.

Vor und nach der großen Floßregatta fand am Waldbad noch einiges mehr statt. Per Airbrush konnten sich die Kinder mit Schablonen ihre Lieblingsmotive auf die Haut malen. Wer es klassischer mochte, konnte sich aber auch einen Schmetterling schminken lassen. Gegenüber dem Waldbad war das Spielmobil zu Gast und lud zu Paintball und anderen Spielen ein.


Mit 90 noch mal ein neues Auto

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Von Friederike Schick

Borgholzhausen/

Bielefeld.
In Wolfgang Modersohns Leben gibt es keinen Moment des Stillstands. Mit 50 lernt er Englisch, mit 65 macht er den Segelschein und segelt durch das Ägäische Meer. Im März ist er 90 geworden und hat sich jetzt ein neues Auto gekauft. Im Bielefelder Autohaus Weller wurde ihm nun der Schlüssel seines neuen Toyata-Prius überreicht.

"Du gönnst dir ja sonst nichts, also kauf dir doch ein neues Auto", dachte sich der ehemalige Borgholzhausener zu seinem 90. Geburtstag und meldete sich verantwortungsbewusst direkt beim Fahr-Fitness-Check des ADAC an. Nach einer Autofahrt durch Bielefeld in Begleitung eines Fahrlehrers ist klar: Wolfgang Modersohn ist immer noch absolut fit für den Straßenverkehr. Auf seinem Fahrprotokoll sind keine Mängel angekreuzt, einzig und allein der Schulterblick ist nicht optimal.

Die Anmerkung zu dieser Tatsache aber verliest Wolfgang Modersohn mit Stolz: "Der Schulterblick wird durch Erfahrung ausgeglichen" , hat der Fahrlehrer notiert. Dass die Sicherheit beim Fahren an erster Stelle steht, ist seiner Meinung nach selbstverständlich, und er animiert sogar Freunde und Bekannte, es ihm gleichzutun.

Selbst bei der Wahl des Autos ist Verantwortungsbewusstsein die Devise, denn die Wahl fällt auf einen Wagen mit Hybridantrieb. Der Toyota Prius verfügt über einen Benzin-Elektro-Motor und lädt die Batterie nicht über die Steckdose, sondern beim Bergabfahren oder Bremsen automatisch auf. Besonders begeistert ist der Bielefelder von der Überholfunktion des Autos. Beim Beschleunigungsvorgang schaltet sich der Elektromotor zusätzlich ein.

"Das geht dann ab!", sagt der ehemalige Hochbauingenieur lachend und wirft die Arme wie zur Bestätigung nach vorne. Er spricht aus Erfahrung, denn schon sein vorheriges Auto war ein Prius. "Für mich ist es das umweltfreundlichste Auto der Welt", sagt er überzeugt. Und auch der Autoverkäufer Paul Giesselmann ist begeistert - allerdings von Wolfgang Modersohn. In seiner über 40-jährigen Laufbahn als Autoverkäufer sei ihm ein Kunde in diesem Alter noch nicht untergekommen.

Das Auto braucht der Hy-brid-Fan vor allem für seine große Leidenschaft, den Jazz. Denn der Weg zum Jazzclub in Harsewinkel ist seit seinem Umzug von Wichlinghausen nach

Bielefeld-Schildesche
vor 17 Jahren deutlich länger geworden. Aber das hält den 90-Jährigen nicht davon ab, sich jedes zweite Wochenende bis in die Nacht hinein der Jazzmusik hinzugeben.

Doch auch unter der Woche ist bei ihm kein Stillstand in Sicht: "Jeden Tag ist was los", sagt er und erzählt freudig von seinen Freunden und wöchentlichen Programmpunkten, bei denen sportliche Aktivitäten eine wichtige Rolle spielen.

 Trotzdem sei er natürlich auch auf dem Laufenden, was das Borgholzhausener Leben angeht. Das Haller Kreisblatt liest er "eigentlich schon immer", sagt Wolfgang Modersohn und zeigt auf die aktuelle Ausgabe auf dem Tisch. Heimatverbundenheit wurde ihm praktisch in die Wiege gelegt. Sein Vater war von 1929 bis 1954 Lehrer an der Schule in Eggeberg und Mitverfasser der Eggeberger Schulchronik.

Dass der unternehmungslustige Rentner immer ein guter Autofahrer war, macht seine überragende Unfallquote deutlich. Seit er den Führerscheins im Jahr 1948 erhalten hat, hat es bei ihm noch nie gekracht. "Als Bezahlung für die Führerscheinprüfung in Hörste musste ich damals übrigens 20 Liter Benzin mitbringen", erinnert sich Wolfgang Modersohn genau. Nach vier gefahrenen Kilometern auf der Versmolder Straße war die Prüfung bestanden. "Die wollten auch noch was von dem Sprit haben", vermutet er lachend.

Das Geheimnis, warum er heute noch so fit ist, ist ganz simpel: Jeden Tag Bewegung und die Gesundheit an die erste Stelle stellen. Aber vor allem viele Erfahrungen sammeln und Erinnerungen schaffen, aus denen man noch lange schöpfen kann. "Ich habe wirklich ein sehr reiches Leben", sagt er versonnen und legt die Hände in den Schoß. Und wer weiß schon, was als Nächstes kommt, denn Wolfgang Modersohn macht deutlich: Mit 90 ist das Leben noch lange nicht vorbei.

"Kein Fünkchen Kraft mehr"

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von Florian Gontek

Halle. Marc Remmert (27).
Dieser Name ist gerade den Jüngeren in der Lindenstadt bekannt und ist oftmals verbunden mit skurrilen Ideen. Remmi war es, der vor einigen Jahren das lokale Fair- und Biostreetwear-LabelDEV.Clothing ins Leben rief, und viermal einen gleichnamigen Jam organisierte, der hunderte Zuschauer an der Masch über die Sprünge von Brett- und Fahrradartisten staunen ließ. Auch Remmert ist BMXer - eigentlich. Doch in diesem Sommer setzte er sich mit Sportsfreund Ben Makrane aufs Tourenrad und fuhr über 900 Kilometer zu Freunden ins schwedische Boet. Über die Leiden zweier Freunde auf dem falschen Sportgerät.

Es regnet, als Marc Remmert und sein Kölner BMX-Kumpel Ben Makrane in Oldenburg starten wollen. Dort lebt Remmi jetzt und arbeitet im Marketing einer Firma, die Fahrräder vertreibt. Beide bekamen ihre Räder für die Tour gesponsert. So ist es also nicht nur Arbeits-, sondern auch Sportgerät, das beide zu ihren Freunden in einem Ferienhaus ins schwedische Boet bringen soll. Doch der Weg dahin ist lang und schmerzhaft.

180 Kilometer sollten es jeden Tag in etwa sein. "Zehn Stunden, ein 18er-Schnitt, das erschien uns gut machbar", erklärt Remmert. Am ersten Tag wurden es neun Kilometer mehr und das angepeilte Etappenziel dennoch verfehlt. Die Tagestour durch Delmenhorst, Bremen und Hamburg schien auf den Karten im Internet simpler, als der Ritt Richtung Küste dann wirklich war. "Um halb zwei haben wir uns hinter Hamburg auf ein Feld geworfen", erklärt der Halleverbundene Radler. Früh am Morgen ging es dann über Lübeck weiter die Ostseeküste entlang. Die gesunde Seeluft war allerdings kein gutes Omen für einen der Sportler. Während Remmert die übliche Erschöpfung - vor allem in den Beinen - merkte, plagte sich Mitfahrer Ben mit starken Magen-Darm- und Kniebeschwerden und brach die Tour nach Ankunft der beiden kurz hinter Rødbyhavn nach 360 Kilometern in Dänemark ab. "Wir sehen uns beide relativ selten, daher war das schon auch ein trauriger Moment", so der Haller BMXer. Für ihn stand jedoch fest, die Tour weiter fortzusetzen.

Mit strapaziertem Knie und Schmerztabletten ging es für ihn dann 205 Kilometer in Dänemark weiter. "Ich war schon enorm platt und habe mein Zelt mitten in der Nacht hinter einem Spielplatz in Hillerød abgeworfen." Am nächsten Tag ging es mit der Fähre von Helsingør ins schwedische Helsingborg. Knapp 600 Kilometer waren geschafft und das schwedische Hinterland vor Augen. Ohne schwedische Kronen im Portemonnaie war Remmi dabei auch auf Hilfe der Skandinavier angewiesen. "Das war echt eine klasse Erfahrung. Die Menschen waren total nett und hilfsbereit. Ich konnte mein Wasser nachfüllen und auch beim Weg wurde mir geholfen", erklärt er. Die 180-Kilometer-Tagestour war schon am frühen Abend geschafft, so dass nach einem Abendessen - eine kleine Bude nahm auch Euros - bis nachts um vier weitergefahren wurde. "An diesem Tag bin ich mit 248 Kilometern die längste Strecke gefahren", erklärt der Hobby-Modemacher, der sonst nur hin und wieder mal aufs Rad steigt.

Nach einer wenig entspannten Nacht an einer Pferdekoppel im Wald musste Remmert merken, dass dieser Ritt wohl zu viel war. "Ich hatte kein Fünkchen Kraft mehr im Körper", schildert er. Nicht mehr weit von Boet entfernt stieg er in der schwedischen Universitätsstadt Jönköping in die Bahn Richtung der nächstgrößeren Stadt nahe Boet. Allerdings spielte der Schaffner nicht mit. Fahren ja, aber ohne Tourenrad.

