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Verunsicherung in Halle

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Die Unsicherheit, die die Mannschaft im Aufbauspiel zeigte, die erschreckend vielen Fehler, die das Team produzierte, sind Samstag nicht zum ersten Mal aufgetreten. Sie waren unter anderem in den Spielen gegen Bremen und Minden sowie in Blomberg und Recklinghausen jeweils die entscheidenden Gründe für die Niederlage. Trotz der personell besseren Situation im Vergleich zur Vorserie hat die Mannschaft anscheinend in puncto Spielsicherheit einen Schritt zurück gemacht. Trainer Uwe Landwehr hat dafür eine einfache Erklärung: „In Theresa Janzen und Linda Hillmer sind zwei Mittelspielerinnen ausgefallen. Wir mussten uns daher auf dieser zentralen Position kurzfristig neu einspielen. Da läuft es eben nicht immer gleich rund.” Vor allem gegen die Spitzenteams läuft Halle derzeit hinterher. 2:12 Punkte gab es für die Union gegen die vor ihr platzierten Mannschaften. „Wir haben in der Breite einfach nicht die Qualität, um gegen die Spitzenteams über 60 Minuten mitzuhalten”, sagt Landwehr. Er verweist jedoch darauf, dass man beispielsweise in Blomberg nur deshalb verloren habe, weil die Bundesligareserve mit einem enorm starken Kader angetreten sei. „Und in Oyten hat uns die rote Karte gegen Katrin Thiede ein besseres Ergebnis gekostet”, so Landwehr und fügt hinzu: „In der Rückrunde kommen beispielsweise Badenstedt oder Oyten nach Halle. Ich bin davon überzeugt, dass wir da punkten können.” Der Haller Coach ist in einem Zwiespalt. Zum einen will er Nachwuchsspielerinnen wie Kristin Steinhaus und Clara Meier zu Wickern Spielpraxis geben, zum anderen weiß er, dass er dann auch mit Fehlern, die er so jungen Spielerinnen zugesteht, leben muss. „Wir sind zur Zeit eben weit davon entfernt, dass wir die optimale Leistungskraft aufs Feld schicken können. Wenn wir unter diesen Bedingungen einen Mittelfeldplatz holen, ist das für mich in Ordnung”, sagt Landwehr. In der kommenden Serie soll sich die personelle Situation weiter verbessern. Mit einer Linkshänderin, so der Haller Trainer, sei man bereits auf gutem Wege. Weitere Spielerinnen stellen sich in dieser Woche beim Training vor. Seinen ersten Trainerposten im Seniorenbereich tritt beim Bezirksligisten TuS Brockhagen II Timo Schäfer an. Wie berichtet folgt er im Sommer auf Marc Brüggemann. Beim mit 27:23 gewonnenen Heimspiel gegen TuS Spenge II vor gut einer Woche machte sich der neue Coach in der Kellerstraße live ein Bild vom Team. „Da hat die Mannschaft ihr Leistungsniveau abgerufen”, war Schäfer zufrieden. Schäfers Ziele: etablieren und nicht nach unten schauen Die Ziele für 2014/15 formuliert er so: in der Bezirksliga etablieren, nicht nach unten schauen und vielen jungen Spielern eine Chance geben. Das Amt als B-Jugend-Trainer beim TuS gibt Schäfer nach der Saison auf. Mit einem Großteil der Mannschaft kann Schäfer aber trotzdem weiter zusammenarbeiten. Fast geschlossen geht sein aktuelles Team in die A-Jugend, bis auf zwei Spieler, so Schäfer, wird der TuS-Nachwuchs mit einem Doppelspielrecht ausgestattet. „Könnte sein, dass sich der ein oder andere bei der Zweiten aufs Feld verirrt”, sagt er augenzwinkernd. Der ersten Mannschaft steht Schäfer weiter als Spieler zur Verfügung. (Heiko Kaiser und Claus Meyer)

Schlüsselübergabe bei Brune

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Im Frühjahr soll das Haus, dessen Verkehrswert auf 275 000 Euro festgelegt wurde - 200 000 Euro für das Grundstück und 75 000 Euro für das Gebäude - vor dem Haller Amtsgericht zwangsversteigert werden.  Ganz still ist es an diesem Montagmittag in dem denkmalgeschützten Haus an der Bahnhofstraße. Kein Gelächter am Stammtisch, kein Bier, das zischend aus dem Zapfhahn läuft. Keine Geräusche mehr aus der ersten Etage. Nichts, einfach nichts. Die weißen Damastdecken, die sonst diagonal auf den blanken Holztischen lagen, haben ihren aktuellen Platz auf der Fensterbank, akkurat gefaltet. Die Stühle stehen an den Wänden aufgereiht. Auf dem Boden Pappkartons. Und dieSpeisekarten, die einst Brunes beliebte Hausgerichte wie das kleine Schnitzel mit Speckkruste und Mettwürstel auf dicken Bohnen in Kräuterrahm zum Preis von 14 Euro anpriesen, stapeln sich auf dem offenen Kamin. Mathias Staeck sitzt auf einem der Stühle und schaut in die Runde. Gesundheitlich geht es dem einstigen Betreiber des Restaurants Brune ein klein wenig besser, wenngleich er noch auf seine Reha wartet. Im Sommer aber, so hofft er, hat er einen richtigen Schritt nach vorne gemacht. Und vielleicht, ja, vielleicht ist er dann wieder so weit, dass er sich eine neue Arbeit suchen kann. Man wird sehen. Sein Blick wandert in die Runde, aber Wehmut oder Trauer, nein, sagt er kopfschüttelnd, die habe er nicht. „Ich wohne nicht mehr hier und jetzt ist es vorbei.” Doch während weiterhin allgemein bedauert wird, dass dieses schöne Restaurant geschlossen ist, so gibt es auch nach drei Jahren noch keinen offiziellen Interessenten. Nur so viel ist klar: Die Stadt Halle wird den Gebäudekomplex nicht übernehmen und wenngleich es vielleicht für einen Käufer einfacher wäre, so wird sich auch an einer Auflage nichts ändern: am Denkmalschutz. „Wenn es an irgend etwas keinen Zweifel gibt, dann an der Denkmalwürdigkeit des Hauses Brune”, erklärte Jürgen Keil, Leiter des Fachbereiches für Bauen, Planen und Umwelt. Noch steht der Termin nicht fest, an dem Brune unter den Hammer kommt. Mit Blick auf die zu wahrenden Fristen ist es jedoch realistisch, dass der zuständige Rechtspfleger Dirk Pautz im März oder April dieses Jahres einlädt. Und dann ist die große Frage, ob es ernsthafte Bewerber gibt und wie hoch die Summe ist, die sie zu zahlen bereit sind. Für den ersten Termin gilt als Faustregel, dass mindestens zwischen fünf und sieben Zehntel des ermittelten Verkehrswertes erzielt werden müssen. Andernfalls wird das Angebot versagt, es gibt keinen Zuschlag und ein neuer Termin wird angesetzt. Letztlich sind es die betreibenden Gläubiger, die dem Angebot zustimmen müssen. Wenn sich Mathias Staeck neben Gesundheit für sich und seine Familie etwas wünschen dürfte, dann das: „Für Halle wäre es schön, wenn es hier wieder Gastronomie gäbe. Gut geführte Gastronomie.” Damit es auf dem Herd in der Küche wieder brutzelt. Damit hinter der Butzenscheiben wieder Licht brennt. Und damit am Stammtisch wieder gelacht wird und auf den Tischen wieder Bier und Wein und leckeres Essen steht. (Nicole Donath)

„Klimaschutz geht alle an”

