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Künstler schütteln Betten auf

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Heike Linnenbrügger warf mehrere Fotos auf den Markt, zu denen sich die Ateliermitglieder künstlerisch austoben wollten. Gewonnen hat das Bild von ihrem ungemachten Bett. „Und schon hatten wir unser Thema: Frisch aufgeschüttelt”, erklärt Heike Linnenbrügger und alle lachen. Wie unterschiedlich das besagte Foto an der Leinwand interpretiert wurde, beweisen die fertigen Werke. „Mal wurde es fotorealistisch abgemalt, mal sehr abstrakt umgesetzt”, sagt Christine Franz. „Richtig spannend wird es, wenn die Leute draufgucken”, frohlockt Heike Linnenbrügger. Doch die Themenbilder zum Bett sind natürlich nur ein kleines Extra. Denn das ganze Jahr über malen und zeichnen die Mitglieder. „Wir werden sicher mehr als 150 Bilder zeigen”, sagt Michael Niemetz. Auf diese Weise erhalten Kunstinteressierte Einblicke in ganz unterschiedliche Techniken und eine riesige Bandbreite an Motiven und Sujets. Landschaftsbilder und Stillleben gibt es ebenso zu sehen wie Porträts und experimentelle Kunst. Collagen gehören ebenso zum breiten Spektrum. Nur am Tag der offenen Tür am 23. März können die Besucher Kunst zu Sonderpreisen erwerben. „Dazu haben wir einige besondere Bilder zusammengestellt”, berichtet Heike Linnenbrügger. Daneben erhalten die Gäste einen interessanten Einblick in den Schaffensprozess, denn an einigen Leinwänden wird an diesem Tag auch gemalt. Geöffnet hat das Atelier beim Tag der offenen Tür von 11 bis 18 Uhr. Es befindet sich im ersten Stock an der Waldbadstraße 9-13. Parkplätze gibt es direkt vor dem Gebäude.

Aufregung folgt Aufholjagd

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Mit gemischten Gefühlen waren die Aufsteigerinnen aus Steinhagen, die erstmals unter neuem Namen starteten, zu ihrer Oberliga-Premiere gereist. Tags zuvor hatte sich Lisa Gründling noch eine Rippe und einige Wirbel einrenken lassen müssen, Lara-Marie Schimmel plagte ein Magen- und Darm-Virus. „Zudem war die Aufregung verständlicherweise größer als bei bisherigen Wettkämpfen. Schon beim Einturnen wurde deutlich, dass hier ein ganz anderes Niveau herrschte”, berichtete Trainerin Kirsi Rohmeier. Lara-Marie Schimmel begann mit einer sicheren Balkenübung, an die ihre Teamkolleginnen aber nicht anknüpfen konnten. Nora Sobisch blieb ohne Sturz, musste aber mehrere große Wackler in Kauf nehmen. Ina Lange zeigte sich ungewohnt unsicher und stürzte zweimal. Gerrit Nissen konnte den schwierigen Aufgang nicht sicher landen. Am Boden setzten sich die Unsicherheiten fort: Zwei Stürze, nur Gerrit Nissen turnte ihre neue Bodenübung komplett durch und erreichte die höchste Wertung des Teams. Nissen gelingt Traumübung am Stufenbarren Dann aber wendete sich das Blatt: Mit Wut im Bauch über die verpatzten Übungen turnte Ina Lange am Sprung ihren Handstützüberschlag hoch in die Lüfte und sammelte viele Punkte. Nora Sobisch haderte beim Einturnen noch mit ihrem Tsukahara. Im Wettkampf waren dann aber alle Zweifel wie weggeblasen. Beide Sprünge zimmerte die 16-Jährige in den Stand. Nach diesem Durchgang wechselten die Steinhagenerinnen optimistisch zum Stufenbarren. Hier kämpfte sich Nora Sobisch wacker durch ihre Übung. Lisa Gründling konnte ihre Trainingsleistungen, bedingt durch die Rückenverletzung, hingegen nicht abrufen und stürzte beim Flugelement. Trotzdem lobte Rohmeier die Einsatzbereitschaft der 13-Jährigen: „Toll, dass sie die Zähne zusammengebissen und sich in den Dienst der Mannschaft gestellt hat.” Unbeeindruckt ging anschließend Gerrit Nissen an das Gerät. Sie krönte ihren tollen Wettkampf mit einer Traum-Stufenbarrenübung. Insbesondere das schwierige Flugteil vom unteren zum oberen Stufenbarrenholm gelang der 17-Jährigen fabelhaft. Mit einer der besten Übungen des gesamten Wettkampfs steuerte sie viele Punkte bei. Ina Lange knüpfte im Anschluss nahtlos an die Leistung ihrer Mannschaftskameradin an und zeigte Flugteil, Riesenfelge und Salto-Abgang nahezu fehlerlos. „Der sechste Platz im Gesamtergebnis spiegelte den Wettkampfverlauf gut wider”, resümierte Kirsi Rohmeier. Dank der Steigerung zum Ende des Wettkampfs und der überschaubaren Abstände kann ihre Mannschaft nun optimistisch dem zweiten Saisonwettkampf am 5. April in Kamen entgegenblicken.

Doppelmord: Jens S. beteuert seine Unschuld

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Über seinen Anwalt beteuert S., dass er unschuldig sei und dass er plausible Erklärungen für viele der offenen Fragen hat. Bis er diese liefert, wird es allerdings noch dauern. Denn die erste Handlung des Wahlverteidigers Sascha Haring war, seinem Mandanten Stillschweigen zu empfehlen. „Er wird sich auf mein Anraten hin erst nach ausführlicher Akteneinsicht äußern”, so der 39-jährige Strafrechtsspezialist, der seit zehn Jahren eine Kanzlei in Steinhagen betreibt und den S. eine Woche nach seiner Inhaftierung kontaktiert hatte. „Es ist ein Grundrecht, dass man sich erst über alle gegen einen gerichteten Vorwürfe informieren kann”, sagt Haring. Dies wird jedoch noch viel Zeit in Anspruch nehmen. Zum einen, weil die Dokumente derzeit noch am Landgericht digitalisiert werden und Haring noch nicht alle Daten zur Verfügung stehen. Und zum anderen, weil der Umfang der Ermittlungsakten immens ist. „1000 Seiten liegen mir bereits vor, etwa 300 fehlen noch”, so der Anwalt. Etwa zwei Mal wöchentlich fährt Haring in die JVA Brackwede, um sich mit dem dort in Untersuchungshaft sitzenden Jens S. zu besprechen. „Und es gibt eine Menge zu besprechen.” S. kündigt laut Haring an, dass er detailliert schildern werde, was er am Tattag gemacht habe. Auch wolle er dazu Stellung nehmen, wie seine DNA an den Tatort gelangt sei und damit die Vorwürfe gegen ihn entkräften. Haring setzt darauf, dass die Polizei ihrerseits auf entlastende Beweise stoßen wird - immerhin werde in alle Richtungen ermittelt. Das inzwischen nach Afrika verschiffte Auto von Jens S. wird voraussichtlich nicht dazugehören, gleichwohl Haring davon ausgeht, dass es der Verteidigung genutzt hätte. Staatsanwalt Christoph Mackel habe ihm gesagt, dass es „zu gefährlich und aussichtslos” sei, den Wagen ausfindig zu machen und zu untersuchen. Etwa in zwei Monaten erwarten Jens S. und sein Anwalt die Anklageschrift. „Die Hauptverhandlung wird dann wohl erst im Juli beginnen”, vermutet Haring. Bis dahin wird S. weiter in Haft bleiben - was für ihn eine erhebliche psychische Belastung sei. Sein Mandant sei zuvor strafrechtlich noch nicht in Erscheinung getreten, entsprechend sei die im Gefängnis gemachte Erfahrung „ein Schock”. S. sei 23 von 24 Stunden am Tag in seiner Zelle, auch die Besuchszeiten würden akribisch überwacht. „Wenn die Familie zu Besuch kommt, wird sie von Kriminalbeamten begleitet”, berichtet Haring. „Womöglich erhofft man sich dadurch noch weitere Erkenntnisse.” Die Familie selbst wiederum schwanke derzeit „zwischen Hoffen und Bangen”, so der Anwalt. „Es belastet schwer, wenn so ein Tatvorwurf im Raum steht.” Auch die drohenden Konsequenzen wiegen schwer: Wird S. schuldig gesprochen, droht ihm lebenslange Haft.