Die letzten 80 Kilometer zum Ziel wurde sich dann noch einmal gequält, ehe die Ferienhütte mit einigen anderen Freunden aus Halle erreicht wurde. "Ich konnte dann mit dem Auto zurückfahren." Besser so: Auch zwei Wochen nach seiner Tour, schildert er, sei diese noch nicht ganz verdaut. "Ich war noch nie so kaputt und kann noch immer nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren", lacht Remmi.

Insgesamt viermal sei er im vergangenen Jahr die 153 Kilometer - die Strecke Oldenburg-Bielefeld gefahren - erklärt er. Von Strecken dieser Größenordnung haben beide erst einmal genug.

Einen Freund von Böckstiegel entdecken

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Werther (DHS).
Von Erich Lossie hat die Kunstwelt kaum Notiz genommen. David Riedel kann das nicht verstehen und nennt den 1944 verstorbenen Bielefelder einen "Meister der kleinen Form". Lossie war mit Peter August Böckstiegel befreundet und die beiden Künstler haben sich gegenseitig inspiriert. Ab heute und bis Ende September werden deshalb 20 Werke von Erich Lossie im Böckstiegel-Haus präsentiert. "Die Ausstellung ist samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet", sagt David Riedel und weist darauf hin, dass das Böckstiegel-Haus insgesamt nur bei den regulären Führungen ab 15 Uhr besichtigt werden kann.

Seit dem Tode von Erich Lossie ist sein Werk nicht mehr öffentlich gezeigt worden. Viele seiner Skulpturen gelten als verschollen oder zerstört. Am 30. September 1944 wird Bielefeld bombardiert und dabei verliert Lossie viele seiner Skulpturen, alle Werkverzeichnisse und Fotografien. Den Verlust kann der Künstler nicht überwinden und stirbt am 2. November 1944 im Alter von nur 58 Jahren. Die Werkschau ehrt ihn anlässlich seines 70. Todestages.

"Die Werke in unserer Ausstellung stammen aus Privatbesitz in Bielefeld, Bünde und Münster", erläutert David Riedel. Dazu kommen Exponate aus der Kunsthalle Bielefeld und aus der Sammlung von Peter August Böckstiegel. "Weitere Skulpturen von Erich Lossie befinden sich in Bielefelder, Berliner und Konstanzer Privatbesitz", so der Böckstiegel-Haus-Leiter.

Er ist davon überzeugt, dass viele Menschen überhaupt nicht wissen, welche Schätze sie hüten. Lossie habe die Skulpturen mit seinem Namen gezeichnet und wer eine solche Skulptur in seinem Besitz entdecke, solle sich mit dem Böckstiegel-Haus in Verbindung setzen, bittet Riedel. Auch Informationen zu seiner Biografie sind sehr willkommen. Die Lossie-Nichte Monika Bergau aus Bielefeld kümmert sich um den Nachlass ihres Onkels und forscht seinen verschollenen Werken hinterher.

Am 11. Juni 1886 wird Erich Lossie in Lübbecke geboren und 1892 kommt er nach

Bielefeld.
Nach der Volksschule erlernt er das Bildhauer- und Stuckateurhandwerk und schließt die Lehre 1904 als Geselle ab. Seine Ausbildung setzt Lossie an der Kunstgewerbeschule in Hannover fort und besucht danach Abendkurse bei Ludwig Godewols an der Fachschule der Malerinnung in
Bielefeld.
Weitere Stationen sind die Kunstgewerbeschulen in Hamburg (1908 bis 1911) und Bielefeld (1911 bis 1914).

Peter August Böckstiegel und Erich Lossie haben sich 1905 auf der Fachschule der Malerinnung in Bielefeld kennengelernt. "Es gab damals dort viel mehr Maler als Bildhauer und Bilder waren - wie heute - populärer als Skulpturen", erläutert David Riedel das Dilemma von Erich Lossie, der sein Leben lang mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat.

Gesundheitliche Probleme kommen dazu. 1911 ist Lossie an der Bielefelder Kunstgewerbeschule aktiv beim Aufbau des Gipsmodells für den Leineweber beteiligt. "Als das Modell halbtrocken bewegt wird, bricht es zusammen, begräbt Erich Lossie unter sich und verletzt ihn schwer", weiß seine Nichte Monika Bergau, die das Andenken an ihren Onkel wachhalten will.

Die ersten Jahre arbeitet Lossie nur im kleinen Format. "Erhalten haben sich einige Por-träts, die die gute bildhauerische Ausbildung des Künstlers verraten und ganz einer porträthaften Darstellung der Modelle verpflichtet sind", so David Riedel. Darüber hinaus sei der Bielefelder um 1920 für seine schlanken und in gelängten Proportionen dargestellten Menschenfiguren bekannt geworden.

Erich Lossie gestaltet Grabmale, Brunnen und Gedenksteine. Erhalten geblieben ist die Ehrentafel für gefallene Soldaten des Ersten Weltkrieges im Helmholtz-Gymnasium in

Bielefeld.
"1939 wollte mein Onkel mit Großskulpturen anfangen, doch dieses Vorhaben hat der Kriegsausbruch verhindert", erklärt Monika Bergau.

Bereits 1938 war der Künstler nach dem Tode seiner Mutter in das Lutherstift in Bielefeld gezogen. Hier lebt und arbeitet er unter beengten Verhältnissen bis der Bombenangriff 1944 sein Werk vernichtet und er im gleichen Jahr stirbt.

felix’ bier

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von Alexander Heim

Werther.
Wer ein »Peroni« genießen wollte, ein »Birra Moretti« bestellen oder ein ebenfalls italienisches »Dreher« naschen, der musste schnell sein. "Die italienischen Biere", verrät Reiner Stodieck, "waren bereits am Freitag schnell aus." Ein »Astra Rotlicht« hingegen war da noch zu haben. Ebenso das »Rothaus Tannenzäpfle«, das »Detmolder Thusnelda« oder das Herforder Export. 46 verschiedene Biersorten bot das Bierfest bei seiner 18. Auflage.

Und je intensiver die Dämmerung über die Böckstiegelstadt hereinbrach und es Nacht wurde, desto voller war das Leben auf dem Venghaussplatz. Acht Biervarianten, frisch gezapft vom Fass. Alle weiteren aus der Flasche. Das Bierfest bot auch bei seiner Neuauflage die Gelegenheit, in gemütlicher Atmosphäre nach Herzenslust den Gerstensaft zu naschen. "Alkoholfreie Biere und die Limonaden sind im Steigen", verriet Reiner Stodieck. Mit 30 Sorten übertraf hier das Angebot die alkoholischen Varianten bei weitem. "Es ist ein allgemeiner Trend, dass alkoholfreie Getränke zunehmen", weiß Reiner Stodieck. Eine größere Auswahl sollte es in diesem Jahr zudem für die Kinder geben. Nein, nicht an Bieren natürlich, sondern an Limonadengetränken. Und so gab es alleine die beliebte Cola in drei verschiedenen Sorten.

Wie gut das Fest in diesem Jahr besucht war - das bekamen auch die Teams in den Getränkewagen beziehungsweise am Grill zu spüren. "Wir haben jetzt schon ebenso viele Würstchen verkauft wie gestern", verriet Stefan Vahle vom Löschzug

Werther.
Und da war der Samstagabend noch lange nicht gelaufen. Teams des TuS Langenheide, des SV Häger, des BV Werther und des TV Werther bestückten die Ausschankstationen, nahmen eifrig die Bestellungen entgegen und zauberten Blumen auf das frisch Gezapfte. Nicht ganz uneigennützig. Schließlich kommt der Erlös des Bierfestes den Vereinen zugute.

"Wir versuchen punktuell jedes Jahr etwas Neues zu machen", betont Reiner Stodieck. Diesmal waren das zum einen die Scheinwerfer in den Bäumen, die für nochmals andere Lichterstimmung und Illumination sorgten. Zum anderen aber auch die Krombacher-Linie, die erstmals beim Bierfest zu verkosten war. Waren die Zapfer im Vorjahr noch in Grün gewandet, schenkten sie diesmal in schicken, neuen blauen Shirts den Extrakt aus Hopfen und Malz aus. Seit 17 Jahren Bierfest - auch das mag Reiner Stodieck fast nicht glauben. "Dass wir mal zu einer solchen dauerhaften Einrichtung werden, hätte ich damals nicht vermutet", erklärt er. Und auch in Sachen Bier und Ideen sitzt man in Werther noch lang nicht auf dem Trockenen: "Es gibt so viele Biersorten, dass die Exoten gar nicht notwendig wären", führt Stodieck aus.

Dass der musikalische Rahmen stimmte - dafür sorgte in diesem Jahr erstmals Kilian Nolte. Er stand als DJ am Mischpult und holte Hits für jedes Ohr und jeden Musikgeschmack aus dem PC.

