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Wertschätzendes Miteinander

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Steinhagen (fja).
Noch bis kommenden Samstag findet auf der Wiese zwischen Hallenbad und Cronsbachstadion die Playstage statt. Bis zu 200 Jugendliche täglich erreichen die Landeskirchliche Gemeinschaft und die evangelische Freikirche mit ihrem Sommerferien-Programm. Zwischen Fußballturnieren und Lagerfeuerrunden bleibt immer auch Zeit für einen Bibelvers.

Manchmal gerät Jugendreferent Addy Dück ins Grübeln: "Dann denke ich: Eigentlich bist du schon zu alt dafür. Aber ich liebe es einfach, mit denen abzuhängen." Während er das sagt, wischt sich der 35-Jährige den Schweiß von der Stirn. Fürs HK-Gespräch hat er kurz das Volleyball-Spiel verlassen, bei dem er eben noch den Ball übers Netz geschmettert hat.

Zusammen mit 70 ehrenamtlichen Mitarbeitern stemmt Dück die Playstage, die bereits zum siebten Mal in Steinhagen über die Bühne geht. Wer auf das Gelände kommt, kann erahnen, was für ein Aufwand nötig ist, um das fünftägige Festival auf die Beine zu stellen. "Ohne Sponsoren, darunter viele Firmen aus der Umgebung, wäre das gar nicht möglich", sagt Addy Dück, der keine Summen nennen möchte.

Wichtig ist den Machern, mit ihren Aktionen christliche Werte zu vermitteln. "Unsere Motivation ist immer: Denk nach über Jesus. Über Freundschaft, über Nächstenliebe", verkündet Dück. Während tagsüber Sportturniere und Mitmachaktionen im Fokus stehen, darf es abends am Lagerfeuer auch mal besinnlich werden. "Dann sind die Jugendlichen offen für Gespräche", so der Jugendreferent.

Unter den Teilnehmern der Playstage sind auch viele muslimische Jungen und Mädchen. Berührungsängste gebe es aber keine. "Wir haben über die Jahre Vertrauen aufgebaut und erleben hier ein wertschätzendes Miteinander", sagt Addy Dück. Das Programm beginnt täglich um 14 Uhr und ist kostenlos. Am Freitag findet ein Skater-Wettbewerb auf dem Gelände statt.


"Es gibt nichts Schöneres"

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Borgholzhausen (AG).
"Es gibt nichts Schöneres, als im Sommer ein Freibad zu haben", sagt Bürgermeister Klemens Keller. Und mit dieser Meinung steht er nicht alleine: Gestern Nachmittag konnte in Justine Christie bereits die 10 000. Besucherin dieses Jahres begrüßt werden.

Für die 30-jährige Borgholzhausenerin ist damit bereits das Badevergnügen für 2015 gesichert, denn sie erhielt eine Jahreskarte als kleine Aufmerksamkeit. Und ein T-Shirt des Freibadfördervereins mit dem Slogan »In ist, wer drin ist«, überreicht von Beirat Hermann Ludewig.

"Es war eine wunderbare Entscheidung des Rates, die Sanierung des Freibads in Angriff zu nehmen", meinte der Politiker weiter. Vor allem sei es eine Entscheidung zur rechten Zeit gewesen. Die für 2015 drohende sogenannte Abundanz-Umlage hätte die Sache deutlich schwieriger gemacht.

Denn mit rund 330 000 Euro rechnet die Stadt im kommenden Jahr, die für den Kommunal-Soli aufgebracht werden müssen. Die politisch umstrittene Abgabe wurde vom Land Nordrhein-Westfalen mit dem Ziel eingeführt, finanziell angeschlagene Städte und Gemeinden zu unterstützen - mit dem Geld der »reichen« Städte.

Zwei Millionen Euro wurde in den vergangenen beiden Jahren in die grundlegende Sanierung des Borgholzhausener Freibads im Herzen der Stadt investiert. Im ersten Bauabschnitt wurden das Becken und die Heizungstechnik saniert, in diesem Jahr ist das Umkleidegebäude fertiggestellt worden.

Und trotz drohender Haushaltslöcher soll noch in diesem Jahr ein dritter Schritt unternommen werden. Die Liegewiese soll in Richtung Kindergarten Pusteblume vergrößert werden. Die Verträge mit der evangelischen Kirchengemeinde, der das Grundstück gehört, seien unterschrieben, sagte der Bürgermeister.

Als nächste Voraussetzung für den Ausbau der Liegewiese werde jetzt die Verbesserung des Violenbachs in Angriff genommen. Der kleine Bach, der direkt hinter der Absperrung der Liegewiese fließt, wird aus Verrohrungen und kanalartig ausgebauten Teilstücken befreit, soll so mehr Bewegungsfreiheit und damit auch ökologisch aufgewertet werden.

Zugleich soll seine Aufnahmefähigkeit im Falle von starken Niederschlägen verbessert werden. Keine überflüssige Maßnahme angesichts von tollen Sommern mit bestem Freibadewetter, in denen aber auch besonders heftige Regenfälle für Gefahren sorgen.

Ein Augen- und Ohrenschmaus

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Von Anja Hanneforth

Werther.
Die Sehnsucht nach einer romantischen Sommernacht, nach Liebe, Leichtigkeit und Leidenschaft: Sie wird beim 4. Wertheraner Opernsommer am Samstag, 16. August, gestillt. Dann zaubert das Ensemble »Opus Arte« mit seinem Leiter Reiner Beinghaus Melodien von Strauß, Lehár, Kálmán, Bizet und anderen auf die Bühne im Innenhof des Hauses
Werther.
Ein unvergesslicher Abend, der um 20 Uhr beginnt und als festen Bestandteil eine nicht minder romantische Picknick-Pause enthält.

Auf Hochtouren laufen derzeit die Vorbereitungen für den Opernsommer, der inzwischen zum vierten Mal in Werther stattfindet und von vielen Anhängern der klassischen Musik schon sehnsüchtig erwartet wird. Wobei: "Wir bringen nicht nur Opernarien zu Gehör, sondern auch Stücke aus Operette und Musical. Weil das einfach wunderbar in diese Kulisse passt", findet Beinghaus.

Die Auftritte von »Opus Arte« sind aber nicht nur ein Ohrenschmaus, sondern auch ein Augenschmaus. Weil die Kostüme vor allem der weiblichen Darsteller einfach wunderbar anzusehen sind. Die Farben, die schimmernden Stoffe, die ausladenden Schnitte, die Reifröcke, es ist ein bisschen so, als wäre man in der Zeit von Barock oder Rokoko gelandet.

Was die wenigsten wissen: Keines der Kostüme wurde von einem Schneider gemacht oder gar gekauft. Reiner Beinghaus hat sie alle selbst angefertigt. "Vor ein paar Jahren habe ich irgendwie damit angefangen", erzählt er. Er habe ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, könne die Ideen, die er im Kopf habe, auch umsetzen. Wenn er also wisse, wie die Oberteile und Röcke einmal aussehen sollen, wäre der Rest ganz einfach. "Naja", relativiert er: "Meine ersten Reifröcke sahen fürchterlich aus."

Sein erstes Kleid, erinnert er sich, hätte Wochen gebraucht, bevor es fertig war. Heute würde er es, wenn es schnell gehen müsste, in acht Stunden schaffen. Wohlgemerkt: vom Stoff bis zum vollendeten Kostüm. Er habe inzwischen aber auch schon viel Erfahrung, sicher an die 300 Kleider genäht.

"Ich schneidere sie auf einer Puppe", erzählt Beinghaus die Arbeitsschritte. Oberteile und Röcke getrennt voneinander, erst das Innenfutter, dann die äußeren Stoffe.