Suche nach Angriffspunkten

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Karten, technische Beschreibungen und Auswertungen füllen dicke Ordner. Die Fachleute der Amprion GmbH haben scheinbar ganze Arbeit geleistet - und sich zusätzlichen Sachverstand auf Gebieten eingekauft, die nicht zu ihren Kernkompetenzen gehören. Wie zum Beispiel den Fragen, wie sehr das von ihnen geplante Bauwerk die Umwelt negativ beeinflusst. In der Umweltverträglichkeitsstudie sind detailliert alle Arten von Tieren, Pflanzen, Biotoptypen, Bodenarten und Landschaftsräumen aufgelistet, die vom Bau der Höchstspannungsleitung betroffen sein könnten. Und vieles von dem, was eigentlich vor Schaden bewahrt werden sollte, liegt in
Borgholzhausen.
Absoluten Schutz genießt allerdings kein Bereich, stets geht es um die Abwägung von Vor- und Nachteilen. Ein wichtiger Teil des Antrags auf Planfeststellung ist hier die Begründung, warum ein Bauvorhaben errichtet werden soll. Amprion fährt hier die ganz großen Geschütze auf. Es geht um das Gelingen der Energiewende, den Transport des im Norden durch Windkraft erzeugten Stroms in den energiehungrigen Süden des Landes. „Die Leitung kommt im Norden mit der Windkraft nicht in Verbindung. Nur 4 bis 6 Prozent des Stroms, der durch diese Leitung fließt, stammt aus regenerativen Quellen”, sagt Dierk Bollin, der sich zusammen mit einigen Mitstreitern darangemacht hat, mögliche Schwachpunkte der Planung festzustellen. In der Begründung steht auch der Klimaschutz als Ziel, zu dessen Erreichung die Stromautobahn beitragen soll. CO2-Minderung durch die bessere Einbindung von Kraftwerken ins Netz, die mit Kohle und Schweröl betrieben werden, scheint ein Widerspruch zu sein, der in der Einwendung der BU einen gebührenden Platz einnehmen wird. Bis zum 24. März muss eine solche Einwendung, die im Prinzip von jeder Institution und auch von jedem Bürger geschrieben werden kann, bei der Bezirksregierung eingegangen sein. Das Verfassen solcher Einsprüche gegen die Amprion-Pläne scheint derzeit in Borgholzhausen weit verbreitet - auch die Stadt arbeitet an einer umfangreichen Stellungsnahme, die der Rat noch rechtzeitig auf den Weg bringen muss. Als Alternative wird immer wieder die Erdverkabelung ins Spiel gebracht. Interessanterweise scheint diese Technik gegenüber einer Freileitung - Stichwort Klimaschutz - auch deutlich weniger Leitungsverluste nach sich zu ziehen. In England, aber auch in Saudi-Arabien und selbst im Himalaya-Königreich Bhutan gebe es diese unterirdischen Höchstspannungsleitungen, teils gebaut von deutschen Firmen, während die Technik hierzulande als nicht ausgereift dargestellt werde. Als Fazit bleibt, dass der Fortgang des Verfahrens spannend bleibt. Ganz so unangreifbar wirken die Darlegungen von Amprion nicht.

Alle Kraft für Halle

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Auch in diesem Jahr sind wieder viele Aktionen geplant. Das nächste HIW-Event, »Halle blüht auf«, wird schon an diesem Freitag, 14. März, um 14 Uhr von Bürgermeisterin Anne Roden-brock-Wesselmann eröffnet. Bereits am Freitagabend locken mehrere Haller Gastronomen mit Livemusik. Hunderte Eisgutscheine und HIW-Gewinnspiel-Kärtchen liegen ab heute in den Geschäften der 68 Mitglieder der Werbe- und Interessengemeinschaft aus. Einen verkaufsoffenen Sonntag wird es zum Haller Frühlingsfest nicht geben. „Leider haben wir im Jahr nur vier davon zur Verfügung”, begründet Schoregge. Am ersten Samstag im Mai wird es dann traditionell den ersten HIW-Flohmarkt des Jahres geben. Während auf dem Kirchplatz Trödelfreunde auf ihre Kosten kommen, wird die evangelische Kirchengemeinde zeitgleich ein gastronomisches Angebot auf dem Ronchin-Platz bereitstellen. Ebenfalls auf dem zentralen Haller Platz sollen in diesem Jahr die Eröffnung und die Auslosung der 22. Gerry Weber Open stattfinden. Das Konzept bleibt dem der Vorjahre treu. Am 7. Juni soll das einzige deutsche Rasentennisturnier der ATP-Tour auf dem Ronchin-Platz gestartet werden. Eine weitere Veranstaltung, die unter den Haller Bürgern „unwahrscheinlich gut” ankomme, findet gut einen Monat später, am 5. Juli, statt. Zur sechsten Auflage des Haller Late-Night-Shoppings lädt die HIW in diesem Jahr mit leicht verändertem Programm. Statt einer Modenschau wird der vom Stadtfest »Haller Willem« bekannte Nachwuchsmusikwettbewerb »Live on Stage« auf der Bühne am Ronchin-Platz stattfinden. Sollte es - der WM-Spielplan macht es möglich - an diesem Abend ein eventuelles Viertfinalspiel der DFB-Elf geben, wird ab 22 Uhr eine Großleinwand zum Rudelgucken bereitstehen. Eine Veranstaltung mit „ganz besonderem Flair” läuft einen Tag nach dem zweiten HIW-Flohmarkt, am Sonntag, 7. September, in Verbindung mit einem verkaufsoffenen Sonntag. Der »Haller Herbst«, seit zehn Jahren federführend von Rainer und Sabine Neumann organisiert, läutet auf dem Ronchin-Platz auch in diesem Jahr die kältere Jahreszeit ein. Beim Laternenumzug am Samstag, 8. November, ziehen wieder hunderte Kinder ums Haller Herz. Einen Tag drauf wird dann, in Verbindung mit einem weiteren verkaufsoffenen Sonntag, der lauschige Laternenmarkt gefeiert. Den Jahresabschluss bildet dann vom 28. bis zum 30. November der Haller Nikolausmarkt, rund um die St. Johanniskirche. Eine Aktion, die zum letztjährigen Nikolausmarkt angelaufen war, hat sich derweil gut entwickelt: „1410 Haller Taler sind derzeit im Umlauf”, berichtete der zweite HIW-Vorsitzende, Dirk Wollnik. Dem Problem, dass viele Haller noch immer nicht wissen, wo man den golden schimmernden Taler erwerben kann, begegnet die HIW höchstwahrscheinlich mit zwei neuen Verkaufsstellen: Kreissparkasse und Volksbank wurden hier als Unterstützer ins Boot geholt. Oberste HIW-Prämisse für dieses Jahr ist der Gewinn weiterer Mitglieder. „Wir haben eine massive Werbung für Ostern geplant. Wir brauchen mehr Mitglieder, um unser Budget zu erhöhen”, ruft Schoregge auf. Im vergangenen Jahr gab es jeweils drei Aus- und Eintritte. Auch eine Einzelhändlerin aus Steinhagen ist nun neu mit dabei. Im Mittelpunkt der Diskussionen steht dabei die Frage, wie Halle als Einkaufsstadt attraktiver gestaltet werden kann. »Wir sind gut aufgestellt« Während der Versammlung wurden hierbei Modelle wie eine Einkaufs-App, die zum Beispiel in Rheda-Wiedenbrück angeboten wird, und den dortigen Einzelhändlern ermöglicht, auf einem Online-Marktplatz ihre Produkte auszustellen, oder aber das langjährige Streitthema der durchgehenden Öffnungszeiten, über dessen Mehrwert sich die Geschäftsleute uneinig waren. Michael Schoregge jedenfalls sieht die HIW für alle diese Aufgaben gut aufgestellt: „Wir sind auf einem guten Weg”, resümierte der Geschäftsmann, der weiterhin seine „ganze Kraft einset zten” will, um die Interessensgemeinschaft und Halle nach vorne zu bringen - ein gutes Team wähnt er dabei in seinem Rücken.