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Sie beide dürfen sich nun Klimaschutzmanagerinnen nennen. Haben Sie nun mehr Rechte und Pflichten oder mehr Aufgaben? GABRIELE SIEPEN: Wir haben beide eine umfassende Fortbildung bei einer Einrichtung des Landes NRW gemacht. Das berechtigt uns, diesen Titel »Klimaschutzmanagerin« zu tragen. MARIANNE VASKE: Und damit einhergehend sind unsere Arbeitsstellen hier im Ordnungsamt von 50 auf 75 Prozent aufgestockt worden. Weil die eh schon vielfältigen Aufgaben immer umfangreicher wurden. Welche Aufgaben meinen Sie? VASKE: Der Gemeinderat hat beschlossen, mit den Bürgern gemeinsam ein Klimaschutzkonzept zu entwickeln. Parallel dazu wurde die Konzeptentwicklung für die Klimaschutzsiedlung am Hilterweg beschlossen. Die Klimaschutzsiedlung entsteht östlich des Hilterweges. Wie kommt die Idee bei den Bürgern an? SIEPEN: Erstaunlich gut. Zunächst hatten die Kollegen im Bauamt Bedenken, dass sich die Grundstücke nicht so gut verkaufen lassen. Doch inzwischen sind 32 von den 40 Grundstücken vergeben. Wir sind alle froh, dass es so gut klappt. VASKE: Wir haben also bei weitem nicht am Bedarf vorbei geplant. Wer baut denn künftig dort? Sind das alles überzeugte Klimaschützer? VASKE: Nicht nur, auch unser Beratungs- und Förderangebot macht die Grundstücke für viele Interessenten attraktiv. SIEPEN: Einerseits ist der Quadratmeter ohnehin recht günstig, andererseits können wir viele mit unserem »Rundum-sorglos-Paket überzeugen. Alle Baufamilien bekommen von uns eine ausführliche Infomappe mit Erläuterungen zu den Gestaltungsvorgaben und Fördermöglichkeiten. VASKE: Die Leute wissen, dass laut EU-Beschluss ab 2020 ohnehin nur noch Passivhäuser gebaut werden dürfen. Damit wird klar, dass sie in der Klimaschutzsiedlung schon heute ein Haus von morgen bauen können. Aber ökologisch bauen ist schon teurer. SIEPEN: Die Kosten für ein Passivhaus können bis zu zehn Prozent höher liegen als für ein konventionelles Haus. Am Hilterweg ist das Drei-Liter-Haus ohnehin Pflicht; dann ist der Kostensprung zum Passivhaus auch nicht mehr groß. VASKE: Deshalb hat die Gemeinde Geld in die Hand genommen, um durch ein eigenes Förderprogramm einen Teil der Mehrkosten aufzufangen. Für die Fördermittel des Landes und des Bundes gilt: Wer in einer offiziellen Klimaschutzsiedlung baut, der hat es leichter, weil viele Antragsvoraussetzungen automatisch erfüllt sind. SIEPEN: Außerdem gibt es neben einer umfassenden Baubegleitung für jede Familie nach der Fertigstellung ein Gutachten und einen Energieausweis; Papiere, die die bauliche und energetische Qualität des Hauses belegen. Das ist alles bereits im Preis enthalten. Was verbirgt sich hinter dem Klimaschutzkonzept, welches gerade in der Gemeinde erarbeitet wird? VASKE: Das soll helfen, den Kohlendioxidausstoß in der Gemeinde dauerhaft einzuschränken. Ein Konzept dazu könnten doch sie beide als Klimamanagerinnen entwickeln. Warum brauchen sie dazu die Unterstützung aus der Bevölkerung? SIEPEN: Klimaschutz geht schließlich alle an. Einer allein kann noch nicht viel bewirken. VASKE: Unser Projekt wird vom Bund bezuschusst. Die Förderrichtlinien sehen eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit vor. Das ist auch sinnvoll. Deshalb laden wir seit einigen Wochen alle Bürger zu Workshops zu unterschiedlichen Themen ein. Wie ist die Resonanz dabei? VASKE: Das Bielefelder Energiebüro e&u unterstützt uns bei diesem Projekt und ist sehr zufrieden mit der Beteiligung. Zu jedem Termin kommen durchschnittlich 20 Interessierte. SIEPEN: Ich hatte mir vorher vielleicht etwas mehr erhofft, aber es ist eben schwierig, gerade die große, schweigende Mitte der Gesellschaft dafür zu begeistern. VASKE: CO2 kann man eben nicht anfassen, das Thema ist schwer zu begreifen. Was sind denn das für Menschen, die da mitreden? SIEPEN: Oft sind es Vertreter von Verbänden oder Institutionen oder aus Firmen. Mein Wunsch ist, dass sich auch der Ottonormalverbraucher beteiligt. Es geht ja schließlich auch um seine Lebenssituation. Wir wollen nun verstärkt Jugendliche und die weiterführenden Schulen einladen und einbinden. Wie geht es weiter mit dem Klimaschutzkonzept? VASKE: Wenn alle Workshops abgeschlossen sind, tragen wir die Ergebnisse zusammen und werden gemeinsam mit dem Energiebüro e&u Handlungsempfehlungen entwickeln und eine Prioritätenliste vorschlagen. Ende Juni müssen wir unser Konzept bei der Klimaschutzinitiative des Bundes zur Prüfung vorlegen. Anschließend wird das Konzept im Gemeinderat diskutiert. SIEPEN: Wir haben zu Beginn die CO2-Bilanz der Gemeinde ermittelt - die im Übrigen gar nicht so schlecht ist. Anhand des Konzeptes werden letztlich konkrete Schritte entwickelt, um unsere CO2-Bilanz weiter zu verbessern. Später kann man einen Vergleich ziehen. Inwieweit ist der Gedanke des Klimaschutzes denn überhaupt im Bewusstsein der Bürger verankert? VASKE: Eigentlich merkt es jeder am Wetter. Der Winter beginnt später, es gibt keinen Schnee, aber viele Stürme. Das beschäftigt die Menschen schon. SIEPEN: Das ist schon in den Köpfen der Menschen. Aber die Verbindung fehlt, dass sie erkennen, dass sie selbst etwas tun können, um die Situation zu verändern. Das ist unsere Aufgabe als Klimamanagerinnen, die Bürger zu sensibilisieren. Deshalb steht auch der Umweltmarkt am Sonntag, 1. Juni, unter dem Thema »Klimaschutz geht alle an«.

Ave Maria für KZ-Arzt Mengele

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 Rund 70 Besucher kamen zur Vernissage am Sonntagmorgen ins Rathaus. Die meisten hatten auch schon den bewegenden Liederabend am Freitag mit erlebt. Alle waren berührt vom Leben der Alma Rosé, die im April 1944 im KZ Auschwitz starb. „Heidi Kommerell ist eine so begnadete Entdeckerin und Recherche-Fachfrau, wenn es um vergessene Künstlerinnen geht”, gestand die Malerin, dass sie sich schon seit 20 Jahren ein gemeinsames Projekt gewünscht hatte. „Die Biografie der Alma Rosé hat uns beide gepackt”, erinnerten sich Berning-Tournier und Kommerell in einem die Vernissage eröffnenden »Werkstattgespräch«. Der ausgestellte Tusche-Zyklus gliedert sich in zwei Hälften: Anhand von Fotos aus dem gut erhaltenen Nachlass der Alma Rosé bis zu ihrer Flucht nach London hat sich Michaela Berning-Tournier von Fotomaterial inspirieren lassen. „Danach entspringt alles meiner Phantasie: Untertauchen, Verhaftung, Deportation nach Auschwitz, Gründung des Mädchenorches-ters bis hin zu Almas Tod”. Die Bilder seien wie im Rausch entstanden, so die Zeichnerin. Dabei war das große Format eine echte Herausforderung: „Die Technik ist sehr anspruchsvoll und verzeiht keinen Fehler. Weil die Feder oft zu fein war, habe ich mit der Pipette gearbeitet. Die dunklen, düsteren Farben dokumentieren den Wahnsinn dieses Menschenlebens - von der gefeierten Geigerin im mondänen und liberalen Wien bis hin zum Grauen in Auschwitz.” Heidi Kommerell versuchte ihre Leidenschaft als Entdeckerin von vergessenen Künstlerinnen zu beschreiben: „Ich wollte immer etwas aufschlitzen, Gefühle herausholen, für das, was passiert ist. Ich bin ständig auf der Suche nach angemessenen Formen.” Nachdem Alma Rosé auf ihrer Flucht vor den Nazis in Frankreich verhaftet wurde, deportierte man sie im Sommer 1943 nach Auschwitz. Bei ihrer Ankunft kam sie in den berüchtigten Block 10. Dort experimentierte Dr. Mengele. Nach demütigender Tätowierung und Rasur brachte Alma den Mut auf, den endscheidenden Satz zu sagen: „Ich verlange nach einer Geige!” Das hätte auch ihr Todesurteil bedeuten können. Doch die weibliche Lagerleitung wollte ein eigenes Orches-ter und bestimmte Alma Rosé zur Gründerin. „Wenn es Dr. Mengele ‚nach getaner Arbeit‘ nach Kultur verlangte, mussten die jungen Frauen für ihn ein »Ave Maria« spielen”, gab Berning-Tournier aberwitzige Einblicke in den Lageralltag. „Ohne sie hätte niemand von uns überlebt”, beschreibt Anita Lasker-Wallfisch, die Cellistin im Mädchenorchester, die enorme Leistung der Alma Rosé in Auschwitz. Mit Strenge und Disziplin entwickelte sie das Amateurorchester zu einem angesehenen Klangkörper, der zu Hinrichtungen oder Lagerappellen spielen musste. So gelang es ihr, viele Frauen vor dem sicheren Tod zu retten. Zwei der Musikerinnen leben heute noch in England und Hamburg. Seit 2012 stecken die beiden Künstlerinnen viel Kraft in das Projekt, Leben und Sterben von Alma Rosé wieder ins allgemeine Bewusstsein zu rücken - und das öffentliche Interesse gibt ihnen Recht. Nach dem Liederabend und der Ausstellung in Borgholzhausen sind schon weitere Stationen geplant: in Bad Oeynhausen, der Kulturkirche in Bremen und dem jüdischen Museum in Rendsburg. Im Jahr 2015 werden Bonn, Lübeck und Berlin folgen. Dafür haben sie unterschiedliche Projektbausteine vorbereitet. Neben dem Liederabend am Flügel mit Gesang werden biografische Lesungen und möglicherweise Tanz sowie die Projektionen der Tusche-Werke angeboten. „Wir wollten uns auf die unterschiedlichen Möglichkeiten von Veranstaltern einstellen können”, erklären sie ihre Herangehensweise. Die Ausstellung ist bis zum 24. Februar zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen. (Christiane Gerner)

