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Channel: Haller Kreisblatt
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Engagement mit Langzeitwirkung

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„Ich war eher ein fauler Schüler”, erinnert sich Paul-Gerhard Müller daran, wie ihm - nach dem Realschulabschluss - die Lust zum Lernen erst einmal abhanden kam. „Meine Freude lag in Mathematik und Physik, weil die anderen Noten aber nicht stimmten, habe ich mich aus dem Gymnasium selbst entlassen, bevor Schlimmeres passierte.” Dabei blitzt ein gewisser Schalk aus den blauen Augen und ein Schmunzeln huscht über das gebräunte Gesicht. Elektrotechnik hat den jungen Mann interessiert, weshalb er sich eine Lehrstelle als Radio- und Fernsehmechaniker in Bielefeld suchte. Mit dem Gesellenbrief in der Tasche bewarb Müller sich freiwillig bei der Bundeswehr, weil man sich dann aussuchen durfte, wohin man geht. Die Wahl fiel auf die technische Truppe der Luftwaffe: „Als Flugzeugfunkmechaniker durften wir auf dem Flughafen Hopsten bei Rheine die Computer der ersten Starfighter warten. Dabei habe ich nette Kollegen kennen gelernt und wurde zum Vertrauensmann. Dort gewann ich tiefe Einblicke in private Lebensläufe”, erinnert sich der Mann, der 30 Jahre in der Familien- und Erziehungsberatungsstelle der Diakonie in Halle und davon 29 Jahre in Leitungsfunktion gearbeitet hat. Da gab es immer schon diesen zweiten versteckten Motor Zurück in Bielefeld studierte Müller an der Fachhochschule Elektrotechnik, wechselte jedoch nach wenigen Semestern ins Sozialwesen. „Da gab es immer schon auch diesen zweiten, versteckten Motor, die soziale Empfindlichkeit in meinem Leben. Der Teil war unter meiner Haut”, setzte Müller auf den Sozialpädagogen und einem Anerkennungsjahr in Eckardtsheim in der Heimerziehung noch ein gesamtes Psychologie-Studium. „Mit 33 Jahren war ich dann fertig, lediglich die Diplomarbeit hat etwas länger gedauert, weil unsere erste Tochter Eva geboren wurde”, erinnert sich Müller an die Zeiten, als Elterninitiativen gegründet wurden. Ein ganz besonderes Anliegen bis heute war die personenzentrierte Psychotherapie und Gesprächsführung nach Rogers und Tausch. Müller gründete schon vor seinem Psychologie-Studium den VSGB, den Verein für Sozialtherapie und Beratung an der Teutoburger Straße, mit. Somit waren die ersten Beratungserfahrungen rein ehrenamtlicher Natur. Wie viele in der Zeit war Paul-Gerhard Müller nach dem Studium erst mal wieder arbeitslos. „Das waren schwierige Zeiten, drei Jahre habe ich mich so durchgeschlagen”, erinnert sich Müller an bis zu sechs verschiedene Arbeitsbereiche als Honorarkraft. Dazu gehörten auch zehn Stunden in
Halle.
„Gut daran war, dass ich viel Zeit für unsere Töchter hatte, die zweite, Lena, wurde 1984 geboren.” Hanne, Müllers Ehefrau, arbeitete all die Jahre Vollzeit in der Krankenpflege. Ich bin halt ein treuer Schluffen Dass nun 30 Jahre und fast so lange Leitungsarbeit aus den zehn Stunden geworden sind, dafür hat Paul-Gerhard Müller spontan auch keine Erklärung. „Ich bin halt ein treuer Schluffen”, nimmt er sich wieder mit einem Augenzwinkern nicht ganz so ernst. Außerdem habe ihn sowohl die Arbeit als Fachkraft als auch in der Leitung der FEB persönlich sehr bereichert. „Ich fühlte mich nie nur für den Tagesbetrieb verantwortlich, sondern habe auch immer die langfristigen Wirkungen im Auge behalten”, so Müller im Rückblick. „Ich hoffe, dass die FEB heute einen guten, akzeptablen Stand hat”, sieht Müller darüber hinaus einen wertvollen Teil in der Überschaubarkeit. „Größe ist kein Synonym für Erfolg”, ist der Leiter mit der „reichen, sozialen Situation in Verbindung mit großer Fachlichkeit” sehr zufrieden. „Das ist in Bielefeld oder Gütersloh anders”, schätzt Müller die guten Strukturen mit Unterstützung für die Klienten. Nachdem die Nachfolge nun geregelt ist und der September als Übergabe-Monat gemeinsame Arbeit und Überleitung vorsieht, kann Paul-Gerhard Müller auch zum ersten Mal über das „Danach” spekulieren: „Ich freue mich auf größere Freiräume und darüber, Abhängigkeiten loszuwerden!” Zukünftig will sich Müller nur noch mit seiner Frau Hanne abstimmen und das klappt nach 41 Jahren „glücklich verheiratet sein” bestens. Neben der schönen Altbauwohnung im Bielefelder Johannistal gibt es auch einen „Sehnsuchtsort” in Südfrankreich. Dorthin werden sich die Müllers bestimmt schon bald wieder aufmachen - natürlich im himmelblauen VW-Campingmobil. „Weil uns die Lebensart gefällt und gut zu uns passt!” Gute Reise!

Wenn der Löffel zur Gabel wird

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Schwebende Besen, sich von selbst bewegende Klappstühle, eine leere Kladde, die sich mit bunten Bildern wilder Tiere füllt - da kamen vor allem die jüngsten Besucher aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Doch Wolfgang Spode und Julia Wohlers vom Mitmachzirkus »Turbolino« wollten nicht nur verblüffen. Sie wollten auch dem Namen des Zirkus alle Ehre machen. Und so waren die Mädchen und Jungen, die beim Sommerfest der Arche zu Gast waren, mehr als einmal gefragt, selbst zu Hauptdarstellern zu werden. Ganz cool hielten sich Enis und Moritz da an die Anweisungen des erfahrenen Zauberers, verstauten die ausgeteilten Esslöffel in eine herkömmliche kleine Papiertüte. Doch kaum hatte Assistent Matthis mit einem XXL-Zauberstab die magische Energie freigegeben, kam Erstaunliches zum Vorschein. Denn kein Löffel war mehr wiederzuerkennen. Eine Vorführungen in zwei Sets, bei der neben Zauberei auch viel Musik mit im Spiel war. Ein paar Meter weiter gab’s für die ganz kleinen Besucher Gelegenheit, auf Schatzsuche zu gehen und im Sand nach Edelsteinen zu sieben. Freundschaftsbänder ließen sich unter dem Baldachin knüpfen. Oder bunte Glitzer-Tattoos tätowieren. Natürlich lockte auch die Arche II zum Spielen. Ebenso wie das Bodentrampolin oder die Vogelnestschaukel. Und wo ließe sich besser toben als auf einer Hüpfburg? Wer sein Glück herausfordern wollte, der erwarb ein Los bei der großen Tombola. „Jedes Los gewinnt”, hatte der Förderverein »Freunde der Arche« versprochen. Und: Wort gehalten. Auch das große Kuchenbuffet wurde von Mitgliedern des Fördervereins - darunter viele Landfrauen - bestückt. Einfach lecker. Was das Tolle an der Arche ist? „Es ist einfach ein freundliches Haus”, findet Cornelia Zuborg. Ihr Sohn Enno (13) besucht die Arche schon seit vielen Jahren zu Kurzurlauben. „Eigentlich seit er fünf Jahre alt ist”, blickt die Bielefelderin zurück. „Ich finde, es ist total harmonisch hier, die Mitarbeiter sind sehr freundlich. Wenn wir am Freitagnachmittag kommen und es gibt erst einmal selbstgebackenen Kuchen, möchte man am liebsten selbst da bleiben.” Alle vier bis sechs Wochen ist Enno zu Gast in der Arche. „Mir wurde von Anfang an das Gefühl gegeben, dass ich jederzeit anrufen könnte”, lobt sie die Offenheit. „Es klappt einfach sehr gut.” Auch Carmen Janßen-Tullis ist ein Fan der Arche. „Wir hatten uns das ganz anders vorgestellt”, räumt sie ein. Das besonders Schöne? „Es ist klein. Und überschaubar.” Das Fazit für Arche-Leiter Thomas Beitelhoff: „Es war ein schönes Sommerfest. Gerade an der Tombola war viel los.” Und auch Fördervereins-Vorsitzende Erika Düfelsiek zeigte sich erfreut über die gute Resonanz: „Wir sind sehr zufrieden, es ist gut gelaufen. Viele Leute waren da.” Und das, obwohl mit den Bethel Athletics eine wirklich große Parallelveranstaltung am selben Tag ausgetragen wurde.

