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Auf zur Ranzenparty
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Busfahrt mit Hindernissen
Schon morgens früh waren nicht alle Busse pünktlich am Schulzentrum Laukshof. Viele Kinder kamen zu spät zum Unterricht. „Das Wetter war auch nicht förderlich”, sagte Peter Ritter, der stellvertretende Betriebsleiter der BVO, entschuldigend. Am ersten Schultag laufe vieles immer etwas langsamer ab. Die Busfahrer müssten sich an die Strecken gewöhnen, die Schulkinder aber vielleicht auch an andere Busse und Abfahrtzeiten.
„Alle Mitarbeiter sind geschult”, sagt Peter Ritter, „doch die theoretische Einweisung ist oft etwas anderes als die praktische Durchführung.” In Quelle war morgens der Bus zu klein. Nicht alle Schüler passten hi-nein, so dass der Fahrer einige stehen ließ. „Früher fuhr dort ein langer Ziehharmonikabus, jetzt nur noch ein einfacher”, sagte ein Schüler.
Die BVO hat zu Jahresbeginn die Buslinien im Norden des Kreises Gütersloh übernommen (das HK berichtete). Bis vor sechs Jahren war die BVO aber schon einmal Anbieter gewesen. „Also ganz neu ist das für die hier auch nicht”, sagte gestern Nachmittag Martin Zurwehme, Konrektor am Steinhagener Gymnasium. „Dass Busse verspätet kommen, weil morgens im Berufsverkehr viel los ist auf den Straßen, das hätte man wissen können”, so Zurwehme. „Wenn es schneit oder glatt ist wirds noch schlimmer”, befürchtet Petra Stockhecke von der Schulpflegschaft am Gymnasium.
Ganz ohne Pannen lief gestern auch der Rückweg nicht ab. Der Bus der Linie 88 nach Bielefeld (geplante Abfahrt 13.10 Uhr) war am Kreisverkehr auf der Queller Straße direkt nach Bielefeld gefahren und nicht zum Laukshof abgebogen. Gut 20 Schüler warteten vergeblich. Sie wurden in einem Sonderbus von der BVO heimgefahren, der praktischerweise in Bereitschaft geparkt war. Beim Schlussgong um 13.10 Uhr stand gar kein Bus vor der Tür. Bis 13.48 Uhr kommen wenige Busse pünktlich, einige zu spät.
Peter Ritter war gestern zu den Stoßzeiten persönlich vor Ort, um sich von der Umsetzung des neuen Fahrplanes zu überzeugen. Die Betriebsleitung der BVO nimmt den Schülerverkehr wohl ernst, nachdem Schule, Bürgermeister und Eltern nach Bekanntwerden des neuen Fahrplanes Beschwerdebriefe geschrieben hatten. Ritter will noch bis Freitag den Schüler- und Busverkehr beobachten, um die Abfahrtszeiten eventuell anzupassen.
Überhaupt gab Peter Ritter den Mädchen und Jungen gestern Unterstützung, welcher Bus wann wohin fährt. Denn beim Blick auf den Fahrplan neben dem farbbeschmierten Wartehäuschen wurde schon so mancher Schüler sauer, dass Busse nicht mehr so häufig am Schulzentrum abfahren und sie stattdessen zum ZOB neben dem Rathaus laufen müssten.
Am Gymnasium startet die Schülervertretung heute eine Umfrage zum Busfahrplan.
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„Diskussion über mögliche Klage verunsichert”
„Ich freue mich, dass eine so erfahrene und engagierte Kraft die Haller Gesamtschule aufbauen will”, kommentiert Halles Bürgermeisterin Anne Roden-brock-Wesselmann die Wahl. Die offiziellen Anmeldetermine für die neue Gesamtschule Halle sind Freitag, 7. Februar, von 11 bis 20 Uhr sowie am Samstag, 8. Februar, und Sonntag, 9. Februar, jeweils zwischen 10 und 18 Uhr. „Somit wissen wir bereits am Abend des 9. Februars, ob die erforderliche Zahl von 100 Anmeldungen von Schülerinnen und Schülern aus dem Stadtgebiet Halle erreicht worden ist”, ergänzt die Bürgermeisterin. „Wenn wider Erwarten die erforderlichen Anmeldungen nicht zusammenkommen, wird das Original-Anmeldeformular am nächsten Tag zurückgegeben, damit die Eltern ihr Kind noch rechtzeitig an einer anderen Schule ihrer Wahl anmelden können. Auch an der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule ist dann noch eine Anmeldung möglich. Hier läuft die Anmeldung am 10. und 11. Februar jeweils von 16 bis 19 Uhr.
Wie bereits angekündigt, können Eltern und Kinder die neue Schulleiterin der Haller Gesamtschule bereits am Samstag, 11. Januar, zwischen 10 und 12.30 Uhr kennen lernen. Dann findet im Schulzentrum Masch eine Informationsveranstaltung der Gesamtschule Halle für Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen der Haller Grundschulen und ihre Eltern statt.
„An diesem Vormittag hat man auch Gelegenheit, unsere Schule in Augenschein zu nehmen und sich mit Fachleuten auszutauschen. Es werden das pädagogische Konzept sowie mögliche Schulabschlüsse erläutert und das Raumprogramm vorgestellt. Verschiedene Mitmachaktionen werden Einblicke in interessante Unterrichtsinhalte geben”, beschreibt Anne Rodenbrock-Wesselmann das Programm. Bei Bedarf kann man sich einen festen Termin zur Anmeldung reservieren lassen.
„Sorge bereitet mir derweil die Diskussion über die eventuelle Klage des Kreises Gütersloh gegen unsere Gesamtschulgründung”, so die Bürgermeisterin, „denn dadurch werden Eltern verunsichert, ob die Gesamtschule rechtzeitig an den Start gehen kann.” Kommenden Mittwoch, 15. Januar, wird der Kreistag in einer Sondersitzung darüber entscheiden. Die Stadt Halle werde jedoch bei der Bezirksregierung die Anordnung der sofortigen Vollziehung des Genehmigungsbescheides beantragen, um noch vor den Anmeldeterminen Klarheit zu haben, so Rodenbrock-Wesselmann weiter. „Ich gehe davon aus, dass das Verwaltungsgericht zu Gunsten der Stadt Halle entscheiden wird”, stellte Rodenbrock-Wesselmann klar. „Im Gegensatz zum Kreis Gütersloh sieht die Bezirksregierung das im Schulgesetz verankerte Gebot der Rücksichtnahme gegenüber benachbarten Schulträgern durch die Stadt Halle nämlich ganz und gar nicht verletzt. Sie geht im Genehmigungsbescheid von deutlich geringeren Schülerrückgängen aus und sieht keine Gefahr für den Bestand der benachbarten Schulen.”
Darüber hinaus stellt Halles Bürgermeisterin fest, dass die Mehrheit der Haller Eltern sich eine Gesamtschule vor Ort wünsche: „Sollte es zu einer Klage kommen, gäbe es sicherlich viel Protest und Unverständnis. Eine Verhinderung der Schulgründung würde auch eine Flut von Ablehnungen an bestehenden Gesamtschulen produzieren. Vor allem auch Eltern abgewiesener Kinder aus den jeweiligen Standortgemeinden hätten sicherlich kein Verständnis für die Ablehnungsbescheide.”
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15,43 % weniger Arbeitslose
Die Frauen waren 2013 die Gewinnerinnen auf dem Arbeitsmarkt in
Borgholzhausen.