Rettungswache am Stadtring geplant

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Wie mehrfach berichtet sieht der aktualisierte Rettungsbedarfsplan des Kreises einen Umzug der Wache vor. Unter anderem, um die Verkehrsanbindung zu verbessern. Aber auch, um Platz für ein zusätzliches Fahrzeug zu schaffen, das unter der Woche in Versmold stationiert wird. Die Stadtverwaltung hat nun eine gut 4700 Quadratmeter große Fläche an der Rothenfelder Straße, Ecke Stadtring ausgewählt und schlägt sie als neuen Standort vor. Sollte der Planungs- und Umweltausschuss in seiner Sitzung am morgigen Mittwoch (ab 17.30 Uhr, kleiner Sitzungssaal des Rathauses) zustimmen, würde die Stadt dem Kreis das Grundstück zur Verfügung stellen, der die Wache bauen würde. Kalkuliert wird mit Kosten von rund 850 000 Euro, der Neubau soll 2015 eingeweiht werden. Das ausgewählte Grundstück befindet sich in städtischem Besitz und liegt am Rand des Gewerbegebietes Rothenfelder Straße, direkt neben deren Schnittpunkt mit dem Stadtring. Ursprünglich war es als naturnahe Regenrückhaltefläche mit bepflanzten Randbereichen vorgesehen. Als die Planungen für den Stadtring konkreter wurden, stellte sich heraus, dass nicht so viel Raum für die Aufnahme von Regenwasser benötigt wurde. Hierzu reicht ein kleinerer Teilbereich im Nordosten des Grundstücks. Auf der restlichen Fläche soll nun die Rettungswache entstehen - die gute Anbindung an den Stadtring war dabei das zentrale Argument. Einige Eichen auf der Fläche müssten dem Neubau weichen, sie sind zum Teil laut Stadtverwaltung aber ohnehin erheblich beschädigt. Dennoch bliebe bei Umsetzung der Pläne ein Eingriff in die Fläche. Diesen müsste die Stadt in Abstimmung mit der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises an anderer Stelle ausgleichen. Der Vorschlag der Verwaltung sieht zunächst vor, das Büro Tischmann und Schrooten mit der Planung zu beauftragen.

Norbert Bräuer ist gestorben

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Im Alter von 76 Jahren ist am Sonntag Norbert Bräuer nach langer schwerer Krankheit gestorben. Der ehemalige Tischler und ehemalige Dorfpolizist in Steinhagen hat sich in seiner Freizeit vor allem um den Handballsport in der Gemeinde verdient gemacht. Bräuer war es, der in den 1970er Jahren den Wiederaufbau der Abteilung vorangetrieben hatte, die heute zu den größten im Handballkreis Gütersloh gehört. Selbst gerade erst in die Spvg. Steinhagen eingetreten, hatte er 1976 mit Handzetteln in den Steinhagener Schulen zum Training eingeladen. 13 Kinder folgten seinem Aufruf und bildeten bald die erste Jugendmannschaft der Sportvereinigung. Bräuer wurde ihr Trainer. „Norbert war der Motor unserer Abteilung. Ein ständiger Antreiber und Unruheherd im positiven Sinne”, erinnert sich sein langjähriger Weggefährte Johannes Reimann. Dort, wo Einsatz gefragt war, war Bräuer dabei: Als Spieler von 1976 bis 1990, als Abteilungsleiter 1986 bis 1992, als Schiedsrichter von 1978 bis 2003, als Sekretär, Hallensprecher, Hausmeister der vereinseigenen Cronsbachhalle und, und, und ... - eine Liste, die belegt, was der gebürtige Oberschlesier und seine Frau Renate, die ihn stets unterstützte, für den Verein geleistet haben. Die Auszeichnung des Ehepaars als Sportpersönlichkeiten des Jahres 2007 bei der
Altkreis-Sportlerehrung
war die verdiente Honorierung für ihren Einsatz. Außerdem verliehen ihm der Westdeutsche Handballverband, der Handballverband Westfalen und die Sportvereinigung diverse Ehrennadeln. Für den Sportring Steinhagen war Bräuer zudem als Sportabzeichenprüfer tätig. Privat war er mit seiner Frau - das Paar war über 50 Jahre verheiratet und hat zwei Kinder - in ganz Europa unterwegs. Oft und weit sind die zwei gereist, gern auch mit dem Fahrrad. Ihn trieb immer wieder der Reiz, fremde Kulturen, fremde Sprachen zu entdecken. Bis zu seiner Pensionierung im Oktober 1997 war Bräuer fast 40 Jahre im Polizeidienst tätig. 1962 kam er nach Halle, ab 1978 war er für die Gemeinde Steinhagen zuständig. Die Trauerfeier findet am Mittwoch, 29. Januar, um 13.30 Uhr in der Kapelle auf dem Waldfriedhof statt.

Bundesgerichtshof entscheidet über Urteil im Fall Obst

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„Es gibt Lücken in der Indizienkette und dementsprechend ist auch das Urteil in seiner Begründung lückenhaft”, sagt Siegfried Kammel. Das hatte der Jurist bereits unmittelbar nach der Urteilsverkündung erklärt und Revision eingelegt. Nachdem am 18. Dezember dann die schriftliche Urteilsbegründung durch den Vorsitzenden Richter Wolfgang Korte erfolgt war, nutzte Kammel jetzt die einmonatige Frist, um die „Lücken in der Beweisführung” aufzuzeigen. Über das Landgericht ist die Revisionsbegründung nun an den Bundesgerichtshof weitergeleitet worden. Dort erhält zunächst die Bundesanwaltschaft die Möglichkeit, zur Revisionsbegründung Stellung zu nehmen, ehe am Ende der Bundesgerichtshof über die Revision entscheidet. Eine Frist gilt es für die Karlsruher Richter dabei nicht einzuhalten. Realistisch ist jedoch, dass in etwa drei bis vier Monaten mit einem Urteil zu rechnen ist. Wird die Revision verworfen, ist das Urteil rechtskräftig. Folgt der Bundesgerichtshof den Argumenten von Siegfried Kammel, wird das Verfahren zurück ans Landgericht Bielefeld verwiesen und der Prozess neu aufgerollt. Dann würde sich jedoch eine andere Kammer mit dem Fall befassen. Zur Erinnerung: Die 49-jährige Mutter zweier erwachsener Kinder wurde am Morgen des 16. April vergangenen Jahres als vermisst gemeldet, ihr Fahrrad lag auf dem Steinhausener Weg im Wald, ihr Handy wurde etwas entfernt davon im Laub gefunden. Die Leiche der Zeitungsbotin wurde am Freitag, 26. April, in einer Mulde unterhalb des Kammweges an der Großen Egge gefunden. Auf der Toten lag das Schrotgewehr, mit dem der Frau in den Kopf geschossen worden war. Das Landgericht kam am Ende des Indizienprozesses zu dem Ergebnis, dass niemand anderes als ihr Ehemann Günter als Täter in Frage kommt.

