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Schaufeln für das Großprojekt

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VON HEIKO KAISER

Halle.
Der erste Spatenstich ist getan. Dort im Ravenna Park, wo zurzeit eine weite leere Fläche das Entstehen des Industrieparks nur erahnen lässt, hat die Gerry Weber International AG gestern offiziell das Startsignal für den Neubau ihres neuen Logistikzentrums gegeben. Bis Ende 2015 soll das 90 Millionen Euro schwere Projekt - es ist die größte Investition der Unternehmensgeschichte - fertiggestellt sein.

Gemeinsam mit den Bürgermeisterinnen aus Halle, Werther und Gütersloh sowie Landrat Sven-Georg Adenauer und den ausführenden Planern hoben die Vorstände der Gerry Weber AG symbolisch die ersten Schaufeln Erde aus. Zuvor hatte sich Gerhard Weber ausdrücklich bei allen Mitwirkenden für die tolle Arbeit bedankt, die im Vorfeld dieses Großprojektes geleistet worden war.

Mit dem Bau des neuen Zentrums bündelt das Unternehmen die bestehenden, dezentralen Logistikstrukturen in Ibbenbüren, Osnabrück, Brockhagen und Dortmund an einem Standort. Damit sollen unter anderem ein schnellstmöglicher Warenumschlag realisiert und eine noch bessere Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen ermöglicht werden. Auf einer Fläche von rund 14 Hektar entsteht ein hoch moderner Logistikkomplex, der unter anderem ein 30 Meter hohes Hochregallager mit einer Grundfläche von 140 mal 240 Metern umfasst. Daneben entstehen drei weitere Gebäude, eines beherbergt das neue Outlet-Center mit einer Fläche von etwa 5000 Quadratmetern. "Die, die meinen, das sei zu groß, die werden sich wundern. Die wissen nicht, in welchen Dimensionen wir uns inzwischen bewegen", sagte Gerhard Weber und erinnerte daran, welchen rasanten Aufstieg das Unternehmen seit der Gründung 1972 genommen hat. "Damals haben wir ganz klein begonnen, und heute hat die Gerry Weber AG einen Börsenwert von rund 1,8 Milliarden Euro", sagte der Firmenchef.

"Was Sie anpacken, das machen Sie richtig", erklärte Halles Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann in Richtung Gerhard Weber und fügte hinzu: "Nachdem es bekannt wurde, dass hier ein Industriepark entsteht, waren Sie der Erste, der sein Interesse bekundet hat, und heute sind Sie wieder der Erste, der den Spaten in die Hand nimmt. So kennen wir Sie." Bald werde von der Autobahn das 30 Meter hohe Hochregallager wie ein Aushängeschild für den Ravenna Park zu erkennen sein.

Auch Bürgermeisterin Marion Weike gab im Namen der Stadt Werther, die mit acht Prozent am Ravenna Park beteiligt ist, ihrer Freude Ausdruck, dass das Projekt so schnell voranschreitet. "Wenn ich mich hier so umsehe, dann wird noch einmal deutlich, dass es der richtige Weg ist, dass sich Kommunen für einen solchen Industriepark zusammenschließen. Denn so eine riesige Fläche wie hier, die gibt es in Werther nicht." Sie betonte, dass die Stadt Werther darüber hinaus durch Zulieferbetriebe, die sich im Umfeld von Unternehmen wie Gerry Weber ansiedeln, profitieren.

Neben Gerry Weber haben weitere drei Unternehmen - Hymnen Industrieanlagen GmbH, Eriks GmbH und der Steinhagener Klinikdienstleister Keppel GmbH - Grundstücke im Ravenna Park erworben. Damit stehen derzeit nur noch zwei Restflächen von etwa 2,9 Hektar im insgesamt 35 Hektar großen Industriegebiet zur Verfügung. Aktuell versucht Projektleiter Jürgen Keil, Bauamtsleiter der Stadt Halle, in Detmold grünes Licht für eine Erweiterung des Parkes zu bekommen. Im Südostzipfel des Geländes sollen weitere sechs Hektar in die Pläne aufgenommen werden.


Mehr als 30 Kinder erkunden die Kirche

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Borgholzhausen (anke).
Es waren mehr als 30 Kinder, die Pastorin Anne-Kathrin Becker und ihr Team am Sonntag beim ersten Kindergottesdienst in der evangelischen Kirche begrüßen konnten. Die Jungen und Mädchen nutzten den ersten Termin seit fast zehn Jahren dazu, die Kirche zu erkunden. Das fünfköpfige Team war hoch erfreut, dass so viele Kinder der Einladung zum ersten Kindergottesdienst nachgekommen waren. Zu Beginn des einstündigen Gottesdienstes, der im Anschluss an den Hauptgottesdienst abgehalten wurde, wurde zunächst gebetet und gesungen, unter anderem das Lied »Spitze, dass du da bist«.

Danach teilten die Organisatorinnen die Kinder in Gruppen ein und gingen mit ihnen auf »Kirchensafari«. Die Kinder sahen sich die Bilder des Altars an, ließen sich die Bedeutung des Taufbeckens erklären und sahen sich auf der Empore die große Orgel an. Anschließend wurde gemalt und gebastelt.

Der nächste Kindergottesdienst findet am Sonntag, 25. Mai, statt. Er beginnt um 11.15 Uhr. Dann wird das Thema die Kindersegnung im Markus-Evangelium sein. Unser Bild zeigt die Kennenlernrunde, in der am Anfang des Kindergottesdienstes vorm Altar gemeinsam gebetet und gesungen wurde. Foto: A. Schneider

Wirbel beim Wursthersteller

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Von Marc Uthmann

Dissen/

Versmold.
Große Verunsicherung beim Fleischwarenhersteller Schulte in Dissen: Die Geschäftsleitung plant massive Umstrukturierungen, der Betriebsrat fürchtet um 167 der 300 Arbeitsplätze am Standort, an dem viele Versmolder arbeiten. Derzeit herrscht zwischen beiden Seiten Funkstille.

"Die Geschäftsführung wollte mit uns im stillen Kämmerlein ein Konzept ausarbeiten und dann den Mitarbeitern präsentieren", sagt der Schulte-Betriebsratsvorsitzende Holger Steuer dem Haller Kreisblatt. "Aber wir sind der Ansicht, dass dieses Konzept weder Hand noch Fuß hat. Und sollte es wie von den Verantwortlichen geplant umgesetzt werden, stünden eventuell 167 Arbeitsplätze auf der Kippe." 130 reguläre Kräfte und 37 Leiharbeiter könnten nach Ansicht des Betriebsrates von den Plänen betroffen sein, weshalb er am Freitag auf einer Betriebsversammlung zur Situation informierte. Was offensichtlich nicht im Sinne der Geschäftsleitung war, die der Veranstaltung fernblieb. Die Folge war Empörung bei den Mitarbeitern, die Holger Steuer nachvollziehen kann: "Obwohl ich die Geschäftsführer darum gebeten habe, sind sie nicht zu uns gekommen."

Die Arbeitnehmervertreter sehen keine Notwendigkeit für eine Umstrukturierung in Dissen: "Schulte steht gut da, wir haben auch 2013 ein starkes Ergebnis hingelegt", sagt Steuer, der seit 30 Jahren im Unternehmen ist, 20 davon als freigestellter Betriebsrat. Er vermutet andere Motive bei den Verantwortlichen: Seit einer Insolvenz im Jahr 2002 gehört Schulte zur Zur-Mühlen-Gruppe, die wiederum vor drei Jahren vom Schlachtkonzern Tönnies aufgekauft wurde. Unter dem Dach von Zur Mühlen sind neben Schulte die Unternehmen Böklunder (Schleswig-Holstein), Könecke (Stammsitz Bremen), Redlefsen (Satrup nahe der dänischen Grenze) und Anhalter Fleischwaren (Zerbst, Sachsen-Anhalt) versammelt. "Man will ein Konzept für die Gruppe entwickeln und Produktlinien auf Standorte verteilen. Wir sollen uns auf unser Kerngeschäft fokussieren. Aber ein Konzept für Schulte selbst gibt es nicht", sagt Steuer. Das habe man in den vergangenen Jahren vergebens eingefordert. Die Zur-Mühlen-Gruppe hatte vielmehr bereits 2012 angekündigt, das Sortiment "gruppenweit" optimieren und so die Produktivität steigern zu wollen.

Dennoch werde der Betriebsrat weiterhin das Gespräch mit der Geschäftsleitung suchen. "Wir wollen an der strategischen Planung beteiligt werden und gemeinsam einen Zukunftsplan entwickeln. Über Arbeitsplatzabbau reden wir aber nicht", kündigt Steuer an. Heute will der Betriebsrat im Gespräch mit einigen Beratern seine Vorgehensweise für die kommenden Wochen abstimmen.

Dann ist auch die Meinung von Bernhard Hemsing von der Gewerkschaft NGG gefragt: "Ich habe ein bisschen den Eindruck, als sollten in Dissen die Kohlen für die Gruppe aus dem Feuer geholt werden. Wir brauchen jetzt Gespräche und auch eine Abstimmung zwischen den Betrieben der Zur-Mühlen-Gruppe", sagt der Gewerkschafter. Holger Steuer zeigt sich abschließend kämpferisch: "Was bliebe denn nach den bisher angedachten Umstrukturierungen überhaupt noch von Schulte in Dissen übrig? An diesem Punkt werden wir in den Gesprächen ansetzen."

Das HK hatte gestern einen Fragenkatalog an den Tönnies-Konzern als Eigner der Zur-Mühlen-Gruppe geschickt, bis Redaktionsschluss aber noch keine Antwort erhalten.