Genießer-Geburtstag in Pium

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Die Eröffnungsparty fand vor rund einem Jahr in Halle statt und jetzt freuen sich die Piumer, eine Art Geburtstagsparty ausrichten zu können. Sie beginnt am 13. April um 12.30 Uhr am Haus Hagemeyer Singenstroth, und zwar möglichst unter freiem Himmel. Nur im Regen-Notfall soll in den Saal der Gaststätte ausgewichen werden. Doch bevor man dort Essen und Getränke erwerben kann, sollen die Teilnehmer schon ein paar Kilometer auf Schusters Rappen hinter sich gebracht haben. Aus allen beteiligten Orten - neben Borgholzhausen haben auch Halle, Steinhagen, Versmold und Werther ihr Stück vom Genießer-Wanderweg - haben sich bereits Wandergruppen angekündigt, die dabei sein wollen. Auch am Borgholzhausener Heimathaus startet eine Wandergruppe. Wanderwart Horst Dallmeyer hat ein wenig geknobelt, wie er den Teilnehmern eine attraktive Strecke bieten und die Zeit vom Beginn bis zum Erreichen des Ziels zu einer abwechslungsreichen Wanderung nutzen kann. „Drei Kilometer Asphaltstrecke sind leider unvermeidbar gewesen”, bedauert er, dass nur etwa zwei Drittel der Marschroute auf naturnäheren Wegen zurückgelegt werden können. 10,5 Kilometer lang ist die Strecke insgesamt. Vom Heimathaus aus geht es über den Haller Weg und die Straße Großes Moor direkt auf den Weg für Genießer, erklärt der Wanderwart. „Wir wenden uns Richtung Ravensburg und das schöne Borgholzhausen liegt dann hinter uns”, stellt Dallmeyer fest. Weiter geht der Weg durch die Clever Schlucht und von dort schließlich zum Ziel an der Nollheide. Unterwegs wird es sicher den ein oder anderen schönen Aussichtspunkt geben. Schließlich ist »Sehen« die Sinnesleistung, die im Piumer Abschnitt im Vordergrund steht. Angesichts von gleich zwei überörtlich bekannten Aussichtspunkten sicher eine logische Festlegung des interkommunalen Teams, das den Weg und seine Ausgestaltung geplant hat. Der Turm der Ravensburg und der Luisenturm erlauben einen weiten Ausblick über die Landschaft rund um
Borgholzhausen.
Am Ziel trifft die Borgholzhausener Wandergruppe dann auf die Menschen, die sich aus den übrigen Altkreiskommunen auf den Weg gemacht haben. Für Unterhaltung sorgt bei Hagemeyer Singenstroth Tino Ludwig, der als Entertainer und Musiker bekannt ist. Wer aus Borgholzhausen mitwandern möchte, sollte sich bis zum 9. April anmelden. Möglich ist das beim Heimatverein. Ansprechpartner sind Horst Dallmeyer, ` (0 54 25) 62 33, und Ewald Steinweg, ` (0 54 21) 16 05. Das Interesse auf der Internetseite zeige, dass der Weg für Genießer ein Erfolg sei, sagt Tamara Kisker, die im Tourismusbüro der Stadt tätig ist. Und der Erfolg soll noch ausgebaut werden. Dazu beitragen soll unter anderem ein Wanderführer in Form eines Spiralblocks, der noch weitergehende Informationen zu den durchwanderten Städten und ihren Sehenswürdigkeiten enthält. „Wir hoffen, den Wanderführer schon am 13. April präsentieren zu können”, sagt Tamara Kisker.

Viele, viele Gratulanten

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Über einen neuen Himmel und eine neue Welt predigte Pfarrerin Silke Beier auf der Grundlage eines Textes aus dem ersten Petrusbrief. Für mehr Gerechtigkeit und die aktive Bewahrung der Schöpfung ermutigte die Theologin nicht nur die neue Presbyterin. Dazu standen vor dem Seitenausgang Gläser mit unterschiedlichen Böden zum Schnuppern und Fühlen für die Gottesdienstbesucher bereit. Mit vielen Segenswünschen seitens der drei Pfarrer Silke Beier, Holger Hanke und Hartmut Splitter sowie etlichen Presbytern ging Beate Eichholz gestärkt in den anschließenden Empfang im Saal des evangelischen Gemeindehauses. Die Tische und Stühle wollten gar nicht reichen, so viele Gratulanten waren gekommen. Ganz spontan gab es auch zwei hörenswerte musikalische Glückwünsche. Kein Wunder, ist die Musik doch eine der größten Gaben von Beate Eichholz. Pfarrer Hartmut Splitter fand launige Worte, um der neuen Presbyterin pfundschwere Unterlagen, Vorschriften und Kirchengesetze zu überreichen. Damit es nicht ganz so trocken blieb, gab es auch noch andere Vorschusslorbeeren: einen Bildband über den Isenheimer Altar im Elsass und Blumen für den Mann an ihrer Seite, Michael. Töchterchen Luise-Karoline und ihr älterer Bruder Paul-Benedikt beobachteten aufmerksam, was da alles mit ihrer Mama passierte. Herzliche Glückwünsche nahm Beate Eichholz auch von ihrer Vorgängerin Margret Rüter entgegen. Aufgrund ihres Ausscheidens aus dem Kirchenparlament aus Altersgründen war die Nachnominierung von Beate Eichholz nötig geworden. Auch Theaterpädagogin Violeta Gomez und ihre Theaterchoristen mischten sich unters Volk beim Kirch-Café. „Das ist gelebte Inklusion”, freuten sich Anwesende und schafften weitere Stühle heran.

