Quantcast
Channel: Haller Kreisblatt
Viewing all 3262 articles
Browse latest View live

Mitmachen müssen alle

$
0
0
Ziel ist es, mindestens die von der Bundesregierung vorgegebenen Ziele zur CO2-Minderung, zum Einsatz erneuerbarer Energien sowie zum Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung an der Strombereitstellung und am Wärmebedarf zu erfüllen. Das funktioniert nur, wenn alle Mitbürger das Ziel ernst nehmen. Deshalb sollen sie sich schon an der Entwicklung des Konzeptes beteiligen. Die beiden Umweltberaterinnen in der Gemeindeverwaltung, Gabi Siepen und Marianne Vaske, sind nun zugleich Klimaschutzmanagerinnen und halten die Fäden in der Hand. Unterstützt wird die Entwicklung des Konzeptes von dem Bielefelder e&u Energiebüro. Bürger sollen sich einbringen. Und tun es auch. In zwei ersten Workshops wurden bereits Ideen gesammelt zu den Themen Mobilität und Verkehr sowie Erneuerbare Energien. Weitere Workshops sollen im Januar folgen: 9. Januar Nutzerverhalten und Bürgerengagement; 14. Januar Energieeffizienz im Gewerbe; 28. Januar Planen, Sanieren, Energieeffizienz in Gebäuden. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, müssen die zahlreichen Planungen zum Thema Verkehr, die teilweise parallel in unterschiedlichen Gremien erarbeitet werden (Familienaudit, Ortskernkonzept, Klimaschutzkonzept), zusammengeführt und vernetzt werden. Die zwei Stunden für die Erörterung von Erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung reichten bei Weitem nicht aus, um alle Ideen auszudiskutieren und alle aufkommenden Fragen abschließend zu klären. Auf Wunsch der Teilnehmer wird es deshalb im Januar ein weiteres Treffen geben. Zuerst hatte das Energiebüro ermittelt, wie viel CO2 zurzeit jährlich im Gemeindegebiet anfällt. Und hat festgestellt: Die meisten CO2-Emissionen verursachen private Haushalte (43,7 Prozent). Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen folgen mit 39,2 Prozent. Die öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde verursachen nur 1,6 Prozent der CO2-Emissionen. Denn mit beispielweise der ökologischen Niedrigenergiesiedlung Diekmann und dem Passivhausstandard bei der Sanierung kommunaler Gebäude ist Steinhagen schon gut aufgestellt. 43 Prozent aller Heizungsanlagen in Steinhagen laufen mit Öl. Hier müsste zuerst angefasst werden, denn Heizöl verursacht die meisten CO2-Emissionen. Der Anteil der erneuerbaren Energien (Fotovoltaik, Wasser, Biogas) am Stromverbrauch wuchs von 6,97 Prozent 2011 auf etwa 8 Prozent 2012. Wer Interesse hat, kann jederzeit einsteigen und einen oder auch mehrere der Workshops mit seinen Ideen bereichern. Ende Juni soll das integrierte Klimaschutzkonzept fertig sein. Für Fragen stehen Gabi Siepen und Marianne Vaske unter ` (0 52 04) 99 71 11 zur Verfügung.

Kraft tanken für große Ziele

$
0
0
Neben dem Franzosen Simon, Nummer 19 der Weltrangliste, nutzen in Dmitry Tursunov (Nr. 29) aus Russland und dem Finnen Jarkko Nieminen (Nr. 39) derzeit zwei weitere Top-40-Spieler die Nähe des Haller Sportparks zum dazugehörigen Hotel und diversen medizinischen Einrichtungen, um sich für die im Januar von Neuem beginnende ATP-Tour fit zu machen. Dazu gesellen sich der Ukrainer Illya Marchenko (Nr. 166) sowie die Lokalmatadoren Lennart Zynga (Nr. 966) und Nina Zander (Nr. 356) vom TC BW
Halle.
Sie alle gehören der in Halle ansässigen Breakpoint-Base an, für die das gemeinsame Trainingslager ihrer Aushängeschilder Tradition ist. Noch nie aber war die Qualität der Teilnehmer so hoch wie in diesem Jahr - das gilt auch für die Fitnesstrainer und Physiotherapeuten, die sich fast rund um die Uhr um ihre Schützlinge kümmern. Neben den bewährten heimischen Kräften Marc Charles und Mario Bertling hat die Breakpoint-Base einige echte Koryphäen eingeflogen: Jarmo Ahonen war sechs Mal bei Olympischen Spielen für die finnische Mannschaft im Einsatz, Milos Jelisavic betreute unter anderem schon Serbiens Tennis-Superstar Novak Djokovic, Timo Timpe gehörte einst zu den besten deutschen Volleyballern. Eine Besetzung, die verrät, wo der Schwerpunkt der dreiwöchigen Trainingsmaßnahme liegt. „Die körperliche Beanspruchung im Spitzentennis hat in den vergangenen Jahren noch mal zugenommen”, weiß Jan de Witt, der neben Burghard Riehemann Cheftrainer der Breakpoint-Base ist. „Um bei Saisonbeginn einen Fitnesszustand von möglichst 100 Prozent zu erreichen, müssen wir jetzt über einen längeren Zeitraum und für jeden Spieler individuell die richtigen Reize setzen. Während der Turniere bleibt dafür kaum Gelegenheit.” Zynga: „Für mich gibt es nichts Besseres” Die Kosten für das Trainingslager finanzieren die Spieler aus eigener Tasche. Dmitry Tursunov verriet kürzlich in einem Interview mit dem Fernsehsender CNN, dass ein Profi seines Kalibers pro Saison mindestens 200 000 US-Dollar einspielen müsse, um alle Ausgaben zu decken. Allerdings kassierte der Russe in der abgelaufenen Saison allein an Preisgeld über 700 000 US-Dollar. Dimensionen, von denen Lennart Zynga bislang nur träumen kann. Während Simon, Tursunov, Nieminen und Marchenko im Januar bei den Australian Open um Grand-Slam-Erfolge kämpfen, möchte der 22-Jährige bei Future-Turnieren in Deutschland den Durchbruch als Profi schaffen. Umso mehr genießt er in diesen Tagen seine Rolle als Sparringspartner, für die er sogar auf einen Start bei den deutschen Hallenmeisterschaften verzichtete. Zyngas Fazit: „Für mich gibt es nichts Besseres, als mit solchen Weltklasse-Spielern zu trainieren.”