»Eva’s Garten« spielt ein Benefizkonzert

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Borgholzhausen (AG).
Schon seit vielen Jahren engagiert sich Peter Frömberg, langjähriger Polizeibeamter mit Schwerpunkt Jugendkriminalität, gegen Rassismus. Durch ein ganz persönliches Engagement im Bereich seines Hobbys Fußball, vor allem aber als Organisator von hochkarätig besetzten Benefizkonzerten. Zusammen mit dem TuS Solbad Ravensberg lädt er zum einem solchen Konzert am Freitag, 22. August, im Haus Hagemeyer Singenstroth ein. Zu Gast ist die Band »Eva’s Garten«.

Die drei Musiker der Band kommen zwar aus Thüringen, sind aber auch in Ostwestfalen gut bekannt. Sänger Steffen Frommberger nahm vor einigen Jahren sehr erfolgreich in der RTL-Sendung Deutschland sicht den Superstar (DSDS) teil. Zu Eva’s Garten gehören noch Sven Lieser an der Gitarre und Mirko Sturm an den Drums. Als Mitglieder der »Simon & Garfunkel Revival Band« absolvierten sie mehrere erfolgreiche Auftritte, unter anderem in

Versmold.

Die in Erfurt ansässige Band behauptet von sich selbst, dass ihre Musik "so bunt wie ein Garten" sei. Zu ihrem Repertoire gehören Oldies der Beatles, von Creedence Clearwater Revival und Elvis Presley, aber auch viele deutschsprachige Eigenkompositionen wie zum Beispiel »Mana rockt den Club«, oder »Badewanne«. "Besonders beeindruckend sind ihre Coverversionen von Cascada (»Glorious«), Roxette (»Sleeping in my car« ) oder Nina Hagen (»Du hast den Farbfilm vergessen»)", sagt Peter Frömberg, der im Frühjahr ein Konzert mit der Band in Bad Rothenfelde organisiert hat.

Sein Anliegen ist es dabei stets, auch etwas gegen den alltäglichen Rassismus zu tun. Deshalb gewann er Bürgermeister Klemens Keller als Schirmherrn der Veranstaltung in Borgholzhausen, und auch die Kicker von Solbad sind als Mitveranstalter aktiv.

Frömberg war in der vergangenen Saison als Teammanager bei dem Verein aktiv und stellt fest: "Besonders auf Fußballplätzen sind rassistische Tendenzen in Form von Worten, Gesten und leider gelegentlich auch durch gewaltsame Übergriffe zu verzeichnen. Auch die spielenden Mannschaften des TuS Solbad Ravensberg werden davon nicht verschont."

Er selbst empfindet die vielen Spieler aus anderen Ländern und Kulturkreisen nicht nur fußballerisch, sondern auch menschlich als eine große Bereicherung. "Mit unserem Benefizkonzert wollen wir gemeinsam ein Zeichen setzen und dem Rassismus die rote Karte zeigen", erklärt der seit kurzem pensionierte Polizist aus Niedersachsen.

Beim Konzert am 22. August in Borgholzhausen ist um 19 Uhr Einlass und ab 19.30 Uhr spielt das Trio, dem 2012 der »Thüringen Grammy« verliehen wurde. Vorgesehen ist freie Platzwahl. Karten im Vorverkauf in »Piums SB Bäcker Box« an der Finkenau in Borgholzhausen oder direkt bei Peter Frömberg unter ` (0 54 24) 86 69 oder ` (01 71) 4 70 88 76. Karten kosten im Vorverkauf 13 Euro, an der Abendkasse 15 Euro. Der Überschuss des Konzertes wird einem passenden Projekt der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule in Borgholzhausen zugutekommen, erklärt Musikliebhaber Frömberg.

Botschaft aus Versmold kam an beim Publikum

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Aus Vrdnik berichtet in Wort und Bild Silke Derkum

Vrdnik/

Versmold.
Strahlende Gesichter auf der Bühne, begeisterter Applaus vom Publikum. Der Beitrag, mit dem sich Versmold beim Tanzfestival »Europa tanzt in Vrdnik« präsentierte, war anders - und er kam richtig gut an beim serbischen Publikum und den Mittänzern aus vier weiteren Nationen. Bunt und vielfältig - so zeigte sich Europa am Samstagabend in Versmolds serbischer Partnerstadt Vrdnik. Das Festival war der Höhepunkt von dreieinhalb abwechslungsreichen Tagen, die die 250 Tänzer und mitgereisten Begleiter in Serbien erlebten.

"Es hat total viel Spaß gemacht", war die strahlende Antwort der Mädchen der Tanzsportgarde Harsewinkel, nachdem sie ihre zwei fulminanten Auftritte absolviert hatten. Und auch das serbische Publikum war beeindruckt. "Alle Tänzer sind toll, aber was die Deutschen gezeigt haben, war wirklich etwas ganz Besonderes", sagte Zusa Kis, eine von etwa 700 Vrdnikern, die die vierstündige Show verfolgten.

Die Versmolder und Harsewinkeler Jugendlichen, die gemeinsam in der Tanzsportgarde tanzen, hatten Versmold und den Kreis Gütersloh aber nicht nur bei ihrem Auftritt bestens vertreten. Auch in den Tagen zuvor waren die 32 Mädchen und jungen Frauen sowie der einzige Junge, der Versmolder Luca Tusanovic, hervorragende Botschafter - und gleichzeitig selbst beeindruckt von den Erlebnissen in Serbien. Denn die Gastgeber hatten einiges an Programm aufgeboten.

Damit sich die jungen Leute aus Serbien, Bosnien-Herzegowina, Griechenland, Polen und Deutschland besser kennenlernen konnten, hatten die Veranstalter Workshops organisiert. In denen stellten die Tänzer einander ihre Kultur und Alltagsgewohnheiten vor. "Die Bosnier haben viel länger Ferien als wir", stellte Kristin Austermann hinterher lachend fest. Ansonsten registrierten die Mädchen vor allem aber viele Gemeinsamkeiten mit den Jugendlichen aus Südosteuropa. "Wir haben uns gegenseitig Schritte und verschiedene Tanzbewegungen beigebracht", sagt Lisa Hoppmann. Dazu war schon am Vorabend des Festivals reichlich Gelegenheit. Denn am Freitag war Vrdniks Nachbarort Rivica Gastgeber für den riesigen Festivaltross. Dort wurde das jährliche Fest der Wassermelonen gefeiert und die internationalen Gäste aus Vrdnik kurzerhand ins Programm eingebunden. Während in Deutschland oft spektakuläre Bühnenshows oder schwindelerregende Karussells nötig sind, um Besuchern eine gelungene Unterhaltung zu bieten, war es in Rivica das Einfache, das faszinierte.

Ein ganzes Dorf inklusive seiner ausländischen Besucher unterhielt sich bestens beim Wassermelonenwettessen oder beim Peitschenknallwettbewerb. Helena Meyer-Wilmes, eine der Tänzerinnen der Tanzgarde, gehörte mit zur Jury, die den Sieger unter den jungen Männern zu küren hatte, und löste ihre Aufgabe mit viel Charme. "So ein Wettessen sollten wir zu Hause auch mal machen. Es ist wirklich beeindruckend, wie viel Spaß hier Serben und Festivalbesucher mit solchen simplen Spielen zusammen haben", sagte Susanne Stuckmann-Gale von der Versmolder Delegation. "Das hier ist das typische Serbien, das man als Tourist nicht erleben kann", betonte sie die Besonderheit, die durch die Städtepartnerschaften entsteht. Interessante Insidereinblicke gab es auch für die begleitenden Delegationen.

Der Samstag stand ganz im Zeichen von Unternehmensbesuchen, bei denen sich die ländlich geprägte Gegend um die Kreisstadt Irig, zu der Vrdnik gehört, als Obstanbauregion präsentierte. Bürgermeister Michael Meyer-Hermann besichtigte in Begleitung einiger Stadtratsmitglieder von SPD, Grünen und UWG sowie weiterer mitgereister Versmolder zwei Apfel- und Salatproduzenten sowie zwei Weinkellereien. "Dass die Gegend um Vrdnik für ihren Wein berühmt ist, ist ja hinlänglich bekannt. Aber die Größe der Apfelplantagen hat mich wirklich beeindruckt", sagte Petra Pölzing, die sowohl für den Freundeskreis

Versmold-Vrdnik
als auch für die Versmolder SPD vor Ort war. Doch am Abend rückten alle offiziellen Begegnungen in den Hintergrund, als die Bühne den jungen Tänzern Europas gehörte.

Was dort geboten wurde, lesen Sie in unserer Mittwochsausgabe.

Michael Böhne ist nicht zu stoppen

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Halle-Tatenhausen (anke).
Der Haller Fahrer Michael Böhne und sein Friese Nando waren die Stars des Fahrturniers am Schloss Tatenhausen - zumindest für den ausrichtenden Reit- und Fahrverein
Halle.
Das Duo zeigte sowohl in der Dressur als auch beim Hindernisfahren eine Glanzleistung, die sie auch auf den ersten Platz katapultiert hätten, wäre da nicht ein klitzekleiner Schönheitsfehler gewesen.

Im Fahrsport wird eben nicht nur Wert auf das fahrerische Können gelegt, sondern auch auf standesgemäße Anspannung und traditionelle Kleidung. Hut oder Zylinder, eine Bockschürze, ein Schlips und Handschuhe sind vorgeschrieben. Und eben die hat Michael Böhne beim Hindernisfahren schlichtweg vergessen. In der Dressur erreichten er und Nando souverän den ersten Platz, im Hindernisfahren - wegen der Handschuhe - Platz drei. Da der Haller aber ein weiteres Ass im Ärmel hatte, und zwar sein zweites Pferd Ymke, lag er auch im Kegelfahren auf Platz eins. Mit Ymke schaffte Böhne in der Dressur einen achtbaren dritten Platz. Im Gelände lief es dann nicht ganz so gut. Böhne und Nado landeten hier auf Platz zehn.