Arbeitsunfall auf Piumer Bauschuttdeponie

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Nach ersten Informationen ist ein Mitarbeiter mit seinem Arm in einen Steinebrecher gekommen und wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Borgholzhausen Stadt, Borgholzhausen Bahnhof und aus Halle waren an der Bergung des Mannes beteiligt, der anschließend mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht wurde.

Ein Jahr Juwelier Alex

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Insbesondere anlässlich des Late Night Shoppings am Samstag, 20. Juli, freuen sich Geschäftsführer Ismael Yüksel und Goldschmiedin Saranya Bergmann auf viele interessierte Kunden, denen sie bei Sekt, Snacks und alkoholfreien Getränken auf 100 Quadratmetern ihr vielfältiges Programm präsentieren können: Schmuck, Trauringe, Uhren und Goldankauf. „Die ersten zwölf Monate sind super gelaufen”, blickt der Haller Geschäftsmann zurück und verweist zugleich auf die neuen Marken im Uhrenbereich wie Fossil, Diesel, DKNY oder demnächst auch Michael Kors, so dass er insgesamt auf 26 verschiedene Hersteller kommt. Darüber hinaus bietet der Haller »Juwelier Alex« im Bereich Trauringe 700 unterschiedliche Modelle in jeder Legierung und jeder Preisklasse an, auch Sonderwünsche werden erfüllt.

Lernen macht auch in den Ferien Spaß

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Steinhagen (HK).
Sechs Wochen Ferien sind das Beste an der Schulzeit - keine Frage. Doch die Ferienzeit kann man auch optimal zur Vorbereitung auf das neue Schuljahr nutzen. Die Ferienkurse der Schülerhilfe Steinhagen bieten da eine gute Gelegenheit, Gelerntes aufzufrischen und zu vertiefen oder versäumten Stoff aufzuholen. „Unter professioneller Anleitung und in lockerer Atmosphäre schließen die Kinder spielerisch und ohne Hausaufgabenstress ihre Wissenslücken und sind somit bestens für den Schulstart gewappnet”, weiß der hiesige Leiter der Schülerhilfe, Burkhardt Frank. Für alle, die auch nach den Ferien den Anschluss nicht verlieren und mit der Schülerhilfe weitermachen möchten, gibt es den Ferienkursus im Wert von 119 Euro geschenkt (bei Abschluss eines Vertrages über mindest sechs Monate). Weitere Tipps von Burkhardt Frank: die Lieblings-DVD in einer anderen Sprache mit Untertiteln sehen oder mit der ganzen Familie ein Wissensquiz spielen - macht Spaß und erweitert den Wissenshorizont. Weitere Informationen bei der Schülerhilfe unter ` (0 52 04) 9 24 94 90 oder direkt vor Ort, Büro am Kirchplatz 26, sowie im Internet unter www. schuelerhilfe.de/
steinhagen.

Ab August gibt sie den Takt vor

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Seit einer Woche hat Susanne Kordes die Ernennungsurkunde. Dass sie von der St.-Michael- Schule in Herzebrock-Clarholz nach Brockhagen wechseln wird, ist der Harsewinklerin aber schon seit zwei Monaten bekannt. Alles fing Ende vergangenen Jahres an. Über die Schulaufsicht kam der Kontakt zwischen Susanne Kordes und der Grundschule Brockhagen zustande. „Ich war gleich interessiert”, erinnert sich die 49-Jährige zurück. Besonders die ländliche Struktur und das innovative Arbeiten an der kleinen Schule hätten es ihr vom ersten Moment an angetan. Im Dezember folgte dann der erste Besuch und die Erkenntnis: „Hier gefällt es mir.” Bis Freitag ist Susanne Kordes noch offiziell Lehrerin an der Grundschule St. Michael, mit all den Aufgaben, die eine Klassenlehrerin dort hat. Erst am 1. August fängt ihre Arbeit in Brockhagen offiziell an. Doch Stundenverteilungen und Organisatorisches können nicht so lange warten und so verbringt Kordes zurzeit einen Teil ihrer Freizeit in Brockhagen. „Bisher klappt alles gut”, so ihre Einschätzung. Was nicht zuletzt auch der guten Zusammenarbeit mit Christine Neitemeier geschuldet ist, die aus langjähriger Erfahrung weiß, welcher Lehrer welche Fächer unterrichten kann und ihrer Kollegin gern zur Seite steht. Seitdem Eva Krause als Schulleiterin Anfang des Jahres in den Ruhestand ging, hat Christine Neitemeier kommissarisch die Leitung übernommen. Doch die Nachfolge von Eva Krause wollte die 48-Jährige nicht antreten. Dafür liegt die Leitung einer Klasse ihr zu sehr am Herzen. In Susanne Kordes hat sich nun eine engagierte neue Schulleiterin gefunden, die Neitemeier in einem Punkt sehr ähnlich ist: Auch Kordes würde auf keinen Fall aufs Unterrichten komplett verzichten wollen. Die begeisterte Musikerin, die selbst Klavier, Gitarre, Querflöte und noch einige Instrumente mehr beherrscht, wird sich im Fachunterricht an der Schule einbringen. Und außerdem gemeinsam mit der Kollegin Kerstin Köhler die Klasse 1 a leiten. „Ich freue mich auf die neuen Aufgaben”, gibt sich Susanne Kordes zuversichtlich, dass die Doppelbelastung für sie kein Problem wird.