„Mich reizen die Anstiege”

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Die bislang größten Erfolge des 15-Jährigen vom LC Solbad Ravensberg: Zweimal, 2012 und 2013, wurde er Crosslauf-Jugendmeister des Landesverbandes, zuletzt am 16. November in Oelde, wo er dem stärksten Konkurrenten immerhin neun Sekunden abnahm. Zwölf Monate zuvor im sauerländischen Halver hatte er überraschend den Favoriten Christian Apprecht vom Marathon Club Menden um zwei Sekunden bezwungen. Eine jüngst vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) beschlossene Neuerung kommt für Pascal Birke ein Jahr zu spät: Im August findet in Köln die ers-te Jugend-DM der U 16 statt. Als Qualifikationszeit für 3000 Meter wurden 9:50 Minuten festgesetzt. Birkes im September beim Länderkampf zwischen Holland und Westfalen in Almelo aufgestellte Bestzeit steht bei 9:41,23. Jetzt, in seiner neuen Klasse U 18, müsste er eine viel höhere Hürde überspringen, um sich seinen Traum von einer Teilnahme an der Jugend-DM in Wattenscheid zu erfüllen: 9:10,20 Minuten über 3000 Meter oder - für die halb so lange Distanz - 4:13,20 Minuten. Bis dahin ist noch ein weiter Weg, aber Trainer Horst Hammer zeigt sich zuversichtlich, dass auch große Ziele erreichbar sind. „Für 2014 setzen wir uns jedoch nicht unter Druck”, schränkt der erfahrene Coach ein, „Pascal hat ja noch ein weiteres Jahr in der U 18 vor sich.” Vorerst steht der Formaufbau im Vordergrund, nachdem im Dezember bewusst eine längere Trainingspause eingeschaltet wurde. Im Februar und März warten dann wieder Meisterschafts-Bewährungsproben, so die »Ostwestfälischen« in der Seidensticker Halle und die Crosslauf-DM in Löningen. „Beim Cross reizen mich das Streckenprofil und die Anstiege”, sagt Pascal Birke, „ich laufe aber auch gern auf der Bahn, weil es hier um vergleichbare Zeiten geht.” Der mit 1,78 Meter Größe und 56 Kilogramm Körpergewicht für den Mittel- und Langstreckenlauf prädestinierte Realschüler, der sich auch mit Radfahren, Schwimmen und gelegentlichem Fußballspielen fit hält, trainiert nach wie vor drei Mal pro Woche in der Gruppe. „Vor den Saisonhöhepunkten werde ich aber wohl noch zweimal wöchentlich für mich laufen”, plant Pascal Birke.

Das Frühjahrs-Projekt

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Alle sangesfreudigen Bürgerinnen und Bürger in Borgholzhausen sind eingeladen, bei einem Frühjahrs-Projekt ihre eigene Stimme und die Gemeinschaft in einem gemischten Chor zu testen. Für vier Monate (ab sofort bis Ende April) können sie gemeinsam mit dem derzeit 22-köpfigen Chor schöne Frühlingslieder und andere Melodien erarbeiten und zusammen singen. Gerne können die Teilnehmer auch selbst Lieder vorschlagen. „Es muss keiner vorsingen”, betont der Vorsitzende Wilhelm Karl Naseband. Bei Interesse oder für Rückfragen steht der Vorsitzende unter ` (0 54 25) 93 35 63 zur Verfügung. Neugierige können auch unverbindlich zu den Übungsabenden jeden Mittwoch um 19.30 Uhr im Dachgeschoss des Bürgerhauses kommen. Die Sängerfreunde unter der Leitung von Olga Dahlke setzen ihre allseits beliebten Veranstaltungen auch in diesem Jahr fort. Dazu gehört das Singen beim Maibaumaufstellen am Altenheim am 30. April ebenso wie das Maisingen am Luisenturm am 1. Mai um 11 Uhr. Am 28. Juni veranstalten die Sängerfreunde wieder ihren Flohmarkt auf dem Hof Sünkel in
Borgholzhausen.
Und auch beim Weihnachtsmarkt 2014 werden die Sängerfreunde wieder gemeinsam mit dem Männerchor das Weihnachtsliedersingen in der Kirche veranstalten. Bei der Jahreshauptversammlung haben die Sänger übrigens vor Kurzem ihren Vorstand neu gewählt. Alle Amtsinhaber wurden von der Versammlung in ihren Posten bestätigt. Wilhelm Karl Naseband bleibt Vorsitzender, Hannelore Sünkel Zweite Vorsitzende, Karla Reinhardt Schriftführerin und Geschäftsführerin und für die Kasse ist nach wie vor Elisabeth Meyer zuständig. Zum Pressesprecher wurde erneut Werner Goldbecker gewählt.

Die Sache mit den Sakkos

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Bei der Jahreshauptversammlung des Versmolder Löschzuges machte der Begriff vom „rausgeschmissenen Geld” die Runde (das HK berichtete). Einige Blauröcke kündigten an, die Pläne boykottieren zu wollen, auch Löschzugführer Mario Taake äußerte sein Unverständnis. Versmolds Wehrführer Dietrich Pleitner erweist sich in der aktuellen Debatte einmal mehr als Mann der klaren Worte - und zwar in beide Richtungen. „Die Uniform-Reform ist totaler Blödsinn”, sagt der Hüne an der Spitze der heimischen Brandbekämpfer dem Haller Kreisblatt. „Dass dieses Thema jetzt so hochgekocht wird, kann ich allerdings auch überhaupt nicht nachvollziehen.” Denn noch sei nichts entschieden und die Wehrführer auf Kreisebene hätten sich auf ein einheitliches Vorgehen verständigt. „Wir werden da jetzt mit Vernunft herangehen und dann in nächster Zeit zu einer Lösung finden”, kündigt Pleitner an. Erlass für die neue Kleidung ist schon fünf Jahre alt Der Erlass, der erst jetzt für einen solchen Wirbel in Versmold sorgt, kommt übrigens bereits aus dem Jahr 2009. „Damit haben wir die Empfehlung zu einer neuen Dienstkleidung für die Feuerwehren ausgesprochen”, sagt Vera Clement, Sprecherin des Ministeriums, auf HK-Anfrage. „Der bisherige Erlass stammte aus dem Jahr 1974 und war nicht mehr zeitgemäß.” Auf Wunsch der Feuerwehren und Feuerwehrverbände habe das Ministerium dann mit deren Vertretern und den Kommunen ein neues Konzept erarbeitet, das unter anderem die gestiegene Frauenquote und den speziellen Schnitt weiblicher Uniformen berücksichtige. „Es soll moderner und bequemer sein”, sagt Clement. Zur Wahl für die Feuerwehren stehen nun ein blaues Sakko mit Schulterklappen oder ein etwas lässigeres Blouson, ebenfalls in Blau. Beides sollte anders als bisher künftig mit einer blauen Hose kombiniert werden. „Der Wunsch nach den Blousons kommt hauptsächlich von den Berufsfeuerwehren, die ihre Dienstkleidung eben auch im beruflichen Alltag tragen. Dort macht das Sinn. Bei uns freiwilligen Feuerwehren hält das keiner für nötig”, sagt Dietrich Pleitner, den die aktuelle Debatte auch ein wenig nervt: „Da brennt doch nichts an. Es gibt weiß Gott wichtigere Probleme bei der Feuerwehr.” Im Versmolder Rathaus will man zunächst die Meinungsbildung in den Löschzügen abwarten - lediglich die 40 Mitglieder des Musikzuges werden neu eingekleidet, und zwar mit den neuen Sakkos. „Diese Bestellung über 10 000 Euro haben wir bereits rausgeschickt”, sagt Ordnungsamtsleiter Hans-Jürgen Matthies. Für die komplette Neuausstattung der Versmolder Feuerwehr kalkuliert er mit 70 000 Euro - ebenfalls, ohne voll hinter dem Konzept zu stehen. „Die neuen Sakkos unterscheiden sich nur durch Schulterklappen und einen anderen »Feuerwehr«-Schriftzug in Rot von den alten - man kann das schon kritisch sehen.” Doch es gebe nun mal einen Erlass und den wolle die Stadt nun möglichst in diesem Jahr umsetzen - auch wenn man im Rathaus keine Sanktionen fürchten muss, sollte man die neue Mode nicht mitmachen. „Wir haben nur eine Empfehlung ausgesprochen - letztlich ist das Sache der Bürgermeister”, bestätigt Vera Clement vom Innenministerium. Letztlich wird aber auch Versmold nichts anderes übrig bleiben, denn die Industrie hat bereits auf die Produktion der neuen Dienstkleidung umgestellt. „In manchen Größen sind die alten Uniformen gar nicht mehr lieferbar”, sagt Hans-Jürgen Matthies. Womit letztlich doch nur eine Frage bliebe: Blouson oder Sakko?

