Am vergangenen Donnerstagabend hatte Hans-Jürgen Mat-thies, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, die Personalie im Jugend-, Kultur- und Schulausschuss mitgeteilt. Eine Erkrankung des Schulleiters der Grundschulen Oesterweg und Peckeloh mache es notwendig, kurzfristig eine kommissarische Schulleitung in den beiden Grundschulen einzusetzen, die ab August einen Verbund bilden werden, sagte er. Der kommissarische Schulleiter werde bereits in der kommenden Woche die ersten Konferenzen einberufen, um das alte Schuljahr abzuschließen und das neue vorzubereiten.
Der Mitteilung an die Politiker im Ausschuss folgte am nächsten Tag eine Pressemitteilung. „Die Besetzung erfolgt kurzfristig auf Grund der Erkrankung des bisherigen Schulleiters”, hieß es da seitens der Stadt.
Allerdings erschien der bisherige Stelleninhaber Dirk Kurhofer am Montag wieder im Dienst. Und er betont: „Ich habe vor, meine Aufgaben bis zum Schuljahresende und bis zu meiner Pensionierung am 31. Juli zu erfüllen.”
„Wir mussten vorbereitet sein, für den Fall, dass Herr Kurhofer länger erkrankt ist”, sagt Schulrätin Christel Dahlhoff-Hilbert auf die HK-Nachfrage, warum ein kommissarischer Schulleiter eingesetzt werde, wenn jemand eine Krankmeldung für sechs Tage abgebe. Weitere Details könne sie im Hinblick auf den Datenschutz nicht mitteilen, sagt die Schulrätin. Sie betont aber, dass sie es nicht war, die angeordnet habe, dass die kommissarische Schulleitung mit sofortiger Wirkung eingesetzt werde, sondern nur, dass jemand für den Ernstfall bereitstehe.
Gegenseitige Schuldzuweisungen
Diesen schwarzen Peter, der damit weitergegeben wird, will die Stadt allerdings nicht behalten. Fachbereichsleiter Hans-Jürgen Matthies zitiert aus einer Mail der Schulrätin vom 5. Juli, in der diese die Einsetzung eines kommissarischen Schulleiters mit „sofortiger Wirkung” ankündigt.
Ohnehin sei nicht die Stadt, sondern das Schulamt für die landesbediensteten Lehrer und Schulleiter zuständig, so der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters.
Unterdessen ist die Schulleiterfrage des künftigen Grundschulverbundes immer noch nicht abschließend geklärt. Zwar hat das Schulamt, wie berichtet, bereits den Leiter der Gütersloher Altstadtschule Hans-Jürgen Duch als kommissarischen Leiter für das neue Schuljahr bestellt. Doch bei der Bezirksregierung in Detmold wird derzeit noch die Frage geklärt, welchen Status die bisherige Stelleninhaberin Silvia Szacknys-Kurhofer habe.
Denn Dirk Kurhofer, seit 2002 Schulleiter in Oesterweg, war seit September 2007 lediglich kommissarischer Leiter in Peckeloh. Und zwar in Vertretung seiner Ehefrau, die eine befristete Aufgabe beim Landesinstitut für soziale Arbeit in Münster übernommen hatte, aber nie offiziell als Schulleiterin abberufen worden war.
„Wir prüfen die Angelegenheit momentan”, sagt Andreas Moseke von der Pressestelle der Bezirksregierung in Detmold, „haben aber noch keine abschließende Kenntnis in der Sache.” Die könne es möglicherweise aber schon Ende kommender Woche geben.
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Kurhofer bleibt an Bord
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Erdkabel-Wärme kann Häuser heizen
Mit Investitionen in überschaubarer Größe ließe sich an einem Erdkabel genug Wärmeenergie gewinnen, um mindes-tens 200 Wohnhäuser umweltfreundlich zu beheizen und mit warmem Wasser zu versorgen, hat der Elektroinstallateur ausgerechnet. „Wir könnten die Wärme in das Borgholzhausener Nahwärmenetz einspeisen und damit das Schulzentrum und sehr viele Häuser in dessen Umgebung versorgen”, ist sich Bollin sicher.
In seinem Handwerksbetrieb beschäftigt er sich auch beruflich mit der sogenannten Geothermie, die mittlerweile bei vielen neuen Einfamilienhäusern zum Einsatz kommt. Doch die Anlage, die ihm jetzt vorschwebt, hat eine ganz andere Dimension. „Bislang gibt es nach meinem Wissen nichts Vergleichbares”, sagt Dierk Bollin.
Dieser Punkt ist von besonderer Wichtigkeit - nicht aus persönlicher Eitelkeit, sondern aus den Besonderheiten der Gesetzgebung zum Ausbau der Stromtrassen. Der Wunsch nach der Verwendung von Erdkabeln ist flächendeckend in der Bundesrepublik vorhanden. Die Neigung der Netzbetreiber, diesem Wunsch nachzukommen, ist dagegen kaum messbar.
Zum einen werden technische Gründe angeführt, die dagegen sprechen sollen, zum anderen wird von Kosten gesprochen, die im Vielfachen der Kosten von Freileitungen liegen. Die Bundesnetzagentur entschied sich in dieser Ausgangslage für eine quasi salomonische Lösung: Sie gebot den Einsatz von Erdkabeln auf einigen kurzen Teilabschnitten, um Erfahrungen zu sammeln. Diese Ausweisung als Teststrecke soll vor allem verhindern, dass Präzedenzfälle geschaffen werden, auf die sich zahlreiche Bürgerinitiativen in der ganzen Republik sofort stürzen würden.
Dierk Bollin hat sich in den Bereich der Technik intensiv eingearbeitet und auch im Bereich der Kosten einer Erdverkabelung ausgiebig recherchiert. „Moderne Verlegetechniken, bei denen die Rohre in den Boden gepresst werden, sind deutlich billiger als die herkömmliche Erdverkabelung. Und technisch sind sie problemlos anwendbar”, ist er sicher.
Eines der technischen Probleme, die von den Netzbetreibern angeführt werden, ist die Gefahr der Austrocknung des Bodens oberhalb eines Erdkabels. Denn die elektrische Energie muss den Widerstand der Leitung überwinden und dabei wird zum einen Strom verbraucht, wodurch zum anderen Wärme erzeugt wird.
Ein Gutachten, das die Firma Amprion selbst in Auftrag gegeben hat, kommt zu dem Ergebnis, dass ein Erdkabel in zwei Metern Tiefe den umgebenden Boden auf 35 bis 40 Grad aufheizt. Bei einer Freileitung wird noch mehr Wärme freigesetzt, doch diese Wärme erhitzt nur die Luft in der Nähe des Kabels. „An der Oberfläche eines Ackers sind die Temperaturunterschiede aber schon kaum mehr feststellbar”, sagt Bollin.
Ihn als Geothermie-Experten aber hat die Angabe zur dauerhaften Erwärmung des Erdreichs rund um ein Erdkabel sozusagen elektrisiert. Denn von solchen frei nutzbaren Wärmemengen wie an den Erdkabeln können Anlagenbetreiber normalerweise nur träumen (siehe dazu auch Hintergrundkasten rechts).
Dierk Bollin beschäftigt sich nicht mit Träumen, sondern mit konkreten Schritten, diese Idee zu verwirklichen. Ein entsprechender Antrag der BU an den Rat der Stadt ist der nächste dieser Schritte. Die Unterstützung vor Ort ist wichtig und die Tatsache, dass die Stadt Borgholzhausen sich auf Feldern wie regenerative Energie und Nahwärmenetze engagiert, ist ein großes Plus. Die Entscheidungen in dieser Frage allerdings fallen andernorts.
Bollin hat die Idee deshalb bereits im Landesumweltministerium vorgestellt. Er engagiert sich dort in mehreren Arbeitskreisen, die sich mit der Energiewende und den Folgen daraus beschäftigen. Mit Interesse dürfte die Idee in der niedersächsischen Nachbarschaft registriert werden. Auch dort geht die geplante Höchstspannungsleitung sehr nahe an Wohngebieten entlang - und auch dort beschäftigen sich Menschen intensiv mit dem Thema Erdverkabelung.
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Schilder warten auf den Dreh
Bereits am 3. Juni trat die Sperrung formell in Kraft. Was fehlte waren allerdings die benötigten 300 Schilder, die auf insgesamt 86 Halterungen montiert werden. Das hatte für eine Welle der Empörung gesorgt, aber aus Sicht der Meisterei-Mitarbeiter unverständlich, denn nur wenn ein formeller Auftrag besteht, dürfen sie auch die Schilder bestellen.
Nun sind sie da und werden verbaut. Zwei Teams sind unterwegs und schaffen gut zehn Schilder pro Tag. Allerdings werden sie nicht alle von der Straßenmeisterei Halle aufgestellt, sondern von den jeweiligen Bauhöfen der beteiligten Baulastträger. Deshalb sind auch die Städte Halle und Bielefeld beteiligt.