Das Haller Turnier ist gleichzeitig das zweite von drei Wertungsturnieren für die Kreismeisterschaft. Michael Böhne hat durch seine guten Leistungen nun mit 80 Punkten einen nicht mehr einzuholenden Vorsprung vor Roland Lepper (57 Punkte). Das letzte Turnier soll in Greffen gefahren werden, der Titel dürfte dem Haller schon jetzt sicher sein.

Nah am Kreismeistertitel ist auch Alfred Stöttwig. Er lag nach dem ersten Wertungsturnier in Hollen knapp hinter dem mehrfachen Kreismeister Josef Stückerjürgen auf Platz zwei. Durch seine Fahrten in Halle ist er auf Rang eins gerutscht. In der Dressur schaffte Stöttwig den dritten Platz, im Hindernisfahren den fünften und im Gelände den achten Platz. Sein hauchdünner Vorsprung in der Kreismeisterwertung besteht aus nur zwei Punkten.

Alles in allem zeigten sich die Organisatoren um Gerhard Heitkämper zufrieden mit dem Fahrturnier. "Ein paar mehr Nennungen und ein paar mehr Zuschauer wären schön", wünscht sich Heitkämper für das kommende Jahr. Stolz ist der Verein, dass wieder viele Vierspänner gemeldet waren. Sie erwiesen sich, wie auch das Geländefahren, als Publikums-magnet. Zum Kegelfahren der Vierspänner füllte sich der Platz deutlich. Gute Leistungen zeigte hier übrigens Ulli Kell aus

Steinhagen.
Mit seinen Kaltblütern Dirk, Willi, Fritz und Franz belegte er in der Dressur den ersten Platz, im Hindernisfahren Platz fünf.

"Das Interesse am Namen ist riesengroß"

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Halle. Prof. Dr. Jürgen Udolph (71)
gilt als der gefragteste Namenforscher des Landes. Der Onomastiker besetzte bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2008 deutschlandweit den einzigen Lehrstuhl der Namenforschung in Leipzig, und ging - beobachtet von Millionen von Zuschauern - schon bei Kerner im Zweiten Deutschen Fernsehen auf Namenssuche. Nun hat Udolph in seinem Anfang September erscheinenden Buch Die Ortsnamen Hall, Halle, Hallein, Hallstatt und das Salz auch über die Namensgeschichte der Lindenstadt geschrieben. Mit überraschendem Ergebnis. HK-Mitarbeiter Florian Gontek sprach mit dem in Göttingen lebenden Wissenschaftler über die Eigenheiten eines Onomastikers, den Mythos um Halle und das Salz und dem Interesse an einem erläuternden Stadtbesuch.

Herr Prof. Dr. Udolph, Sie gelten als Deutschlands gefragtester Namenforscher. Inwiefern geht man als Onomastiker anders mit Menschen um, und was verrät einem der Name über sein Gegenüber?

PROF. DR. JÜRGEN UDOLPH: Da ist kein ganz großer Unterschied. Wenn der Name allerdings interessant ist, ist man als Namenforscher schon dazu geneigt zu überlegen, wo er herkommen könnte. Wenn man das - wie ich bei Familiennamen - schon 20 Jahre macht, hat man allerdings auch ein gewisses Repertoire. Jeder ist sofort interessiert, insofern eignet sich das Thema zwar als idealer Einstieg, im direkten Umgang mit den Menschen ändert sich allerdings nichts. Da geht es einfach darum, ob man sich gegenseitig sympathisch findet.

Was sagt Ihnen mein Name über den Interviewer?

UDOLPH: Über ihre Person und im Allgemeinen sagt der Name eigentlich gar nichts aus, da wir ja alle einen Familiennamen übernehmen. Wir haben den Nachnamen - anders als bei Vornamen - also nicht aus freien Stücken gewählt. Man orientiert sich bei der Erforschung des Namens nie primär an der Gegenwart, sondern geht immer 400, 500 Jahre zurück, je nachdem, wie alt der Name ist. Der Name Gontek kommt aus dem Slawischen, dem Polnischen. Hat man dieses bestätigt bekommen, kann man über kostenlose Seiten im Internet Verbreitungskarten des Namens erstellen lassen, diese basieren auf älteren Telefonbuch-CDs, sind jedoch absolut zuverlässig und schaffen einen exzellenten Überblick. Dann schaut man sich an, wo der Name früher einmal vorkommt. Ihren Namen finde ich in Polen, Galizien und der Tschechoslowakei. Polnisch »Gont« steht für die Dachschindel, lässt also auf einen Dachdecker schließen. Die genaue Etymologie des Wortes ist aber noch nicht erforscht.

Während ihres sprachwissenschaftlichen Studiums in Göttingen haben Sie Ihre Leidenschaft für die Namenforschung entdeckt. Wo liegt für Sie der Reiz im Namen?

UDOLPH: Im Januar 1970 habe ich mein Studium der Slawistik und Finnougristik in Göttingen aufgenommen. Eigentlich völlig idiotisch, aber heute brauche ich das. Die Namen, die wir in Deutschland haben, kommen aus ganz Ost- und Südosteuropa, daher müssen sie als Namenforscher in Deutschland Slawist sein. Als Magisterarbeit wurde mir dann das Thema »slawische Gewässernamen« angetragen. Gewässernamen sind die ältesten in Europa, das hat mich fasziniert. Mit 57 Jahren bekam ich dann in Leipzig die einzige Professur für Namenforschung, die wir in Deutschland hatten. Inzwischen ist diese - zu meinem Unverständnis - jedoch abgeschafft worden. Nach meiner Emeritierung arbeite ich unter anderem an einem Langzeitprojekt der Göttinger Akademie der Wissenschaften in der Forschung. Dort betreuen wir ein Vorhaben zur Erforschung von Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe.

Wie lange recherchieren Sie und Ihr Team für ein Buch dieser Art? Wie sieht der Forschungsprozess eines Onomastikers in der Regel aus?

UDOLPH: Dies wird in Formen von Bänden gemacht. Für Westfalen und Niedersachsen machen wir das in der Regel in Kreisen. In einem ersten Schritt sammelt man - ganz primitiv - alle Ortsnamen auf dieser Karte. Der zweite Schritt, ein ganz zentraler, liegt darin, historische Belege für jeden Ortsnamen zu sammeln. Ohne darf dieser gar nicht erläutert werden. Das ist dann Urkundenarbeit für den Historiker. Im Anschluss wird die Bedeutung des Ortsnamens - seine Entwicklung - diskutiert, da sich auch Sprache und Laute ständig entwickeln. Bei der Erforschung eines Ortsnamens sucht man daher immer auch nach verwandten Ortschaften. Alles in allem braucht ein Mitarbeiter mit kompletter historischer Belegvorlage für einen Band etwa eineinhalb bis zwei Jahre.

Bereisen Sie die Städte, über deren Namen Sie forschen, auch?

UDOLPH: Früher haben wir diese Realproben häufig gemacht. Das ist natürlich hochspannend. Heute nutzen wird anstatt der Prüfung vor Ort die moderne Kartentechnik. Auch wenn ich die Realprobe natürlich empfehle. Zeitlich ist das allerdings nicht immer möglich.

In ihrem Anfang September erscheinenden Buch »Die Ortsnamen Hall, Halle, Hallein, Hallstatt und das Salz« setzen Sie sich mit mehreren Hall-Städten im In- und Ausland auseinander. Warum sollte man sich gerade Literatur darüber kaufen, in dem über den Namen seiner Heimatstadt geschrieben wird?

UDOLPH: Weil dort mit vielen Fehlinterpretationen aufgeräumt wird. Ursprünglich wird davon ausgegangen, dass der Name Halle zwingend etwas mit dem Salz zu tun hat. Immer wieder wurde in diesem Zusammenhang nur über Halle an der Saale diskutiert, weil dort auch Salz gefunden wurde. Hätte man sich aber die westfälischen, belgischen und holländischen Orte angesehen, hätte man gemerkt, dass Salz für die westfälischen Orte absolut keine Rolle spielt. Richtig ist daher: Wir haben zwei große Bereiche, in denen das Wort »Hall« zentral ist. Im Norden und Westen - vor allem bei Ihnen - bedeuten die Ortsnamen Schräge, Ort an der Schräge. Im Süden heißt es dagegen Ort am Salz, also Bergbau- oder Salinenorte. Auf die Lösung mit der Schräge kam ich durch Mundartformen und das Dialektwort Haal: Das ist eine Vorrichtung an der Decke zum Aufhängen von Kochutensilien. Es geht also auf das Wort »hängen«, eine Hängevorrichtung zurück. Wie ich später erforschte, geht es hier auch um eine Technik zur Weiterverarbeitung von Sole: Das Wort Haal geht daher auf die Saline zurück, bedeutet aber nicht Salz in diesem Sinne.

Sie helfen Personen über die Medien mehr über ihren Namen herauszufinden. Ist das Interesse der Menschen am eigenen Namen groß?