Die Situation bei Schulte wird in der Fleischwarenbranche aufmerksam beobachtet. Vertreter wie der Peckeloher Unternehmer Dr. Wolfgang Ingold (Wiltmann) und Hans-Ewald Reinert aus Loxten haben mehrfach darauf hingewiesen, dass nicht alle Hersteller die aktuelle Krise mit schrumpfenden Absatzmärkten und geringen Erlösen überleben werden. Was in Dissen passiert, wird vielerorts als weiterer Beleg für diesen Trend gewertet.

Neue Gedanken zur Rodderheide

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von kerstin spieker

Werther.
Mit einem bauplanerischen Dominospiel ganz besonderer Güte beschäftigt sich derzeit der Wertheraner Bürgermeisterkandidat Thomas Heidemann. In einem Pressegespräch legte er eine Analyse einiger Probleme der Böckstiegelstadt vor und bot auch gleich einen Lösungsansatz an. Ausgangspunkt seiner Erwägungen ist das geplante Gewerbegebiet Rodderheide zwischen Engerstraße, Jöllenbecker Straße und Bokemühlenweg gelegen. Am Ende seines Gedankenganges gäbe es ein attraktives Baugebiet für solvente Bauwillige, Einnahmen aus Gewerbesteuern für das Stadtsäckel und das umstrittene Baugebiet am Blotenberg wäre vom Tisch.

Aber zurück zum Ausgangspunkt. Die Rodderheide sei eine Planung aus den 80er Jahren, erinnerte Heidemann. Damals habe sich sogar die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt für die Ausweisung eines Gewerbegebiets an dieser Stelle ausgesprochen. Man habe damals aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung in Werther den Eindruck gewonnen, den Platz noch dringend zu benötigen. "Alle großen Unternehmen, Tiede, Weco und P&P, waren noch aktiv und es gab keine Flächen mehr, die wir anbieten konnten", erklärte Thomas Heidemann.

Schon damals allerdings sei die Krux gewesen, dass die Flächen zum einen nicht in städtischem Besitz gewesen seien und zum anderen eine Reihe von Besitzern deutlich signalisiert hätten, nicht verkaufen zu wollen. Ein Areal zwischen Tiede-Gelände und Dammstraße sei zwar schon damals viel besser geeignet gewesen. "Man hätte es dort nur mit einem Besitzer zu tun gehabt." Und auch die technischen Besonderheiten, die die Siekstruktur mit entsprechender Wasserführung in der Rodderheide mit sich bringt, wären entfallen. Aber über das Gelände verlief eine Straßenplanung der Nachbarstadt

Bielefeld.
So trugen die Grünen im Rat den Beschluss zum Gewerbegebiet Rodderheide im Jahr 2000 mit.

2004 sei dann die Planung der Bielefelder zurückgenommen worden. Die Grünen seien aus der Zustimmung zur Rodderheide ausgestiegen. Die Mehrheit im Rat blieb jedoch bei der einmal aufgestellten Planung. Seitdem versuche die Stadt mit Geduld und Warten an das rund 80 000 Quadratmeter umfassende Areal zu kommen, so Heidemann. Sie habe es in den Verhandlungen mit zwischen 50 und 60 verschiedenen Besitzern zu tun und bisher erst 60 bis 70 Prozent der Flächen kaufen können.

Eine Million Euro habe Werther bereits für Grunderwerb in die Hand genommen. Noch einmal rund 700 000 Euro seien veranschlagt für die restlichen Flächen. Und erst wenn man die habe, könne man das Gewerbegebiet vernünftig entwickeln. Da seien dann noch 1,8 Millionen Euro Erschließungskosten hinzuzurechnen, dazu Planungskosten und letztlich Kreditkosten. "Das ist eine Riesenbelastung für Werther", kritisiert Heidemann.

Und schlimmer noch sei aus seiner Sicht, dass er arge Befürchtungen hinsichtlich der Vermarktbarkeit des Areals habe. Um die Kosten für die Entwicklung der Rodderheide einigermaßen zu decken, müsse die Stadt nach seiner Berechnung für den Quadratmeter rund 70 Euro verlangen. "Wir konkurrieren aber mit Gewerbegebieten, in denen der Quadratmeter 35 Euro kostet, und die dann auch noch einen Autobahnanschluss bieten", führte der Bürgermeisterkandidat weiter aus. "Selbst wenn ich am 25. Mai gewählt würde, die bisherige Entwicklung lässt sich auch durch mich nicht mehr zurückdrehen." Die bisher bereits abgeschlossenen Kaufverträge seien nach seinen Informationen auch gar nicht rückabwickelbar.

Man könne natürlich schauen, ob man mit einem Entwicklungskonzept nach dem Motto »Hochwertige Wohlfühlarbeitsplätze« eventuell Firmen aus dem IT-Bereich, der Medienbranche oder Bio-Tech-Unternehmen aus dem Dunstkreis der Uni nach Werther locken könnte. Ein viel kühnerer Gedanke sei aber die Umwidmung der Rodderheide in ein Wohnbaugebiet. Als ein solches sei es mitten im Grünen gelegen sicherlich für Häuslebauer aus Bielefeld hochinteressant.

Nachdem die Stadt ihre Kosten gedeckt habe, könne der Mehrgewinn durch den Verkauf als Wohnfläche an die Besitzer gehen, die ihre Grundstücke an die Stadt verkauft hätten. Wohl kaum einer dürfte sich gegen einen solchen »warmen Regen« mit Rechtsmitteln sperren.

Wohnbebauung am Nordhang des Teuto könne man dann erst einmal von der Agenda nehmen. Und durch die Rücknahme der Fläche als Gewerbegebiet habe die Stadt Werther eine Karte im Ärmel, wenn es um die Beteiligung an eventuell neu entstehenden interkommunalen Gewerbegebieten in der Nachbarschaft gehe - eben im Tausch für die bereits genehmigte Rodderheide.

Sicherlich gebe es noch das ein oder andere Hindernis auf diesem Weg, räumt der Bürgermeisterkandidat ein. Thomas Heidemann sieht in seinen Ideen aber auch Chancen und nimmt für die Politik in Anspruch: "Man muss doch den Mut haben, auch mal frisch und aktuell nachzudenken."

CDU sperrt sich gegen NS-Dokumentation

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Von Frank Jasper

Steinhagen. Eine detaillierte Aufarbeitung der Geschichte Steinhagens in der Zeit von 1933 bis 1945 würde nach Ansicht der CDU viele alte Wunden im Ort aufreißen. Darum stimmte die Fraktion gestern Abend geschlossen gegen die Pläne, eine Dokumentation über den Nationalsozialismus in Steinhagen in Auftrag zu geben. Sabine Godejohann, Vorsitzende des Ausschusses für Schulen, Jugend, Sport und Kultur, zeigte sich entsetzt.

SPD und FDP hatten in ihren Anträgen für eine Aufarbeitung der Zeit zwischen 1933 bis 1945 geworben. Udo Bolte von der SPD nannte es "unsere Verpflichtung", sich dieser Aufgabe anzunehmen. "Zukunft heißt, sich der Vergangenheit bewusst zu sein", so Bolte. Bekanntermaßen fehle Steinhagen die Aufarbeitung der NS-Zeit. Darum soll nach Auffassung der SPD ein externer Historiker mit dieser Aufgabe betraut werden. Die FDP befürwortet das Vorhaben, möchte aus Kostengründen die Dokumentation von einem Studenten im Rahmen seiner Abschlussarbeit erstellen lassen. Ein Vorschlag, der auf Skepsis traf.

Grundsätzliche Ablehnung äußerte CDU-Fraktionsvorsitzender Herbert Mikoteit: "Je tiefer wir in die Geschichte gehen, desto mehr Namen kommen zum Vorschein. Namen von Menschen, deren Kinder und Kindeskinder heute in Steinhagen leben. Man wird alte Wunden aufreißen, Leute verletzen und Zwietracht säen", befürchtet Mikoteit und stellte klar: "Das wollen wir nicht." Sigrid Czaplinsky, ebenfalls CDU, prophezeite gar "Auseinandersetzungen und Beschmutzungen" in Folge der Veröffentlichung einer NS-Dokumentation.

Mit so einem klaren Nein der CDU-Fraktion zu den Plänen hatte offenbar niemand gerechnet. Ausschussvorsitzende Sabine Godjohann zeigte sich nach eigenen Angaben "entsetzt". "Es geht hier doch nicht um Schuldzuweisungen", versuchte sich die Befürchtungen der CDU zu entkräften. Heiko Hartleif (SPD) fügte hinzu: "Die jetzt Lebenden können nicht für das Handeln ihrer Großeltern verantwortlich gemacht werden."

Nach Meinung von Detlef Gohr, Fraktionsvorsitzender der Grünen, könne man es sich überhaupt nicht erlauben, so eine Dokumentation abzulehnen. Seine Fraktionskollegin Heike Horn meinte: "Wir können nicht einfach einen Teil unserer Geschichte ausblenden." Alexander Alt, Bürgermeisterkandidat der FDP, schlug vor, Erfahrungswerte anderer Kommunen einzuholen, die bereits entsprechende Dokumentationen erstellt haben. Sein Vorschlag wurde in die Pläne, die schließlich verabschiedet wurden, aufgenommen.

SPD, Grüne und FDP sprachen sich mehrheitlich dafür aus, dass die Gemeinde eine Dokumentation ihrer Geschichte von 1933 bis 1945 erstellen lässt. Im Idealfall von einem Historiker. Zudem soll Kontakt mit der Universität Bielefeld aufgenommen werden und geprüft werden, inwieweit Studenten in die Arbeit einbezogen werden könnten. Die vier CDU-Mitglieder stimmten gegen das Vorhaben. Der Vertreter der BA/STU enthielt sich der Stimme.