Abteilungsleiterin Birgitt Husemann von Straßen.NRW: „Wenn alle Schilder montiert sind, wird der gesamte Umleitungszug abgenommen und bei korrekter Montage freigegeben. Dann müssen die Schilder nur noch rechtwinklig zur Fahrbahn gedreht werden und die Umleitung kann beginnen.”
Die Umleitung startet für die in Richtung Süden fahrenden Lastwagen am Ortseingang in Höhe des Gerry Weber Stadions. Die Fahrzeug werden von der B 68 auf die Westumgehung in Richtung Gütersloh geleitet. In Gütersloh-Niehorst geht die Umleitungsstrecke in Richtung
Bielefeld-Brackwede
bis zum Kupferhammer. Nur A 33 löst das Problem Von den Möllerwerken führt die Umleitung wieder in Richtung A 33-Auffahrt bei Ikea. Diese Strecke soll gut ein Jahr benutzt werden, dann steht in Halle eine Entlastungsstraße zur Verfügung. AusBielefeld-Brackwede
hat es gegen diese Linienbestimmung scharfe Proteste gegeben, weil die Anlieger befürchten, von diesen 1500 Lastwagen massiv belästigt zu werden. Damit die umgeleiteten Lastwagenfahrer sich nicht mit dem Navigationssystem über Schleichwege in Richtung Autobahn leiten lassen, sind mit der Beschilderungsmaßnahme auch alle Querverbindungen über Künsebeck und Steinhagen, aber auch über Werther und Dornberg für Lastwagen im Durchgangsverkehr mit einem Gesamtgewicht von über 7,5 Tonnen gesperrt. Prof. Egon de Groot von der Bezirksregierung, der den Plan ausgearbeitet hat : „Das werden wir von der Polizei und durch interne Zählungen beobachten und notfalls mit Korrekturen in die Verkehrslenkung eingreifen. De Groot: „Eines muss uns aber auch klar sein, eine wirklicher Verbesserung der Luftverhältnisse in der Haller Innenstadt bekommen wir nur durch die A 33. Das dauert aber noch.”↧
Schlagabtausch im Ausschuss
Von Anja Hanneforth
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Werther.
Scharmützel im Ausschuss sind nicht ungewöhnlich. Aus Zeitungssicht sind sie oft sogar das Salz in der Suppe. Doch der Schlagabtausch zwischen Wolfgang Böhm und Marion Weike, in dem der Grünen-Ratsherr der Bürgermeisterin vorwarf, sie habe bereits bei den ersten Diskussionen über das Baugebiet Blotenberg vom möglichen Denkmalwert des Hofes Overbeck gewusst - was Marion Weike entschieden zurückwies - nahm zeitlich weit mehr Raum ein als die eigentliche Aussprache zum Thema. Denn in der Sache ging es am Dienstagabend im Planungsausschuss schnell: Mehrheitlich entschieden SPD, UWG und FDP, die Fläche des geplanten Baugebiets von der Hofstelle abzuteilen und beides künftig getrennt voneinander zu betrachten. Dass das Landesamt für Denkmalpflege den Hof Overbeck als denkmalwürdig eingestuft hat, macht zwar neue Überlegungen notwendig, die Bebauung des Areals an der Bielefelder Straße aber nicht unmöglich. Das wurde noch einmal aus den Wortbeiträgen deutlich. Unter Einhaltung entsprechender Abstandsflächen soll nun das Verfahren um die Aufstellung eines Bebauungsplans weiter vorangetrieben werden. Eine Tatsache, die die Bürgerinitiative Blotenberg mit gemischten Gefühlen sieht. Sie war am Dienstag mit rund einem Dutzend Mitgliedern ins Rathaus gekommen, um zu verfolgen, ob und wie es mit dem aus ihrer Sicht ungeliebten Bauvorhaben weitergeht. Mit Interesse dürften sie auch zur Kenntnis genommen haben, was sich zwischen Grünen-Ratsherr Böhm und Bürgermeisterin Weike abspielte. Und was in seinen Auswüchsen an die wenig ruhmreiche Legislaturperiode 2004/2009 erinnerte. Allein der Ton, den Wolfgang Böhm anschlug, machte dabei die Musik: Mit erhobenem Zeigefinger beschuldigte er die Bürgermeisterin, sie hätte schon früh im Jahr von der Denkmalwürdigkeit des Hofes gewusst, dies aber nicht im Ausschuss erwähnt. Und das sei nicht korrekt. Die Politik hätte informiert werden müssen, dass hier in Sachen Denkmalschutz etwas im Busche sei, warf er Weike eine „Verletzung ihrer Sorgfaltspflicht” vor. „LWL hegte keine Bedenken gegen die Baupläne” Einen Vorwurf, den die Bürgermeisterin so nicht stehen lassen konnte. Sie führte den zeitlichen Ablauf der Dinge an und betonte, der Landschaftsverband hätte im Rahmen der frühzeitigen Behördenbeteiligung der Stadt schriftlich mitgeteilt, dass er keine Bedenken gegen das Baugebiet hegt. „Und schon gar nicht gab es einen Hinweis darauf, dass der Hof Overbeck denkmalwürdig sei”, so Weike. Das wäre erst später, nach einem Hinweis aus der Bevölkerung, ins Gespräch gebracht worden. Marion Weike war nicht die Einzige, die sich über den Angriff Wolfgang Böhms ärgerte. In Reinhard Kreft (UWG) hatte sie einen Fürsprecher. An den Grünen-Ratsherrn gerichtet sagte er, dass dieser offenbar eine „klammheimliche Freude” daran habe, dass dem Vorhaben nun „Knüppel zwischen die Beine” geworfen werden. Direkt an Böhm: „Ihre Haltung ist unmöglich.” Jan-Holm Sussieck (FDP) brachte wieder Ruhe in die aufgeheizte Stimmung: „Was wir uns wünschen ist ein schönes, attraktives Wohngebiet, keine Flickschusterei.” Man sollte den Hof auf jeden Fall in die Betrachtungen mit einbeziehen, „denn keiner der künftigen Bauherren will dauerhaft auf ein rottendes Denkmal schauen”. Dies machte auch die SPD deutlich, die das öffentliche Interesse an dieser Stelle darin sieht, Gewerbe zu installieren, nicht eine Ruine zu erhalten. Fest steht nach Aussage Marion Weikes, dass wohl alle in Werther den Hof Overbeck gern erhalten würden. „Jeder kann sich vorstellen, wie schön er aussehen könnte. Aber ein Denkmal hat nur Zukunft, wenn es eine konkrete Nutzung dafür gibt.” Und ein Denkmal koste eben nicht nur bei der Sanierung Geld, sondern permanent. Nach der Sommerpause wird sich der Ausschuss erneut mit den Themen Blotenberg und Hof Overbeck befassen.↧
Jetzt zügig mit SEPA befassen
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Steinhagen (HK).
Die Umstellung auf den europäischen Zahlungsverkehr ist zwar kein Buch mit sieben Siegeln, aber alle Firmen und Vereine sollten sich rechtzeitig darum kümmern. Und die Volksbank Gütersloh ist mit ihren Spezialisten dabei behilflich. Die Einführung des neuen europäischen Zahlungsverkehrsraums SEPA (Single-Euro-Payments-Area) zum 1. Februar 2014 ersetzt die nationalen Überweisungs- und Lastschriftverfahren. Die damit verbundenen Neuerungen betreffen nicht nur Privatleute, Firmen und öffentliche Verwaltungen, sondern auch alle Vereine, die die Beiträge ihrer Mitglieder per Lastschrift einziehen. Wenn die eingesetzte Vereinssoft- ware nicht oder noch nicht SEPA-tauglich ist, wird der Einzug im kommenden Jahr nicht funktionieren. Auch in den größeren und kleineren Unternehmen ist die Umstellung auf das neue Verfahren sowohl im Lastschrift- als auch im Überweisungsbereich notwendig. Darauf macht Jens Holeczek, Bereichsleiter Direktbank der Volksbank Gütersloh, aufmerksam. Er rät allen Firmen und Vereinsvorständen, sich zeitnah mit dem Thema SEPA zu beschäftigen. Als erster Ansprechpartner empfiehlt sich Jens Zimmermann, ` (0 52 41) 10 44 22, oder E-Mail: jens.zimmermann@volksbank-guetersloh.de.↧
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Klezmer, Kabarett und Comedy
Zum Auftakt der Kulturtage, das hat bereits Tradition, steht die Kunst im Mittelpunkt. Unter der Überschrift »un(d)bunt« präsentieren die Mitglieder des Ateliers »BildERleben« eine Auswahl ihrer Arbeiten. Die Ausstellung wird am Freitag, 20. September, um 19 Uhr, im Rathaus eröffnet.