„Winder hat sich gezeigt”

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Wir werden bestimmt nicht noch einmal den Fehler machen, ... CARSTEN JOHANNING: ... Ich kann mich an keinen großen Fehler erinnern. Klar macht man immer mal etwas falsch. Aber konkret einen schweren Fehler kann ich nicht nennen. ARNO HORNBERG: ... so einen schlechten Start hinzulegen wie in der Hinrunde. Nichts zu ändern gibt es ... JOHANNING: ... an der Struktur und dem Charakter der Mannschaft. HORNBERG: ... Das ist schwierig zu sagen. Wenn man etwas verbessern kann, sollte man es ändern. Und im Grunde sollte es immer das Ziel eines jeden Sportlers sein, sich zu verbessern. Pluspunkte haben gesammelt ... JOHANNING: ... für Sonntag die Spieler in den schwarzen Trikots, die in unserem internen Testspiel 3:1 gegen Rot gewonnen haben. HORNBERG: ... die lange Verletzten Okay Parlar, Adalbert Wietki und Pawel Matejewski, die selbstverständlich noch integriert werden müssen, aber auf einem guten Weg zu 100 Prozent sind. Ein Spieler, der sich in der Vorbereitung für einen Stammplatz aufgedrängt hat, ist ... JOHANNING: ... Thomas Winder. Er hat gute Leistungen in Testspielen und Training gezeigt. In der Hinrunde war er mal drin, mal draußen. Für seinen Anspruch ist das zu wenig. Es hat in der Winterpause Gespräche mit ihm gegeben. Davon hat er sich einiges angenommen und sich dann in der Vorbereitung gezeigt. HORNBERG: (vorsichtig) ... möglicherweise Nico Flottmann. Er muss sich nach seinem Sprung aus der B-Liga aber noch an die Wettkampfhärte gewöhnen. Für das Spiel von Steinhagen in Augustdorf beziehungsweise das von Peckeloh gegen Wellensiek bin ich ... JOHANNING: ... sehr optimistisch, dass wir gewinnen werden. HORNBERG: ... überzeugt, dass wir trotz einer holprigen Vorbereitung gut eingestellt und motiviert in die Partie gehen. Die Spvg. steigt auf und der SCP bleibt drin, weil ... JOHANNING: ... die anderen Mannschaften keine Punkte mehr holen. Im Ernst: Es ist tatsächlich nach wie vor unrealistisch, dass wir aufsteigen. Das können wir nur schaffen, wenn Spexard und Tengern Federn lassen. HORNBERG: ... wir eine gute Landesliga-Mannschaft haben, die das Potenzial hat, einen Mittelfeldplatz zu belegen.

Claas baut Schulungszentrum aus

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„In der vergrößerten Claas Academy in Steinhagen können wir noch mehr unserer Produkte konzentrieren”, blickt Academy-Leiter Wilfried Vorhoff der Erweiterung entgegen. Bislang wurden in Steinhagen deutsche Vertriebspartner, also Verkäufer, Händler und Monteure, an Traktoren geschult. Nach den Umbaumaßnahmen wird auch an Erntemaschinen unterrichtet. Und die brauchen Platz. Die Nutzfläche an der Sandforther Straße, die sich Lohnunternehmer Kienker und die Claas Academy teilen, bleibt die gleiche, sie wird nur anders zugeordnet. Ein neuer L-förmiger Gebäudekomplex schafft neue Hallen, in denen die Fahrzeuge stehen werden, und neue Seminarräume. „Die Zahl unserer Hallen und Unterrichtsräume wird sich verdoppeln”, erklärt Architekt Olaf Krone, „und zwar von jeweils sechs auf dann zwölf.” »Technik in Landmaschinen immer komplexer« Seinen landwirtschaftlichen Dienstleistungsbetrieb führt Henning Kienker weiter, allerdings ist sein Betrieb nach dem Umbau deutlicher von der Academy getrennt. Das soll Abläufe auf beiden Seiten optimieren. „Meinen Putenmastbetrieb werde ich an diesem Standort allerdings aufgeben”, kündigt Kienker an. Baubeginn für die Umbauarbeiten ist im Juli. Noch in diesem Jahr sollen Teilbereiche der neuen, größeren Claas Academy bereits genutzt werden. Mit der kompletten Fertigstellung rechnen die Beteiligten im April 2015. Zu den Investitionskosten wollte sich Henning Kienker gestern nicht äußern. Er baut auf einen verlässlichen Partner. Claas hat nach eigenen Angaben einen „langfristigen Mietvertrag” unterzeichnet. Mit der Erweiterung der Academy in Steinhagen möchte Claas seine Schulungsleistungen stärker an einem Standort konzentrieren und dem immer weiter steigenden Bedarf an Weiterbildung im Bereich Landtechnik Rechnung tragen. „Claas ist ein innovatives Unternehmen, das immer bessere und modernere, aber zum Teil auch komplexere Maschinen und Dienstleistungen entwickelt”, erklärt Wilfried Vorhoff dazu. In Steinhagen sollen Händler und Monteure für den Umgang mit den Traktoren und Erntemaschinen qualifiziert werden. Eröffnet wurde die Steinhagener Claas Academy im Oktober 2007. Der Direktor der Produktionsgesellschaft, Denis Gertz, bezeichnete das Zentrum damals als „unverzichtbares Werkzeug für eine unerlässliche Kundenzufriedenheit”. Mit rund 1500 Schulungsteilnehmern jährlich sei die Academy gut ausgelastet, so Wilfried Vorhoff. Künftig sollen es etwa doppelt so viele sein, die sich an dem Standort weiterbilden. Die Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland.

Politik für die Bürger in Halle

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Seit der Mitgliederversammlung im September ist der Wahlkampf für die bevorstehende Kommunalwahl am 25. Mai das beherrschende Thema in der UWG. »Wir sind Halle« soll das Motto für den Wahlkampf lauten. Bis zum Wahltag sind noch einige Aktionen geplant, die auf die Ziele der Unabhängigen aufmerksam machen sollen: eine familienfreundliche Politik zugunsten der Bürgerinnen und Bürger, die Förderung der Verständigung zwischen Jung und Alt, eine solide und transparente Finanzpolitik und die Stärkung der Ortsteile. Ziele für die Wahl: ein zweistelliges Ergebnis und mindestens vier Stadtratssitze. Der Vorsitzende Manfred Stockhecke betonte, dass die UWG gegenüber den anderen Parteien einen entscheidenden Vorteil habe. „Wir machen Politik für die Bürger in Halle und nicht für die großen Bundesparteien”, sagte er. Die UWG sei unabhängig - auch in ihren Mandaten. Jedes Mitglied könne im Stadtrat abstimmen, wie es das für richtig halte, ohne Konsequenzen. Das Alter der rund 30 Mitglieder reiche von 19 bis 74 Jahre. Das erlaube der Gemeinschaft einen Einblick in die Bedürfnisse aller Generationen - von Jugendlichen bis Senioren. Zudem, warb Stockhecke, sei eine Mitgliedschaft in der UWG kostenfrei. „Jeder kann also bei uns ohne finanziellen Einsatz mitwirken.” In einem kurzen Überblick zählte Karl-Heinz Wöstmann die Themen auf, die die UWG in den vergangenen Jahren beschäftigt haben. Angefangen vom Ravenna-Park, in dem die ersten Bagger rollen, über Baugebiete, das Lindenbad, die Solidarumlage der Gemeinden und die Schullandschaft. Dass der Eilantrag des Kreises Gütersloh und der Städte Werther und Borgholzhausen sowie der Gemeinde Steinhagen abgelehnt worden sei, wertete Wöstmann als gutes und „richtungsweisendes” Zeichen.