UDOLPH: Das Interesse ist riesengroß. Ich mache momentan für fünf Radiostationen regelmäßige Sendungen. Alleine »Antenne Brandenburg« sendet zwölf Sendungen pro Woche mit mir. Im Jahr 2006 war ich im ZDF bei Kerners »Deutschland deine Namen«. Wir hatten über sechs Millionen Zuschauer, eine Riesengeschichte. Gerne würde ich auch einmal nach Halle in Westfalen kommen, um die Namengeschichte näher zu erläutern.

Das Buch »Die Ortsnamen Hall, Halle, Hallein, Hallstatt und das Salz« ist Anfang September lieferbar und wird beim Gütersloher Verlag für Regionalgeschichte mit einer Stärke von 300 bis 400 Exemplaren aufgelegt. Es kostet 19 Euro und ist sowohl beim Verlag selbst als auch bei jedem Buchhändler zu bestellen. Die ISBN-Nummer lautet: 978-3-89534-866-2.

Erneut schwerer Unfall auf der Alleestraße

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Halle (ei).
Schon wieder ein schwerer Unfall auf der Kreuzung Theenhausener Straße (L 782) Ecke Alleestraße: Ein 54-jähriger Polofahrer aus Borgholzhausen missachtete nach Mitteilung der Polizei am Samstag um 19.13 Uhr die Vorfahrt eines entgegenkommenden Toyota RAV4 aus Osnabrück. Der Borgholzhau-sener wurde dabei schwer, die Beifahrerin des SUV aus Osnabrück leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht. Der Schaden wird auf rund 35 000 Euro geschätzt.

Nach ersten Ermittlungen der Polizei war der Polofahrer auf der Theenhausener Straße aus Richtung Werther kommend in Richtung Brockhagen unterwegs. Er wollte dann links in die Alleestraße abbiegen. Dabei übersah er den entgegenkommenden, silberfarbigen Geländewagen, an dessen Steuer ein 42-Jähriger saß. Zusammen mit seiner gleichaltrigen Ehefrau war er in Richtung Werther unterwegs.

Im Kreuzungsbereich kam es zum Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge, durch die Wucht des Zusammenstoßes wurden beide Autos an den rechten Fahrbahnrand geschleudert und blieben nebeneinander stehen. Der Löschzug Halle wurde alarmiert, um ausgelaufene Betriebsstoffe abzustreuen und die Straße zu reinigen.

Der Notarzt behandelte die Verletzten an der Unfallstelle, ehe sie ins Haller Krankenhaus eingeliefert wurden. Der Fahrer des Toyota blieb unverletzt. Während der Unfallaufnahme wurde der Verkehr für zwei Stunden an der Unfallstelle vorbeigeleitet.

Wenig Bewegung trotz Anschubhilfe

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Von Jonas Damme

Steinhagen.
Im Sommer 2012 wurde am Marktplatz die Ladesäule für Elektroautos eingeweiht. Die erste Nutzungsbilanz nach zwei Jahren ist ernüchternd. Nur etwa einmal pro Woche wird dort Strom getankt. Für Sascha Drewel von den Gemeindewerken, die die Säule installiert haben, ist das aber weder überraschend noch problematisch. Vielmehr sei es ein Grund, die Technik weiter voranzutreiben.

Nur neun Elektroautos sind - nach Auskunft der Zulassungsstelle in Gütersloh - gegenwärtig in der Gemeinde Steinhagen unterwegs. Entsprechend wenig wird die Ladesäule, an der auch die Sparkasse und die Volksbank beteiligt sind, genutzt. "Insgesamt hatten wir bisher 121 Ladevorgänge und insgesamt 600 Kilowattstunden Verbrauch", sagt Sascha Drewel, Vertriebsleiter der Gemeindewerke. Runtergerechnet auf die 22 Monate seit der Inbetriebnahme entspricht das etwa 5,5 Ladungen monatlich. Das liege nicht nur an den wenigen E-Fahrzeugen. "Studien belegen, dass im Wesentlichen zuhause getankt wird", sagt Drewel.

Trotz allem sieht er die Ladesäule nicht als Fehlinvestition. "Wir wollen uns den neuen Entwicklungen nicht verwehren. So bieten wir wenigstens die Möglichkeit, auch wenn die Technik noch nicht so genutzt wird, wie es wünschenswert wäre."

Die drei Hauptgründe für die zögerliche Verbreitung von Elektroautos sind nach Drewels Erfahrung mangelnde Infrastruktur, geringe Reichweiten und hohe Anschaffungspreise. Obwohl es mittlerweile einige öffentliche E-Tankstellen gebe, könne von einer Abdeckung wie bei den konventionellen Tankstellen noch keine Rede sein. Besonders in Anbetracht der Reichweiten von 100 bis 200 Kilometern und Ladezeiten von mehreren Stunden für 80 Prozent Leistung sind längere Touren fast ausgeschlossen.

Dazu kommen schließlich die immer noch hohen Anschaffungspreise, die meist jenseits der 30 000 Euro beginnen - da hofft Drewel allerdings auf die technischen Fortschritte und auf aktuelle Pläne aus Japan, bald ein deutlich günstigeres Elek-troauto auf den Markt zu bringen.

Auch bundesweite Zahlen bestätigen das Bild in

Steinhagen.
2013 waren gerade mal 0,2 Prozent der Neuzulassungen reine Elektroautos. Von den insgesamt 53 Millionen Kraftfahrzeugen, die gegenwärtig durch Deutschland kurven, sind nur knapp 24 000 Elektroautos. Und von diesen sind noch mal zwei Drittel von öffentlichen Einrichtungen oder Firmen angemeldet, wie das der Gemeindewerke oder die Fahrzeuge der Sparkassen und Volksbanken im Kreis.

Genauso wie die Bundesregierung (siehe Kasten) sind auch die Steinhagener Gemeindewerke daran interessiert, der sogenannten Elektromobilität Vorschub zu leisten. "Das Tanken ist bei uns derzeit umsonst", sagt Drewel. Und das solle vorerst so bleiben.

Wenn eines Tages Elektrofahrzeuge tatsächlich eine relevante Größe bei der Zulassungsstelle ausmachten, könne man immer noch darüber nachdenken, die Anschubhilfe auslaufen zu lassen. Und da die Gemeindewerke ausschließlich »grünen« Strom verkaufen, ist das Stromtanken am Marktplatz auch tatsächlich umweltfreundlich.

Landfrauen genießen Varieté mit Kaffee

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Versmold (HK).
Die
Versmolder Landfrauen planen eine Fahrt zum GOP-Varieté in Bad Oeynhausen inklusive Kaffeeklatsch. Zu sehen ist »Eine Hommage an das Varieté der 20er-Jahre«. Termin ist zwar erst am Sonntag, 2. November, allerdings müssen verbindliche Anmeldungen zwecks Kartenreservierung bis zum 10. September vorliegen. Der Preis pro Person liegt bei 50 Euro. Auch Männer sind zu dieser Veranstaltung willkommen. Anmeldungen nehmen Sabine Raudzus unter ` (0 54 23) 4 16 53 und Hanna Müller, (01 70)
5 33 50 54, entgegen.

Feuerspucken am Oberen Frykensee

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Steinhagen/Schweden (HK).
In der Nachbarschaft von Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga - seit einer Woche leben 48 Jugendliche der evangelischen Kirchengemeinde mit ehrenamtlichen Mitarbeitern im typisch weißen schwedischen Ferienhaus mit herrlichem Ausblick über den Oberen Frykensee zusammen. Unter dem Motto »One Hero« suchen sie ihren persönlichen Helden.

In Kleingruppen lernen die Jugendlichen der Kirchengemeinde und des CVJM im kleinen Ort Lysvik im schwedischen Värmland durch erlebnispädagogische Aktionen wie zum Beispiel Feuerspucken alles, was ein Held braucht. Nachmittags und abends stehen unter anderem Spielshows an, in denen schon ein Mord gelöst und 1000 Gummibären gewonnen wurden.

Bei herrlichem Wetter und fast südlichen Temperaturen geht es so oft wie möglich an und in den langgezogenen Oberen Frykensee. Bereits vor dem Frühstück genießen die Jugendlichen oft das kühle Nass beim Frühschwimmen. Es bietet sich auch an, die pilz- und beerenreichen Wälder der Umgebung zu erkunden.

Das Heldenthema wird in den Andachten und Gottesdiensten unter Leitung von Gemeindepädagogin Andrea Melzer in der wundervollen Landschaft aufgegriffen. Das besondere Flair Schwedens sorgt dabei für Besinnung und Ruhe, um Kraft für den Alltag zu tanken. Die Abgeschiedenheit und das besondere entspannte Flair des skandinavischen Landstrichs Värmland östlich der Hauptstadt Oslo bringt die jungen Menschen näher zusammen und hilft ihnen, die Gruppe und die Freunde immer wieder neu kennen zu lernen. Das Gemeinschaftsgefühl steigt mit jedem Tag. Weitere gemeinsame Aktionen und Erlebnisse sorgen für unvergessliche Wochen.