Alle Kleider sind Maßanfertigungen für die Person, die sie nachher trägt. Und weil die Kostüme bei den sommerlichen Open-Air-Veranstaltungen schon einmal das eine oder andere Regenschauer abbekommen können, bestehen sie nicht aus empfindlicher Seide, sondern zum großen Teil aus schweren Synthetikstoffen. Mit anderen Worten: Die Frauen, die auf der Bühne die schweren Arien singen, haben auch schwer zu tragen. Bis zu 20 Kilo könne so ein Kleid samt Reifrock durchaus wiegen, sagt der Ensemble-Chef.

Doch die Schönheit der Gewänder seien wichtiger Bestandteil der Auftritte von »Opus Arte«, "darauf wollen wir auf keinen Fall verzichten", so Beinghaus. "Wir verkaufen mit unserem Programm Träume. Und die sollen so schön wie möglich sein."

Träumen dürfen die Besucher auch bei der Musik, die ihnen geboten wird. Ein bisschen Wien zur Kaiserzeit, ein bisschen ungarische Puszta, ein bisschen Strauß, ein bisschen Kálmán, es dürfte für jeden etwas dabei sein, wenn die Sängerinnen und Sänger die Bühne im Innenhof des Hauses Werther betreten. In wunderbaren Kostümen, die der Überschrift des Abends gerecht werden: »Sehnsucht einer Sommernacht«.

Der Kartenvorverkauf für das Konzert mit »Opus Arte« läuft. Tickets gibts zum Preis von 22 Euro in der Galerie Wenzel und der Buchhandlung Lesezeichen in Werther, der Buchhandlung Krüger in Versmold und im Kosmetikstudio von Annette Drein in

Halle.

Angehörige brauchen Auszeit

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Versmold (maja).
Jeder Arbeitnehmer hat ein Recht darauf, einige Tage im Jahr auszuspannen. Sich Urlaub zu nehmen vom Arbeitsalltag. Dass auch pflegende Angehörige einen Anspruch darauf haben, wissen die wenigsten. Darüber und über vieles mehr können sich Interessierte am Mittwoch, 13. August, informieren. Michael Maszotta, Leiter des neuen Pflegendienstes des Deutschen Roten Kreuzes, lädt dazu von 15 Uhr bis 17 Uhr zum gemütlichen Austausch ins »Café Auszeit« ein. Das befindet sich in den Räumen der Pflegestation an der Ravensberger Straße 41.

Das Café Auszeit ist neu und soll zu einer regelmäßigen Einrichtung werden. Jeden zweiten Mittwoch im Monat gibt es nun die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Antworten zu bekommen, oder sich ganz einfach gemäß dem Namen bei einem kleinen Plausch zu entspannen.

Zum Auftakt geht es am kommenden Mittwoch um die sogenannte Verhinderungspflege im Rahmen der Pflegeversicherung. "Pflegende Angehörige haben oftmals verlernt, etwas für sich selbst zu tun. Sie gönnen sich kaum noch Freizeit. Die Verhinderungspflege bietet die Möglichkeit, neue Kraft zu schöpfen", erklärt Michael Maszotta. Das funktioniere aber nur dann, wenn die Lieben zu Hause sicher versorgt seien, so der examinierte Altenpfleger weiter.

Neben bürokratischen Dingen, wie Antragstellung und Kosten, beantwortet Maszotta zudem ganz individuell die Fragen der Besucher. "Es soll eine gemütliche und entspannte Runde werden", erläutert Michael Maszotta, der mehr als 20 Jahre Berufserfahrung vorzuweisen hat. Es gibt selbst gemachten Kuchen sowie Kaffee und darüber hinaus bietet er zu dieser Veranstaltung noch einen Fahrdienst für Gäste an, die nicht mehr so mobil sind. Wer diesen Service in Anspruch nehmen möchte, kann sich unter ` (0 54 23) 3 78 78 78 anmelden.

Seit Anfang April leitet Michael Maszotta den Pflegedienst des DRK und er ist zufrieden, wie dieser sich seither entwickelt hat. "Wir hatten bisher zwölf Kunden, darunter sind vier feste, die ich regelmäßig betreue", berichtet der 43-Jährige. Bis dato habe es keinen DRK-Pflegedienst in Versmold gegeben und es sei natürlich schwierig, sich da zu platzieren, wo es bereits mehrere Pflegedienste gebe, gibt Maszotta zu.

Allein die Diakonie biete seit 40 Jahren Pflege an. Dennoch, er habe nur gute Resonanz erfahren und das freue ihn. "Denn ich bin schon etwas anders", sagt der engagierte Pfleger lächelnd. Zurzeit agiert Michael Maszotta noch alleine, aber in Kürze wird er zur Unterstützung eine Mitarbeiterin dazubekommen.

50 Jahre im Dienst der Kreissparkasse

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Halle (HK).
Zwei Mitarbeiter der Kreissparkasse Halle konnten am 1. August auf eine 25-jährige Tätigkeit zurückblicken. Brigitte Ebmeyer ist als Sachbearbeiterin im Zahlungsverkehr beschäftigt. Uwe Hensgens ist sehr vielen Kunden durch seine Stimme bekannt: Er leitet den Telefonservice der Kreissparkasse
Halle.
Glückwünsche zum Ehrentag sowie Dank für die Treue zur Kreissparkasse und den langjährigen Einsatz überbrachten Sparkassendirektor Hartwig Mathmann, die Leiter der jeweiligen Arbeitsbereiche sowie der Personalrat und die Personalleitung. Unser Bild entstand nach der Ehrung zra zum 25-jährigen Dienstjubiläum und zeigt (von links): Sparkassendirektor Hartwig Mathmann (Vorstandsvorsitzender), Andreas Herschel (Gruppenleiter Zahlungsverkehr), Gert Jendrike (Abteilungsdirektor Unternehmensplanung und -Steuerung), Uwe Hensgens, Sabrina Henneke (Stellv. Personalleiterin), Brigitte Ebmeyer, Benedikt Konrad (Bereichsleiter Privatkunden) und Karsten Griese als Vertreter des Personalrates. Foto: HK

Fahrradtourismus mit Hilfe der Bahn

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Halle /Kreis Gütersloh (HK).
Der Fahrradtourismus boomt - und mit ihm auch die Möglichkeiten, das Rad leicht und bequem per Zug mitzunehmen. Waren komfortable Fahrradabteile und abgestimmte Zugtickets in der Vergangenheit eine Seltenheit, so sind sie heutzutage schon Gang und Gäbe.

Plant man nun eine Tour mit dem Fahrrad und möchte lange Strecken in verhältnismäßig kurzer Zeit zurücklegen, ist die Bus- und Bahn Kombination eine optimale Lösung. Es ist kinderleicht, die Route bereits vorab sicher festzulegen. Ein Anruf, eine Online-Reservierung oder ein Besuch vor Ort im Reisezentrum spätestens zwei Tage vor Reiseantritt sichern im Fernverkehr einen festen Platz im Fahrradabteil, sodass der Bahnradler nur noch einsteigen muss. Um das Abteil zielsicher in Sekundenschnelle zu finden, stehen genaue Abteilnummern bereits bei der Buchung fest und während der Reise weisen Schilder den Weg. Ebenso ist im Nahverkehr eine unkomplizierte Fahrradmitnahme in den markierten Mehrzweckabteilen möglich, deren Nutzung sich besonders außerhalb des Berufsverkehrs empfiehlt. Die Fahrradtickets für den Bahnverkehr sind mittlerweile günstig oder teils sogar kostenlos erhältlich und werden zumeist während der Fahrt am Lenker befestigt.

Im Internet ist es sehr einfach, sich vorab einen Überblick zu verschaffen, was einem zugleich auch längere Wartezeiten erspart.

Radeln und Bahnfahren ist nicht nur eine tolle Kombination für alle, die gerne umweltbewusst reisen.

Die drei BahnRadRouten Teuto-Senne, Hellweg-Weser und Weser-Lippe bieten für alle Radler das passende naturnahe und kulturelle Raderlebnis. Die Routen sind zwischen 160 und 300 Kilometer lang und können wahlweise durch den Umstieg in die Bahn verkürzt werden. "Durch die Bahn-Rad-Kombination ist es problemlos möglich, seine Route individuell zu planen", berichtet Carmen Müller, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft BahnRadRouten. Infos im Internet unter www.bahnradrouten.de zu finden.

