„Ihr seid ein Ort?” Schleudert die Entertainerin ihren Fans entgegen, als sie die Bühne betritt und ergänzt frech: „Ich dachte, das wäre hier nur eine Halle in Westfalen.” Brav wie das Tennispublikum sitzen die 7000 auf ihren Stühlen und bedenken die stimmgewaltige Entertainerin mit anerkennendem Applaus. Von der zunächst eher zurückhaltenden Atmosphäre lässt sich die 1,65 Meter große Powerfraum aber nicht beeindrucken.
»Da sacken die Jungs über 40 in sich zusammen«
Mit großartiger Stimme füllt sie das weite Rund des Tennisstadions. Dabei drehen sich nicht nur ihre Lieder um Liebe, Sex und die Schrecken des Älterwerdens. „Die Natur ist eine alte Sau”, beklagt sich Ina Müller über den Zahn der Zeit, der auch an ihrer Schönheit nagt. Freude und Leid einer Beziehung mit einem deutlich jüngeren Mann verarbeitet die 47-Jährige in ihren Liedern und mit Selbstironie.
Im Song »Mitte 20« pries sie die Vorzüge junger Männer und ließ beißenden Spott auf die nicht wenigen mittelalten Herren im Publikum niedergehen. „Da sacken die Jungs über 40 in sich zusammen und finden mich doof”, schreit sie ins Mikro und setzt noch einen drauf: „Das nächste Mal gehen die lieber zu Helene Fischer.”
»Ich hatte gut Spaß mit euch«
Ina Müller will zwei bekannte Internetanbieter für Schuhe und Schlüpfriges zusammenbringen, um Frauen und Männer zu beglücken, beklagt sich über hartnäckigen Wanderschmerz und will, dass ihr Gesicht die Fresse hält, wenn es stimme, dass jede Falte eine Geschichte erzählen könne. Sie will erst aufhören zu essen, wenn der Weg über sie länger ist als um sie herum und auch Nena, „die ruhig mehr essen könnte”, bekommt ihr Fett weg.
Und dann kann sie unerwartet auch noch schweigen, zusammen mit dem Publikum genießt sie die Soli ihrer Musiker und der beiden Backgroundsängerinnen. Zum Schluss gibt sie noch einmal alles, singt plattdeutsch zu Bob Dylans »knockin' on heaven's door«, gibt Jeffrey einen Klaps auf den Po und geht mit den Worten: „Ich hatte gut Spaß mit euch.” Ihre Fans auch, die sich schon vor der Zugabe von ihren Sitzplätzen erhoben hatten - die zumindest im Innenraum an diesem Abend fehl am Platz waren. Mitgehen und Tanzen war nicht angesagt, doch das ist laut Ina Müller im Norden ohnehin verpönt: „Wer tanzt, der hat kein Geld zum Saufen.” Ja, dann ...
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Lustvolle Selbstironie
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Wiedersehen nach vielen Jahren
Nicht nur die aktuell 258 Mitglieder schauten bei den Jubiläumsfeierlichkeiten vorbei. Auch viele Ehemalige, die hier früher den Ball übers Netz schlugen, gaben sich die Ehre. „Das ist richtig toll”, freute sich Vorsitzender Guido Autering. „Viele sehen sich heute wieder, die sich seit 20 oder 30 Jahren nicht gesehen haben.”
Einer der Ehemaligen, der zum Jubiläum gekommen war, war Geoffrey Weisner. Er hatte von 1975 bis 1984 seine Jugendjahre beim TC Blau-Weiß verbracht und war dann zu einem Bielefelder Verein gewechselt. „Der hat damals sehr, sehr viele an die Wand gespielt”, erinnerte sich Dietmar Belling, zu der Zeit Jugendtrainer im Club, noch sehr gut an seinen früheren Schützling.
Der im Übrigen nichts verlernt hat. Im vergangenen Jahr war Weisner unter den Top-Ten-Spielern über 45 Jahren gelistet.
Am Samstag allerdings musste sich Weisner mit einem deutlich jüngeren Gegner messen. Dem 28-jährigen Trainer des Vereins nämlich, der das spannende Match in zwei Sätzen (7:5, 6:4) für sich entschied. „Das war ein hartes Stück Arbeit”, räumte der Sieger Dennis Vogt am Ende ein.
Etwas gemächlicher war es zuvor beim Schleifchenturnier zugegangen und gemütlich sollte es auch am Abend werden. „200 Gäste haben sich angemeldet”, freute sich Vorsitzender Guido Autering über die tolle Resonanz auf die Jubiläumseinladung.
Unter den Gästen waren auch die Gründungsmitglieder Helga Kreft, Annette Hennig, Magdalene Bringewatt und Oskar Figge, der als Erster Sportwart der Clubgeschichte im Einsatz war. Sie alle waren vor 50 Jahren live dabei, als Dr. Siegfried Zierenberg den Club am 15. Februar 1963 im Gasthof Bergfeld auf den Weg brachte.
Gut drei Jahre sollten allerdings noch vergehen, bis in Werther die ersten Aufschläge gespielt werden konnten. Mit einem Freundschaftsspiel gegen den TC Lage wurden die ersten beiden Plätze am 1. Mai 1966 eingeweiht.
1973 kamen zwei weitere Plätze und das Clubhaus dazu. Letzteres hatten die Mitglieder extra zum Jubiläum einer gründlichen Renovierung unterzogen. „Günter Bahra und Hans Walkenhorst haben sich bei dem Projekt ganz besonders engagiert”, bedankte sich Vorsitzender Guido Autering bei den beiden engagierten Mitgliedern, die sehr viel Zeit darin investierten, das Clubhaus neu erstrahlen zu lassen.
Nach dem gemütlichen Teil mit Imbiss und kühlen Getränken wurde es wieder sportlich auf der Anlage. Die Jugend traf sich auf den Club-Plätzen, von denen es seit den 1980er Jahren sieben gibt, zum Flutlichtturnier. Am Sonntag machten die Nachwuchsspieler des TC Blau-Weiß zudem die Vereinsmeisterschaft unter sich aus.
¦ Einen Bericht dazu lesen Sie in einer unserer nächsten Ausgaben.
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Große Emotionen auf dem Kirchplatz
Von Christiane Gerner
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Halle.
Die komödiantischen Aspekte wurden ganz klar im Himmel bedient: Der Erzengel Gabriel, den der renitente Komponist Bach von der Wolke der Musiker mit seinem Ausreiseantrag auf die Erde nach Halle um den Verstand brachte, und der Schutzengel Kevin, der die aktuelle Jugendkultur in die gediegene Heroenverklärung um den großen Meister einpflegte. So begann das große Schauspiel und so entließ es auch seine begeisterten Zuschauer in die Nacht. Dazwischen gab es ein Kaleidoskop von Szenen, aufgereiht wie auf einer kostbaren Perlenschnur. Die belegbaren historischen Begebenheiten des großen Johann Sebastian Bach waren kunstvoll zu einem ungeschminkten Lebenskreis zusammengefügt. Der Mann war nicht einfach. Nein, er war in vielen Aspekten ein uneinsichtiger Egoist und kein Menschenfreund. Daraus ergaben sich unzählige Stationen in abhängiger Beschäftigung an feudalistisch-geprägten Stätten in der Provinz. Geboren in Eisenach, als Waise beim Bruder in Ohrdruf, nach kurzer Erziehungszeit in Lüneburg, wurde aus Bach ein Lakai und Musiker am Hof in Sachsen-Weimar, danach Arnstadt, Mühlhausen, wieder Weimar und dann Hofkapellmeister in Anhalt-Köthen. Die längste Zeit dann von 1723 bis zu seinem Tod in Leipzig als Thomaner-Kantor. Zufrieden mit seinen Arbeitsbedingungen konnte er nie sein. Und trotzdem schuf er Werke von himmlischer Schönheit. Wenn auch mit einer Verzögerung von etlichen Jahrzehnten, dank der Wiedererweckung durch Felix Mendelssohn-Bartholdy. Vor allem in Halle, in Westfalen, auch wenn der himmlische Ausreise-Antrag eigentlich das Halle an der Saale meinte. Das Zusammenspiel von Profis wie Schauspieler Martin Neumann und Andreas Bentrup als Bach in verschiedenen Lebensphasen, Valentin Rössl als Schutzengel und Fürst Leopold sowie Kirsten Moritz als gestresster Erzengel Gabriel, Margaretha und Diener Jakob mit 17 ambitionierten Laiendarstellern wie - in tragenden Rollen Laura Kriese und Albrecht Glück - machten den ganz besonderen Reiz des opulenten Volkstheaters aus. Der Kinderchor der Bachkantorei und die reizenden Engelchen des Wichtelchores - warmherzig in Schach gehalten von Martina Hirsch - schwemmten große Sympathie des Publikums auf den Kirchplatz. Das Spektakel hatte etwas Verbindendes. Ohne der hohen Aufgabe von Historizität, Musikgeschichte und Verehrung aus dem Weg zu gehen, schaffte das Team um den Autor und Regisseur Hans-Peter Krüger eine Erdung der Bach-Tage in der Stadt und bei den Menschen. Die Bach-Tage sind in ihrem Jubiläumsjahr wirklich in Halle angekommen. Nichts über den Dingen Schwebendes, nichts Überhebliches und trotzdem der Aufgabe gerecht werdend. Chapeau, es ist gelungen. Natürlich gab es die lautesten Lacher bei «Gerry Weber« oder dem geklauten Mantel der Bürgermeisterin. Warum auch nicht? Doch die berührenden Momente gelangen, wenn es um die menschlichen Herausforderungen ging. Wie gehe ich mit Trauer um? Lasse ich meinen Kindern genügend Freiraum und liebevolle Begleitung angedeihen? Was macht ein praktizierender Musiker, wenn er erblindet? Was ist mit dem Weiterleben bei großen Niederlagen und öffentlicher Missachtung? Dank gilt allen, die den Mut hatten, dieses große Experiment auf die Bühne zu bringen. Die organisatorische Leiterin und Initiatorin Susanne Debour gehört neben allen zuvor Genannten auf jeden Fall dazu.↧
Wunschlos unglücklich
Der Narr - er kommt in Person des im wahrsten Sinne des Wortes armen Seiler-Meisters Sebastian Faden (Martin Lasche) daher. Dass dieser aufgrund seines Schlafwandelns plötzlich im Zimmer von Hannerl (Birte Albrecht) auftaucht - der Auserwählten seines Gesellen Fabian Strick (Nick Maaß) - führt zu allerlei Komplikationen.
