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Mehr als Rheuma und Rollator

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Es geht um Lebensfreude, Aktivität, Liebe und Fitness im Alter. Neben der Wanderausstellung, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend konzipiert wurde, gibt es ebenso gemalte Zeichnungen und einen kleinen Filmbeitrag der Offenen Ganztagsschulen zu sehen. Ein ganz anderes Altersbild aus der Perspektive von Kindern. Das Thema an sich scheint von großem Interesse zu sein, denn mit so viel Zuspruch hatten die Organisatoren der Ausstellung nun wirklich nicht gerechnet. 30 Stühle hatte das Team um Kerstin Walter und Jennifer Oldach vom Stadtmarketing sowie der Seniorenbeauftragten Nicole Jakob für die Besucher der Eröffnungsveranstaltung aufgestellt. Am Ende waren alle begeistert und völlig überrascht, dass am Samstagnachmittag fast 100 Versmolder in den großen Sitzungssaal des Rathauses gekommen waren. Im Publikum saßen Menschen aller Generationen - Junge, ältere und auch Teenager. Der kommissarische Bürgermeister Hans-Jürgen Matthies zeigte sich bei der Begrüßung überwältigt. Er betonte, dass sich die Versmolder Stadtvertreter und Verwaltung intensiv mit dem Thema demografischer Wandel, der ohne Frage die Gesellschaft vor neue Herausforderung stellt, auseinandersetzten. „Wir stellen uns auf in Versmold”, sagte Matthies noch, bevor er das Wort an Werner Grimm weitergab. Grundschüler machen sich Gedanken übers Altsein Der Leiter des Offenen Ganztags in Oesterweg zeigte und kommentierte einen Filmbeitrag, den er mit fünf Grundschülern erarbeitet hatte. Die Kinder sollten sich unzensiert Gedanken darüber machen, was das Alter für sie bedeutet. Die Ansichten sind sehr unterschiedlich. So ist für Alina schon ein 50-jähriger Mensch alt, für Daniel ist er es erst ab 85 Jahre. Viele Lacher gab es, als Werner Grimm die Frage stellte, wie alt sie denn selbst werden wollten. „115 Jahre”, meinte etwa Daniel dazu. Viel zum Thema hatte auch Bauer Heinrich Schulte-Brömmelkamp, der für den humorigen Teil des Nachmittags zuständig war, zu sagen. Der Kabarettist erzählte von seinem Alltag als Ehemann, Schüler und Bauer. Immer auf Du und Du mit dem Publikum. Ganz egal ob Alt oder Jung. „Ich finde die Ausstellung ist gut fürs Gemeinschaftsgefühl, denn es ist wirklich wichtig, dass man auch generationsübergreifend etwas macht”, so die Meinung von Besucher Dieter Lohmann. Der 75-Jährige freute sich über die vielen Exponate, die sich auf besondere Weise mit einem neuen und differenzierteren Altersbild beschäftigen. ¤ Die Ausstellung »Was heißt schon alt« ist noch bis Freitag, 31. Januar, im Foyer des Rathauses zu den gängigen Öffnungszeiten zu sehen.

8000 Euro bare Hilfe

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„Ich habe vor Ort an der Ostküste von Südafrika Lehrer fortgebildet und gecoacht”, erzählt Lehrerin Katja Osterloff davon, wie gemeinsam neue Strukturen für den Unterricht erarbeitet wurden. „Das Geld aus Werther, 4000 Euro, habe ich in den Kauf von Schulmöbeln gesteckt”, berichtet sie davon, wie die Schüler bisher auf dem nackten Boden im Klassenraum gesessen hätten. Neben neuen Konzepten für den Unterricht hat Katja Osterloff mit Unterstützung der Schüler und Lehrer den Schulgarten renoviert und neu angepflanzt. „Jetzt bekommen die Kinder bei der Schulspeisung vitaminreiche Kost - eine wichtige Voraussetzung für gutes Lernen”, weiß die Grundschullehrerin. Gerhard Godejohanns Herz schlägt seit 1982 für das Pelusa-Projekt in Santiago de Chile. Neben einem Kindergarten für 186 Kinder aus armen Familien gibt es hier ein Mädchenheim mit 36 Plätzen für misshandelte und verwahrloste Mädchen. Darüber hinaus kümmert sich das Projekt, das einst von der Bielefelder Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde begonnen wurde, in einer Altentagesstätte um einsame und verarmte Betagte aus den Armenvierteln. Die Schüler der Grundschule hörten aufmerksam zu, als Gerhard Godejohann erzählte, dass die 4000 Euro aus Werther zur Erweiterung des Kindergartens eingesetzt werden. „Es gibt eine lange Warteliste, weil die Kinder zu Hause keinen Platz zum Spielen und keine Ruhe zum Lernen haben”, erinnert Godejohann die Schüler daran, dass nicht alle Kinder dieser Welt Raum für eine gute Entwicklung haben - so wie in
Werther.
„Für ein Mädchen im Heim gibt der chilenische Staat gerade einmal 164 Euro an Unterstützung pro Monat”, erklärte Godejohann, dass die Summe bei Weitem nicht ausreicht, um ein misshandeltes Mädchen umfassend zu betreuen. Godejohann bedankte sich für die langjährige, seit etwa 20 Jahren bestehende, regelmäßige Unterstützung von Generationen von Grundschülern aus
Werther.
Heute sei er zum Reisen zu betagt, aber in den vielen Jahren war Godejohann sieben Mal vor Ort in Chiles Hauptstadt und konnte über die Zeit die ständige Entwicklung und Ausweitung des Projekte erleben. „Die Spenden für Pelusa kommen zu 100 Prozent in der Arbeit vor Ort an”, versprach er den jungen Spendern, dass das auch so bleiben wird.

Weniger Bäume, aber mehr Spenden

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8.30 Uhr: Mit noch teilweise müden Augen treffen die 14- bis 25-jährigen Helfer am Feuerwehrgerätehaus Steinhagen ein. Alle teilen sich in Gruppen auf. Die Fahrer der Trecker, die die Landwirte Kienker, Düfelsiek, Speckmann-Wortmann, Dallmeyer, Speckmann und Kamp sowie der Gartenlandschaftsbauer Krause für die Sammelaktion zur Verfügung stellen, bekommen ihre Gebiete zugeteilt. Gesammelt wird in sieben Bezirken der Gemeinde. Nur die Vennort, Patthorst und Sandforth werden nicht abgefahren, da dies laut Organisatoren zeitlich nicht zu bewältigen wäre und außerdem das Baumaufkommen dort gering sei. 9 Uhr: Offizieller Start der Sammelaktion. Von jetzt an heißt es für alle Beteiligten: Ärmel hochkrempeln und los geht ein langer Tag mit Tannennadel-Piekserei, aber auch mit einer ganzen Menge Spaß. Doch Halt, bevor die Anhänger vom Hof rollen, will Organisator Stephan Kaiser noch wissen: „Hat sich jeder in die Haftungsliste eingetragen?” 9.30 Uhr: In Amshausen, Brockhagen und Steinhagen fahren die Weihnachtsbaum-Sammler durch die Straßen. „Da vorne liegen wieder welche”, rufen die Helfer hinten auf den Anhängern. Flugs springt ein Teil der Gruppe vom hohen Fahrzeug und reicht den Kollegen die Bäume hoch. 9.45 Uhr: Das Handy von Stephan Kaiser klingelt. Am anderen Ende spricht Fahrer Julius Dallmeyer: „Wir sind gerade im Neubaugebiet Brandenburger Straße. Hier liegt ein Baum, an dem noch Weihnachtsschmuck hängt. Sollen wir ihn trotzdem mitnehmen?” 9.55 Uhr: Organisator Stephan Kaiser und Jugendfeuerwehrchef Andreas Kramme kommen mit dem Auto angefahren. „Nein, den Baum lasst mal liegen”. Die Bewohner des zugehörigen Hauses scheinen nicht da zu sein. Nachfragen geht also nicht. „Außerdem haben wir vorher angekündigt, dass wir nicht abgeschmückte Bäume nicht mitnehmen”, ist sich die Gruppe einig. 10.30 Uhr: Während ein Teil der Helfer in Amshausen die Bäume auf den Anhänger hievt, klingeln andere an den Haustüren und bitten um Spenden für die Sammel-Aktion. Die Spendengelder gehen in diesem Jahr an die Kinder- und Jugendstiftung Steinhagen, die Kinder- und Jugendarbeit der Kirchengemeinde Brockhagen, sowie an das Gemeinde-Projekt »Jedem Kind ein Hobby«. Teja Freudenau von der Landjugend freut sich, als er neben den Spenden an der Haustür auch noch eine große Tüte selbst gebackener Kekse für sich und sein Team gereicht bekommt. 10.35 Uhr: „Wir sind bestens ausgerüstet”, stellt auch Dominik Wienke fest. Statt wie die Freunde in Amshausen mit Keksen, stärkt sich seine Gruppe in Steinhagen mit Bockwürstchen, die die Firma Haskenhoff ihnen geschenkt hat und mit einer Kiste Cola, die vom Markantmarkt Uhlemeyer kommt. 11.00 Uhr: Andreas Kramme und Stephan Kaiser sind wieder im Auto unterwegs. Sie gucken, wo die Helfer Tannen übersehen haben. „Manche Bäume werden an Hecken gelehnt. Dort sieht man sie ganz schlecht. Vor allem wenn man schon länger unterwegs ist und die ganze Zeit nur auf die Tannen achtet. Da kann man schon mal »baumblind« werden”, meinen sie lachend und stoppen an der Küstriner Straße. „Ihr habt hier drei Bäume übersehen”, meldet Kaiser einer Gruppe mit Trecker über das Telefon. 11.45 Uhr: Die Jugendlichen machen sich einen Spaß daraus, die Trecker mit Adventskränzen und Tannenzweigen zu schmücken, die die Bürger zusammen mit den ausrangierten Bäumen abgestellt haben. 12.30 Uhr: Nach und nach parken voll beladene Anhänger vor dem Feuerwehrgerätehaus. Die Helfer treffen sich zum gemeinsamen Mittagessen. Bei warmer Gulaschsuppe werden bisherige Erlebnisse ausgetauscht. „Den meisten Leuten brauchten wir beim Spendensammeln gar nichts erklären. Sie waren alle sehr nett und wussten schon Bescheid”, berichten Marina Redecker und Marnie Pohlmann von der Landjugend. 13.30 Uhr: Die Helfer fahren mit den Anhängern zum Bauhof um abzuladen. Die Bäume werden später dort gehäckselt. Das Sammeln geht noch bis Anbruch der Dunkelheit weiter. Allerdings erschwerlicher als am Morgen, denn am Nachmittag werden alle bei Regen ganz schön nass. 19 Uhr: Beim geselligen Umtrunk am Abend sieht man das Ganze wieder mit Humor und freut sich über 5551 Euro, die bis dahin für den guten Zweck zusammen gekommen sind. „Obwohl es eindeutig weniger Bäume als im vergangenen Jahr waren, haben wir jetzt schon mehr Spenden gesammelt als 2013”, resümieren die Helfer erfreut. Und es kommen noch die Gelder auf dem Spendenkonto hinzu. Das Konto ist nun weitere vier Wochen geöffnet. Wer die Aktion noch unterstützen möchte, kann seine Spende überweisen an: Landjugend Brockhagen-Kölkebeck, Kontonummer 210 222 002 bei der Volksbank Gütersloh, BLZ 478 601 25.