Dritter Stern für Blau-Weiß

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Von Claus Meyer

Halle.
Die Ehrenbürgerschaft der Stadt Halle ist ein rares Gut. Frank Hofen hat schon einmal einen Vorschlag unterbreitet. Der 2. Vorsitzende des TC Blau-Weiß Halle kürte Ruben Ramirez Hidalgo zum Kandidaten. Die Begründung: Er trägt seit 2003 das Trikot des Tennis-Bundesligisten. In dieser Zeit gewann der Spanier am Teuto zwei deutsche Meisterschaften. Die erste im Jahr 2006, die zweite gestern. Mit dem 6:0 über TV Reutlingen sicherte sich der TC Blau-Weiß seinen dritten nationalen Titel.

Flexibles und schnelles Handeln ist gestern zwischen Centre- Court und Platz Nummer 1 gefragt. Christopher Kas, Tim Pütz, Daniel Gimeno-Traver und Jan-Lennard Struff haben je ein Auge auf die Partien ihrer Mitspieler Robin Haase und Daniel Munoz-de la Nava. Nach den Siegen von Struff über Victor Crivoi (6:0, 6:4)- sein neunter Einzelerfolg im neunten Saisonspiel - und Gimeno-Traver über Jordi Samper-Montana (6:3, 6:4) steht es 2:0 für Halle, ein Match fehlt jetzt noch zur Meisterschaft. Bei Haase steht’s 6:3, 3:4, bei Munoz-de la Nava 6:1, 5:1.

Also bietet sich letztere Partie an, um sich fertig zu machen für den Meisterjubel. Pütz, Kas und Struff schleichen die voll besetzte Tribüne hinunter und positionieren sich hinter der Trainerbank, von der Ramirez Hidalgo seinen Landsmann coacht. Gimeno-Traver, der seinen Einzelsieg über Samper-Montana trotz Oberschenkelschmerzen unter Dach und Fach gebracht hat, humpelt lieber Parterre heran. Bei 40:30 für Munoz-de la Nava holt Kas Wasserflaschen aus der Kühlbox, schüttelt sie und verteilt sie an die startklaren Kollegen. Ein paar Augenblicke später ergießt sich der Inhalt über Munoz-de la Nava, der gerade - wie im Drehbuch vorgesehen - den Matchball gegen Simone Vagnozzi verwandelt hat.

Die blau-weißen Feierbiester wechseln schnell die Fronten und eilen zum Centre-Court. Passenderweise schlägt Haase auch hier gegen Thiemo de Bakker gerade zum Matchgewinn auf. Und da Kas und Co. mittlerweile Übung haben, bleibt auch Halles Nummer eins nach seinem 6:3, 6:4 nicht von der Mineralwasserdusche verschont.

Knapp zwei Stunden später - Halle hat auch die beiden Doppel sicher gewonnen - wird es offiziell. Nach acht Jahren ist wieder Siegerehrung an der Weststraße. Bernd Greiner, Vizepräsident des Deutschen Tennis-Bundes, hebt die Geschlossenheit des neuen deutschen Meisters hervor. Vereinschef Gerhard Weber nimmt sich den Pokal und stellt sich stolz in den Kreis seiner Mannschaft. Die Jubelszenen gleichen denen von vorhin, statt Wasser dominiert jetzt aber Gerstensaft. Teamchef Thorsten Liebich fliegt in die Luft und landet sicher in den Armen seiner Schützlinge. Ruben Ramirez Hidalgo hat sein knallgelbes Trikot gewechselt, trägt jetzt ein blau-weißes auf dem der dritte Stern prangt - vielleicht der nächste Schritt zur Haller Ehrenbürgerschaft.

Heimathaus erstrahlt im Kerzenlicht

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Von Nele Wehmöller

Versmold.
Das Heimathaus erstrahlte umgeben von Lichterketten, Kerzen und Laternen in warmen Tönen. Das gemütliche Beisammensein im Schein der vielen bunten Lichter lockte am Samstagabend mehr als 300 Besucher zum Heimathaus an der Speckstraße. Das Lichterfest des Heimatvereins Versmold ist für viele mittlerweile schon zur Tradition geworden und doch gab es auch welche, die es in diesem Jahr erst für sich entdeckt haben.

Helmut und Helma Hüttmann aus Telgte waren am Samstag zum ersten Mal unter den Besuchern, die auf ihren Rundgängen durch den Museumsgarten die vielen kleinen Kerzen und Laternen bewunderten, die rund um das Heimathaus aufgestellt waren. "Es ist wirklich wunderschön. Die vielen kleinen Lichter hier und die vielen Leute, die unter den großen Eichen gesellig zusammensitzen, so etwas findet man nicht so oft", sagte Elma Hüttmann und ist begeistert.

In vielen kleinen Grüppchen saßen die Besucher zwischen den Kerzen und bunten Lichterketten beisammen. Versorgt mit erfrischenden Getränken oder frisch gegrillten Bratwürstchen genossen sie den lauen Sommerabend. Für die musikalische Unterhaltung sorgten dabei abwechselnd die Chorgemeinschaft aus den Männergesangsvereinen Versmold und Loxten sowie das Akkordeon spielende NRW Trio. Das aus Oelde stammende Trio um die Musiker Norbert Kathöfer, Richard Kügeler und Wilfried Beherndt war bereits zum dritten Mal beim Lichterfest und präsentierte zusammen mit Sängerin Susanne Kuhlbusch Stücke aus den fünfziger Jahren sowie Volkslieder. Der Chor unter der Leitung von Christian Schumacher sang ebenfalls bekannte Volkslieder wie »Jetzt kommen die lustigen Tage« oder »Die Heimat«.

"Um acht Uhr heute Morgen sind wir angefangen, alles vorzubereiten", erklärte Karl-Heinz Niebrügge, Vorsitzender des Heimatvereins. Schließlich waren es fast 200 Lichter, die von 20 fleißigen Helfern aufgestellt worden waren. Am Abend kümmerten sich Adelheid Niebrügge und Doris Lambrecht mit Feuerzeugen ausgestattet darum, dass alle Kerzen angezündet blieben. Denn erst zur späterer Stunde, als es wirklich dunkel wurde, kam das ganze Ambiente richtig zur Geltung.


Kampf um jeden Zentimeter Ackerboden

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Von Max Maschmann

Dissen. Dieter Lampe lehnt entspannt in einer Mulde, die unmittelbar neben der circa 60 Meter langen Startbahn steht. Er trägt eine große Sonnenbrille, mit der er seine Augen vor aufgewirbeltem Staub schützen will. Die griffbereite, schwarz-weiß karierte Flagge verrät: Der 52-jährige ist Streckenposten - und zwar kein beliebiger. Lampe ist Rundenzähler und in dieser Funktion am vergangenen Wochenende beim Stoppelfeldrennen in Aschen dabei. Bei der 34. Auflage des Events kamen die heimischen Motorsportfans am Mittelweg in Dissen wie erwartet auf ihre Kosten. Lediglich Wettergott Petrus war nicht immer auf Seiten der Organisatoren.

Wie viele Runden Dieter Lampe an diesem Wochenende schon gezählt hat, weiß er nach eigener Aussage selbst nicht genau. Es müssen jedoch eine Menge gewesen sein. Fast ritualisiert stellen sich die jeweils acht Boliden in der Startaufstellung auf.

Sobald die Lichter der Ampelanlage erloschen sind, heulen die Motoren auf und die Fahrer beginnen um jeden Zentimeter Ackerboden zu kämpfen. Staub und Dreck werden aufgewirbelt, während sich die Reifen in den Boden fressen. Jetzt schlägt die Stunde von Dieter Lampe. Er muss das Renngeschehen im Blick behalten und die Runden zählen - keine einfache Angelegenheit, doch Lampe geht dieser Arbeit schon seit 28 Jahren nach. "Ich bin in ganz Deutschland unterwegs und zähle sogar bei der Deutschen Meisterschaft im Autocross die Runden", sagt der 52-Jährige. Der Kontakt nach Aschen sei eher zufällig zustande gekommen. "An diesem Wochenende hatte ich keinen Termin und habe zugesagt, als die Anfrage kam", erzählte Lampe, der den Daubornring in Frankfurt seine Lieblingsstrecke nennt.

Nicht nur Dieter Lampe gab beim Stoppelfeldrennen am Wochenende sein Debüt. Auch der 16-jährige Malte Fenske aus Bockhorst ging am Samstag mit seinem Rennwagen erstmals an den Start. Unmittelbar vorher war der Realschüler extrem angespannt. "Ich hatte die Befürchtung, dass etwas Schlimmes passiert und wollte für mein Team gleichzeitig gut fahren", erzählte Fenske später. Als dann die Ampel ausging, habe er nicht mehr nachgedacht. "Man will nur noch gut wegkommen", sagt der Bockhorster.

Das gelang ihm in seinem ersten Rennen bravourös: "Ich konnte in Führung gehen und habe den ersten Platz eingefahren." Wie nah Glück und Unglück im Motorsport beieinander liegen, musste der Schüler im dritten Rennen erfahren. Zwei Konkurrenten nahmen ihn in die Zange und Fenskes Wagen überschlug sich. Der Fahrer vom Team »Phönix« handelte abgeklärt, schaltete den Motor aus und kletterte aus seinem Wagen, der auf dem Dach gelandet war. Beim Unfall ging der Kühler kaputt und musste ausgetauscht werden. Damit fiel das vierte Rennen am Samstag für den 16-jährigen ins Wasser. "Insgesamt ein durchwachsener Tag", analysierte Malte Fenske nüchtern.