Abstrampeln für neue Saison

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Von Uwe Kramme

Gütersloh. Obwohl sie erst am 7. September mit dem Heimspiel gegen den TV Verl beginnt, strampeln sich die Spieler der HSG Gütersloh bereits für die neue Handballsaison ab. "Im wahrsten Sinne des Wortes, denn Spinning ist eine gute Ergänzung zum Konditionstraining", findet Dirk Flachmann. Als Hallensprecher der Schwarz-Gelben ist der zwar eigentlich für das Ansagen von Toren und Siegen zuständig, doch die Kommandos bei den Einheiten auf den Standfahrrädern in Bernhards Gym kommen ihm genauso locker über die Lippen.

Um Prognosen darüber abzugeben, wofür sich die Mannschaft abstrampelt, ist es für Philipp Christ "noch viel zu früh". Er müsse erst einmal schauen, was sich in der Liga so tue. Der Trainer des Vorjahreszehnten belässt es deshalb bei Allgemeinplätzen. "Wir bereiten uns sicherlich nicht auf den Kampf um den Aufstieg vor, sondern wollen wieder versuchen, möglichst schnell unsere zwanzig Punkte für den Klassenerhalt zusammenzukriegen. Aber dann möchten wir schon schauen, was noch geht."

Die Favoritenrolle überlässt Christ den üblichen Verdächtigen: "Mennighüffen hat eine gute Mannschaft, Rödinghausen hat sich verstärkt, Hüllhorst ist immer zu beachten und ich bin gespannt, was die TSG Harsewinkel nach den Abgängen einiger Leistungsträger auf die Platte bringt."

Weil er eh nicht beeinflussen könne, was in anderen Vereinen passiert, kümmert sich Christ lieber darum, dass seine eigenen Truppe vorankommt. "Stand jetzt bin ich mit der Vorbereitung zufrieden, denn alle ziehen mit, wir haben Spaß und es entwickelt sich etwas." Gerne wäre der Coach zwar mit einem größeren Kader gestartet und hätte noch einen Rückraumspieler mehr zur Verfügung. "Doch erstens muss sich die HSG nach der Decke strecken und zweitens gibt der Spielermarkt nicht viel her."

Neben intensivem Training stehen für die HSG Gütersloh elf Testspiele und der Volksbank-Cup beim TV Isselhorst Ende des Monats auf dem Programm. Den Schwerpunkt legt Christ dabei auf das Spielerische und im athletischen Bereich auf die Sprintfähigkeit. "Denn Handball wird immer schneller gespielt, gerade wir müssen da mithalten, weil uns die großen Shooter fehlen." Um jetzt noch stumpf zu laufen und an der Grundlagenkondition zu feilen, ist Christ die Trainingszeit zu schade. "Die Jungs hatten ihre Hausaufgaben in die Sommerferien mitbekommen und gelöst, wie wir mit Hilfe einer Handy-App kontrolliert und gesehen haben." Dass er nur einen Zwölferkader zur Verfügung hat, beunruhigt Christ nicht wirklich. Dank des Trainings mit der in die Bezirksliga aufgestiegenen 2. Mannschaft sei ein personeller Austausch jederzeit möglich.

Namen und Daten

Abgänge: Marcel Schönhoff (SG Neuenkirchen-Varensell), Philipp Buhrmester (Spvg Steinhagen), Maruius Püth (TV Isselhorst), Fabian Gast, Chris Kleeschulte (beide unbekannt). Zugänge: Torbrügge (HSG Augustdorf-Hövelhof), Bauer (TuS Brockhagen), Schröder (TV Großenmarpe), Schicht, Kuster (TSG Harsewinkel). Kader ohne Zugänge: Eugen Rogalski (24), Kai Kleeschulte (28) - Marian Stockmann (23), Fabian Diekmann (29), Max Kollenberg (20), Alexander Hark (21), Steffen Feldmann (22), Mirko Torbrügge (20), Julian Schicht (27), Florian Schröder (22), Christian Bauer (26), Jan Kuster (28). Trainer: Philipp Christ (33) im dritten Jahr.

Mit Disziplin zur Vollkommenheit

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Von Nicole Donath

Halle/Peking. Heimaturlaub vom Studium an der Sport-Universität Peking in Bokel. Ein Kontrastprogramm, wie es größer nicht sein könnte: Millionen-Metropole gegen tiefste Provinz. Doch die Idylle währt nur ein paar Tage, dannn geht es für Felix Ruwwe und seine Ehefrau Sonoka über einen Zwischenstopp in Berlin auch schon wieder zurück: Die junge Japanerin fliegt in ihre Heimat, wo sie Mediendesign studiert hat und zurzeit noch arbeitet. Der 27-Jährige reist wieder nach Peking: In der Hauptstadt der Volksrepublik studiert er jetzt im vierten und letzten Jahr chinesische Kampfkunst. Wir sagen Kung Fu. Felix Ruwwe nennt es korrekt Wushu.

"Kung Fu benennt eigentlich die Fähigkeit, etwas durch harte Arbeit erlernt zu haben", erklärt Felix Ruwwe. "Aber das kann ja alles bedeuten, auch Kochen zum Beispiel. Wushu hingegen bedeutet Kampfkunst." Und eben diese chinesische Kampfkunst erlernt Felix Ruwwe, Sohn eines Deutschen und einer Japanerin. Gerade hat er bei den nationalen chinesischen Meisterschaften den dritten Platz belegt - für einen Ausländer, der er in China nun einmal ist, ein ganz besonderer Achtungserfolg.

Diesen besonderen Erfolg hat sich Felix Ruwwe allerdings auch hart erarbeitet: Mit drei Jahren über Frankfurt und Bielefeld nach Halle gekommen, besuchte er hier die Realschule. "Das Abi war zunächst kein Thema, denn ich wollte ja nicht studieren." Als jedoch erst einmal klar war, dass er chinesische Kampfkunst erlernen und seine Fähigkeiten ernsthaft ausbauen wollte, allumfassend, startete der langjährige Taek-wondo- und spätere Kung-Fu-Schüler durch: Erst das Abi im Fernlehrgang. Dann Sprachen: Neben Deutsch und Englisch spricht Felix Ruwwe heute auch Chinesisch und Japanisch - immer seinen großen Traum vor Augen, nach China zu gehen und das höchste Ziel von Wushu zu erreichen. Neben Selbstverteidigung sind das auch Disziplin, das Vervollkommnen von Körper und Geist, Gesundheit und Langlebigkeit. "Dieses Land, diese andere Kultur, der Kontakt zu den chinesischen Meistern ...", setzt Felix Ruwwe an und könnte die Aufzählung wohl noch beliebig erweitern, denn seine Faszination von dem Land scheint unendlich groß.