Denn nicht genug, dass der Geselle ihm daraufhin Freundschaft, Verbundenheit und Mitarbeit kündigt. Auch Betty (Isabel Sagel), die Tochter der Marketenderin Frau Schnittling (Lisa Steinmann) will von da an nichts mehr wissen von »ihrem« Meister Faden.
Just in diesem Moment und wie gerufen tauchen die »zwei Geister« in Fadens Leben auf. Sie versprechen ihm wohl gewogen zu blieben, so lange er stets nur das Notwendige, nicht aber das Überflüssige begehrt.
Lord Wathfield (Philipp Fussy) nämlich nimmt Lord Howard (Maureen Welter) beim Wort. Schließlich will Howard ja auch Wathfields Tochter Malvina ehelichen. Da gilt es zunächst einmal in Sachen Ehre und Wette Wort zu halten. Auch, wenn dies bedeutet, dass Howard ein persönliches Besitztum nach dem anderen abhanden kommt. Egal, ob Uhr, Ring oder Schloss. Solange jedenfalls, bis Meister Faden doch einmal das Überflüssige begehren sollte.
Das Schicksal will es jedoch, dass Faden sich - gerade dem Ruin entkommen - unsterblich in Emilie (Freya Müller), eine Tochter aus wirklich guten, aber ebenfalls verarmtem Hause, verliebt. Schnell steht fest: Das ist die Frau, die er heiraten will. Für sie bittet er um 10 000 Mark bei seinen guten Geistern und Gönnern. Und erhält auch diese als notwendig erachtete Summe.
Doch mit seiner Ehe und der anspruchsvollen Frau an seiner Seite werden die Begehrlichkeiten immer größer. Bis Meister Faden den noblen Herren aus einer üblen Laune heraus befiehlt, die alten Zöpfe abzuscheiden. Plötzlich ist es vorbei mit aller Gunst. Und da sehen beide, sowohl Meister Faden als auch sein Geselle Strick, nur noch einen Ausweg aus ihrer zurückgekehrten Notlage: den Freitod.
Nein, das sei verraten, soweit kommt es dann doch nicht bei der Inszenierung der Compagnie Charivari, der Theatertruppe der Universität
Bielefeld.
Doch ob die Versuchung des Glücks wirklich für alle Beteiligten gut ausgeht - davon muss man sich schon selbst ein Bild machen. An dramatischer Untermalung mangelt es der Aufführung jedenfalls in keinster Weise. Dafür ist mit Instrumental-Intermezzi auf Gitarre und Akkordeon ebenso gesorgt wie mit einigen Gesangspassagen. „Wir mussten ein Stück mit vielen Rollen finden, die nicht so winzig klein sind”, erklärt Freya Müller, wie die Wahl des Ensembles auf den Dichter Johann Nepomuk Nestroy fiel. Seit Januar haben die zwölf Studenten sich mit »Die beiden Nachtwandler« beschäftigt. Und sind damit nun auf Tournee: am 17. Juli auf der Burg Vlotho, am 18. Juli in der Uni Bielefeld, am 20. Juli in der Druckerei Bad Oeynhausen sowie am 21. Juli um 20 Uhr auf der Sparrenburg. Was »Die Glücksritter« in ein New York des schnellen Dollars versetzte, bei dem das Spiel an der Börse eine große Rolle spielt, erschuf Johann Nestroy in Zeiten der Transition. Die absolu-tistischen Herrscher hatten ausgedient. Demokratische Tendenzen und Unabhängigkeitsbestrebungen brachen sich ebenso Bahn wie die Industrialisierung. Keine Frage: da fällt es manchem nicht leicht, Schritt zu halten und alte Zöpfe abzuschneiden.↧
Wohnungen werden Baulücke schließen
Seit einigen Jahren war die Fläche zwischen Wilhelm-Vinke-Ring und den Geschäftshäusern Berliner Straße 11 sowie 13 (Phoenix und Tedi) im Gespräch für zusätzlichen Einzelhandel - trotz ihrer Lage in zweiter Reihe. Eigentümer Heinz Twelkemeier, der sich als Ratsherr und Geschäftsmann für die Entwicklung des Einzelhandelsstandortes und vor allem der Berliner Straße engagiert, hatte diese Option ins Spiel gebracht. „Denn sie liegt immerhin im zentralen Versorgungsbereich”, sagt der 58-Jährige.
Was nun nicht mehr von Belang ist, denn auf dem 720 Quadratmeter großen Grundstück werden bald Fakten geschaffen. „Einzelhandel ist hier mittelfristig nicht vorgesehen. Dieses Signal habe ich aus der Stadtverwaltung sowie von den Fachleuten der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung aus Köln erhalten, die das Einzelhandelsgutachten für Versmold erstellt hat”, so Twelkemeier. Er wird nun erneut ein Projekt mit dem Rheda-Wiedenbrücker Bauunternehmer Ralph Dahlkemper umsetzen, der in Versmold bereits das neue Geschäftshaus Berliner Straße 5 (Schuhaus Nollmann) gebaut hat.
Twelkemeier verkauft das Grundstück an Dahlkemper, der zwischen Berliner Straße und Wilhelm-Vinke-Ring ein Mehrfamilienhaus bauen wird: In seinem Konzept vorgesehen sind fünf Eigentumswohnungen mit Größen von 81 bis 125 Quadratmetern.
Barrierefrei - aber nicht nur für Senioren geplant
Das Haus wird barrierefrei geplant, „aber es wird kein Altenheim”, wie Twelkemeier beteuert. Doch Gebäude, die solche Standards nicht erfüllten, seien schlicht an der Nachfrage vorbeigeplant - zumal Eigentumswohnungen zumeist eine langfristige Kapitalanlage und Wohnentscheidung darstellten. Das Mehrfamilienhaus wird etwas von der bisherigen Parkfläche für Tedi und Phoenix beanspruchen, die wegfallenden Plätze sollen allerdings auf dem Gelände wieder angebaut werden. Die Zufahrt wird vom Wilhelm-Vinke-Ring aus angelegt. „In der nächsten Woche beginnen hier die Bauarbeiten”, sagt Twelkemeier. „Läuft alles gut, ist der Neubau Ende Februar bis Anfang März 2014 fertig.”
So schnell wird der seit Jahren heiß diskutierte Endausbau von Wilhelm-Vinke-Ring und Schwedengarten sicherlich nicht über die Bühne gehen. Doch nachdem den Anliegern in einer Bürgerversammlung nun drei Varianten vorgestellt wurden, könnte Ende des Jahres die Ausschreibung folgen - die Arbeiten würden dann im Frühjahr oder Sommer 2014 beginnen. Umstritten ist neben einigen gestalterischen Aspekten (Zahl der Parkplätze, Farbe des Pflasters) unter anderem, ob es eine Verbindung zwischen Wilhelm-Vinke-Ring und dem Kundenparkplatz für die Berliner Straße geben soll.
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Herzspezialist hängt weißen Kittel an den Nagel
Dr. Kaufhold, Sie sind gebürtiger Bremer, haben in Berlin studiert und im Klinikum Neukölln als Facharzt der kardiologischen Abteilung gearbeitet. Was hat Sie damals ins beschauliche Steinhagen verschlagen?
DR. WOLFGANG KAUFHOLD: Der pure Zufall! (lacht) Meine Frau ist damals während eines Besuchs in Bielefeld bei der Familie erkrankt und ich bin mit meinem Schwiegervater zu ihr quer durch Ostwestfalen gefahren. Und dabei sind wir auf Steinhagen gestoßen. Am Rathaus stand ein Schild »Hier entsteht ein neuer Marktplatz« - das fand ich interessant. Ich habe mich dann erkundigt, welche Möglichkeiten ich als Kardiologe hier habe und fand genau das, was ich immer gesucht hatte.
Und was war das?
DR. KAUFHOLD: Eine kleinere Stadt vor den Toren einer Großstadt. Mit viel Grün drumherum. Das war mir wichtig.
Sie eröffneten am 1. Juli 1984 ihre Praxis an der Brinkstraße. Wie wurden Sie in Steinhagen »empfangen«?
DR. KAUFHOLD: Sehr freundlich! Wir hatten drei Patienten am ersten Tag. Ich wäre auch todtraurig gewesen, wenn gar keiner gekommen wäre.