Wirtepaar schließt zum 1. April

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„Wir werden aber in jedem Fall schließen - egal, ob die Gaststätte dann verkauft ist oder nicht”, sagt Irina Würriehausen. Sehr hart haben die 52-Jährige und ihr Mann Ralf (57) in den vergangenen Monaten gearbeitet - aber ohne Erfolg. Ralf Würriehausen mag nichts beschönigen: „Die Zahlen haben zuletzt für sich gesprochen, wir mussten jetzt eine schnelle Entscheidung treffen.” Es habe zunehmend die Kundschaft gefehlt, mit dem Gaststättenbetrieb sei es darum rapide bergab gegangen. So kommt das Aus schon im April, statt wie geplant im Juni. „Dabei haben uns die Gäste gute Arbeit bescheinigt. Klar, es gibt immer Nörgler - aber generell waren die Menschen sehr zufrieden mit unserem Angebot aus Essen und Service”, sagt Ralf Würriehausen und räumt ein: „Darum sind wir natürlich enttäuscht, denn wir hatten uns deutlich mehr versprochen.” Nun wird das Wirte-Ehepaar die Vereine und Stammgäste informieren und Irina Würriehausen stellt klar: „Solange wir geöffnet haben, behalten natürlich auch die Gutscheine ihre Gültigkeit.” Die Würriehausens müssen den Betrieb jetzt abwickeln - und blicken zugleich mit ein wenig Galgenhumor auf die vergangenen Monate zurück: „Wer nichts riskiert, kann nichts gewinnen. Wir haben riskiert - und verloren.” Trotz der Enttäuschung über den letztlich misslungenen Versuch der Selbstständigkeit sind Irina und Ralf Würriehausen auch froh darüber, ihr altes Leben zurückzubekommen. Sie wird in ihre Jobs bei einer Autobahnraststätte und einer Fleischerei zurückkehren, er arbeitet wieder als Fachmann im Bereich Fensterbau. Die Würriehausens werden Bockhorst verlassen und zurück nach Schloß Holte ziehen. Wie es mit dem Bockhorster Dorfkrug nun weitergeht, das war in den vergangenen Wochen nicht nur Thekengespräch, sondern wurde auch im gesamten Dorf intensiv diskutiert. Wie berichtet steht das prägende, 1930 gebaute Gasthaus im Zentrum seit Beginn des Jahres zum Verkauf - ursprünglich lag der verlangte Preis bei 165 000 Euro. Immerhin gibt es nun intensive Gespräche mit einem ernsthaften Interessenten. Entscheidung über Verkauf fällt bis Ende März „Bis Ende dieses Monats soll eine Entscheidung fallen, ob der Dorfkrug an ihn verkauft wird”, sagt Irina Würriehausen und ihr Mann Ralf ergänzt: „Wie das Gebäude dann genutzt werden soll, was für ein Konzept es gibt - dazu kann man jetzt überhaupt nichts sagen.” Der potenzielle Käufer wolle den Kauf erst in trockenen Tüchern haben, ehe er an die Öffentlichkeit gehe. So wird es eine der letzten Aufgaben der Würriehausens als Wirte sein, den Verkauf der Gaststätte abzuwickeln. Gemeinsam mit Ralfs in die Dominikanische Republik ausgewandertem Bruder Claus, dem der Dorfkrug weiter zu Teilen gehört.

Mit den Augen des Kunden sehen

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Pro Ort gibt es immer einen Vertreter, der diesen Titel bekommt. Voraussetzung, um ausgezeichnet zu werden, ist die Führung des Unternehmens als Meisterbetrieb seit mindestens fünf Jahren und der Eintrag in die Handwerksrolle. Beide Kriterien erfüllt Anja Nierhoff-Install mit Leichtigkeit. Sie hat 2005 den Familienbetrieb übernommen und beschäftigt zurzeit sieben Mitarbeiter, davon zwei weitere Malermeister und einen Auszubildenden. Es ist ihr hoher Qualitätsanspruch, der ihr einen dauerhaften und zufriedenen Kundenstamm sichert. „Großen Wert lege ich auf eine fundierte Grundberatung”, so die Steinhagenerin. Dabei geht sie weniger von persönlichen Vorlieben aus, sondern sieht die Welt mit den Augen des Kunden. Ob bunt oder schlicht, gespachtelt oder tapeziert - die Fachfrau setzt die Wünsche ihrer Kunden immer um. Neben der Innenraum-Gestaltung bietet das Familienunternehmen auch Fußbodenarbeiten im Innenbereich, Fassadengestaltung und Wärmedämmverbundsysteme im Außenbereich an. Auch im Industriebereich ist die stellvertretende Obermeisterin der Maler- und Lackierer-Innung Gütersloh ein kompetenter Ansprechparner. Ihre Arbeit wird dabei stets geprägt von ihrer Liebe zum Handwerk.

„Ein sehr empfindliches System”

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Beim Besuch auf der Hofstelle in Sandforth stellt Kienker gleich klar, dass er nicht als leuchtendes Beispiel der Putenmast im Kreis Gütersloh gelten wolle. In seinen Putenställen schließt er die Gabe von Medikamenten nicht grundsätzlich aus. In dem Untersuchungszeitraum aber hat er ausgesprochen gute Tiere gehabt, die sich auch aufgrund guter Rahmenbedingungen prächtig entwickelt haben. „Wir glauben, dass es viele kleine Schritte ermöglicht haben, diesen Mastdurchgang ohne Medikation aufzuziehen”, sagt Tierarzt Dr. Manfred Pöppel. Der Facharzt für Geflügel aus Delbrück muss es wissen. Schließlich ist er schon viele Jahre im Geschäft und kennt sich in den Mastbetrieben der Region bestens aus. Mit dem Betrieb von Henning Kienker arbeitet er seit mindestens zehn Jahren zusammen. „Ich bin jeden Monat mindestens einmal hier, Samstag und Sonntag, jederzeit erreichbar”, sagt Dr. Pöppel. „Und wenn es nur für ein paar Minuten ist, um nach dem Rechten zu sehen.” Das Problem bei der Medikation mit Antibiotika sind gar nicht so sehr mögliche Rückstände im Fleisch, erklärt Dr. Pöppel. Es geht vielmehr um die Problematik sich bildender Resistenzen bei den Tieren. Bereitwillig zählt Henning Kienker die vielen kleinen Schritte auf, die seine Putenmast erfolgreich verlaufen lassen. Von der Temperatur in den Stallungen, der Lüftung, dem richtigen Zeitpunkt, die Tiere umzustallen bis hin zum Futter, zum Trinkwasser und zu der richtigen Einstreu gibt es viele Dinge, die man gut oder sogar besser machen kann. „Wir arbeiten hier mit Tieren, das ist ein sehr empfindliches System”, erklärt der Landwirt. „Da gibt es viele kleine Stellschrauben, die man aufeinander abstimmen muss, um die Puten möglichst gesund zu halten.” Henning Kienker, der den Landwirtschaftsbetrieb der Eltern vor 25 Jahren auf die Putenmast umgestellt hat, betreibt die Putenmast im »Rein-raus-Verfahren«: Erst wenn alle Tiere gemästet und verkauft sind, kommen neue Tiere auf den Hof. Das ist zwar nicht ganz so effektiv, weil dann schon mal ein Stall für eine längere Zeit ungenutzt leer steht. Dafür sind aber die gesundheitsgefährdenden Einflüsse für die Tiere geringer. Kienker bekommt die jungen Puten als sogenannte Eintagsküken aus einer Brüterei, wenn sie gerade geschlüpft sind. In übersichtlichen Ringen - runden Gehegen aus einem Drahtgeflecht - werden die Puten in den ersten vier bis sechs Tagen unter besonderer Aufsicht aufgezogen: Unter der speziellen Wärmelampe ist es bis zu 38 Grad warm. Der Putenstall wird konstant auf etwa 20 Grad Raumtemperatur gehalten. Je nachdem, wo sich die Küken aufhalten - direkt unter der Wärmequelle oder abseits davon - erleben sie wechselnde Temperaturen. Das stärkt die Widerstandskraft. Nach spätestens vier Tagen wird der Drahtzaun entfernt. Die Puten laufen unbeschränkt in dem 800-Quadratmeter-Stall und werden ab nun automatisch gefüttert. Nach den ersten vier Wochen werden die Tiere umgestallt. „Sie nehmen täglich etwa 150 Gramm zu, werden immer größer und brauchen mehr Platz”, erklärt Kienker. Insgesamt drei Putenställe zwischen 800 und 1100 Quadratmeter hat Kienker zur Verfügung. Eine Zwangslüftung mit Ventilatoren sorgt für die richtige Belüftung. Nun beginnt die eigentliche Putenmast. Manch andere Landwirte betreiben nur die Aufzucht oder nur die Mast. Da Kienker die räumlichen Möglichkeiten hat, verbindet er beides. Die Hennen und die Hähne werden übrigens getrennt voneinander aufgezogen und gemästet. Gleich nach dem Schlüpfen werden die Küken nach Geschlechtern getrennt und verkauft und so sortiert bei Kienker angeliefert. Denn Hähne werden bis zu einem Gewicht von etwa 21 Kilogramm gemästet. Die weiblichen Tiere sind für diese Art der Mast genetisch weniger geeignet und bringen es nur auf gute zehn Kilo. Nach etwa 16 Wochen werden die Hennen zur Schlachterei gegeben; die Hähne nach 22. Kienker achtet darauf, dass seine Puten möglichst nicht krank werden. Wenn er sich dabei viel Mühe gibt, kann der Tierarzt auf die Gabe von Medikamenten verzichten. Ein wichtiger Punkt ist für den 45-Jährigen daher die richtige Einstreu. In den ersten vier Wochen der Aufzucht laufen die Tiere auf staubfreien Hobelspänen. Anschließend wird Stroh eingestreut. „Stroh von schlechter Qualität kann der Wegbereiter für Folgekrankheiten sein”, erklärt Kienker. Zum Beispiel, wenn es nicht ganz durchgetrocknet ist, wenn es eingefahren wird. Kienker betreibt selbst auf knapp 100 Hektar Ackerbau mit einer wechselnden Fruchtfolge. Während andere Landwirte beim Ernten darauf achten, dass das Korn trocken ist, ist für Kienker die Qualität des Strohs wichtiger. „Das Korn kann ich nachtrocknen”, erklärt er. Weitere wichtige Bausteine sind Futter und Wasser. Kienker gibt pelletiertes Sechs-Phasen-Futter - unter anderem mit Getreide, Mais und Sojaschrot. Mit der Zugabe von Säuren und pflanzlichen Stoffen kann Kienker bei drohenden Krankheiten gegensteuern und eine vermeintliche Behandlung mit Medikamenten hinausschieben, vielleicht sogar verhindern. Auf seinem Grund hat Kienker vor etwa drei Jahren einen zweiten Brunnen gebohrt. Mit der dazugehörigen Wasseraufbereitungsanlage werden Schadstoffe herausgefiltert und die Tiere bekommen sauberes und mit Chlor desinfiziertes Trinkwasser. Unverzichtbar ist die tägliche Kontrolle der Tiere. „Dabei muss ich mir nicht nur die Tiere angucken”, sagt Henning Kienker. „Auch die Nase und das Gehör sind gefordert.” Ein lauteres Piepen als gewöhnlich kann ein Unwohlsein der Tiere anzeigen. Wenn das schmatzend oder schnatternd klingt, deutet dies auf eine Atemwegsinfektion. „Mit ein bisschen Erfahrung kann man da eine Menge he-raushören”, so Henning Kienker. „Je früher man etwas erkennt, desto eher kann man gegensteuern.”