Während der Sommerferien wird sich der evangelische Kinderchor auf seinen großen Auftritt vorbereiten. Unter der Leitung von Kantorin Annette Petrick hebt sich am Samstag, 21. September, 15.30 Uhr, der Vorhang für das Jugendmusical »Samuels Erbe« in der Aula der Grundschule
Steinhagen.
Eintritt: 2 Euro. Zum zehnjährigen Bestehen zeigt der Kammerchor Belcanto am Sonntag, 22. September, einen Querschnitt seines Könnens. Das Konzert beginnt um 17 Uhr im Historischen Museum. Eintritt: 5 Euro. Am Dienstag, 24. September, beginnt um 20 Uhr im Friedrich-von-Bodelschwingh-Haus ein vergnüglicher Comedy-Klassik-Abend mit Michael Sens. Eintritt: 10 Euro. Der jüdische Klarinettist Roman Kuperschmidt ist am Mittwoch, 25. September, in der Brockhagener Kirche zu Gast. Gemeinsam mit seiner Band spielt Kuperschmidt ab 20 Uhr Klezmer und wird dem Publikum auch viel Wissenswertes rund um diese Musik vermitteln. Eintritt: 10 Euro. »Geradeaus im Kreisverkehr« heißt das Programm, mit dem am Donnerstag, 26. September, Eva Eiselt die Gäste begeistern wird. Ab 20 Uhr nimmt die Kabarettistin im Ratssaal das absurde Treiben des modernen Menschen aufs Korn. Eintritt: 10 Euro. In der neuen Mensa am Schulzentrum lassen am Freitag, 27. September, 20 Uhr, die Swing Kids, die Junior Big Band und viele Ehemalige des Gymnasiums die »Blues Brothers« wieder aufleben. Auf eine Bestuhlung wird an diesem Abend bewusst verzichtet. „Es soll ein ganz lockerer Abend werden”, so Petra Holländer. Die Eltern der Gymnasiasten werden für einen Imbiss sorgen. Eintritt: 2 Euro. Bühnenspaß für Kinder steht am Samstag, 28. September, auf dem Programm: Um 16 Uhr hebt sich im Jugendzentrum »Checkpoint« der Vorhang für das Theaterstück »Herr Poppenkötter macht eine Freude«, zu dem alle Kinder ab vier Jahren eingeladen sind. Eintritt: 2 Euro. Bereits zum sechsten Mal setzt das Hiphop-Festival für Jugendliche den Schlusspunkt. Los geht es am Sonntag, 29. September, um 17 Uhr. Dieses Mal wieder in der Aula des Schulzentrums. „Auf einer Bühne lassen sich Lichteffekte viel besser einsetzen”, erläutert Angel Dabarca den Grund, warum die Veranstaltung nicht erneut im Foyer des Gymnasiums stattfindet. Der Vorverkauf für alle Veranstaltungen beginnt am 5. September. Am ersten Vorverkaufstag steht das gesamte Arbeitskreis-Kultur-Team im Foyer des Rathauses von 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 18 Uhr zum Ticketvorverkauf bereit.↧
Ein Dorf hat seine Mitte gefunden
Denn während Rabea Ott als Sprecherin der Dorfgemeinschaft noch die Vertreter der Stadtverwaltung und des Rates, der Peckeloher Vereine, der Handwerksunternehmen und Sponsoren begrüßte, erkundeten die Kinder längst den für sie faszinierenden Brunnen. Der ist nämlich frei von Barrieren, das Wasser scheint direkt aus dem Pflaster zu sprudeln. Kein Wunder, dass die Mädchen und Jungen nicht widerstehen konnten, die Hände auf die Fontäne zu legen, Wasser in Beutel abzufüllen oder sich gegenseitig nasszuspritzen.
Der Spaß der Kinder ist nur eine Frucht der harten Arbeit in den vergangenen Monaten. „Die Peckeloher packen an!”, stellte Rabea Ott stolz fest und verwies auf unter anderem gut 200 Arbeitsstunden, die von der Dorfgemeinschaft selbst eingebracht wurden, um das Projekt Heinrich-Weber-Platz zu stemmen. Engagement, das auch bei Günter Heidemann von der Bezirksregierung Detmold Eindruck hinterlassen hatte: „Diese Dorfgemeinschaft bringt sich dynamisch ein. Ich würde mir wünschen, dass sie sich am nächsten Dorfwettbewerb beteiligt.” Knapp 35 000 Euro Landesmittel reichte die Bezirksregierung an die Peckeloher weiter, gut 40 000 Euro kamen von der Stadt hinzu und knapp 8000 Euro steuerten die Peckeloher an Eigenleistung bei. Einsatz, auf den auch Rabea Ott stolz ist: „Ich kann es selbst kaum glauben, dass der Start des Projektes jetzt schon drei Jahre her ist. Die vielen Gäste bei der Eröffnung waren ein schöner Lohn für diese Anstrengungen”, sagte die Sprecherin gestern dem HK.
Ab Herbst sollen Aktionen für den Platz entwickelt werden
Einen anderen Lohn holt sie sich seit einigen Tagen auf ihrer abendlichen Runde mit ihrem Hund durch das Dorf ab: „Vor allem, wenn es heiß ist, sind viele Menschen am Brunnen. Der Platz wird also schon toll angenommen.” So soll es weitergehen, die Dorfgemeinschaft will ab Herbst verschiedene Aktionen für den Heinrich-Weber-Platz erarbeiten.
Mit dessen Namensgeber setzte sich Bürgermeister Thorsten Klute in seiner Rede auseinander, als er aus einem Zeitungsartikel zitierte. „Es war schon ein eigenartiger Kerl, ein ehemaliger Kuhhirte und verhinderter Student, der 1834 als Lehrer an die Peckeloher Schule kam. Und aufgrund seiner - auch körperlichen - Strenge im Dorf schnell verschrien war. Doch Weber war ehrgeizig, klug und erwarb sich nicht zuletzt aufgrund seiner Verdienste als Astronom letztlich doch einen Ruf in Peckeloh, der ihn zum Namensgeber des Platzes machte. „Und dieser Platz hat nun ein neues Gesicht, das Peckeloh weiter aufwertet”, lobte Klute.
Nach all den Reden und der Segnung des Platzes durch Pfarrerin Elisabeth Hübler-Umemoto war dann endlich wieder Zeit für Bratwurst und kühle Getränke, Gespräche in geselliger Runde auf den eigens aufgestellten Bänken - und der Brunnen wurde von den jungen Besuchern natürlich weiterhin belagert.
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Verlieren und aus Fehlern lernen
Im Achtelfinale des U 12-Turniers der Tennis Europe Junior Tour unterlag sie mit 2:6, 0:6 gegen Daniella Medvedeva. Kein Wunder, könnte man sagen, schließlich ist die Russin ein Jahr älter und schon deutlich größer als die kleine Brockhagenerin. Trotzdem war Luisa nach dem Match verständlicherweise erst mal enttäuscht. Und zwar von sich selbst. „Ich habe neulich in Wahlstedt noch 6:3, 6:1 gegen sie gewonnen”, erzählt sie, „und nach dem Sieg habe ich sie jetzt unterschätzt.”
„Im Kopf” habe sie das Match verloren, analysiert auch ihr Trainer Christopher Koderisch vom Haller Breakpointteam. „Sie war einfach nicht frei. Es ist eben auch etwas anderes, fast zu Hause zu spielen, wo die Aufmerksamkeit, die sich auf einen richtet, größer ist.” Damit umzugehen, müsse Luisa lernen. Das ehrgeizige Multitalent, das auch Fußball und Handball spielt, hat schließlich das Ziel, es im Tennis weit zu bringen. Dass für die sportliche und charakterliche Entwicklung ambitionierter junger Sportler auch und gerade Niederlagen hilfreich sein können, weiß auch Luisa längst. „Meistens macht man es danach besser, weil man aus den Fehlern lernen kann”, sagt sie. Abgesehen davon gehören Niederlagen nun mal für jeden einfach dazu - im Sport wie im Leben. Man muss auch mal verlieren können.
Eine Lehre hat «Lulu« auch aus der Niederlage gezogen, die sie kürzlich in Wahlstedt hinnehmen musste. Im Endspiel musste sie sich der ebenfalls älteren und körperlich stärkeren Julia Marzoll beugen, die sie kurz zuvor noch im Finale der deutschen Meisterschaften bezwungen hatte. „Das hat ihr noch mal gezeigt: Man muss jeden Tag etwas tun, denn die anderen Spielerinnen werden auch besser”, sagt Koderisch. Grundsätzlich bringe Luisa allerdings eine sehr gute Einstellung mit. „Sie macht das sehr gut für ihr Alter”, lobt der Trainer, „sie ist immer motiviert und ehrgeizig im Training.”