Kreissparkasse gründet Stiftung

$
0
0
Die Kreissparkasse gehöre zu den Ersten in der Region, die eine Stiftung ins Leben rufe. Die gemeinwohlorientierte Stiftung ermöglicht Vermögen einzubringen oder eine eigene Unterstiftung zu gründen. Die Kreissparkasse arbeitet dabei mit der Deutschen Stiftungsagentur zusammen. Das Geldinstitut selbst hat 25 000 Euro als Startkapital eingebracht. Breit aufgestellt Der Stiftungszweck der Sparkassenstiftung ist breit aufgestellt. Er umfasst soziale, humanitäre und kulturelle Projekte, Freizeit und Sportort, Umwelt- und Tierschutz, Bildung, Wissenschaft und Forschung bis hin zu Kunst und Denkmalpflege. Mathmann: „Die Kundenstiftung ermöglicht stiftungswilligen Personen eine Vielzahl von Gelegenheiten, sich nachhaltig und dauerhaft gemeinnützig zu engagieren. Das Stiftungskapital wird durch Zustiftungen und Stiftungsfonds weiter wachsen.” Vorstand Henning Bauer sagte, auch für kleine und mittlere Vermögen sei die Kundenstiftung interessant. Zustiftungen seien schon ab 1000 Euro möglich, für die Gründung eines Stiftungsfonds müssten die Stifter mindestens 20 000 Euro einbringen. Bauer: „Über die Verwendung der Erträge aus dem Stiftungsvermögen entscheidet die Stiftung, über die Erträge aus den individuellen Stiftungsfonds verfügen die Stifter allein.” Vorstandsvorsitzender Hartwig Mathmann: „So kann zum Beispiel ein Stifter verfügen, dass die Feuerwehr jährlich den Ertrag seiner Stiftung bekommt. Seinem Willen wird dann dauerhaft Rechnung getragen.” Einzelpersonen und Firmen Vorteile bietet ein Stiftungsengagement nach den Ausführungen der Sparkassenführung sowohl für Einzelpersonen als auch für Institutionen und Unternehmen. Den Stiftern liege außer dem eigenen gemeinnützigen Engagement besonders der dauerhafte Erhalt seines Vermögens und im Fall eines zweckgebundenen Stiftungsfonds auch der Fortbestand des Namens des Stiftungsgebers am Herzen. Häufig sei eine Stiftung auch eine sinnvolle Variante für die Nachlass-Lösung, unterstrich Vorstand Mathmann. Auch bei der Gründung einer rechtlich selbstständigen Stiftung sei die Kasse gern behilflich, sagte Vorstand Henning Bauer. Allerdings sei ein hoher finanzieller und organisatorischer Aufwand zur Führung einer eigenen Stiftung nötig. Außerdem müsse das Stiftungsvermögen einen Betrag von 250 000 bis 400 000 Euro haben, um bei der derzeitigen Zinssituation einen nennenswerten Ertrag erwirtschaften zu können. Bei der Kreissparkasse ist Christian Doll, Bereichsleiter »Private Banking«, für die Beratung in dieser Angelegenheit zuständig.

Zur Premiere gleich der Vizetitel

$
0
0
Vorher war es der Fußball, der seine Freizeit bestimmte. Heute hat er den Rasen gegen den Asphalt der Rennstrecken getauscht. Seit vier Jahren ist Michael Kaufmann Mitglied beim Motorsportclub Dissen. Angefangen hatte der Gymnasiast mit Kartslalom. Das heißt, die Piloten müssen ihr Fahrzeug um Pylonen lenken. Vor zwei Jahren kauften seine Eltern ihm ein eigenes Kart. „Das war schon der Hammer. Von sechseinhalb PS plötzlich auf nun 28 Pferdestärken und 380 Kubik umzusteigen”, sagt Michael Kaufmann rückblickend. Sein Viertakter ist zwar gebraucht, doch das Equipment reichte dem Teenager, um in der Rundstrecke bereits einige Erfolge zu feiern. „In meiner Gruppe sind etwa 15 Mitstreiter. Davon viele über 40 Jahre und nur drei in meinem Alter”, gibt Michael Kaufmann zu bedenken. Der Versmolder hat in der vergangenen Saison zwar von acht Rennen nur eines gewonnen, doch konnte er in den Qualifikationsrennen viermal die Pole-Position erreichen und kam fünf Mal unter die ersten drei. Nur technische Probleme konnten Youngster bremsen „Im Rennen hatte ich leider öfter mal technische Probleme. Aber 118 Punkte reichten letztendlich für den zweiten Rang im Gesamtklassement”, erklärt der aktuelle Vizemeister. Seine Eltern erinnern sich aber auch an brenzlige Situationen. „Michael hatte mal bei Nässe einen Unfall. Danach war er so ehrgeizig, seine Position wieder auszubauen, dass er in den Reifenstapel schoss”, erzählt Karl Kaufmann. Viel passiert sei da nicht - sowohl dem Kart als auch dem Fahrer. Doch bei einem anderen Rennen habe sein Vordermann sich gedreht. „Michael hatte keine Chance. Das Ende vom Lied: Eine kaputte Lenkung und gebrochene Spurstange”, erzählt der 50-Jährige. Michael Kaufmann gerät ins Schwärmen, wenn er von seinen Lieblingsstrecken berichtet. Er liebt Rundkurse mit Berg- und Talkurven, die nicht einsehbar sind. Ebenso lange Strecken, auf denen er Gas geben kann. Den größten Spaß habe er im Zweikampf. „Das ist cool. Im kleinen Kurs schnell zu fahren und richtig zu reagieren”, sagt der 16-Jährige und die Vorfreude auf die kommende Saison ist ihm dabei deutlich anzumerken. Vorher heißt es aber: trainieren und nochmal trainieren. Auch die Karriere von Michael Schumacher und Sebastian Vettel hat übrigens im Kartsport angefangen. Um sein Talent richtig ausleben zu können, sucht Michael Kaufmann jetzt nach Sponsoren. Die Vizemeisterschaft ist da ein gutes Argument.