Der 16-jährige tritt in der Jugendklasse an. Daneben sind sowohl die Offene-, Eigenbau- als auch die Serienklasse vertreten. Bei der Jugendklasse müssen die Fahrer zwischen 16 und 18 Jahre alt sein. Gefahren werden Autos mit einem Hubraum von bis zu 1400 Kubikzentimetern. In der Offenen Klasse ist im Hinblick auf die Motorisierung und den Antrieb dann nahezu alles erlaubt, was Schub aufs Feld bringt.

Auch in der Eigenbauklasse sind den Fantasien der Ingenieure fast keine Grenzen gesetzt. Die Fahrzeuge müssen lediglich verkehrssicher sein. Das Gros des Teilnehmerfelds startet in der Serienklasse. Startberechtigt sind nur Autos, die weltweit mindestens 2500-mal gebaut wurden. Jede Klasse fährt an zwei Tagen acht Mal. Die Renndistanz beträgt jeweils vier Runden. Die Platzierungen in den einzelnen Klassen wurden durch die Endläufe am Sonntagabend ermittelt.

Besonders begehrt ist der - aus alten Autoteilen wie zum Beispiel Kolben zusammenschweißte »Franz-Pickel-Pokal«, den der Sieger der Serienklasse mit nach Hause nehmen darf. Dominik und Tobias Hönicke stemmten den Pokal am Sonntagabend in die Höhe. Malte Fenske belegte in der Jugendklasse einen respektabelen vierten Rang.

Insgesamt zog Jörg Bunselmeyer von der Rennleitung ein positives Fazit. "Am Samstagnachmittag konnten wir bis zu 800 Gäste begrüßen", sagte der Mitorganisator der ausrichtenden »Gruppe 6«. Einzig das Wetter trübte den guten Gesamteindruck. Durch die Regenfälle in der Nacht zum Samstag war der Acker so matschig, dass Rennstarts zum Teil nach hinten verschoben werden mussten.

Auch im kommenden Jahr wird es wieder ein Stoppelfeldrennen geben. Allerdings will Bunselmeyer nicht leugnen, dass es die Erweiterung der Industriegebiete und die Wohnbebauung stetig schwerer mache, einen geeigneten Acker für das Rennen zu finden.

Musikalische Raumfahrt

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Von Selma Steinmeier

und Florian Gontek

Halle.
Es waren schon einige Lieder gespielt, als James Blunt plötzlich von der Bühne sprang. Er machte sich auf in die Menge, klatschte ab und herzte einen Pressevertreter überschwänglich. Das Gerry Weber Stadion ist für Blunt, der bereits 2011 hier gastierte, vertrautes Terrain. Das spürten auch seine 5300 Anhänger, die der britische Singer- und Songwriter mit einem gekonnten Mix seiner Songs von den Sitzen holte.

Passend zum Titel seines aktuellen Albums »Moon Landing« betrat James Blunt samt Band die Bühne im Raumfahreranzug. Der Auftritt war so wenig dramatisch oder pompös, dass man den Superstar aus Britannien erst auf den zweiten Blick entdecken konnte. Doch seine unverwechselbare Stimme ließ schnell erkennen, wer dort hinter dem Klavier saß. Noch lauschten die Zuschauer brav auf ihren Plätzen, doch das änderte sich, sobald Blunt sein bekanntes Lied »Wisemen« anstimmte. Bis in die letzte Reihe sang ein textsicheres Publikum jede Zeile des Radiosongs mit. Schnell zeigte sich, dass James Blunt nicht nur für melancholische Schmusesongs steht: Gitarren und Schlagzeug schallten teils rockig, teils sanft durch das Stadion.

Bereits im März dieses Jahres tourte James Blunt durch Deutschland und Österreich. Bei seinen vierzehn Auftritten stellte er die Songs des neuen Albums »Moon Landing« erstmals seinem deutschen Publikum vor. "Nach China, Australien und Nordamerika sind wir heute Abend bei den wichtigen Leuten: In Halle", scherzte der Songwriter am Sonntagabend mit seinen Fans. Doch tatsächlich ist dem Briten Deutschland gut bekannt: Sein neuntes und zehntes Lebensjahr verbrachte er in Soest am Möhnesee. Sein Vater war für die Luftwaffe der britischen Armee tätig und in diesen Jahren bei der Rheinarmee stationiert.

Das Gerücht, dass Blunts Musik nur etwas für Frauen sei, bestätigte sich im Gerry Weber Stadion nicht: Das männliche Publikum kannte die Songs des 40-jährigen Musikers genau so gut wie die weibliche Begleitung. Alle zückten sie zu Hits wie »Goodbye My Lover« oder »Same Mistake« ihre Lichter. Die Arena war hell erleuchtet. »Stay the Night«, »Bonfire Heart« und »1973« bildeten das Ende einer musikalisch wechselhaften Raumfahrt, die so klassisch endete, wie sie auch begonnen hatte: unscheinbar und so gar nicht pompös.

Unter den Gästen befanden sich übrigens deutsche Meister: Nachdem die erste Herrenmannschaft des TC BW Halle am Nachmittag den Pokal geholt hatte, feierten die Spieler am Abend mit Blunt.

¦ Lokalsport

Feier geht in Lappland weiter

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Halle (HK/clam). Wohl dem, der einen Iceman in seinen Reihen hat. Tennis-Bundesligist TC Blau-Weiß Halle hat nicht nur den zu bieten. Trainer Thomas Dappers und Teamchef Thorsten Liebich stellen die Mannschaft vor, die am Sonntag den dritten deutschen Meistertitel an die Weststraße holte.

Robin Haase (27 Jahre): Ist ein verrückter, lustiger Holländer mit Kindheit in Hamm. Ein Führungsspieler, der gerne Späße macht. Der Spitzname der Nummer eins ist »Hasi«. Hasi ist zugleich Erfinder des Mannschaftskreises vor Matchbeginn.

Saisonbilanz: 9:2 gesamt/5:1 Einzel/4:1 Doppel.

Jarkko Nieminen (33): Finnlands Boris Becker. Ruhiger, sehr zuverlässiger Teamsprecher mit Spitznamen »Iceman«. Hat das Team demnächst in seine Blockhütte nach Lappland eingeladen. Gewann in dieser Saison zwei Matches mit Matchbällen gegen sich.

Saisonbilanz: 4:0/3:0/1:0.

Jan-Lennard Struff (24): Spitzname »Struffi« und seit Sonntag ganz offiziell Mister Bundesliga. Der tiefenentspannte Weltranglisten-77. blieb in neun Liga-Einzeln 2014 ungeschlagen. Beim Fußball schlägt sein Herz für Borussia Dortmund, privat für Freundin Nina Zander vom

Haller Damenteam.

Saisonbilanz: 13:2/9:0/4:2.

Daniel Gimeno-Traver: »Dani« ist frisch verheiratet und gerade 29 Jahre alt geworden. Identifiziert sich stark mit Blau-Weiß und hat sich den respektvollen Beinamen Mr. Vorhand erworben. Jagt seine Gegner mit einer vergleichsweise geringen Bespannungshärte von 21 Kilogramm über den Platz. Landsmann Rafael Nadal lässt 25 Kilogramm aufziehen.

Saisonbilanz: 5:1/4:0/1:1.

Pierre-Hugues Herbert (23): Ist der Team-Rookie und ein sehr guter Doppelspieler. Der Franzose ist zudem Topspieler für die Zukunft und spricht perfekt deutsch.

Saisonbilanz: 2:0/1:0/1:0.

Simone Bolelli (28): Spitzname »Bole«. Der smarte Italiener hat die schönste Technik von allen. Lief in diesem Jahr nur bei zwei Spielen für

Halle auf - was daran lag, dass der Wahl-Monegasse bei seinen Turnieren einfach zu erfolgreich war.

Saisonbilanz: 4:0/2:0/2:0.

Ruben Ramirez Hidalgo (36): Spitzname »Rubi«. Der zweite Mr. Bundesliga in

Halle, wo er es in elf Jahren zum Publikumsliebling gebracht hat. Der Teamälteste ist immer gut gelaunt, versprüht pure Energie und weiß als bester Fußballer bei Blau-Weiß zu gefallen.

Saisonbilanz: 5:2/2:2/3:0.

Tim Pütz (26): Spitzname »Pützi«. Der Rasengott muss in der Bundesliga auf Asche ran. War der Pechvogel des Teams, als er sich im zweiten Spiel eine dumme Bänderverletzung zuzog und aufgeben musste. Ließ sich die gute Laune nicht verderben. Außerhalb des Tennisplatzes nutzt er das Buffet immer konsequent und fiebert mit Eintracht Frankfurt mit.

Saisonbilanz: 2:4/1:2/1:2.

Daniel Munoz-de la Nava (32): Der zweite »Dani« im Team blieb auch in seinem zweiten

Haller Jahr ungeschlagen. Der Linkshänder hat sich schnell mit dem Verein identifiziert. Kämpfte sich nach einem sehr schweren Autounfall mit 18 Jahren zurück in den Leistungssport.

Saisonbilanz: 6:0/3:0/3:0.

Dennis Novak (20): Ist ein großes Talent, das beim UTC Amstetten in der österreichischen Bundesliga ebenfalls von Thomas Dappers gecoacht wird. Soll gerne 20 Jahre in

Halle bleiben. Mag Tattoos und hält beim Fußball zu Rapid Wien.

Saisonbilanz: 2:0/1:0/1:0.