Einfache Fragen, schwierige Antworten

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Von Andreas Großpietsch

Borgholzhausen-Bahnhof. Das Ambiente war angenehm, das Thema eher nicht: Die Bürgerinitiative MIT-Bürger Borgholzhausen hatte die Wahlkreiskandidaten aller Parteien in das Café im Kräutergarten zur Podiumsdiskussion geladen und wollte am Montagabend ganz konkret wissen, was in den nächsten Jahren für die Bahnhofsregion getan werden soll. Und im Hinblick auf das interkommunale Gewerbegebiet, was dort passieren oder auch nicht passieren soll. Der gute Besuch zeigte, dass von Politikverdrossenheit in diesem Teil von Borgholzhausen nichts zu spüren ist - obwohl es keine einfachen Antworten gibt.

Denn an der Tatsache, dass die Autobahn in diesem Bereich endet, kann niemand etwas ändern. Und die Zustände, die sich durch die damit verbundene Verkehrsbelastung ergeben, seien einfach nur »bedrückend«.

In dieser Formulierung waren sich Heinz-Hermann Schulte (BU), Christoph Vrieler (CDU) und Detlev Flottmann (SPD) auf dem Podium einig. Dort fehlten Leendert Snel (FDP) und Martina Sand (Grüne), die beide persönlich verhindert waren. Hermann Ludewig (FDP) und Heidi Klei-nehagenbrock-Koster (Grüne) waren eigens zur Vertretung gekommen, doch die Veranstalter um Moderator Bernd Vieweg wollten eben ganz konkret nur die Menschen zu Wort kommen lassen, die im Wahlbezirk »Oldendorf und Ostbarthausen mit Westbarthausen nördlich der Bahnlinie« zur Wahl stehen.

Am Beispiel der aus dem Publikum vehement geforderten Geschwindigkeitsreduzierung auf der Oldendorfer Straße wurden die Probleme deutlich, die gelöst werden müssen. Zwar unterstützt die Borgholzhausener Politik die Forderung nach mehr Sicherheit auf diesem Schleichweg, doch dank ablehnender Bescheide übergeordneter Behörden klappte das bislang nicht. Die Politiker rieten zu einer Unterschriftensammlung, die zu einem neuen, gemeinsamen Antrag aller Parteien führen könnte.

Keinen Weg scheint es derzeit zu geben, den Niedergang des Einzelhandels rund um den Bahnhof aufzuhalten. Vor einigen Jahren hatte das Haller Kreisblatt in einem Aprilscherz den Vorschlag gemacht, direkt an der B 68 einen Supermarkt zu errichten. Dieser Gedanke hat noch heute seinen Charme, wie zum Beispiel Christoph Vrieler zugestand, wenngleich auch er keine Aussichten auf die Verwirklichung dieser kühnen Idee sieht. Was er nicht als einziger Besucher an diesem Abend ausdrücklich bedauerte.

Mehr eine Hoffnung als eine Idee ist die Wiederbelebung des Bahnhofsgebäudes. Hier ist es vor allem die Kreissparkasse Halle, die als Herr des Verfahrens gefordert sei, waren sich alle Anwesenden einig. Das Ergebnis der Brune-Zwangsversteigerung in Halle habe gezeigt, welchen echten Marktwert eine solche Immobilie habe. Es gibt eine Gruppe von Investoren, die sich bislang mit dem Kreditinstitut auf keinen Preis einigen konnte. Aus der Versammlung wurde mehrfach der Wunsch geäußert, dass in den Aufsichtsgremien der Sparkasse politischer Druck aufgebaut werden sollte, um die Kreissparkasse in Bewegung zu setzen.

Die Kernfrage, die nicht nur den Mitgliedern der Initiative besonders am Herzen liegt, ist die nach der weiteren Entwicklung des interkommunalen Gewerbegebiets. Zunächst zogen sich alle drei Vertreter auf dem Podium auf den in dieser Sache geltenden Ratsbeschluss zurück. Erst wenn 60 Prozent des zweiten Bauabschnitts verkauft sind. will man sich mit der Frage beschäftigen, ob es einen dritten Abschnitt geben soll oder nicht.

"Die SPD will keinen dritten Bauabschnitt", legte Detlev Flottmann sich fest. Und musste sich von BU-Vertreter Heinz-Hermann Schulte den Vorwurf anhören, dass die SPD in dieser Frage keineswegs so eindeutig positioniert sei: "Die SPD eiert rum", sagte er und bezog sich auf Äußerungen, laut denen sich die Sozialdemokraten zwar derzeit keinen dritten Bauabschnitt vorstellen können, aber über eine Erweiterung des Bauabschnitts II nachdenken würden. In diesem Teil des Interkom werden derzeit ernsthafte Anfragen eines Getränkelogistikers geprüft.

Dort böten sich nur einfache Arbeitsplätze, viel Verkehr und Dreischichtbetrieb, monierten mehrere Diskussionsteilnehmer möglich Verkaufsabsichten der Stadt. Allerdings ist die Haltung im Bezug auf die Entwicklung des Interkoms zweigespalten. Zum einen wird kritisiert, dass die Stadt derzeit keinen Verkauf zustande bringt, zum anderen befürchtet, dass der Verkauf zu rasch gelingen könnte und damit das Thema Erweiterungen wieder auf der Tagesordnung auftaucht.

Das Versprechen auf eine goldene Zukunft für den Bereich, der wirtschaftlich für die Stadt so bedeutend ist und von den Erträgen nicht in besonderer Weise profitiert, wollte denn auch keiner der Diskussionsteilnehmer machen. Wenn es auch niemand so explizit sagte, so wurde doch klar, dass es vor allem das Prinzip Hoffnung ist, das derzeit in Bezug auf den Wahlbezirk 10 den Ton angibt. Die Hoffnung auf den Tag X, an dem die Autobahn fertiggestellt ist und man mit der Arbeit an den dann sicher immer noch vorhandenen Defiziten tatsächlich beginnen kann.

Glatter Freispruch für 41-jährigen Haller

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Bielefeld/Halle (anke).
Mit einem Freispruch endete jetzt das Verfahren vor dem Bielefelder Schöffengericht gegen einen Mann aus Halle, der sich wegen sexueller Nötigung und Körperverletzung verantworten musste. Sogar der Staatsanwalt hatte dafür plädiert, weil die Angeklagte sich im Verhandlungsverlauf mehrmals als unglaubwürdig erwiesen hatte.

Dem Haller war vorgeworfen haben, die Frau im November 2008 in ihrer Wohnung aufgesucht, sie an die Wand gedrückt, gewürgt und sie dann an Brüsten und Unterleib angefasst zu haben. Als die Frau sich wehrte, soll er zugeschlagen und die am Boden Liegende auch noch getreten haben. Die Geschädigte hatte ausgeführt, dass der Angeklagte mit ihr eine Beziehung habe führen wollen, die sie aber nicht wollte. Er habe ihr jahrelang nachgestellt, sie kontrolliert und gestalkt. Der Beschuldigte hatte hingegen ausgesagt, dass es eine Beziehung zwischen den beiden gegeben hatte. Den von dem angeblichen Opfer geschilderten Vorfall soll es hingegen nicht gegeben haben.

Im Laufe des Prozesses waren zahlreiche Zeugen gehört worden, die zwar bei der Tat selbst nicht dabei waren, zum sogenannten Randgeschehen aber aussagen konnten. Zeugen aus dem Bekanntenkreis der Frau bestätigten, dass der Angeklagte und die Geschädigte zwischenzeitlich ein Paar gewesen waren. "Das sah für mich zumindest danach aus", sagte eine 30-jährige Frau, die von der Geschädigten als Zeugin benannt worden war. Zu Wort kam auch eine Vertreterin einer Discounter-Kette, bei der die Geschädigte eine Ausbildung begonnen hatte. Die wurde jedoch im Oktober 2008 durch eine fristlose Kündigung seitens des Unternehmens beendet.

Die Geschädigte hatte indes angegeben, dass sie ihren Ausbildungsplatz als Folge des Übergriffes verloren hatte, der große psychische Verletzungen bei ihr hervorgerufen hatte. Weiterhin hatte das vermeintliche Opfer ausgesagt, dass sie auch ihren Freund wegen des Vorfalls verloren hatte.

Sie will sich von ihm zurückgezogen haben, weil sie unter dem Angriff des Angeklagten gelitten habe. Der ehemalige Freund sagte dann aber aus, dass die Beziehung mit der Hallerin zum Tatzeitpunkt längst beendet war.

"Glatter Freispruch", urteilte Richterin Astrid Salewski nach einer kurzen Beratungspause mit ihren Schöffen und fügte hinzu, dass man fast schon von erwiesener Unschuld sprechen könne. Schon Strafverteidigerin Katrin Schmidt hatte in ihrem Plädoyer zuvor deutlich gemacht, "dass man aus den Widersprüchen ein abendfüllendes Programm machen könnte." Die Unglaubwürdigkeit der Geschädigten sei klar ersichtlich, auch ohne die Zeugen, sagte sie.

Der Staatsanwalt hatte erklärt, dass man für eine Verurteilung ein ausreichendes Maß an Sicherheit brauche. "Und das haben wir hier ganz klar nicht", begründete er seinen Antrag auf Freispruch.

Urteile im Anabolika-Prozess

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Versmold/Bielefeld (sim).
Im Anabolika-Prozess vor dem Bielefelder Landgericht wurden heute vormittag die Urteile verkündet. Zwei Jahre und vier Monate Haft lautete das Urteil für den 34-jährigen Versmolder, der den Handel mit Dopingmitteln initiiert und die verbotenen Substanzen selbst in seinem Haus in Versmold hergestellt hatte. Für den 30-jährigen Mitangeklagten, der sich vor allem um die Geldüberweisungen und die Annahme und Verschickung der Pakete mit den Rohstoffen und Testosteron gekümmert hat, wurde eine Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verhängt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Der 24 Jahre alte Versmolder, in dessen Garage ein Lager mit Anabolika-Ampullen gefunden worden war, wurde zu einer Geldstrafe von insgesamt 8100 Euro verurteilt. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig; Staats- und Rechtsanwälte behalten sich eine Revision vor.