Mit Ehrgeiz und Gelassenheit

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„Das ist mit Abstand mein größter sportlicher Erfolg”, sagt Neumann, und Christoph Biermann (26), Vorsitzender der Tigers und Teamkollege des talentierten Youngsters in der ersten Herren-Mannschaft, fügt hinzu: „Der ganze Verein ist sehr stolz auf Lukas.” Für die dreitägigen deutschen Meisterschaften in Darmstadt-Arheilgen hatte sich Neumann durch Platz eins in der nordrhein-westfälischen Jugendliste qualifiziert. Auf die »Deutschen« bereitete er sich mit der NRW-Mannschaft fünf Tage lang vor Ort vor, um sich mit den Gegebenheiten vertraut zu machen. Das zahlte sich aus: Insgesamt 293 Schläge in zwölf 18-Loch-Runden - jeweils sechs auf Beton- und auf Eternit-Untergrund - bedeuteten in der Endabrechnung unter rund 50 Teilnehmern in der Klasse »Jugend männlich« Platz vier. Die gesonderte Eternitwertung beendete Neumann nach 84 Schlägen auf vier Runden sogar auf dem dritten Platz. Wie stark er auf diesem Boden spielt, mit dem er von den Trainings auf der Künsebecker Anlage bestens vertraut ist, belegt auch sein Durchschnittswert von 21,3 Schlägen pro 18-Loch-Bahn in der Gesamtwertung. Im Klartext: 15 Bahnen beendet Neumann im Schnitt mit einem Ass, die übrigen drei mit je zwei Schlägen. „Ruhe, Gelassenheit und großer Ehrgeiz zeichnen ihn aus”, charakterisiert Biermann seinen Teamkollegen: „Man spürt im Training, dass er seinen Schlag immer weiter perfektionieren will.” Neumann selbst, der gerade am Haller Kreisgymnasium das Abitur abgelegt hat und ab Oktober Physik an der Universität Bielefeld studieren möchte, reizen neben der Schlagtechnik die emotionalen und mentalen Aspekte seiner Sportart. „Wenn man am 18. Loch ein Ass braucht, ist das Druck” „Wenn man ein Ass schlägt, ist das einfach eine große Freude. Und wenn man 17 Asse geschlagen hat und am 18. Loch auch noch eins machen muss, bedeutet das Druck”, erläutert er, „außerdem gucken bei einem Turnier wie den deutschen Meisterschaften ja auch einige Leute zu.” Immerhin drei Zuschauer drückten ihm in Arheilgen fest die Daumen: Biermann war mit zwei weiteren Vereinsmitgliedern angereist, um ihren Freund zu unterstützen. Angefangen Minigolf zu spielen, hat Neumann Ende 2008. Damals nahm ihn ein Freund mit auf die Künsebecker Anlage. Er fand auf Anhieb Gefallen und kehrte schon bald zum Jugendtraining zurück. „Es hat mich gleich gefesselt, ich konnte nicht mehr aufhören”, erzählt Neumann. Nicht einmal zwei Jahre nach seinem ersten Schlag nahm er 2010 erstmals an der deutschen Meisterschaft teil. „Im Minigolf kann man schnell Fortschritte machen”, weiß der Künsebecker. Dies wird er womöglich auch jetzt wieder selbst beweisen: Nach seiner starken Vorstellung in Arheilgen stehen die Chancen gut, dass Neumann in Kürze in den Jugend-Nationalkader aufgenommen wird.

Stärkungspakt wird teuer

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Diese Zahlungen sind die Konsequenz aus der sogenannten Abundanzumlage, mit denen die Landesregierung finanzstarke Kommunen zur Kasse bittet, um notleidende Städte und Gemeinden zu stützen. Ab 2014 sollen so jährlich rund 182 Millionen Euro für das Stärkungspaket Stadtfinanzen aufgebracht werden. Zur Kasse gebeten werden gezielt diejenigen Kommunen, die in den vergangenen fünf Jahren mindestens in drei Haushaltsjahren keine Schlüsselzuweisungen vom Land erhalten haben, deren errechnete Steuerkraft also höher war als der berechnete Bedarf. Dazu gehört auch die Stadt
Halle.
Diese Steuerkraft ist keinesfalls identisch mit dem tatsächlichen Gewerbesteueraufkommen, sondern eine vom Land errechnete fiktive Größe. Dem gegenüber steht die sogenannte Bedarfszahl. Sie setzt sich aus unterschiedlichen Faktoren wie Einwohnerzahl, Schülerzahl und Anzahl der auf staatliche Unterstützung angewiesenen Bedarfsgemeinschaften zusammen und soll letztlich dokumentieren, welchen finanziellen Bedarf eine Kommune hat. Die Differenz zwischen Steuerkraftzahl und Bedarfszahl ist für das Land die Größe, die da-rüber entscheidet, ob eine Kommune Schlüsselzuweisungen aus dem Gemeindefinanzausgleich erhält. Gleichzeitig entscheidet sie darüber, in welchem Umfang beispielsweise die Stadt Halle bei der Abundanzumlage herangezogen wird. Das Problem ist: Die Zahlen spiegeln nicht exakt tatsächliche Bedarfe und Steuerkraft wider. Grob gesagt haben kreisfreie Städte wie Bielefeld ein höheres Steueraufkommen als berechnet, Kommunen wie Halle hingegen liegen unter den angenommenen Steuereinnahmen. Außerdem: Auf der Bedarfsseite wurde in den vergangenen Jahren der Soziallastenansatz mit einem größeren Gewicht versehen. Das heißt: Kommunen und Städte mit vielen Bedarfsgemeinschaften erhalten relativ mehr Geld. Dieser Ansatz ist unter anderem in einem Gutachten des Finanzwissenschaftlichen Forschungsinstituts der Universität Köln vom März dieses Jahres kritisiert worden. Die Autoren sind der Ansicht, dass die Soziallasten mit einem deutlich zu hohen Gewicht in die Rechnung hineinfließen. Städte wie Halle, mit einem niedrigen Anteil an Bedarfsgemeinschaften, werden somit im Vergleich zu Städten wie Bielefeld, in der viele unterstützungsberechtige Menschen leben, benachteiligt. Jochen Strieckmann, Kämmerer der Stadt Halle, erklärte auf Anfrage, dass er im Haushaltsjahr 2014 mit einer errechneten Steuerkraft von 40 Millionen Euro kalkuliere. Dem stehe eine Bedarfszahl von 21,6 Millionen Euro gegenüber. Ein Überschuss von 18,4 Millionen Euro. Rechnet man die Überschüsse aller abundanten NRW-Kommunen zusammen, ergibt sich ein Betrag von 540 Millionen Euro, davon müssten also etwa 30 Prozent in die Abundanzumlage fließen, um die angestrebten 182 Millionen Euro zu realisieren. Somit steht Halle in einer jährlichen Zahlungsverpflichtung von 5,5 Millionen Euro.