Auf dem Campus bewohnt er alleine ein Doppelzimmer im Ausländerbereich, für das er umgerechnet 200 Euro im Monat bezahlt. Die Finanzierung ist dabei über ein Stipendium gesichert - zunächst aus China, aktuell aus Deutschland. Und von hier aus bereitet er sich nun auf das letzte Jahr an der Uni vor und kann sich schon mal überlegen, was er mit seinem Bachelor of Art anfangen will: "Die Möglichkeiten sind vielfältig: Ich könnte als Trainer arbeiten oder in den Security-Bereich gehen, also zur Polizei", erzählt der 27-Jährige, der - wie seine Familie auch - der Vereinigungskirche angehört und seine Frau vor einem Jahr in Korea geheiratet hat. Felix Ruwwe könnte aber auch in die Filmindustrie wechseln. Eine wahrscheinliche Variante, denn in diesem Metier ist er jetzt schon regelmäßig unterwegs. Auch aktuell steht er gemeinsam mit seinem Bruder Lorenz in Berlin vor der Kamera und wirkt in Eigenproduktionen mit. Selbst in Kung-Fu-Filmen hat er bereits kleinere Rollen bekommen. Einen Einblick seiner beeindruckenden Fähigkeiten kann man erhalten, wenn man diesem Link folgt:

http://www.youtube.com/ watch?v=V0tzjAB_bKI

Bis zur endgültigen Entscheidung über seine Karrierewahl hat der Kampfkünstler aber noch ein wenig Zeit. Zeit, die er mit einem weiteren Ausländer, einem Mexikaner, im Klassenverband verbringt und neben viel Training und Theorie jetzt mehr denn je praktisch arbeitet. In Peking, wo er sich zu Hause fühlt. Wo ihm nicht einmal die Luftverschmutzung zusetzen kann, weil sein Körper so trainiert ist. Und wo er sich am Ende des Studiums entscheiden wird - für ein Film-Studium in Peking oder Berlin. Oder für ein Leben als Lehrer in China. In jedem Fall konsequent auf dem Weg, die eigene Person zu vervollkommnen.


Immer weniger neue Azubis in Steinhagen

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Von Jonas Damme

Steinhagen.
Elf Prozent weniger männliche Schulabgänger begannen im vergangenen Jahr in Steinhagen eine Ausbildung, das teilte das statistische Landesamt nun mit. Der Trend ist für ganz NRW negativ. Die Gründe, die hinter der Entwicklung stehen sind vielfältig, erklärt Heinrich Lübbert, der viel Erfahrung mit Ausbildungsvermittlung hat. Auch die Bereitschaft von Schülern und Eltern, eine Ausbildung anzustreben, spiele eine Rolle.

Ende 2013 befanden sich in Nordrhein-Westfalen 317 742 junge Menschen in einer dualen Ausbildung. Wie das statistische Landesamt mitteilte, waren das 2,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Damit war die Zahl der Azubis im fünften Jahr in Folge niedriger als im jeweiligen Vorjahr. In Steinhagen ging die Anzahl der neuen männlichen Azubis um 11,1 Prozent zurück, die von weiblichen stieg hingegen. Im Durchschnitt sind es trotzdem 2,6 Prozent weniger.

Mit pauschalen Aussagen lässt sich dieser Trend nach Lehrer Heinrich Lübberts Einschätzung nicht erklären. Lübbert hat an der Steinhagener Realschule Jahrzehnte lange Erfahrung in der Ausbildungssuche von Schülern. "Das ist eine komplexe Situation", sagt er. "Da spielt es eine Rolle, dass immer mehr Schüler Abitur oder Fachabi machen. Die Bandbreite hat zugenommen."

Es sei aber ebenso relevant, dass die Jahrgänge seit einiger Zeit immer kleiner würden, weshalb es einfach weniger Abgänger gebe. "Und das wird sich noch verstärken." Ein Aspekt, an dem er seit vielen Jahren arbeitet, ist auch das Image von Ausbildungsberufen. Viele Schüler und Eltern würden einfach eine duale Ausbildung als weniger erstrebenswert als ein Studium ansehen. "Die Anzahl der Schüler, die das wirklich noch wollen, sinkt", sagt er. "Die gesellschaftliche Tendenz ist so." Trotzdem gibt er zu bedenken, dass eine Überversorgung mit Studierten auch nicht sinnvoll sei. "Ob der akademische Arbeitsmarkt die alle aufnehmen kann, muss sich noch zeigen."

Auf der anderen Seite gebe es aber auch Schüler, die zwar einen Ausbildungsplatz suchen, ihn aber nicht bekämen. So gebe es beliebte Bereiche, in denen nur Abiturienten eine realistische Chance auf einen Ausbildungsplatz hätten. "Zum Beispiel bei kaufmännischen Berufen werden Abiturienten oft bevorzugt", erläutert Lübbert. Und wer dann noch nur ein schlechtes Realschulzeugnis vorweisen könne, für den sei es sowieso schwer.

Auf der anderen Seite bleiben aber jedes Jahr trotzdem Plätze unbesetzt. "Wir kriegen regelmäßig noch spät Ausbildungsplätze angeboten. Aber auf die gibt es dann meist keine Resonanz mehr." Die Entscheidung, welchen Weg ein Schüler ein schlage, würde schon lange vorher getroffen.

Mangelnde Vorbereitung sei nach Lübberts Erfahrung nicht das Problem. "Die Vorbereitung auf das Berufsleben ist heute viel besser, als sie vor 20 Jahren war. Wir machen viel mehr." Ständige Beratungen, Werkstattwochen, Kontakt zur Agentur für Arbeit, etc. würden den Schülern viele Möglichkeiten bieten, sich auszuprobieren.

Dorfkirmes beeinflusst Verkehr

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Steinhagen (HK).
Die Dorfkirmes findet von Freitag, 15., bis Sonntag, 17. August, statt. Deshalb muss der Wochenmarkt am kommenden Donnerstag wie gewohnt vor das Rathaus und auf die Rathausparkplätze verlegt werden. Da der zentrale Busbahnhof in die Veranstaltungsfläche integriert werden soll, fahren die Busse in der Zeit von Mittwoch, 13., 8 Uhr bis Montag, 18. August, 12 Uhr den ZOB nicht an. Dafür sollen zwei Ersatzhaltestellen an der Bielefelder Straße und Woerdener Straße in Höhe des Busbahnhofs und in Höhe der Volksbank eingerichtet werden.

Im Herbst wird’s heiter bis hoch spannend

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Versmold (tas).
Wenn es ums Lesen und um Literatur geht, sind sie die wohl geeignetsten Ansprechpartnerinnen in der Stadt. Bücher gehören zu ihrem Berufsalltag, Christa Brüning und Gesine Klack kennen die Verlage, sie kennen viele Autoren. Doch die Zusammenstellung ihrer Veranstaltungsprogramme stellt die Bibliothekschefin und die Buchhändlerin jedes Mal aufs Neue vor eine große Herausforderung - was auch mit dem hohen Anspruch des erfahrenen Duos zu tun haben mag. Nicht ganz ohne Stolz präsentierten sie deshalb gestern die Veranstaltungsreihe Leseherbst, die wieder einiges zu bieten hat.

Interessante Inhalte, gute (namhafte) Autoren, eine passende Mischung fürs Publikum, keine Wiederholungen - das sind wesentliche Kriterien bei der Auswahl der Veranstaltungen. Einmal im Frühjahr, einmal im Herbst. Das jedes Jahr. Mit ein paar wenigen Telefonaten oder E-Mails ist das meist nicht getan. Sieben Termine stehen nun am Ende der intensiven Planung für diesen Herbst.

Berührend

Der Auftakt könnte aktueller nicht sein. Am 1. September erscheint der neue Roman »Die andere Hälfte der Hoffnung« von Mechtild Borrmann - eine Mischung aus Familiengeschichte und Krimi zur Zeit der Tschernobyl-Katastrophe. Einen Tag nach der Premierenlesung in Düsseldorf stellt die

Bielefelder Autorin ihr Buch in der Versmolder Stadtbibliothek vor. Ohne zuvor einen Blick ins Buch geworfen haben zu können, gehen Brüning und Klack davon aus, "dass es sicher so spannend sein wird wie »Der Geiger«". Mit diesem Buch war Borrmann Anfang 2013 in Klacks Wertheraner Buchhandlung Lesezeichen zu Gast - und beeindruckte ihr Publikum.

Köstlich

Einen Neuanfang der einst beliebten kulinarisch-literarischen Abende in der Alten Schenke, die nun Emils Wirtshaus heißt, erwartet die Versmolder am Freitag, 12. September, beim zweiten Leseherbsttermin. Nachdem Gastronom Emil Sickendiek sich entschlossen hatte, den langjährigen Familienbetrieb in Bockhorst demnächst unter neuem Namen wiederzueröffnen (wir berichteten), hat auch Buchhändlerin Gesine Klack umdisponiert. So findet die kulinarische Lesung aus »Der perfekte Schweinebraten« der finnischen Autorin Satu Taskinen inklusive Dreigangmenü nun in dem urigen Bockhorster Fachwerkhaus am Kirchplatz statt.