Bei ihnen ging die Arbeitslosigkeit von 96 auf 71 und damit um 35,21 Prozent zurück. Bei den Männern verringerte sich die Arbeitslosigkeit nur um 3,42 Prozent von 121 auf 117. Verlierer auf dem Arbeitsmarkt waren die Jugendlichen und die Langzeitarbeitslosen. Bei den unter 25 Jahre alten Arbeitssuchenden gab es einen Zuwachs von 20 auf 24 und damit um 16,67 Prozent. Bei den Langzeitarbeitslosen stieg die Erwerbslosigkeit um 13 Personen von 54 auf 67 und damit um 19,4 Prozent. Einen deutlichen Rückgang bei der Arbeitslosigkeit gab es bei den Schwerbehinderten und bei den Teilzeitbeschäftigten. Bei den Schwerbehinderten gab es einen Rückgang um fünf Personen von 16 auf 11 und damit um 45,45 Prozent. Um vier Personen, von 19 auf 15, ging die Zahl der arbeitssuchenden Teilzeitbeschäftigten zurück. Das entspricht einem Rückgang um 26,67 Prozent. Im Jahresschnitt waren 2013 pro Monat 203 Frauen und Männer arbeitslos. Der Vergleich mit 2011 und 2012 macht deutlich, dass die Beschäftigungslage in diesen Jahren deutlich günstiger war. In 2011 waren pro Monat durchschnittlich 174 Männer und Frauen arbeitslos gewesen und in 2012 war diese Zahl auf 184 angestiegen. Bezogen auf 2011 war damit die durchschnittliche Arbeitslosigkeit pro Monat in 2012 um 5,74 und in 2013 sogar um 16,67 Prozent angestiegen. Der Vergleich der Januar- und Dezemberzahlen aus den vergangenen drei Jahren macht deutlich, dass der Arbeitsmarkt in Borgholzhausen insbesondere in 2011 eine sehr günstige Entwicklung genommen hatte. Mit 209 Arbeitssuchenden hatte das Jahr 2011 begonnen und mit 153 wurde es im Dezember beendet. Ein Rückgang um 56 Personen oder 36,6 Prozent. In 2012 begann das Jahr mit 179 Erwerbssuchenden und endete mit 188. Hier gab es einen Anstieg von 3,91 Prozent. In 2013 gab es zwar den Rückgang um 15,43 Prozent, bezogen auf den Dezember 2011 lag die Arbeitslosigkeit aber um 18,62 und bezogen auf den Dezember 2012 um 1,07 Prozent höher. Im Kreis Gütersloh hatte die Arbeitslosigkeit im Dezember 2013 gegenüber dem Dezember 2012 um 1733 Personen oder 11,5 Prozent auf insgesamt 16761 Personen zugenommen. In Borgholzhausen war die Entwicklung verglichen damit deutlich günstiger. Hier betrug der Zuwachs lediglich 1,07 Prozent. Die Zahl der offenen Stellen lag im Kreis Gütersloh im vergangenen Dezember bei 1328. Das waren 551 weniger als ein Jahr zuvor. Im gesamten Jahr 2013 wurden der Arbeitsagentur im Kreis Gütersloh 8159 offene Stellen gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr 2012 bedeutete das einen Rückgang um 1604 oder 16 Prozent. Für Borgholzhausen ist die Entwicklung des Stellenmarktes statistisch nicht ausgeworfen.↧
Fachanwalt für Familienrecht
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Steinhagen (HK).
Der Steinhagener Anwalt Kai Drees führt ab sofort den Titel Fachanwalt für Familienrecht. Bevor ihm die Rechtsanwaltskammer Hamm den Titel verlieh, vertiefte Kai Drees seine Kenntnissee in zahlreichen fachspezifischen Fortbildungsveranstaltungen. Praktische Erfahrungen im Familienrecht hat der aus Halle stammende Anwalt in seiner 15-jährigen Praxis gesammelt, was zu einer Spezialisierung auf diesem Gebiet in den letzten fünf Jahren führte. In Fragen des Unterhaltsrechts, Erbrechts, Steuerrechts, Güterrechts und des Versorgungsausgleichs hat sich Kai Drees fortgebildet und sich darüber hinaus wertvolle Kenntnisse im internationalen Familienrecht angeeignet. „Neben zahlreichen Streitigkeiten in der Vermögensauseinandersetzung und bei Unterhaltsfragen darf das Wohl des Kindes nicht übersehen werden”, betont der Fachanwalt. Wer behält das Sorgerecht und wie ist der Umgang mit den gemeinsamen Kindern geregelt? Wie verhält es sich mit der Ehewohnung und wer darf das Familienauto weiterfahren? „Um solche und weitere Fragen zu klären und um eine effiziente Scheidung zu erreichen, ist eine Beratung - sogar vor der Trennung - sehr sinnvoll. Hier können elementare Weichen gestellt werden”, weiß der Experte. Rechtsanwalt Kai Drees finden Ratsuchende in Steinhagen an der Bahnhofstraße 16, telefonisch erreichbar ist er unter ` (0 52 04) 80 02 60.↧
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Kein Aufwand zu groß
Selten sieht man Werbefotos und Katalogen an, wie viel Arbeit in ihnen steckt. Doch der Aufwand, bis Händler oder Endkunden sie in Händen halten, ist enorm. Was sich gestern auch in Steinhagen zeigte.
Nichts wurde dem Zufall überlassen; die vier Models - darunter ein Mann - wurden professionell frisiert und geschminkt, jede Falte jeder Jacke wurde genau in Form gebracht, die Reithosen saßen wie angegossen, die Reitstiefel wurden auf Hochglanz poliert. Erst wenn alles perfekt war, drückte Fotograf Hannes Fisser auf den Auslöser.
Dass es dann noch anfing zu regnen, machte die Sache nicht einfacher. Kurzerhand wich das Team in die Stallgasse aus, um die kostbaren Kleidungs-Prototypen vor dem Wetter zu schützen.
Doch Zeit ist Geld und langes Warten daher nicht möglich, denn in drei Tagen muss die gesamte Kollektion im Kasten sein. Da war es gut, dass die Models - neben Lisa Müller die erfolgreichen Springreiterinnen Anna Maria Jakobs und Lena Pollmann-Schweckhorst sowie Raoul Meier - geduldig auf ihren Einsatz warteten und auf Knopfdruck in die Kamera lächelten.
Keinerlei Starallüren hatte dabei Lisa Müller. Selbst ambitionierte Dressurreiterin bis zur schweren Klasse, wirkte sie sympathisch und bodenständig, ließ sich vom ganzen Trubel nicht aus der Ruhe bringen und blieb immer nett und freundlich. Sie gab offen zu, dass sie die Reiterei deutlich mehr liebt als den Fußball und sie daher Reithallen dem Rummel um sich und ihren Mann vorzieht.
Dass sie gestern zum ersten Mal als Model für die Firma Pikeur tätig war, kommt nicht von ungefähr. Sie reitet, seit sie ein junges Mädchen ist, „und seitdem habe ich eigentlich noch nie etwas anderes getragen als Pikeur”, erzählt sie. Weil die Sachen eben nicht nur funktionell wären, sondern auch noch toll aussähen. „Und man will ja schließlich auch auf dem Pferd eine hübsche Figur machen”, schmunzelt sie.
In gut drei Wochen, auf der Fachmesse »spoga horse« vom 2. bis 4. Februar in Köln, wird die in diesen Tagen fotografierte Kollektion das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Dann wird sich zeigen, ob die Reithosen, Jacken, Mäntel, Pullover und Blousons bei den Händlern gut ankommen. „Das hoffen wir natürlich”, weiß Pikeur-Vertriebsleiter Hans-Georg Johannsmann, dass die drei Tage in Köln ein Gratmesser für den Erfolg der Wertheraner Firma sein werden. Die Besucher der Fachmesse kommen aus der ganzen Welt, „für uns ist der Exportanteil enorm wichtig”, schildert Johannsmann, dass das Unternehmen seine Produkte mittlerweile in 60 Länder dieser Erde liefert.
Es freut ihn, dass es seit vielen Jahren wieder eine große Modenschau auf der Messe geben wird, an der sich natürlich auch Pikeur beteiligen werde. Und genau wie der Aufwand des noch bis morgen laufenden Fotoshootings in Steinhagen ist auch der Aufwand für die Organisation eines Messestandes enorm: Mit etwa 40 Personen wird der heimische Reitmodenhersteller vor Ort sein, Mitarbeiter aus Werther, aber auch der komplette deutsche und europäische Außendienst des Unternehmens. „Wir wollen unsere Kunden ja auch angemessen bedienen”, sagt Johannsmann.
Ist die Messe gelaufen, steht in Werther bereits das erste Treffen zur Planung der Herbst-/Winterkollektion 2015/2016 an. Wie gesagt: Die Firma ist ihrer Zeit weit voraus ...
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Der Mittelpunkt verschiebt sich
„Ich bin momentan in einer Findungsphase”, sagt Franziska Bröckl und erklärt: „Bislang hat sich in meinem Leben alles um Fußball gedreht. Jetzt versuche ich meinen Mittelpunkt etwas zu verschieben.” Die Motive für ihren Sinneswandel sind nicht zuletzt in einem USA-Gastspiel zu finden, vom dem »Franzi« Mitte Dezember zurückgekehrt war. Nach der Saison 2012/13 hatte die Linksverteidigerin, die bis zur C-Jugend für den SC Halle gekickt hatte, ein Angebot der University of South Florida für ein Stipendium in Tampa angenommen. Fußballspielen in einer der besten Collegemannschaften des Staates und ein Studium der Psychologie in einer fremden Sprache - diese Kombination reizte Bröckl.
„Ich habe schnell gemerkt, dass ich dort nicht leben möchte”
Doch das positive Bild, das sie von zwei früheren privaten Besuchen und einer Reise mit der Juniorenauswahl des DFB aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten mitgebracht hatte, relativierte sich schon bald nach ihrer Ankunft. „Ich habe gemerkt, dass ich dort nicht leben möchte”, sagt sie rückblickend und begründet: „Die Menschen dort sind einfach anders.” Gestört habe sie etwa der verschwenderische Umgang der US-Amerikaner mit lebenswichtigen Ressourcen. „Ich bin wirklich keine Umweltaktivistin. Aber für mich ist es selbstverständlich, dass ich das Licht und den Fernseher ausmache, wenn ich einen Raum verlasse”, sagt sie.