Irgendwann trifft es jeden

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Die deutsche Romanvorlage titelt seit Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts unter »Und dann gabs keines mehr«. Die zehn Akteure spielten sich anschaulich ins englische Country-Millieu. Morde würzten das Zusammentreffen von Gästen ohne Gastgeber auf einer einsamen Insel vor der englischen Küste. Mr. und Mrs. Rogers, gespielt von Tristan Faschinger und Franziska Meyer zu Rahden, beide Q 2, so heißt heute der Abschlussjahrgang, werden von den Gastgebern und Besitzern eines großen Hauses auf einer einsamen Insel als Butler und Küchenfee engagiert. Das Personal wird komplett durch die Sekretärin verkörpert, die ihre Auftraggeber allerdings auch nicht kennt, gespielt von Leonie Dunkel/Q 1. Die Gäste werden samt Gepäck für ein herrschaftliches Wochenende per Schiff auf die Insel befördert. Rund um die gut bestückte Bar kommt es zum Kennenlern-Treffen. Philip Lombard, überzeugend interpretiert von Cem Uyanik/Q 2, gibt sich bester Laune. Genau wie die anderen Herren, der alte und sehr schwerhörige General Mackenzie, klasse gemacht von Charlotte Jachmann/EF, sowie der anderen Dame in Herrenkleidern, Nastasja Tsiatouras/Q 2, die den berühmten Staatsanwalt Lawrence Wargrave komplett mit Leben erfüllte. Richtig schrullig legte Helin Uyanik/EF, die »echte« Lady Emily Brent an. Sie empörte sich über zu offenherzige Kleidung beim Dinner und hauchte - ständig in Begleitung ihres kleinen Hundes - dem Stück konservatives, englisches Adelsflair ein. Ebenso gelungen die etwas entrückt wirkende südafrikanische Farmerin Wilhelmina Blore, gespielt von Cynthia von Knebel/Klasse 9 b, die herrlich aus dem Rahmen fiel. Das Bühnenbild entstand im Kunstunterricht unter den Leitung von Pädagoge Ulrich Blex und Annika Burneleit, Lorena Rehmsmeier, Sophia Walter, Laura Ordelheide sowie Nina Scholz, alle Q 1. Einem Kammerspiel gleich, die ersten Zuschauerreihen saßen praktisch mit auf der Bühne, entspannen sich die gruseligen Spielzüge, natürlich mit vielen Mordopfern, eben ein echtes Stück der Krimi-Königin Agatha Christie. Damit der Text nicht holperte standen die beiden Maskenbildnerinnen Cara Deppe und Lena Detert/EF auch als Soufleusen bereit. Ihre Dienste wurden praktisch gar nicht gebraucht. Regisseur und Techniker Oliver Othmer begleitete den über einjährigen Entstehungsprozess dieses Kriminalstückes, in welchem die Opfer ganz ordentlich ermordet wurden, immer schon nacheinander zu den Strophen des Kinderliedes »Zehn kleine Negerlein« - das entsprechend oft ertönte.

Mit Arm in Steinbrecher geraten

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Feuererwehrleute sind den Anblick von Verletzten gewohnt und wirken meist so, als ob sie besonders hart im Nehmen sind. Gestern Morgen stehen die Männer aus Borgholzhausen und Halle aber sichtlich unter dem Eindruck der Bilder ihres Rettungseinsatzes. 40 Minuten hat es gedauert, das Opfer aus der Maschine zu befreien, in der sein linker Arm aus bislang ungeklärten Gründen unter eine Walze geraten ist. „Wir mussten eine Crash-Rettung vornehmen”, erklärt Einsatzleiter Marcus Linse und erspart allen Beteiligten weitere Details. Bei einer solchen Rettung wird wegen akuter Lebensgefahr der raschen Befreiung des Opfers der Vorzug gegenüber einen schonenderen, aber langsameren Vorgehensweise gegeben. Noch im Steinbruch wird der 46-Jährige zwei Mal reanimiert. Ein zusätzliches Notarztfahrzeug bringt Blutkonserven aus dem Krankenhaus
Halle.
Damit wird der Verletzte so weit stabilisiert, dass er von der Luftrettung zur Uniklinik in Münster gebracht werden kann. Ärztlich behandelt werden muss auch der Kollege des Opfers, der den Unfall um 10 Uhr bemerkt und die Rettungskräfte alarmiert. Der 45-jährige Beelener erleidet einen schweren Schock. Die Borgholzhausener Feuerwehr ist mit acht Mitgliedern des Löschzugs Stadt sowie zehn Männern des Löschzugs Bahnhof vor Ort. Der Löschzug Halle wird nachalarmiert, um ausreichende Reserven an Bergungswerkzeug zu haben. Außer dem Rettungshubschrauber aus Rheine sind auch noch drei Rettungswagen im Einsatz. Bei dem Opfer handelt es sich um einen Angestellten der Firma Reinhard Koch aus Beelen, die auf der Deponie die Brechanlage für Bauschutt betreibt. In der Anlage werden Ziegelsteine, Betonbrocken und ähnlicher Abfall in kleine Stücke zerbrochen, um dann als Schotter zum Beispiel im Straßenbau eine neue Verwendung zu finden. Während die Deponie heute Morgen um 7 Uhr wieder öffnet, steht die Brechanlage bis auf weiteres still, teilt die Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen Kreis Gütersloh (GEG) als Betreiber mit. Das Amt für Arbeitsschutz und die Polizei müssen zunächst den genauen Unfallhergang klären.

Wo geht’s hier zum Endausbau?

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Die Stadtverwaltung präsentierte den etwa 45 Anliegern sowie Vertretern des Stadtrates am Dienstagabend erstmals ein konkreteres Konzept für den Endausbau des Hohlwegs: Es sieht den Status einer Hauptverkehrsstraße mit Tempo 50 vor und wäre mit der Kämpenstraße vergleichbar. Mittelinseln, seitliche Fuß- und Radwege, zusätzliche Schilder - die den Autofahrer zum Beispiel auch über sein aktuelles Tempo informieren könnten - sowie stellenweise großzügigere Grünstreifen sollen für größtmögliche Sicherheit sorgen. Auch Blumenkübel und Baumpflanzungen wären eine Möglichkeit. Der Vorschlag würde zum einen das Mitwirken der Bürger erfordern - für die Grünstreifen etwa müssten sie eigene Flächen abgeben. Zum anderen schriebe er einen Status quo fest: Der Hohlweg bliebe auch in Zukunft eine viel genutzte Durchgangsstraße. „Der Endausbau muss kommen. Sonst bleibt der Hohlweg ein Provisorium, das zudem immer wieder aus Steuergeldern saniert werden müsste”, betonte Bürgermeister Thorsten Klute gestern noch einmal auf HK-Anfrage. „Jede Veränderung würde die Sicherheit erhöhen - man kann eben nicht alles haben, und das noch zum günstigsten Preis.” Denn die Kosten, sie bleiben der Knackpunkt in der Hohlweg-Debatte. Bekämen die Anlieger ihren Wunsch nach einem Endausbau als Tempo-30-Zone erfüllt, müssten sie diesen Ausbau als Anliegerstraße zu 90 Prozent selbst finanzieren. Angesichts der stattlichen Grundstücksgrößen kämen dabei Kosten von bis zu 60 000 Euro auf einzelne Eigentümer zu - wobei die Spanne der Belastungen groß ist. Bei einer Hauptverkehrsstraße mit Tempo 50 müssten die Anlieger hingegen nur zehn Prozent aufbringen. „Wir stehen vor der Wahl, viel Geld für eine Tempo-30-Zone zu bezahlen oder weniger für Tempo 50”, brachte Michael Strangmann aus dem Kreis der Anwohner das Dilemma auf den Punkt - gab dann aber zu bedenken: „Auch bei Tempo 30 würde der Hohlweg doch weiter als Durchgangsstraße genutzt - unsere Situation würde sich also kaum verbessern.” Echte Entlastung für den Hohlweg wäre nur durch den Bau der viel diskutierten Ostspange zu erzielen - sie würde den Bärchenkreisel auf der B 476 und die Bielefelder Straße verbinden und könnte auch das mittelfristig geplante zusätzliche Baugebiet am Hohlweg erschließen. Allerdings wird von der Stadtverwaltung immer wieder betont, dass ein solches Straßenbauprojekt derzeit finanziell nicht realisierbar scheine. „Wir sehen immer noch nicht klar”, fasst Michael Strangmann seine Eindrücke der Sitzung zusammen. Dabei ist es Klarheit, nach der sich die Anwohner angesichts von Jahren der Ungewissheit am meisten sehnen: „Wir hatten die Diskussion um das Baugebiet, eventuell kommen Kosten für die Kanalisation auf uns zu, jetzt die Debatte um den Endausbau. Und sollte die Ostspange doch noch realisiert werden, würden einige Anwohner erneut für die Erschließung zur Kasse gebeten, weil ihre Grundstücke mit der Rückseite an diese neue Straße grenzen würden”, sagt Strangmann. „Wir brauchen hier Ruhe und Planungssicherheit.” Denn schließlich hätten sich am Hohlweg mittlerweile viele junge Familien mit Kindern niedergelassen und in Eigentum investiert - „die können doch gar keine großen zusätzlichen Lasten schultern”, so Strangmann. „Bei Tempo 50 wird hier doch noch schneller gefahren” Auch alteingesessene Anwohner wie Gustav Rahe wurmt das Problem: „Der Hohlweg ist schon längst eine Umgehungsstraße. Kommt hier Tempo 50, wird doch noch schneller gefahren. Am Ende werden wir wohl die unsicherste Variante umsetzen müssen, weil sie die günstigste ist.” Eine Umfrage unter den Anliegern brachte am Dienstagabend übrigens nur zwölf Ja-Stimmen für den Verwaltungsvorschlag, 17 lehnten ihn ab - viele enthielten sich allerdings auch, weil sie sich erst ein Bild machen wollen. Im September oder Oktober wird der Workshop fortgesetzt, auf Wunsch der Anwohner prüft die Verwaltung bis dahin weitere Alternativen: für eine noch sicherere Tempo-50- oder eine günstigere Tempo-30-Zone.