Klassiker unterwegs

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von jonas damme

Steinhagen.
Oldtimerfahrer sind ein besonderer Schlag Menschen. Wer sonst würde auf die Idee kommen, bei einer Rallye Punktabzüge für Zu-früh-Ankommen zu vergeben? Das ist nur eine der Besonderheiten der Oldtimerausfahrt La Strada classic, die am kommenden Wochenende wieder im Altkreis unterwegs ist. Organisiert wird sie vom Steinhagener Udo Stötzel.

An seinen eigenen Oldtimer - beziehungsweise den der Firma Stötzel - stellt Udo Stötzel besondere Ansprüche. "Mit dem Ford T kann man ja auch einige Personen befördern", sagt er. Allerdings mit einem Lächeln, denn die Ähnlichkeit zu den Bussen des Unternehmens ist ansonsten verschwindend gering. Der 89 Jahre alte Wagen ähnelt eher einer Kutsche. Trotzdem ist er mit seiner Drei-Liter-Maschine und ganzen 20 PS durchaus zügig unterwegs. "Theoretisch läuft der Ford 70 Stundenkilometer. Wir fahren aber höchsten 50, wir wollen ihn ja nicht quälen", sagt Stötzel. Das ist am Wochenende sogar auszuschließen, da das Prachtstück bei der La Strada classic 2014 nicht mitfahren wird. Stattdessen ist er das kommende Wochenende über auf dem Klosterplatz in Bielefeld zu besichtigen, wo die Oldtimer-Rallye startet und endet. "Als Organisator wäre es natürlich schlecht, wenn ich irgendwo eine Panne hätte", sagt der Klassikerfan. Deshalb fährt er in einem neueren Wagen dem Tross vorweg.

Am 3. und 4. Mai sind die Oldtimerfans aus OWL und darüber hinaus rund um Bielefeld unterwegs. Am Samstag führt die Strecke über Dornberg und Werther, durch Halle/Hesseln, Tatenhausen zum Etappenziel am Haller Schulzentrum Masch. Ab 11 Uhr müssen hier die Sonderprüfungen absolviert und die fahrerischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt werden. Besucher sind gern gesehen. Um 13.15 Uhr geht es dann zurück nach

Bielefeld.

Am Sonntag sind die alten Flitzer unter anderem in Brockhagen unterwegs und machen ihre Mittagspause ebenfalls ab 11 Uhr im Berghotel Quellental. Ab 14 Uhr werden alle Fahrzeuge wieder auf dem Klosterplatz zurück erwartet, wo sie dann bestaunt werden können.

»Carlo« räumt den Platz im Tor

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Von Heiko Kaiser

Halle.
Wenn ein so unruhiger Geist wie Wolfgang Tarner von Ruhestand spricht, müssen einfach Zweifel aufkommen. Doch »Carlo«, wie er nur genannt wird, hat sich entschieden: Nach 40 Jahren Handball soll Schluss sein. Samstag wird der 59-Jährige zum letzten Mal im Tor der Haller Zweiten stehen. Danach hängt er den gelben Sweater an den Haken.

"Ich habe in meinen Pass geschaut und festgestellt, dass es Zeit wird", sagt Tarner lachend. Im Altkreisduell der 2. Kreisklasse ist Spvg. Versmold III in der Sparkassenarena daher »Carlos« letzter Gegner. Ursprünglich wollte er erst dann aufhören, wenn irgendjemand am Spielfeldrand unkt: "Wieso ist der Alte denn noch immer dabei." Das allerdings ist noch nicht passiert und würde so schnell auch nicht geschehen. Zu gut ist Tarner auch mit seinen knapp 60 Lenzen noch.

Dabei ist »Carlo« ein Spätstarter. Erst im Alter von 20 Jahren begann er mit dem Handball. In der Saison 76/77 stieg er beim SC Halle voll in den Spielbetrieb ein. Tarner hat das alles dokumentiert. In einem grauen Leitz-Ordner sind sämtliche Spielergebnisse der Saison handschriftlich eingetragen. "Hier, im Oktober 1976 haben wir gegen Hörste 8:7 gewonnen", sagt er und tippt auf die entsprechende Zeile - sieben Gegentore. Paradiesische Zeiten für Torhüter.

Tarner hat alle Zeitungsartikel archiviert. Über seine Spiele und später auch die seiner Söhne Sascha und Silvan. "Ich bin eben ein Schreibtischtäter", sagt Tarner und zuckt mit den Schultern, als sei gegen diese Leidenschaft einfach nichts zu machen. So ist es möglich Einblicke in die Meilensteine einer langen Handballkarriere zu nehmen. Die Artikel berichten von seinem ersten Trainer Dieter Balls-Thies, von den Erfolgen Anfang der 80er Jahre, als der SC mit Trainer Helmut Lakebrink und Spielern wie Peter Gansfort, Harald Werft, Ulrich Noske oder Friedhelm Schöning nur ganz knapp den Landesliga-Aufstieg verpasste. "Das war schade, wirklich schade", sagt Tarner so, als wäre es gerade gestern passiert. Lakebrink war es auch, der ihm den Spitznamen »Carlo« verpasste. Warum, das weiß Tarner heute selbst nicht mehr.

Stolz präsentiert er den Original-Spielbericht vom 20. Dezember 1980, als der SC in der Masch gegen den Bundesligisten TuS Nettelstedt mit seinen Stars Milan Lazarevic, Jimmy Waltke, Zdrarko Miljak und Klaus Wöller antrat. Der Spielbericht dokumentiert Nettelstedts 30:14-Erfolg.

Auch nachdem aus dem SC 1982 die HSG Halle geworden war, blieb Tarner Torhüter der ersten Mannschaft - bis 1990. Samstag endet nun auch die Karriere in der zweiten Mannschaft. Und egal, ob SC, HSG oder heute Union ’92 - Carlo Tarner ist der gleiche Typ geblieben. Einer, der von sich selbst sagt, dass Willenskraft und die Fähigkeit zu antizipieren seine großen Stärken waren. Noch einmal geht sein Blick zurück, in die Zeiten, als Derbys zwischen Halle und Hörste oder Künsebeck bis zu 800 Zuschauer in die Masch lockten. Während er davon erzählt, sind seine Hände und Arme ständig in Bewegung, ganz so, als gelte es stets unsichtbare Bälle abzuwehren.

Es gibt Handballtorhüter, die strahlen Ruhe und Gelassenheit aus. Zu ihnen hat Tarner nie gehört. Der lange Schlaks steht ständig unter Strom. "Manchmal bin ich zu impulsiv", gibt er zu. Auch heute noch. Egal in welcher Klasse. Carlo Tarner ist immer in Bewegung. Er feuert seine Vorderleute an, er schimpft, motiviert und wenn er den Ball abwirft, kommt es schon einmal vor, dass er die Feldspieler anschließend einige Meter begleitet.

Nach dem Abpfiff sieht man ihn oft mit einem Handtuch um den Hals am Spielfeldrand stehen - ein derartiges Engagement ist eben schweißtreibend. Samstag wird er ein letztes Mal alles geben. Das ist selbstverständlich für einen, der von sich sagt: "Ich war immer leistungsorientiert. Halbe Sachen sind nicht mein Ding." Ob er überhaupt ohne Handball auskommen kann? "Ich weiß es nicht", sagt er nach kurzer Überlegung. Carlo Tarner ist ehrlich, auch zu sich selbst. Fest steht, dass er weiterhin am freitäglichen Training teilnehmen wird und auch bei Turnieren dann und wann den Platz zwischen den Pfosten einnehmen will. Wie gesagt, wenn einer wie »Carlo« von Ruhestand spricht, sind Zweifel durchaus berechtigt.

50 Jahre werden vier Tage gefeiert

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Halle (anke).
Der Volkstanzkreis Halle hat sich zu seinem 50-jährigen Jubiläum eine Menge vorgenommen. Die Feierlichkeiten beginnen am heutigen Donnerstag, 1. Mai, um 11 Uhr an der Remise mit dem traditionellen Maibaumaufstellen. Danach geht es im wahrsten Sinne des Wortes richtig rund.

Zum Jubiläumsfest hat der Vorstand des Volkstanzkreises verschiedene befreundete Tanzgruppen eingeladen. "Mit der Gruppe »d’ Salzburger Tanzer« verbindet uns eine nun schon 48 Jahre dauernde Freundschaft", berichtet die Vorsitzende des Volkstanzkreises, Annette Preuß. Kennen gelernt haben sich die beiden Gruppen beim Porta-Fest unter dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Die Österreicher werden mehrere Tage zu Gast in Halle sein und in Privatquartieren übernachten.

Aus Valmiera in Lettland kommt die Gruppe »Agra Rusa«, eine Tanzformation, die nicht zum ersten Mal nach Halle kommt. Das Maibaumaufstellen haben sie zuletzt 2011 begleitet. Im vergangenen Jahr ist der Volkstanzkreis nach Lettland gefahren, um mit der Gruppe das 25-jähriges Bestehen zu feiern. »Agra Rusa« ist unsere jüngste internationale Freundschaft", erzählt Annette Preuß.