Und auch sportlich lief es längst nicht nach Wunsch: Ihr Team, die South Florida Bulls, spielte zwar erfolgreich und scheiterte erst im Halbfinale der Süd-Ost-Conference am späteren Sieger. Franziska Bröckl aber saß oft auf der Ersatzbank oder blieb sogar am Boden, wenn ihre Teamkolleginnen das Flugzeug bestiegen, um zu Auswärtsspielen zu reisen. „Meine Trainer hatten sehr hohe Erwartungen, die ich nicht auf Anhieb erfüllen konnte”, gibt Bröckl zu. Die verpasste Vorbereitung im Sommer wegen der EM-Teilnahme in Wales dafür verantwortlich zu machen, liegt ihr ebenso fern wie die Schuld bei anderen zu suchen. „Ich hätte ja auch einfach besser spielen können”, sagt sie. „Aber ich hätte mir gewünscht, dass man mir eine echte Chance gibt.”
Aus dem maximal möglichen College-Aufenthalt von vier Jahren wurden so nur fünf Monate. Die Erfahrungen ihres USA-Abenteuers möchte Bröckl trotzdem nicht missen. „Ich habe neue Freunde und eine neue Kultur kennengelernt, meine Noten waren okay, und auch fußballerisch habe ich viele Erfahrungen gesammelt - im Guten wie im Schlechten”, sagt sie.
Weil der Spaß an ihrem liebsten Hobby jedoch gelitten hat, wie die gebürtige Bayerin eingesteht, wird sie künftig wieder bei ihren Eltern in Halle wohnen und versuchen, von dort aus ein Leben aufzubauen, in dem der aktive Fußball nicht mehr unbedingt die erste Geige spielt. Entgegen einer Pressemitteilung des FSV Gütersloh, der vor einigen Tagen wie berichtet Bröckls Rückkehr ins Zweitligateam publiziert hatte, habe sie dem Verein keine feste Zusage für die erste Mannschaft gegeben. Stattdessen möchte sie unter anderem den Sporteignungstest absolvieren, um ab Oktober - eventuell in Köln - Sportwissenschaften studieren zu können. „Und vielleicht mache ich demnächst auch noch eine Trainerlizenz oder den Motorradführerschein”, sagt sie.
Als einen endgültigen Abschied vom Leistungssport möchte Bröckl ihre momentane Auszeit trotzdem nicht verstanden wissen. „Der Fußball wird für mich immer eine Rolle spielen”, sagt sie. Auch über ihre Zukunft in der Nationalmannschaft hält sie sich bedeckt. „Denn sicher”, so sagt sie nach den Erfahrungen des vergangenen halben Jahres, „ist für mich derzeit nur die Tatsache, dass man im Leben eigentlich gar nichts planen kann”.
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Sondersitzung unterstreicht Dringlichkeit
Als am 19. Dezember die Genehmigung der Bezirksregierung für die Errichtung einer Gesamtschule in Halle veröffentlicht wurde, reagierte man im Steinhagener Rathaus prompt und bereitete die Sondersitzung des Gemeinderates vor. Wie mehrfach berichtet, sieht Steinhagen durch eine Gesamtschule im Nachbarort die eigene Schullandschaft gefährdet. Es steht zu befürchten, dass zu viele Steinhagener Schüler das Angebot einer Gesamtschule in Halle wahrnehmen und damit die heimische Realschule und das Gymnasium geschwächt werden.
„Wenn Realschule und Gymnasium zusammen aber nur noch vier Eingangsklassen bilden - und davon geht die Bezirksregierung aus - dann können wir unser Schulzentrum dichtmachen”, hatte Bürgermeister Klaus Besser das Schreckensszenario im Haller-Kreisblatt-Interview am 27. Dezember skizziert und sich über das Kirchturmdenken in Halle geärgert.
Darum will Steinhagen gegen den Bescheid der Bezirksregierung klagen und beruft sich auf das Gebot der Rücksichtnahme nach Paragraph 80 des Schulgesetzes. Danach muss bei Errichtung einer neuen Schule gewährleistet sein, dass andere Schulstandorte nicht gefährdet werden. Die von der Gemeindeverwaltung beauftragte Rechtsanwältin hält ein Vorgehen gegen die Genehmigung nach einer ersten Einschätzung für „nicht aussichtslos”.
CDU-Fraktionsvorsitzender Herbert Mikoteit teilte gestern im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt mit, dass die CDU-Fraktion für eine Klage stimmen werde. Wie sich die SPD in der Frage entscheiden wird, bleibt abzuwarten. „Unsere Fraktion wird am Montag über das Thema beraten”, sagte Fraktionsvorsitzende Sabine Godejohann. Es gebe unterschiedliche Auffassungen innerhalb der SPD. Godejohann selbst will nicht für den Klageweg stimmen. „Für mich ist der Elternwille entscheidend, und der wird während des Anmeldeverfahrens in Halle offensichtlich”, teilte sie mit.
Auf Wunsch der CDU wird die Sondersitzung am Mittwoch auch genutzt, um Lösungen für das Bus-Chaos zu finden, das durch den Wechsel des Linienbetreibers entstanden ist. Bis gestern Nachmittag sind im Rathaus 36 Beschwerden eingegangen. Hauptkritikpunkt sind die zu knapp bemessenen Abfahrtszeiten am Schulzentrum. Daneben hatte die BVO, die das Linienbündel von go.on übernommen hat, auch die Fahrgastzahlen in einigen Fällen falsch eingeschätzt, so dass Schüler in überfüllten Fahrzeugen nicht mehr zusteigen konnten.
Die Gemeindeverwaltung drängt auf schnelle Lösungen und wird in der Sondersitzung bereits mögliche Maßnahmen vorlegen, um auf die unbefriedigende Situation zu reagieren. Eine Änderung von Schulbeginn und -endzeiten wird in der Vorlage ebenso aufgelistet wie ein möglicher Einsatz von Schülerspezialverkehr. „Das sind allerdings nur die letzten denkbaren Mittel. Für einen Schülerspezialverkehr müsste die Gemeinde selber Buslinien beantragen, was erheblich teurer wäre als die Einbindung des ÖPNV”, sagt Bürgermeister Klaus Besser. Er drängt auf eine Optimierung der Fahrpläne durch die BVO.
Die Schulkonkurrenz aus Halle und die Querelen mit dem Busanbieter treffen die Gemeinde an einem empfindlichen Nerv. Nicht zuletzt die 3,8 Millionen-Investition in eine neue Mensa und die Sanierung des Schulzentrums belegen, wie ernst Steinhagen den Standortfaktor Schule seit jeher nimmt. Die Einberufung einer Sondersitzung macht dies einmal mehr deutlich.
¦ Die Ratssitzung am 15. Januar beginnt um 16.30 im Ratssaal und ist öffentlich. Auf der ersten Haller Lokalseite lesen Sie heute ein Interview mit der Leiterin der geplanten Gesamtschule, Almuth Burkhardt-Bader.
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Nur Nachwuchs allein ist nicht genug
21 080 Menschen lebten zum Jahresende 2013 in
Versmold.
Und damit nur 35 weniger als zwölf Monate zuvor. Das ist nicht selbstverständlich. Denn wie überall in Deutschland ist die Zahl der Sterbefälle - 226 waren es 2013 - deutlich höher als die der Geburten, die nur bei 145 lag (2012 waren es noch 173). Zudem gab es 689 Wegzüge aus Versmold von Menschen mit deutschem Pass, während nur 605 Deutsche einen neuen Wohnsitz in der Fleischstadt anmeldeten. In der Summe hätte Versmold damit 165 Bürger verloren. Wenn nicht parallel die Zahl der Menschen, die aus dem Ausland hierher kamen, um 130 gestiegen wäre (361 Zuzüge, 231 Wegzüge). Und konstante Bevölkerungszahlen sind wichtig, um die Infrastruktur erhalten zu können. „In den Ortsteilschulen hängt es zum Beispiel manchmal nur von einem oder zwei Schülern ab, wenn es darum geht, ob ein Jahrgang zustande kommt oder nicht”, verdeutlicht Matthies. Vor allem aus Polen kommen nach wie vor neue Mitbürger. 82 waren es im vergangenen Jahr, die dafür sorgten, dass die polnische Bevölkerungsgruppe mit 263 Personen die größte in der Stadt bleibt. Auf Platz zwei folgen die Spanier mit 224 Menschen, von denen sich 31 im vergangenen Jahr neu in Versmold anmeldeten. Drittstärkste Gruppe sind die Türken mit 151 Menschen. Und das, obwohl es keinen einzigen Neuzuzug aus der Türkei gab, sondern sogar zwei Wegzüge. Viertstärkste Partei sind die Serben mit 148 Menschen, so dass sich die Länder von Versmolds drei Partnerstädten in den vier größten Bevölkerungsgruppen der Stadt widerspiegeln. Unter den Neuankömmlingen des Jahres 2013 befinden sich auch 60 Rumänen (insgesamt 110). Die Ungarn mit 16, die Italiener mit 13 und die Bulgaren mit zwölf Neuzugängen (insgesamt 30) komplettieren die Gruppe der sechs am stärksten gewachsenen Nationalitäten inVersmold.