„Spannendes Arbeitsgebiet”

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Halle (HK).
Tatjana Schefer (25) hat jetzt ihre Prüfung zur Steuerfachangestellten in der
Haller Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Tomik + Partner bestanden. Ihre Chefs, Dr. Roland Tomik (links)
und Michael Fortmann (rechts), belohnten ihren Fleiß mit einer Festanstellung. „Wer glaubt, das Thema Steuern sei langweilig, liegt voll daneben”, findet die junge Hallerin. Kaum etwas bleibt wie es ist, alles ist im Wandel. „Ständig kommen neue Gesetze, Verordnungen, Erlasse und Gerichtsurteile, da muss man dauernd am Ball bleiben, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.” Knapp drei Jahre hat die Ausbildung gedauert, die in der Kanzlei Tomik + Partner traditionell als Training on the Job angelegt ist. „Uns ist wichtig, dass der Nachwuchs vom ersten Tag an in eines unserer Teams eingebunden ist, so nach und nach von den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen an die spätere Arbeit und an die hohe Verantwortung herangeführt wird”, sagt Dr. Roland Tomik. Tatjana Schefer freut sich darüber, übernommen worden zu sein, wohl wissend, dass nach der fundierten Ausbildung regelmäßige Fortbildung von ihr verlangt wird. Die Chefs unterstützen das gerne: „Gute Arbeit kann uns nur mit guten Mitarbeitern gelingen”, ist sich Michael Fortmann sicher. Auch im kommenden Jahr wird es wieder eine Lehrstelle in der Haller Kanzlei geben. Gerade ist die Bewerbungsphase dafür angelaufen.

Ein Haller Herz zum Abschied

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An die erste Zeit mit seinem „Kapitän” Frank Spannuth konnte sich Konrektor Dirk Hansen noch ganz genau erinnern: „Ich hatte mich damals gewundert, dass er schon in den ersten Tagen jeden im Kollegium mit Namen kannte”, blickte Hansen zurück. Des Rätsels Lösung: Spannuth hatte eine Art Vokabelheft mit Namen und Bildern der Kollegen bekommen und sie über die Sommerferien eingeübt. Das ist typisch für den scheidenden Schulleiter, der, wie es sich für einen Kapitän auf der Brücke gehört, stets alles im Blick hatte. „Er ist ein Chef, der seine Kollegen zu einer Mannschaft gemacht hat”, betonte Hansen und beschrieb Spannuth als „zuverlässig und persönlich engagiert”, als einen ruhigen und besonnenen Menschen, auch an „Schietwettertagen” . Konrektorin Marie Brinkmann begann ihre Abschiedsrede dennoch mit einem Vorwurf: „Das war so nicht abgemacht”, sagte sie in Richtung ihres Chefs. Gemeinsam hatten beide im August 2004 den Dienst an der Realschule Halle aufgenommen und sich bereits ausgemalt, wie es wohl sein würde, wenn er Marie Brinkmann eines Tages in den Ruhestand verabschieden würde. „Herr Spannuth hätte wahrscheinlich wie immer Probleme mit der Übergabe des Blumengebindes gehabt”, sagte sie schmunzelnd und beendete ihre Rede mit den Worten: „Frank Spannuth ist ein netter Mensch, mit dem das Arbeiten Freude macht.” Nach einer Tanzdarbietung von Schülerinnen und einem Klarinettenstück von Lothar Henkenjohann, trat Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann mit „einem lachenden und einem weinenden Auge” ans Rednerpult. Sie machte keinen Hehl daraus, dass der Zeitpunkt des Abschieds von der Realschule nicht der glücklichste gewesen sei. Man hätte den Eindruck gewinnen können, dass der „Lotse das sinkende Schiff verlässt”, sagte sie vor dem Hintergrund des großen Umbruchs, der mit der geplanten Gesamtschule vor der Tür steht. Sie sei sich aber sicher, dass auch mit den verbleibenden Konrektoren das »Schiff Realschule« auf Kurs bleibt. Zum Abschied überreichte sie „ein besonderes Geschenk für einen besonderen Menschen”: eine Miniatur der Haller Herz-Skulptur aus dem Rathausgarten. Dazwischen wurde ein Film über den täglichen Stress eines Schulleiters gezeigt - aufgenommen und gespielt von Schülern der 8. und 10. Klasse. Von der Bezirksregierung waren Horst Naujock, ehemaliger Lehrer an der Realschule Halle, und Fritz-Otto Husemann gekommen. Husemann begrüßte Frank Spannuth als neuen Kollegen in Detmold. Dann trat Spannuth ans Mikrofon. Ungewohnt für einen Mann, der in den vergangenen Jahren so oft den richtigen Ton getroffen hatte, war er zunächst fast sprachlos, bedankte sich dann für die schöne Gestaltung seines Abschiedes. „Abschiedsworte müssen kurz sein wie ein Liebesgedicht”, sagte er und erinnerte sich sichtlich bewegt daran, wie er nach seinem Dienstbeginn als Rektor vor neun Jahren in der Rektorenversammlung mit den Worten „schön, dass du jetzt auch zu uns gehörst”, aufgenommen wurde. Die Lehrer der Realschule seien ein kreatives, starkes Kollegium gewesen, das ihm die Arbeit fast immer leicht gemacht habe. In Verbindung mit Halle wolle er bleiben - das Haller Herz werde auf jeden Fall einen Platz auf seinem neuen Schreibtisch finden und ihn so an neun schöne Jahre in Halle erinnern, sagte der Kapitän. Nahm dann das Herz in beide Hände und ging von Bord.