Ende Juli spielt Luisa für Deutschland
Ende des Monats wartet die nächste Herausforderung auf Luisa. Dann wird sie bei der »Nations Challenge« in Haren/Niederlande mit zwei anderen Spielerinnen Deutschland in der Altersklasse U 12 vertreten. Auch dort wird sie wie alle anderen das Maximum erreichen wollen. Und wenn es nicht klappt, ist das auch nicht schlimm. Wie sagte schon Boris Becker? „Ich habe aus meinen Rückschlägen oft mehr gelernt als aus meinen Erfolgen.”
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Familien Grundstücke anbieten
In der Sitzung ging es dem Ausschuss zunächst einmal da-rum, die grundsätzlichen Vor- und Nachteile beider Gebiete auszuloten und Details über ihre Realisierbarkeit zu erfahren. Schnell wurde deutlich, dass beide möglichen Baugebiete Politik, Verwaltung und auch das Planungsbüro vor Herausforderungen stellen würden. Beim Enkelfeld muss der Lärmschutz mit Blick auf die benachbarte Firma Schüco International besonders berücksichtigt werden und bei der Fläche Hamlingdorf sieht sich die benachbarte Firma Bartling in ihrer Entwicklung behindert.
„Grundsätzlich stehen wir einer weiteren Einkesselung unseres Betriebes durch Wohngebiete ablehnend gegenüber”, schreibt Axel Bartling in einem Brief an Bürgermeister Klemens Keller. Das Unternehmen sei bereits heute durch Wohngebiete südöstlich (Großes Moor) und südwestlich (Kleines Moor) in seinem Betrieb und seinen Abläufen eingeschränkt. „Durch ein weiteres Wohngebiet würde unseres Erachtens eine zukünftige Entwicklung unseres Betriebes in Borgholzhausen nicht mehr möglich sein”, schreibt Bartling und verweist auf 54 Jahre kontinuierliches Wachstum und 380 Mitarbeiter, „von denen jeder zweite in Borgholzhausen wohnt”.
Während Axel Bartling sich „Luft zum Atmen” wünscht, werden die künftigen Bewohner eines Baugebietes Enkefeld mit möglicherweise starken Auflagen wegen des Lärmschutzes leben müssen. Die Nähe zum Gewerbebetrieb schließe ein Baugebiet zwar nicht aus, da der Lärm aber durch die Hanglage verstärkt werde, könnten Auflagen wie bestimmte Fensterstärken und Raumnutzungen erforderlich werden, verdeutlichte Planer Dirk Tischmann im Rathaus.
Außerdem müsste zur Erschließung eines möglichen Baugebietes Enkefeld ein Kreisverkehr unterhalb der Firma Schüco im Zuge der Bahnhofstraße eingerichtet werden. Mit Blick auf diese erhebliche Investition erhielt die Verwaltung vom Ausschuss den Auftrag zu prüfen, ob die Erschließung auch über eine Linksabbiegespur zu lösen wäre. Die Erschließung des möglichen Baugebietes Hamlingdorf wäre nur über einen Gewerbebereich zu lösen und deshalb problematisch.
Bereits 2004 hatte der Stadtrat die Aufstellung eines Bebauungsplanes für den Bereich Enkefeld beschlossen. „Das Verfahren wurde dann von der Politik gestoppt und nicht mehr weiter verfolgt”, so Bauamtsleiterin Kerstin Otte. Es gab Überlegungen, ob zusätzliche Baugebiete angesichts der demografischen Entwicklung überhaupt nötig seien und anschließend war der Hardenberg ins Gespräch gekommen. Zuletzt hatte die CDU den Bereich Hamlingdorf für ein Baugebiet auf die Tagesordnung gebracht.
Rund 61 Bauplätze könnte es dort geben. Etwa 80 Grundstücke wären im Bereich Enkefeld in verschiedenen Bauabschnitten denkbar. „Unser Ziel ist es, Bauland für junge Familien in Borgholzhausen bereitzustellen, damit wir auf Nachfrage hin etwas anbieten können”, erklärt Kerstin Otte. Bevor allerdings überhaupt geplant werden kann, muss die Stadt Eigentümerin der benötigten Flächen werden. Im Vorfeld der Sitzung war die Verkaufsbereitschaft der Eigentümer abgefragt worden.
Diese Bereitschaft sei nicht uneingeschränkt vorhanden, so Kerstin Otte. Ziel der Verwaltung sei es, in der ersten Sitzung nach der Sommerpause zu einer Entscheidung darüber zu kommen, welches der Baugebiete verwirklicht werden solle, so die Bauamtsleiterin.
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Verkehrliche Situation ein Riesenproblem
Von Anja Hanneforth
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Werther.
Die Kuh ist vom Eis und die Erleichterung darüber auf beiden Seiten spürbar: Die Anwohner der Bergstraße, die wie berichtet vergangene Woche nicht zum Anhörungstermin im Rathaus erschienen waren, haben schlicht nichts von der Veranstaltung gewusst. Dabei brennt ihnen das Vorhaben um die beiden großen Wohnkomplexe, die in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft entstehen sollen, unter den Nägeln. Sie hatten sich fest darauf verlassen, die Stadt würde sie über alle anstehenden Termine informieren. Und sind nun doppelt froh, dass sich am Mitt- wochabend Planer und Verwaltung ein zweites Mal Zeit nahmen, ihre Sorgen anzuhören. Ein solches Entgegenkommen einer Verwaltung hat Seltenheitswert und ist ganz sicher nicht selbstverständlich: Fast zweieinhalb Stunden lang konnten die Anwohner der Bergstraße ihre Befürchtungen über die Planungen bei Bürgermeisterin Marion Weike, Heiko Hellweg vom Bauamt und Planer Werner von Beeren vom Büro Tischmann Schrooten loswerden. Anfang 2012 war das Vorhaben zum ersten Mal öffentlich geworden. Investor Christian Brinkkötter will über drei Millionen Euro in die Hand nehmen, um auf der brachliegenden Fläche Ecke Borgholzhausener Straße/Bergstraße zwei große Wohnkomplexe mit zusammen 20 Wohnungen zu realisieren. Dass das Areal bebaut wird, stößt bei den Anwohnern nicht auf Kritik. Im Gegenteil betonten sie am Mittwochabend noch einmal, dass sie es sehr begrüßen würden, wenn das mit Unkraut überwucherte Grundstück endlich eine neue Nutzung erfahren und der „Schandfleck”, wie sie die Fläche nannten, verschwinden würde. Sorge vor schierer Größe der Komplexe Was den Anliegern allerdings aufstößt, sind die schieren Ausmaße der Komplexe. Sie seien mit ihren drei Geschossen - „eigentlich sind es vier, wenn man die ebenerdige Tiefgarage einbezieht”, so Rainer Tönsmann - deutlich überdimensioniert. Vor allem in Anbetracht der viel kleineren Häuser der unmittelbaren Umgebung. Gern hätten sie es gesehen, gäbe es ein Modell oder eine am Computer visualisierte Ansicht, um sich optisch besser vorstellen zu können, wie sich die Häuser in die Umgebung einfügen werden. „Nur anhand von Zeichnungen ist dies schwierig”, sprach Tönsmann für die Anwesenden. Auch mit Zahlen über Trauf- und Giebelhöhen könne er wenig anfangen, verwies in diesem Zusammenhang auf die ausgemachte Hanglage der Fläche. Genau sie spielt eine Rolle, sollen die künftigen Bewohner der Mietshäuser ebenerdig in die Tiefgarage hineinfahren können. Es werde immer von drei Geschossen geredet, beklagten die Anwohner, de facto seien es aber vier. „Das werden Riesen-Dinger”, fordern sie, auf ein Geschoss zu verzichten. Natürlich wissen sie, dass dies für den Investor weniger attraktiv wäre, da er dann weniger Einnahmen hätte. „Aber hier geht es nicht nur um seine Finanzen, sondern um unsere Wohnqualität und den Wert unserer Häuser”, so Tönsmann. Die Anwohner machten noch auf ein weiteres Problem aufmerksam, das vor allem für das angrenzende Haus an der Borgholzhausener Straße zum Tragen kommt: die zu erwartende Verschattung. Der Garten des Hauses liegt auf der Südseite, also genau dort, wo demnächst die beiden Komplexe gebaut werden sollen. Und man dürfe nicht nur von der hochstehenden Sonne im Sommer ausgehen, sondern müsse auch die tief stehende Sonne im Winter bedenken. Was den Anwohnern fast noch mehr Sorgen macht, ist die künftige Verkehrssituation. Die Bergstraße, auch von den Anliegern des Drosselwegs genutzt, ist eng. Haben sich Gäste angesagt, nutzen die mitunter sogar die Garageneinfahrten der Nachbarn. Oder nach Betriebsschluss den Hof der gegenüberliegenden Kistenfabrik Meyer. „Wir haben uns arrangiert, das funktioniert”, berichtete Rainer Tönsmann. Überhaupt sei das Verhältnis zur Kistenfirma gut. „Und das soll es auch bleiben”, ist den Anwohnern wichtig. Dennoch machten sie am Mittwochabend auf ein Problem aufmerksam, das sich erheblich potenzieren dürfte, sind die 20 Wohnungen erst einmal fertig und kommen fast 40 Autos dazu. Denn deren Einfahrt zur Tiefgarage läge genau gegenüber von Kisten-Meyer. Hier würden täglich Laster mittels eines Gabelstaplers be- und entladen, „wir kommen gut damit klar, fahren drumherum oder warten ein paar Sekunden”, erklärte Rainer Tönsmann. Aber Begegnungsverkehr sei dann natürlich nicht möglich, auch im Kreuzungsbereich zur Borgholzhausener Straße käme es schon jetzt ab und an zu brenzligen Situationen. Die Anwohner fürchten nun, dass dies noch schlimmer wird und auch das »wilde Parken« zunimmt - zumal dann, wenn die Bewohner der neuen Häuser Besuch bekämen. „Und ganz kritisch wirds im Winter”, so Tönsmann, wenn viel Schnee liege. Da wäre es ja heute schon diffizil. Vor allem die Verkehrsproblematik hinterließ bei Bürgermeisterin und Planer bleibenden Eindruck. „Mit dem Thema werden wir uns wohl noch einmal befassen müssen”, kommentierte Marion Weike. Nach zweieinhalb Stunden verließen die Anwohner der Bergstraße das Rathaus. „Wir werden die Ergebnisse nun auswerten und dann überlegen, wie wir damit umgehen”, so Weike. Der Auslegezeitraum zur Änderung des Bebauungsplans wurde verlängert, Einwendungen sind nun noch bis zum 16. August möglich. Frühestens in der September-Sitzung des Planungsausschusses wird sich die hiesige Politik erneut mit dem Thema befassen.↧
Ein Drama
Es war in der vergangenen Woche, als plötzlich Fahrzeuge des Landesbetriebes Straßen.NRW über den rund 350 Meter langen Privatweg rollten, der zu ihrem Haus führt. Sogenannte Dumper oder Muldenkipper nebst Anhängern wollten auf diese Weise zu einer Fläche hinter dem Haus der Riekes gelangen, die zu Gunsten von Artenschutzmaßnahmen im Rahmen des A 33-Baus abgetragen wird. „Wir schaffen hier für verschiedene Bienenarten ein neues Habitat, insbesondere die Zottelbiene soll geschützt werden”, erklärte Thomas Kämpfer von Straßen.NRW auf Anfrage des Haller Kreisblattes.