Damit sich die neuen Einwohner möglichst schnell in der Stadt integrieren, ist seit zwei Jahren Johann Jendryczko als Integrationslotse im Einsatz. „Wir wollen eine Wohlfühlatmosphäre für die Menschen schaffen”, sagt er. Und offenbar gelingt ihm das. Denn „es kommen sogar Familien aus Niedersachsen hierher, um sich bei uns beraten zu lassen”, sagt Jendryczko. Dem Vorurteil, dass die Zugezogenen nicht arbeiten, sondern lieber Sozialleistungen kassieren wollten, widersprechen sowohl Jendryczko als auch Hans-Jürgen Matthies energisch. „Sie möchten arbeiten und schämen sich, wenn sie in die Sozialleistungen hineinrutschen”, sagt Jendryczko und erklärt, dass es für neu zugezogene Ausländer frühestens nach drei Monaten Hartz IV gebe. Deshalb bemüht er sich nach Kräften, möglichst schnell bei der Vermittlung eines Jobs zu helfen. Die Bulgaren und Rumänen, die nach Versmold kommen, seien häufig gut qualifizierte Handwerker wie Elektriker oder Schlosser, sagt Jendryczko und ist positiv gestimmt, was die Integration auch zukünftiger Einwanderer aus Osteuropa betrifft. „Unsere Erfahrung ist”, sagt Hans-Jürgen Matthies, „kümmern und an die Hand nehmen, dann läuft das auch.”↧
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PiumBus ist ein Erfolg
„Wir haben in 2013 rund 6000 Fahrgäste mit dem PiumBus befördert”, erklärte Thorsten Seidel. Dazu kämen noch etwa 4000 Schülerinnen und Schüler, die der Bus ebenfalls transportiere. Vor 2012 waren jährlich bis zu 20 000 Menschen mit dem Nahverkehrsmittel gefahren, doch diese Zahl ist mit der aktuellen Auslastung nicht vergleichbar.
Bis Anfang 2012 war der PiumBus in der Trägerschaft der Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigung (GAB) gefahren. Nach der Insolvenz der GAB war lange nicht klar gewesen, wie es mit dem Bus weitergehen sollte. „Wir haben dann in Abstimmung mit der BVO und dem Kreis Gütersloh beschlossen, den Bus in veränderter Form weiterzuführen”, so Manfred Warias.
Die wichtigste Änderung bestand darin, dass der Bus in den Liniendienst übernommen wurde. Seither fährt er als Linie 190 passend zu den Ankunfts- und Abfahrtzeiten des Haller Willem in Richtung Osnabrück. „Der Haller Willem in Richtung Bielefeld wird von der Linie 90 angefahren”, so Thorsten Seidel. Die Ausnahme ist der Samstag, wo der PiumBus beide Züge anfährt.
„Wollte man die Fahrgastzahlen des PiumBusses richtig bewerten, dann müsste man errechnen, wie viele Menschen mit der Linie 90 von Borgholzhausenn zum Bahnhof fahren”, erläutert Gisela Seidel. Diese Fahrgäste habe der PiumBus verloren, weil er jetzt im Liniendienst fahre, fügte sie hinzu.
„Wir sind als ländlich gelegene Kommune sehr gut mit öffentlichem Personennahverkehr versorgt”, meint Manfred Warias. Der PiumBus verkehrt täglich zwischen 7.15 und 18.15 Uhr stündlich zwischen dem Bahnhof und der Stadt. Am Samstag fährt er zwischen 8.15 und 16.15 Uhr. Die Linie 90 verkehrt ebenfalls stündlich zwischen Borgholzhausen und Versmold und nach Bielefeld kommen Reisende aus Borgholzhausen an allen Tagen der Woche im Stundentakt mit der Linie 62.
Der PiumBus ist auch ein Abrufbus, denn er hat am Bahnhof regelmäßig Standzeiten von etwa 40 Minuten. „Dieses Angebot könnte noch deutlich besser nachgefragt werden”, wünschen sich Manfred Warias sowie Gisela und Thorsten Seidel. Interessierte aus Casum und Westbarthausen können den Busfahrer unter ` (01 51) 57 69 33 00 anrufen und sich abholen lassen. Das funktioniert mit der ersten Möglichkeit um 7.53 Uhr ab Mölering und endet mit der letzten Fahrmöglichkeit um 17.52 Uhr ab der gleichen Haltestelle.
„Wir werden den Fahrplan noch deutlich prominenter auf der Homepage der Stadt Borgholzhausen platzieren, damit Interessierte ihn schneller finden und sich leichter informieren können”, kündigt Manfred Warias an. Die Veränderung soll kommende Woche verwirklicht werden. Die Stadt ist auch deshalb an einer möglichst guten Auslastung interessiert, weil sie maßgeblich an der Finanzierung beteiligt ist.
Zukunfts des Busses ist bis Ende 2017 gesichert
„Der PiumBus kostet etwa 80 000 Euro im Jahr”, sagt Manfred Warias. Die Hälfte zahlt die Stadt und die andere Hälfte kommt vom Verkehrsverbund Ostwestfalen Lippe (VVOWL). Der VVOWL sei dafür zuständig, den ÖPNV über Ausschreibungen zu organisieren und öffentliche Mittel zu vergeben, erläuterte der Ordnungsamtsleiter. Über den Fahrpreis lässt sich der PiumBus nicht finanzieren. Für Erwachsene kostet eine Fahrt nur einen Euro, Kinder unter 14 Jahre zahlen die Hälfte.
Bis zum 31. Dezember 2017 ist die Zukunft des PiumBusses erst einmal gesichert. „Für diesen Zeitraum haben wir den Vertrag abgeschlossen”, sagt Manfred Warias. Die Stadt sei natürlich daran interessiert, den Bus auch nach 2017 fahren zu lassen. Je besser er genutzt werde, desto größer seien auch die Chancen, ihn zu erhalten.
Am Personal soll es jedenfalls nicht liegen. „Wir haben einen Fahrer in Vollzeit und eine Aushilfe und beide machen die Arbeit mit Hingabe”, betont Gisela Seidel. Jochen Brante sei von der GAB übernommen und fest eingestellt worden. Er stimmt seine Vertretung selbstständig mit Gabi Kansteiner ab. „Das läuft völlig reibungslos und ist nicht selbstverständlich”, lobt Gisela Seidel ihre Mitarbeiter.
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„Halle bietet viele Chancen”
Ein Bereich, der in die Verantwortlichkeit der HIW fällt, sind die großen Feste in der Innenstadt.
Herbstfest ausweiten
Das Haller-Willem-Fest ist gesetzt, keine Frage, ebenso die beiden HIW-Flohmärkte im Mai und im September auf dem Haller Kirchplatz. „Klar ist auch, dass es wieder ein Late-Night-Shopping geben soll: Für die Veranstaltung ist der 5. Juli vorgesehen, also der erste Samstag in den Sommerferien”, berichtet Schoregge. „Ob es eine Modenschau geben wird, steht noch nicht fest, aber es soll definitiv ein großes Event mit Musik und Programm werden.” Geht es nach seinen persönlichen Vorstellungen, soll auch der »Haller Herbst« zu einem Herbst- und Weinfest ausgeweitet werden. „Für diesen Fall müsste der Hauptorganisator Rainer Neumann natürlich Unterstützung erhalten, aber ich fände es großartig, wenn wir den Sonntag durch weitere Wein- und Käsestände, eine Hüpfburg, einen Streichelzoo, tolle Musik oder eine Ausstellung mit alten Autos aufwerten würden.”
Während der Laternenmarkt in bewährter Form stattfinden soll, gibt es für den Nikolausmarkt Wünsche: „Weil wir ja mit unserem Markt am ersten Adventswochenende sehr früh dran sind, gibt es Überlegungen, einige Buden bis Weihnachten zu erhalten”, so Schoregge. „Es wäre doch schön, wenn wir beispielsweise auf dem Rathausvorplatz, um dem Wochenmarkt nicht in die Quere zu kommen, Bratwurst oder Glühwein anbieten und so nach dem Einkauf Gelegenheit zum gemütlichen Ausklang schaffen würden.”
Nicht zuletzt soll auch die Auslosung des Hauptfeldes für die Gerry Weber Open wieder in der Innenstadt stattfinden - wenngleich auf dem RonchinPlatz. „Auch dieser Tag könnte ein buntes Event mit Live-Musik, geöffneten Geschäften und Programm werden.” Einen verkaufsoffenen Sonntag im Frühjahr wird es dabei allerdings nicht geben.