Steinhagen in Lauerstellung

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Mit dabei: die Altkreisvertreter SF Loxten und Spvg. Steinhagen. Die Sportfreunde, die mit 20:6 Zählern auf Platz drei rangieren, untermauerten ihre Ambitionen beim 29:24-Sieg in Gütersloh. Gleichwohl sah Trainer Dirk Elschner bei seinem Team noch „Luft nach oben” - insbesondere bei der Chancenverwertung. Ein halbes Dutzend Alutreffer, dazu viele Fehlwürfe »frei vor« verhinderten einen höheren Sieg. Da trifft es sich gut, dass in Sebastian Hölmer ein Spieler zurückkehrte, der seine Treffsicherheit schon nachhaltig unter Beweis gestellt hat. „Man hat auf Anhieb gesehen, wie wichtig er für uns ist”, freut sich Elschner nicht zuletzt über die zusätzlichen Wechseloptionen im Rückraum. Hölmer selbst kommentierte sein erfolgreiches Comeback nach achtmonatiger Wettkampfpause zurückhaltend. „Das Knie fühlt sich noch komisch an. Die Kraft ist noch nicht wieder ganz da”, sagte er. Mit großem Interesse hatten die Loxtener am Tag zuvor den Vergleich zweier direkter Konkurrenten verfolgt. „Andersrum wäre mir das Ergebnis lieber gewesen”, sagte SFL-Obmann Horst Grube mit Blick auf den 30:27-Sieg des VfL Mennighüffen bei LIT II. Der Hintergrund: Sollte die erste Mannschaft aus Nordhemmern in der Oberliga bleiben, kommt die Reserve für den Aufstieg wohl nicht in Frage. Der VfL indes verbesserte seine Chancen - zumal er das vorgezogene Rückspiel bei Spitzenreiter TSG Harsewinkel schon hinter sich hat. Überragender Mennighüffener war der Ex-Wertheraner Martin Damm, der neun Treffer beisteuerte. In Lauerstellung, drei Punkte hinter dem Spitzentrio zurück, liegt die Spvg.
Steinhagen.
Nach dem 28:27-Erfolg über den TSV Hahlen sagte Trainer Frank Spannuth: „Der Fluch ist gebrochen. Wir haben gezeigt, dass wir auch ohne Christian Blankert gegen gute Mannschaften bestehen können.” Das Fehlen ihres mit Abstand erfolgreichsten Torschützen glich das Team im Kollektiv und mit einer engagierten Abwehrleistung aus. „Ein überragender Sebastian Brüggemeyer im Tor und eine Portion Glück haben uns heute den Sieg gesichert”, sagte Spannuth. Das Glück brauchte Steinhagen jedoch nur, weil bei einer 26:21- Führung neun Minuten vor Schluss niemand in der Lage war, das Tempo ein wenig herauszunehmen. Hier fehlte Christian Blankert dann doch. Blankert: „Keine B-Lösung bei der Trainersuche” Einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt schaffte Frauen-Oberligist Spvg. Steinhagen beim 35:32-Sieg über DJK Coesfeld. Die Trainersuche für die kommende Saison dürfte damit etwas leichter werden. Während die im Sommer nicht ganz freiwillig scheidende Anja Kracht nach eigener Aussage mit vier Vereinen in Kontakt steht, führt Steinhagens sportlicher Leiter Dirk Blankert seinerseits „Gespräche mit drei bis vier Trainern”. Es solle, so sagte er, schließlich „keine B-Lösung geben, sondern jemanden, der die Mannschaft weiter bringt”. Krachts Bestreben, neben Romina Lierse auch Katrin Helmig und Tine Dröge dauerhaft in den Oberliga-Kader zu integrieren, erteilte Blankert eine Absage, weil die beiden „aus beruflichen und privaten Gründen nicht den nötigen Trainingsaufwand betreiben können”.