Als wahrer Spurenmacher auf nach Afrika

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Mit einfachen Verhältnissen zurechtkommen? Das ist für Tobias Kratz nichts Neues. Vier Monate lang hat er in einem christlichen Waisenhaus in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba die dortigen Mitarbeiter unterstützt. Drei Monate lang absolvierte er 2013 in Togos Nachbarland Ghana ein Praktikum in einer Klinik. „Dabei habe ich noch mehr mein Interesse an sozialer Arbeit entdeckt.” Gesundheitssysteme, soziale Systeme - „es interessiert mich, wie sich so etwas aufbaut”. Im Zuge einer ersten Reise nach Togo ist der Ergotherapeut auf ein Projekt in Ghanas Nachbarland aufmerksam geworden, dessen Mitarbeiter am Aufbau von Jugendarbeit interessiert sind. Die französische Organisation »Jeune Cosmopolite Engagé« (JCE) nämlich möchte genau dies an einer Schule in Lomé verwirklichen. „Das Programm ist auf die ganze Welt ausgerichtet”, erklärt Tobias Kratz. Von Franzosen und Togolesen gegründet, wird es nun erstmals in Togo aktiv. Bei dieser Premiere will der 32-Jährige dabei sein. „Es wird eine Bibliothek für die Kinder weiter ausgebaut”, umreißt er eine der Aufgaben, mit dem er betraut sein wird. „Wir werden Vorleseabende organisieren. Die Kinder sollen sich mit dem Medium Buch auseinandersetzen.” Kratz wird auch Capoeira-Kurse anbieten. Sowohl für die Schülerinnen und Schüler der »Complexe Scolaire Saint-Esprit« (CSSE) in Lomés Stadtteil Avepozo. Aber auch für andere Kinder und Jugendliche, die dort im Viertel leben. Niederschwellige Jugendarbeit, wo es bisher gar keine gibt. Die Stärkung der sozialen Arbeit ist ihm ein besonderes Anliegen. „Ich finde”, erklärt der Bielefelder mit Wertheraner Wurzeln, „das muss weltweit noch ausgebaut werden. Es kann doch nicht sein, dass Menschen so eingeschränkt leben müssen - und andere mehr Möglichkeiten haben”, findet er. Viele Freunde in Togo wollen Deutschlehrer werden Capoeira ist eine brasilianische Kampfkunst, deren Ursprung auf den afrikanischen NíGolo (»Zebratanz«) zurückgeführt wird. Sie wurde während der Kolonialzeit in Brasilien von aus Afrika eingeschifften Sklaven praktiziert und weiterentwickelt. Damit beschäftigt sich Tobias Kratz bereits seit vielen Jahren. „Mit 18 hab’ ich angefangen”, erzählt er. „Ich kenne bisher keine Schule in Togo, die Capoeira anbietet”, erläutert er. „Ich interessiere mich sehr für die afrikanische Kultur”, so der Ergotherapeut weiter. Und er möchte mit den Menschen vor Ort ins Gespräch kommen, um das Thema »Soziale Arbeit« zu diskutieren. „Aus diesen Diskussionen”, so seine Idee, „sollen weitere Projekte entstehen.” Was ihn an Togo fasziniert? „Die Offenheit der Menschen”, sprudelt es aus Tobias Kratz he-raus. „Togo ist ein sehr armes, wirtschaftlich abhängiges Land, das gerade für seine Unabhängigkeit kämpft.” „Es gibt viele Menschen, die viele Sprachen sprechen. Togo war ehemals eine deutsche Kolonie. Aber man trifft mittlerweile auch auf viele junge Menschen, die Deutsch sprechen. Viele meiner Freunde dort studieren Deutsch mit dem Ziel, Lehrer zu werden.” „Ich werde in Togo eine Wohnung bekommen, die man für ein halbes Jahr anmietet”, blickt Tobias Kratz in die nahe Zukunft. Seine eigene Wohnung in Deutschland hat er längst gekündigt, wohnt seit einiger Zeit - auf gepackten Koffern sitzend - zur Untermiete. „In Ghana”, erzählt er, „habe ich in einer Holzbaracke gewohnt. Es wäre toll, wenn die sanitären Anlagen diesmal gesichert sind.” Draußen zu kochen oder Wäsche zu waschen - „das ist nicht mehr so die große Umstellung für mich.” Und dann wird er doch kurz nachdenklich: „Ghana zu Togo - das ist noch einmal ein sehr großer Kontrast.” Zweimal wöchentlich wird er Capoeira-Unterricht geben. „Ziel ist es, die Jugendlichen im Viertel dafür zu begeistern, am Angebot teilzunehmen.” Denn eines ist sich Tobias Kratz bewusst: „Man muss in der sozialen Arbeit auch immer darauf achten - selbst, wenn ein Projekt läuft - dass man die Begeisterung dafür aufrechterhält.” von alexander heim


Altkreis-Aussteller mit dabei

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Halle/Kreis Gütersloh (hego).
Vier Aussteller aus dem Nordkreis werden sich am kommenden Wochenende an der Hochzeitsmesse in der frisch renovierten Gütersloher Stadthalle beteiligen. Zum 17. Mal wird das Fotostudio Susanne Clemens (Inhaber Nobby Morkes) einladen. Auf 3200 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden sich dann 55 Aussteller mit Produkten und Dienstleistungen rund »um den schönsten Tag des Lebens« tummeln. Aus dem Nordkreis nehmen die Goldschmiede Otterpohl, das Landhotel Jäckel, das Frisurenstudio »La Biosthetique Frisuren« Anja Frank aus Steinhagen und das Hotel-Res-taurant Ententurm aus Brockhagen teil. Wer zur Messe komme, sei ernsthaft mit der Gestaltung seiner Hochzeit befasst, so Nobby Morkes. Geplant werde eine Hochzeit heute mit langem Vorlauf. Deswegen, so Andy Marten vom Landhotel Jäckel, würden die Lokalitäten meist schon ein Jahr im Voraus gebucht. Allerdings: Von den Wirten und deren Häusern erwarte man heute nicht nur gutes Essen. Alles müsse passen. Wolfgang Otterpohl gehört schon zu den Urgesteinen der Gütersloher Messe und hat sich in Gütersloh nach eigenem Bekunden einen ordentlichen Kundenkreis aufgebaut. Auch für Frisörin Anja Frank, die sich auf Hochsteckfrisuren spezialisiert hat, ist die Hochzeitmesse immer wieder ein Erlebnis. Die Messe ist an beiden Tagen zwischen 11 und 18 Uhr geöffnet. Im kleinen Saal der Stadthalle wird es täglich mehrmals eine Modenschau geben. Foto: H. Gontek

Lioba grüßt zum Frauentag

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Der Haller Arbeitskreis für Frauenfragen, ein überparteiliches und generationsübergreifendes Netzwerk, hat das Programm um den Internationalen Frauentag am 8. März in Kooperation mit der Stadt Werther zusammengestellt. Am Internationalen Frauentag setzen sich Frauen für die Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Mädchen und Frauen in Beruf, Familie und Gesellschaft ein. Ein Ansinnen, das sich auch im Programm widerspiegelt, ohne dabei die leichte Unterhaltung aus dem Blick zu verlieren. So gastiert zum Auftakt der Frauen-Kulturwochen am Samstag, 15. Februar, das Vokalensemble TaktElles von 20 Uhr an im Haus Werther, und die »Mörderischen Schwestern« präsentieren zehn Krimis inklusive zehn Leichen. Texte und Musik werden bei dieser »Crime Night« für gute Unterhaltung sorgen. In den folgenden Wochen gibt es unter anderem Kurse für den beruflichen Wiedereinstieg, das internationale Frauen-Frühstück, einen Zumba-Abend, Infoveranstaltungen zum Beispiel zum Thema Minijob und einen Filmabend (siehe Übersicht-Kasten). „Es geht um Familien und Beruf, um Ich-Stärkung und gesellschaftliche Teilhabe, um Gesundheit und den Blick auf Frauen in anderen Ländern”, skizziert Halles Gleichstellungsbeauftragte Eva Sperner das Programm. Zusammen mit ihrer Wertheraner Kollegin, Elke Radon, erteilt sie gerne nähere Informationen über die Veranstaltungen. Die Gleichstellungsstelle in Halle ist erreichbar unter der Rufnummer ` (0 52 01) 18 31 81, die Gleichstellungsstelle Werther unter der Rufnummer ` (0 52 03) 7 05 62. Näher beschrieben sind die Programmpunkte in der Info-Broschüre zu den Frauen-Kulturwochen, die unter anderem in den Rathäusern, dem Bürgerzentrum Remise in Halle sowie in der Stadtbücherei Halle ausliegen. Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe sticht das Publikum am Sonntag, 16. März, ab 20 Uhr im Haller Bürgerzentrum Remise mit der »Costa Alemannia« in See - bis der Kahn auf einen Schuldenberg aufläuft. Mit Kabarettistin Lioba Albus ist jedoch der Fleisch gewordene Rettungsschirm mit an Bord. Karten gibt es im Bürgerbüro der Stadt Halle und in der Buchhandlung Lesezeichen in
Werther.