Speziell

Mit einem in Versmold unter Musikfreunden bekanntem Namen setzt sich der Leseherbst am Sonntag, 28. September, fort. Peter Dahm ist zu Gast - diesmal nicht mit seiner Klezmermusik oder mit Jazz, sondern in anderer Konstellation. »Trio Extempore« heißt die Gruppe, die sich der Musik des elisabethanischen Zeitalters widmet. Mit Maren Böll (So-pran) und Jan Grüter (Laute) konzertiert Saxofonist Dahm in der Bockhorster Dorfkirche - ein Abend "für Liebhaber besonderer Musik", so Klack.

Informativ

Gute Tradition in der Veranstaltungsreihe hat inzwischen die Kooperation mit der Initiative »Versmold blüht auf«. Das Interesse an Gärten scheint ungebrochen - und so dürfte es am Dienstag, 21. Oktober, wieder voll werden im Altstadthotel. Anja Birne nimmt in ihrem Lichtbildvortrag die Gäste mit in die Gartenvielfalt in Belgien und den Niederlanden.

Bewegend

Um ein aktuelles Thema geht es in dem Buch, das am Dienstag, 28. Oktober, vorgestellt wird: um eine Flüchtlingsgeschichte. Autorin Anna Kuschnarowa erzählt in »Kinshasa Dreams« vom Leben des Jugendlichen Jengo, der sich - getrieben von der Suche nach seiner Mutter und dem Traum, Boxer werden zu wollen - aus seiner Heimat Kongo auf die lange Reise nach Europa macht. Die Lesung ist eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung und dem Landesverband für Bibliotheken. Christa Brüning hatte sich um eine entsprechende Veranstaltung beworden - und die Zusage bekommen. Der Eintritt ist frei. Da es sich um ein Jugendbuch handelt und durch die Veranstaltung besonders junge Menschen angesprochen werden sollen, ist die Anfangszeit auf 19 Uhr vorverlegt.

Spannend

Eine ganz eigene Tatort-Version bekommen die Versmolder am 14. November. Sie hören vier Geschichten von vier Autoren an vier unterschiedlichen Stellen. Start ist in der Buchhandlung, von wo aus sich die Zuhörer, eingeteilt in vier Gruppen, zu den Tatorten in der Innenstadt begeben. Dort hören sie Kriminalgeschichten von Edgar Allen Poe, Edgar Wallace, Agatha Christie sowie Maj Sjöwall/Per Wahlöö. Es dürfte spannend werden.

Komisch

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss - und so präsentieren Gesine Klack und Christa Brüning am siebten und letzten Termin des Leseherbstes noch einen bekannten Namen: Piet Klocke. Der Schauspieler und Kabarettist liest am 6. Dezember im Forum der Realschule aus seinem Buch »Kann ich hier mal eine Sache zu Ende?!«. Der aus Film und Fernsehen bekannte Klocke macht sich darin so seine ganz eigenen Gedanken ums Leben und die Weltgeschichte.

Programmflyer und Karten sind in der Buchhandlung und der Bücherei erhältlich.

Entscheidungen müssen her

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Von Frank Jasper

Steinhagen.
Seit Jahren wird über eine Neugestaltung des Steinhagener Ortskerns diskutiert. Geschehen ist bisher nichts. "Die Einbeziehung der Bevölkerung ist uns sehr wichtig, allerdings gestaltet sie sich schwer", stellt SPD-Fraktionsvorsitzende Sabine Godejohann fest. Gestern hatten die Sozialdemokraten einen neuen Anlauf unternommen und zur Infoveranstaltung in ihr Bürgerbüro am Kirchplatz eingeladen.

Dort wurde eifrig diskutiert. Über die Verkehrsführung über den Marktplatz, das Kopfsteinpflaster am Kirchplatz und den neuen Park, der da irgendwann gestaltet werden soll. Doch es waren zumeist Parteimitglieder, die die Köpfe über den Plänen zusammensteckten. "Dabei weiß ich aus persönlichen Gesprächen, dass die meisten Steinhagener eine Meinung dazu haben", schildert Sabine Godejohann ihren Eindruck. Doch es sei schwer, die Menschen dazu zu bewegen, konstruktive Vorschläge zu unterbreiten.

Das belegt auch das Internet-Forum auf der Gemeinde-Homepage, wo Bürger ihre Vorstellungen von einem neu gestalteten Zentrum mitteilen können. Ein einziger Eintrag wurde dort hinterlassen. Seit Januar 2011.

Dennoch oder gerade deshalb herrscht eine gewisse Zaghaftigkeit in der Politik, Entscheidungen zu fällen, die das Ortsbild über Jahre, womöglich über Jahrzehnte prägen werden und dann eventuell beim Bürger im Nachhinein nicht ankommen. "Das sind ja teilweise hochbrisante Beschlüsse, die die Politik fällen muss", unterstreicht Sabine Godejohann. Dabei dürfe man sich nicht unbedingt vom Zeitgeist blenden lassen. So wie damals beim Marktplatz, der einst modernem Städtebau entsprach und heute aufgrund seiner abgeriegelten Innenfläche als Bausünde gilt. Der Platz hat kein Flair und wirkt leblos - so die Kritik.

"Als es um neue Pflastersteine für den Ortskern ging, haben wir um Vorschläge gebeten, aber da kam wenig. Die ausgelegten Modelle kamen nicht so gut an. Trotzdem müssen jetzt mal Entscheidungen her. Schließlich müssen wir rechtzeitig Fördermittel abschöpfen", sagt Sabine Godejohann. Die SPD-Fraktionsvorsitzende weiß: "Die Auswahl von Pflasterbelag ist keine Frage der politischen Überzeugung." Dennoch wird es am Ende die Politik sein, die Nägel mit Köpfen machen muss.

Auch bei der Verkehrsführung durch den Ortskern sind Entscheidungen bisher ausgeblieben. Als Konsens gilt bislang, dass der nördliche Kirchplatz weiterhin für Autos befahrbar bleiben soll. Ob und von welcher Richtung der Marktplatz für Autos frei bleibt - darüber müssen dir Fraktionen noch abstimmen. Und das möglichst schnell.

Erst dann kann nämlich entschieden werden, welcher Pflasterbelag verwendet wird. Denn der Belag soll später den Verkehrsteilnehmern auch signalisieren, welche Flächen zum Fahren, Gehen oder Parken gedacht sind. Einigkeit herrscht allein darüber, dass der charakteristische blaue Basalt rund um die Dorfkirche wieder verwendet werden soll.

Immerhin: Mit der Neugestaltung des Parks um den Dorfteich wird im Herbst begonnen. "Der Umgestaltung blicken die Steinhagener mit gespannter Erwartung entgegen. Darunter kann sich auch jeder etwas vorstellen", hat Sabine Godejohann in vielen Gesprächen herausgehört.

25 Jahre Entwicklungsdienst

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Halle. 4 754 Kilometer Luftlinie oder 5 846 Kilometer Straße trennen zwei 15-Jährige: Alicia in Künsebeck und Nogoye in Nianing, im westafrikanischen Küstenstaat Senegal. Alicias Mutter Astrid Lehmkuhl (45)
ist seit fünf Jahren Patin von Nogoye. Das Bindeglied ist Brigitte Schulte (63), seit einem Vierteljahrhundert Motor und Initiatorin eines privaten Patenkreises. "Man kann nicht alle Kinder Afrikas retten. Aber einem gezielt helfen zu können, macht sehr viel Freude", sagt Astrid Lehmkuhl. Zusammen mit Brigitte Schulte und mehr als 200 Gleichgesinnten im Ravensberger Land ist sie derzeit auf der Suche nach weiteren Paten für die Kinder von Nianing.