Bei drei Patienten blieb es ja bekanntlich nicht. Können Sie uns eine kurze Übersicht über ihre berufliche Entwicklung in Steinhagen geben?
DR. KAUFHOLD: Am Anfang halfen mir meine Frau und eine Arzthelferin. Zunächst habe ich alleine gearbeitet. Da mir die Prävention schon immer sehr am Herzen lag, habe ich 1987 die erste Herzsportgruppe gegründet. Deren Übungsabende fanden in der Turn
halle der Grundschule Steinhagen statt. Daraus ist 1999 in Zusammenarbeit mit meiner Kollegin Dr. Heidrun Flügel die ambulante Herz-Kreislauf-Rehabilitation hervorgegangen. Nach dem Weggang von Dr. Flügel im Herbst 2008 hat Dr. Norbert Buhr zunächst als Vertetung, später dann als dauerhafter Kollege, mit mir zusammengearbeitet. Die erste große Veränderung kam am 1. April 2009, als ich in Kooperation mit der Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde das Medizische Versorgungszentrum (MVZ)
gegründet habe. Die zweite große Veränderung gab es dann im Juli 2010, als das MVZ in das Gebäude der ehemaligen Post umzogen ist. Wir haben uns damit von 340 Quadratmeter auf knapp 600 Quadratmeter fast verdoppelt. Und seit kurzem unterstützt der Kollege Orhan Uzun das ärtzliche Team. Wird es Ihnen schwer fallen, ihre Praxis bald - zumindest als Arzt - für immer zu verlassen? DR. KAUFHOLD: Nein! Ich freue mich auf meinen Rückzug ins Private. Und mal ehrlich: Die Arbeit als selbstständiger Arzt war auch oftmals anstrengend. 40-Stunden-Woche? So was kenne ich gar nicht. Die Arbeit hat mir aber trotzdem immer Freude gemacht. Ich kann auch deshalb beruhigt gehen, weil ich gute Nachfolger in Dr. Buhr und Dr. Uzun gefunden habe. Ich weiß, dass meine Patienten versorgt sind. Stichwort Patienten: Gibt es einen Fall, den Sie nie vergessen werden? DR. KAUFHOLD: Mehrere. Aber ein Patient fällt mir da spontan ein - ein Mann aus Moskau, der extra nach Steinhagen reiste, um sich von mir untersuchen zu lassen, nachdem Freunde mich empfohlen hatten. Ich habe ihn nach kardiologischer Diagnostik zur invasiven Diagnostik in die Schüchtermann-Klinik eingewiesen. Dort wurde ihm dann eine Gefäßstütze in eine der Kranzaterien eingesetzt. Was wird Ihnen sonst aus ihrer 30-jährigen Tätigkeit in Erinnerung bleiben? DR. KAUFHOLD: Vor allem das große Vertrauen, das mir die Patienten immer entgegengebracht haben. Schließlich lasse ich bei ihnen schwerwiegende operative Eingriffe vornehmen. Der Patient an sich kann meine fachliche Kompetenz ja nur schwer einschätzen, er muss mir einfach glauben, dass ich das Beste für ihn tue. Dass zwischen mir und meinen Patienten eine solche Vertrauensbasis entsteht, damit hätte ich am Anfang nie gerechnet. Aus der Klinik kannte ich das gar nicht. So viel Nähe zu den Patienten führt doch sicher dazu, dass Sie oft auf der Straße erkannt und angesprochen werden. DR. KAUFHOLD: Ja und Nein. Viele erkennen mein Gesicht, können es aber im ersten Moment nicht gleich zuordnen. Und wissen Sie, warum? Weil ich keinen weißen Kittel im Supermarkt anhabe. Für meine Patienten gehört der einfach zu mir dazu. Aber Sie sind mittlerweile doch auch außerhalb Ihrer Praxis bekannt. Zum Beispiel durch die Fachvorträge im Rahmen der Herzwoche, die mit gut 500 Zuhörern zum Publikumsmagneten geworden sind. Hätten Sie mit einem solchen Erfolg gerechnet? DR. KAUFHOLD: Erwartet nicht, gehofft schon. Wir haben ja 1999 ganz klein angefangen - mit 50 Zuhörern zum Thema Schlafapnoe im Ratssaal. Im nächsten Jahr waren es schon 100 Zuhörer und beim dritten Mal gingen wir in die Mensa des Schulzentrums, um die erwarteten 100 Zuhörer unterzubringen. Doch es waren über 200 Gäste gekommen, die saßen teils auf dem Boden. (lacht) Der Hausmeister hat mit uns geschimpft und gesagt, wir müssten nächstes Jahr in die Aula. Ich hätte nie gedacht, dass wir die jemals voll kriegen, doch mittlerweile kommen jedes Jahr fast 500 Zuhörer aus der Region. Toll! Und Sie übernehmen die Moderation. Bleibt das auch nach ihrem Ruhestand so? DR. KAUFHOLD: Nein. Dr. Buhr ist auch hier mein Nachfolger. Aber als Zuhörer werde ich sicherlich mit im Saal sein. Sie haben die vergangenen Monate schon einmal genutzt, um sich nach und nach von Ihren Patienten zu verabschieden. Wie waren die Reaktionen? DR. KAUFHOLD: Die meisten waren gerührt, manche haben sogar eine Träne vergossen. Aber alle haben sich für mich gefreut und mir gesagt: »Sie haben es sich verdient«. Und wie wird Ihr verdienter Ruhestand aussehen? DR. KAUFHOLD: Nicht ruhig. Ich lese gerne, höre klassische Musik und bewege mich viel. Seit Jahren gehe ich an fünf Tagen in der Woche 45 Minuten Schwimmen. Außerdem liebe ich es, im Teutoburger Wald zu wandern und ich jage gern. Vielleicht gehe ich auch noch einmal an die Universität und höre mir Geschichtsvorlesungen an. Ach ja, und da ich die mediterrane Küche liebe, möchte ich gerne italienisch Kochen lernen. Da bleibt wohl keine Zeit, dem Berufsleben nachzutrauern, oder? DR. KAUFHOLD: Nein. Ich glaube nicht, dass mir die Decke irgendwann auf den Kopf fällt. Und wenn doch, erinnere ich mich einfach an die stressigen Momente. Dann geht’s wieder.↧
Comeback zur rechten Zeit
Marcel Granollers, Robin Haase, Daniel Gimeno-Traver, Albert Ramos und Jan-Lennard Struff stehen im Einzel-Hauptfeld der mit einer Million Euro dotierten Veranstaltung am Rothenbaum. David Marrero (mit Fernando Verdasco) und Christopher Kas (mit Daniel Brands) treten im Doppel an. Von ihrem Abschneiden wird abhängen, mit welchen Spielern der TC BW Halle zum Doppelspieltag am kommenden Wochenende antritt, an dem zuerst eine Auswärtsbegegnung in Bremerhaven und dann ein Heimspiel gegen Düsseldorf wartet. „Bremerhaven am Freitag liegt geografisch noch günstig. Aber am Sonntag sind viele Spieler schon zum Turnier nach Gstaad in die Schweiz unterwegs”, blickt Liebich auf komplexe Planungen voraus.
Zwei Spieler sind im Haller Team gesetzt: Ruben Ramirez Hidalgo und Potito Starace, beide gegen Burghausen im Einzel erfolgreich, haben für kein Turnier gemeldet. „Das ist schon mal eine gute Basis”, sagt Liebich. Drei andere hingegen fallen definitiv aus: Simone Bolelli, Marcos Baghdatis und Jarkko Nieminen kämpfen mit Blessuren.
Umso mehr freut sich Liebich, dass sich ein anderer am Sonntag erfolgreich zurückmeldete: Christopher Kas bestritt sein erstes Match seit seiner Schulterverletzung, die ihn bei den French Open in Paris zur Aufgabe zwang. Der Dreisatzsieg an der Seite von Starace, der Halle letztlich den Gesamterfolg sicherte, „war extrem wichtig für Kasis Selbstvertrauen”, wie Liebich feststellt. Denn gerade bei seinem Ex-Klub, „wo er fast jeden kennt und alle auf ihn gucken”, stand der Bayer ohne Frage unter besonderem Druck.
Liga-Dino Mannheim findet sich im Abstiegskampf wieder
Liebich hofft nun, dass der 33-Jährige möglichst schnell seinen Rhythmus findet, denn ein Christopher Kas in Bestform „könnte für uns hinten raus noch enorm wichtig werden”. In der zweiten Saisonhälfte, wenn viele Spieler sich nach und nach zu den Turniere in Übersee verabschieden, werden die Karten in der Bundesliga oft noch einmal völlig neu gemischt.
Eine Mannschaft, die traditionell eigentlich zum Favoritenkreis zählt, findet sich nach vier Spieltagen dagegen im Abstiegskampf wieder: GW Mannheim, mit 38 Jahren Zugehörigkeit dienstältestes Mitglied der Eliteklasse, steht mit 1:7-Zählern auf dem vorletzten Platz. Ohne ihre Stars Janko Tipsarevic, Tommy Haas und Jürgen Melzer, die am kommenden Wochenende aufgrund der Top-30-Regelung während des Turniers in Hamburg für die Bundesliga gesperrt sind, unterlagen die Badenser dem Spitzenreiter Aachen 2:4.