Harte Debatte um Böckstiegel-Museum

$
0
0
Gehört ein Museumsbau in die Nähe des Böckstiegel-Hauses in Arrode oder eher in den innerstädtischen Bereich? Beide Konzepte haben ihre jeweilige Anhängerschaft und die standen sich am Dienstagabend im großen Sitzungssaal des Wertheraner Rathauses relativ unversöhnlich gegenüber.  Die Idee war, im Rahmen einer Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Kultur und Sport den Geschäftsführer der Böckstiegelstiftung, Thomas Kuhlbusch, als Referenten zum derzeitigen Planungsstand zu hören. Kuhlbusch vertrat den demnächst im Kreistag zur Abstimmung stehenden Entwurf von einem Neubau in direkter Nachbarschaft zum Böckstiegel- Haus in Arrode. Im Laufe der Sitzung kamen dann am Dienstagabend auch die Gegner dieser Planung zu Wort. Sie verfolgen einen Entwurf, der den Hof Overbeck an der Bielefelder Straße als Standort für ein Böckstiegel-Museum vorsieht und das Geburts- und Elternhaus Böckstiegels in Arrode als ergänzende Dependance einbezieht. „Es macht aber eben den besonderen Reiz aus, der Kunst Böckstiegels dort zu begegnen, wo er gelebt hat”, hatte Thomas Kuhlbusch in seinen Ausführungen den Standpunkt der Böckstiegel-Stiftung deutlich gemacht. Klar sei, dass dem Auftrag der Stiftung, die Kunst Peter August Böckstiegels angemessen zu präsentieren, im Böckstiegel-Haus in Arrode allein nicht Rechnung zu tragen sei. Entsprechend unstrittig sei, dass ein Museumsbau nötig ist. Wo der aber gebaut werden sollte, da-rüber werde seit 2006 lebhaft beraten. Am Ende eines hart erarbeiteten Kompromisses zwischen der Stiftung und dem Kreistag stehe nun der Bau in Arrode, rund 600 Quadratmeter groß, mit einer Kostendeckelung von rund zwei Millionen Euro. Im zuständigen Fachausschuss des Kreises fand das Konzept bereits eine Mehrheit, die Entscheidung im Kreistag steht am 16. Dezember an. „Insofern ist das doch hier eine Alibi-Veranstaltung”, machte Jürgen Schäfer für die Vertreter der Overbeck-Lösung deutlich, dass man sich als Verfechter einer Alternative zum Neubau in Arrode nicht ernst genommen fühle. „Sie haben unser Diskussionsangebot nicht angenommen”, monierte Schäfer. Und Dieter Schulte, ebenfalls Verfechter einer innerstädtischen Lösung, sagte: „Sie haben jahrelang diese Diskussion gar nicht zugelassen.” Auch Detlef Snay machte seinem Unmut Luft und kritisierte das Gesprächsgebaren des Kreises, hier insbesondere des Landrates, und der BöckstiegelStiftung harsch. Neben der teils recht ungehalten vorgetragenen Kritik am Umgang mit ihnen, brachten die Gegner eines ergänzenden Museumsbaus in Arrode aber auch noch einmal ihre Argumente vor. Vor allem der Flächenverbrauch im Außenbereich, die derzeit unzureichende Zuwegung zum Böckstiegel-Haus, das Verbauen einer für das Anwesen eben gerade so typischen kleinbäuerlich strukturierten Kulturlandschaft und die Verstecktheit des Museums führten sie an. „Wenn Sie das Museum dort neben das Böckstiegel-Haus bauen, dann machen Sie kaputt, was Sie so sehr begeistert”, hieß es. Dagegen hielten die Befürworter die Symbiose zwischen Werk und persönlichem Umfeld des Malers Böckstiegel die finanzielle Machbarkeit des ergänzenden Museumsbaus vor allem durch die Unterstützung des Kreises und auch den Umstand, dass der Besitzer des Overbeck’schen Hofes bereits erklärt hätte, sein Areal nicht für einen Museumsbau zur Verfügung stellen zu wollen für wichtig. Deutlich wurde auch, dass auf Kreisebene eine innerstädtische Lösung aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehrheitsfähig wäre. Da gebe es die Überlegung, dass man die Kunst Böckstiegels ebenso gut in einem Museum außerhalb Werthers präsentieren könnte. Ausschlaggebend für eine Zustimmung, ein Museum in Werther zu errichten, sei das Argument, dass man es hier in direkter Nähe zum Geburts- und Elternhaus Böckstiegels bauen könnte, ließ Kuhlbusch durchblicken. Und Uwe Gehring von der UWG machte deutlich, dass schließlich nicht die Stadt Werther im Besitz des Böckstiegelnachlasses sei, sondern der Kreis Gütersloh. Entsprechend habe die Stadt bei der Entscheidung ohnehin kein Stimmrecht. Gleichwohl, und da waren sich die politischen Fraktionen im Ausschuss einig, würden natürlich zustimmende oder ablehnende Signale in Gütersloh zur Kenntnis genommen. Entsprechend bezeichnete Rainer Schütz (SPD) die Diskussion, wie sie derzeit geführt werde, als „Spiel mit dem Feuer”. Wie auch Politiker anderer Fraktionen legte er daher Wert darauf, dem Kreis für die Chance auf einen Museumsbau zu danken. Das tat auch Hans-Werner Böhme, der sich aus dem Publikum zu Wort meldete. Heike Wäger von der UWG sagte: „Werther ist so ein kleines Licht in diesem Kreis und soll das Museum bekommen. Diese Chance sollten wir unbedingt ergreifen.” Einigkeit herrschte nicht in den politischen Reihen des Wertheraner Rates. Das machten die Statements der Fraktionen deutlich. Während FDP, SPD und UWG sich klar für den Museumsbau in Arrode aussprachen, zeigten die Grünen sich uneinheitlich in ihrem Meinungsbild. Die CDU dankte vor allem noch einmal nachdrücklich den Bürgern, die sich in die Diskussion einbrächten, sie bereicherten und sogar eine vom Architekten Heiner Bruns unentgeltlich angefertigte Planung für den Overbeck’schen Hof vorgelegt hätten. Das sah Uwe Gehring kritisch: „Ein Haus zu überplanen, das einem gar nicht gehört, geht aber doch gar nicht.” (Kerstin Spieker)