Verstärkt sollen bei all diesen Plänen auch die Geschäftsleute der Haller Rosenstraße und der oberen Bahnhofstraße mit einbezogen werden. „Die Rosenstraße liegt mir sehr am Herzen und wenngleich jeder für seinen Laden in Eigenverantwortung handelt, so können wir gemeinsam doch diesen immensen Vorteil der Stadt Halle, nämlich das persönliche Einkaufserlebnis in inhabergeführten Geschäften, noch weiter ausbauen. Das ist eine große Chance.” Hier strebt Schoregge in Kürze ein Gespräch mit den Betreibern der Ladenlokale an.
Entwicklung der Innenstadt
Natürlich
gibt es in Halle auch einige Leerstände, wobei ins ehemalige Küchenstudio am Lindenplatz gerade Bewegung kommt und nach Informationen des HK hier demnächst ein Fachgeschäft für Wasserbetten eröffnen soll. „Doch natürlich sind auch wir keine Zauberkünstler und können morgen beispielsweise den gewünschten Drogeriemarkt holen”, räumt Schoregge offen ein. „Aber mit dem neuen Marktkauf Speicher und der umgestalteten Kreis-sparkasse haben wir schon eine Bank.” Darüber hinaus sei man bestens mit der Stadt Halle, der Bürgermeisterin und der Abteilung fürs Stadtmarketing sowie der Gerry Weber World vernetzt. Und auch wenn es darum geht, sich am Konzept der Entwicklung für die Haller Innenstadt zu beteiligen, ist die HIW aktiv geworden.
„Eine Gruppe bestehend aus Volker Bunselmeyer, Charly Brinkmann, Stefan Barz und mir wird sich in die Thematik einarbeiten und in Abstimmung mit der Stadt und den Planern das Thema begleiten”, stellte Schoregge in Aussicht, der neben den bestehenden rund 70 Mitgliedschaften einige weitere Anträge von Geschäftsleuten auf dem Tisch liegen hat, die sich der Gruppe ebenfalls anschließen wollen.
Von den 2000 Haller Talern wurden bislang übrigens rund 1500 ausgegeben. „Für vier Wochen ist das ganz gut”, resümierte Michael Schoregge. „Mit jedem weiteren Taler, der in Umlauf ist, binden wir die Kaufkraft in Halle ein Stückchen mehr.”
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Ein Sieg am Tag der Legenden
Spvg. Steinhagen
(6. Platz/ 15:9 Punkte): „Wir haben drei bis vier Punkte liegengelassen”, sagt
Steinhagens Trainer Dirk Blankert. Mehr wäre seiner Meinung nach vor allem in den Heimspielen gegen Gütersloh (24:30)
und LIT II (29:32) möglich gewesen. Als einen Grund für den nicht optimalen Verlauf der Hinserie nennt Blankert personelle Probleme: Nach starker Vorbereitung fielen beispielsweise Christian Blankert und Jan Phillip Lindemann aus. Doch nach 4:6 Punkten zum Auftakt kam die Sportvereinigung zurück, holte einen Punkt in Harsewinkel und kassierte anschließend nur noch in Loxten Punktverluste. Wir haben in dieser Phase beim 35:24-Sieg in Mennighüffen eine überragende Leistung gezeigt”, sagt Blankert. Im Vergleich zur Vorsaison sieht er das Team variabler. Bewährt habe sich vor allem das neue 5+1- Abwehrsystem. „Lukas Schulz spielt die Rolle des Vorgezogenen sehr gut. In Emsdetten zum Beispiel hat er uns damit im Spiel gehalten”, so Blankert. Mit dem Sieg im Kreispokal hat der Steinhagener Aufwärtstrend der vergangenen Meisterschaftsspiele zusätzliche Dynamik erhalten. Am Tag der Legenden - die Sportvereinigung hat Samstag alle ehemaligen Spieler ins Schulzentrum eingeladen - will der heimische Verbandsligist natürlich gegen den Tabellenneunten glänzen. SF Loxten (3. Platz/18:6 Punkte). Der Saisonstart des Vizemeisters verlief holprig. „Wir mussten uns erst finden. Der Ausfall von Sebastian Hölmer hat natürlich ein Loch gerissen”, sagt Loxtens Trainer Dirk Elschner. Nach fünf Spieltagen hatten die Sportfreunde bereits vier Minuspunkte auf dem Konto. Ohne ihren mit Abstand besten Torschützen, der auch als Anspieler und in der Abwehr eine wichtige Rolle spielte, lief es zunächst nicht rund. „Weil uns dann auch noch Nemanja Skrobic kurzfristig verlassen hat, blieben nur noch neun Feldspieler übrig”, erklärt Elschner. Dass die Mannschaft nur zwei Punkte hinter Spitzenreiter LIT Nordhemmern II zurückliegt, ist deshalb als Erfolg zu werten. So sieht es auch Elschner: „Wir haben uns unsere Krise bereits genommen. Doch wir werden uns weiter steigern müssen. Im Vergleich zur Vorserie sieht er das Team im Defensivbereich verbessert. „Und einige Spieler haben sich auch individuell verbessert”, sagt Elschner und nennt als Beispiele Nils Patzelt und Kevin Dieckmann. Zum Jahresauftakt bei der HSG Gütersloh kann der Trainer aus dem Vollen schöpfen: Tobias Krumkühler, Dominik Stöhner und Tim Bißmeier stehen nach beruflich bedingten Auszeiten wieder zur Verfügung, auch Hölmer ist für Kurzeinsätze bereit. Dem Derbygegner, der vor Weihnachten bei den Niederlagen gegen Mennighüffen (24:35) und in Verl (25:33) jeweils bittere Pillen schlucken musste und auf Platz acht rangiert, begegnet Elschner mit einigem Respekt. „Ich schätze Gütersloh nicht so schlecht ein, wie die letzten Ergebnisse vermuten lassen. Wir müssen nahe an die 100 Prozent kommen, um dort zu gewinnen”, sagt Loxtens Trainer.↧
„Spieler werden immer besser”
Vor sieben Jahren nahm der Eisstockschieß-Wettbewerb mit 26 teilnehmenden Mannschaften seinen Anfang. Inzwischen sind es 126 Teams, die um den beliebten Wanderpokal wetteifern, 30 davon stehen am Freitag, 17. Januar, im Finale. Bei so viel Andrang muss das achtköpfige Vorbereitungs-Team gut organisiert sein.
Fünf Leute sorgen dafür, dass die Kehlen der Gäste nicht trocken und die Mägen nicht leer bleiben. Doch bevor die ersten Würstchen auf dem Grill brutzeln, muss mit dem Schneeschieber die Eisfläche ein letztes Mal geglättet werden. Hauptveranstalter Peter Krebs checkt vor dem Wettkampfstart die Lage, Schiedsrichterin Ute Hamacher nimmt ihre Position an den Wertungsringen ein und Spielleiter Jürgen Birkenhake ruft die Mannschaften auf die Eisfläche.
„Es geht los”, bemerken Sven Schoeps, Dirk Schoeps, Jörg Wiegmann und Heiko Stockbrügger vom Team »Bim Bam« aufgeregt. Außer beim ersten Cup haben sie an allen bisherigen Steinhagener Eisstock-Wettkämpfen teilgenommen und sind mittlerweile mit »Bim Bam«-Mützen, -Westen und -Bierdeckeln bestens ausgerüstet für den jährlichen Eis-Spaß. Mit ihrer Taktik »Nicht denken, einfach schmeißen« haben sie am Mittwoch mit Platz 14 das Finale allerdings knapp verpasst. „Die Mannschaften werden hier immer besser und der Wettkampfcharakter wird stärker”, berichtet Dirk Schoeps aus Erfahrung.
Das beobachtet auch Jürgen Birkenhake, der von Anfang an den Spielleiter macht. Vor acht Jahren besuchte er im Rahmen eines Ausflugs der Interessen- und Werbegemeinschaft Steinhagen die Eisbahn in Beckum. Mit dabei war damals auch Peter Krebs. „So was brauchen wir auch in Steinhagen”, waren sich die beiden einig. Erste Pläne, eine Eisbahn auf dem Marktplatz in Steinhagen aufzubauen, scheiterten, denn für die Anwohner wäre die Lautstärke des Kühlaggregats wohl eine Belästigung geworden. 2007 eröffnete Peter Krebs dann das Hotel-Restaurant »Graf Bernhard 1344« und somit fand auch die Eisbahn in Steinhagen ihren perfekten Platz.
„Zuerst hatten wir die Bahn auf dem Parkplatz neben dem Hotel aufgestellt”, erinnert sich Birkenhake, der am aktuellen Eisbahn-Ort, dem Biergarten vor dem Gasthof, noch stets viel Spaß als Eisstock-Spielleiter hat: „Man kennt die Teilnehmer inzwischen. Das ist sehr gesellig und mit viel Spaß verbunden”, gibt er gut gelaunt zu Protokoll.