Die Partie zeigte darüber hinaus auch, wie wichtig große Namen für die Anziehungskraft der Bundesliga auf das Publikum sind. Kamen vor einer Woche gegen Erfurt noch 4500 Zuschauer nach Mannheim, waren es gegen Aachen »nur« noch 2300.
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Bürgermeisterin wagt sich ans Flötenspiel
Marion Weike hat sich schon für einen Kurs entschieden. „Ich mache beim Blockflötenworkshop mit”, kündigte die Bürgermeisterin an, als sie gemeinsam mit Kurt Ulrich Schäfer von der Volkshochschule das Programm der Reihe »VHS im Sommer« vorstellte, die bald in die sechste Auflage geht.
Der größte Teil der Kurse finden rund ums Haus Werther statt. „Die tolle Atmosphäre hat sich bereits herumgesprochen”, freute sich Schäfer, das längst nicht nur Wertheraner die Angebote wahrnehmen.
Los gehts am Samstag, 20. Juli, von 14 bis 18 Uhr im Haus Werther mit dem bereits erwähnten Blockflötenworkshop, der sich an Anfänger und Wiedereinsteiger richtet. Die Teilnahmegebühr beträgt 12,80 Euro.
Ebenfalls am kommenden Wochenende können sich Interessierte vom 20. bis zum 21. Juli, jeweils 10 bis 16 Uhr, dem Thema »Breath Walk« widmen. Dieser Kurs, bei dem unter anderem verschiedene fließende Dehnübungen vorgestellt werden, findet im Storck-Haus statt. Kosten: 32 Euro.
Das Böckstiegel-Haus und die Deppendorfer Mühle sind Stationen bei einer Führung mit dem Leiter des Böckstiegel-Hauses, David Riedel, und dem Restaurator der Wassermühle, Hannes Baumeister. Treffpunkt ist am Sonntag, 21. Juli, um 16.30 Uhr, das Böckstiegel-Haus an der Schloßstraße 111. Wer dabei sein möchte, zahlt neun Euro.
»Hatha Yoga intensiv« steht von Montag, 22. Juli, bis Donnerstag, 25. Juli, jeweils von 18.15 und 19.45 Uhr oder zwischen 20 und 21.30 Uhr im Haus Werther auf dem Programm. Die Teilnehmer lernen sanfte Übungen kennen, durch die der Atem befreit und die Gedanken zur Ruhe kommen sollen. Die Teilnahme kostet 32 Euro.
Computerkenntnisse am eigenen Laptop auffrischen und erweitern ist das Thema am 22., 24., 26., 29. und 31. Juli jeweils von 9.30 bis 12 Uhr im Haus
Werther.
Der effektive Datenschutz im Internet wird genauso behandelt wie Wikipedia, Youtube oder Homebanking. Kosten: 64 Euro. Inlineskating für Kinder zwischen sechs und elf Jahren wird vom 23. bis zum 24. Juli jeweils von 9.30 bis 11.45 Uhr an der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule geboten. Kosten: 21,60 Euro. Ebenfalls an Kinder richtet sich der Filz-Kurs am Mittwoch, 24. Juli, 15 bis 18 Uhr, im HausWerther.
Kosten: 15 Euro. Eine naturkundlich-historische Wanderung nachWerther-Isingdorf
bietet Hans-Jürgen Wächter am Sonntag, 28. Juli, an. Los gehts um 10 Uhr vom Böckstiegel-Haus aus. Diese Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. An Anfänger richtet sich der Kurs Afrikanisches Trommeln, der am Samstag, 3. August, 11 bis 16 Uhr, im Haus Werther angeboten wird. Die Instrumente werden gestellt, die Teilnahmegebühr beträgt 28,80 Euro. Anmeldungen für die verschiedenen Kursangebote nimmt die Volkshochschule Ravensberg ab sofort unter ` (0 52 01) 81 09-0 entgegen. Per Mail ist die VHS unter post@vhs-ravensberg.de erreichbar. Weitere Infos gibts im Internet.↧
„Anerkennung für grüne Arbeit”
An die 15 Ausgezeichneten gewandt sagte Sylvia Löhrmann: „Sie sind Vorbild für uns alle. Sie leben uns Werte wie Solidarität, Toleranz und Zivilcourage vor. Wir brauchen Menschen wie Sie, denn Sie geben unserer Gesellschaft ein menschliches Antlitz.”
Helga Lange hat grünen Idealen seit weit über 30 Jahren ein Gesicht gegeben. Sie lässt sich im Spektrum der ökologisch orientierten Partei weder bei den Fundis, noch bei den Realos einordnen. Die 63-Jährige kann hartnäckig für ihre Überzeugungen streiten, aber auch Kompromisse vertreten, um großen Zielen in kleinen Schritten näher zu kommen.
Batteriesammelstelle am Dixi eingerichtet
„Der Klimawandel ist ein ganz wichtiges Thema”, sagt die Frau, die sich in Halle schon vor ihrem Ratsmandat für Mülltrennung eingesetzt hat. „Am Dixi haben wir damals die erste Batteriesammelstelle eingerichtet”, sagt Helga Lange und ergänzt: „Wir haben auch das erste Müllkonzept für den Kreis geschrieben - heute ist das selbstverständlich.” Gekämpft hat sie auf Kreisebene gegen die Errichtung einer Müllverbrennungsanlage. „Wir sind damals unter Polizeischutz in den Kreistag geführt worden, das werde ich nicht vergessen”, sagt die engagierte Kämpferin im Rückblick auf die massiven Protestaktionen.
Als ein Highlight ihre politischen Laufbahn bezeichnet Helga Lange die Umwandlung des ehemaligen Kreishauses zum Haller Rathaus. Damals, so die Grünen-Politikerin, wollte der Kreis das Haus verkaufen. „Wir haben uns zusammen mit der CDU um Bürgermeister Jürgen Wolff dafür eingesetzt, dass die Stadt das Gebäude erwirbt”, schildert die Haller Ratsherrin einen für die damalige Zeit fast revolutionären Vorgang. Nicht wenige Politiker misstrauten den Grünen und rechneten nicht damit, dass der Haushalt mit den Stimmen der Konservativen und der noch jungen Partei verabschiedet wird. Dass es genau so kam, stand für die Haller Politikerin jedoch außer Frage: „Wenn man mit den Grünen und mit Helga Lange eine Verabredung trifft, dann halten sie sich auch daran.”
Ganz besonders am Herzen lag und liegt der 63-Jährigen der öffentliche Nahverkehr und speziell der Haller Willem, für dessen Reaktivierung sie sich sehr eingesetzt hat. Auch wenn es im Moment nicht realistisch erscheint, so möchte sie auch die Realisierung einer weiteren Herzensangelegenheit noch erleben: Den Nationalpark Teutoburger Wald. „Ich möchte meine Enkelkinder an die Hand nehmen und ihnen den Park zeigen”, sagt sie mit einem Lächeln und kehrt dann sofort wieder zu ihrer politischen Arbeit in der Lindenstadt zurück. „Es gibt noch ganz viel zu tun” sagt sie und ergänzt: „Wir müssen für Halle ein Grünflächenkonzept entwickeln und ich möchte, dass wir eine Gesamtschule bekommen, in der wir alle Kinder zusammenbringen, in der alle Kinder zusammen lernen können.”
Viele Jahre gegen die A 33 gekämpft
Dass sie gestern das Bundesverdienstkreuz in Düsseldorf im Beisein ihres Mannes und ihrer Tochter Annkathrin entgegennehmen durfte, betrachtet Helga Lange nicht nur als persönliche Auszeichnung: „Ich sehe das als Anerkennung für die grüne Arbeit mit den Fraktionen, den verschiedenen Teams und der Familie, die mich immer unterstützt hat. Ich fühle mich in diesen Gruppen wohl, in denen wir so selbstverständlich gleichberechtigt miteinander umgehen.”
Auch die A 33 war und ist ein zentrales Thema im Leben von Helga Lange. Viele Jahre hat sie gegen den Bau des umstrittenen Projektes gekämpft. Als klar war, dass sie gebaut wird, hat sie sich für eine möglichst schonende Realisierung eingesetzt, um die Umweltschäden im Sinne kommender Generationen so gering wie irgend möglich zu halten ...
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Metzger lassen Muckis spielen
Die Strategie, Profis zu fotografieren hatte das Marketingteam im vergangenen Jahr über Bord geworfen und stattdessen echte Metzger posieren lassen. „Die Resonanz auf die 4000 Kalender war so positiv, dass wir dabei bleiben”, erzählt Philipp Staat vom Reinert-Team. 58 Fleischer im Alter zwischen 19 und 53 Jahren aus ganz Deutschland hatten sich für das Shooting beworben und sieben wurden von einer überwiegend weiblich besetzten Jury ausgewählt. Ein Dressman musste sich nicht erst qualifizieren. Vorjahresmodel Andreas Laue kam so gut bei den Mädels an, dass er von den Reinert-Facebookfans zum Fleischer des Jahres gewählt wurde und damit automatisch mit dabei war. Der Oberfranke wird das Titelbild des neuen Exemplars zieren. Ab 2014 wird er der Jahresbegleiter für viele Fleischereifachverkäuferinnen sein. Zu kaufen gibt es die begehrten Kalender übrigens nicht. Sie werden nur an ausgewählte Kunden und Partner ausgegeben.