Verkehr soll ab 12. August über die Brücke rollen

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Von kommenden Dienstag an wird eine Baustellenampel aufgebaut und der Verkehr auf der dem Ortskern zugewandten Seite auf einem Teilstück einspurig geführt, damit die Brückenrampe an die Bielefelder Straße angeschlossen werden kann. Wie Sven Johanning, Sprecher beim Landesbetrieb Straßen, mitteilt, werden voraussichtlich am Montag, 5. August, zumindest einspurig die Fahrzeuge über die Brücke geführt, wenn die zweite Fahrbahnhälfte der Brücke an die Bielefelder Straße angeschlossen wird. „Mit der vollständigen Freigabe der Brücke für den Verkehr rechnen wir am Montag, 12. August”, kündigt Sven Johanning an. Durch die Ampelregelung wird es zu Verkehrsbehinderungen kommen. „Darum ist es erfreulich, dass dieser Teil der Bauarbeiten in die Schulferien fällt, da erfahrungsgemäß deutlich weniger Verkehr herrscht”, so Bürgermeister Klaus Besser. Er empfiehlt aber trotzdem, während der nächsten drei Wochen die Bahnhofstraße oder die Fuß- und Radwegeverbindung zwischen Schulweg und Rote Erde zu nutzen. Wenn der Verkehr der Bielefelder Straße vom 12. August an über die Brücke führt, kann die provisorische Baustellenumfahrung zurückgebaut werden. Sie war am 12. April dieses Jahres in Betrieb genommen worden. „Die Fläche wird renaturiert. Erst im nächsten Schritt kann dann die Auffahrt zur Autobahn gebaut werden”, erklärt Polier Hermann Jungblut. Bekanntlich ist an der Bielefelder Straße eine A 33-Anschlussstelle vorgesehen. In dieser Woche sind die Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft Knoll, Bunte und Gröschler damit beschäftigt, die Fahrbahn über der Brücke zu schottern. „Nächste Woche wollen wir dann mit den Asphaltierungsarbeiten beginnen”, hat sich Hermann Jungblut vorgenommen. Er ist zuversichtlich, dass die Arbeiten jetzt zügig vo-rangehen. „Die Wetteraussichten passen. Das Einzige, was uns nicht ins Konzept passt, ist Regen; der stört bei der Asphaltierung.” Die Brücke Bielefelder Straße hat eine Länge von 60 Metern (von Widerlager zu Widerlager). Die Breite zwischen den Geländern beträgt 16,80 Meter. Die Kosten für das Bauwerk haben 2 Millionen Euro betragen. Die Brücke an der Bielefelder Straße wird - so wie die Brücke Bahnhofstraße - einen einseitigen Rad-/Gehweg bekommen.

Hinab in die braune Tiefe

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„Vor drei Tagen haben wir festgestellt, dass sich eine Halterung der Rohrleitung im Becken gelöst hat”, erklärt Klärwerksleiter Khosrow Ghobadi. „Das Becken zu leeren, um die Reparatur durchzuführen, würde mindestens drei Tage dauern und wohin sollten wir mit dem Klärschlamm?”, sagt Ghobadi. „Und auch betriebswirtschaftlich wäre das keine gute Lösung.” Also wurde die Spezialfirma Wittmann Tauchen aus der Nähe von Hamburg beauftragt. „Wir tauchen in allem, was flüssig ist”, erklärt Walter Selk, mit 42 Berufsjahren der erfahrenste der drei Taucher. Sei es in Chemikalientanks, Unterwasserbaustellen, Wracks oder eben in Klärwerken. Für die Taucher, sagen sie recht lässig, mache das alles keinen Unterschied. Einen ganz kleinen gibt es aber offenbar doch. „In unserer Firma ist das Tauchen in der Kläranlage freiwillig; das muss niemand, der nicht möchte und sich vielleicht ekelt”, sagt Walter Selk. Ekel vor den Fäkalienrückständen im Becken scheint Mathias Hering nicht zu kennen. „Ich kriege doch am wenigsten davon ab”, sagt er mit Verweis auf seinen Spezialanzug. Der ist nicht nur so dicht, dass er die Bakterien aus der Klärbrühe garantiert vom Körper des Tauchers fernhält, selbst für radioaktiv kontaminiertes Wasser ist der Anzug geeignet. Mit den Gewichten, die den Taucher nach unten ziehen, wiege der Anzug mindestens 40 Kilo und wird zudem permanent mit Luft gefüllt, erklärt Selk. Nachdem der Taucher von seinen Kollegen für den Tauchgang präpariert wurde, taucht Mathias Hering ab. Die einzige Verbindung nach oben ist nun nur noch eine Sprechanlage, über die er seinen Kollegen genau beschreibt, was seine Hände im Klärbecken ertasten. Denn sehen kann Mathias Hering nichts - gar nichts. „Die Metallplatte liegt plan auf, da sind vier Schrauben, zwei davon scheinen locker zu sein”, meldet er über Funk nach oben, wo seine Kollegen und Khosrow Ghobadi ihm weitere Detailfragen stellen. An einem langen Seil lässt Taucherkollege Sebastian Glaser einige Schraubenschlüssel in die Tiefe hinab, mit denen Mathis Hering - wieder im Blindflug - versucht, die Schrauben fester zu zurren. „Wenn er hochkommt, gibt er eine erste Prognose ab, was gemacht werden muss”, erklärt Ghobadi. „Ein Schlosserunternehmen, das wir für heute bestellt haben, würde dann mögliche Ersatzteile oder was auch immer benötigt wird, anfertigen und der Taucher würde diese dann im Becken wieder anbringen”, erläutert er die Abläufe. Nur drei Unternehmen, die in Kläranlagen tauchen, gibt es in Deutschland. Eine zweijährige Ausbildung, die mit einer Prüfung vor der IHK abschließt, müssen die Industrietaucher absolvieren. Einige waren vorher Hobbytaucher, andere kommen wie Mathias Hering von der Marine. Der Klärwerkseinsatz scheint für ihn nichts Besonderes zu sein. „Hier im Becken geht es”, erklärt Walter Selk, „unangenehm wird es erst, wenn wir im Faulturm tauchen müssen, denn da herrschen Temperaturen von 42 Grad.”