Christopher Kas (34): »Kasi« ist Doppelspezialist, der das Einzel vor langer Zeit aufgegeben hat. Ist seit neun Jahren bei Blau-Weiß und hat in dieser Zeit seinen bayerischen Akzent nicht abgelegt. Der Fan des - wie sollte es anders sein - FC Bayern redet nicht nur als Video-Blogger sehr viel und ist super lustig. Vor seinen Doppeln muss es immer ein doppelter Espresso sein.

Saisonbilanz: 7:2/-/7:2.

Thomas Dappers (45): Mit »Touchdown« und »TD« hat der Trainer gleich zwei Spitznamen. Der Wahlösterreicher ist wie Kas ein überzeugter Bayern-Fan und trainiert seit 2001 das Bundesliga-Team - mit links.

Thorsten Liebich (41): Der Teamchef heißt unter den Spielern nur »Chef« und lebt für das Team. Als Fan von Borussia Mönchengladbach wäre sein Verhältnis zu Thomas Dappers vor 40 Jahren wohl deutlich angespannter gewesen. Ist aus der Mannschaft nicht wegzudenken.

Zum Aufsteiger gehören zudem Trainer Burghard Riehemann sowie die Physiotherapeuten Kolja Herrmann und Mario Bertling.

Erst ein Taumeln - dann ungläubiges Staunen

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von Alexander Heim

Werther.
Es war dieser Moment, der ungläubiges Staunen auslöste: 19.43 Uhr zeigten die Zeiger der Uhr am Samstagabend, als beim Kleinen Schützenfest der 114. Schuss abgegeben wurde. Da hatte der hölzerne Adler, der friedlich in seinem Horst thronte, noch Rumpf und seine beiden Flügel. Als Anne Barz auf ihn anlegte, war es um den stolzen Vogel indes geschehen. Ein gezielter Treffer, und das Federvieh begann zu taumeln, befand sich schließlich im Sinkflug. Zahlreiche Schützen rissen jubelnd die Arme hoch.

Nur Anne Barz, die neue Bierkönigin, konnte nicht glauben, was da gerade geschehen war. Eine große Schar an Gratulanten stürmte auf die 60-Jährige zu, wollte Glückwünsche überbringen. Die neue Bierkönigin des SV Werther indes zeigte sich noch völlig perplex, und es dauerte eine ganze Weile, bis auch sie freudestrahlend das Geschehen fassen und feiern konnte.

Mit Sophia Brinkkötter zeigte sich noch eine weitere Frau am Samstag überrascht. "Ich hatte oft versucht, Kinderkönigin zu werden und es hat nie geklappt", erzählt die 17-Jährige. Nun hatte sie es gar nicht auf eine Königswürde abgesehen - und wurde durch einen Schuss auf die Krone des Holzadlers zu Werthers neuer Kronprinzessin. An ihre Seite wählte sie sich Kevin Kowitzke.

Abordnungen der befreundeten Schützenvereine und -gesellschaften aus Halle, Borgholzhausen, Dornberg und Bad Meinberg waren zum Kleinen Schützenfest des SV Werther an die Schützenklause gekommen. Sie waren mit von der Partie, als am frühen Nachmittag die Fahne eingeholt wurde, und begleiteten die Grünröcke auch zum Abholen des scheidenden Bierkönigs- und Kronprinzenpaares nach

Halle.

Schützenvereinsvorsitzender Jürgen Freiherr von Morsey-Picard-Windhorst begrüßte nicht nur alle Gäste. Er dankte auch ausdrücklich allen Mitorganisatoren. "Viele Stunden Arbeit und viele Helfer sind nötig, um unser Kleines Schützenfest feiern zu können. Vielen Dank an alle für den unermüdlichen Einsatz."

Ab 17.30 Uhr stand dann das Ausschießen der neuen Würdenträger auf dem Programm. Sophia Brinkkötter holte um 18.13 Uhr mit dem zwölften Schuss die Krone vom Haupte des Adlers und durfte sie sich als Kronprinzessin selbst aufsetzen. Damit war dann auch das Schießen um die Bierkönigswürde für die Vereinsmitglieder eröffnet.

Christa Barz erlegte um 18.32 Uhr mit dem 29. Schuss den Apfel. 29 weitere Schüsse und 23 Minuten später erleichterte Kevin Lohmann den Adler um sein Zepter. Ehefrau Sabine Lohmann sicherte sich um 19.06 Uhr mit dem 71. Schuss die rechte Kralle.

Die linke Kralle fiel um 19.22 Uhr (99. Schuss) Wolfgang Westerheide zum Opfer. "Wir haben aus zeitlichen Gründen dann die Entscheidung getroffen, die Flügel dran zu lassen und direkt auf den Rumpf zu schießen", erläuterte Oberst Ralf Brinkmann. Und so holte Anne Barz um 19.43 Uhr Rumpf samt Flügel vom Sockel.

Bevor die Insignien getauscht wurden, machten sich die Schützen auf zum Kunstrasenplatz, um mit einer großen Polonaise die neuen Würdenträger zu begrüßen und zum Ehrentanz zu bitten. Begleitet wurden sie von der Kapelle Wiltmann, die den Nachmittag über musikalisch für beste Unterhaltung gesorgt hatte.

Bereits am Nachmittag wurden auch die besten Schützen der Saison geehrt, die den Juli über Gelegenheit bekommen hatten, ihr Können unter Beweis zu stellen. Als Bester erwies sich dabei Herbert Barz (144 Ring). Auf den Plätzen folgten Norbert Rass (143 Ring), Ricardo Schlothage (142 Ring) sowie Heinz Kowitzke (141 Ring). Als beste Schützin hatte sich Königin Gabriele Westerheide erwiesen. Im Wettbewerb um die Schießschnüre wurden zudem Heinz Kowitzke und Norbert Rass geehrt.

Nie mehr verlaufen dank Stadtplan-App

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Steinhagen (fja).
Das mobile Internet bietet viele neue Möglichkeiten. Davon will auch die Gemeinde Steinhagen profitieren und hat gestern ihre eigene
Steinhagen-App
vorgestellt. Mit dem kostenlosen Programm lässt sich nicht nur der Stadtplan der Gemeinde bequem aufs Handy holen. Dazu gibt es Informationen über Sehenswürdigkeiten und Einrichtungen. Ein schöner Service, nicht nur für Neubürger und Touristen.

Bürgermeister Klaus Besser hat sich das Programm bereits auf sein Smartphone gezogen und tippt routiniert auf den Touchscreen. Sofort erscheint Steinhagens Stadtplan auf dem Display. "Es gibt eine Straßen-Suchfunktion und einen Kompass zur Orientierungshilfe", erklärt Klaus Besser, der neuen Medien bekanntlich sehr aufgeschlossen gegenüber steht. Mit der

Steinhagen-App
sind alle Straßen und Adressen schnell zu finden. Wichtige Gebäude wie das Rathaus, das Historische Museum oder die Dorfkirche werden in kurzen Texten und mit Bild erklärt. Aber auch Orte wie das Waldbad oder der Jakobsberg finden Erwähnung.

"Wir haben die App in Zusammenarbeit mit der Firma Media Print Eckmann aus Paderborn erstellt, die auch schon unsere Stadtpläne herausgibt", erläutert Simon Block, der im Rathaus für die Handy-App zuständig ist. Die Applikation finanziert sich über Anzeigen heimischer Unternehmen.

Entwickelt wurde sie für Apple-Geräte ebenso wie für Handys und Tablets mit Android-Betriebssystem. Sie ist in den üblichen App-Stores kostenlos erhältlich. "Einfach »Steinhagen« im Suchfeld eingeben und schon taucht die App auf", erklärt Klaus Besser die Vorgehensweise. Auf den Info-Stadtplänen, die an einigen Stellen im Ort wie etwa vor dem Rathaus aufgehängt sind, befindet sich außerdem ein QR-Code, über den Nutzer zur

Steinhagen-App
gelangen.

Wie Simon Block erklärt, ist die App ein weiterer Baustein in der Marketing-Palette, um Steinhagen nach außen zu präsentieren. Auf diese Weise können sich Ortsunkundige schnell und einfach in Steinhagen orientieren. Aber auch Steinhagener Bürgern soll sie eine Hilfe sein. Anders als ein unhandlicher Straßenplan, passt das Handy in jede Hosentasche und ist inzwischen ständiger Begleiter eines Großteils der Bevölkerung. Bürgermeister Besser muss auch nicht lange überlegen, um praktische Anwendungsbeispiele anzuführen: "Steinhagener Unternehmen könnten die App Gästen und Geschäftskunden empfehlen, die nach Steinhagen reisen. Die finden sich hier dann schnell zurecht."

In Zusammenarbeit mit den Stadtplan-Profis von Media Print Eckmann soll der Online-Stadtplan immer aktuell gehalten werden. Veränderungen können hier schnell eingepflegt werden, was bei der herkömmlichen gedruckten Karte nicht möglich ist. "Die neue AWO-Kita Lange Straße ist auch schon in den Plan aufgenommen worden", stellt Bürgermeister Besser zufrieden fest. Interessant für die praktische Anwendung: Der Stadtplan fürs Handy ist auch im Offline-Modus funktionsfähig. Wer die App erst einmal heruntergeladen hat, kann sich in Steinhagen nicht mehr verlaufen.

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