Für den Kalender 2014 haben die Werbeexperten sich wieder eine Neuerung einfallen lassen. Die Bilder haben diesmal nichts mit dem Arbeitsleben der Männer zu tun. Sie zeigen den Menschen hinter dem Metzger. Ihre ganz private Seite. Die Fleischer präsentieren sich unter anderem auf der Sonnenliege, in der Hobbywerkstatt, beim Grillen, Bügeln, im Fitnessraum oder unter der Dusche.
Auch Marc Graser hatte sich beworben und ist zu seiner Freude nach Rheda-Wiedenbrück in die Villa der Familie Forthaus zum Shooting eingeladen worden. Sein großes Hobby ist, wie offensichtlich auch bei allen anderen Auserwählten, das Trainieren im Fitnessstudio. Make-up-Artistin Kim Kemper braucht heute niemandem ein »Sixpack« zu malen. Denn eine Menge Muskeln hat jeder der Teilnehmer mitgebracht. Gekonnt setzt sie die nackten Oberkörper lediglich mit Wasser ins rechte Licht.
Chefin meldet gut gebauten Fleischer zum Shooting an
Die Männer erleben hautnah, wie groß der Aufwand eines professionellen Fotoshootings wirklich ist. „Das hätte ich nie gedacht. Die Technik und das ganze Drumherum sind hochinteressant”, sagt Jürgen Armbruster. Der Fleischer ist in der Nähe von Tübingen beheimatet und wurde von seiner Chefin zum Casting angemeldet. In den erotisch angehauchten Kalenderblättern zeigen er und seine Kollegen nicht nur jede Menge nackte Haut, sondern machen zudem Werbung für ihr Handwerk.
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Er wächst, und wächst, und wächst
Von Anja Hanneforth
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Werther.
Die Wiese sieht aus, als ob sie kurz vor der Heuernte stünde. In diesem Jahr noch kein einziges Mal gemäht, sind die höchsten Halme fast eineinhalb Meter hoch. Dabei handelt es sich keineswegs um eine landwirtschaftliche Fläche, sondern den Garten eines Mehrfamilienhauses am Flachskamp. Einige der Mieter sind inzwischen so verärgert über den Zustand des Rasens, dass sie sich anwaltlichen Beistand geholt haben. Der Vermieter hingegen sieht die Vorwürfe gelassen: „Die Bewohner haben die Terrassen und Balkone gemietet, nicht den Rasen. Den dürfen sie gar nicht benutzen”, sagte eine Sprecherin des Vermieters auf Anfrage des Haller Kreisblatts. Der Anblick des Rasens ist für eine Innenstadtlage wie die am Flachskamp wahrlich selten. Die Halme enorm hoch, in einer Ecke des Grundstücks lagert noch der Rasenschnitt vom vergangenen Jahr. Da sei die Fläche genau einmal gemäht worden, erzählen die Mieter. Was sie besonders auf die Palme bringt ist die Tatsache, dass es der Vermieter, obwohl mehrfach kontaktiert, offenbar nicht für nötig hält, hier zu mähen. Kurios obendrein, dass sich in einem Abstellraum im Erdgeschoss des Hauses, gut sichtbar hinter einem Fenster, ein Mäher befindet. „Doch einen Schlüssel für den Raum haben wir nicht, will uns der Vermieter auch nicht geben”, beklagt Petra Freiensehner. Dabei wäre alles so einfach, sagen die Mieter. Notfalls würden sie selbst den Rasen mähen, so groß sei die Fläche ja nicht. Das Stutzen der Hecke im Eingangsbereich würden sie ohnehin schon übernehmen, „sonst käme man nämlich schon nicht mehr ins Haus”, so Petra Freiensehner. Mieter wollen die Situation nicht länger tolerieren Inzwischen hat die überwucherte Wiese allerdings zu ersten gesundheitlichen Beeinträchtigungen geführt. Die die Mieter nicht mehr bereit sind, länger zu tolerieren. Abgesehen davon, dass sich ein Kind einen Zeckenbiss zugezogen hat, ist Mieter Klaus Herzig wohl am schlimmsten betroffen. Er hat ein Augenleiden, befindet sich wegen einer künstlichen Linse in ärztlicher Behandlung. Er sitzt gern auf der Terrasse, müsste dies aber eigentlich unterlassen, da der Pollenflug durch die Gräser so stark ist, dass er sich ständig die Augen reiben möchte. „Das soll ich aber unbedingt vermeiden”, schildert er den Rat seines Augenarztes. Und so muss er sich die Augen auswaschen, um dem ständigen Juckreiz zu begegnen. Weil der Vermieter sich nicht rührt und niemanden mit dem Mähen beauftragt, hat Klaus Herzig inzwischen einen Anwalt eingeschaltet. Mit einem Schreiben vom 10. Juli wendet sich dieser nun an den Vermieter mit der Androhung, aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigungen Schadenersatzansprüche geltend zu machen »für den Fall, dass sich durch Ihr Verhalten der Heilungsprozess meines Mandanten nachhaltig verzögert oder gar verschlechtert«, wie es in dem Schreiben heißt. Darüber hinaus schreibt der Anwalt, der Vermieter käme als Eigentümer des Hauses seiner Verkehrssicherungspflicht nicht nach, und droht nun mit einer um acht Prozent geringeren Mietzahlung wegen Nichtnutzbarkeit der Terrasse - zunächst für den Monat August, sollte der Rasen nicht bis spätestens zum 24. Juli gemäht sein. „Wir sind gespannt, was passiert”, sagen Klaus Herzig und Petra Freiensehner. Im Mietvertrag, erzählen sie, wäre übrigens die Rubrik »Gartenpflege« bei den Hausnebenkosten aufgelistet. In der jüngsten Abrechnung allerdings nicht mehr. Die Sprecherin des Vermieters sieht die Situation ganz anders: „Wo steht geschrieben, dass wir den Rasen mähen müssen?”, fragt sie. Sie hätten den Rasen nicht vermietet, die Mieter dürften ihn also gar nicht betreten. „Wir werden mähen, wenn wir das wollen”, gibt sie bekannt. Und bezeichnet mögliche Schadenersatzforderungen der Mieter schlicht als „Quatsch”.↧
Ein Mann mit Mut zu klaren Worten
Denn Dirk Kurhofer ist nachdenklich und durchaus selbstkritisch, wenn es um seinen eigenen Berufsstand geht: „Als Lehrer muss man Humor und Konsequenz besitzen.” Die Kinder müssten erfahren, »was der sagt, das ist auch so«, betont er und fügt dann an: „Bei der Konsequenz hätte ich noch etwas Luft nach oben gehabt.” Auch in anderer Hinsicht geht er mit sich und den Kollegen ins Gericht. „Alle Kinder kommen hochmotiviert in die Schule”, sagt er. „Aber viele Lehrer, auch ich, kriegen es problemlos hin, diese Anfangsmotivation in kurzer Zeit auf null zu fahren.” Gleichzeitig blieben die Rahmenbedingungen weit hinter den pädagogischen Möglichkeiten zurück, sagt er im Hinblick auf Klassengrößen und Lehrerzahl.
Dirk Kurhofer hat immer über den Tellerrand geblickt - um das zu sehen, genügt ein Blick auf seinen Lebenslauf. Nach dem Studium zum Grund- und Hauptschullehrer mit Schwerpunkt Mathematik begann der gebürtige Brackweder seine berufliche Laufbahn 1972 in
Bielefeld.