Gleichschritt auf der Tartanbahn

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Am 23. Januar 1996 kamen sie, jeweils rund 1000 Gramm schwer, in Bremen zu Welt. 18 Jahre später stellen sich die Geschwister am Stadiongeländer nach Alter auf. Der Abstand ist bei ihnen in Minuten zu rechnen. Die »große« Schwester Nina, dann Jessica, Jan und Janna. „Wie immer zu spät”, flachst Trainer Horst Hammer über seinen »jüngsten« Geisemeier-Schützling. Wer von ihnen als Erstes laufen konnte, wissen die Geschwister nicht mehr. „Es war wohl im Gleichschritt”, vermutet Janna. Ganz jung haben sie zumindest mit dem angefangen, was einmal ihr großes Hobby werden sollte: der Leichtathletik. Gemeinsam ging es los, sechs Jahre waren die Geschwister da. Vor der großen Geburtstagsfeier zur Volljährigkeit hat Horst Hammer den Schweiß gesetzt. Intervalle sind angesagt. 14 Runden schickt der Coach Jan Geisemeier sowie seine Trainingspartner Pascal Birke und Robert Schmidtke nach lockerem Einlaufen und Dehnen auf die Tartanbahn. 14 Runden, wobei immer 400 Meter abwechselnd im ruhigen und flotten Tempo gelaufen werden. Die Geisemeier-Schwestern absolvieren währenddessen zehn Runden. Drei Mal in der Woche trainieren die Geschwister, im Stadion, im Barenberg, manchmal auch in der Bielefelder Seidensticker
Halle.
Vor zirka drei Jahren spezialisierten sich die Vierlinge aufs Laufen. Janna betrieb zuvor auch Speerwerfen und Weitwurf, Jessica stieß die Kugel. Igor Rebkalo legte die leichtathletischen Grundlagen, bevor sie zu Horst Hammer in die Trainingsgruppe kamen. Das Lauftalent haben die Geschwister offenbar von ihren Eltern Fritz und Bettina Geisemeier. Die Marathon-Bestzeit der Mutter liegt knapp unter drei Stunden. Ihr Schreck über Vierlinge hielt sich bei ihr damals übrigens in Grenzen. „Besser vier auf einmal als hintereinander, hat unsere Mutter immer gesagt”, sagt Jessica. Der Vater absolviert Landschaftsläufe, in denen er bis zu 80 Kilometer am Stück zurücklegt. Das Ziel für 2014: die westfälischen Meisterschaften Mittlerweile läuft Jan die 3000 Meter unter zehn Minuten. In Recklinghausen im vergangenen Juni war das, als die Uhr bei 9:58,27 stehenblieb. Seine Schwester Janna hat beim 1500-Meter-Lauf eine Fünf vorm Doppelpunkt: 5:56,45 Minuten ist ihre persönliche Bestleistung, aufgestellt beim Stadion-Meeting
Borgholzhausen.
„Die westfälischen Meisterschaften im Juli sind das Ziel für dieses Jahr”, sagt Trainer Hammer. Dreien seiner Schützlinge traut er den Sprung zu. Neben Jan und Janna soll Jessica starten, die wie ihre Schwester Nina die Leichtathletik nicht ganz so leistungsorientiert angeht wie Jan und Janna. Geht es morgens zur Schule, trennen sich die Wege der in Versmold lebenden Vierlinge: Nina und Jan besuchen die PAB-Gesamtschule in Borgholzhausen, Jessica und Janna das CJD-Gymnasium in
Versmold.
„Meine Schwestern haben kein besonderes läuferisches Vorbild, aber ich interessiere mich für Jan Fitschen”, sagt Jan. Der steigerte seine Streckenlängen kontinuierlich. Als U 23-Junior stark über 1500 Meter, wurde Fitschen 2006 Europameister über 10 000 Meter und ist mittlerweile regelmäßiger Gast bei Halbmarathons und Marathons. Tun sich da möglicherweise Parallelen zu den vier jungen Solbadern auf? Noch nicht. Die kürzeren Straßenläufe in der Umgebung, beispielsweise in Harsewinkel, haben Nina, Jessica, Jan und Janna auf dem Schirm. Langstrecken wie der Hermannslauf sind erst einmal nicht geplant. „Für später können wir es uns vorstellen”, sagen die Geschwister unisono. Bis dahin muss die Hermannslauf-Trainingsgruppe im Ravensberger Stadion ohne den Viererpack aus dem Hause Geisemeier auskommen.

Leberblümchen wollten schon den Frühling einläuten

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„Als ich vor drei Wochen im Berg war, haben bereits vereinzelt die ersten Leberblümchen geblüht”, berichtet Renate Runge. Sie traute ihren Augen kaum. „Normalerweise sind die erst im März dran.” Doch Temperaturen um zehn Grad und längere Sonnenphasen reichen aus, um bei den Pflänzchen Frühlingsgefühle hervorzurufen. Im vergangenen Jahr, in dem die Pflanze von der Loki-Schmidt-Stiftung zur Blume des Jahres gekürt worden war, ließen sich die Leberblümchen hingegen viel Zeit. Aufgrund des langen Winters steckten sie erst im April ihre Köpfe aus dem Waldboden. Der Moment, in dem im Naturschutzgebiet Jakobsberg im Teutoburger Wald der Boden von den blau-violetten Blümchen bedeckt ist, will also genau abgepasst sein. „Zumal die Blütezeit pro Pflanze gerade mal acht Tage beträgt”, weiß Renate Runge. Wer das Naturschauspiel einmal erlebt hat, vergisst es nicht. „Vor vielen Jahren war ich hier und habe den Waldboden vor lauter blauer Blüten nicht gesehen. Es war ein blauer Teppich, ein Blütentraum”, gerät die Stadtführerin ins Schwärmen. Amshausen gilt als nördlichstes Vorkommen des Leberblümchens. Wegen des Massenvorkommens dieser eher seltenen Waldpflanze wurde das Gebiet 1941 unter Naturschutz gestellt. Im Eichen-Hainbuchen-Niederwald mit seinem nährstoffreichen Boden am Hang des Teutoburger Waldes findet das Wärme liebende Gewächs optimale Lebensbedingungen. Weil der Wald über viele Jahre bewirtschaftet und Bäume regelmäßig eingeschlagen wurden, konnte sich kein geschlossenes Kronendach ausbilden. Auf diese Weise reichen die Sonnenstrahlen hier bis auf den Waldboden und wärmen ihn. Mehr und mehr zur Gefahr für das Leberblümchen wird die Ilex, auch bekannt als Stechpalme. Sie verbreitet sich in Amshausen genau dort, wo das Leberblümchen wächst und nimmt der Pflanze das notwendige Sonnenlicht. Renate Runge kennt jedoch die Stellen, wo sich das Leberblümchen behaupten kann. Nachdem es im vergangenen Jahr keine geführte Wanderung gab, bietet sie wieder eine Leberblümchenwanderung an. Jahrelang hatte Dr. Siegfried Finke diese Exkursion geleitet. Nachdem er im vergangenen Jahr gestorben ist, übernimmt Renate Runge nun die Wanderung, die in Amshausen bereits Tradition hat. „Auf Wunsch von Linda Finke wird es zum Abschluss der Führung wieder Kaffee und Gebäck in der Begegnungsstätte Alte Feuerwehr geben”, kündigt Renate Runge an. Bleibt die Frage, wann die Leberblümchen in großer Zahl den braunen Waldboden in ein blau-violettes Blumenmeer verwandeln. „Wenn es in der nächsten Woche wieder milder wird, kann es sofort losgehen. Wenn es jetzt aber erst mal kalt und wolkig bleibt, kann es auch noch Wochen dauern”, sagt Renate Runge. Um den optimalen Zeitpunkt nicht zu verpassen, sollten sich Natur- und Wanderfreunde bereits jetzt zur Leberblümchenwanderung bei Renate Runge unter ` (0 52 04) 58 59 anmelden. Die Teilnehmer werden dann rechtzeitig über das Veranstaltungsdatum informiert. Die Exkursion dauert etwa zwei Stunden. Start ist an der Alten Feuerwehr in Amshausen. Mit etwas Glück können dann auch andere Frühblüher gesichtet werden. Der Aronstab zum Beispiel oder die gelbe Variante des Buschwindröschen - Pflanzen, die den (kalendarischen) Frühling einfach nicht abwarten können.