»Familienbild« wirft Fragen auf

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Schnell war den Verantwortlichen klar, dass das Bild restauriert werden muss. Mit Hilfe des Restaurierungsprogramms »Bildende Kunst des Landes Nordrhein-Westfalen« lässt die Peter-August-Böckstiegel-Stiftung das Bild seit Dezember 2012 wiederherstellen. Gesteigert wird der Wert des Fundes durch die Tatsache, dass sich auf der Rückseite eine bislang völlig unbekannte Aktdarstellung des Künstlers von 1914 verbirgt. Restauriert wird das Bild im Atelier der Diplom-Restauratorin Ilka Meyer-Stork in Bensberg bei Köln. Erste wesentliche erhaltende Maßnahmen hat sie mit Hilfe Ihrer Kollegin Kerstin Remme bereits durchgeführt. Dabei wird die stark deformierte und geknickte Leinwand zunächst auf einen Arbeitsrahmen gespannt und das Bild in einem sogenannten Klimazelt somit behutsam geglättet. Hierzu wird innerhalb des Zeltes die Luftfeuchte über einen längeren Zeitraum gezielt erhöht. Dann können die von der Leinwand gelösten Farbschollen wieder fixiert werden. Wie bei einem großen Puzzle müssen dabei teils winzige Farbreste mit Pinzette und Skalpell an den richtigen Platz gesetzt werden. Die anschließend erfolgte Oberflächenreinigung hat den Eindruck des Bildes völlig verändert. „Jetzt kommen die Nuancen der Farben und die starken Kontraste des Bildes endlich wieder zur Geltung”, sagt Ilka Meyer-Stork. Begleitet wird die Arbeit auch von der Bielefelder Fotografin Marion Denis, die mit der Kamera die wichtigsten Arbeitsschritte des Projektes festhält. Später sollen ihre Fotos in einer kleinen Ausstellung die spannende, aber später kaum noch wahrnehmbare Arbeit der Res-tauratorinnen vermitteln. Bei einem Ortstermin im Atelier der Restauratorin konnte das Bild zum ersten Mal gewendet und die Rückseite, die Böckstiegel zehn Jahre zuvor gemalt und dann wohl verworfen hatte, begutachtet werden. Ursula Bolte, Vorsitzende des Vorstands der Böckstiegel-Stiftung, zeigt sich begeistert: „Ich habe das Bild zum letzten Mal im seinem traurigen Zustand direkt nach dem Fund gesehen, die Fortschritte bei der Restaurierung zeigen schon jetzt, dass sich der große Aufwand gelohnt hat.” An der rückseitigen Aktdarstellung werden die nächsten Arbeiten erfolgen. Diese Schritte werden bis Januar 2014 abgeschlossen sein. Die Verantwortlichen der Böckstiegel-Stiftung müssen dann über die weiteren restauratorischen Maßnahmen entscheiden. Ihnen stellt sich die wichtige Frage, wie die größeren Fehlstellen im Bild ergänzt werden und wie weit die Restauratorinnen den ursprünglichen Zustand wiederherstellen sollen. In vielen Fällen lässt sich zwar erahnen, wie die ursprüngliche Farbigkeit in den Fehlstellen gewesen sein muss, doch es muss darüber diskutiert werden, wie weit im Zweifelsfall interpretiert werden soll und wie viel von der besonderen Geschichte des Bildes ablesbar bleiben muss. Das sieht auch Dorothee Fobes, Koordinatorin des NRW-Restaurierungsprogramms, so. Sie beobachtet die Arbeit der Restauratorinnen und steht bei Fragen beratend zur Seite. Das »Familienbild« als Hauptwerk des heimischen Künstlers wird nach Auffassung von David Riedel neue Blicke auf Böckstiegel ermöglichen und sicher noch die eine oder andere Frage aufwerfen. Historische Fotografien des Bildes im originalen Zustand zeigen möglicherweise, dass Peter August Böckstiegel das Bild übermalt und damit verändert hat. David Riedel hat Geduld: „Nach dem kurzen Moment großer Freude, so ein Bild gefunden zu haben, war mir schnell klar, dass es viel Arbeit erfordern wird. Umso mehr freue ich mich, dass vom Ministerium und allen anderen Seiten so viel positive Signale kommen.”

Kämpferische Seelöwen

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Nicht nur wettertechnisch dürfte den Ostwestfalen an der Nordsee eine frische Brise ins Gesicht wehen. „Das Publikum ist der zwölfte Mann. Die Heimspiele werden mit viel Emotionen geführt”, sagt Halles Teamchef Thorsten Liebich. Die Atmosphäre am Bürgerpark bescherte dem Aufsteiger, der den Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben hat, vor Jahresfrist den sicheren Durchmarsch in die Eliteliga und in diesem Sommer bisher zwei Heimpunkte. Gegen den Rochusclub Düsseldorf, am Sonntag Haller Gegner an der Weststraße, sicherten die Doppel nach dem 1:3-Zwischenstand das Remis. Daneben holten die Seelöwen beim 3:3 gegen Mannheim Zählbares. Beispielhaft für die Heimstärke nennt Liebich die beiden deutschen Spieler Marc Sieber und Peter Torebko, mit deren Einsatz er rechnet. „Die kämpfen bis zum Umfallen”, sagt er. Der Tabellenzweite aus der Lindenstadt peilt beim Doppelspieltag gleichwohl die volle Ausbeute an, um im erneut knappen Meisterschaftsrennen gegenüber Kurhaus Aachen und Rot-Weiß Erfurt nicht an Boden zu verlieren. Damit der Favorit in Bremerhaven keine böse Überraschung erlebt, ist Daniel Gimeno-Traver (ATP-Weltrangliste Nummer 61) für das Spitzeneinzel vorgesehen. Ihm zur Seite stehen Horacio Zeballos (ATP 57), Ruben Ramirez Hidalgo (ATP 112), Daniel Munoz-de la Nava (ATP 145) sowie Potito Starace. Fürs Doppel ist wieder Christopher Kas vorgesehen. In welcher Aufstellung - abgesehen von den offenbar gesetzten Sieber und Torebko - die Gastgeber heute ins Spiel gehen, ist noch nicht sicher. „Wir werden auf der Spitzenposition etwas tun, das sind wir unseren fantastischen Zuschauern schuldig”, sagt Manager Bernd Bradenhorst etwas nebulös. Nummer eins der Setzliste ist die Nummer 71 der Weltrangliste, Paolo Lorenzi, der in dieser Saison aber noch nicht spielte. Keine Option ist Federico Del Bonis. Der starke Sandplatzspieler erreichte gestern beim ATP-Turnier am Hamburger Rothenbaum das Viertelfinale. Eine besondere Position beim TV nimmt Massimo Ocera ein. In seiner Tennis-Vita steht ein Doppelsieg bei einem Challenger-Turnier 2006. In der Einzelweltrangliste taucht der Italiener nicht auf. Dafür ist in Bremerhaven der 200 Zuschauer fassende Platz Nummer eins nach dem 30-jährigen Publikumsliebling benannt: »Oc-Court« in Anlehnung an Oceras Spitznamen.