Die Dritten im Bunde sind die Tänzer einer Gruppe aus Benthullen-Habern bei Oldenburg. Gemeinsam werden die vier Tanzgruppen das Vormittagsprogramm gestalten. Akkordeonist Martin Ströfer, der dem Volkstanzkreis seit mehr als zehn Jahren die Treue hält, wird sich erneut als Taktgeber für die Tanzpaare erweisen. Auch Musiker Jan Tuxhorn, ein ebenso treuer Begleiter des Volkstanzkreises, wird dabei sein.

"Nachmittags findet dann ein großes Tanzfest statt", verkündet Annette Preuß. Gruppen aus Halle, Ummeln, Osnabrück, Leopoldshöhe, Herford, Minden, Gütersloh und Marienfeld werden zu den Tänzern in der Remise stoßen. Die Gäste des Tanzfestes dürfen sich auf einen bunten Mix aus verschiedenen Volkstänzen in ebenso verschiedenen Trachten freuen. "Das Programm wird etwa bis 18 Uhr dauern", schätzt die Vorsitzende des Volkstanzkreises. Zur Stärkung gibt es zwischendurch Kaffee und Kuchen, den die Mitglieder des Volkstanzkreises selber backen werden. Auch Bratwurst, Pommes und Kaltgetränke werden angeboten. Der Eintritt zum Tanzfest ist für alle Besucherinnen und Besucher frei.

Am 2. Mai will der Haller Volkstanzkreis mit seinen österreichischen und lettischen Gästen nach Osnabrück fahren. Hier steht unter anderem eine Stadtführung auf dem Programm. Am Abend des 3. Mai steht eine Festveranstaltung mit geladenen Gästen in der Remise auf dem Programm. Am Sonntag, 4. Mai, werden die Haller Volkstänzer ab 10 Uhr den Gottesdienst in der Hörster Kirche mitgestalten. "Wir werden sicher auch vor der Kirche tanzen", so Annette Preuß. Die lettischen Tänzer werden bis dahin abgereist sein, die Freunde aus Salzburg sind jedoch dabei. Mit einem anschließenden gemeinsamen Brunch in der Remise werden die Jubiläumsfeierlichkeiten des Volkstanzkreises enden.

Werther begrüßt ersten Kuckuck

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Werther (ehu).
Nichts für Morgenmuffel, denn um sechs Uhr in der Früh ging es los: Die Vogelstimmenexkursion im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Biologische Vielfalt« von der Stadt Werther startete jetzt am Hof Struck. Über den Isingdorfer Weg marschierte die 18-köpfige Gruppe den Osthang des Blotenbergs entlang. Mit Hilfe der zwei Vogelexperten Andreas Bader und Tobias Linneweber folgten sie dabei den Gesängen der heimischen Singvögel - und entdeckten den ersten Kuckuck.

Eigentlich erscheint der Kuckuck erst Anfang Mai im heimischen Raum. Bis dahin überwintert der Vogel in Afrika, südlich der Sahara. Von seinem Winterquartier bis zu uns legt er dann eine 9000 Kilometer lange Flugstrecke zurück. Dabei überfliegt er die Sahara und umkurvt die Alpen im Osten. Und in diesem Jahr ist er wohl früher gestartet - der milde Winter stellte bei ihm die Uhr vor: "Wir sind in der Pflanzen- und Tierwelt rund drei Wochen früher dran", sagte Bader.

Die Wärme trieb auch die Stare zur Eile: Während viele andere Vogelarten dabei seien, durch ihre Gesänge die Weibchen anzulocken oder ihr Revier abzugrenzen, seien Stare derzeit schon einen Schritt weiter: "Die sind jetzt komplett mit der Brutpflege beschäftigt", erklärte Linneweber. Der 22-jährige Vogelkundler trug ein Spektiv mit sich. Dessen Objektiv ermöglichte eine bis zu 60-fache Vergrößerung. So näherten sich Bachstelze, Goldammer oder Grünfink den Vogelfreunden scheinbar bis zur Nasenspitze.

Über das Spektiv ließ sich so kinderleicht eine Goldammer »einfangen«. Sie saß auf der Spitze eines Lärchenbaumes: "Singwarte" nannte Bader so eine exponierte Stellung. Von da aus überblicke der Vogel das gesamte Umfeld, während er sein charakteristisches "Ti-ti-ti-ti-ti-ti-üüüüüüh" trällere, das im Volksmund manchmal auch mit "Wie-wie-wie-hab-ich-dich-liiiiieeeeb" umschrieben werde. Der letzte Teil des Gesanges ertöne mit deutlich abfallender Kadenz, so Bader weiter.

Noch eingängiger ist der Ruf des Zilpzalp, dessen Gesang - genau wie beim Kuckuck und beim Uhu - namensgebend ist. Schwierig wurde es hingegen für die weniger Versierten bei der Gartengrasmücke: Eine lange Folge unterschiedlicher Töne erklang aus einer Hecke am Wegesrand: "Sie orgelt", und reihe dabei häufig längere Strophen aneinander, erläuterte Andreas Bader.

Einer der kleinsten heimischen Vögel tat sich während des zweistündigen Ausflugs als wahres Großmaul hervor: der Zaunkönig. Er ist zwar der drittkleinste Vogel Europas, dafür schmetterte der Winzling seine Töne und Triller so laut wie ein Opernsänger über die Felder.

Zwischenzeitlich ließen sich auch Bader und Linneweber an der Nase herumführen: Gerade als sie glaubten, einen Grünspecht am charakteristischen »Lachen« erkannt zu haben, offenbarte der Vogel sein wahres Ich: Eine Singdrossel hatte den Gesang des Grünspechts nachgeahmt und gab so mit ihrem breitem Repertoire bei den arteigenen Vogeldamen an.

Ebenfalls starken Eindruck hinterließ der Bericht von Tobias Linneweber über den Mauersegler: "Sie schlafen im Flug", sagte er, Dabei steige der Vogel auf 3000 Meter Höhe und verbringe seine Nachtruhe segelnd im Gegenwind. Tja, Vogel müsste man sein.

Image wird überall großgeschrieben

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Borgholzhausen (anke).
Es gibt viele Menschen in vielen Vereinen, die den Piumern und der Stadt an sich etwas Gutes tun wollen. Die Zusammenarbeit untereinander scheint aber nicht immer leicht zu sein. Bei der Jahreshauptversammlung des Verkehrsvereins am Montag im Gasthaus Hagemeyer-Singenstroth konnte man das zwischendurch deutlich spüren.

Sandra Leitz-Brüggeshemke, Mitglied des Kulturvereins, des Verkehrsvereins und Mitinitiatorin der Bürgerstiftung, träumt von einer Kreativwerkstatt für alle Piumer, vom Kindergarten- bis zum Rentenalter. Hier sollen ehrenamtliche, aber auch professionelle Künstler, Workshops und Kurse stattfinden. Eine offene Malschule, Töpfern und Filzen für Kinder, vielleicht auch ein Strickkreis - alles, was mit Kreativität zu tun hat, soll in dieser Werkstatt möglich sein.

Räumlichkeiten hat die Inhaberin der Vitalobia Wellnessoase auch schon ausgeguckt: die ehemaligen Haller-Kreisblatt-Geschäftsstellenräume am Klingenhagen 1. Sechs Mitstreiter, darunter Susanne Kinski, Jutta Steinsiek und Saskia Zimmerer, konnte sie ebenfalls präsentieren. Und sie hat auch bereits mit der Vermieterin über die monatliche Miete verhandelt. Der Verkehrsverein, der über ein sattes finanzielles Polster verfügt, soll nun die Mietkosten von gut 5000 Euro für das erste Jahr übernehmen. Wie zu erfahren war, hatte Sandra Leitz-Brüggeshemke den Antrag auch schon in der Sitzung des Kulturvereins gestellt, war damit aber gescheitert.

Der Kulturverein sei nicht überzeugt von der Qualität der Arbeit der geplanten Kreativwerkstatt, führte die Vorsitzende Astrid Schütze aus. Die Kunst im Kulturverein habe ein gewisses Niveau, das erhalten bleiben müsse. "Die Künstler müssen Günter Schlömanns Ansprüchen genügen", erklärte die Vorsitzende. Kein Thema an dieser Stelle waren die Pläne des Kulturvereins für die Nutzung des Kontorhauses, zu denen ebenfalls Kunstangebote für Kinder und Laien gehören sollten.

Auch die Mitglieder des Verkehrsvereins zeigten sich von der Idee wenig begeistert und stimmten bis auf die Ideengeberin geschlossen gegen den Antrag. Die Idee von Jürgen Brömmelsiek als Vorsitzender des Verkehrsvereins, eine solche Kreativwerkstatt als Probelauf am Kartoffelmarktwochenende anzubieten, verhallte nahezu ungehört. Auch die Idee, ein solches Projekt in vorhandenen kommunalen Gebäuden wie dem Bürgerhaus zu installieren, schien für Sandra Leitz-Brüggeshemke keine Alternative zu sein.

"Die ganzen Utensilien müssen auch stehen bleiben können", entgegnete sie. Keiner habe Lust, das Material vor jeder Unterrichtsstunde in den Raum zu räumen und nachher wieder abzutransportieren. Von einer Art Sommerakademie für Kinder im Steinbruch wollte wiederum Horst Bobbenkamp nichts wissen. Er befürchtet, dass die Kinder - lebhaft wie sie nun mal seien - an der Naturbühne auch andere Dinge tun als malen und basteln.

Schließlich musste Sandra Leitz-Brüggeshemke noch ein paar spitze Bemerkungen in Sachen Bürgerstiftung hinnehmen. In dieser Niedrigzinsphase Geld anzulegen, sei nicht gerade klug, sagte Hermann Sünkel. Die Initiatorin erklärte, dass das Startkapital von 50 000 Euro nicht dazu da sei, um Zinsen anzuhäufen. Es sei die Voraussetzung, um überhaupt eine Bürgerstiftung gründen zu können.