Menschliche Vielfalt in einem Team

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Angesichts der großen Wiedersehensfreude der zehn- bis 35-jährigen Teilnehmer nach der Weihnachtspause könnte ein Beobachter schnell denken, es herrsche heilloses Durcheinander auf den Fußballfeldern. Doch Trainer Dirk Otten weiß, wie er mit seinen Jungs und Mädels umzugehen hat. Nach einer kurzen Aufwärmrunde geht es an die Übungen. Mit klaren Anweisungen und motivierenden Anfeuerungsrufen bringt er seine Schützlinge auf Touren und sorgt dafür, dass sie sich den Weihnachtsspeck ablaufen. „Die Stimmung und die Gemeinschaft hier sind super. Es macht einfach total Spaß”, freut sich der 32-jährige Mark Unkhoff. Im Internet war der Versmolder auf das Fußballprojekt der TSG Harsewinkel gestoßen und ist nun seit Oktober des vergangenen Jahres mit von der Partie. „Es ist schwierig, in der näheren Umgebung von Versmold solche Projekte zu finden”, erklärt sein Vater Meinolf Unkhoff, der nun auch als Trainingsassistent fungiert. Er hatte zusammen mit seiner Frau vor fünf Jahren den Stammtisch der »Handicaps« in Versmold gegründet. In dieser Gruppe können sich Familien mit behinderten Kindern austauschen und gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Minigolfen oder Eisessen planen. Der Verein bietet das Fußballprojekt für Behinderte seit April 2012 an. Erstmals wurde das Konzept allerdings bereits ab 2009 umgesetzt - auf Initiative der Bayer AG und vom Verein Bayer 04 Leverkusen in dessen Jugendabteilung. Auch in diesem Jahr werden wieder drei große Turniere für die Harsewinkeler auf dem Programm stehen. Beim traditionellen »Einfach-Fußball-Cup« im April treten sie in Leverkusen gegen 15 andere Vereine aus ganz Deutschland an und dürfen sich anschließend als besonderes Highlight ein Bundesligaspiel anschauen. In Hörste bei Rheine und in Münster tritt die heimische Formation gegen Mannschaften aus der Region an. Aus diesem Grund müssen die Vorbereitungen nun wieder starten. Es gehe jedoch nicht um die Leistung, sondern vielmehr um den Spaß und den sozialen Kontakt zu anderen, wie der ebenso engagierte wie mitreißende Trainer Dirk Otten betont. Das Training verläuft wie in einem normalen Verein auch. Zudem werden durch verschiedene Übungen vor allem die Koordinations- sowie Reaktionsfähigkeit geschult. „Das Training muss auf den Leistungsstand der Kinder und Jugendlichen abgestimmt werden”, so Otten, der selbst Fußballprofi war und unter anderem bei Arminia Bielefeld und dem 1. FC Nürnberg spielte. Schließlich muss er mit Behinderungen wie Autismus oder dem Down-Syndrom umgehen können. „Die Spieler brauchen vor allem eine klare Struktur und genaue Anweisungen, daher wiederholen wie einige Übungen mehrfach.” Bei allem Engagement für sein »Einfach-Fußball«-Team ist Otten aber auch niemand, der die Realität aus den Augen verliert. „Inklusion und Integration sind wichtig, aber nicht um jeden Preis”, erklärt er. Denn gerade im Sport sei Inklusion - vereinfacht beschrieben die Gleichbehandlung aller Menschen trotz individueller Unterschiede - aufgrund der verschiedenen Behinderungen oft schwierig. „Ich versuche jedoch immer, nicht behinderte Geschwister oder Spieler aus anderen Fußballvereinen als Paten und Cotrainer für unser Training zu gewinnen, damit ein guter Austausch stattfinden kann.” Besucher beim Training sind willkommen Viele verschiedene Charaktere - ganz gleich mit welcher Behinderung sie klarkommen müssen - wachsen dank viel Motivation und Bestätigung zu einem Team zusammen. Und dieses Team hat eine ganz besondere Ausstrahlung. Wer Lust hat, sich von der Stimmung mitreißen zu lassen und sich das Training der Mannschaft einmal ansehen möchte, kann zu den Trainingszeiten samstags von 10 bis 11.30 Uhr gerne vorbeikommen oder sich bei Dirk Otten unter ` (01 77) 8 70 49 26 melden.

Weniger Luftdruck auf dem Feld

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Zu Beginn der Versammlung wies der Vorsitzende Heinrich-Theodor Venghaus auf das bevorstehende Winterfest hin, das am 8. Februar ab 19.30 Uhr in der Gaststätte Bergfrieden stattfindet. Im vergangenen Jahr sei das Fest, das der Ortsverein gemeinsam mit der Landjugend und den Landfrauen veranstaltet, so gut besucht gewesen wie noch nie. Das gebe Anlass zu der Hoffnung, dass der Saal auch in diesem Jahr wieder voll wird. Venghaus berichtete außerdem, dass das Jahr 2014 das Internationale Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe sei. Damit soll auf die Bedeutung der Familienbetriebe in der Landwirtschaft aufmerksam gemacht werden. Fahrt nach Thüringen mit Bergwerksbesuch Der Ortsverein Werther plane auch in diesem Jahr wieder einige spannende Veranstaltungen, so der Vorsitzende weiter. Dazu gehören Ausflüge, Referate verschiedener Referenten - wie dem Geschäftsführer des Kreisverbandes Wilhelm Fiegenbaum - Feldbesichtigungen und eine Zweitagesfahrt nach Thüringen im Juni. „Da gibt es unter anderem eine Bergewerksführung bei Kali und Salz”, so Venghaus. Dort war es im Oktober 2013 zu einer Explosion gekommen, bei der drei Bergleute ums Leben kamen. Schließlich betrat Dr. Norbert Uppenkamp das Podium und hielt einen Vortrag über die Bodenverdichtung bei der Landarbeit, die das Wurzelwachstum der Kulturpflanzen beeinträchtige. Er gab den Mitgliedern Tipps, wie man ihr begegnen kann. Ungeheure Entlastung für den Boden bringe die Absenkung des Luftdrucks in den Reifen von drei auf ein bis 1,2 Bar. Dadurch werde der Reifen nicht wesentlich breiter, dafür werde aber die Aufstandslänge deutlich größer. Und das bewirke eine Verteilung der Last, die sich günstig auf den Boden auswirke. Da Landwirte mit einem Reifendruck von einem Bar aber nicht auf Straßen fahren könnten, weil das Fahrzeug dann schwimme und der Reifen heiß werde, stellte Uppenkamp verschiedene Reifendruck-Regelanlagen vor, die den Druck teilweise vollautomatisch anpassen. Fährt der Landwirt auf Straßen, wird Luft aufgepumpt, fährt er auf den Acker, wird er wieder abgelassen. Anschließend berichtete Christina Göhner von ihrer Studienfahrt nach Südafrika und Namibia, die sie gemeinsam mit anderen Studenten der Hochschule Osnabrück im Februar 2013 unternommen hat.