Zunächst im Stadtteil Oldentrup, dann war er zehn Jahre an der Hauptschule in Baumheide tätig, einem Ortsteil, der bis heute seinen Ruf als Problemviertel beibehalten hat. Nach zehn Jahren stand ein Richtungswechsel an. Nun waren es nicht mehr Schüler, sondern vornehmlich Lehrer, die Kurhofer als Fachleiter für Mathematik am Bielefelder Primarstufenseminar unterrichtete. „Das war eine spannende Zeit, denn durch die Unterrichtsbesuche bei den angehenden Lehrern habe ich viele Schulen kennengelernt”, erinnert er sich. Weniger schön war jedoch die Erkenntnis, wie wenig anerkannt der Beruf des Grundschullehrers bis heute ist. „Um den Kontakt zur Praxis nicht zu verlieren, musste ich parallel zur Fachleitertätigkeit einige Wochenstunden an einer Grundschule unterrichten”, sagt er und erzählt, wie er auf einmal von den Nachbarn ignoriert wurde. „Erst später habe ich erfahren, dass sie dachten, ich habe mir etwas zuschulden kommen lassen, da ich in ihren Augen vom Haupt- zum Grundschullehrer degradiert worden bin.” Dabei konnte von Degradierung keine Rede sein. Denn der Fachleitertätigkeit folgte die Übernahme eines Hauptseminars, in dem Kurhofer Lehramtsanwärter unterrichtete. 15 Jahre blieb er in der Lehrerausbildung, dann wechselte er als Leiter an die Vogelruthschule, eine Brackweder Grundschule mit rund 360 Kindern. Von dort kam Kurhofer zum Schuljahr 2002/03 an die Grundschule Oesterweg. Freude daran, anderen Kollegen Wege aufzuzeigen Doch die Freude daran, anderen Kollegen Wege aufzuzeigen, wie Kinder mit Spaß das Einmaleins lernen, blieb dem Pädagogen Zeit seines Berufslebens. Mit seiner Frau Silvia Szacknys-Kurhofer bietet er bis heute Fortbildungen für Lehrer an. Besonders eine Fortbildung in Brasilien ist ihm in Erinnerung geblieben. In Sao Paulo gab das Paar ein Seminar »Entdeckendes Lernen in Mathematik«. Aus Brasilien, Argentinien und Uruguay reisten dazu Lehrer an, die im deutschen Auslandsschuldienst in Südamerika tätig waren. „Im Anschluss sind wir privat noch nach Rio geflogen. Dort habe ich den schönsten Urlaub meines Lebens verbracht”, schwärmt Kurhofer. Seiner Frau, „die viel mutiger ist als ich”, habe er es zu verdanken, nicht nur die Copacabana, sondern auch weniger schöne Viertel der Sechs-Millionen-Stadt gesehen zu haben. „Da wird man schon nachdenklich”, sagt er. Ein weiterer Meilenstein in Dirk Kurhofers beruflicher Laufbahn war die Abgabe des Status einer evangelischen Bekenntnisschule in Oesterweg, als es darum ging, ob sie mit der Grundschule Bockhorst zusammengelegt werden sollte. „Das war damals eine Frage der Standortsicherung”, sagt Kurhofer und schmunzelt. Denn während sich die Fusion mit Bockhorst zerschlug, ist durch den geänderten Status heute die Fusion mit Peckeloh zur Gemeinschaftsgrundschule möglich. „Allerdings sind wir dieses Mal die kleinere der beiden Schulen - und die Grundschule Oesterweg wird es nicht mehr geben”, sagt er. Der Satz von dem weinenden und dem lachenden Auge, mit dem man gehe, sei trotzdem Quatsch, sagt er. „Ich gehe nicht mit Glücksgefühlen, dafür hänge ich viel zu sehr an dem Beruf.” Und mittlerweile auch am Standort Peckeloh. „Besonders die Fußballbegeisterung hier ist ansteckend. Seitdem ich hier bin, gucke ich jeden Montag in der Zeitung, wie die erste Mannschaft gespielt hat.” Wirklich wichtig für Dirk Kurhofers Liebe zum Lehramt sind jedoch nur die Kinder. „Es macht so viel Spaß, zu sehen, wie aus den verschüchterten Wesen, die am ersten Schultag an Mamas Hand kommen, in nur vier Jahren selbstbewusste junge Menschen werden.” ¦ Über die Nachfolge von Kurhofer entscheidet die Bezirksregierung erst in den kommenden Tagen.↧
Der DLRG schwinden die Mitglieder
„Unsere Satzung war 28 Jahre alt. Die Zeit war reif für Änderungen”, berichtete Vorsitzende Heike Schiller. Auf die Mitglieder haben die beschlossenen Änderungen allerdings kaum Auswirkungen. In erster Linie ging es um »angegraute« Ämterbezeichnungen. Aus dem bisherigen Technischen Leiter ist nun beispielsweise der »Leiter für den Bereich Einsatz« geworden.
Im Einsatz werden zahlreiche Mitglieder auch in den Ferienwochen sein, um für die Sicherheit von Badegästen zu sorgen. Nicht nur an der Ostsee, sondern auch direkt in
Steinhagen.
So sind Jonas und Fabian Tente, Marilena Skodda, Marcel Schäper, Linus Sandbothe und Leif Grünert regelmäßig im Waldbad als Wachgänger für die Gemeindewerke tätig. Und müssen flexibel sein: „Wir arbeiten auf Abruf”, erläuterte Marilena Skodda. Abgerufen von der Vorstandsarbeit wurde zudem Ralf Tente. Allerdings freiwillig. „Es gibt genug Tentes im Vorstand”, so der bisherige Vize-Vorsitzende, dessen Aufgaben nun von Jörg Bannasch übernehmen wird. Denn neu ins Vorstandsteam wurden Fabian Tente als Jugendwart und Jonas Tente als Leiter Einsatz berufen. Ebenfalls neu ist die Leiterin im Bereich Ausbildung, Tanja Neudecker. Die Vorsitzende Heike Schiller, Geschäftsführerin Marion Skodda, Jugendwart Tom Skodda, Kassierer Achim Holtgreve und Vize-Geschäftsführerin Sabine Tente machen das geschäftsführende Vorstandsteam komplett. Finanziell steht die DLRG-Ortsgruppe gut da. Nach der Beitragserhöhung „konnten wir Rücklagen für ein neues Fahrzeug bilden”, erklärte Heike Schiller. Gemeinsam mit dem DLRG-Bezirksvorsitzenden Hans-Albert Lange zeichnete sie langjährige Mitglieder für ihre Treue aus. Seit 25 Jahren etwa sind Hans Pister und Karsten Griese dabei. Vier Jahrzehnte Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft gehen auf das Konto von Marlies Vorderwisch und Günter Kretschmer. Seit zehn Jahren sind dabei: Bettina Blume, Thomas Blume, Elke Brentrup, Peter Eichhorn, Susanne Eichhorn, Kai Funke, Elisabeth Gaese, Karl-Ludwig Gaese, Annette Gundel, Frank Kleen, Frederik Lüking, Julia-Christin Tucholski, Alina Wippich, Annelies Wippich, Sebastian Wippich, Werner Wippich, Lea Wolff. Darüber hinaus bedankte sich der scheidende 2. Vorsitzende Ralf Tente mit einem Buchgutschein bei Kurt Skodda für seinen „Einsatz als Vereinsfotograf, Freitagskoch und IT-Spezialist”. Insgesamt zählt die DLRG-OrtsgruppeSteinhagen derzeit 406 Mitglieder. Die Zahl ist seit 2009 (487)
rückläufig. 2011 waren es noch 454. Den deutlichsten Rückgang gab es im Bereich der Sieben- bis 14-Jährigen. In dieser Gruppe schmolz die Zahl seit 2009 von 224 auf 144. Dafür legten die Steinhagener Lebensretter bei den 19- bis 26-Jährigen deutlich zu: Dort hat sich die Mitgliederzahl seit 2009 von 31 auf 64 mehr als verdoppelt. Nach den Sommerferien geht die Ortsgruppe wieder an den Start. Kinder und Jugendliche trainieren immer freitags von 16.15 bis 19.15 Uhr im Hallenbad. Die über 16-Jährigen halten sich mittwochs von 19.30 bis 21.30 Uhr für ihre lebensrettenden Aufgaben fit. Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen, zu diesen Zeiten im Hallenbad vorbeizuschauen.↧
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14 Titel für SC Steinhagen-Amshausen
SC
Steinhagen-Amshausen