25 Jahre ist es her, dass Brigitte Schulte zum ersten Mal in Afrika war. Der gewohnte Skiurlaub musste wegen einer Knieverletzung ausfallen, ihre Kinder Marc und Bettina wählten die afrikanische Westküste als Ziel aus. In der dortigen Clubanlage wurde es der gebürtigen Oberösterreicherin jedoch bald zu langweilig. Wenige Schritte außerhalb entdeckte sie eine Schule, in der die Kinder in Jutesäcke gekleidet herumliefen. Im Club sammelte sie T-Shirts, daheim begeisterte sie Verwandte, Nachbarn und den Kegelclub.

Dem ersten Afrika-Urlaub folgten seither 24. Immer aus eigener Tasche bezahlt, immer mit dem gleichen Ziel: die Kleinstadt Nianing, südlich der Hauptstadt Dakar an der Petit Cote - der kleinen Küste - direkt am Atlantik. Viel hat sich seither geändert: In den beiden von Brigitte Schulte und ihrem Patenkreis betreuten Privatschulen lernen heute 500 Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen. 20 Euro im Monat reichen für das Schulgeld eines Kindes, für ein paar Euro mehr sind auch ein Mittagessen und weitere Lebensmittel für die Familie daheim möglich. Von sonstigen Spenden lässt Schulte Krankenstationen renovieren, auch einen Brunnen graben. Kauft Schulsachen und Kleidung, bezahlt dringend nötige Operationen. Wofür, für wen, wie lange und wie viel die Paten helfen, entscheiden Sie selbst. Das kann ein einmaliger Beitrag, eine Begleitung über ein oder zwei Jahre sein - oder auch eine Hilfe vom Beginn der Schule bis zum Beruf.

In den ersten Jahren hat die Bielefelderin noch Lehrgeld gezahlt - an korrupte Polizisten, vermeintliche Vertraute und nicht zuletzt Behörden. Heute kommt jeder Euro an. Dabei baut sie auf den Ingenieur Michael sowie auf Cheik Daffé, den alle nur Modo nennen. Der eine begleitet kranke Kinder in die Klinik, der andere kümmert sich um die Schulen. 25 Kartons mit Hilfsgütern kann sie jedes Jahr in einem Übersee-Container zupacken, weil so die Transportkosten bezahlbar sind.

"Was wir in 25 Jahren erreicht haben, ist einerseits ein Tropfen auf dem heißen Stein, andererseits aber auch enorm viel", resümiert die 63-Jährige: Viele hundert Kinder haben die Grundschule besuchen können, einige haben sogar das College absolviert, andere ein Handwerk erlernt. Einst halb verhungerte Babys sind heute kerngesunde junge Frauen, andere können wieder sehen, weil deutsche Paten die Operation bezahlt haben. Wieder andere haben ein Geschäft eröffnet, weil die Patin nicht nur die Fachschule finanziert, sondern auch eine Nähmaschine geschickt hat.

Das alles hat Christine Schulte ohne Verwaltung, ohne Verein, ohne bezahlte Werbung geschafft. Darauf stolz zu sein, hat sie weder Zeit noch Lust. Fast täglich treffen E-Mails und Briefe in ihrem kleinen Gartenbüro in Uerentrup ein. Französische Grüße an die Paten übersetzen Christine Quandt und ältere Schüler der Gertrud-Bauer-Schule kostenlos übers Wochenende. Kleine Probleme werden mit den örtlichen Vertrauten schnell gelöst. Wie viel Geld in 25 Jahren geflossen ist, das weiß sie nicht, könnte es aber nachschauen. Wie viel die Paten und sie dafür zurückbekommen haben, weiß sie wohl: "Einem kleinen Kind eine bessere Zukunft geben zu können, ist ein ungeheuer großes Glück", resümiert die 63-jährige Wahl-Westfälin, die im Senegal nur "Mama Afrika" gerufen wird.

Marder und der Zahn der Zeit nagen am Dach

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Von Anja Hanneforth

Werther-Langenheide. Wann das Dach der Grundschule Langenheide das letzte Mal erneuert wurde, kann Bürgermeisterin Marion Weike nicht sagen. 30, 40 Jahre sei das bestimmt schon her, schätzt sie. Möglicherweise noch länger, kann sich Daniel Pegel vom Dachdeckermeisterbetrieb Alisch bei genauer Betrachtung durchaus vorstellen, dass der Altbau vor 50, 60 Jahren sein letztes neues Dach bekommen hat. Wie auch immer: Der Zahn der Zeit und dazu eine Marderfamilie haben in den vergangenen Jahren am Dach genagt, so dass dies nun grundlegend saniert werden muss. 100 000 Euro nimmt die Stadt dafür in die Hand.

Mit acht bis zehn Mann sind die Mitarbeiter der Firma Alisch täglich auf der Baustelle. Aus gutem Grund: Ihnen sitzt die Zeit im Nacken, wenn irgend möglich, möchten sie die Arbeiten noch vor Ende der Sommerferien fertigstellen.

"Es wird knapp", weiß Daniel Pegel, dass er und seine Kollegen dafür nur noch knapp zwei Wochen Zeit haben. Eine Reihe von Regentagen hätte die Maßnahme leider etwas zurückgeworfen. Und Regen: den können die Männer wirklich nicht gebrauchen.

Stückweise wird das Dach in diesen Tagen abgedeckt. Zum Vorschein kommt die alte Dämmwolle, die an vielen Stellen zerfressen ist. Offenbar hat sich eine Marderfamilie hier eingenistet und seit geraumer Zeit ihr Unwesen getrieben.

Stück um Stück muss der alte Kern also entfernt und das Dach mit neuer Dämmung wieder aufgebaut werden. "Eine neue Dämmung war unumgänglich", schildert Marion Weike. Im Dachgeschoss des Altbaus wären seit einigen Jahren die Kinder untergebracht, die den offenen Ganztag besuchen. Die wollten natürlich auch im Winter angenehme Temperaturen haben. Abgesehen davon, dass sich auch an den Heizkosten gezeigt hätte, dass das Dach dringend sanierungsbedürftig wäre.

Wer im Hof der Grundschule auf den Altbau schaut, sieht erst, wie enorm die Dachfläche ist. "Rund 730 Quadratmeter sind es bestimmt", schätzt Daniel Pegel; hinzu kämen die Gauben der Ausbauten, die ebenfalls neu gedeckt würden.

Eine große Hilfe bei den Arbeiten ist der neue Kran der Firma Alisch, der sich bis auf 37 Metern Höhe ausfahren lässt. Gestern transportierten die Männer in der Mulde, die an seinem Ende befestigt war, die Reste des Dachs nach unten; alte Dämmwolle, aber auch Dachlatten, Teerpappe und die ausgedienten Dachziegel. In den nächsten Tagen wird der Kran dann das neue Material in die andere Richtung befördern.

Womit übrigens schon begonnen wurde. Während zur Straße hin noch die Abdeckarbeiten laufen, ist zum Innenhof der neue Dachaufbau weit vorangeschritten. Auch die ersten neuen Ziegel sind bereits verlegt.

Wie die Mengen an neuer Mineralfaserwolle liegen im Innenhof der Schule auch die neuen Dachziegel bereit und warten darauf, in den nächsten Tagen verbaut zu werden. "Die alten Ziegel sind nicht mehr zu gebrauchen", sagt Daniel Pegel und die Bürgermeisterin bestätigt, dass viele von ihnen Risse hätten, manche sogar durchgebrochen wären.

Zeit also, sie gegen neues Material auszutauschen. Zusammen mit dem neuen Dach soll, da das Gerüst einmal aufgebaut ist, außerdem der Brandschutz an dem Gebäude verbessert werden.

Für die Kinder, die heute die Grundschule in Langenheide besuchen, für die Eltern aus Langenheide, Theenhausen und Umgebung und nicht zuletzt das Lehrerkollegium der Grundschule dürfte die Sanierungsmaßnahme ein freudiges Ereignis sein: Ist sie nicht zuletzt ein deutliches Bekenntnis zum Erhalt des Standorts an der Langenheider Straße.