Liebe und Lebkuchen

$
0
0
„Benedicta backt gern, lebt gern, aber sie betet ungern”, in markanten Worten stellt die in Hamburg beheimatete Autorin, die auf Einladung des Kulturvereins per Bahn ins Ravensberger Land angereist war, die Hauptfigur ihres 2009 erschienenen Buchs vor. Dass diese drei Wesenszüge für eine junge Adelige keine besonders guten Voraussetzungen für eine von der Stiefmutter verordnete Karriere als Nonne bieten, verstehen Leser wie Zuhörer automatisch. Doch bis zum versprochenen Happy End muss die süße »Lebküchnerin« freilich noch allerlei Abenteuer bestehen. Der weite Weg von der Fastenspeise zur Leckerei „Das Handwerk hieß wirklich so, und dann hat meine Fantasie gerattert”, erläuterte Sybille Schrödter ihre Arbeitsmethode. Dabei ließ sie sich durchaus von ihrem selbst gewählten Titel inspirieren und startete umfassende Recherchen. Dazu hatte sie eigens eine Fabrik in Nürnberg besucht. In Borgholzhausen wäre sie sicher genauso fündig geworden. Bevor sie in ihre Rolle als Live-Erzählerin schlüpfte und drei ausführliche Textpassagen aus ihrem Werk las, bot sie eine kurze Einführung in die Historie des Lebkuchens. Erst dann startete die Geschichte, die das magische Geheimnis des leckeren Benedicten-Lebkuchens und die den lebhaften Handel mit Brot und Gebäck in dieser Zeit beschreibt. Wegen der Liebe flieht die Lebküchnerin in die Stadt „Lebkuchen waren im Mittelalter eine Fastenspeise und kein besonderer Genuss”, betonte Schrödter, die als Rechtsanwältin, Kabarettistin und Sängerin tätig war, ehe sie vor 13 Jahren als hauptberufliche Autorin von Romanen und Drehbüchern zum Schreiben kam. In ihren Textextrakten verdichtete sie prägnant das reglementierte Klosterleben und zeigte am Beispiel der konkurrierenden Schwarz- und Weißbäcker die strengen Bestimmungen mittelalterlicher Zunftordnungen. Harte Bestrafungen am Pranger und am sogenannten Bäckergalgen werden in ihrem Buch thematisiert. Auch die der Liebe wegen in die Stadt geflohene Benedicta macht Bekanntschaft mit Büttel und Lochwirt. Mucksmäuschenstill lauschte die Hörermenge auf dem mit Zeichnungen von Franz Walter aus den 1960er Jahren dekorierten »Herzboden« den Ausführungen der Schriftstellerin. Nach den einzelnen Abschnitten ihrer Lesung und natürlich am Ende der Veranstaltung wurde Sybille Schrödter mit reichlich Applaus überschüttet. Peter Knaust verspricht, dass Lebkuchenherzen ewig halten Peter Knaust, Gastgeber der Lesung und in sechster Generation Chef der ansässigen Lebkuchenfabrik, überreichte Sybille Schrödter zum Dank ein speziell angefertigtes, riesengroßes Lebkuchenherz mit einer zuckersüßen Version des Titelbildes ihres Buchcovers. „Jeder, der von Bedeutung ist, erhält hier ein Lebkuchenherz. Das hält auch ewig”, sagte Knaust, der bereits zur Begrüßung und zum Einstieg in das süße Thema an die Firmengründung durch seinen Urururgroßvater Johann Heinrich Schulze im Jahr 1830 erinnerte, der zuvor im niederländischen Zaandam eine Ausbildung als Zuckerbäcker absolvierte und - um Zölle zu sparen - vom hannoverschen Dissen ins preußische Borgholzhausen übersiedelte.

Freude auf Weihnachten geweckt

$
0
0
Mit Chören und Orchestern sowie einer Bigband wird jedes Jahr im Wertheraner Gotteshaus die Adventszeit gefeiert und vielstimmig beschworen. Das Konzert ist bei vielen Musikfreunden als Glanzlicht in der Vorweihnachtszeit dick im Kalender angestrichen. Ob der vielen Fans, bestehend aus Großeltern, Eltern, Geschwistern und Freunden, bieten die Organisatoren aus Platzgründen seit einigen Jahren einen zweiten Konzertabend an. Das war auch in diesem Jahr wieder notwendig. Die Kirche war an beiden Abenden sehr gut besucht. Sänger der fünften Klassen mit großer Sangesfreude Zum Auftakt des Konzertes am Mittwoch singen die Chöre unter der Begleitung des Junior-orchester sowie dem Orchester zusammen mit dem Publikum »Weihnachten ist nicht mehr weit«. Dann, als das Orchester unter der Leitung von Ulrike Schilling zu »Pachelbels Christmas« ansetzt, verbreitet sich andächtige Stille im Kirchenraum. Festlich geht es weiter. Das Juniororchester, ebenso dirigiert von Schilling, intoniert Klassiker wie »We wish you a merry Christmas« und »African Noel«, aber auch unbekanntere Kompositionen. Unter anderem den »Chanukah Song«. So richtig Lust auf Swing macht die Bigband von Michael Henkemeier. Neben einigen jahreszeitlich tauglichen Melodien wie »Still, still, still« spielen sie zudem Jazz. Es erklingt der »Work Song« und »That’s how we roll«. Der Chor setzt unter der Leitung von Christoph Horstmann mit »A doo-wop Christmas«, einem mehrstimmig angelegten Musikstil, einen besonderen Akzent und Bandleiter Sebastian Koch sowie seine Musiker fordern »Merry Christmas for everyone«. Auch die jüngste Formation, Sänger der drei fünften Klassen, präsentiert ihren Zuhörern berühmte Weihnachtslieder. Mit augenscheinlich großer Sangesfreude singen sie unter anderem »Santa Claus is coming to town«. Den langen Applaus nach ihrem Beitrag haben sie und ihre Leiter, Gitta Jablinski und Michael Henkemeier, sich redlich verdient. Als die jungen Gesangstalente das südafrikanische Volkslied »Siyahamba« singen, ist das Publikum geradezu verzückt. Da dürfte sich wohl bei so manchem eine Gänsehaut spürbar gemacht haben. Nachdem das Orchester ein fröhliches »Hallelujah« präsentiert hat, verabschieden sich die Musiker mit dem schwungvollen Lied »Love shine a light«. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht und in Vorfreude auf das kommende Fest verlassen die Besucher das Gotteshaus. So soll sie sein, die Vorweihnachtszeit.