Bent Buttwill bestätigte seine acht Wochen konstant starke Form. Schon beim Start über 100 m Brust setzte er sich von seinem Vereinskollegen Fabian Joel Kwaßny (beide Jahrgang 1998) ab und siegte in 1:12,67 Minuten. Kwaßny wurde Dritter (1:18,01). Über 200 Meter katapultierte sich Buttwill mit OWL-Jahrgangsrekord von 2:38,04 als Jahrgangssieger auf Rang drei der offenen Wertung und Platz 22 der deutschen Rangliste. Celestina Kansy verbuchte vier Mal Gold, darunter 1:20,98 über 100 m Brust. Karolin Kuhlmann (beide 1995) musste den Titel im Schmetterlingssprint zwar kampflos abgeben, sicherte sich nach einwöchiger Klassenfahrt aber dennoch drei Titel, darunter 1:07,39 über 100 m Schmetterling. Ihre gute Form auf der Brustlage unterstrich Maren Justus in 1:23,13 mit Silber ebenso wie Fabius Schubert (beide 94) in 1:11,32. Stark waren auch dessen 100 m Freistil (2./0:55,85). Mit großem Abstand holte sich Theresa Pollvogt (96) die 100 m Schmetterling in 1:12,46. Robin-Alexander Krieger (2000) »explodierte« derweil mit 1:05,38 (2.) über 100 m Freistil und 1:19,11 (3.) im Rückenstil. Zweimal aufs Bronze-Treppchen hüpfte Ida Heitmann (1998) - über 100 m (1:21,36) und 200 m Rücken (2:53,64). Stark auch die Steinhagener Leistungen im Jahrgang 2001: Nach Platz vier über 100 m Schmetterling (1:32,98) langte Christina Cordes beim 200 m Debüt als Zweite in 3:38,60 zu. Mit dem 100 m Rücken-Sieg (1:30,94) rundete sie den guten Eindruck ab. Ebenfalls über 100 m Schmetterling schlug Kevin Kailing mit Silber in 1:31,82 zu und lieferte darüber hinaus starke Bronze-Auftritte auf beiden Bruststrecken ab. Im Zweikampf der 2003er siegte Ella Wagner, die unter anderem OWL-Jahrgangsrekord über 200 m Lagen in 3:19,09 Minuten schwamm, hauchdünn mit einem Punkt vor Anna Waltermann. Weitere Ergebnisse - 50 m Schmetterling (offen): T. Pollvogt 5./0:31,43, C. Kansy 3./0:29,62; 100 m Freistil: M. Justus 3./1:07,51, K. Kuhlmann 1./1:01,60, F.-J. Kwaßny 5./1:03,89; 200 m Freistil: Bette Buttwill (2002/ 6./3:02,34); 400 m Freistil: F. Schubert 3./4:38,89, N. Kombrink (2000) 4./5:57,31, L. Waltermann (2001) 6./6:10,74; 200 m Lagen: R.-A. Krieger 3./2:49,50; 100 m Rücken: T. Neugebauer (2001) 7./1:32,97; 100 m Brust: A. Eisenhardt (2000) 4./1:33,95; L. Waltermann 4./1:38,20; 200 m Brust: A. Eisenhardt 6./3:24,86, J. Kalivoda 4./1:28,83; J. Kalivoda 5./3:16,56; 100 m Schmetterling: N. Kombrink 5./1:29,69; 4 x 100 m Lagen: 2./4:53,81; 4 x 100m Freistil: 2./4:18,48. Zweikampf: Elina Eisenhardt (2003/9. mit Lagenbestzeit von 4:08,74). SV Halle Gleich vier Vereinsrekorde des SVHalle fielen in Herford. Seit 1989 stand der Rekord über 400 m Freistil von Annegret Albersmann in den Listen - Jana Schumacher (1997)
unterbot ihn um zwei Hundertstelsekunden und freute sich zudem über den vierten Platz bei den Meisterschaften. Über 50 m Freistil erschwamm sich Svea Lüdorff (1996) in 0:29,50 den Langbahnrekord, der bisher von der jetzigen SCSA-Schwimmerin Karolin Kuhlmann gehalten wurde. Außerdem holte sich Lüdorff die Jahrgangstitel über 100 und 200 m Brust. In der »Königsklasse« der Staffeln über 4 x 200 m Freistil schwammen Jana Schumacher, Anna Stoppenbrink, Laura Schmidt und Svea Lüdorff in Vereinsbestzeit zu Bronze und behaupteten sich in derselben Besetzung über 4 x 100 m Freistil als Sechste. Gleiches galt für Marceline Daukant, Svea Lüdorff, Anna Stoppenbrink und Jana Schumacher über 4 x 100 m Lagen. Geburtstagskind Daukant (1999) bereitete sich mit Platz fünf über 200 und Bronze über 100 m Rücken ihr eigenes Geschenk. Bei den Herren musste sich Jakob Bertelsmann (1999) über 100 und 200 m Brust mit Platz vier und fünf begnügen, durfte sich Jan Zeller (2001) über 100 und 200 m Schmetterling jeweils über Bronze freuen. Im Zweikampf des Jahrgangs 2003 belegte Johanna einen hervorragenden 10. Platz im großen Teilnehmerfeld.↧
Ein Guter für die Frösche
„Wir wollen weiter oben dabei sein, und dafür müssen wir was tun”, begründet Horst Grube, weshalb Trainer Dirk Elschner und er selbst den Transfer auf Steinkühlers Tipp hin abwickelten. Loxtens Obmann hat Peters selbst noch nicht spielen gesehen, deshalb möchte er sich mit einer Einschätzung der Leistungsfähigkeit des Torhüters vorerst zurückhalten. Es dürften allerdings kaum Zweifel daran bestehen, dass der 24-Jährige eine Verstärkung für den Tabellenzweiten der vergangenen Saison darstellen wird.
Vier Torhüter waren in der Spielzeit 2012/13 für die TSG im Einsatz, die größten Spielanteile hatte Peters. Dass es nicht noch mehr wurden, hängt mit einer Burn-out-Erkrankung zusammen, die den Keeper im November des vergangenen Jahres dazu zwang, zumindest im Training kürzerzutreten. Bevor er nach Bielefeld kam, spielte Peters für die Ahlener SG in der Oberliga, weitere Stationen waren die Ibbenbürener Spvg. und der TV Kattenvenne. Der 1,89-Meter-Mann gilt auch im Tor als eher ruhiger Typ, er ist kein Zappler oder Tänzer, sondern einer, der es vor allem versteht, gut zu stehen.
Den Wechsel nach Loxten strebte der technische Zeichner an, weil er kürzlich eine neue berufliche Herausforderung angenommen hat. Zudem mochte er die Fahrten von seinem Wohnort Kattenvenne nach Bielefeld nicht mehr machen, nachdem die Fahrgemeinschaft mit Ex-Trainer Micky Reiners, dem ebenfalls nach Menden-Lendringsen gewechselten Thorben Lommel und Steinkühler geplatzt war. Nach Loxten sind es für Peters nun vergleichsweise bescheidene 25 Kilometer.
Inklusive des Neuen verfügen die »Frösche« damit über drei Torhüter für die kommende Verbandsliga-Saison, in die sie am 14. September mit einem Heimspiel gegen HSV Minden-Nord starten werden: Marco Possehl und Bastian Latussek bildeten in der vergangenen Spielzeit eines der stärksten Gespanne der Liga. Für die beiden bisherigen Keeper und Trainer Elschner ist die jetzt entstandene Situation nicht einfach. Das weiß auch Grube. „Es tut mir irgendwie auch leid, aber wir mussten die Chance mit Peters einfach ergreifen”, sagt er.
Es würde nicht verwundern, wenn einer der Torhüter den Verein in Kürze verließe. Latussek beschäftigt sich nach HK-Informationen bereits mit einer kurzfristigen Rückkehr zu seinem Heimatverein, dem Bezirksligisten Spvg. Hesselteich.
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Lecker geht auch ohne Tierisches
„Tieren zu helfen ist das eine, sie zu essen etwas anderes”, sagt Thomas von Essen, der Vereinsvorsitzende. Er und seine Mitstreiter wollen in erster Linie dazu beitragen, bekannte Verhaltensmuster aufzubrechen. „Nur weil etwas immer so war, muss es nicht auch so bleiben”, sagt von Essen.
Deshalb haben die Vereinsmitglieder zunächst mit einer alternativen Kochstunde in der Schulküche begonnen. Dort haben sie den Schülern gezeigt, wie man allerhand Schmackhaftes auch ohne Fleisch oder Tierprodukte herstellen kann. Vegan eben. Was auf den ersten Blick wie ein klassischer Mettigel ausschaut, ist in Wahrheit nur aus Gemüsebrühe, Reiswaffeln, Tomatenmark und Zwiebeln entstanden. Salate, Soßen und Dipps und nicht zuletzt eine Lage Muffins verzehrten die Schüler gemeinsam - alles ohne Milch, Eier und Ähnliches.
„Wir wollen die Schüler jetzt nicht zu Vegetariern oder Veganern umerziehen”, sagt Sabine Quambusch, „möchten aber aufzeigen, welche Möglichkeiten es gibt. Wir wollen die Jugendlichen da abholen, wo sie stehen. Und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger drohen.”
An das Kochen und Essen schloss sich gestern eine umfangreiche Infostunde an. Denn Tierschutz hat viele Facetten: Von der Massentierhaltung über Tierversuche bis hin zum Tragen von schicken Pelzen.
„Wusstest du eigentlich schon, dass . . .”, sei das Motto erklärt Marcel Tong, der 2. Vorsitzende des bundesweit agierenden Vereins. Er zeigte Proben von Kosmetika, die, garantiert ohne an Tieren getestet worden zu sein, erhältlich sind. Dass auch für viele Zigarettenmarken Tierversuche gemacht werden, das wussten die Schüler bislang ebenfalls nicht.
Der Verein mit Sitz in Wülfrath hat sich erst im Herbst gebildet, doch alle Mitglieder haben vielfältige Erfahrungen im Tierschutz. Ihr Schwerpunkt liegt im Auslandstierschutz. „Wir wollen helfen, jene Tiere auf den Straßen zu versorgen, die es sonst allein nicht schaffen”, sagt Thomas von Essen und denkt dabei zum Beispiel an Hunde in Rumänien. Die Realschüler fanden den gestrigen Projekttag toll.
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Genussvolle Premiere am Schloßweg
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Halle-Hörste (rolf).