Vielerlei Kunst beim KuK

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Dissen (AG). Gesang der Spitzenklasse von Claudia Oddo sowie dazu Bilder der Künstlerin Helga Denoth aus Costa Rica - für kulturell vielseitig interessierte Menschen ist Dissen am Samstag, 9. August, das perfekte Ausflugsziel. Genauer gesagt die Adresse »Am Krümpel 1«, wo das Kunst-und-Kultur-Haus (KuK) und die Villa Blavius sich denselben Garten teilen. Und den Platz zwischen den Gebäuden für interessante Aktionen nutzen.

Wie eben die Fortsetzung der erfolgreichen Reihe »Musik zum Anfassen«, für die es dank des Ausweichens ins Freie noch Karten an der Abendkasse oder unter ` (0 52 21) 94 94 980 gibt. Geboten wird ab 18 Uhr ein musikalisches Spitzenprogramm mit Sopranistin Claudia Oddo und dem Günther Sanin Quartett aus Verona.

Zu hören sein werden Opern-Klassiker wie Puccinis Arie »O mia babbino caro« oder Operetten-Hits wie Lehàrs »Dein ist mein ganzes Herz«. Aber auch Stücke von Brahms und Bizet und sogar von Morricone werden unter freiem Himmel dargebracht. Zusammen mit Claudia Oddo und Pianistin Na- thalia Palamartschuk hat Uwe Blavius die Reihe von anspruchsvollen Konzerten konzipiert, die am 25. Oktober fortgesetzt wird. Zum Konzept gehört auch die Verbindung anspruchsvoller gegenständlicher Kunst.

Die bieten die Werke von Helga Denoth aus Costa Rica, die vor drei Jahren im Haller Museum am Kirchplatz zu sehen waren, auf jeden Fall. Ihre bunte Farbigkeit begeisterte viele Besucher. Und der Verein für Kunst und Kultur zeigt in seinem KuK-Haus Bilder von Maria Feldkamp, die als derzeit erfolgreichste Malerin Osnabrücks gilt.


Offener Garten am Sonntag

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Neuenkirchen (AG). Es ist nur einen Steinwurf weit von der Grenze Borgholzhausens zum Hof Uffenbeck in Melle-Neuenkirchen. Nur, dass man auf dem Weg dorthin den trennenden Hügel mit Hilfe von Serpentinen überwinden muss. Doch die Anstrengung ist der Mühe wert, denn der Garten von Liesel Muchow lädt mit vielen schattigen, blumenumsäumten Plätzchen zum Verweilen ein. Zwar liegt die Hauptblütezeit der Rosen schon ein paar Tage zurück, doch das heißt nicht, dass keine blühenden Exemplare mehr zu finden wären.

Ein Besonderheit dieses Gartens ist seine ruhige Weitläufigkeit, geprägt von alten Gebäuden und noch älteren Bäumen. "Schon in Kirchenbüchern von 1580 findet sich der Name Uffenbeck", sagt Liesel Muchow. Bis vor wenigen Jahren gab es auf dem Hof auch ein beliebtes Café, das aber aus Altersgründen inzwischen geschlossen ist.

Am Sonntag, 10. August, werden dort aber wieder Kaffee und andere Getränke angeboten, sagt die Hausherrin. Im Osnabrücker Land läuft die Reihe der Besichtigungen von Privatgärten unter dem Obertitel »Das offene Gartentor« mit ähnlich großem Erfolg wie ihr Gegenstück in Westfalen und lädt in mehr als 40 Gärten ein.

Gedichte im Kroe-Garten

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Borgholzhausen (Felix).
"Es ist schon ein bisschen wie ein Theaterstück", verspricht Musiker Karl Godejohann, wenn er über den gemeinsamen Auftritt mit Indira Heidemann spricht. Gedichte wollen die beiden Bielefelder am Freitag, 29. August, vortragen. Gedichte, die sie allesamt in ein neues, in ein musikalisches Mäntelchen gehüllt haben. Und sollte das Wetter mitspielen, dann wird der Ort ihres ungewöhnlichen Vortrages der wunderschöne Garten des Künstlers »Kroe« in der Straße Am Tempel sein.

Sie kennen sich schon seit langem, der Musiker, der mit so renommierten Gruppen wie dem Jazz-Trio »Kordes-Tetzlaff-Godejohann« oder der Formation »Die Konferenz« unterwegs ist und dessen Herz vor allem für den Jazz schlägt. Und die Schauspielerin und Regisseurin, die im Theaterlabor oder beim »Alarm-Theater« keine Unbekannte ist. Vor zwei Jahren haben sie sich zu einem besonderen Projekt entschlossen. Wo immer sie auftraten, baten sie um die Zusendung von Lieblingsgedichten. "Etwa 60 sind uns zugeschickt worden" erzählt Indira Heidemann. Davon haben sie gut 20 ausgewählt und für diese eine Dramaturgie entwickelt.

Für jedes Gedicht komponierte Schlagzeuger Karl Godejohann eigene Instrumentalstücke. Die musikalische Vertonung und Untermalung macht die Gedichte dabei zu absoluten Unikaten. "Wir haben bei fast allen Stücken Lösungen gefunden, die richtig interessant sind", verrät Godejohann. "Sie machen den Text noch einmal ganz anders erlebbar." Schauspielerin Indira Heidemann trägt diesen vor.

Gedichte wie Hermann Hesses »Stufen«, wie Wilhelm Buschs »Der Maulwurf« oder »Die Made« von Heinz Erhardt haben Indira Heidemann und Karl Godejohann dabei unter einen Hut zu bringen versucht. Mit Erfolg. Das Resultat: rund 70 Minuten außergewöhnliche Unterhaltung und zuweilen großes Staunen.

"Wir nutzen alle Mittel, die wir haben", fügt Indira Heidemann an. "Das ist sicher sehr ungewöhnlich", weiß Karl Godejohann. "Aber jeder, der ein bisschen neugierig ist, wird seinen Spaß haben und entsprechend berührt werden", verspricht er.

Beginn des außergewöhnlichen Poesie-Abends ist am Freitag, 29. August, um 19 Uhr. "Wir freuen uns, dass wir diesen tollen Ort dafür zur Verfügung gestellt bekommen haben", strahlt Kulturvereins-Vorsitzende Astrid Schütze und blickt sich im Garten Kroe um. Karten (zu 9 Euro) gibt es ab Mittwoch, 13. August, bei der Volksbank und der Kreissparkasse. "Bei schönem Wetter wird es sicherlich auch eine Abendkasse geben", so Astrid Schütze.

Bei Regen allerdings würde man ins Museum ausweichen, wo die Plätze begrenzt wären. Eine Pause gibt es beim Poesie-Abend, der unter dem Motto »Rhythmus des Lebens« steht, nicht. Vor und nach der Aufführung wird Gelegenheit zum Umtrunk sein und auch, um mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen.

Legale Kinderarbeit am JUZ

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Borgholzhausen (AG).
Kinder, die Steine schleppen, Kinder, die Zaunlatten bemalen, Kinder, die Kartoffeln schälen - der äußere Anschein deutet auf Kinderarbeit am Jugendzentrum Kampgarten hin. Doch sie sind alle freiwillig dabei, denn die Verschönerung des Außengeländes ist Teil der diesjährigen Ferienspiele. Gestern wurde aus Kartoffeln noch Stärke-Kleber gewonnen und außerdem gab es nach dem Schäl-Wettbewerb jede Menge frisch gebackene Kartoffelpuffer. Am Nachmittag standen dann ein Besuch in der Bibliothek, das Sportabzeichen oder Bogensport auf dem Programm. Foto: HK

Der Pokal kommt mit der Post

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Von Nicole Donath

Halle.
Der Pokal ist bereits in Halle angekommen. Vorjahresmeister Kurhaus Aachen hat ihn gestern vorsorglich per Post an die Weststraße geschickt. Überhaupt scheint irgendwie alles klar: Bereits ein Unentschieden gegen TV Reutlingen, Aufsteiger und schon wieder Abstiegskandidat, reicht am Sonntag aus, um sich zum dritten Mal die deutsche Mannschaftsmeisterschaft in der Tennis-Bundesliga zu sichern - noch dazu auf eigener Anlage. Aber Tabellenführer TC Blau-Weiß Halle ist gewarnt. Dementsprechend fordert Thorsten Liebich im Finale noch einmal volle Konzentration.