Lange Reihe leerer Läden zur Begrüßung

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Günter Queisser hängt mit Herzblut an der Ravensberger Straße. Und das nicht nur, weil er dort seit 25 Jahren sein Lotto-, Tabak- und Zeitschriftengeschäft betreibt. Sondern auch, weil der Kaufmann zu vielen Immobilienbesitzern und Geschäftsleuten eine gute Nachbarschaft pflegt - und schon bessere Zeiten für den Standort gesehen hat: „Früher war die Ravensberger Straße die traditionelle Einkaufsstraße Versmolds.” Ein Glanz, den Queisser schon lange vermisst. Was ihm zuletzt besonders deutlich wurde. „Die zentrale Innenstadt wurde bis weit in die Berliner Straße hinein von der tollen Weihnachtsbeleuchtung in Szene gesetzt und hier in unserem Bereich herrschte Dunkelheit”, sagt Queisser und fügt an: „Ich hätte mir hier auch einen Akzent gewünscht.” Zumal auch auswärtige Besucher angemerkt hätten, wie dunkel doch die Ravensberger Straße im oberen Bereich liege, während das Zentrum erstrahle. „Wir haben uns bei der Weihnachtsbeleuchtung zunächst auf die 7-km/h-Zone in der Innenstadt konzentriert - sind aber offen für Ergänzungen”, sagt Versmolds kommissarischer Verwaltungschef Hans-Jürgen Matthies dazu auf Anfrage des Haller Kreisblattes. Die Probleme der Ravensberger Straße, sie mögen durch die Weihnachtsbeleuchtung erhellt werden, wurzeln aber tiefer. Und sie werden bald womöglich noch verschärft, denn nach HK-Informationen zieht im Frühjahr der Friseursalon »Hölmers Haarstudio« stadteinwärts in die derzeitigen Räume der Fahrschule Pleitner um. Hölmers Haarstudio und Fahrschule ziehen um Pleitner wiederum verlegt seinen Schulungsraum in die Gartenstraße, wo früher das Wäschegeschäft Schlotterbeck seine Heimat hatte. So rücken die lebendigen Ladenlokale noch weiter weg von der Ampelkreuzung, der Ortseingang wird weiter verwaisen. „Der Anblick des ehemaligen Coors-Ladenlokals im Eckhaus an der Kreuzung ist wirklich kein schöner”, sagt Günter Queisser. Zumal sich die Leerstände des früher dort angesiedelten Friseursalons Haarlogie, des Kosmetikinstituts Broja und der Gaststätte Wehmann direkt anschließen. Doch könne man den Immobilienbesitzern generell die Probleme wirklich nicht vorwerfen. „Die Eigentümer haben sich zum Teil viel Mühe gegeben, intensiv für ihre Objekte geworben und in einigen Fällen - wie beim derzeitigen Hölmer-Haus - auch investiert”, sagt Queisser. „Da stehen große und moderne Ladenlokale leer. Weil sich eben nur schwer mutige junge Unternehmer finden lassen”, fügt der erfahrene Kaufmann an und findet dafür eine weitere Begründung: „Schließlich haben wir hier ja auch keine 1a-, sondern eher eine 2b-Lage.” Patentrezepte zur Attraktivitätssteigerung hat Günter Queisser nicht parat und ist sich darin mit dem Fraktionschef der Versmolder CDU, Ulrich Wesolowski, einig. „Aber aufgeben sollten wir die Ravensberger Straße als Einkaufsmeile deshalb trotzdem nicht. Denn vor Jahren befand sich die Berliner Straße in einer ähnlichen Situation. Und man hat gesehen, was alles möglich ist und sich dort getan hat”, erinnert Wesolowski. Man könne weder der Stadt noch den Besitzern oder dem Einzelhandel einen schwarzen Peter zuschieben. „Darum brauchen wir unserer Ansicht nach jemanden im Rathaus, der sich um diese Themen kümmert und eventuell in Zusammenarbeit mit der IGEV (Interessengemeinschaft Einkaufstadt Versmold, d. Red.) Beratung für Immobilieneigentümer anbietet.” Die Belebung der Ravensberger Straße müsse Bestandteil eines ganzheitlichen Innenstadtkonzeptes werden. Für Vertrauen in und Geduld mit der Ravensberger Straße plädiert auch Liane Fülling, Fraktionsvorsitzende und Bürgermeisterkandidatin der SPD: „Allein mit kreativer Schaufenstergestaltung lässt sich eine Menge erreichen - wie wir gerade in der Münsterstraße gesehen haben”, sagt Fülling. Doch müssten es immer gemeinsame Initiativen von Eigentümern und Mietern sein. „Die Situation an der Ampelkreuzung ist allerdings schon schwierig. Hier wollen wir einen Vorstoß bei der Stadtverwaltung wagen, ob sich in Absprache mit den dortigen Eigentümern nicht ein Konzept zur Verschönerung erarbeiten ließe.” Womit der Ball wieder ein wenig bei Hans-Jürgen Matthies läge. Der mag offiziell nichts gegen Verschönerungsmaßnahmen im Straßenbild sagen, gibt aber zu bedenken: „Es findet seine Grenzen an den Aktivitäten der Eigentümer.” Fest steht derzeit also nur: Das schwarze Loch erzeugt weiteren Gesprächsbedarf.

Stillstand gibt es in der Kunst nicht

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Jung und wach sieht er aus, der 75-jährige Johannes Schepp. In einer kurzen Verschnaufpause, es gibt viel zu tun in diesen Tagen, sinniert er über die lange Strecke seines künstlerischen Schaffens. Lieber spricht er jedoch über Zukunft, weil „es in der Kunst keinen Stillstand gibt. Das bedeutet immer Rückschritt”, sagt er, der sich sehr zu Hause fühlt in Entstehungsprozessen der Kunst. „Anwendungsfragen und das Drumherum interessieren mich immer weniger.” Er werde mit den Jahren eher konkreter und radikaler. Dabei genießt Schepp die Freiheit des Alters: „Das gefällt mir richtig gut.” Außerdem fühlt der Künstler die wirklich wichtigen Dinge noch vor sich, es sei vieles noch nicht passiert. Deshalb freut sich der universell begabte Mann auf jeden Tag in seinem Atelier. „Ich baue nicht ab, ich baue auf.” Wachstumsprozess im Leben ist vor allem schmerzhaft Gern erinnert er sich an die große Ausstellung seiner Werke im Dom zu Lübeck im Jahr 2009. „Dort habe ich sehr viel Ermutigung gespürt. Besonders die Worte von Björn Engholm haben mir viel gegeben”. Dieser sagte in seiner Laudatio zur Vernissage: „Ein enorm ansprechendes Werk.” „Ich fühlte, dass er das verstanden hatte”, erinnert sich Johannes Schepp sogleich an den eigentlichen Wachstumsprozess im Leben, „der „vor allem schmerzhaft ist”, Wenn er auch nicht mehr so große Lust verspürt, sich verprügeln zu lassen, weiß Johannes Schepp auch: „Mit dem Alter wächst die Einsicht, dass Bauchpinseln nichts nützt. Das bringt nicht weiter!” „Heute habe ich verstanden, was mir einst die Professoren an der Düsseldorfer Kunstakademie beibrachten: „Es geht in der Kunst um Maß, Ordnung, Mitte und Bescheidenheit.” Um etwas wirklich beurteilen zu können, müsse man manchmal zuerst auf die Erfahrungen warten. Das will Johannes Schepp sehr konkret auf die neuen Erfahrungen in Halle bezogen wissen: „In Halle ist vieles in einem sehr verheißungsvollen Entwicklungsstand. Ich bin gespannt!”

Schulbus-Chaos geht weiter

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Luisa (11) geht in die sechste Klasse der Realschule in
Halle.
Gestern kam sie eine Stunde zu spät, wie sechs weitere Kinder auch, die in Hörste an der Haltestelle Schröder zusteigen wollten. „Der Bus war voll. Da hat der Fahrer die Tür geschlossen und ist gefahren”, erklärt Luisas Vater, Jens Kluge. Für die Familie eine schwierige Situation. „Es war niemand da, der Luisa zur Schule bringen konnte”, erklärt Jens Kluge. Seine Tochter und ihre Klassenkameradin schnappten sich kurzerhand das Fahrrad und machten sich so auf den Weg. Vermutlich war ein Kommunikationsproblem der Grund für die ungewollte Radfahrt. Zwei Busse warteten gegen 7.12 Uhr an der Haltestelle, ein dritter war bereits vollbesetzt losgefahren „In einen sind wir eingestiegen und haben den Busfahrer gefragt, ob er zur Realschule fährt”, erzählt Luisa. Die Antwort „nein, nur zur Gesamtschule” veranlasste die Kinder den Bus wieder zu verlassen. Vor dem Versuch, in den letzten noch verbliebenen Bus einzusteigen, schloss sich dessen Tür. „Das kann ich mir nicht erklären”, sagte gestern BVO-Pressesprecherin Sigrun Richter im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt und fügte hinzu: „Alle Busse fahren das Schulzentrum in Halle an.” Doch auch in der Gegenrichtung gab es erneut Schwierigkeiten. Schüler des Gymnasiums in Versmold warteten wie an den vorangegangenen Schultagen hier vergeblich, dass der etatmäßige Bus, der um 7.15 Uhr aus Halle in Richtung Versmold abfährt, Halt in Hörste macht. „Wir haben gewunken, doch er ist einfach ganz leer vorbeigefahren”, berichtete eine Schülerin. Insgesamt zehn Kinder aus Hörste erreichten so die Schule mit erheblicher Verspätung. Markus Wiegand, von der Stadt Halle betont noch einmal, dass der BVO von den Schulen und der Stadt Halle detailliert gemeldet worden ist, wie viele Kinder an welchen Haltestellen zusteigen. „Diese Zahlen sind dem Unternehmen bekannt, und eigentlich hatte die BVO zugesagt, dass sie die Probleme nun im Griff hat”, sagte Wiegand. Er erinnert sich allerdings daran, dass vor einigen Jahren, als ebenfalls das Busunternehmen gewechselt worden war, es ähnliche Probleme gegeben hatte. Die BVO verspricht, dass am heutigen Dienstag der Fahrdienstleiter die Situation in Hörste an der Haltestelle Schröder beobachten werde. Weil die Linie 89 in Richtung Versmold zuletzt bis zu 15 Minuten Verpätung hatte, will die BVO ab heute einen zusätzlichen Bus einsetzen, der pünktlich um 7.15 Uhr aus Halle Richtung Versmold startet. Auch bei der Linie 98 in Werther verspricht die BVO Besserung. Seit Schulbeginn haben die Busfahrer auf dieser Strecke, laut Berichten von Eltern und Kindern, erhebliche Probleme, den Weg Richtung Grundschule Langenheide zu finden. Das, so Sandra Bohn-Milunovic, die Sprecherin betroffener Eltern, habe sich inzwischen gebessert. Vergeblich warteten jedoch auch gestern acht Grundschulkinder an der Haltestelle Weinhorst in Häger auf den Bus, der um 8.10 Uhr gemäß einer Sondervereinbarung zwischen der BVO und der Stadt Werther zur zweiten Stunde Richtung Grundschule Langenheide starten sollte. „Jeden Morgen stehen die Eltern vergeblich an der Haltestelle und jeden Tag müssen sie ihren Vorgesetzten erklären, warum sie zu spät zur Arbeit erscheinen, da sie die Kinder noch selber mit dem Pkw zur Schule fahren müssen”, sagte Bohn-Milunovic. BVO-Pressesprecherin Richter erklärte hierzu: „Wir haben die Strecke an einen Subunternehmer vergeben, und der hat offensichtlich dem Busfahrer nicht mitgeteilt, dass er noch einmal um 8.10 Uhr fahren muss.” Heute soll der Bus jedoch pünktlich zur zweiten Stunde bei Weinhorst abfahren. „Ein Mitarbeiter der BVO wird das an der Haltestelle kontrollieren”, sagte die BVO-Sprecherin. ¦ Lokales Werther