Nun muss man in dem Zusammenhang wissen, dass die Riekes diesen Feldweg vor sieben Jahren haben asphaltieren lassen, um angenehmer zu ihrem Haus zu gelangen. „Allerdings können nicht einmal Müllfahrzeuge diese kleine Straße passieren, dafür ist sie nicht ausgelegt”, sagt Christa Rieke. „Wir ziehen unsere Mülltonnen also Woche für Woche rund 500 Meter bis zum oberen Teil der Arrode, um unsere Straße zu erhalten”, ergänzt Tochter Susanne Möller. „Stattdessen müssen wir mit ansehen, wie die Kipper, ohne uns zu fragen, über diese Straße fahren? Nein!”
Am ersten Tag stand in Bielefeld für die Familie kein Ansprechpartner zur Verfügung. Am zweiten Tag wurde Hilfe zusagt, die bis zum dritten Tag nicht erfolgte. Stattdessen war wieder niemand erreichbar. Also sperrte Susanne Möller die Durchfahrt mit ihrem privaten Pkw kurzerhand ab, so dass der örtliche Bauleiter die Polizei rief. Die räumte ein, dass es sich hier um einen Privatweg handelt, so dass der Verkehr zunächst ruhte. Denn im Gegensatz zu dem Bauleiter, der erklärte, es müsse nur noch ein Kipper die Straße passieren, meinte der Lkw-Fahrer, dass mindestens noch Material für 33 Wagenladungen auf der Fläche liegen würde. Was die Riekes aber richtig wütend machte, war die angebliche Aussage von Straßen.NRW, dass seitens der Stadt eine Genehmigung für die Durchfahrt der Arrode vorliegen würde. Doch die, so versicherte Bauamtsleiter Jürgen Keil am Mittwochabend im Hauptausschuss, hätte die Stadt nicht erteilt.
Wie sowohl Jürgen Keil als auch Thomas Kämpfer, Ingenieur für Landespflege bei Straßen.NRW, übereinstimmend erklärten, habe es im Vorfeld bei der Stadt die Aussage gegeben, dass die Arrode eine öffentliche Straße sei. Das war ohne Frage nicht ganz korrekt, denn zumindest die unteren vier Flurstücke sind nur über einen Privatweg erreichbar. Andererseits steht ein Schild am Straßenrand, auf dem steht »Privatweg - Durchfahrt verboten«. Und das, räumt Thomas Kämpfer ein, hätte man später auch durchaus „gefunden”: „Wir haben dann auch Kartenmaterial von der Stadt bekommen und darauf war der Privatweg-Anteil ersichtlich. Jetzt passiert auch nichts mehr - und wenn wir noch einmal auf diese Fläche müssen, versuchen wir es direkt über die L 782.” Seitens der Politiker wurde die Forderung laut, der Behörde noch einmal nachdrücklich „auf die Füße zu treten” und zu erklären, dass man mit den Menschen vor Ort unbedingt sensibler umgehen müsse.
Was die entstandenen Schäden betrifft, so sicherte Thomas Kämpfer zu, werde man eine Beweissicherungsaufnahme durchführen und die Schäden reparieren. Aber das kennt die Familie Rieke schon und winkt ab: „Dann heißt es ja doch wieder, dass es sich um Altschäden handelt oder wir per Gutachten beweisen müssen, dass aufgeplatzer Asphalt tatsächlich durch die Kipper entstanden ist. Wir haben den Glauben an die Gerechtigkeit verloren.”
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Aufsteiger fühlt sich gerüstet
„Die Mannschaft ist auf die neue Liga gut vorbereitet. Man muss uns auch hier erst mal schlagen”, sagt Hägers Trainer Pascal Hofbüker. Gleichwohl gibt er als Marschroute den Nichtabstieg aus. Allerdings nur, weil er einen gesicherten Mittelfeldplatz nicht als Saisonziel anerkennt: „In diesen Ligen kann man ja nur zwei Ziele haben. Entweder Aufstieg oder Klassenerhalt. Da wir nicht aufsteigen können, heißt das Ziel eben Klassenerhalt.”
Doch bei allem Selbstbewusstsein sieht Hofbüker auch eine Menge Verbesserungspotenzial. Besonders im physischen Bereich müsse sich seine Mannschaft gegenüber der Vorsaison steigern. „Wir wollen zwar genauso weiterspielen wie in der A-Liga. Aber der Gegner wird künftig öfter den Ball haben, und da muss man sich wehren können”, verdeutlicht Hofbüker, wo er den Hebel ansetzen will. Aber auch im taktischen Abwehrverhalten sieht Hägers Coach Luft nach oben: „Da müssen wir uns jetzt anders verhalten. Das ist bisher nur nicht aufgefallen, weil wir individuell besser waren oder die anderen Mannschaften zu viele Fehler gemacht haben.”
Neben der Entwicklung der individuellen Fähigkeiten sollen auch die Zugänge das Niveau heben. Mathis Kämper, der nach einem Jahr vom VfL Theesen II zu seinem Heimatverein zurückkehrt, und Hakan Bayer vom Oberligisten TuS Dornberg stellen in der Defensive auf allen Positionen ernsthafte Alternativen dar. Vom VfL Ummeln ist Christian Garstecki nach Häger gewechselt. Der Enkel von Alt-Armine Harry Garstecki spielte schon für die C-Junioren von Arminia Bielefeld mit Hofbüker zusammen und soll nach überstandenem Kreuzbandriss im Sturm für einen gesunden Konkurrenzkampf sorgen. Ebenfalls für den Angriff ist Silas Morgenroth vorgesehen. Für den letztjährigen A-Juniorenspieler des BV Werther hat Hofbüker bereits ein Sonderlob parat: „Dafür, dass er jetzt das erste Mal dabei war, war das überraschend gut.”
Freude auf das Derby gegen Werther
Alles in allem scheint der kleine HSV also gut gerüstet für die Bezirksliga, in der es übrigens eine Premiere geben wird: Wie seit gestern feststeht, wird es in der Staffel 1 zum ersten Mal ein überkreisliches Stadtderby gegen den BV Werther geben. „Darauf freuen wir uns besonders”, sagt Hofbüker.
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Jeden Tag eine neue Wand
Insgesamt fünf Millionen Euro investiert die Jibi Handel GmbH und Co. in den Standort
Steinhagen.