„Was hier los ist”, ruft eine Besucherin erstaunt beim Blick auf die voll besetzten Plätze vor der reichhaltigen Kuchentafel aus. Auch Gastgeberin Petra Linnenbrügger ist begeistert: „Es läuft super. Viele nette Menschen sind gekommen und es haben sich schon viele tolle Gespräche ergeben.” Der erste »Tag der offenen Gartenpforten« von Petra und Burkhard Linnenbrügger am Schloßweg 10 in Hörste war ein großartiger Erfolg. An die 700 Besucher, viele davon mit dem Fahrrad gekommen, hatten sich auf den Weg nach Tatenhausen gemacht, um die 3000 Quadratmeter große Gartenlandschaft inmitten von Feldern zu erkunden. In der Woche zuvor hatte Petra Linnenbrügger zusammen mit ihrem Mann Burkhard und dem befreundeten Gartenliebhaber Ralf Dunkelberg noch einmal jede freie Minute investiert, um den noch jungen Garten am Schloßweg für die Besucher herauszuputzen und alles für den Sonntag vorzubereiten. Auf dem Rasen installierten die Gastgeber noch ein pfiffiges Arrangement für sonnige Tage mit einem alten Waschtisch und einer Dusche. Auf dem Tisch steht ein altes Holzfenster auf der einen Seite für den Blick in die freie Landschaft und auf der anderen für die Sicht auf das Haus, in dessen Mauern es viele Jahre seine Funktion erfüllt hat. Groß war das Interesse der Besucher an der Konzeption des Gartens und an den Heilkräutern, denen die besondere Leidenschaft von Petra Linnenbrügger gilt. Reißenden Absatz fanden die Tortenkreationen von Ralf Dunkelberg. Das Kuchenbuffet war bereits um 15.30 Uhr ausverkauft. Petra Linnenbrügger: „Wir haben dann auf Plan B umgestellt und Kekse zum Kaffee gereicht.” Angesichts der großen Resonanz und der positiven Rückmeldungen gedenkt die Heilpraktikerin das Projekt »Offene Gartenpforten« zu einem Dauerbrenner zu machen. Doch nun ist erst einmal wieder Ruhe angesagt am Schloßweg und die »im Moment nicht benötigten Küchenkräuter«, landläufig auch Unkraut genannt, dürfen sich wieder aus der Deckung wagen. Ein Gast hatte übrigens kein Verständnis dafür, dass man für den Besuch wie bei den »Offenen Gartenpforten« üblich, ein wenig Eintritt bezahlen sollte und beschwerte sich lauthals. Ob er wohl weiß, wie viel Arbeit in der Vor- und Nachbereitung solch eines Tages steckt?↧
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Nur die Pfeile fliegen am Schloss
„Leider kann ich ihn hier nicht fliegen lassen. Er ist ein Jagdfalke und würde sich gleich auf die Suche nach Beute machen”, erklärte der Falkner. Zusammen mit Alina Szymanowski und deren Wüstenbussard war der Falkner von der Adlerwarte Berlebeck nach Tatenhausen gekommen, um die Besucher über die Jagd in befriedeten Bezirken wie zum Beispiel Flugplätze, Sportanlagen und Friedhöfe zu informieren. Viel zu erfahren gab es auch bei der Hundeshow, wo die verschiedenen Rassen und ihr Einsatz bei der Jagd erklärt wurden. Ob bei der Nachsuche, im Erdbau oder beim Apportieren - die Vierbeiner sind den Waidmännern ein treuer Helfer. An den Ständen des Marderbeauftragten, der NABU-Ortsgruppe, der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld und an der rollenden Waldschule gab es viel Wissenswertes rund um die Natur und die Jagd zu erfahren.
Geschossen wurde auch, aber nur mit Pfeil und Bogen sowie mit dem Lasergewehr. Die Bogensportabteilung der Schützengesellschaft Halle veranstaltete den »Großen Preis des Hegerings Halle«, mit vielen tollen Preisen. Nebenan konnten im Zelt mit dem Scat-Gewehr erste Schießerfahrungen gesammelt werden.
Ganz besonders treffsicher ist übrigens Karsten Konstanti, der zur seit vier Jahren bestehenden Schießmannschaft des Haller Hegerings gehört. Bei den Kreismeisterschaften im jagdlichen Schießen sicherte er sich im April in Warendorf in der Klasse C den ersten Platz. Hegeringleiter Dr. Volker Janssen überreichte am Sonntag die gewonnene Goldmedaille, was die Kollegen mit einem dreifachen Horrido quittierten.
Für die musikalische Unterhaltung der zahlreichen Besucher im Schatten des Tatenhausener Schlosses sorgten die Ravensberger Jagdhornbläser sowie die Gruppe »Mega-Forte« und die Irish-Folk-Band »Broken Bread«. An den Kuchen-, Würstchen- und Getränkeständen wurde für das leibliche Wohl reichhaltig gesorgt. Zudem bot der Sender Wildhandel seine Spezialitäten an.
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Ein Traum in Zartrosa und Weiß
von Anja Hanneforth
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Werther.
„Erst dachten wir ja, aus der Pflanze würde nichts. Zwar wuchs und wuchs sie, aber von Blüten war nichts zu sehen”, erzählen Ilse und Ingo Schmeer. Doch irgendwann, ganz unverhofft, tauchten die Knospen auf. Erst eine, dann zwei, am Ende elf. Inzwischen steht die prächtige, über 1,60 Meter hohe Lilie auf der Veranda des Ehepaars in voller Blüte. Und fällt nicht nur durch ihre handtellergroßen Dolden und ihre wunderschöne Farbigkeit auf, sondern auch durch ihren betörenden Duft. So etwas, sagen beide, hätten sie noch nie gesehen. Vor drei oder vier Jahren hätten sie die Lilie als kleinen Ableger von einer Nachbarin geschenkt bekommen. Geblüht habe sie in den darauffolgenden Jahren auch, „aber das ist nicht mit dem zu vergleichen, wie sie heute aussieht”, staunen Ilse und Ingo Schmeer noch immer, wenn sie ihre Blume betrachten. Betörender Duft zieht auch tierische Bewunderer an Dünger bekommt sie so gut wie nie, erzählt Ingo Schmeer, den Winter verbrächte sie zurückgestutzt im Keller. Im zeitigen Frühjahr hole er sie dann heraus und fange an, sie zu gießen, in der Hoffnung, dass sie sich im Sommer gut entwickelt. Manchmal topfe er sie auch um, in diesem Jahr allerdings nicht. Dennoch hat sich die Pflanze prächtig gemacht, das ist nicht zu übersehen. Vielleicht liegt es daran, dass sie an einem luftigen Standort steht, jedoch nie der prallen Sonne ausgesetzt ist. Beliebt ist sie übrigens nicht nur bei ihren menschlichen Bewunderern: Auch einige Schwebfliegen bekunden ihr reges Interesse am süßen Nektar der Blume. Dabei wissen ihre Besitzer selbst nicht so genau, um was für ein Exemplar es sich handelt. Recherchen des Haller Kreisblatts halten sie für eine Lilie der Gattung »lilium auratum«, die ursprünglich aus Japan stammt. Sie würde es vermutlich auch im Freien aushalten, wird als »begrenzt winterhart« bezeichnet, aber auch anfällig für alle Arten von Ungeziefer. Maulwürfe mögen ihre Knollen ebenso wie Läuse ihre Blätter. „Bei uns im Keller und im Sommer auf der Veranda steht sie ganz gut”, findet Ingo Schmeer. Er muss es wissen, denn nach Aussage seiner Frau habe er einen grünen Daumen. „Ich nicht so sehr. Bei mir ist vieles Glücksache”, lächelt Ilse Schmeer bescheiden. Dass es der Lilie bei Schmeers gefällt, zeigt allein die Tatsache, dass die beiden schon einen kleinen Ableger von ihr abtrennen konnten. Auch der wird blühen, hat derzeit acht Knospen, ist allerdings kaum halb so groß wie die Mutterpflanze. Das prächtige Schauspiel, wissen Ilse und Ingo Schmeer, ist jedoch leider von kurzer Dauer. In den nächsten Tagen wird Blüte für Blüte abfallen. Dann rückt die Lilie von ihrem Ehrenplatz in die zweite Reihe. Bis zum nächsten Jahr - „wenn sie hoffentlich wieder so schön blüht wie jetzt”, schmunzeln ihre Besitzer.↧
Halle bekommt 3,1 Millionen Euro zurück
Das Gesetz war noch zu Zeiten der schwarz-gelben Regierung verabschiedet worden. Danach wurden die Kommunen anteilig an den Kosten des Landes für die Wiedervereinigung beteiligt. Rund 40 Prozent mussten die Städte und Gemeinden tragen. Bereits Ende 2007 hatten die Verfassungsrichter 21 Kommunen Recht gegeben, die gegen die Verteilung der Soli-Kosten im Abrechnungsjahr 2006 geklagt hatten. Im Haushalt 2007 und 2008 wurde jedoch derselbe Modus erneut angewendet und erst mit dem Beschluss des Landesverfassungsgerichts Münster im Mai 2012 endgültig gekippt.
Die Städte und Gemeinden hatten vor allem die Abrechnungspraxis kritisiert. Bis zum Jahr 2007 gab es rückwirkend eine genaue Abrechnung der tatsächlichen Kosten, so dass die Kommunen vielfach Geld zurückerhielten. Seit 2007 wurden jedoch Pauschalen angesetzt, die, nach Meinung der Kommunen, nichts mit den realen Kosten zu tun hatten. Berechnungsgrundlage war allein das Gewerbesteueraufkommen der jeweiligen Gemeinde. Das Gesetz „verletze die kommunale Finanzausstattungsgarantie, weil den Kommunen dadurch Mittel vorenthalten würden, die ihnen kraft Bundesrechts zustünden”, urteilten die Verfassungsrichter. Außerdem verstoße das Gesetz gegen das Recht auf kommunale Selbstverwaltung, hieß es in der Urteilsbegründung.
Insgesamt werden Städte und Gemeinden in NRW rückwirkend für die Jahre 2007 bis 2011 um rund 275 Millionen Euro entlastet. Neben Halle mit 3 117 723 Euro, erhalten auch die anderen Altkreisgemeinden und Städte Geld zurück. Versmold (325 194), Steinhagen (1,7 Millionen), Borgholzhausen (714 366), und Werther (110 517) erwarten demnächst ebenfalls Überweisungen aus Düsseldorf.
Die größten Beträge im Kreis Gütersloh gehen nach Rheda-Wiedenbrück (4,7 Millionen) und Verl (4,6 Millionen). Die Stadt Gütersloh darf wie Halle mit Rückzahlungen in Höhe von 3,1 Millionen Euro rechnen. Und auch die leeren Kassen der Stadt Bielefeld werden gefüllt. Knapp 5,7 Millionen Euro fließen ins Stadtsäckel. Den größten Anteil an den Rückzahlungen erhält jedoch die Landeshauptstadt. Deren Stadtkämmerer reibt sich die Hände angesichts von zusätzlichen 80 Millionen Euro. ¦ Lokales Versmold, Steinhagen, Borgholzhausen
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