Preisgekröntes Design aus Häger

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Die kleine, aber feine Wertheraner Manufaktur ist Anlaufpunkt für Menschen, die stilvolle, perfekt verarbeitete und langlebige Möbel in hoher Qualität suchen. „Die Kundschaft bei uns kommt aus der Altersstufe 50 plus”, sagt Inhaber Klaus Oberwelland. Menschen, deren Kinder erwachsen sind und die sich im Alter räumlich kleiner setzen wollen. „Unsere Möbel sind hochwertig verarbeitet, perfekt gestylt und bestehen aus langlebigen Polsterungen in hochwertigem Leder oder beständigem Textil, sind zierlich und trotzdem extrem bequem.” »Möbel für Genießer« überschreiben die Oberwellands darum ihr Konzept und haben dabei ihre Kunden fest im Blick: „Sie wissen genau, was sie wollen und sind bereit, für ihren Komfort auch Geld auszugeben. Möbel für die gereiftere Altersgruppe.” Da ist zum Beispiel das mit Design-Preisen hoch dekorierte Sofa »Wave«, das in diesem Jahr offiziell in einer Outdoor-Variante auf den Markt kommt. „Eines haben wir erfolgreich im Outdoorbetrieb getestet. Stoff Polsterung und Farbe haben das problemlos überstanden”, sagt Oberwelland. Für das Schalensofa »Cosy« bekamen die Oberwellands den »Interior Innovation Award«. Der Trend zum weicheren Sitzen ist auch an der Möbelmanufaktur nicht vorübergegangen. Aber endet nicht in schwulstigen, üppigen Polsterungen. Es bleibt im Stil des Hauses - dezent und fein. Neu aufgelegt wurde ein Stuhl, den schon der Firmengründer in den Nachkriegsjahren produzierte und der jetzt fein überarbeitet wieder oder immer noch perfekt in die Zeit und die Sitzgewohnheiten passt. Sehr zufrieden ist Juniorchef Tim Oberwelland mit dem Stand auf der Kölner Messe: „Wir können unsere Produkte vor der New Yorker Skyline hervorragend präsentieren und die Kundschaft kommt gern zum Schauen und Ordern.”

Geteiltes Echo auf den Mindestlohn

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Zunächst die Fakten: Ab Juli 2014 sollen in der Fleischwaren- und Schlachtbranche mindestens 7,75 Euro pro Stunde gezahlt werden, bis Dezember 2016 soll dieser Mindestlohn stufenweise auf 8,75 Euro ansteigen. WIE BEWERTEN SIE DEN ABSCHLUSS? Dr. Wolfgang Ingold (Geschäftsführer Wiltmann): Es stellt sich doch die Frage, ob dieser Mindestlohn überhaupt für den Großteil der Branche gilt. Das muss das Bundesarbeitsministerium jetzt prüfen. Ich bezweifle, dass die dafür nötigen 50 Prozent der Arbeitnehmer in der Branche von der Vereinbarung überhaupt betroffen sind. Die Behauptung, dass der Mindestlohn für 80 000 Arbeitnehmer gelten wird, teile ich ebenfalls nicht. In Versmold zum Beispiel handelt jedes Unternehmen die Tarifverträge individuell mit der Gewerkschaft NGG aus - sie sind also nicht von dieser Regelung betroffen. Letztlich war dieser Abschluss politisch gewollt - aber meiner Ansicht nach sollte sich der Staat grundsätzlich aus diesen Dingen heraushalten. Das ist reine Tarifangelegenheit. Armin Wiese (Gewerkschaftssekretär der NGG für Ostwestfalen-Lippe): Der Abschluss war dringend notwendig. Hätten wir ihn schon vor Jahren gehabt, dann wären einige Missstände in der Branche im Bereich der Subunternehmen und Werkverträge gar nicht aufgetreten. Nun muss er aber auch umgesetzt werden, das heißt, die Leute müssen ihre Ansprüche geltend machen. Ich schätze, dass es noch zwei bis drei Jahre dauert, bis das Ergebnis bei den Menschen, die es betrifft, auch ankommt. Bis dahin müssen wir als Gewerkschaft viel Aufklärungsarbeit leisten - bei den Arbeitnehmern sowie bei den ausländischen Subunternehmern. WO LAG BISHER IHR MINDESTLOHN? Dr. Wolfgang Ingold (Wiltmann): Der lag so viel über der jetzigen Vereinbarung, dass ich mir über den Mindestlohn überhaupt keine Gedanken mache. Wir zahlen schon jetzt mindestens zweistellige Stundenlöhne plus Prämien. Hinzu kommen noch sechs Wochen Jahresurlaub, Jahresleistung, Urlaubsgeld - damit liegen wir weitere Prozente über der Untergrenze. Übrigens wird auch bei logistischen Arbeiten in der Kommissionierung, die wir an andere Unternehmen vergeben haben, aktuell bereits mehr als der Mindestlohn gezahlt. Marcus Ewald (Sprecher von Nölke): Bei Nölke lagen die Löhne auch vor dem Tarifabschluss über dem jetzt vereinbarten Niveau. Das wird auch weiterhin so bleiben. Hans-Ewald Reinert, geschäftsführender Gesellschafter des gleichnamigen Loxtener Herstellers, war gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Allerdings hatte er gegenüber dem HK bereits im August betont, dass Reinert mindestens 9,66 Euro brutto zahle. Armin Wiese (Gewerkschaftssekretär der NGG): Bei den Unternehmen, die Tarife mit der NGG ausgehandelt haben, lag der Lohn bisher auch schon über dem Mindestlohn. Weniger, nämlich sieben bis acht Euro, zahlen nur die Subunternehmer. Einige Ausreißer zahlen sogar nur fünf bis sechs Euro. WIRD DER MINDESTLOHN DIE BRANCHE GERECHTER MACHEN? Dr. Wolfgang Ingold (Wiltmann): Er wird zumindest die politische Forderung nach einer Bezahlung der Arbeitnehmer über Sozialhilfeniveau befriedigen. Grundsätzlich sind aber die Unternehmen dafür verantwortlich, ihren Mitarbeitern auskömmliche Löhne zu zahlen. Aber es gibt eben Missbrauch. Und gegen den sollte der Gesetzgeber vorgehen, anstatt irgendwelche Lohnschranken zu forcieren. Marcus Ewald (Nölke): Klar ist: Ein Tarifabschluss, der für alle Mitarbeiter aller Wettbewerber gilt, macht den Wettbewerb fair. Hans-Ewald Reinert hatte auch hier im August klar Position bezogen und für die Einführung eines Mindestlohns plädiert: „Alleine deshalb, damit in der Branche Wettbewerbsgleichheit herrscht. Es gibt Konkurrenten mit einer Werkvertragsquote von 80 Prozent.” SIND DENN AUSLÄNDISCHE SUBUNTERNEHMER DARAN GEBUNDEN? Armin Wiese (NGG): Sobald der Tarifvertrag von der Bundesregierung ins Entsendegesetz aufgenommen wurde, ist er auch für ausländische Unternehmen, die hier Werkverträge erfüllen, verbindlich. Und nur darüber hat dann auch das Hauptzollamt eine Grundlage, um Kontrollen durchzuführen.