Und davon profitiert nicht nur Jibi. Das komplette Areal wird umgestaltet. Der Jibi-Markt weitet seine Verkaufsfläche im Neubau auf rund 1700 Quadratmeter aus. Dazu kommen noch einmal fast 400 Quadratmeter Nebenräume und Lagerfläche. Mit umziehen in den Neubau wird übrigens auch der Bäcker. Der Getränkemarkt bleibt unverändert, ist fortan jedoch für die Kunden besser zu erreichen: direkt nebenan. Die größte Erweiterung erfährt im nächsten Schritt dann der Hagebaumarkt. Er erweitert sich im bereits bestehenden Gebäude auf insgesamt 2900 Quadratmeter Verkaufsfläche. Der Umbau des Baumarktes soll jedoch erst Anfang nächsten Jahres erfolgen, so Thomas Budde. Der Plan sieht vor, dass zum Frühling hin die Kunden neben dem deutlich vergrößerten Innenbereich auch eine neue Außenfläche erwartet. Hierbei gibt es zwei Bereiche. Zum einen wird es ein überdachtes Gartencenter mit gut 1000 Quadratmetern Fläche geben, zum anderen eine nicht überdachte Außenfläche für Pflanzen mit einer Größe von gut 900 Quadratmetern. Die Erweiterung wird den hinteren Teil des Parkplatzes einnehmen (zwischen dem heutigen Hagebaumarkt und der Heinrichstraße). Die bisherige Ausfahrt zur Queller Straße fällt damit weg. Doch das neue Verkehrskonzept sieht vor, dass die Ein- und Ausfahrt weiterhin über zwei Stellen möglich sein wird. Zum einen die Haupteinfahrt von der Woerdener Straße aus, zum anderen eine zweite, kleinere, Einfahrtmöglichkeit von der Raiffeisenstraße aus. Kleiner Park soll Areal zur Straße hin verschönern Die komplette Überplanung des Areals machte es für Architekt Michael Wiese möglich, neben den beiden bisherigen großen Einzelhandelsunternehmen noch Raum für neue Geschäfte einzuplanen. So wird zur Woerdener Straße hin, wo sich bisher eine Kfz-Werkstatt befand, ein Neubau entstehen. Dieser bietet Platz für die Post und das Schreibwarengeschäft. Der Gebäudeteil, in dem beides zurzeit untergebracht ist, soll abgerissen werden und somit Platz für einen Teil der gut 200 geplanten Parkplätze schaffen. Neben der Post soll ein mittelgroßes Textilgeschäft einziehen. Zwar sei alles so gut wie in trockenen Tüchern, doch den Namen des neuen Geschäftes will Thomas Budde noch nicht verraten. „Erst wenn die Verträge unterschrieben sind.” Und auch in einem weiteren Bereich herrscht noch Rätselraten, welche Geschäfte einziehen werden: Mit unter dem Dach des Hagebaumarktes sollen gut 800 Quadratmeter Fläche für kleinere Geschäfte entstehen. Die Gemeinde hatte bereits bestimmte Anbieter wie Optiker und Buchhändler ausgeschlossen, um keine Konkurrenz zum Dorfkern entstehen zu lassen. Imbiss und Frisörsalon wollen jedoch am Einkaufszentrum bleiben und werden dort sicherlich einen passenden Platz finden. Der Zeitplan für den Umbau des Einkaufszentrums und besonders für den Neubau ist sehr eng gesteckt. Nur wenn es keine weiteren Verzögerungen mehr gibt, kann das Ziel - Eröffnung zum Jahresende - erreicht werden. „Ich hoffe, wir schaffen es”, betont Thomas Budde und fügt gleich darauf an: „Nein, ich bin überzeugt, dass wir es schaffen werden, obwohl es knapp ist.” Die komplette Umgestaltung des Zentrums soll dann im Sommer kommenden Jahres fertig sein. Dann erwartet die Steinhagener nicht nur ein neues Einkaufserlebnis, sondern auch eine optisch neu gestaltete Front hin zur Woerdener Straße. Denn um das Einkaufszentrum zum Dorfkern hin zu öffnen, sollen Grünflächen und ein kleiner Park zwischen Baumarkt und Woerdener Straße das Areal verschönern.↧
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Ende des Dornröschenschlafs
Anfang 2011 hatte die Stadt Halle den Reiterhof gekauft, war aber nur an den landwirtschaftlichen Flächen für Ausgleichsmaßnahmen interessiert. Jetzt, über zwei Jahre später, haben sich für das reetgedeckte Haupthaus und für die gegenüberliegende Reitanlage zwei Käufer gefunden. Udo Raabe aus Bockhorst hat für seine Reitsport-begeisterte Tochter Janine die Reithalle mit dem angrenzenden Verwalterhaus, einer Ferienwohnung und den umliegenden Weiden gekauft. „Die Pachtverträge für die Halle und die Flächen sind am 1. Juni ausgelaufen, für den Bungalow endet der Vertrag am 1. August”, sagt Udo Raabe.
In diesen Tagen sind Vater und Tochter damit beschäftigt, die technischen Anlagen des Reiterhofes instand zu setzen, aufzuräumen und das Anwesen aus der Umklammerung der Natur zu befreien. Auf dem Rasentraktor ist Udo Raabe in seinem Element: „Das ist für mich Entspannung pur.” Zur wunderschön gelegenen Anlage inmitten von Wiesen und Feldern gehören insgesamt fünf Hektar Weiden, ein 20 mal 60 Meter großer Dressurplatz und demnächst auch wieder ein Springparcours. Über zehn Jahre ist die Anlage nur eingeschränkt genutzt worden - das möchte Janine Raabe, die neben ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau auch drei Jahre intensiv mit Pferden gearbeitet hat, jetzt ändern. Derzeit sind sechs Einstellpferde in den vier mal vier Meter großen Boxen untergebracht. Wenn alles instand gesetzt ist, verfügt die gesamte Anlage, einschließlich der Offenställe, über Platz für 14 Pferde und bietet zudem noch Erweiterungsmöglichkeiten. Doch Janine und ihr Vater Udo Raabe wollen nichts überstürzen. Vorerst ist Janine noch halbtags als Industriekauffrau tätig und arbeitet in der übrigen Zeit mit den Pferden. „Zwölf-Stunden-Tage sind da keine Seltenheit”, sagt Udo Raabe, der seinen Urlaub in diesem Jahr nutzt, um den Reiterhof auf Vordermann zu bringen.
Trotz der vielen Arbeit ist Janine Raabe glücklich, dass sie die Chance hat, ihr Hobby vielleicht in zwei, drei Jahren zu ihrem Beruf machen zu können. Bis dahin hat Vater Udo bestimmt auch das Uhrwerk mit dem weithin sichtbaren Glockenturm wieder zum Laufen gebracht und von den Nachbarn die Erlaubnis eingeholt, ab und zu die Glocke erklingen zu lassen - zum Zeichen, dass der Dörnröschenschlaf am Ende der Schildstraße beendet ist.
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Neuer Schwung durch Teamgeist
Am Wochenende des 14. und 15. Septembers soll auf dem Turnierplatz »Auf dem Sande« wieder spannender Reitsport geboten werden. Doch dort, wo sonst Profis in S-Springen und -Dressur ihre Kräfte gemessen haben, soll nun vor allem der Nachwuchs das Zepter schwingen. „Dieses Turnier wird unser Pilotprojekt”, sagt Organisatorin Marion Jennissen. Denn nachdem ihr Ehemann Peter Jennissen aus beruflichen Gründen für die Turnierleitung nicht mehr zur Verfügung steht, musste sich das Organisationsteam neu formieren. „Die große Lösung hat sich keiner von uns zugetraut”, sagt Marion Jennissen. Dies sei einer der Gründe, warum das Turnier nun umgekrempelt wurde. „Das ist uns wirklich nicht leichtgefallen”, so die leidenschaftliche Pferdefrau.
Doch aus den Reitertagen, die immer wieder mit innovativen Ideen - wie zum Beispiel Prüfungen nur für Jungen oder nur für Amateurreiter über 30 Jahre - glänzten, ist nun kein 08/15-Turnier geworden. Schon der Name der zweitägigen Veranstaltung »Versmolder Team-Event« zeigt, wo es in Zukunft hingehen soll. „Bei uns kann nur starten, wer sich auch in eine Mannschaft integriert”, erklärt Marion Jennissen ihr Konzept, das - so sagt sie - relativ einzigartig sei.
„Reiten ist ohnehin schon ein Individualsport und das hat sich in den vergangenen Jahren noch verstärkt”, erklärt Jennissen. „Denn so wie früher, wo man in der Gruppe Reitunterricht hatte und sich alle an der Reithalle trafen, ist es ja heute nicht mehr.” Jeder, der sportliche Ambitionen hege, habe seinen eigenen Trainer und fahre mit dem Pferd dorthin.