Petros hat noch eine Scharte auszuwetzen

$
0
0
Schon immer begegneten sich beim Weihnachtscross Breiten- und Leistungssport. In diesem reizvollen Mix sind die Hobby- und Freizeitläufer deutlich in der Mehrheit, viele gehören keinem Verein an - wie diesmal fast 50 Laufbegeisterte aus
Bielefeld.
Von den Vereinen der Region ist Gastgeber LC Solbad Ravensberg am stärksten vertreten: Obwohl viele Mitglieder in die Organisation eingebunden sind, stellt der Verein knapp 60 Aktive - die für den Trailrunning-Cup gemeldeten nicht eingerechnet. Mit zehn Teilnehmern ist der Versmolder LiVe-Lauftreff vertreten. Der Active-Trailrunning-Cup 2013/14, der die Hälfte seiner sechs Wertungsläufe im Altkreis Halle austrägt, geht Sonntag in die vierte Runde. Einige Favoriten stehen also vor der Chance, das Minimum von vier Starts bereits zu erfüllen und sich damit eine optimale Ausgangsposition zu sichern. Kommt er oder kommt er nicht? Diese Frage gilt Amanal Petros (TSVE Bielefeld), der sich kurzfristig entscheiden wird. Sein Vereinstrainer Gerd Grundmann hat dem 18-Jährigen den Start freigestellt - allerdings mit der Maßgabe, nicht mit vollem Einsatz auf Tempo zu laufen. „Amanal war Mitte der Woche noch unschlüssig, möchte aber in der Cupwertung bleiben.” Zum Auftakt auf dem Ostwestfalendamm und bei seinem famosen Streckenrekord beim Böckstiegel-Lauf war Petros eine Klasse für sich. Kein Wunder, führt er mit 29:52 Min. doch die deutsche 10-km-Jahresbestenliste der Jugend und auch schon der Junioren an. Beim Weihnachtscross hätte er noch eine Scharte vom Vorjahr auszuwetzen, verlief er sich doch kurz vor dem Ziel und musste Christian Teich den Sieg überlassen. Gute Aussichten auf einen Medaillenrang im Gesamtcup hat der 44-jährige Routinier und Lokalmatador Dirk Strothmann, der den Weihnachtscross zuletzt 2008 gewann. In Abwesenheit von Petros dominierte er das dritte Wertungsrennen, den Lengericher Teutolauf. „Ich bin gesund, habe in den letzten Monaten aber nicht so viel trainiert wie früher, sondern das Laufen eher als Ausgleich zur starken beruflichen Beanspruchung genossen”, berichtet Strothmann. Falls sein direkter Konkurrent im Cup, der 20 Jahre jüngere Brackweder Max Ludwig, übermorgen antritt, erwartet er ihn vor sich. Willcox-Heidner kämpft mit Bossow um den Cup-Sieg Bei den Frauen hat Titelverteidigerin Franzi Bossow (früher Schmidt), die in Bielefeld und Lengerich mit der »1« punktete, weiterhin die besten Karten. Aber der eindrucksvolle Sieg beim Böckstiegel-Lauf von Victoria Willcox-Heidner hält die Spannung hoch. Sollte die Solbaderin den Spieß wieder umdrehen, würde vorläufig Gleichstand herrschen. Zur Qualität des Spitzenfeldes tragen auch bekannte Läufer und Läuferinnen bei, die nicht an der aktuellen Cupserie teilnehmen. Der Ex-Solbader Ingmar Lundström, seit vielen Jahren eine prägende Persönlichkeit der Borgholzhausener Läufe, hat sich für die zehn Kilometer entschieden. Ebenso wie die Piumerin Ellen Knoepke, die zuletzt gute Ergebnisse erreichte. Ihr Ehemann, Triathlonspezialist Daniel Knoepke, ist im Hauptlauf dabei. Erfreulich, dass auch Solbads erfolgreichste Läuferin Ilona Pfeiffer nach einer Wettkampfpause in der Starterliste für die 16 Kilometer steht. Wie ihre Vereinskolleginnen Anne Albersmann (W 55) und Sabine Engels (W 45), die ihre starke Form unter anderem beim Böckstiegel-Lauf und als westfälische Cross-Seniorenmeisterin bewies. Lokalkolorit wird auch der 5-km-Lauf haben; hier tritt als U 16- Favorit der Solbader Pascal Birke an, der im November den westfälischen Crosstitel seiner Jugendklasse gewann. Insgesamt liegen mehr als 500 Einzelmeldungen vor. Rechnet man das Gros der Cup-Absolventen hinzu, dann darf man erneut auf mindestens 800 Starter hoffen. Im Vorjahr wiesen die Ergebnislisten 824 Finisher aus - ein hoher Maßstab.

Nach 20 Jahren erfüllt sich ein Lebenstraum

$
0
0
Die gelernte Bürokauffrau, die vor zehn Jahren mit ihrem Mann Jörg nach Versmold zog, hat sich im Laufe des Buchprojektes auch ein wenig zur Unternehmerin entwickelt. Schnell war ihr klar, dass es ein schweres Unterfangen werden würde, als unbekannte Autorin mit einem Premierenroman einen Verlag zu finden - „zumal die dann oft alle Rechte für sich sichern und nichts in die Vermarktung investieren”, erzählt Monika Bechtel. Also investierte sie selbst: Arbeit und Kreativität. „Eigentlich dachte ich, dass es reicht, das Buch zu schreiben.” Mittlerweile hat sie Partner für den Verkauf gefunden, kleine Werbeveranstaltungen organisiert, ein Gewinnspiel bei Facebook ausgerichtet, eine Homepage gestaltet und sogar einen kleinen Trailer zum Buch produziert. „Und ich habe mir bei der Korrektur die Unterstützung eines Lektors aus Leipzig geholt”, berichtet Monika Bechtel. „Denn das Genre, das ich bediene, ist zwar Geschmackssache; aber handwerklich soll das Buch den Ansprüchen genügen.” Die Versmolderin hat eine besondere Liebesgeschichte geschrieben - denn zu intensiven Gefühlen, zu Hingabe und Erotik gesellt sich auch eine fantastische Komponente. Heldin Mali hat die Fähigkeit, mit einem Kuss in die Seele ihres Partners zu schauen. Sie findet in dem ebenfalls mit besonderen genetischen Fähigkeiten ausgestatteten Mike von Irminar einen Partner, doch buhlt auch dessen Freund Roger von Gunlau um sie. Zudem wird die Liebe des Paares vom rätselhaften Volk der »Schatten« bedroht. Es geht hier aber beileibe nicht nur um Herzschmerz auf der einen und magische Effekthascherei auf der anderen Seite. Monika Bechtel, die sich als Autorin »Nika« nennt - „weil das knackiger klingt - versucht, die Schattenseiten menschlicher Charaktere, die Suche nach dem absoluten Vertrauen und moralische Fragen zu thematisieren. „Es ist schon ein Frauenbuch”, sagt sie und schmunzelt. „Viele Damen geben ja zu, dass sie Krimis lesen - aber Romantisches liegt meist versteckt im Nachtschränkchen.” Drei Kinder, der Haushalt, die Arbeit in der Kanzlei ihres Mannes - es ist nicht so, dass Monika Bechtel nicht genug zu tun hätte. Doch das Schreiben ließ sie nie los und die Geschichte, die sie nun veröffentlicht, hatte sie schon als 14-Jährige im Kopf. „Ich war als Teenager kein angesagtes Mädchen”, sagt sie offen. „Da hatte ich viel Zeit für mich, meine Fantasie und habe mir Geschichten ausgedacht.” Die Fähigkeit, zu träumen, hat Monika Bechtel nie verloren. Und sie blieb auch hartnäckig und hörte nie auf zu schreiben. „Vor drei Jahren habe ich mir dann gedacht: Jetzt musst du es auch zu Ende bringen.” Mit viel Fleiß hat »Nika« ihren Lebenstraum nun verwirklicht. Wer ihn mit der Autorin teilen möchte, kann das Buch in der Buchhandlung Krüger, in Wiltmanns Teeladen und bei Papyrus in Oesterweg kaufen. „Einige Fans habe ich schon”, sagt die Autorin und lächelt.