Zwölf der 32 Halbfinal-Teams haben sich am Mittwoch für das Finale qualifiziert. Das sind die Teams: Achterbahn, Carpe Noctem, Der Graf, Eischarlys, Fantastic Four, Grappa optima, Mennes Spin Freezers, Niederhover, Polarbären, Soccer on Ice, Steinhagener Bierkutscher und Stocksteif.
Samstag um 18.30 Uhr treten beim Prosecco-Cup 29 Damen-Teams gegeneinander an. Fünf von ihnen werden das Finale erreichen. »Die Eisbomben« haben sich bereits in der Vorrunde als sechstes Damen-Team für die Endrunde qualifiziert.
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„In Versmold wird viel bewegt”
Herr Haberkamp, wie fällt Ihre Bilanz des Weihnachts- und Wintergeschäfts für den Versmolder Einzelhandel aus?
MARIO HABERKAMP: So einheitlich ist die gar nicht möglich. In den klassischen Geschenkartikelbranchen wie Schmuck oder Parfüm lief es offenbar gut. Die Textilhändler waren hingegen ein wenig gebeutelt - vor allem, weil ein richtiger Winter bislang ausgeblieben ist.
Wie beurteilen Sie denn die Perspektive für den Standort Versmold?
HABERKAMP: Ich denke, wir haben eine stabile Basis für 2014. Auch wenn die Einzelhändler in einer Kleinstadt es zunehmend schwerer haben, ihre Daseinsberechtigung zu sichern, wird uns das hier gelingen. Trotz der viel beschworenen Konkurrenz.
Worauf spielen Sie da an?
HABERKAMP: Unter anderem wird ja immer über den Onlinehandel gesprochen. Zweifellos macht er uns das Leben schwerer. Aber sein Anteil am Geschäft ist je nach Branche doch sehr unterschiedlich. Neueste Zahlen weisen ihn bei Lebensmitteln mit 0,5 Prozent und bei Drogerie- und Kosmetikartikeln mit 2,5 Prozent aus. Bei Elektronik oder Computern sind es demgegenüber schon 30 Prozent. Aber es ist eben nicht so, dass wir nicht schon vorher externe Mitbewerber hatten.
Inwiefern?
HABERKAMP: Durch den Versandhandel, bei dem bequem per Katalog bestellt wurde. Ein großer Anteil dieses Geschäftes ist mittlerweile in den Online-Bereich abgewandert - aber früher hat er uns das Leben schwer gemacht. Und die immer wieder genannte Fahrt zum Einkauf in die Großstädte ist für uns auch nichts Neues.
Leidet Versmold denn darunter?
HABERKAMP: Für den Einzelhandel vor Ort bedeutet die gewisse Insellage der Stadt schon einen Vorteil. Würden wir nur fünf oder zehn Kilometer von Bielefeld oder Osnabrück entfernt liegen, sähe das schon anders aus.
Welche großen Projekte hat sich die IGEV denn für 2014 auf die Fahnen geschrieben?
HABERKAMP: Da steht das Stadtfestival als wichtigste Veranstaltung natürlich wie immer im Fokus. Mit den zusätzlichen 5000 Euro aus städtischer Förderung wird uns vieles erleichtert. Aber im vergangenen Jahr ist es trotz Kosteneinsparungen gelungen, das Festival noch weiter zu entwickeln.
Plant die IGEV auch neue Ansätze und Projekte?
HABERKAMP: Wir möchten gern noch mehr für unsere Mitglieder tun. Die Idee ist, dass wir zum Beispiel zusätzliche Seminare und Vorträge zu aktuellen Themen anbieten - dieses Konzept muss aber noch konkretisiert werden. Und vieles steht eben auch unter finanziellem Vorbehalt.
Sind die Mittel knapp?
HABERKAMP: Auf jeden Fall. Mit den 160 Euro Jahresbeitrag, die wir von unseren Mitgliedern kassieren, stoßen wir bei ambitionierten Projekten oder kreativen Ideen schnell an Grenzen. Wir müssen gewissenhaft mit den Mitten umgehen und trotzdem etwas auf die Beine stellen. Das ist nicht einfach.
Wie sehr schmerzt vor diesem Hintergrund der angekündigte Abschied des Vorstandsmitgliedes Ines Nagel?
HABERKAMP: Zunächst einmal ist es ganz wichtig, dass Ines uns bis zur Mitgliederversammlung Mitte März weiter unterstützt. Sie bringt sich wirklich enorm ein, gerade im administrativen Bereich. Dafür sind wir unglaublich dankbar. Derzeit sind wir in der Findungsphase, müssen Aufgaben neu verteilen und natürlich auch die Nachfolge regeln. Ich denke aber, dass wir eine gute Lösung präsentieren können.
Um die Innenstadt müssen Sie sich angesichts der zahlreichen positiven Nachrichten der vergangenen Wochen derzeit ja wohl keine Sorgen machen.
HABERKAMP: Einige Leerstände sind nicht nur gefüllt, sondern gut gefüllt worden. Zudem haben sich Geschäfte wie die Parfümerie Reinking, Mega N. H. oder die Buchhandlung Krüger mit dem Umzug auch weiterentwickelt. Hinzu kommt, dass sich in M1 ein neues Modehaus ansiedelt, das nach langer Pause auch wieder Herrenoberkleidung anbietet. Handel bedeutet Wandel und in Versmold bewegt sich viel.
Woran liegt das Ihrer Meinung nach?
HABERKAMP: Ich habe die Situation auch in der Phase der Leerstandsdebatte nie so kritisch gesehen wie andere Akteure. Für eine Stadt dieser Größe hat Versmold ein gutes Einzelhandelsangebot. Und vor allem haben wir engagierte Unternehmer, die sich einbringen und Qualität schaffen. Übrigens: Es sind die Inhaber, die hier etwas voranbringen, nicht unbedingt Filialisten.
In der Ravensberger Straße scheinen die Perspektiven indes weit weniger rosig zu sein.
HABERKAMP: Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass sich für den oberen Bereich der Ravensberger Straße in Richtung Borgholzhausen hochwertige neue Geschäfte finden lassen. Dass Versmold eine Zentralisierung des Einzelhandels guttut, ist ja sogar gutachterlich festgestellt. Dennoch sollte der Ortseingang in diesem Bereich optisch attraktiv bleiben, damit Auswärtige nicht gleich verschreckt werden. Das liegt aber nicht in der Hand der IGEV.
Die CDU hat zum Wahlkampfauftakt angekündigt, ein neues Innenstadtkonzept entwickeln zu wollen, auch die SPD will hier Akzente setzen. Was wünscht sich die IGEV von einer Neugestaltung des Zentrums - sollte der Kirchplatz einbezogen werden?
HABERKAMP: Für uns ist das Thema Kirchplatz nur eines von vielen. Darüber hinaus halten wir uns mit Blick auf politische Debatten gerne zurück. Eines kann ich aber sagen. Was auf jeden Fall bei einer Umgestaltung nicht wegfallen dürfte, sind Parkplätze.
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Steinwüsten machen auch Arbeit
Die Vielfalt von Pflanzen und Tieren sieht er in vielen Vorgärten bedroht, weil sie sich zunehmend von begrünten Flächen in „Steinwüsten” verwandeln. Im Umweltkalender findet sich deshalb ein Kapitel mit dem Thema »Steinreich statt artenreich - neuer Trend im Vorgarten«. „Der blühende Vorgarten sollte wieder als ein Wert geschätzt werden”, macht Dirk Nolkemper aus seiner Meinung keinen Hehl.
Viele Hauseigentümer seien der Auffassung, ein Steingarten mache weniger Arbeit als ein begrünter Vorgarten, sagt der Umweltberater. „Ohne Pflege geht es aber auch im Steingarten nicht.” Zwar werden unter der Steinschicht spezielle Anti-Wurzelfolien verlegt, die ein Durchwachsen von Wurzelunkräutern für ein paar Jahre verhindern. Der Wind verfrachtet aber Samen, die dann zwischen den Steinen wachsen. „Also muss auch hier gejätet werden”, so der Mitarbeiter der Stadt.
Gegen richtig angelegte Steingärten hat er überhaupt nichts einzuwenden. „Echte Steingärten sind kleine Biotope, in denen man bestimmte Pflanzen außerhalb ihrer natürlichen Verbreitung unter Verwendung eines speziellen Substrates wie Kies oder Splitt kultivieren kann.” Steingärten wurden im 20. Jahrhundert sehr populär. Meist handelt es sich um Teilflächen eines Gartens, die unter Verwendung von Steinen, Kies und Splitt einen idealen Standort für Pflanzen aus der Gebirgsflora oder besonders trockenheitsverträgliche Pflanzen bieten.