Kampf ums bedrohte Juwel

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Jürgen Brömmelsiek, der neue Vorsitzende des Verkehrsvereins, Kulturvereinsvorsitzende Astrid Schütze und Heimatvereinsvorsitzender Carl-Heinz Beune hatten zu einem Fototermin an symbolträchtiger Stelle geladen: der Heidbrede. Am Hang oberhalb von Borgholzhausen verbindet die schmale Straße einige Anwesen, die sich bislang eines fantastischen Ausblicks auf die Bergstadt hinab erfreuen können. Zwar durchzieht die Mastenreihe der 110-kV-Leitung auch dieses Gebiet, doch die Anlieger haben sich an deren moderate Dimensionen im Laufe der Jahre mehr oder weniger gewöhnt. Im Fall der geplanten Nachfolgeleitung darf bezweifelt werden, ob man sich an diesen Anblick gewöhnen kann - so dominant sind die Bauwerke gerade in Borgholzhausens hügeliger Landschaft geplant. Zwei sehr weit auseinander liegende weiße Striche veranschaulichen, was es bedeutet, wenn die Stromleitungen in einer Breite von 34 Metern an den Querträgern aufgehängt werden. Diese meist Traversen genannten Gitterkonstruktionen tragen 48 gewaltige Stromkabel. Zum Vergleich: Jetzt sind es gerade einmal sechs Leitungen, wobei die Masten »nur« 35 Meter hoch aufragen. Ihre Nachfolger sollen sie in der Höhe um etwa das Doppelte überragen und 70 Meter hoch werden. Ein normales Einfamilienhaus erreicht meist um die zehn Meter Höhe. Vergleichbar sind die geplanten Gittermasten aber nicht mit Einfamilienhäusern, sondern eher mit großen Windrädern. Während bei den Kraftwerken der Abstand zur Wohnbebauung die Nabenhöhe um mindes-tens das Dreifache übertreffen soll und deutlich größere Abstände immer wieder gefordert werden, lässt die derzeitige Gesetzeslage es bei der Errichtung von Höchstspannungsleitungen derzeit zu, dass die Traversen bis in Häusergärten reichen. In Borgholzhausen soll das etwa an der Goldbreede der Fall sein. Von der Heidbrede aus kann man gut sehen, wie die Kabeltrasse heute über Felder und durch Wälder hindurch Richtung Wellingholzhausen verläuft. Gerade bei den Waldbereichen sollte man genau hinschauen, raten die Vereinsvorstände. Denn unter der Hochspannungsleitung dürfen im Notfall zwar Menschen wohnen, aber keine Bäume wachsen - um die Kabel nicht zu gefährden. Breite Schneisen müssen in die Wälder gehackt werden, um die 380-kV-Leitungen errichten zu können. Die Bürgerinitiative freut sich über die Unterstützung ihres Anliegens durch die drei Vereine und hofft darauf, dass viele Menschen der Aufforderung zur Unterstützung Folge leisten. Relativ einfach geht das derzeit durch die seit wenigen Tagen in einer Reihe von Geschäften ausliegenden Unterschriftenlisten, die bereits auf reges Interesse gestoßen sind.

Abschied »An Tagen wie diesen«

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Auf einen »Tag wie diesen« hatten die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Künsebeck schon »seit Wochen gewartet«. Die Sommerferien stehen vor der Tür und damit galt es auch, Abschied zu nehmen - »zur selben Uhrzeit und am selben Ort wie jedes Jahr«. Abschied von einem ereignisreichen Schuljahr und auch von der Schule. Zusammen mit den Viertklässlern verabschiedeten sich vier Mitglieder des Kollegiums von der Künsebecker Grundschule: Silvia Racky wechselt zur Hauptschule Halle, Gabi Hempelmann legt ein Sabbatjahr ein, Axel Straube und Schulleiterin Ulrike Wohnhas suchen eine neue Herausforderung an der Plaßschule in
Bielefeld.
„Für mich ist es ein Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge”, sagte Ulrike Wohnhas. „Ich freue mich da-rauf, etwas Neues zu machen”, sagte die scheidende Schulleiterin und blickte zuverischtlich in die Zukunft. „Auf der anderen Seite schmerzt es, das zu verlassen, was wir hier in den vergangenen Jahren aufgebaut haben.” An erster Stelle nannte die künftige Leiterin der Plaßschule, die Integration von Schülerinnen und Schülern mit Einschränkungen, die 1997 in einer Klasse begonnen hat und mittlerweile in der gesamten Schule mit Leben erfüllt wird. Weil die Grundschule im Haller Ortsteil immer kleiner wird, passt sie nicht mehr zum Stellenprofil der scheidenden Leiterin. „Wir hatten in diesem Schuljahr 152 Kinder und im nächsten Jahr werden es nur noch 132 sein”, sagte Ulrike Wohnhas und ergänzte: „Damit werden die Entwicklungsmöglichkeiten immer kleiner. Die Eltern müssen voll und ganz hinter dem Konzept stehen, sonst muss man zu viele Kompromisse schließen.” In Bielefeld wartet eine Grundschule mit 280 Schülerinnen und Schülern auf die neue Leiterin. Kommissarisch führt Natja Tönsmann ab dem neuen Schuljahr die Grundschule im Haller Ortsteil. Ulrike Wohnhas: „Ich wünsche den Schülern, Eltern und dem Kollegium, dass sich die Schule weiterentwickelt. Wir haben viel Zuspruch bekommen - schwimmen Sie weiter gegen den Strom. „ Besonders bedankte sie sich auch bei der Bürgermeisterin, den Vertretern der Stadt Halle und dem Schulausschuss, „die vieles nach Kräften möglich gemacht haben”. Bereits am Vortag hatte es im Kollegenkreis eine kleine Abschiedsfeier gegeben, für die Hausmeister Hassan Akpinar eigens einen roten Teppich ausgerollt hatte - für einen besonderen Tag, »einen Tag wie diesen«.

Abriss oder Sanierung? Eine Frage der Kosten

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Moderator Udo Bolte hatte das alte Jugendheim auf die Agenda gehoben. Er war von einem Bürger angesprochen worden, dem aufgefallen war, dass die Wohnung im ersten Stock des Gebäudes seit über einem Jahr leer steht. Bürgermeister Klaus Besser nannte den Grund. Die Wohnung ist in einem schlechten Zustand, die Wärmetechnik genauso veraltet wie die Fenster und das Badezimmer. „Aus unserer Sicht kann man die Wohnung so nicht vermieten”, konstatierte der Bürgermeister. Das Erdgeschoss wird derzeit aber genutzt. Und zwar von der Flugsportvereinigung Ravensberg. Im Winter findet dort theoretischer Flugunterricht statt. „Im Sommer gibt es jeden Freitagabend ein Treffen”, so Olaf Brune von der Flugsportvereinigung. In einem Anbau haben die Mitglieder zudem ihre Flugzeuge untergebracht, führen dort auch Reparaturen aus. „Die Gemeinde steht jetzt vor der Frage, was mit dem Gebäude passieren soll”, fasste Udo Bolte zusammen. Die Verwaltung hat sich bereits Gedanken gemacht, wie Bürgermeister Besser berichtete. Lösung eins: Das Gebäude wird abgerissen. „Mit geschätzten Kosten von 30 000 Euro sicherlich die günstigste Lösung”, so Besser. Lösung zwei wäre wesentlich teurer. Die Gemeinde nimmt Geld in die Hand und lässt das Haus nach modernsten energetischen Standards renovieren. „Da käme leicht eine sechsstellige Summe mit einer Zwei oder Drei vorne zusammen”, schätzte Klaus Besser. Möglich wäre es auch, mit der Flugsportvereinigung einen Nutzungsvertrag abzuschließen, der vorsieht, dass kleinere Instandhaltungsmaßnahmen vom Verein, größere Reparaturen von der Gemeinde übernommen werden. „Dann könnte man das Gebäude geraume Zeit so stehen lassen”, meinte Klaus Besser. Sabine Godejohann, die wie weitere knapp 20 Gäste zum Treffen gekommen war, schlug vor, dass das Spielmobil Lollipop in der leerstehenden Wohnung oder im Erdgeschoss in den Wintermonaten Quartier beziehen könnte. „Teilen wäre für uns überhaupt kein Problem”, betonte Dieter Fröschke von der Flugsportvereinigung. Udo Bolte schlug eine weitere Alternative vor: „Abreißen und günstig eingeschossig neu bauen.” Zu bedenken wäre zudem, dass der Heizöltank für das neue Clubhaus im Keller des alten Gebäudes untergebracht ist. „Die Technik ist schrottreif”, warf der TSV-Ehrenvorsitzende Werner Sötebier ein. Die Gemeinde will in dieser Sache mit den Vereinen in Verbindung bleiben.
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