Mindereinnahmen bringen finanzielle Entlastung

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Es seien vier Einmaleffekte, die zu dieser günstigen Finanzsituation geführt hätten, meinte der Bürgermeister. Die schlechten Steuereinnahmen bringen es mit sich, dass die Stadt Borgholzhausen in diesem Jahr Schlüsselzuweisungen und damit Zuschüsse in Höhe von 600 000 Euro vom Land Nordrhein-Westfalen erhält. Weil auch der Kreis Gütersloh Schlüsselzuweisungen bekommt, muss Borgholzhausen 350000 Euro weniger an Schulumlage an den Kreis bezahlen. Bis hierher summiert sich der finanzielle Vorteil für die Lebkuchenstadt auf 950 000 Euro. Noch einmal 1,45 Millionen Euro kommen dazu, weil Borgholzhausen weniger Kreisumlage zahlen muss. Waren es im vergangenen Jahr noch sieben Millionen, muss die Stadt im laufenden Jahr nur 5,55 Millionen Euro nach Gütersloh überweisen. „Das macht sich in unserem Haushalt natürlich sehr stark bemerkbar”, erklärte Klemens Keller. Der letzte Einmaleffekt hängt auch mit der schlechten Einnahmesituation im zurückliegenden Jahr zusammen. Borgholzhausen muss weniger Geld in den sogenannten »Stärkungspakt Stadtfinanzen« des Landes NRW einzahlen. „Steuereinnahmestarke Kommunen sollen dabei Geld zahlen, damit einnahmeschwache Kommunen ihre Finanzen sanieren können”, beschrieb der Bürgermeister das Konzept dieser Solidaritätsumlage. Zwischen 300 000 und 600 000 werden jetzt fällig, maximal 900 000 Euro hätten es werden können. 2015 und 2016 gibt es Defizite im Millionenbereich „Das wird in 2015 und 2016 leider so nicht weitergehen”, betonte Klemens Keller. Es sei bereits absehbar, dass es keine Schlüsselzuweisungen vom Land NRW geben werde und damit stehe fest, dass sich die günstigen Einmaleffekte nicht wiederholten. „Wir werden Defizite im Millionenbereich haben und das wird zu einem Verzehr von Eigenkapital führen”, kündigte der Verwaltungschef an. Bei den Beratungen zum Haushalt liege die Stadt Borgholzhausen gut im Plan, sagte Keller. Die CDU-Fraktion hatte ihre Haushaltsklausur bereits, FDP und SPD folgen noch. Von den Grünen und der BU sind uns bis jetzt keine Termine bekannt”, so der Bürgermeister. In den beiden letzten Januarwochen beschäftigen sich die Fachausschüsse mit dem Haushalt und am 6. Februar soll der Rat darüber entscheiden.

Zukunft braucht Erinnerung

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Schon zum zweiten Mal wollen sich Haller Schüler und ihre Lehrer nach einem sternförmigen Marsch am Kluckplatz treffen und anhand von konkreten Lebensgeschichten und Leiderfahrungen von Opfern des Nationalsozialismus das Erinnern an schlimme Zeiten wachhalten oder neu in Erinnerung rufen. „Die Idee ist entstanden, um Schülern den konkreten Bezug zur Lokalgeschichten zwischen 1933 und 1945 klarzumachen”, beschreiben Britta Jünemann vom KGH, Birte Lampe von der Realschule sowie Eva-Maria Eggert von der Peter-Korschak-Hauptschule die pädagogischen Beweggründe für diese Erinnerungsfeier. Katja Kosubek vom Virtuellen Museum »Haller ZeitRäume« spricht von umfangreichen Forschungen in der lokalen Historie in den letzten zwölf Monaten. Neben dem schon dokumentierten Schicksal von Wilhelm Brockmann aus Künsebeck gibt es neue Erkenntnisse zum Schicksal der Familie Stern. „Noch 1934 wurde das 120-jährige Firmenjubiläum groß gefeiert. Gerade zwei Jahre später mussten die Sterns die Firma verkaufen und Halle verlassen. Philipp Stern wanderte mit seinen beiden Söhnen Robert und Herbert in die Nähe von New York nach Amerika aus.” Ein Schicksal, an das am 27. Januar erinnert werden wird. Oder die unglaubliche Geschichte, die Eva-Maria Eggert und Birte Lampe zu berichten wissen: Nachforschungen über das Schicksal von Peter Korschak haben zu einem Kontakt in eine ukrainische Stadt geführt. Dort fand man die Spur der Mutter, Sofia Korschak. Über einen Briefkontakt zu einer dortigen Schule haben sich mittlerweile intensive Verbindungen ergeben, von denen noch niemand weiß, was daraus werden könnte. „Mich hat es sehr beschämt, dass die Schüler uns neben Briefen auch kleine Geschenke geschickt haben”, ist Birte Lampe tief beeindruckt. Birte Jünemann konstatiert ein großes Interesse der heutigen Schüler an der Thematik. „Am KGH wollen wir einen Projektkurs über NS-Geschichte für Oberstufenschüler beginnen. Dabei wird es um die Geschichte des jüdischen Friedhofes und einzelne Kinderschicksale gehen. Dazu existiert das Projekt mit der Erinnerungsstätte im ehemaligen KZ Auschwitz weiter. Viele Schüler erlebten die praktische Erinnerungskultur als etwas Positives. „Die Feier bekommt geradezu eine Art Ventilfunktion für die schweren Wahrheiten aus dem Unterricht”, sind sich alle Pädagoginnen einig. Die Jugend heute sei nicht unpolitisch und für viele sei das Zeichensetzen gegen rechte Gesinnung ein wichtiges Argument. Es soll ein Zeichen für Toleranz und Minderheitenschutz gesetzt werden - am 27. Januar ab 11 Uhr auf dem Kluckplatz.

Angriff mit 20 Pferdestärken

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Seit 2011 startet der Schüler des CJD-Gymnasiums Versmold in den Kartmeisterschaften des österreichischen Motorenherstellers Rotax. In seinem Debütjahr sicherte sich Henkefend auf Anhieb die deutsche Meisterschaft in der Micro-Max-Klasse. 2012 ließ der Schützling des Diegowie-Teams aus Rheda-Wiedenbrück alle Fahrer in der nächsthöheren Mini-Max-Klasse hinter sich und setzte sich erneut die deutsche Krone auf. Es folgte die Wahl zum männlichen Nachwuchstalent des Jahres bei der Altkreis-Sportlerwahl. An diese Erfolge konnte Henkefend 2013 nicht anknüpfen. Erstmals startete er in der Rotax-Max-Junior-Klasse - hier hatte der Pilot einen Boliden mit 20,4 Pferdestärken unter sich. Seine Gegner waren bis zu drei Jahre älter als er. Die beste Platzierung war ein sechster Platz beim Rennen in Wittgenborn. Nicht das, was sich der ambitionierte Fahrer vor der Saison ausgemalt hatte. „Wir haben lange nach den Gründen für die ernüchternden Ergebnisse gesucht”, erzählt Vater Stefan Henkefend. Am Ende sind sich beide darüber einig, dass das Material nicht harmoniert habe. „Das Zusammenspiel der Reifen und des Chassis funktionierte nicht”, sagt Stefan Henkefend. Einen großen Spielraum bei der Zusammenstellung der Karts gebe es allerdings auch nicht, wie er weiter ausführt: „Bei der deutschen Meisterschaft müssen verplombte Motoren und Einheitsreifen verwendet werden.” Das garantiere den Fahrern einen Wettkampf auf Augenhöhe. Im Rennen spielen dann die fahrerischen Fähigkeiten des Piloten die größte Rolle. „Es ist nicht leicht zu überholen, wenn du einen Fahrer vor dir hast, der genauso schnell ist wie du”, weiß Louis Henkefend. Der 13-Jährige ist mit ganzem Herzen Motorsportler. „Wenn wir eine Kartbahn hinter dem Haus hätten, würde der Junge vermutlich die ganze Woche fahren”, sagt Mutter Nicole Henkefend lachend. Trotz aller Begeisterung für das Hobby sind seine Leistungen in der Schule zufriedenstellend. Stefan Henkefend führt das auch auf den Sport zurück. „Die Akribie, die Louis in das Kartfahren investiert, überträgt sich mittlerweile auch auf sein Privatleben”, hat sein Vater beobachtet. In Henkefends Keller stapeln sich die Pokale ihres schnellen Sprösslings - bedeuten tun sie Louis nicht viel. Nach einem starken Rennen die Sekunden auf dem Siegerpodest zu genießen oder vom deutschen Top-Rennfahrer Timo Scheider gelobt zu werden, ist für ihn wichtiger. In der Winterpause hat der Schüler das Chassis gewechselt und überzeugte bei den ersten Tests. Am 19. Januar duelliert sich Henkefend beim Winterpokal in Kerpen mit einem erlesenen Teilnehmerfeld. Dann wird sich zeigen, wie gut Louis und sein Kart wirklich sind. „Ich bin reifer geworden und habe gelernt, mit Niederlagen umzugehen”, sagt der Youngster. Wenn am 10. April in Kerpen die Motoren zum Saisonstart aufheulen, wird sich Louis nichts sehnlicher wünschen, als auf die Siegerpodeste der Republik zurückzukehren.