Weitere Punkte auf der Tagesordnung des Verkehrsvereins waren die Berichte der einzelnen Sparten. In Sachen Kartoffelmarkt, Weihnachtsmarkt, Sommerakademie, Gewerbeschau und Freilichtbühne scheint demnach alles in bester Ordnung. Nur die Tatsache, dass es beim Weihnachtsmarkt (früher auch schon mal beim Kartoffelmarkt) zu Querelen mit den Anwohnern gekommen sei, bedürfe weiterer Gespräche, verkündete der Verkehrsvereinsvorsitzende. "Die Motzereien müssen ein Ende haben. Wir müssen das Wir-Gefühl stärken", sagte Brömmelsiek.

Über den Arbeitskreis für die Piumer Kaufmannschaft berichtete Martina Bergmann schließlich, dass es eine neue Auflage der Imagebroschüre geben soll, in der sich dann auch zahlreiche Handwerker präsentieren wollen. Ums Image ging es schließlich auch bei den Ausführungen von Meike Wellemeyer und Elmar Höddinghaus von Radio Gütersloh, die die kommende Gewerbeschau mit Werbespots kreisweit anpreisen wollen. Der Verkehrsverein stimmte dafür, 40 Werbeblocks zu kaufen, die in den Tagen vor der Gewerbeschau am 22. Juni gesendet werden sollen. Buchhändlerin Martina Bergmann war jedoch der Ansicht, dass man besser den Kartoffelmarkt oder den Weihnachtsmarkt mit Radiospots bewerben sollte. Die Gewerbeschau - so stellte sie unter Stirnrunzeln mehrerer Beteiligten fest - sei eher eine kleine, familiäre Veranstaltung.

Das Dach als Geldquelle

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Versmold (maut).
Es ist ein Großprojekt für den Versmolder Schützenverein, und es war bei den Mitgliedern alles andere als unumstritten. Doch nun packen die Verantwortlichen es an: Für 60 000 Euro wird das Dach der Schützenhalle im Stadtpark saniert und mit Fotovoltaikanlagen ausgerüstet. In zwölf Jahren soll sich die Investition rentiert haben.

Angesichts der hohen Kosten hatten einige Mitglieder bei der Generalversammlung des Schützenvereins im Februar Unmut geäußert, als der Vorsitzende Jörg Bechtel das Finanzierungsmodell erläuterte (das HK berichtete). Doch der Vorschlag wurde schließlich mit deutlicher Mehrheit abgenickt. "Unter dem Strich sind unsere Mitglieder zufrieden, denke ich. Auch wenn das Thema kontrovers diskutiert wurde", sagt Bechtel beim Ortstermin mit Dachdeckermeister Marco Beckmeier, der die Maßnahme mit seinem Team durchführt.

50 000 Euro stemmt der Verein aus eigenen Mitteln und mit als Darlehen gewährten Zuwendungen der Mitglieder; über die restlichen 10 000 Euro wird ein Kredit aufgenommen. "Wir haben uns ein tragbares Konzept aufstellen lassen", so Bechtel. Für 20 Jahre sind dem Verein die Einspeisevergütungen durch die Fotovoltaikanlagen garantiert, mit denen der Kredit bedient und die Darlehen zurückgezahlt werden sollen. "Wir kalkulieren damit, dass sich die Investition in zwölf Jahren amortisiert hat und wir dann noch acht Jahre von Überschüssen aus der Fotovoltaik profitieren können", so Bechtel.

Marco Beckmeier und sein Team decken zunächst einmal 320 Quadratmeter Dach auf der Schützenhalle neu ein. "Das wollen wir bis Ende der nächsten Woche abgeschlossen haben", sagt der Handwerkermeister. Anschließend werden 120 Quadratmeter und das angrenzende Flachdach vom Unternehmen Brüggemann mit den Fotovoltaikmodulen ausgestattet. "Wir werden eine Anlage mit einer Spitzenleistung von 30 Kilowatt installieren. Mitte Mai soll sie in Betrieb genommen werden", sagt Jörg Bechtel.

Nach diesem Großprojekt wollen die Schützen erst einmal sparen. "Schließlich haben wir auch die Verlängerung des Schießstandes gerade erst umgesetzt", so Bechtel. "Aber bei einem Vereinsheim steht eben immer etwas an."

Schulung für Berufskraftfahrer

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Versmold-Peckeloh (spk).
Die Umsetzung des Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetzes (BKrFQG) läuft auf Hochtouren. Die Weiterbildungsfrist für Berufskraftfahrer endet am 10. September. Problematisch kann es in Branchen werden, die bislang noch gar nicht wussten, dass sie zu den Betroffenen gehören, beispielsweise im Nah- und Lieferverkehr.

Dort wie auch im Handwerk scheint es noch Unklarheiten zu geben, stellten Birgit Sieckendiek-Rinker vom Weiterbildungszentrum für Bus- und Kraftfahrer und Matthias Haake, Leiter des Unternehmens Verkehr und Ausbildung der Zöllner-Gruppe, fest. Für Fragen zum Weiterbildungsbedarf hat das Unternehmen Truck & Bus Sieckendiek ein offenes Ohr. Zudem werden dort die notwendigen Weiterbildungen durchgeführt. "Wer ein Fahrzeug mit einem Gewicht zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen mit der Führerscheinklasse drei beruflich fährt, ist zur Weiterbildung verpflichtet", sagt Matthias Haake. Er rät auch Unternehmen, die nicht zur klassischen Transportbranche gehören, sich mit dem Gesetz zu befassen. Falls sie ihre Fahrer überwiegend gewerbliche Transporttätigkeiten ausführen lassen, ist eine Weiterbildung unerlässlich.

Der nächste Fortbildungstermin wird am Samstag, 3. Mai, von 8 bis 16 Uhr angeboten. Es müssen fünf Module absolviert werden. Anmeldungen unter ` (0 54 23) 94 14 50.


Steinhagens C-Junioren sind Staffelsieger

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Altkreis Halle (JS).
Die Fußball-C-Junioren der Spvg. Steinhagen haben nach dem C-Liga-Titel in der vergangenen Saison nun auch die Meisterschaft in der Kreisliga A, Staffel 2, gewonnen. Nach dem 14. Saisonsieg in Folge und der zeitgleichen Niederlage des zweitplatzierten TuS Quelle gegen TuS Eintracht Bielefeld stand der Triumph der Cronsbach-Elf vorzeitig fest.

A-Junioren

SF Sennestadt - TSV Amshausen    3:3 (Tore:  Manuel Stockhecke, Sergen Yozbatiran, Jan Chalupnizek). TuS Eintracht Bielefeld - SC Halle 2:0. SC Halle II - TuS Eintracht Bielefeld II 2:4 (Tore: Steven Tobin, Kubilay Bilgi). TuS Dornberg - TuS Langenheide 4:1 (Tor: Pascal Vinke).

 B-Junioren

JSG Peckeloh/Oesterweg - TuS Dornberg 5:2 (Tore: Julius Schick 2, Cornelius Bulanov, Jonas Kalter, Niklas Gronau). SC Halle - TuS Ost Bielefeld 5:3 (Tore: Raffael Goldbach 3, Fabian Farthmann, Sinan Sahin). BV Werther - JSG Solbad/Langenheide 1:3 (Tore: Cedric Sarhage, Alex Hohenberg, ein Eigentor für die JSG).

C-Junioren

Spvg.Versmold - TuS Langenheide 3:2 (Tore: Stefano Farina 2, Arthur Federenko für Versmold; Fabian Hannemann, Fynn Bertelsmann für Langenheide). JSG Peckeloh/Oesterweg II - Spvg. Steinhagen 1:5 (Tore: : Leon Uthmann für die JSG; Maik Sturow, Alex Neufeld, Cem Acikelli, Jan Phillip Adam, Felix Siewert für Steinhagen). TuS Solbad- JSG Peckeloh/Oesterweg 5:0 (Tore: Flemming Gianotti 3, Justin Voss, Lukas Wischmeier). Spvg. Heepen - BV Werther 4:3 (Tore: Luis Kuczora, Late Jean - Chris Lawson). JSG Peckeloh/Oesterweg - Spvg Heepen  9:0 (Tore: Luca Felsmann 4, Lennart Kupper 2, Julian Nagel, Andi Mehmeti, Florian Jäschke). SC Halle - VfL Ummeln 4:0 (Tore: Marvin Sempert, Marvin Schäffer, Sven Consbruch, ein Eigentor).

D-Junioren

SV Häger - Spvg.Versmold 1:3 (Tore: Yannik Grube, Linus Stieler, Kevin Nohl). SC Peckeloh II - Spvg. Steinhagen 1:2 (Tore: Robin Sieker für Peckeloh; Alen Dedic 2 für Steinhagen). Spvg.Steinhagen III - TuS 08 Senne 1 II 3:1 (Tore: Alex Reifschneider, Erwin Karle 2). SV Brackwede - SG Oesterweg 3:1 (Tor: Marc Friesen). SV Gadderbaum - BV Werther 2:8. Spvg. Versmold - TuS Solbad Ravensberg 1:5 (Tore: Luc Lillmeyer 4,  Jannik Kattner für Solbad). TuS Solbad Ravensberg - TuS Solbad Ravemsberg II 4:1 (Tore: Jannik Kattner 2, Gracjan Belter, Ricardo Gomes für Solbad; Sandro Schneider für Solbad II). SCB 04/26 - SC Peckeloh 1:3 (Tore: Nico Bäumker 2, Niclas Groß. TuS Dornberg - SC Halle 2:4. SC Halle III - TuS 08 Senne 1 III 1:0. SC Peckeloh II - TuS Langenheide (Tore: Robin Engelbrecht, Jan Meyer für Langenheide).