Verzwickte Suche nach Nachfolger

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„Ich wollte ja eigentlich gar kein öffentliches Amt im Verein mehr bekleiden”, betonte Erika Schroeder, „aber der Posten soll nicht unbesetzt bleiben.” Über die Verstärkung im Vorstand freute sich nicht zuletzt Heino Bante-Ortega: „Es ist schön, jemanden mit so viel Erfahrung im Team zu haben”, so der Vorsitzende, der sein Amt vor einem Jahr von Detlev Walkenhorst übernommen hatte. Walkenhorst hatte dann als Stellvertreter in der Leitungsriege mitgearbeitet. Nicht wie bisher drei Jahre, sondern nur noch für zwei Jahre wurde Erika Schroeder in ihr neues Amt gewählt. Grund: Die Versammlung stimmte im Vorfeld für eine Satzungsänderung. „Wir mussten die alte Fassung aus dem Jahr 1980 überarbeiten, sie war nicht mehr gesetzeskonform”, erläuterte der Vorsitzende Heino Bante-Ortega. Die neue Satzung berechtigt den Verein nun, Kooperationen einzugehen. „Eine solche ist mit der Grundschule Brockhagen geplant”, kündigte Bante-Ortega an. Auch bei der Handball-Jugend werden aktuell Partner gesucht. Der TuS strebt für die A-, B- und C-Jugendmannschaften eine Trainingsgemeinschaft mit dem Sportverein Isselhorst an. „Am Freitag werden wir abschließende Gespräche führen”, kündigte Bante-Ortega an. Ein Thema, das immer wieder im Gespräch ist und wohl auch bleiben wird, ist das Schiedsrichter-Problem. Im TuS gibt es zu wenige, so dass der Verein im vergangenen Jahr gut 3000 Euro Gebühren an den Handballkreis zahlen musste, wie Kassenprüfer Karl-Heinz Deppe bei der Jahreshauptversammlung kritisierte. „Das Beste wäre natürlich, wenn mehr Mitglieder Schiedsrichter-Lehrgänge besuchen würden”, wünschte sich Vorsitzender Heino Bante-Ortega mehr Unterstützung für die derzeit gut zwölf Vereins-Schiedsrichter. Verstärkung wird auch bei einer weiteren TuS-Aufgabe gebraucht, die zwar zu keiner Abteilung wie Handball, Turnen oder Wirbelsäulengymnastik gehört, aber trotzdem einen sportlichen Aspekt hat. Der TuS sucht neue Fahnenträger. Gerne Jüngere, denn: „Die Fahne ist ganz schön schwer”, so Bante-Ortega, der sich zudem wünschte, dass sich mehr Mitglieder als bisher zum Volkstrauertag beim Ehrenmal einfinden. Wenn es auch bei Personalfragen wie Schiedsrichtern oder Fahnenträgern Mängel gibt - finanziell ist beim TuS alles im grünen Bereich, wie Kassiererin Renate Bernhagen, die am Mittwoch in ihrem Amt bestätigt wurde, berichtete. Hallenkassierer Günter Plößer brachte allerdings einen Punkt zur Sprache, die das Plus in der Kasse noch erhöhen könnte. Er kritisierte die teilweise lasche Zahlungsmoral der Zuschauer, die zwischen zwei Spielen kein neues Ticket kaufen. „Wir gehen dann nicht durch die Reihen, das ist uns zu blöd”, sprach Plößer für sein Team, „die Leute sollten von alleine zur Kasse gehen”. Spielerin Sonja Friedrichs schlug als Lösung die Einführung von Tages- oder Dauerkarten vor.

Spannung, Liebe und Seelenschmerz

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Die Autorenwahl, die das Team um Ellen Elbracht von der Buchhandlung Lesezeichen und Susanne Damisch von der Stadtbibliothek für die letzte Veranstaltung des Bücherherbstes getroffen haben, entspricht ganz offensichtlich dem Geschmack des Publikums. 90 Besucher sind gekommen, um der wunderbaren Geschichte über Ängste, Träume und das Leben zu lauschen. Nina George schafft es von Anfang an, ihr Publikum für sich zu gewinnen. Die WahlHamburgerin trifft mit ihrer Art und Weise zu lesen genau den literarischen Nerv ihrer Zuhörer. Und wie. Mal liest sie aufbrausend, dann flüsternd. Sie spricht mit Akzent und lacht im nächsten Moment wieder über sich selbst. Gekonnt positioniert die 40-Jährige ihre Pausen und wenige musikalische Einspielungen komplettieren diese erstklassige und kurzweilige Lesung. Aufmerksam ist George noch dazu. Mitten im Satz stoppt sie, nimmt ein Glas Wasser und reicht es schmunzelnd einer Besucherin. „Gegen ihren Husten.” Nina George erzählt die Geschichte des Pariser Buchhändlers Jean Perdu. Der 50-Jährige betreibt einen schwimmenden Buchladen mit 8000 Büchern an Bord. Doch eigentlich ist es eher eine „literarische Apotheke”. Perdu hat für jeden Kunden ein persönliches Trostbuch parat. Doch sein eigenes Herz ist unheilbar gebrochen. So glaubt Perdu zumindest. Er hatte vor zwei Jahrzehnten eine heimliche Liebelei. Dann verließ seine geliebte Manon ihn ohne ein Wort. Nur ein Brief von ihr blieb zurück. Den hatte Perdu aber nie gelesen, sondern ignoriert wie eine weggeschlossene Erinnerung. Jetzt, nach 20 Jahren, muss er erkennen, dass es ein großer Fehler war, den Brief nicht zu öffnen. Es stellt sich nämlich heraus: Der Grund für Manons Flucht aus seinem Leben war, dass sie ihres verlor. Seine Geliebte war sterbenskrank und wollte ihn im Krankenhaus noch einmal sehen. Nun ist es zu spät. „Wie furchtbar”, raunt es bei dieser Passage mitleidig aus vielen Ecken im Zuschauerraum. Perdu wurde nicht verlassen. Es war Liebe. Nach all den Jahren des Rückzugs verändert sich nun die Welt für Jean Perdu, den Verlorenen. Er fährt mit der „literarischen Hausbootapotheke” in die Provence, seiner Zukunft entgegen, um sich der Vergangenheit zu stellen. Wie das ausgeht, verrät Nina George an diesem Abend natürlich nicht. Mit einem Tango verabschiedet sie sich. Doch tauschte die Schriftstellerin lediglich ihr Leseexemplar gegen einen Stift. Denn die Schlange, die sich am Ende der Lesung vor ihrem Tisch gebildet hatte, war beachtlich. Auch Dorothea Wenzel hatte sich eingereiht, um das Werk von der Autorin signieren zu lassen. „Ein wunderbares Buch. Die Sätze von Nina George zergehen wie belgische Pralinen auf der Zunge”, schwärmte die Galeristin und Künstlerin aus
Werther.
Ein Kompliment, das kaum schöner hätte formuliert werden können.

An der Ampel sehen viele rot

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„Es handelt sich um eine sehr komplexe Anlage, bei der alles aufeinander abgestimmt sein muss”, sagt der kommissarische Bürgermeister. Jede Änderung in dem sensiblen Schaltsystem würde eine weitere Änderung an anderer Stelle nach sich ziehen. Die Ampel - Eigentum der Stadt - reagiert zum einen dann, wenn Fußgänger oder Radfahrer den Knopf betätigen, um die Fahrbahn zu passieren. Zum anderen sorgt ein Präsenzmelder mit seinem Signal dafür, dass der Verkehr aus dem Brüggenkamp vernünftig auf die Münsterstraße abfließen kann. Für die jeweilige Taktung zeichnet die Stadt verantwortlich; die Schaltphasen waren nach Angaben Hans-Jürgen Matthies’ seinerzeit mit dem Straßenverkehrsamt als Genehmigungsbehörde abgestimmt worden. Hinzu kommt der Schienenverkehr auf der Strecke der Teutoburger-Wald-Eisenbahn (TWE). Die Bahnübergangsanlage wird - so erklärt Eberhard Hoffmann von der TWE - von den durchfahrenden Zügen aus bedient. Dieser Anteil allerdings hält sich mit aktuell zwei Fahrten an drei Wochentagen im Rahmen. Für den Fall, dass sich die Schranken nach Durchfahrt des Schienenverkehrs nicht gleich wieder öffneten, greife ein Automatismus, der nach 450 Sekunden (also nach siebeneinhalb Minuten) reagiere. Sämtliche Signale der Anlage laufen bei Eberhard Hoffmann ein, der für die technische Überwachung zuständig ist. Dass es Fälle gibt, in denen an der Münsterstraße alles ohne ersichtlichen Grund auf Rot steht, wie Gerhard Droste von der UWG im Fachausschuss schilderte, kann der Fachmann nicht bestätigen. Hans-Jürgen Matthies hingegen führte „starke Temperaturschwankungen” als möglichen Grund für technische Probleme an. In den meisten Fällen aber stehen die Autofahrer offenbar nicht am Bahnübergang, weil die Schranken geschlossen sind, sondern weil Verkehr am Brüggenkamp wartet oder Fußgänger über die Straße möchten. „Wir werden die Situation in den nächsten Tagen überprüfen”, kündigt Hans-Jürgen Matthies seitens der Stadt als Reaktion auf die politische Nachfrage an. Möglicherweise kann sich die Situation für die Verkehrsteilnehmer demnächst etwas entspannen. Ganz ohne Wartezeiten wird es an dem viel befahrenen Knackpunkt vor allem zu Stoßzeiten wohl nicht gehen können. Geduld ist also gefragt.
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