Gymnasiasten garantieren Gänsehaut

$
0
0
Den Grundstock für so viel Musikalität legt das Gymnasium in den Bläser- und Streicherklassen, die nach der Begrüßung von Schulleiter Josef Scheele-von Alven, den Auftakt des Konzerts gestalteten. Es sollte der erste öffentliche Auftritt für die Bläserklasse sein. Einigen der Jungen und Mädchen dürfte bereits ein Stein vom Herzen gefallen sein, nachdem sie ihr Instrument, das bisweilen fast ihre Körpergröße hatte, heile auf die Bühne gestemmt hatten. Dort entlockten die Schüler Tuba, Trompete und Klarinette unter anderem ein fröhliches »Jingle Bells«. Wo sich die Jungen und Mädchen aus den Musikklassen im besten Fall wiederfinden, zeigte sich im Verlauf des Abends. Junior Big Band, Streichorchester und Schulorchester lieferten beachtliche Leistungen ab. Etwa die musikalische Suite »Karneval der Tiere«, die das Schulorchester unter der Leitung von Elmar Westerbarkey mit viel Esprit hörbar machte. Oder die Choräle aus Bachs Weihnachtsoratorium, die vom Streicherorchester unter der Leitung von Beate Corßen mit Bravour gemeistert wurden. Dass es in den Umbauphasen zwischen den Auftritten immer wieder zu Pausen kam, in denen der Geräuschpegel in der Aula merklich anstieg, mag ein kleiner Schwachpunkt des Abends gewesen sein. Die Stimmung, die die Musiker gerade erst aufgebaut hatten, verflüchtete sich somit schnell. Vielleicht kennt der Nikolaus jemanden mit genügend Entertainerqualitäten, der im nächsten Jahr die Zeit zwischen den Programmpunkten überbrücken kann? Als Carsten Hönniger, seit einigen Monaten neuer Musiklehrer am Gymnasium, und Helfer die E-Gitarren und Keyboards auf die Bühne räumten, war klar, dass jetzt rockigere Töne angeschlagen werden. Während der One-Republic-Hit »Apologize« noch recht besinnlich daherkam, rissen die Klänge von »Mardy Bum«, im Original von den Arctic Monkeys, die Zuhörer mit. Am lauten Applaus war abzulesen, dass die Schülerbands den Nerv des Publikums getroffen hatten. Das konnte spätestens bei dem Pop-Klassiker »Last Christmas« mitswingen. Dass die Schüler auch gut bei Stimme sind, bewiesen die Vocalensembles. Die Voice Guys absolvierten ebenso einen fabelhaften Auftritt wie die Voice Vibes, beide Chöre unter der Leitung von Musiklehrerin Beate Sehlhoff. Wohlklang und Gesangtechnik verschmolzen, so dass beispielsweise beim Lied »From A Distance”, den die meisten in der Version von Bette Midler kennen dürften, Gänsehautmomente garantiert waren. Zusammenrücken mussten die Schüler, als Stefan Binder die Swing Kids um sich versammelte, um mit ihnen Musik aus dem Musical »Wicked« anzustimmen. Synfonischer Bläserklang, Streicherchöre und reichlich Schlagwerk rissen die Zuhörer mit. Keine Frage: Die langen Proben für dieses Finale haben sich ausgezahlt. Hier schöpfte der musikalische Zweig des Gymnasiums noch einmal aus dem Vollen. Der Nikolaus ließ sich allerdings erst blicken, als alle gemeinsam Rolf Zuckowskis »Guten Tag, ich bin der Nikolaus« sangen.

„Mit zweierlei Maß gemessen”

$
0
0
Nachdem die Stadt Halle die Bauvoranfrage positiv beschieden hatte, schränkte der Kreis Gütersloh auf der Basis eines Lärmschutz-Gutachtens die Betriebszeiten für das Unternehmen so stark ein, dass dieses Abstand von dem Kauf nahm. „Wo liegt nun der Unterschied zwischen einer Gewerbefläche für eine Tankstelle und einer Gewerbefläche fast an gleicher Stelle für eine Lagerhalle, wo be- und entladen wird, zumal beide Grundstücke laut gültigem Bebauungsplan als Gewerbegebiete ohne Einschränkung ausgewiesen sind?”, fragt sich Maass. Michael Flohr, bei der Stadt Halle Abteilungsleiter des Bereichs Planen, Bauen und Umwelt, äußert Verständnis für den Ärger des Künsebeckers. „Wir haben alles dafür getan, dass hier Gewerbe angesiedelt werden kann”, sagt Flohr. Das bestätigt der Inhaber des Metallbauunternehmens. „Die Stadt Halle hat darauf eingewirkt, dass es für uns positiv beschieden wird”, erklärte er. Lärmschutzprüfungen seien sehr individuell. Daher könne man zwei Fälle, wie die der Tankstelle und des geplanten Projektes auf dem Maass-Grundstück, nicht miteinander vergleichen, betont Michael Flohr und fügt erklärend hinzu: Auch die Jet-Tankstelle müsse Auflagen erfüllen. Trotz dieser Auflagen, die unter anderem gewisse Lärmemissionsgrenzen festsetzen, habe sich das Unternehmen entschlossen, die Tankstelle zu errichten. Für Paul-Heinrich Maass ist das sicher keine befriedigende Antwort. Seiner Ansicht nach wird hier mit zweierlei Maß gemessen. Zumal auch sein zweites geplantes Projekt nicht durchführbar ist. Maass plante alternativ, auf dem Grundstück ein Lebensmittelgeschäft zu errichten. Die Stadt lehnte das Ansinnen mit der Begründung ab, hierdurch würde Kaufkraft aus der Haller Innenstadt abgezogen. „Auf der anderen Seite werden ein Outlet-Center und ein Blumenmarkt zugelassen, der auch sonntags und an Feiertagen Produkte anbietet, die ebenfalls in der Haller Innenstadt verkauft werden”, argumentiert Maass. Michael Flohr: „Aus stadtentwicklungstechnischen Gründen wollen wir nicht, dass sich dort Einzelhandel ansiedelt.” Seit Jahren, so Flohr, schlage die Stadt eine Abwehrschlacht, um zu verhindern, dass Geschäfte an Ausfallstraßen wie der B 68 entstehen. Ein solche Entwicklung würde seiner Ansicht nach auf Dauer die Haller Innenstadt schwächen. „Denn wenn wir es bei Herrn Maass erlauben, dann müssen wir es bei anderen auch erlauben”, so Flohr. Genau das ärgert Paul-Heinrich Maass. Mit Blick auf eine Tankstelle, die vermutlich auch Lebensmittel anbieten wird, sowie ein großes Gartencenter mit vielfältiger Produktpalette fällt es ihm schwer, einzusehen, dass hier eben nicht mit zweierlei Maß gemessen wird.