Im Gegensatz dazu stünden in vielen „steinreichen” Gärten unserer Tage die Steine eindeutig im Vordergrund. „Man verteilt eine Lkw-Ladung Kies oder Splitt - möglichst in verschiedenen Größen und Farben - pflanzt rechts und links einen Form-Bux und fertig ist der neue Vorgarten”, kritisiert Dirk Nolkemper. Solche Gärten gelten als pflegeleicht. „Auf den Steinen wachsen keine Wildkräuter, die Fläche sieht immer ordentlich aus und die Steine sind günstig zu haben.”
Es gibt aber bei dieser Form des Vorgartens auch handfest Nachteile. „Die schönen, weißen Steine verfärben sich mit den Jahren dunkel, bei Feuchtigkeit wachsen Algen und Flechten”, zählt Dirk Nolkemper auf. Im Herbst fielen außerdem Blätter in die Steine, die nicht so einfach wieder herauszubekommen seien. „Obwohl mediterranes Flair gewünscht wird, wirken diese Gärten kalt und artenarm”, lautet das eindeutige Fazit des Umweltberaters.
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Trommeln für die Agrarwende
Von Anja Hanneforth
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Werther.
Zwar ist die EU-Agrarreform inzwischen beschlossene Sache. Kein Grund allerdings für die Kritiker, die Flinte ins Korn zu werfen. „Es ist noch nicht zu spät”, sagen Peter Michalke vom BUND und Henrik Maaß vom gleichnamigen Biohof. Jetzt ginge es in den Ländern an die Umsetzung und hier hätte Brüssel den EU-Staaten viele Spielräume gelassen. Die nun sinnvoll gefüllt werden müssten. Da sie allerdings befürchten würden, dass genau dies nicht passiert und die Bundesregierung höchstens das Mindestmaß an Ökologisierung vorgeben wird, laden sie wie in den Vorjahren zur Teilnahme an einer Großdemo anlässlich der Grünen Woche in Berlin ein. Der Bus startet am Samstag, 18. Januar, um 5.30 Uhr morgens ab BusbahnhofWerther.
Alle Interessierten sind zur Mitfahrt eingeladen. Die Ängste, die Peter Michalke und Familie Maaß umtreiben, haben sich in den vergangenen Jahren nicht geändert. Sie beklagen das Höfesterben in Deutschland, den Bau immer größerer Agarfabriken, in denen die Tiere nichts mehr zählen, die Antibiotika, die in den Ställen mit den abertausenden Tieren eingesetzt werden und inzwischen sogar beim Menschen Resistenzen auslösen, die Monokulturen und die Megaställe. Allein in Deutschland wären 40 Millionen neue Mastplätze für Hühner und 2,5 Millionen Mastplätze für Schweine geplant - „das Individuum spielt dabei keine Rolle”, beklagt Henrik Maaß. Der wachsende Fleischbedarf der Menschen werde mit immer billigeren Produkten der Agrarindustrie bedient, ohne Rücksicht auf Verluste. Die Tiere litten, das Grundwasser würde verseucht, Pestizide vergifteten die Äcker und ließen Arten sterben. Ganz zu schweigen von der Gentechnik mit ihren unabsehbaren Folgen. Hoffnung macht Familie Maaß und Peter Michalke indes, dass die Menschen allmählich aufwachen. Die Sensibilität der Deutschen gegenüber solchen Themen wächst, haben sie festgestellt, „man spürt, dass es immer mehr Bürger gibt, denen eine bäuerliche Landwirtschaft lieber ist als eine immer weiter fortschreitende Industrialisierung”. Gesunde Nahrung von einem gesunden Acker sei hier das Stichwort. „Ein gutes Podium, uns Gehör zu verschaffen” Es sei eben nicht allen Menschen egal, ob es in Deutschland demnächst eine Maissteppe gibt mit einhergehendem Pflanzen- und Artensterben, oder eine gesunde Umwelt, wo auch nachfolgende Generationen gut leben können. Die Forderung von Peter Michalke und Henrik Maaß ist klar: Sie wünschen sich gesunde und bezahlbare Lebensmittel für alle, faire Preise für die Landwirte, eine artgerechte Haltung der Tiere ohne Antibiotika-Missbrauch, eine Bienen- und umweltfreundliche Landwirtschaft. Um diesen Willen kundzutun und denen mitzuteilen, die in der Bundesregierung und in den Entscheider-Kommissionen sitzen, haben sie wieder eine Fahrt zur Großdemonstration nach Berlin organisiert. Hier findet vom 17. bis 26. Januar die Grüne Woche statt, die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Und es sind alle vor Ort, die in den Regierungen und den Gremien die Hebel in der Hand halten, „ein gutes Podium also, uns Gehör zu verschaffen”, findet Henrik Maaß. 25 000 Menschen hätten im vergangenen Jahr an der Demo teilgenommen, „es könnten aber noch mehr sein”, hofft Maaß, dass der Bus wieder voll wird und noch mehr Menschen in der Hauptstadt ihren Unmut über bestehende Gesetze deutlich machen. Der Bus aus Ostwestfalen startet am 18. Januar um 5.30 Uhr am Busbahnhof in Werther, weitere Zustiege sind um 6.10 Uhr am Hauptbahnhof in Bielefeld und um 6.35 Uhr am Hauptbahnhof in Herford möglich. Die Teilnahme kostet 20 Euro, ermäßigt fünf Euro. Gegen 11 Uhr wird die Gruppe in Berlin eintreffen, wo auf dem Potsdamer Platz die Auftaktkundgebung stattfindet. Danach ziehen die Demonstranten zum Kanzleramt, wo um 12 Uhr die Abschlusskundgebung mit viel Musik ansteht. Alle Teilnehmer sollten getreu dem Motto »Trommeln für die Agrarwende« Töpfe, Deckel, Pfannen und alles, was Lärm macht, mitbringen. Die Rückfahrt des ostwestfälischen Busses erfolgt gegen 15 Uhr ab Berlin. ¦ Wer in die Hauptstadt mitfahren möchte: Anmeldungen nimmt Peter Michalke unter ` (0 52 03) 39 87 oder per Mail unter familymichalke@t-online.de entgegen.↧
Zehn Hektar Wald fallen für A 33
Straßen.NRW hat die Fällarbeiten für den Tiefwinter ausgeschrieben, um nicht mit dem Naturschutzgesetz in Konflikt zu kommen. Denn nach dem 28. Februar dürfen keine Bäume mehr gefällt werden.
Sven Johanning, Pressesprecher von Straßen.NRW in Bielefeld, sagte gestern, das seien vorbereitende Arbeiten für den Neubau der A 33.
Ab Sommer dieses Jahres werden hier eine Grünbrücke im Zuge des Postweges mit den zugehörigen Straßenbauarbeiten, eine Teilumlegung der L 782 Theenhausener Straße sowie ein Brückenbauwerk als Überführung der Theenhausener Straße über die Autobahn umgesetzt. Die Grünbrücke wird um die 70 Meter breit. Die Haller Umgehungsstraße und die neue Autobahntrasse laufen hier über einige hundert Meter parallel nebeneinander. Auf den entstehenden Freiflächen werden auch die neuen Hochspannungsmasten gebaut. Sie sollen im Rahmen des geplanten Umlegungsverfahrens als Ersatzkabelträger für die Masten dienen, die jetzt noch über die Siedlung »Am Forst« laufen.
Unter die Säge kommt ein etwa 1,4 km langer Bereich östlich der Theenhausener Straße, der Bereich der Rampen für die Grünbrücke am Postweg und der Bereich Alleestraße, der zwischen der Theenhausener Straße und dem Ortsrand Halle liegt. Im Walddreieck unterhalb von Meyer & Höpfner ist das zusammenhängend größste Stück. Entlang der Theenhausener Straße ist der Wald nur noch ein erweiterter Straßenrandstreifen.
„Die Arbeiten werden weitestgehend außerhalb des Verkehrsraumes durchgeführt. Trotzdem werden sich kurzzeitige Beeinträchtigungen jedoch nicht vermeiden lassen”, sagte Johanning.
Die Kosten für die Fällaktion belaufen sich nach Dar- stellung des Bauherrn auf rund 60 000 Euro.
Bereits im vergangenen Frühjahr sind in diesem Bereich über 25 Hektar neue Waldflächen angelegt worden. Überwiegend sind Eichen gepflanzt worden. Sie haben eine höhere Ausgleichswertigkeit als die Kiefern, die überwiegend auf den betroffenen Flächen stehen.
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Kleine Könige klingeln an 245 Haustüren
Die Logistik ist beeindruckend: 13 Gruppen mit ihren Fahrern finden sich am Samstagnachmittag zusammen. Jede Gruppe braucht einen Routenplan, Liederzettel und die haftbaren Aufkleber mit dem Segensspruch »20 C + M + B 14«, dazu einen goldenen Stern und natürlich ein Schatzkästlein für die Spenden. Neue Unter- und Obergewänder sind im Vorfeld von fleißigen Händen gefertigt worden, neue Sterne gebastelt.