Der Teamgeist bleibe so häufig auf der Strecke. Wie schön und wichtig der Zusammenhalt jedoch sei, erlebten die jungen Turnierreiter des ZRFV in der Jugendfördergruppe des Vereins, die gemeinsam auf Turniere oder zu Lehrgängen führen, berichtet Jennissen.
Organisatoren sind gespannt, wie Konzept ankommt
Mit seinem Turnierkonzept will der ZRFV nun auch den Teamgedanken in anderen Vereinen fördern. Denn wer in einer Mannschaft starten will, müsse sich auf seinen Verein zubewegen, so Jennissen. Deshalb könne sie auch noch gar nicht abschätzen, wie viele Nennungen für die Prüfungen eingehen werden und wie das Konzept beim Reitervolk ankommt.
Insgesamt 40 Wettbewerbe werden an den zwei Turniertagen ausgetragen. „Wir haben die Tage von vier auf zwei reduziert und die Zahl der Reitplätze von fünf auf drei”, sagt Marion Jennissen. „Mit drei Plätzen sind wir verglichen mit anderen normalen Turnieren hier in der Gegend aber auch schon gut aufgestellt.”
An den Start gehen werden in Versmold ausschließlich Junioren (bis 18 Jahre) und Junge Reiter (bis 21 Jahre). Neben Spring- und Dressurprüfungen der Klassen A und L wird auch Sport in der anspruchsvollen Klasse M geboten. Allerdings steht auch hier die Nachwuchsförderung im Fokus. Denn die Dressur ist als Dressurreiterprüfung ausgeschrieben und das Springen als Zwei-Phasen-Springprüfung, bei der in der ersten Phase der Stil des Reiters bewertet wird.
Am Montag, 15. Juli, lädt das Organisationsteam alle Mitglieder um 19.30 Uhr zu einer Turnierversammlung ins Altstadthotel ein, um schon erste Aufgaben für die Turniertage zu verteilen. „Wir bekommen langsam Struktur in unser neues Konzept”, sagt Marion Jennissen. „Uns ist es wichtig, jetzt eine gute Visitenkarte abzugeben - und mal sehen, ob wir nächstes Jahr schon auf drei Tage verlängern.”
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Ein Dorf wird Kunst und alle machen mit
Über fünfzig Künstler aus der Region stellen in allen Gärten, Hofplätzen, Ställen, Dielen und im öffentlichen Suttorfer Raum ihre Skulpturen, Bilder, Objekte, Textilien und Schmuck aus. Jetzt versammelten sich fast alle Beteiligten zum Pressetermin und letzten organisatorischen Absprachen auf dem Sonnenhof Kollmeyer.
In lockerer Runde, mit Getränken und kleinen Snacks, hatten die Künstler eine erste Möglichkeit, sich kennenzulernen. Bei einem Dorfrundgang wurden die verschiedenen Präsentationsmöglichkeiten begutachtet. Schließlich fand jeder und jede der 50 regionalen Aussteller sein passendes Plätzchen für das Wochenende unter dem Motto »Ein Dorf wird Kunst«.
Am dritten Wochenende im Juli besteht die Möglichkeit, die Künstlerinnen und Künstler persönlich kennenzulernen und ihnen bei der Arbeit zuzuschauen. Auch etliche heimische Künstler sind dabei: Holzbildhauer und Sommerakademie-Dozent Bernd Obernüfemann, Elfriede Schildmann mit Holzskulpturen, Jochen Eilert mit Objekten und Installationen, Ulrich Tzschachmann mit seinen organischen Weidengeflechten sowie die aus Werther stammende Dorothea Jöllenbeck, die Masken aus Gipsabdrucken präsentiert.
Rund um die Ausstellung haben die Organisatoren ein inte-ressantes Begleitprogramm entwickelt. Nach der offiziellen Eröffnung am Freitag, 19. Juli, ab 18 Uhr, gibt es einen ersten Rundgang durch die außergewöhnliche Kunstschau. Am Samstag lädt Suttorf nach der Ausstellung von 14 bis 20 Uhr zum geselligen Beisammensein - ein Biwak auf dem Hof Seidel.
Tangofreunde sollten sich diesen Abend nicht entgehen lassen. Ab 20 Uhr gibt es eine sinnliche Einführung in das Weltkulturerbe »Argentinischer Tango«. Dieser Auftakt mündet ab 21 Uhr in eine echte Milonga unter dem Motto »Viva Tango« auf dem Sonnenhof Kollmeyer.
Am Sonntagmorgen ab 10 Uhr lädt der Bürgerverein Suithorpa an »Die lange Tafel«, einem Frühstück mit den Künstlern. Hierzu wünschen sich die Veranstalter Voranmeldungen bis zum 15. Juli unter ` (0 54 28) 7 29. Am Sonntag ist die Ausstellung von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Für das leibliche Wohl wird auf vielfältige Weise auf den Suttorfer Höfen gesorgt. Musik, Tanz und interessante Begegnungen runden dieses Wochenende ab.
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Mittagszeit ist Ruhezeit
Im Fall der Mittagsruhe ist die Regelung in
Borgholzhausen (fast)
eindeutig: Zwischen 13 und 15 Uhr dürfen Privatleute nicht durch lärmende Arbeiten die Ruhe ihrer Nachbarn stören. Geregelt ist dieser Fall wie viele andere in der »Ordnungsbehördlichen Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung«, die von den Städten und Gemeinden des Landes jeweils eigenständig erlassen wird. Dabei müssen sich die Politiker vor Ort natürlich an den allgemeinen Gesetzen und Verordnungen orientieren. Diese Erläuterung ist wichtig, weil die juristische Arbeit durch sogenannte Mustersatzungen erleichtert wird, die von den Gemeinden übernommen werden können. Nach der bundesweit einheitlichen Regelung in der Geräte- und Maschinenlärmverordnung gilt generell, dass Motorrasenmäher, Trennschleifer, Sägen, Laubsauger und ähnliches Gerät in der Zeit von 20 bis 7 Uhr nicht betrieben werden dürfen. Der Umkehrschluss legt nahe, dass eine Mittagsruhe damit hinfällig ist. Dieser Auffassung folgt die aktuelle Ausgabe der NRW-Mustersatzung, in der sie ebenfalls nicht enthalten ist. In Borgholzhausen allerdings gibt es sie doch. „Es war eine ganz bewusste Entscheidung der Politik, die im September 2011 über die Neufassung der Verordnung beraten hat, hier an der Mittagsruhe festzuhalten”, erklärt Warias. Andernorts, zum Beispiel in Halle, hat man die Mittagsruhe ganz bewusst abgeschafft. Im Landesumweltminis-terium herrsche aber die Rechtsauffassung, beide Möglichkeiten zuzulassen, betont Warias. Die Pflicht zur Ruhe gilt allerdings nur mit Einschränkungen: Landwirte sind ebenso wie Gewerbetreibende davon ausgenommen. Auch städtische Mitarbeiter gelten in diesem Sinne als Gewerbetreibende. Außerdem gilt die Vorschrift »in den Wohngebieten«. „Dabei gehen wir von geschlossenen Wohnlagen aus”, erklärt Warias. Wann eine Streusiedlung zur geschlossenen Wohnlage wird, könnte sicherlich ebenso vor einem Gericht verhandelt werden wie die Frage, ob die Borgholzhausener Mittagsruheregelung juristisch wirklich wasserdicht ist. Die Stadt allerdings fordert ihre Bürgerinnen und Bürger zu einem „Geist gegenseitiger Rücksichtnahme und darum zur Einhaltung dieser Vorschriften” auf. Rückfragen im Detail sind an Manfred Warias im Rathaus, ` (0 54 25) 8 07 30, zu richten. „Wir versuchen, Streitfälle immer erst durch Gespräche beizulegen”, erklärt er die Marschroute der Verwaltung. Für den (bislang noch nie eingetretenen) Notfall eines notorischen Mittagsruhe-Verweigerers, der zum Beispiel nur zwischen 13 und 15 Uhr seinen Rasen mäht, gibt es die Möglichkeit, ein Bußgeld zu erlassen.↧
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Qualifikationsregen für bemerkenswerte Schüler
Erstmals in der Geschichte der Schule schafften 67 Schüler die Fachoberschulreife mit der Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe. Insgesamt verließen 109 festlich gekleidete Schüler aus vier Klassen die Realschule. 39 erreichten die Fachoberschulreife. Dazu kommt ein Hauptschulabschluss nach Klasse zehn und zwei nach Klasse neun.
Bereits der Gottesdienst in der Petri-Kirche stimmte mit dem Motto »Klappe, die Letzte« auf die Verabschiedung ein. Klaus Blenk griff das Thema in seiner Ansprache auf und zog Vergleiche zu Hollywoodfilmen: „Niemand wird als Superheld geboren. Es gab viele dramatische Momente in der Schule, aber ihr habt sie alle gemeistert”, sagte er und fügte hinzu: „Es wird noch traurige und schwierige Szenen geben. Seid im Film eures Lebens euer eigener Regisseur, seid euer eigener Held. Ihr habt das Zeug dazu.”