Wintergrillseminar bei Bartling

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Versmold (HK).
Winterzeit ist doch keine Grillzeit, oder? Vom Gegenteil möchte Grillmeister Hans-Dieter Riemen die Teilnehmer beim Winter-Grillseminar zum Thema »Deftig Wild« am Mittwoch, 29. Januar, bei Bartling Landtechnik in Versmold überzeugen. Der deutsche Meister von 2008 bietet regelmäßig Grillseminare an und hat auch schon zweimal für Begeisterung bei Versmolder Hobbygrillern gesorgt. Im vergangenen Jahr leitete Riemen Seminare zu den Themen US-BBQ und Oktoberfest. Die überaus positive Resonanz hat Geschäftsführer Gordon Bartling dazu bewegt, weitere Seminartermine zu verschiedenen Themen anzubieten. Und einer davon findet jetzt im kalten Januar statt. „Noch haben wir Plätze frei”, sagt Bartling, der den Teilnehmern viele Tricks und Tipps rund um das perfekte Grillen vom Grillprofi verspricht. Im Preis inklusive sind zudem ein Mehr-Gänge-Menü, das vorher von den Teilnehmern unter Anleitung selbst zubereitet wird, und selbstverständlich auch die Getränke. Beginn ist um 17 Uhr. Anmeldungen nimmt Weber-Grill-Verkaufsberater Frank Oberschelp bei Bartling Landtechnik bis zum 22. Januar unter ` (0 54 23) 94 07 22 entgegen.

Derbysieg setzt Kräfte frei

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Anspruch & Wirklichkeit Nach der wunschgemäßen Versetzung in die Staffel 1 hatte der SCP im Sommer einen einstelligen Tabellenplatz angepeilt. Nicht eingeplant war zu der Zeit, dass in Pawel Matejewski, Nico Wolter und Okay Parlar eine komplette Achse langfristig ausfiel. „Wir hatten sehr viel Verletzungspech”, relativiert Julian Dellbrügge den zwölften Rang, stellt aber auch fest: „In den letzten Spielen vor der Winterpause haben wir ordentlich gespielt.” Höhen & Tiefen Der 2:1-Derbysieg über Steinhagen war ein versöhnlicher Abschluss einer durchwachsenen Hinserie. „Das Spiel hat Kräfte freigesetzt. Von der Nummer eins bis zu den Einwechselspielern haben wir kämpferisch voll dagegengehalten”, sagt Dellbrügge. Auch gegen Spitzenreiter SC Herford zeigte der Außenseiter eine Klasseleistung, kassierte aber in der Nachspielzeit noch den 1:1- Ausgleich. „Das war eine gefühlte Niederlage”, erinnert sich der 27-Jährige. Bitter war auch die 1:5-Heimpleite gegen den Hövelhofer SV. Stärken & Schwächen Vorne hui, hinten pfui: In Goalgetter Matthias Gök, den Flügelflitzern Kevin Ikeakhe und Thomas Göktas sowie Regisseur Altan Arslan verfügt der SCP über ein Offensivquartett der Extraklasse. „Im Umschaltspiel nach vorne sind wir stark”, weiß Julian Dellbrügge. Verbesserungsfähig ist dagegen die Zahl der Gegentore - besonders in den Schlussminuten. „Durch die vielen Ausfälle mussten wir die Viererkette ständig umstellen”, analysiert der Kapitän. Und: Auf fremden Plätzen blieb der SCP in acht Anläufen ohne Sieg. Kommen & Gehen Rund um die »Wöste« ist im Winter einiges in Bewegung: Nachdem sich der Klub von Jacob Dag aus disziplinarischen Gründen bereits im Laufe der Hinrunde getrennt hatte, verlassen nun auch Lukas Jäschke und Sören Singendonk den SCP. Letzterer gehörte zum Stammpersonal, kann nach einem Jobwechsel aber den Fahr- und Trainingsaufwand nicht mehr leisten. Verpflichtet hat der SCP wie berichtet Mittelfeldmann Nico Flottmann vom B-Ligisten SG Oesterweg, der in der Vorbereitung ebenso seine Chance suchen wird wie die beiden Spanier Modeste Francisco Bautista Rodriguez und Yonay Torres Diaz von Tur Abdin Gütersloh. Weil die Langzeitverletzten Parlar, Matejewski und Adalbert Wietki vor einer Rückkehr in den Kader stehen, sieht Dellbrügge sein Team für das neue Jahr insgesamt gut aufgestellt. „Der Konkurrenzkampf wird deutlich belebt. Das kann uns nur guttun”, sagt er. Chancen & Ziele „Wenn wir einen guten Start erwischen, sollte Platz acht bis zehn für uns drin sein”, glaubt Julian Dellbrügge. Gemessen an der individuellen Klasse seiner Spieler darf der Peckeloher Kader in der Tat zu den stärksten der Liga gerechnet werden. Bleiben endlich einmal alle Leistungsträger von Verletzungen verschont und gelingt es Trainer Arno Hornberg, in seiner letzten Halbserie beim Verein (danach übernimmt wie berichtet Markus Kleine-Tebbe) die richtige Mischung zu finden, sollte sich der SCP schnell aus der Abstiegszone verabschieden und auch das eine oder andere Spitzenteam noch ärgern können.

Ägypterinnen geben nicht auf

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Seit dem Sturz von Husni Mubarak geht es zumindest den Frauen in Ägypten nicht besser. Der erste gewählte Präsident Mohammed Mursi, der sich nur ein Jahr im Amt befand, wurde nach massiven Protesten aus der Bevölkerung vom Militär abgesetzt. „Er hat vor allem die Rechte der Frauen noch weiter eingeschränkt”, erzählte Renate Schroeder. Beispielsweise sei der Absatz zur Gleichstellung der Frau aus der Verfassung gestrichen worden. „Und er hat das Heiratsalter von 18 auf zwölf Jahre herabgesetzt.” Während ihres Besuches in Ägypten bei verschiedenen Frauenrechtsorganisationen erfuhr die Reisegruppe aus dem Kirchenkreis, dass jeden Tag massive sexuelle Übergriffe auf Frauen stattfinden. „Wenn sie sich in der Öffentlichkeit zeigen, sind sie auch für jeden zu haben”, erklärte Schroeder. Nahezu jede Frau habe sexuelle Gewalt bereits erlebt. Fassungslos habe sie gemacht, dass rund 90 Prozent der Frauen beschnitten seien. In der Regel geschieht dies im Kindesalter, meist ohne jede Narkose und unter unhygienischen Bedingungen. Diese Genitalverstümmlungen finden bei Muslimen und Christen gleichermaßen statt. Während ihres Aufenthaltes in Ägypten besuchte die Gruppe unter anderem ein Mädchenheim, in dem Eltern ihre weiblichen Säuglinge abgeben. „Es gibt zwei Millionen von ihren Eltern verstoßene Straßenkinder allein in Kairo”, so Schroeder weiter. Ebenso gibt es viele Straßensenioren. Alte Menschen, die an Alzheimer und Demenz leiden, werden ebenso verjagt. Für sie wurden Straßen-Seniorenheime eingerichtet. Es gibt viele Professorinnen und Ingenieurinnen Die Gruppe aus Deutschland hat sich zudem mit verschiedenen Frauenprojekten vertraut gemacht, die von nicht Regierungs-Organisationen ins Leben gerufen wurden. Sie bilden beispielsweise Frauen aus, um ihnen eine berufliche Zukunft zu ermöglichen. „Es gibt eine Menge Professorinnen und Ingenieurinnen in Ägypten”, erzählte Renate Schroeder, „mehr als hier.” Das zeuge von der Willenskraft und dem Ehrgeiz der ägyptischen Frauen. Beeindruckend habe sie gefunden, dass die Frauen in Ägypten trotz aller Repressalien weiterkämpfen. „Sie geben nicht auf und hoffen auf Freiheit und Frieden für ihre Kinder”, sagte sie. Nicht umsonst heißt das Motto des Weltgebetstages am ersten Freitag im März »Wasserströme in der Wüste«. Alle Menschen in Ägypten sollen erleben, dass sich Frieden und Gerechtigkeit in Ägypten Bahnen brechen - wie Wasserströme in der Wüste. Bei dem Treffen zur Vorbereitung auf den Weltgebetstag sahen die Frauen im Gemeindehaus nach dem Reisebericht von Renate Schroeder den Film »Kairo 678« des ägyptischen Regisseurs Mohamed Diab. Er erzählt von drei ägyptischen Frauen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, die sich nicht länger mit männlichen Übergriffen abfinden wollen. Alle drei wehren sich auf ihre Weise: Fayza, indem sie den Männern im Bus mit einem Messer ins Genital sticht, Seba, indem sie Selbstverteidigungskurse für Frauen gibt, und Nelly, die die erste Klage wegen sexueller Belästigung in Ägypten anstrebt. Die Frauen sahen sich schließlich auch die druckfrische Weltgebetstagsordnung an, die von ägyptischen Frauen erarbeitet wurde. Einige malten das Titelbild von der ägyptischen Künstlerin Souad Abdelrasoul nach, das die Wasserströme in der Wüste aus der Vogelperspektive zeigt. Der Strom mündet in seinem Delta in einer bunten Blume. „Ägypten, das war für mich schon immer eine große Lotusblume, die sich von Süden bis Norden erstreckt, von allen Seiten in gelbes Gold eingefasst”, sagt die Künstlerin über ihr Werk.