Fast genauso viele Eltern und Großeltern helfen im großen Durcheinander im Gemeindehaussaal bei den letzten Handgriffen. „Hoffentlich überstehen die den Regen”, äußern die Organisatoren skeptische Worte angesichts der Wetterlage am Samstagnachmittag. Immerhin werden die verschiedenen Gruppen jeweils etwa 20 Häuser besuchen und ihre Segensbotschaft verteilen. „Wir rechnen damit, dass die ersten gegen 18 Uhr wieder am katholischen Pfarrheim eintreffen”, sagen die Organisatoren, die in der Zwischenzeit selbst alle Hände voll zu tun haben. Im Anschluss gibts Spaghetti mit Soße für alle, das ist die Herausforderung im Hintergrund.
Geld hilft kranken Kindern im afrikanischen Tansania
Nach einer gemeinsamen Andacht geht es endlich los: Jeweils ein Fahrer und drei Könige aus dem Morgenland verteilen sich auf die 13 Fahrzeuge. Das Lied vor jeder Haustür erzählt den Teil der Weihnachtsgeschichte der drei Könige aus dem Morgenland: „Wir bringen Weihrauch, Myrrhe und Gold.” Mit einem Segensgebet endet jeder Besuch.
Danach kommt die heiß ersehnte Spende in das Schatzkästchen. Wie im vergangenen Jahr auch sammeln die Kinder für das Krankenhaus Ndolage im afrikanischen Tansania nahe dem Viktoriasee. In dieser besonderen Klinik begründete Dr. Frank Beier vor etwa zehn Jahren den »Poor Patients‘ Fund«. Dank dieser finanziellen Unterstützung können viele Kinder, deren Familien sich ansonsten keine Behandlung, etwa bei Malaria, leisten könnten, medizinisch versorgt werden.
Auch in den Gottesdiensten der evangelischen und katholischen Gemeinde wurde am Sonntag für den Zweck gesammelt, so dass die Organisatoren am Ende die beeindruckende Summe von 5695 Euro bekannt geben können. „Das sind mehr als 1000 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Umgerechnet für unser Projekt bedeutet das Hilfe für mehr als 200 kranke Kinder”, fasst Lydia Kortenbusch im Namen der Organisatoren zusammen. Alle Mitwirkenden seien sehr stolz auf dieses Ergebnis und spürten, „dass diese Aktion in der Stadt angekommen ist”.
¤ Wer sich mit einer Spende an dem Projekt beteiligen möchte, kann sich bei Familie Beier genauer informieren; Kontakt: ` (0 52 03) 29 69 71 oder per E-Mail an SilkeFrankB@web.de.
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„Liebe Eltern, es liegt in Ihrer Hand”
Dafür habe sich die Stadt
Halle mit der Gründung einer Gesamtschule eingesetzt, so Almuth Burkhardt-Bader (56)
, die kommissarische Leiterin der Haller Gesamtschule. Ob es in der Lindenstadt ab dem kommenden Sommer eine solche Schule geben wird, diese Entscheidung obliege jetzt nun nicht mehr der Politik, so Burkhardt-Bader und appellierte: „Liebe Eltern, es liegt in Ihrer Hand, ob die Gesamtschule in Halle an den Start gehen kann.” Die Worte Anne Roden-brock-Wesselmanns sind getragen von der Überzeugung, dass sie kommt, diese Schule, über die am Samstagvormittag alle sprechen. Man habe nun fast alle Hürden genommen. Dass Halle mit seiner Entscheidung für eine Gesamtschule dem Schultrend folgt, verdeutlichte Detlef-Strauß, schulfachlicher Dezernent für Gesamtschulen bei der Bezirksregierung Detmold: „Im Jahr 2010 hatten wir im Regierungsbezirk Detmold 28 Gesamtschulen, aktuell liegen wir bei 67 Gesamt - und Sekundarschulen”, erläutert der Experte, der diese Entwicklung als einen Schritt in „Richtung des gemeinsamen Lernens” bezeichnete. Ob dem wirklich so ist, sollten Kinder und Eltern am Samstagvormittag ganz selbst ergründen. Während die Eltern an Thementischen über »Schulträger«, »Schulleitung«, »Pädagogisches Konzept«, »Bilinguales Angebot«, »Schulsozialarbeit« und »Raumkonzept« der Haller Gesamtschule informiert wurden, konnten die Kinder entweder zum Spielen in die Sporthalle I gehen oder hatten Gelegenheit, sich die Schule einmal von innen anzuschauen. Neben Mitmach-Angeboten für die Kinder, vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich, ließen sich viele Eltern durch die Räume am Schulzentrum Masch führen oder schlenderten selber, sowie Christina Wieda. Wieda möchte ihr Kind für das kommende Schuljahr auf der Haller Gesamtschule anmelden - auch mit Gymniasalempfehlung. „Unser Sohn möchte unbedingt in Halle zur Schule. Auf der Gesamtschule hat er ein Jahr mehr, und wir hoffen ihm damit auch ein Stück weit Druck nehmen zu können”, begründet die Mutter, die auch auf einen „qualitativen Ganztag” hofft, der das Kind nach Unterrichtsschluss entlaste. Sollte die Gesamtschule in Halle nicht zustande kommen, sei das für sie schon „drastisch”, so Wieda. Während für die Hallerin bereits feststeht, dass sie ihren Sohn an einem der drei Anmeldetage Freitag, 7. Februar, von 11 bis 20 Uhr sowie Samstag, 8. Februar, und Sonntag 9. Februar, in der Zeit von jeweils 10 bis 18 Uhr an der neuen Haller Gesamtschule anmelden wird, hofft man am Samstag, auch andere Familien überzeugt zu haben, um die 100 Anmeldungen zu knacken. Sollte dies nicht der Fall sein - Klarheit darüber wird schon am Abend des 9. Februar herrschen - werde den Eltern mit dieser schnellen Entscheidungsfindung die Möglichkeit eingeräumt, ihr Kind noch auf einer anderen Schule anzumelden, so Rodenbrock-Wesselmann. „Wer sichergehen möchte, dass sein Kind auf einer Gesamtschule unterrichtet wird, der sollte es hier in Halle anmelden”, unterstrich das Stadtoberhaupt.↧
Einladung zum Duell der Könige
Zum zweiten Mal nämlich zeichneten die Jungschützen für die Ausgestaltung des Showprogrammes des traditionellen Winterballes verantwortlich. Und übten diese Pflicht gewissenhaft, mit viel Ideenreichtum und Esprit aus. Dafür hatten sie in die Schatzkiste der beliebten Fernsehsendungen gegriffen und herausfordernde Aufgaben im Stil von »Eins, zwei oder drei«, dem Klassiker »Am laufenden Band« sowie pantomimischer Darstellungen auf die Bühne respektive in den Saal gebracht.
Vier Charaktere, einer Zigarre rauchend, eine andere mit goldener Halskette? Um welches Quartett mochte es sich da bloß handeln? Hier war, na klar, das A-Team zu Gast in
Borgholzhausen.
Auch Hermann der Cherusker oder »Burgherr« Wolfhart Kansteiner galt es zu erraten. In fünf Teams hatten sich die Delegationen von Schützen und befreundeten Vereinen zusammengetan. Friedhelm Piel (TuS Ravensberg) und Florian Vahrenbrink (Löschzug Bahnhof) traten dabei gegen das Königspaar Gudrun Freese und Jürgen Prange-Kemner, Peter Bartschel (König in Kerßenbrock-Küingdorf) und Ciaran Braham (SV Westbarthausen) sowie Uli Steiner und Jörg Eickmeyer vom Löschzug Stadt und Heike Decke (SG Halle) und Olaf Walkenhorst (SV Werther) an. Damit es keine Schummeleien gab, wurde Bürgermeister Klemens Keller flugs von Moderator Jan-Philipp Pidun als Schiedsrichter verpflichtet. Aus welchem Märchen das Lied »Ach, du lieber Augustin« stammt? 20 Gegenstände behalten? Am Ende war das Team des Löschzugs Stadt am schnellsten und erhielt die Pinnchen-Kette. Schützenvereins-Vorsitzende Martina Frehsmann-Pryce freute sich, mehr als 250 Gäste im Saal begrüßen zu können. Die flotten Rhythmen zum Tanz legte DJ Tino Nußmann aus Versmold auf. Er hatte auch den Wunschhit des Königspaares Gudrun Freese und Jürgen Prange-Kemner auf Lager: Helene Fischers »Atemlos durch die Nacht«, zu dem der Ehrentanz aufs Parkett gebracht wurde. Bei der großzügigen Tombola winkten zudem 250 tolle Preise.↧