E-Junioren

FCAltenhagen - Spvg. Versmold 7:3 (Tore: Smail Hadzic, Fabian Huth, Fabio Stefanizzi). TuS Solbad Ravensberg - VfL Ummeln 5:4 (Tore: Kevin Harasimik 2, Fabian Neß, Lukas Dauskardt, Josh Moormann). ZuS Quelle III - TuS Solbad Ravensberg III 2:4 (Tore : Brian Slotta, Joshua Flottmann, Mika Heiermann, Till Bzdega). SC Halle - BV Werther 4:5 (Tore: David Brayley 2, Jan Eric Hornberg, Tarik Schiller für Halle; Ben Jacke, Bedirhan Yildiz, Mattis Nienaber, Simon Romoth, Eigentor für Werther). BV Werther III - VfL Theesen II 3:6. TuS Eintracht Bielefeld III - TSV Amshausen II    4:8 (Tore:  Finn Meise 4, Konstantin Rieks 2, Moritz Niemeier, Jan-Hendrik Lepper). BV Werther II - SC Peckeloh II 1:2 (Tore: Joe Flottmann, Levin Noah Nagel für Peckeloh). FC Altenhagen - SC Peckeloh III 13:2 (Tore: Nick Rathke, Kader Doumbia). TuS Quelle II - SC Halle II 1:6 (Tore: Mika Gerlach 3, Christopher Rasper 2, Henri Ernst). TuS 08 Senne 1 III - SC Halle III 1:2. VfR Wellensiek - TuS Langenheide 2:6 (Tore: Lea Neugebauer 2, Noah Bensch, Jason Hofmann, Julian Sundermann, Magnus Fischer).

F-Junioren

Altenhagen - Spvg. Versmold 4:7 (Tore: Enis Eco 2, Vinzent Viedts 2, Lukas Agatic, Oscar Wilhelm Brinkmann, Mahdi Balhas). Spvg.Versmold II - TuS 08 Senne 1 6:3 (Tore: Timm Lucas Pohlman 4, Adrian Fernandez - Galindo, John Friesen ). TuS Solbad Ravensberg II - TuS Eintracht Bielefeld 3:3 (Tore: Kilian Sensing, Nick Bzdega, Sam Niki Lange). TSV Amshausen II - TuS Langenheide 6:1 (Tore: Lian Vega-Zambrano 3, Jannes Meise 2, Leo Haase für Amshausen; Kai Fiebig für Langenheide). TSV Amshausen III - TuS Quelle IV 15:0 (Jannis Grote 4, Marlon Grabis 3, Johann Lautz 2, Paul Pempeit 2, Philipp Pempeit, Till Henseleit, Liv Kursim und ein Eigentor). TuS Ost - SC Peckeloh 7:1 (Tor: Luca Sieker). : SC Halle - VfL Ummeln 5:2 (Tore: Leon Ishaq 2, Timo Solfrian 2, Bjarne Heidner). SC Halle II - BV Werther II 10:2 (Tore: Jan Gora 4, Fyn Korndorf 2, Mats Deppe 2, Leon Fritsch, Jack Hadji).

Mini-Kicker

TuS Solbad Ravensberg II - SG Riemsloh/Neuenkirchen II 2:10 (Tore: Malte Kirchhoff 2), TuS Solbad Ravensberg II - TuS Bruchmühlen 0:10, TuS Solbad Ravensberg I - SC Halle 9:5 (Tor: Kaidan Sensing 5, Jonah van Diesen 2, Theo Gliscinski, Tyler Suckau für Solbad.)

B-Juniorinnen

Delbrücker SC - BV Werther 2:1 (Tor: Pia Schürmann). : SC Halle - TuS Eintracht Bielefeld 2:2 (Tore: Leonie Schäfer 2).

C-Juniorinnen

DSC Arminia Bielefeld - BV Werther 3:0.

D-Juniorinnen

TuS Eintracht Bielefeld - Spvg. Versmold 2:4 (Tore: Lea Lindhorst 2, Nele Strathmann, Mira Thamm). JSG Steinhagen/Amshausen - TuS Langenheide 5:1 (Tore: Clara Koepke 2, Melis Özkan, Jasmin Wandert, Lisa Füber für die JSG; Lea Höner für Langenheide). SC Halle - BV Werther 0:3.

E-Juniorinnen

SC Bielefeld 04/26 - BV Werther 6:1. SC Halle - TuS Asemissen 3:1.

Back to »Ballerbude«

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Borgholzhausen (anke).
Beim Stichwort »Ballerbude« geht vor allem dem sogenannten Mittelalter das Herz auf. Der Country-Club in Hesselteich war in den 1970er und 1980er Jahren die Disco, in der junge Menschen aus dem ganzen Altkreis und darüber hin-aus ihre Freizeit verbracht haben. Jetzt will der Schützenverein Westbarthausen-Kleekamp diese Zeit noch einmal aufleben lassen: Mit einer großen County-Club-Revival-Party im Rahmen seines Schützenfestes am Freitag, 13. Juni.

Der gute alte Country-Club in Hesselteich war bis 1990 eine weithin bekannte Kultdisco, die mit schweren Holztischen und Bänken in vielen kleinen Nischen durchaus einen ganz eigenen Charme besaß. In den besten Zeiten des Tanzlokals ging es mittwochs, freitags, samstags und sonntags ordentlich rund.

Legendär war zum Beispiel die »Weinbrandstunde« an den Freitagabenden. Von 23 bis 24 Uhr wurde ein Glas mit Weinbrand-Cola für eine Mark verkauft - ungefähr ein Schnapsglas Weinbrand mit der doppelten Menge Cola gemischt. Die Tabletts mit den etwa zur Hälfte gefüllten Gläsern wurden dann gerne auch mal mehrstöckig bepackt und durch die Menge balanciert.

Unter anderem von Günter Nollmann, der fünf Jahre im Country gekellnert hat und der jetzt im Schützenverein aktiv ist. Weitere Attraktionen waren die Freibier-Stunde am Mittwoch und der sogenannte Bingo-Abend am Sonntag. Für das leibliche Wohl der Gäste im Country-Club sorgte auch die integrierte Imbissbude.

Der Chef am Plattenteller war DJ Stony (Jürgen Steinberg), der genau wusste, was die Stimmung beim Landvolk auf dem passenden Level hielt. Für ihn war es selbstverständlich, noch jeden Platte mit Titel und Interpret anzusagen.

1990 schloss der Country-Club und an seiner Stelle eröffnete das »Summertime«, aus dem später das »CC 21« wurde. Die Beliebtheit, wie der Country-Club sie hatte, erreichten die beiden Nachfolger aber nicht. Wohl auch deshalb, weil die Zeiten der kleinen Diskotheken in dem Neunzigern ohnehin vorbei waren.

Am 13. Juni wird die gute alte Zeit der Ballerbude, wie sie im Volksmund zum Leidwesen der Inhaber genannt wurde, wieder lebendig werden. Zur Entstehung des Spitznamens existieren mehrere Versionen, die beim Revival-Abend diskutiert werden können. Dem Schützenverein ist es gelungen, Stony, den langjährigen Chef am Plattenteller, der heute eine Gaststätte in Saerbeck betreibt, als Discjockey für den Abend zu gewinnen. Er wird noch mal die alten Hits der 70er und 80er Jahre und dazu eine bunte Mischung aus allem, was angesagt ist, auflegen. Keinesfalls aber wird er Countrymusik auflegen, auch wenn die »Country-Club-Revival-Party« diesen Gedanken naheliegend erscheinen lässt.

Beginn der Party ist am Freitag, 13. Juni, um 20 Uhr im Festzelt auf dem Schützenplatz. Von 23 bis 24 Uhr findet die legendäre Weinbrandstunde statt und auch Bingo wird an diesem Abend gespielt. Wer noch Fotos aus der guten alten Country-Club-Zeit hat, kann diese jetzt an die Adresse country-club-revival@online.de schicken. Daraus will Oliver Fritz eine Videopräsentation erstellen, die an dem Revival-Abend über eine Leinwand flimmern soll. Unter den Einsendern werden Preise verlost.

Wollen keinen Brennpunkt mehr

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Werther (DHS).
Bei den beiden Problemhäusern Weststraße 42 und 46 zeichnet sich nach mehrjährigem Leerstand jetzt eine neue Nutzung ab. Im Wege der Zwangsversteigerung haben die Gebäude neue Eigentümer gefunden (das HK berichtete). Die Erleichterung darüber war im Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt quer durch die Fraktionen hindurch deutlich zu spüren. Einstimmig billigte das Gremium jetzt, dass die Verwaltung mit den neuen Eigentümern Kontakt aufnimmt und einen Vorschlag zur Änderung des Bebauungsplanes erarbeitet. Damit kann sich der neue Bauausschuss dann nach der Wahl befassen.

"Wir sehen hier ein öffentliches Interesse, weil den Anwohnern diese Situation nicht länger zuzumuten ist und nicht ein halbes Jahr vergehen soll, bevor dort Bewegung in die Angelegenheit kommt", erklärte Bürgermeisterin Marion Weike. Zuvor war Kritik im Ausschuss am vorgeschlagenen Verfahren laut geworden. Es sei doch der normale Gang, dass die neuen Eigentümer mit ihren Vorstellungen auf die Stadt zukämen und die Stadt sich anschließend dazu verhalte, sagte Wolfgang Böhm (Grüne). Er fragte ferner nach den Kosten und wollte wissen, wer sie trägt.

"Über die Kosten einer möglichen Entwurfsplanung werden wir mit den neuen Eigentümern reden", kündigte Jens Kreiensiek mit Blick auf die Frage des Grünen Ratsherren an. Bei der Stadt

Werther seien die Kosten für kleine Planänderungen bislang von den Eigentümern getragen worden und Planänderungen für große Flächen habe die Stadt gezahlt, erläuterte der Bauamtsleiter.