Neuer Budenzauber spaltet

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Wie berichtet, will der DFB spätestens 2016 offizielle Hallenwettbewerbe nach den Regeln des Weltverbandes FIFA spielen lassen. Das sind diejenigen des Fútbol Sala, kurz Futsal (siehe Info-Kasten). Betroffen wären unter anderem das Hallenfußball-
Altkreis-Masters
um den Haller Kreisblatt Cup, weitere Turniere auch für Frauen und Jugend und die Altliga-Hallenrunde. Wie ernst die Einführung von Futsal auch dem westfälischen Fußballverband FLVW ist, verdeutlicht ein Blick in das aktuelle WestfalenSport, das Journal des Landesverbandes. Auf zehn (!) Seiten werden die hierzulande noch eher unbekannte Variante des Hallenfußballs und ihre westfälischen Protagonisten präsentiert. FLVW-Präsident Hermann Korfmacher gibt die Richtung vor: „Futsal oder Sport für Ältere - wir müssen uns breiter aufstellen, um allen, die sportlich aktiv bleiben wollen, eine Plattform bieten zu können.” Ein anderer Funktionär sieht die Bestrebungen kritischer. „Ich bin kein Fan von diesen Plänen”, sagte Hans Keuch, Vorsitzender des heimischen Kreisjugendausschusses, jüngst bei der Jugendleiter-Arbeitstagung. Keuch wies darauf hin, dass die Neuerung mit viel Aufwand verbunden sei und es im Fußballkreis nur einen im Futsal regelfesten Schiedsrichter gebe. Er hofft darauf, dass der Basis bei der Einführung gestalterische Freiheiten eingeräumt werden. Tom Rerucha, Jugendleiter beim SC Halle, berichtete von seinen Erfahrungen als Kreisauswahltrainer bei einem Futsalturnier: „Die Kinder waren froh, als sie wieder den richtigen Ball am Fuß hatten.” „Langsamer und deshalb nicht so spektakulär” Sören Kapelski, Altliga-Spieler der Spvg. Steinhagen, begrüßt das Grätschverbot, die Mannschaftsfouls und die stärkere technisch-taktische Ausrichtung des Spiels. Die weiteren Merkmale des Futsal hält er dagegen für verzichtbar, „denn wir spielen in der Altliga doch jetzt schon ohne Bande und auf kleine Tore”. Mit Blick auf Turniere wie das Masters bedauert Kapelski es, „dass das Spiel durch den schwereren Ball und ohne Bande langsamer wird und für Zuschauer nicht mehr so spektakulär ist”. „Eine gewisse Skepsis” kann auch Thomas Karnath nicht verhehlen. Der Altliga-Trainer des TSV Amshausen sagt aber auch: „Es gibt weiter zwei Teams, einen Ball, und zwei Tore. So viel anders als das, was wir jetzt spielen, ist das nicht.” Auch Dirk Keller vom SC Peckeloh nimmt es gelassen: „Man muss es einfach ausprobieren.” Oliver Erdmann, Jugendleiter der Spvg. Steinhagen und der JSG Steinhagen-Amshausen, hält Futsal für sinnvoll. Auch „weil diese Variante viel mehr Straßenfußball-Charakter hat als das, was wir jetzt in der Halle spielen”. Dass Futsal im Altkreis schon auf dem Vormarsch ist, verdeutlichte im Januar ein Turnier von Español
Versmold.
Ebenfalls in der Sparkassen-Arena soll wie berichtet Ende Juni ein weiteres Futsalturnier stattfinden. Federführend ist der beim Fußballkreis für Freizeit- und Breitensport zuständige Hans-Günter Mrkwa. Er kündigt an: „Wir wollen und werden Futsal powern.” Auch daraus lässt sich ableiten: Der neue Budenzauber wird kommen - ganz egal, ob man das gut findet oder nicht.