Wehmut kam bei der Zeugnisvergabe unter den Schülern der 10 b auf, als sie den ergreifenden Brief vom Klassenlehrer Peter Störmer vorlasen. Er konnte krankheitsbedingt nicht an der Verabschiedung teilnehmen.
Aufgefangen wurde die bekümmerte Stimmung mit heiteren Musikbeiträgen, wie etwa der von Schülern des Wahlpflichtfachs Musik vorgetragene Becher-Rap, oder Songs der Schulband wie »Behind blue eyes« von The Who oder »Halt dich an mir fest« von Revolverheld.
Jugenddorfleiter Knud Schmidt plauderte über eigene Schulerfahrungen und bezeichnete das Gemeinschaftsgefühl unter den Realschülern des CJD als gelungen. Mit einem Schiff, das vom sicheren Festland zur Reise an unbekannte Ufer aufbricht, verglich Bürgermeister Thorsten Klute das neue Leben.
Sein letztes Grußwort hielt in der Realschule Axel Müller- Kölkebeck. Der Schulpflegschaftsvorsitzende nimmt seinen Hut, weil seine Tochter Anna-Lena die Schulzeit abgeschlossen hat.
Besonders hervorgehoben wurden gute Leistungen und ehrenamtliches Engagement einiger Schüler. Klaus Blenk bat daher David Blanke, Viktoria Kleine-Knetter, Ann-Christin Rinker, Anna Höcker, Janika Keller, Eric Eggert, Alina Bewekenhorn und Sara Wermeling auf die Bühne. Den Social Award der Volksbank und den dazugehörigen Geldbetrag bekam für sein vorbildliches soziales Engagement Kevin Sirges von Jens Wagemann, Vorstandsmitglied der Versmolder Volksbank, überreicht. Zu Ehren eines bemerkenswerten Schülerjahrgangs beendete erstmals in der Realschulgeschichte ein Feuerwerk den Festakt.
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Frühstück geht auch ohne Sonne
Das tat der guten Stimmung der rund 650 Frühstücksgäste aber keinen Abbruch. Bestens gelaunt saßen Steinhagener mit Freunden an einem der 80 Tische oder hatten das Familienfrühstück in den Ortskern verlagert. Viele hatten sich schon im Vorfeld Gedanken gemacht und sich viel Mühe mit der Tischdekoration gegeben.
Die einen zogen die edle weiße Tischdecke auf und brachten das gute Sonntagsgeschirr mit - inklusive Kerzenständer. Andere verzichteten ganz auf eine Unterlage, stellten ihre Tische aber derart mit Utensilien und Deko zu, dass Kaffeetasse und Brötchenkorb kaum noch Platz fanden. Wohl dem, der an einen Beistelltisch gedacht hatte. Eine Gruppe hatte gar zwei Reihen Flugzeugsitze angekarrt. Immerhin bequemer als die Holzbänke.
Denn lediglich Tisch und Bänke, eine Brötchentüte und der Brotbelag wurden gestellt. Den Rest mussten die Gäste selbst mitbringen: vom Besteck und Geschirr über die Getränke bis zur Tischdekoration. Manche mochten es schlicht und einfach und sahen allein im gemeinschaftlichen Frühstück im Dorf das Event.
Andere brachten einen jungen Baum, eine überdimensionale Steinhägerkruke, Sonnenschirm, Pavillon oder gar eine Weihnachtstanne mit. Eine Gruppe von fast 50 Hungrigen war besonders kreativ: Jeder der sechs Tische stellte ein anderes Märchen dar. Alle verbunden ergaben den Steinhagener Märchenwald. Familie Schmedtmann erhielt dafür den 3. Preis im Wettbewerb der kreativsten Tischgestaltungen. Der 2. Platz ging an Käpt’n Blaubär: Die Gruppe »Pekip 89« hatte zwei Tische zusammengeschoben, Leuchtturm aufgestellt und ein Segel gehisst. Dem Bürgermeister gefiel das Motto »Wir sitzen alle im selben Boot« besonders gut.
Als Sieger hatten die beiden Heideköniginnen als Jury das »Steinhagener Pisten-Frühstück« auserkoren. Eine gebastelte Skipiste führte mitten über den Tisch. Und die Skifahrer waren standesgemäß im dicken Pulli, mit Pudelmütze und Skibrille am Tisch. Angesichts des Wetters war das gar nicht mal zu warm. Doch gut, dass die Sonne nicht so dolle schien.
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Fast wie im Paradies
»Bildungskunst« interpretierte Otto Herz als ein Gestalten von Lernlandschaften, in denen Menschen ihre eigenen Wege finden können. Entgegen dem Henri-Matisse-Zitat »Meine Kunst soll wirken wie ein guter Sessel auf einen müden Geschäftsmann am Abend« zum Anfang seiner Ausführungen qualifizierte Herz die Beziehung zwischen Künstler und Gesellschaft mit »Transzendenz«. Der Künstler überschreite das Unmittelbare dieser Welt und arbeite außerhalb des Systems - mit Hingabe. Damit zeige der Künstler die Welt so, wie sie sein sollte, „nicht wie sie gerade ist”, so der jugendlich wirkende 70-Jährige.
Josef Köhler sei für Herz ein solcher Künstler, der in seinen imaginativen und farbenfrohen Sujets das Fenster zur Welt, wie sie sein könnte, weit aufstoße. „Wer sich darauf einlässt, ist schnell bei den Fragen nach Bildung und somit bei der Bildungskunst”, wollte Herz zwei Fehler nicht machen. „Ich werde keine Interpretationen zu den Bildern abgeben, entdecken Sie sie selbst”, forderte Herz das gut gelaunte und sachverständige Publikum auf. Und zum Zweiten hatte der erfahrene Pädagoge keine Lust dazu, sein Publikum zu belehren.
Otto Herz sieht in dem Ansatz heutiger Pädagogik, dem Menschen etwas beibringen zu wollen, „schlimmstenfalls beizubiegen”, das Ende der Kreativität gekommen. Da findet Herz das Ansinnen in Diktaturen wenigstens ehrlicher: „Da werden Menschen per Indoktrination abgerichtet. In »Demokraturen« versucht man Menschen zu unterrichten und zu erziehen.” Was dabei herauskomme, wenn die Welt am deutschen Bildungswesen genesen soll, hätten ja die schockierenden PISA-Resultate schon vor vielen Jahren gezeigt, so Herz.
Gemeinsam mit dem bei Josef Köhlers Kunst entdeckten Ansatz brach Otto Herz eine leidenschaftliche und humorvolle Lanze für das Lernen - und für die Gelegenheit, dass „Menschen sich gemeinsam mit anderen aufbauen” dürfen.
Den Anwesenden gab Herz eine Aufgabe: „Versuchen Sie mal, in Ihrer Biografie nach den Wurzeln zu spüren, wo Sie ermutigt und aufgerichtet wurden und auch, wo Sie kleingemacht wurden.” Otto Herz gab anschauliche Beispiele aus seiner eigenen, frühen Bildungskarriere als „dummer, fauler und frecher Schüler”, der mit 15 Jahren von der Schule flog. „In unserer Pädagogik werden bis heute Ziel und Weg vorgegeben. Der Prozess besteht dann lediglich darin, den Schüler dahin zu treiben, wo man ihn hinhaben will”, so der kritische Professor.
Die, nach Herz’ Einschätzung, in Deutschland vorherrschende „repressive Toleranz” reiche für eine neue, schönere Welt eben nicht aus, so Herz. Deshalb wünschte der Laudator dem neuen Projekt, der »Corporate Social Art«, viel Erfolg und qualifizierte dieses Angebot im besten Sinne als avantgardistisch. Es sei ein neuer Weg zu sagen: „Das, was mir die Galerien sonst wegnehmen, stecke ich lieber in soziale Projekte, weltweit”, erzählte Otto Herz auch zu diesem Aspekt noch eine tolle Geschichte von einem seiner Studenten, der in Sierra Leone mittlerweile, in wenigen Jahren, acht Schulen für 8000 Kinder gebaut habe - mit erstaunlich kleinem Budget angesichts deutscher Milliarden-Bildungshaushalte.
„Kunst trägt zur Weltbildung bei und sichert unsere Zukunft!”, rief Herz seinen Zuhörern zu und ließ sich anschließend, wie die begeisterten Gäste auch, von dem zärtlich-aufmerksamen Service von Tina Bergmann und ihrem Team verwöhnen. „Fast wie ein Nachmittag im Paradies”, meinte ein Gast, der sich ins Atelier aufmachte, um ein Bild mit sozialem Projekt-Aspekt zu erwerben.
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