Ho.Systeme startet in Halle

$
0
0
Im geschmackvoll renovierten eigenen Gebäude werden die Mitarbeiter noch einige Tage die Handwerker ertragen müssen, die meisten sind aber schon an ihrem neuen Arbeitsplatz angekommen und erleben täglich den Vorteil, Probleme mit nur wenigen Schritten regeln zu können. Früher mussten sie dafür mailen, telefonieren oder ein ganz schönes Stück laufen. Das Unternehmen hat vier Standbeine: Serverservice; Druck- und Kopiersysteme; Telefon- und Kommunikationssysteme und Softwareentwicklung. Durch die Schwesterfirmen »hobaPlan« und »dylux« werden intelligente Gebäudetechnik und Photovoltaikanlagen angeboten, die in der neuen Firmenzentrale eingebaut wurde und deshalb praktisch getestet und vorgeführt werden kann. Als zuverlässiger und vertrauensvoller Partner gilt das Systemhaus seit Jahren als der flexible Problemlöser und erarbeitet neue, kompatible Lösungen für die Kunden. Bei der Installation, Wartung und Instandsetzung sorgen hauseigene Techniker für einen schnellen und zuverlässigen Service per Fernwartung und vor Ort. Mit dem zuverlässigen und hochmotivierten Team begleitet ho.Systeme die Kunden bei allen bestehenden und kommenden Projekten. Unser Bild zeigt links Peter Horvath und Hermann Oberschelp, Inhaber und Geschäftsführer von ho.Syteme, die sich über die neuen Räumlichkeiten freuen. Foto: W. Sauer

„Kraftakt in kürzester Zeit”

$
0
0
„Erst die Fertigstellung des Marktkaufes, jetzt der zweite Meilenstein - ein Kraftakt, der in kürzester Zeit gestemmt wurde”, freute sich Anne Rodenbrock-Wesselmann, dass die Bagger allmählich aus der Haller Innenstadt abrücken. „Aktuell wird noch der Spielplatz im verkleinerten Ravensberger Park hergerichtet und im nächsten Frühjahr sieht unsere Innenstadt schon wieder ganz anders aus.” Dabei hätte die Wiederöffnung des rund 360 Meter langen Bauabschnittes fast noch verschoben werden müssen, denn aufgrund einer defekten Asphaltmischanlage wurde Dienstag zunächst kein Nachschub für die Straßendecke geliefert. Aber dann ging doch noch alles glatt und entsprechend der Vorgabe von vier Monaten Bauzeit konnte das Projekt abgeschlossen werden. Gesamtkosten: rund 440 000 Euro. Eckhard Hoffmann, Leiter der Abteilung für Bauen, Planen und Umwelt, warf einen Blick zurück und erinnerte an den Erstausbau der Graebestraße mit Natursteinpflaster in den Jahren 1930 bis 1933 sowie den Ausbau der Nebenanlagen zwischen 1950 und 1956. „Damit hat die Straße 80 Jahre gehalten.” Aufgrund des zunehmenden Verkehrs hätten Pflaster und Unterbau jedoch so arg gelitten, dass eine Sanierung dringend erforderlich gewesen sei. Bereits 2008 war der Ausbau diskutiert worden - in der Annahme, dass der Marktkauf ebenfalls umbauen würde. „Angesichts der Verzögerung hier wurde die weitere Planung jedoch zurückgestellt und mit einem politischen Kraftakt erst in diesem Jahr realisiert”, so Hoffmann weiter. In diesem Zusammenhang betonte er auch noch einmal, wie wichtig es gewesen sei, zwischen März und August zunächst die Versorgungsleitungen neu zu verlegen und die Hausanschlüsse umzuklemmen und dann erst mit dem Straßenbau fortzufahren. „Beides zusammen hätte nicht funktioniert.” Was bleibt, sind diverse Restarbeiten an den Asphaltkanten oder Bepflanzungen: An den Seitenrändern wurden Säulen-Hainbuchen gepflanzt, außerdem sollen in die Beete noch Blumenzwiebeln gelegt werden, die im nächsten Frühling aufblühen. An der Ampelanlage vor der B 68 muss ferner noch die Induktionsschleife erneuert werden: Zurzeit ist lediglich ein Notprogramm installiert, das eine recht lange Rot-Phase vorsieht. Ebenso muss erst noch wärmere Witterung abgewartet werden, um den Zebrastreifen auf der Graebestraße wieder aufzubringen: „Das ist auch der Grund dafür, warum wir zusätzlich die Hinweisschilder für einen Fußgängerüberweg abbauen mussten”, erklärt Heinz Stricker. „Kein Zebrastreifen, keine Hinweisschilder.” Aber sowohl Schilder als auch die weißen Querbalken sollen schnellstmöglich wieder installiert werden. Die Abrechnung der Straße unter Beteiligung der Anlieger erfolge noch nach der jetzt gültigen Satzung und soll zügig erfolgen, so Eckhard Hoffmann. Die neue Satzung sehe einen höheren Eigenanteil vor, sei aber auch noch nicht auf den Weg gebracht.