Bitter: Salz-Pipeline durch Halle

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Die hierfür zuständige Bezirksregierung Detmold hat daher für Mittwoch, 9. April, eine Antragskonferenz angesetzt, zu der auch Vertreter der Stadt Halle eingeladen sind. Ziel dieser Antragskonferenzen ist es, zusammen mit dem Vorhabenträger, also der K+S Kali GmbH, und den Beteiligten Inhalt und Umfang der Unterlagen für das Raumordnungsverfahren festzulegen. Inhaltliche Stellungnahmen zum Vorhaben selbst werden in der Antragskonferenz nicht erörtert. Wie Eckhard Hoffmann (Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Umwelt) erläuterte, handele es sich bei der Rohrfernleitung um ein rund 450 Kilometer langes Bauwerk, das Halle im Bereich von Wald-, Wasserschutz- und FFH-Gebieten berühren würde. „Die eigentliche Pipeline hat dabei einen Durchmesser von 600 Millimetern, die benötigte Schneise wird zirka acht Meter betragen - während der Bauphase werden 20 bis 25 Meter Breite benötigt.” Darüber hinaus besteht der Wunsch, das Wasser lokal zu entsorgen, was den Bau entsprechender Pumpstationen und Auffangbecken bedeuten würde. „Hinsichtlich der Trasse würde sich K+S gerne an die vorhandene Höchstspannungs- und Gasleitungstrasse anlehnen”, berichtete Eckhard Hoffmann weiter. SPD-Fraktionschef Wolfgang Bölling stellte angesichts der Informationen die Frage, ob diese Pipeline denn ausgerechnet durch
Halle führen müsse. Und auch Reinhard Schacht (CDU)
meldete für seine Fraktion Bedenken an: „Wenn einmal Salz in den Boden gelangt, kommt es nie wieder heraus. Und die Grundwasserströme liegen hier passend.” Nach Durchführung der Antragskonferenz erarbeitet der Vorhabenträger die Unterlagen für das Raumordnungsverfahren. Dies wird nach Einschätzung der Bezirksregierung Detmold mehrere Monate in Anspruch nehmen. Auf der Grundlage dieser Unterlagen wird dann das eigentliche Raumordnungsverfahren durchgeführt, in dessen Zuge eine Vorzugstrasse bestimmt wird. Im Raumordnungsverfahren findet dann ein umfassendes Beteiligungsverfahren - auch der Öffentlichkeit - statt. Parallel dazu könnte eine Änderung des Regionalplans erforderlich werden.

Rotarier rechnen richtig

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„Die Nagel-Kita bekommt auch noch zwei, wenn eingeweiht wird”, versprechen Klemens Keller und Rolf Hellweg. Sie sind derzeit die beiden einzigen Piumer in dem Club, der in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag feiern kann. Die Feier gibt es Ende des Monats, die Geschenke gibt es allerdings schon jetzt. Und zwar getreu dem Motto »Geben ist seliger denn nehmen« für die anderen. Genauer gesagt, gibt es 108 Mathekisten für alle 54 Kindergärten und Kindertagesstätten im Altkreis Halle und in Harsewinkel - dem Einzugsgebiet des Rotary Clubs
Halle.
Doch brauchen Kinder in dem Alter tatsächlich schon Mathematik, mag sich fragen, wer damit in seinem Leben gern bis zur Schulzeit gewartet hat. „Auf jeden Fall. Mathe hat für die Kinder einen hohen Stellenwert”, ist sich die Pusteblume-Leiterin Martina Bojko mit ihren Kolleginnen Doris Vahrenhorst von der AWO-Kita und Renate Kindermann von der Kita Sonnenschein einig. Wie viele Beine, Finger, Ohren habe ich, wie viele Teller werden beim Tischdecken gebraucht und nicht zuletzt die Benutzung eines Würfels - all das sind Fälle, in denen es auch im ganz normalen Kinder-Alltag nicht ohne mathematische Grundlagen geht. Die Mathekisten wurden genau für dieses Alter an der Uni Bielefeld entwickelt und werden unter hohen Umweltstandards von den Betheler Werkstätten hergestellt. Sie enthalten robus-tes Holzspielzeug, das von den Kindern beim Pressetermin sofort mit viel Interesse untersucht wird. Entgegen landläufigen Vorurteilen wird die Welt der Zahlen besonders gern von den Mädchen aufgesucht, haben die Erzieherinnen beobachtet. Rund 10 000 Euro haben sich die Mitglieder des Rotary Clubs ihre Geburtstagsgeschenke kos-ten lassen. Und hoffen, dass die Kinder weiterhin viel Spaß am spielerischen Umgang mit den Mathekisten haben. Die Kitas wollen das Lernspielzeug gern einsetzen, weil es schon dem ersten Eindruck nach einem gemeinsamen Grundsatz ihrer Erziehungsarbeit entspricht: Ein Kind soll nicht wie ein Gefäß behandelt werden, das gefüllt werden muss, sondern wie ein Feuer, das entfacht werden soll.

Geburtshelfer in Not

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„Es ist schon ein gutes Gefühl, jemanden dabeizuhaben, der weiß, was er macht”, sagt Jens Richter. Vor wenigen Wochen ist der Peckeloher Vater geworden. Zum zweiten Mal bereits, aber deshalb war es nicht weniger aufregend für ihn. Auch seine Frau Monique ist froh, bei der Geburt des kleinen Etienne eine erfahrene Hebamme zur Seite gehabt zu haben. Schon vor der Geburt hatte sie Kontakt zu Anja Dickgreber von der Hebammengemeinschaft Halle am dortigen Krankenhaus aufgenommen und sie im persönlichen Gespräch kennen gelernt. „Ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, sich sympathisch zu sein”, das war der zweifachen Mutter wichtig. Dass ausgerechnet Anja Dickgreber am Tag der Geburt Dienst im Kreißsaal des Haller Krankenhauses hatte, war ein glücklicher Zufall - und freut die jungen Eltern besonders. Die Familie ist längst wieder zu Hause, der Alltag mit dem Säugling eingekehrt, die Nachsorge durch Anja Dickgreber abgeschlossen. Und doch tauchen auch beim zweiten Kind Fragen auf. Situationen, in denen sie ihre Hebamme um Rat fragen. „Das ist uns eine enorme Hilfe”, sagt Monique Richter, während sie ihrem Sohn gerade die Flasche gibt. Mehr als fünf Kilo bringt Wonneproppen Etienne inzwischen auf die Waage, berichtet sie stolz ihrer Hebamme. Solche Hausbesuche und Gespräche würden künftig wegfallen. „Aber gerade beim ersten Kind brauchen viele Eltern Unterstützung”, berichtet Anja Dickgreber. „Kein Gynäkologe hätte die Zeit, sich eine Stunde neben eine stillende Mutter zu setzen und ihr Tipps zu geben.” Auch während der Geburt ist es in der Regel eine Hebamme, die über Stunden den Eltern beiseite steht - und dafür im Belegsystem 275 Euro von der Krankenkasse vergütet bekommt. Nach Bekanntwerden der aktuellen Entwicklung hätten sich viele Eltern bei ihr erkundigt, Sorgen und Unverständnis geäußert, schildert Anja Dickgreber. Mit der Unterzeichnung einer Online-Petition können Eltern ihren Unmut kundtun - und damit die Politik zum Handeln auffordern. Die Bedeutung der Hebammen für die Geburtshilfe sieht auch das Städtische Klinikum Bielefeld, zu dem das Haller Krankenhaus gehört. „Das Beleghebammensystem hat sich bewährt und soll erhalten bleiben”, sagt Claudia Schloemann, Unternehmenskommunikation, auf Nachfrage. Schon jetzt beteiligt sich das Klinikum an den hohen Versicherungsprämien und erstattet den Hebammen anteilig die Kosten zurück. Mit dem erneuten Anstieg zum Sommer erhöhe sich entsprechend der Anteil aus
Bielefeld.
Über diese Unterstützung sind Anja Dickgreber und ihre Kolleginnen froh. Finanziell werden sie an dieser Stelle entlastet. Die Sorge, was ab 2015 sein wird, aber bleibt. Hebamme, so Anja Dickgreber, sei ihr Traumberuf. „Aber wenn ein Beruf ausstirbt, müsste ich etwas anderes machen”, sagt sie. „Das will ich nicht.”