"Es handelt sich um einen Vorsorgebeschluss, damit wir über den Sommer hinweg mit den Eigentümern verhandeln und uns bereits weiterführende Gedanken machen können", erklärte Kreiensiek. "Die Eigentümer haben mit der hohen Investition viel Vertrauen in die Stadt gesetzt und wir möchten ein positives Signal in ihre Richtung senden", ergänzte Marion Weike hinzu.

"Es handelt sich bei dem Bereich um meinen Wahlkreis", sagte Rainer Schütz (SPD). Er werde von den Menschen dort ständig angesprochen und nach der weiteren Entwicklung bei den beiden Häusern gefragt, so der Ausschussvorsitzende. "Seit 2008 stehen die Häuser leer und seitdem wird eine Lösung gesucht. Die Menschen wollen dort keinen sozialen Brennpunkt mehr", betonte Schütz.

Wolfgang Böhm lenkte die Diskussion in eine andere Richtung. "Warum sollen die Häuser abgerissen werden?", wollte er wissen und stieß bereits mit der Frage auf Unverständnis im Ausschuss. Ein Gutachter habe bestätigt, dass der Rohbau der Gebäude noch intakt sei und man sollte auch über eine Sanierung nachdenken, ließ der Grüne nicht locker. "Das ist nicht der Wille der neuen Eigentümer, die bereits vor dem Kauf deutlich gemacht haben, dass für sie nur ein Abriss infrage kommt", entgegnete Marion Weike.

Die Stadt habe ein hohes Interesse daran, dass die Fläche dort möglichst bald einer ansprechenden Wohnbaunutzung zugeführt werde, erklärte die Verwaltungschefin. "Es handelt sich um 4600 Qua-dratmeter in guter Lage, die zurzeit für Wohnen nicht genutzt werden." Die neuen Eigentümer wollten dort ausdrücklich eine andere als die vorhandene Bebauung verwirklichen. Das sei aus städtebaulicher Sicht auch zu begrüßen.

"Wir vergeben uns doch nichts, wenn wir den Weg für Gespräche mit den neuen Eigentümern der Gebäude freimachen", warf Johannes Lindemann (SPD) in die Diskussion ein. "Ich begrüße die Absicht der Eigentümer ganz ausdrücklich", meinte Birgit Reinhard (CDU). "Bei einer möglichen Bebauung ist der neue Bauausschuss ohnehin wieder im Boot", stellte Marion Weike klar. "Bei der Bebauung geht nur, was wir wollen."

Tatenhausen: Drei Jahre Bauzeit an A 33-Auffahrt

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von Herbert Gontek

Halle (HK).
Der Tatenhauser Kreuzungebreich zwischen dem Postweg, der Alleestraße und der Tatenhausener Straße wird in den kommenden drei Jahren Großbaustelle bleiben. Straßen.NRW legte kürzlich einen Projektstandsbericht vor, nach dem bis Frühjahr 2017 an den diversen Unter- und Überführungen der Straßen und Autobahn in diesem Bereich gearbeitet wird. Der Hesselner Luftbildunternehmer Jens Kessler hat in diesen Tagen mit seiner Flugdrohne das Gebiet fotografiert.

Seit Februar wird in diesem Gebiet gearbeitet. Zunächst wurden größere Waldflächen gerodet, allerdings kommen für die reine Autobahntrasse noch einmal etwas die gleiche Fläche an Wald dazu.

Nächste Bauschritte nach den neusten Projektstand:

Im Bau befinden sich die Brückenbauwerke 14, 14a, 15 und 15a und die Überführungsrampen der Tatenhauser Straße. Fertigstellungstermin ist der Oktober 2014. In der Bauphase sind auch die Bauwerke 06 (Kreisstraße) BW 12 (Überführung Im Hagen), BW 17 (Überführung der Theenhausener Straße) und die Patthorster Straße, BW 02. Die drei zuletzt genannten Projekte sollen im Mai des kommenden Jahres fertig werden. Vorgezogene Artenschutzmaßnahmen im Bereich des Lönsweges sollen bis Mai 2015 abgeschlossen sein.

Das Brückenbauwerk 07, (Überführung des Künsebecker Baches), Bückenbauwerk 09, (Überführung der Pappelstraße) soll in Kürze begonnen und in einem Jahre beendet sein.

In der Ausschreibungsphase befinden sich das Regenrückhaltebecken Nr. 6 an der Tatenhauser Straße.

Ausgeschrieben werden gerade die Grünbrücken 18, 30, 32a (Postweg, Eschweg, Holtfelder Straße). Die Fertigstellung ist zwischen Mitte 2016 und Frühjahr 2017 vorgesehen.

Ebenfalls in der Ausschreibungsphase ist die Verlegung der Landstraße 782 (Westumgehung) im Bereich der Alleestraße.

Mit dem Abbruch und Neubau der Grünbrücke am Postweg wird auch der Lärmschutz zu den angrenzenden Siedlungen angelegt.

Im Bereich der jetzigen Einmündung der Alleestraße und der Westumgehung werden aktuell die Überland-Gasleitungen der OGE und die Niederdruckleitungen der RWE und der TWO verlegt.

Auch die Wasserleitungen aus dem Wasserwerk in Richtung Haller Innenstadt bekommen eine neue Trasse neben der neuen Auffahrt der Westumgehung.

Die Baukosten betragen für den 12 640 Meter langen Abschnitt 7.1 mit Brückenbauwerken davon sechs Grünbrücken 140 Millionen Euro. Knapp 20 Millionen Euro sind für den Grunderwerb, 121 Millionen Euro für die reinen Baukostten.

Die Umgehungsstraße Halle mit der Führung über den Schnatweg, die Erschließungsstraße, die Tatenhausener Straße und die Westumgehung soll nach dem jetzigen Stand im Herbst in Betrieb genommen werden.

Die neue Straßendecke am Schnatweg ist bis zum Bahnübergang beidseitig verbreitert worden. nach Auskunft von Straßen.NRW ist der Ausbau des Bahnüberganges über einen Zeitraum von gut zwei Wochen Ende Juni vorgesehen.

Mit dem Anfüllen der Rampe an der Tatenhausener Straße ist bereits begonnen worden. Die Baumaßnahme der Überführung muss im frühen Herbst abgeschlossen sein.

Kinder protestieren gegen KiBiz

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Steinhagen (BNO).
Kinder sind nicht allzu häufig im Rathaus zu Gast. Gestern empfing Klaus Besser gleich 55 kleine Besucher. Gemeinsam mit ihren Erzieherinnen aus der katholischen Kindertagesstätte Regenbogen übergaben die Jungen und Mädchen dem Bürgermeister gut 100 gesammelte Postkarten mit Unterschriften, um gegen die finanziellen Auswirkungen des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) zu demonstrieren.

"Unser Protest richtet sich nicht gegen die Gemeinde, denn die sorgt gut für die Kitas und hat immer ein offenes Ohr für uns, sondern gegen die Landesregierung", betonte Kita-Leiterin Hannelore Strakeljahn eingangs.

Deswegen hatte das Regenbogen-Team bereits im Vorfeld jeweils eine Unterschriftenpostkarte an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, an Familien-Ministerin Ute Schäfer sowie an die Landtagsabgeordneten und familienpolitischen Sprecher Wolfgang Jörg (SPD) und Andrea U. Asch (Grüne) geschickt. Bürgermeister Klaus Besser versprach, auch die von ihm entgegengenommenen 100 Unterschriftspostkarten nach Düsseldorf weiterzuleiten.

Durch die Einführung von KiBiz im Jahre 2008 sollte unter anderem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch flexiblere Kita-Öffnungszeiten sowie die Förderung und Bildung von Kindern ab dem Kleinstkinderalter insbesondere durch den Rechtsanspruch auf Kita-Plätze für Unter-dreiJährige verbessert werden.

Nach Ansicht der katholischen Kitas im Erzbistum Paderborn - zu denen auch die Kita Regenbogen gehört - , die gemeinsam die Protestaktionen unter dem Motto »Keine Scherereien: Mit Qualität Zukunft sichern!« in ihren jeweiligen Kommunen durchführen, ist bei der KiBiz-Einführung versäumt worden, die damit verbundene hohe Bildungs- und Betreuungsqualität sicherzustellen.

Gestiegen seien die Dokumentationspflichten der Erzieherteams sowie die an sie gerichteten Anforderungen und Erwartungen, jedoch nicht die finanzielle Ausstattung der Einrichtungen. "Allein die Personalkosten sind seit KiBiz-Einführung um 18 Prozent gestiegen", berichtete Hildegard Strakeljahn. Bereits zum zweiten Mal wird KiBiz in diesem Sommer deshalb schon überarbeitet.

Insbesondere kritisieren die katholischen Kitas, dass in dem aktuellen Revisionsentwurf keine deutlichere Erhöhung der Pro-Kind-Pauschalen als bisher 1,5 Prozent jährlich vorgesehen ist, durch die die Kitas ihre gesamten Personal- und Sachkosten finanzieren. "Deshalb fordern die Einrichtungen im Erzbistum, dass sich die Schere durch eine kostendeckende Anhebung der Pauschalen wieder schließen muss", so Hildegard Strakeljahn.

Klaus Besser zeigte Verständnis für diese Forderung. "Wir legen Wert auf eine gute Betreuung in unseren Kindergärten", betonte der Bürgermeister, der die Kinder zudem aufforderte, bei Wünschen, die über den Kita-Alltag hinausgehen, bei ihm im Rathaus vorbeizuschauen: "Wenn auf einem Spielplatz eine Rutsche fehlt oder ein Spielgerät kaputt ist, dann sagt mir Bescheid."

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