Ein Auftakt mit Blumen und Begeisterung

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Landrat Sven-Georg Adenauer, der aus dem Rheinischen stammt und heute zugleich sehr stolz auf den Kreis Gütersloh ist, nahm seinen Job ernst und trat verbal aufs Gaspedal: „Versmold war und ist kein SPD-Land. Hier gab es immer eine bürgerliche Mehrheit und wir werden alles versuchen, die Verhältnisse wieder zurechtzurücken.” Dabei verhehlte Adenauer jedoch nicht, dass es die CDU gegen einen Amtsinhaber Thorsten Klute seiner Ansicht nach deutlich schwerer gehabt hätte. „Jetzt besteht die tolle Chance, die Ratsmehrheit zurückzuerobern und den Bürgermeister zu stellen.” Dabei skizzierte der Landrat auch die Richtlinien der CDU-Politik: „Wir müssen bei unserem Handeln immer die Wirtschaft im Blick behalten.” Adenauer verwies etwa auf den Lückenschluss der A 33: „2019 soll die Autobahn durchgängig befahrbar sein. Wir alle werden es noch erleben.” Mit Adenauer’schem Rückenwind startete Michael Meyer-Hermann also in seine Bewerbungsrede - die Anwesenheit seiner Eltern und der Verlobten Saskia gab ihm weitere Sicherheit: „Versmold ist und bleibt meine Heimat”, betonte der 30-Jährige, der derzeit noch als Büroleiter für den CDU-Bundestagsabgeordneten Steffen Kampeter arbeitet und unter anderem dessen Wahlkreis Minden-Lübbecke betreut. „Ich weiß, wie Verwaltung funktioniert, was sie kann - und was sie manchmal auch nicht kann”, warb Meyer-Hermann für sich. Und verwies zudem auf die politische Tradition der Familie: Sein Großvater Franz-Heinrich Meyer-Hermann war von 1964 bis zur Gebietsreform 1973 Bürgermeister in Bockhorst und dann bis 1984 in
Versmold.
Eine Herkunft, die zu politischer Offensive nahezu verpflichtet, also wählte Meyer-Hermann deutliche Worte. Zentrale Themen seien in Versmold zuletzt „vernachlässigt” worden. „Wir müssen bei der Innenstadt- und Wirtschaftsförderung mehr tun und brauchen dafür auch einen Verantwortlichen im Rathaus.” Die Abwanderung von Unternehmen und der nur stockende Fortschritt im Interkommunalen Gewerbegebiet mit Borgholzhausen seien mahnende Signale für Handlungsbedarf. „Im Ravenna-Park in Halle oder dem benachbarten Niedersachsen entwickeln sich die Dinge schneller.” Auch mit Blick auf den städtischen Haushalt betätigte sich Meyer-Hermann als Mahner. In den vergangenen fünf Jahren seien die Schulden von drei auf 13 Millionen Euro gestiegen, „wir brauchen einen Masterplan für Finanzen”. Der CDU-Bürgermeister will Kosten sparen und dennoch Entwicklungspotenzial für die Stadt ermöglichen - in den Ortsteilen sowie mit einem Konzept für die Innenstadt. Und das solle mehr als bisher im Dialog mit der eigenen Verwaltung geschehen. „Bisher gab es nur den Weg des Bürgermeisters, ich möchte auch das kreative Potenzial im Rathaus nutzen”, so Meyer-Hermann. Es spreche nicht für guten Politikstil der Führung, wenn die komplette Verwaltungsspitze wie im Baulandstreit vor knapp einem Jahr (das HK berichtete) geschlossen eine Sitzung verlasse - „und zwar vom Bürgermeister geduldet”. Dass die Partei hinter ihm steht, demonstrierten die 62 Wahlberechtigten im Hotel Froböse: Einstimmig kürten sie Meyer-Hermann zum Kandidaten. Und auch die Nominierung der Aspiranten für die 17 Wahlkreise sowie ihrer Ersatzleute und die Verabschiedung der Reserveliste absolvierten die Christdemokraten nahezu einmütig - es war eben ein Abend der Aufbruchsstimmung. Die CDU-Direktkandidaten Wahlbezirk 1: Jörn Hainer (47, Rechtsanwalt und Notar), 2. Jens Pohlmann (43, nationaler Vertriebsleiter Reinert), 3. Torsten Gronau (43, selbstständiger Handwerksmeister), 4. Toralf Tesch (47, Bauunternehmer), 5. Volker Herzberg (46, angestellt bei Salz Witte), 6. Ulrich Wesolowski (53, Diplom-Betriebswirt), 7. Jens Hauptvogel (47, Schornsteinfegermeister), 8. Wolfgang Redecker (63, angestellter Elektromeister), 9. Christian Strangmann (31, Agrarwirt), 10. Jürgen Diesner (60, Fachkaufmann für Marketing), 11. Sebastian Kisker (21, kaufmännischer Auszubildender), 12. Heike Kraak (49, Kauffrau), 13. Rüdiger Sandkühler (53, Kfz-Sachverständiger), 14. Olaf Schabbehardt (44, Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik), 15. Andreas Holtkamp (47, Mitarbeiter beim Kreis Gütersloh), 16. Marianne Kampwerth (61, Hauswirtschaftsmeisterin), 17. Kirsten Wehmöller (47, Speditionskauffrau). Die Ersatzkandidaten 1. Heinz Twelkemeier, 2. Daniela Ideke, 3. Oliver von Ameln, 4. Ulrike Müller, 5. Maximilian Stockmeyer, 6. Stefan Hagemeier, 7. Daniel Hagemeier, 8. Sandra Minnecker, 9. Hendrik Ruwisch, 10. Sandra Ideke, 11. Tatjana Tollning, 12. Renate Rodefeld, 13. Andreas Rolf, 14. Torsten Ludewig-Meyer-Sickendiek, 15. Anke Kleinebecker, 16. Andre Kampwerth, 17. Heidrun Kloppe. Bewerber für den Kreistag Bezirk 120: Jürgen Diesner (Ersatzkandidatin: Daniela Ideke), 121: Marianne Kampwerth (Astrid Ostkämper).

»Futter - streng verdaulich«

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¥ Werther (aha/HK). Philipp Weber weiß Bescheid. In unserer globalisierten Welt, sagt der Kabarettist, seien Entscheidungen vor dem Supermarktregal oft folgenschwerer als in der Wahlkabine. Wenn man sich da für eine Öko-Gurke entscheidet, die 7000 Flugkilometer von China nach Deutschland auf dem Buckel hat, sei es klimatechnisch auch egal, wenn man zum Naturkostladen um die Ecke in seinem Porsche Cayenne fährt. Schließlich schlucke der ja Bio-Diesel. - Lange vor Renate Künast hat Philipp Weber die politische Dimension von Essen erkannt. In seinem neuesten Programm mit dem Titel »Futter - streng verdaulich« unternimmt er, wie er selber sagt, eine satirische Magenspiegelung der Gesellschaft. Und zwar am Donnerstag, 20. Februar, um 19 Uhr in der Aula der Gesamtschule. Schon mehrfach haben der Männergesangverein Liedertafel und der Heimat- und Kulturverein Werther gemeinsame Veranstaltungen organisiert. Ein Kabarettabend wie dieser dürfte allerdings eine Premiere in der langen Reihe von Kooperationen sein. „Ein Highlight unseres Jahresprogramms”, freut sich Friedrich Richter vom Vorstand des Heimat- und Kulturvereins, dass es gelungen ist, den Hochkaräter Philipp Weber in die Böckstiegelstadt zu holen. Kaum ein Kleinkunstpreis, den der Kabarettist, Jahrgang 1974, nicht gewonnen hat. 2008 den Deutschen Kabarettpreis, ein Jahr später den Bayerischen Kabarettpreis und 2010 schließlich den Deutschen Kleinkunstpreis. In Amorbach im bayerischen Odenwald aufgewachsen, verbrachte Philipp Weber seine früheste Jugend nach eigener Aussage „in Harmonie, Geborgenheit - und unerträglicher Langeweile”. Er flüchtete sich in die Schriftstellerei und Jahre später, nach erfolgreichem Studium der Biologie und Chemie, ins Kabarett. Seit 2004 tourt er nun hauptberuflich durch Deutschland, dürfte vielen Wertheranern auch aus dem Fernsehen bekannt sein. Im »Scheibenwischer«, im »Satiregipfel« und den »Mitternachts-spitzen« war und ist er ein gern gesehener Gast. Nach Werther bringt er sein Programm »Futter - streng verdaulich« mit. In ihm durchleuchtet Weber auf bissige Weise die Essgewohnheiten der Deutschen. Dabei greift er auf sein Wissen als Naturwissenschaftler zurück und verspricht: „Nach diesem Abend werden Sie sich besser, gesünder und vor allem viel entspannter ernähren. Wenn”, fügt er hinzu, „Sie überhaupt noch Appetit haben und sich nicht vor Lachen den Bauch halten ...” ¦ Der Vorverkauf für den Kabarettabend mit Philipp Weber beginnt am Samstag, 18. Januar. Karten gibts zum Preis von zehn Euro (Schüler und Studenten zahlen acht Euro) bei Schreibwaren Ellerbrock und in der Buchhandlung Lesezeichen.