Jetzt soll es offiziell werden

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Es liegt erst kurze Zeit zurück, da sich mit Änderung der Gemeindeordnung Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen mit einem Beinamen schmücken dürfen. Solingen, wen wundert es, wird so zur Klingenstadt, Enger zur Widukindstadt und Harsewinkel zur Mähdrescherstadt. Längst trägt Werther den Zusatz Böckstiegelstadt, und zwar nicht nur landläufig dahingesagt, sondern ganz formell auf den Briefköpfen und der Homepage der Stadt. Dazu prangt in der Nähe mehrerer Ortseingangsschilder ein weiteres großes Schild mit dem Logo »Böckstiegelstadt«. „Das möchten wir nun in offizielle Bahnen lenken”, betonte UWG-Fraktionschef Uwe Gehring am Mittwochabend im Ausschuss. Werther sei bekanntermaßen eng mit dem Namen und Wirken Peter August Böckstiegels verbunden. Mit Initiierung der Böckstiegel-Stiftung und demnächst dem Bau eines Böckstiegel-Museums werde die Kulturlandschaft Werthers nachhaltig und dauerhaft bereichert. Somit sei die amtliche Bezeichnung »Stadt Werther - die Böckstiegelstadt« angemessen und ehre zugleich das Lebenswerk des großen Künstlers. Und, fügte Gehring etwas salopp und nicht ganz ernst gemeint hinzu: „Was sollte man auch sonst aus Werther machen?” Die übrigen Fraktionen fanden den Vorschlag allesamt gut, gingen sogar noch einen Schritt weiter. So sagte Udo Lange (SPD): „Wir sollten nicht nur den Namen Böckstiegels in alle vier Winde hängen, sondern auch die Erwartungen, die mit einer solchen Bekundung verbunden sind, unterfüttern”, würde er sich sehr über entsprechende Ideen freuen. Wie diese aussehen könnten, vermochte er allerdings nicht zu sagen. In Heinz-Peter Kuhlmann (Grüne) fand er einen engagierten Fürsprecher, der daran erinnerte, dass Böckstiegel ein zwar bodenständiger, zugleich für seine Zeit äußerst innovativer Künstler gewesen wäre. „Daher sollten wir versuchen, genau wie er neue Wege zu gehen und Projekte anzustoßen, die auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich erscheinen.” Dass in
Werther mit zwei Mosaiken, der Stiftung und bald einem Museum schon einiges erreicht wurde, hob Karl-Hermann Grohnert (CDU)
hervor. Und Hauptamtsleiter Guido Neugebauer unterstrich, dass am 7. April, dem Tag, da Peter August Böckstiegel 125 Jahre alt geworden wäre, vor dem Storck-Haus eine Info-Tafel über den Künstler, sein Werk, den Böckstiegel-Pfad und das Geburtshaus in Arrode aufgestellt werden soll. Was den Politikern mindestens ebenso wichtig war, ist ein entsprechender Zusatz auf den Ortseingangsschildern. Wie genau die Umsetzung aussehen könnte und ob man gleich alle Schilder neu beschriftet, soll in einer der nächsten Sitzungen besprochen werden. Immerhin gibt es rund 30 Ortseingangsschilder in Werther; müsste man jedes Schild erneuern, würde das eine erhebliche Summe kosten. „Da wir im laufenden Haushaltsplan ohnehin keine Gelder eingestellt haben, können wir uns in dieser Sache noch etwas Zeit lassen”, sagte Bürgermeisterin Marion Weike. 2015 könnte man dann über eine Umsetzung nachdenken.

Spezialist für barrierefreies Bauen

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Dabei steht ihm seine Mutter Christa als gute Seele im Büro zur Seite. Ein Geselle sowie ein Bauhelfer komplettieren das Firmenteam. Goldbecker ist 90 Prozent der Arbeitszeit auf der Baustelle. Die restlichen zehn Prozent akquiriert und berät er Kunden. Als Meister seines Faches bietet er dabei jedem Bauherrn eine breite Handwerkspalette: Vom Neubau bis zur Sanierung und Badrenovierung sorgen er und seine Mitarbeiter für reibungslose Fertigstellung der Bauvorhaben. „Die Architektur heute ist eher in offener Bauweise angelegt”, erklärt Goldbecker. Dabei gehe es vor allem um barrierefreies Bauen, zum Beispiel bei Duschen ohne Duschwanne. Um hier als Spezialist eine führende Rolle zu spielen, ist Goldbecker von der Firma Schlüter-Systems KG aus Iserlohn als Systemhandwerker zertifiziert. Diese Zusammenarbeit ermöglicht ihm unter anderem auch in Altbauten den Einbau einer dünnschichtigen Bodenkonstruktion. Im Sommer sucht er für seine Firma einen Auszubildenden. Infos und Kontaktdaten: www.goldbecker-bau.de.

»Vaterunser« im Laufschritt

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„Gläubige zu Läufern zu machen ist einfacher als Läufer zu Gläubigen”, meinte Dr. Frank Hofmann lächelnd. Er selbst läuft seit 1995 regelmäßig. Einen religiösen Aspekt hat die Sportart für ihn aber erst später bekommen. Als Sohn streng gläubiger Eltern wandte er sich als Jugendlicher völlig vom Glauben ab. Er studierte Philosophie, weil ihn die großen Fragen des Daseins irgendwie doch beschäftigten und arbeitete seit 1983 als Journalist. Ein Interview mit Margot Käßmann für das Magazin »Runner’s World« war einer der Impulse, die ihn zu der Überzeugung führten, dass Laufen und Glauben zusammengehören können. „Damals dachte ich: Eine joggende Bischöfin - ob das die Sportmagazin-Leser interessiert? Ist vielleicht etwas für die Adventsausgabe.” Doch im intensiven Gespräch bewegte Käßmann etwas im Kopf von Dr. Hofmann, als sie ihm berichtete, dass sie Laufen als meditative Praxis nutzt. Seit 2012 bezeichne er sich als evangelischer Christ und wolle nun möglichst viele Menschen über die Wohltat des Joggens für Geist und Seele aufklären. In seinem Vortrag nahm Dr. Hofmann die Zuhörer mit auf eine biblische Exkursion. An Bibeltexten zeigte er auf, dass Propheten und Heilige oft sehr weite Strecken liefen, um sich zu entwickeln und um zu Erkenntnissen zu gelangen. „Christ sein heißt: in Bewegung sein”, projizierte Hofmann in fetten Lettern an die Wand. Sein Publikum, größtenteils selbst Läufer, musste er wohl nicht von den positiven Auswirkungen des Joggings auf den Körper überzeugen. Aber wie kann es zu einem spirituellen Erlebnis werden? „Heutzutage leben wir in fremdbestimmten Geschwindigkeiten”, erklärte der Experte. Beim Laufen komme jeder in seinen eignen Grundrhythmus, habe Zeit nachzudenken und Gefühle wie eins zu sein mit der Umgebung stellen sich ein. Zudem werde beim Ausdauersport die Gehirntätigkeit besonders angeregt. „Ich habe meine besten Gebete im Laufen”, verriet Simon Wolter, Gemeindereferent im Pastoralverbund Stockkämpen, der zusammen mit Christian Gnida von der katholischen Familienbildungsstätte Bielefeld die Veranstaltung initiiert hatte. „Ich habe schon lange nach so etwas wie dieser Vortrags-Thematik gesucht. Als ich dann auf die Internetseite von Dr. Hofmann stieß, war ich gleich begeistert”, erzählt Wolter im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt. Mit Begeisterung gingen auch die Teilnehmer nach der Theorie zur Praxis über. Beim Joggen durch Steinhagen versuchten sie, das »Vaterunser« zu beten und Gebetssilben mit Ein- und Ausatmen zu verbinden. Auch wenn das anfangs ungewohnt schien, so werden einige vielleicht zukünftig beim Laufen in sich gehen, eine Laufliturgie entwickeln und sich nach dem Laufen im Einklang mit Körper, Geist und Seele fühlen.
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