"Reutlingen wird uns die Punkte ganz sicher nicht einfach so überlassen", betont der Haller Teamchef. "Die wollen unbedingt einen Punkt, um auch im nächsten Jahr weiterhin erstklassig zu spielen." Ein Blick auf die Aufstellung der Gäste aus Baden-Württemberg zeigt, wie richtig diese Einschätzung ist: An eins wird laut Information von Liebich Thiemo de Bakker spielen. Der hat beispielsweise gerade die Nummer 18 der Welt geschlagen. An Position zwei werden die Reutlinger wohl Viktor Crivoi setzen, der gemeinsam mit Jan-Lennard Struff den Titel »Mr. Bundesliga« verdient und nach sieben Spielen sechs Siege aufweisen kann. Dahinter tritt vo-raussichtlich der Spanier Jordi Samper-Montana an, ein Spieler, dessen Niveau mit dem von Ruben Ramirez-Hidalgo zu ver-gleichen ist. Nicht zuletzt soll an Position vier der Italiener Simone Vagnozzi aufschlagen: "Ein ganz kleiner Mann, aber ein großer Defensiv-Künstler", beschreibt ihn Liebich. "Natürlich ist Reutlingen auch in dieser Aufstellung schlagbar - aber eben auch gefährlich. Wir müssen bis zum letzten Ballwechsel echt alles geben."

Genau das hat das Haller Team jedoch am Sonntag vor: Jan-Lennard Struff weilt bereits seit Dienstag in der Lindenstadt, Doppel-Spezialist Chris-topher Kas reiste Donnerstagabend an, die übrigen Spieler fliegen ebenso wie Coach Thomas Dappers heute ein und werden ab 17 Uhr noch einmal gemeinsam trainieren. Sicher mit dabei sind Spitzen-Spieler Robin Haase, Daniel Gimeno-Traver, Ruben Ramirez-Hidalgo und Daniel Munoz-de la Nava. Auch Doppelspieler Tim Pütz ist nach seiner Knöchelverletzung wieder fit.

"Obwohl wir zuletzt viele Abgänge hatten, sind gerade die, die eine besonders emotionale Bindung zu Halle haben, geblieben", fasst Thorsten Liebich zusammen. "Ruben Ramirez beispielsweise ist da ein Musterbeispiel - er spielt im elften Jahr für Halle und hat sowohl den Gewinn der letzten Meisterschaft 2006 als auch die bösen Niederlagen in den vergangenen fünf Jahren miterlebt." Nicht zuletzt deshalb soll jetzt dieser Sieg her. Und der Pokal, der seit Freitag noch ungraviert im TC-Büro sein Dasein fristet, will endlich in die Vitrine - mit der Aufschrift »TC BW Halle, Deutscher Tennis-Mannschaftsmeister 2014«.

In Omas Garten gibt es viel zu entdecken

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Von tasja klusmeyer

Versmold.
Der große Wassereimer ist an warmen Tagen heiß begehrt. Mia, Bruder Maik und Cousine Emily schnappen sich Gießkanne und Becher, um das Wasser abzuschöpfen. Oder sie planschen einfach nur mit den Händen darin herum. Da dauert es nicht lange, bis T-Shirt und Hose nass sind. Auf dem Balkon zu Hause wären solche Wasserspiele kaum möglich - und auch die Nascherei von Himbeeren und Tomaten direkt vom Strauch nicht. Gut, dass es den Garten von Oma gibt. Alfia Ritter und ihr Mann haben an der neuen Kleingartenanlage an der Breslauer Straße eine Parzelle gepachtet. Für sie und viele andere Familien ist es der erste Sommer im Schrebergarten.

Im Juni 2008 machte die Versmolder Politik mit der Änderung des Flächennutzungsplanes den Weg frei für die Anlage am Stadtrand Richtung Peckeloh. Seinerzeit war sie noch als zusätzliches Angebot zu den Gärten an der Bielefelder Straße und der Wersestraße geplant. Die Parzellen dort waren alle vergeben, der Bedarf an weiteren Pachtflächen offenbar vorhanden. Inzwischen mussten die Kleingärtner wegen der Bauprojekte ihre Anlagen auf dem Krankenhausgelände aufgeben (wir berichteten).

Das Areal an der Breslauer Straße/Grenzweg rückte erneut in den Fokus. Es folgten Gespräche mit den Anwohnern, die Bedenken zu den Plänen äußerten. Stadt und Politik verständigten sich auf einige Auflagen, die in die Pachtverträge aufgenommen werden sollten.

Seit April 2013 nun ist die etwa 7000 Quadratmeter große Fläche, die einst Acker war, verpachtet, alle 22 Parzellen sind vergeben - und werden entsprechend genutzt. Wie die der Ritters. Das Ehepaar wohnt in einer Mietwohnung im Innenstadtbereich und vermisste schon seit längerem einen eigenen Garten. Ein Wochenendhaus an den Peckeloher Seen war ihnen zu teuer. Als die Versmolder dann von der neuen Kleingartenkolonie, die von ihrem Zuhause aus in wenigen Minuten mit dem Rad zu erreichen ist, hörten, griffen sie zu.

"Ich habe Freude an Gartenarbeit", sagt Alfia Ritter, um lachend einzuschränken: "Es bedeutet aber auch sehr viel Arbeit." Mit Hilfe der ganzen Familie schuf sie sich ein Plätzchen im Grünen. Sie säten Rasen, pflasterten die Wege, legten Beete an, pflanzten Sträucher, bauten eine kleine Gartenhütte auf. Alles ist liebevoll gestaltet. Sandkasten und Planschbecken für die Enkelkinder, die bei gutem Wetter fast jeden Nachmittag kommen, dürfen nicht fehlen.

Omas Garten ist für die beiden knapp dreijährigen Mädchen Emily und Mia sowie den ein Jahr älteren Maik ein echtes Paradies. Auch sie wohnen mit ihren Eltern momentan in Wohnungen nur mit Balkon. Ihre Mütter - Alfia Ritters Töchter - freuen sich nicht nur über frische Luft, Bewegung und Spielmöglichkeiten für ihre Kinder. Sie finden es darüber hinaus gut, dass die Kleinen lernen, dass Beeren eben nicht in einer Schale im Supermarkt wachsen.

Früchte und Gemüse zum Ernten gibt es bei Alfia Ritter ausreichend im Garten. Die erste eigene Ernte von Tomaten, Gurken, Salat, Zucchini, Himbeeren und Erdbeeren war gut. Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbaum müssen hingegen erst noch wachsen.

Direkt auf der anderen Seite des Gartenzauns betritt Tumurbaatar Tudev gerade sein Kleinod. Er ist an diesem Nachmittag nicht zum Ernten oder zur Beetpflege gekommen. Er hat Akkuschrauber und Wasserwaage dabei, um an seiner Terrassenüberdachung weiterzuwerkeln. Auch für ihn ist es der erste Sommer im Schrebergarten. Seine Wohnung im Mehrparteienhaus liegt in Sichtweite, nur einen Steinwurf entfernt. Von dort aus hatte er im vergangenen Jahr verfolgt, dass sich auf dem Gelände etwas tut - und sich um eine Parzelle beworben. Wie viele andere Versmolder auch, die nun ausgiebig die Zeit zwischen Himbeerstrauch und Hecke genießen.

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