Steinhagen klagt gegen Haller Gesamtschule

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Wer an diesem Abend einfache Antworten auf die Frage nach einen Klageerfolg erwartet hatte, wurde enttäuscht. Susanne Tyczewski wählte ihre Worte mit Bedacht, formulierte vorsichtig und ließ sich selbst zu dieser Aussage hinreißen: „Eine Garantie auf den Erfolg einer Klage gibt es nicht.” Dennoch hat sich die Mehrheit im Steinhagener Gemeindeparlament für den Klageweg entschlossen, und viele dürften bezüglich ihres Abstimmungsverhaltens dasselbe gedacht haben wie UWG-Fraktionsvorsitzende Karin Hoppmann: „Diese Chance dürfen wir nicht vergeuden.” Wie mehrfach berichtet befürchtet Steinhagen, dass mit Gründung einer Gesamtschule in Halle Schüler in die Nachbarstadt abwandern und damit die eigene Realschule und das Gymnasium geschwächt werden. Steinhagen bemängelt eine fehlende Rücksichtnahme der Stadt Halle auf den eigenen Schulstandort. Genau da sieht Rechtsanwältin Susanne Tyczewski Angriffsflächen für eine Klage vor dem Verwaltungsgericht Minden. Im Ausgangsgutachten der Stadt Halle seien die Auswirkungen einer Gesamtschule auf die Schulen in den Nachbarorten unzureichend berücksichtigt worden. Prognosen über Schülerzahlen aus Steinhagen fehlen. Es müsse daher geprüft werden, ob der Schulträger, also die Stadt Halle, das Verfahren zur Errichtung einer Gesamtschule korrekt durchgeführt habe. Die gesamte Planung sei überhastet gewesen und mit heißer Nadel gestrickt. „Ein ernsthaftes Bemühen der Stadt Halle um gemeinsame Lösungen mit den Nachbarkommunen kann ich nicht erkennen”, urteilte Susanne Tyczewski. Ob Steinhagener Schulen in ihrem Bestand gefährdet sind, stehe übrigens nicht im Zentrum der Betrachtung. Ein Attraktivitätsverlust von Realschule und Gymnasium durch Schülerschwund sei ausschlaggebend beim Klageverfahren. Grünensprecher Detlef Gohr hielt die Ausführungen der Anwältin für „zu mager”. Und Heiko Hartleif (SPD) gab zu bedenken, dass die Bezirksregierung Detmold die Haller Gesamtschule doch wohl nach ordentlicher Prüfung des Verfahrens genehmigt habe. SPD-Fraktionsvorsitzende Sabine Godejohann fügte hinzu: „Die Bezirksregierung hält die Planung nicht für rücksichtslos.” Grüne und ein Großteil der SPD stimmten schließlich gegen die Klage. „Den Schulstandort Steinhagen schützen wir am besten, indem wir selber gute Schulen haben, die wir gut ausstatten. Ich möchte keine Schule beklagen, wenn die Eltern sie wollen”, begründete Sabine Godejohann ihr Abstimmungsverhalten. Die SPD-Mitglieder Karl-Heinz Lohrer, Henrike Hollweg-Lohrer und Bürgermeister Klaus Besser votierten indes für den Klageweg und sicherten damit zusammen mit CDU, UWG, FDP und BA/STU die Mehrheit für eine Klage. „Wir erkennen keine Rücksichtnahme auf
Steinhagen.
Selbst die Stadt Halle geht davon aus, dass die Gesamtschule von Einpendlern aus Steinhagen genutzt wird. Das wird unsere Schulen schwächen”, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Herbert Mikoteit und schob an die Adresse von Sabine Godejohann hinterher: „Auch für uns zählt der Elternwille. Aber für uns zählt der Elternwille der Steinhagener etwas mehr als der Elternwille der Haller.” Ähnlich argumentierte FDP-Fraktionschefin Silke Wehmeier: „Für uns zählt in erster Linie das Interesse Steinhagens. Wir haben in den vergangenen Jahren viel Geld in unsere Schulen investiert, jetzt dürfen sie nicht gefährdet werden.” ¦ Lokales Halle

Kreistags-Mehrheit für Klage

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Ehe die Kreistagsmitglieder in teilweise sehr emotionalen Ausführungen noch einmal ihre Positionen darlegten, erläuterte die von der Kreisverwaltung engagierte Juristin Susanne Tyczewski mittels einer Powerpoint-Präsentation die rechtlichen Rahmenbedingungen einer Klage. Tenor: Eine Erfolgsgarantie wollte die ehemalige Richterin des Oberverwaltungsgerichtes Hamm nicht geben. Dennoch sieht sie durchaus Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Klage. Der Grund: Ein Genehmigungsverfahren für eine neue Schule setze derart hohe formelle Anforderungen, so dass immer die Möglichkeit bestehe, Verstöße zu finden. Beispielhaft nannte sie als möglichen Ansatzpunkt die Gefährdung von Schulen in den Nachbarkommunen. Denn nach jüngster Rechtssprechung gehe es nicht nur um die tatsächliche Bestandsgefährdung, sondern auch um den Rückgang von Schülerzahlen und damit einhergehend den Verlust von Attraktivität. Kritisch beurteilte sie auch die Tatsache, dass im Schuljahr 2017/18 die geforderte Mindest-anmeldezahl von hundert Schülern an der Gesamtschule unterschritten werden würde. Das prognostiziert zumindest der Schulentwicklungsplan von Dr. Ernst Rösner. Landrat Sven-Georg Adenauer verwahrte sich derweil gegen den Vorwurf der SPD, ein Gesamtschulgegner zu sein. Vielmehr verwies er auf die Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule in
Werther und Borgholzhausen, die er ja gerade schützen wolle. Kreis-Schulausschussvorsitzende Renate Bölling (SPD)
kritisierte, dass der Kreis es mit der Klage weiterhin billigend in Kauf nehme, dass Kinder, die im Nordkreis eine Gesamtschule besuchen wollten, abgelehnt würden. Arnold Weßling (CDU) entgegnete indes: „Wir wollen das Gesamtschulangebot so breit wie möglich ausbauen. Aus diesem Grund haben wir den Vorschlag einer Gesamtschullösung mit einem dritten Standort in
Halle unterbreitet.” Polemisch wurde es, als Michael Zurheide (FDP)
Halles Bürgermeisterin Anne Roden-brock-Wesselmann angriff und ihr „beschämende Methoden wie im Mittelalter” vorwarf und wörtlich sagte: „Sie haben sich benommen wie ein wild gewordener Elefant im Porzellanladen.” Helga Lange (Grüne) erklärte dagegen sachlich, warum sie eine Klage ablehnt: „Die Bezirksregierung hat nach intensiver Prüfung festgestellt, dass es den Elternwillen gibt und dass keine Gefährdung besteht.” ¦ Lokalseite Steinhagen

Wohltat für Körper und Seele

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Ulla Pleitner ist psychologische Beraterin und Entspannungstrainerin. Die 53-Jährige hat verschiedene Entspannungstechniken im Angebot, die sie individuell anwendet. Die Versmolderin zeigt ab 13 Uhr die Technik der Progressiven Muskelentspannung und um 15 Uhr die Grundstufe des Autogenen Trainings. Britta Scharmann ist eine auf Psychotherapie spezifizierte Heilpraktikerin und ausgebildete Diplompädagogin. Die 43-Jährige unterstützt seit 15 Jahren Familien, die Probleme im Alltag haben, etwa bei der Kindererziehung, bei Schulängsten oder Mobbing. Bianca Köhne ist gelernte Krankenschwester und Heilpraktikerin mit dem Schwerpunkt Energiearbeit, die sie am Aktionstag ab 14 Uhr den Besuchern vorstellt. Eine Stunde später weiht die 51-Jährige in die Anwendung und Wirkung von Heilsteinen ein. Das Expertentrio ergänzt sich mit seinen Angeboten offenkundig ideal. Die drei Frauen sehen ihre Praxis als eine Art Begegnungsstätte für Menschen, die auf der Suche zu sich selbst sind, um ein erfülltes und glückliches Leben zu führen. Weitere Informationen sind im Internet erhältlich: www.praxis-lebensbogen.de.
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