Musikalisches Weihnachtsgeschenk

$
0
0
Das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 e-moll op. 21 von Chopin ist populär. Es verlangt im Orchester zwei Flöten, zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Fagotte, vier Hörner, vier Trompeten, Posaune und Pauken. Doch Chopins Stärke bestand in der Ausarbeitung des virtuosen und brillanten Klaviersatzes - dem Orchester maß Chopin nur eine schwache Bedeutung zu. Der Pianist Kevin Kenner begründete die kammermusikalische Bearbeitung. Er habe Chopins Konzert weltweit mit großen Orchestern aufgeführt. Es sei für ihn stets unbefriedigend gewesen, dass die Feinheiten des Klavierparts hier leicht untergehen können. Die Interpretation durch den preisgekrönten Pianisten bestätigte diese Aussage. Chopin dachte in den Kategorien eines Pianisten - der er ja selbst auch war. In seinem letzten Auftritt in der Heimat spielte Chopin sein Klavierkonzert in Warschaus Nationaltheater. Das e-Moll-Konzert beschloss die erste, jugendliche, aber schon reife Schaffensperiode des Meisters. Mit fünf Streichern ließ sich in der Orchestereinleitung gewiss kein gewaltiger Klangteppich legen. Doch mit dem ersten Einsatz des Klaviers entwickelte Kevin Kenner den ganzen Zauber dieses Werkes. Der Mittelsatz erinnerte stark an die Chopin’schen Nocturnes: romanzenhaft, ruhig und melancholisch. Im Finale genoss das Publikum den virtuosen Ausbruch aller Register des Klaviers in Passagen und Läufen. Das Krakauer Ensemble Piazzoforte, bestehend aus Maciej Lulek und Pawel Wajrak (Violine), Ryszard Sneka (Bratsche), Konrad Górka (Violoncello) und Grzegorz Frankowski (Kontrabass), sowie Kevin Kenner erwiesen sich als eingespieltes Team, das sich blind verstand und eine kammermusikalisch ungewohnte, aber begeisternde Interpretation bot. Nach der Pause ging es mit Werken des argentinischen Komponisten Astor Piazzolla (1921-1992) weiter. Doch was verbindet die Werke Chopins mit denen Piazzollas? Beide ließen sich inspirieren von den musischen Wurzeln ihrer Heimatländer, beide waren hochbegabte Instrumentalisten und Künstler der Improvisation. Wer im zweiten Teil des Abends eine Aneinanderreihung bekannter Tangos erwartet hatte, wurde sicher enttäuscht. Piazzollas Konzerttangos sind nicht mehr im traditionellen Sinne tanzbar, sondern in erster Linie Musik zum Zuhören. Piazzolla hat die Spieltechnik der Instrumente im Tango durch Anleihen aus der Neuen Musik ausgeweitet: Bogenschläge auf der Violine, stechende Streicherakzente in hoher Lage sowie Glissandi des gesamten Ensembles. Typisch auch die synkopischen Rhythmen, die harmonischen Wendungen des Tangos, Staccati und die generell melancholische Stimmung der Musik. Grzegorz Frankowski, Leiter des Ensembles, reihte Piazzolla in die Reihe großer Komponisten des 20. Jahrhunderts ein. Für den Pianisten und die Streicher waren die Werke eine Herausforderung. Komplexe Fugen, ruhige Passagen und heftige Ausbrüche im ständigen Wechsel. Gekonnte Interpretationen vorausgesetzt - das Steinhagener Publikum ließ sich gerne überzeugen und erklatschte sich noch eine Zugabe.

Eigentümer spricht ein Machtwort

$
0
0
Im Auftrag des Eigentümers kümmert sich Thomas Echterhoff seit Jahren um den Hof Overbeck und auch um dessen Vermarktung. Bereits im Februar dieses Jahres hatte Echterhoff gegenüber dem Haller Kreisblatt erklärt, dass nach seinen Berechnungen drei Millionen Euro erforderlich seien, um den Hof in einen nutzbaren Zustand zu bringen. Er habe sich einige Jahre vergeblich für eine mögliche Nutzung eingesetzt, so der Architekt, der im Februar keine Alternative zu einem Abriss sah. Inzwischen machen sich bekanntlich Mitglieder der Initiative Blotenberg für eine Nutzung des Hofes als Böckstiegel-Museum stark. Ihre Vorstellungen haben sie offenbar weder mit dem Eigentümer noch mit dem Verwalter abgestimmt. Während des Christkindl-Marktes will die Initiative im Zuge einer Ausstellung im Gebäude Rosenstraße 15 für ihr Vorhaben werben. Im Kreistag von Gütersloh wird ein Ergänzungsbau in Arrode favorisiert, am Montag, 16. Dezember, soll in Gütersloh eine Entscheidung fallen. Abgesehen von der fehlenden politischen Unterstützung auf Kreisebene für ein Böckstiegel-Museum am Standort Hof Overbeck wird sich gegen den Willen des Eigentümers dort ohnehin kein Plan verwirklichen lassen. Thomas Echterhoff kritisiert stattdessen im Namen des Eigentümers das Verhalten des Bielefelder Architekten Heinrich Martin Bruns. Der habe in der Vergangenheit bekundet, dass ein Baugebiet in der Umgebung des Hofes das Beste für die Stadt Werther sei. Bruns verwendet Pläne, die ihm nicht gehören „Die Bestandspläne des Hofes wurden von Herrn Bruns erzeugt und von Herrn Overbeck honoriert. Herr Bruns aus der Initiative verwendet somit Plangrundlagen zum Hof, die ihm nicht gehören und deren Verwendung ihm untersagt ist”, heißt es wörtlich in der Erklärung von Thomas Echterhoff. Heinrich Martin Bruns habe die Planunterlagen für das Baugebiet Blotenberg im Auftrag von Wilhelm Overbeck erstellt, so Echterhoff. Der Hamburger Architekt zeigte sich verwundert über das Verhalten von Bruns. „Wenn ein Architekt ein Baugebiet plant, dann sollte man davon ausgehen können, dass er auch von dessen Sinn überzeugt ist”, erklärte er im Gespräch mit dieser Zeitung. Ein Böckstiegel-Museum werde es auf der Hofstelle jedenfalls nicht geben, stellte der Verwalter klar.

Die Schalter öffnen am Montag

$
0
0
Damit steht eines der größten innerstädtischen Bauprojekte der vergangenen Jahre kurz vor der Fertigstellung. Mit einer Investitionssumme von rund 5,5 Millionen Euro hatte das Geldinstitut im Juni 2012 bei der Vorstellung der Pläne gerechnet. Gerold Momann zeigt sich - angesprochen auf die tatsächlichen Kosten - zurückhaltend und verweist auf noch ausstehende Rechnungen, lässt aber durchblicken, dass man sich im geplanten Rahmen befände. Der Plan, was die Bauzeit betrifft, konnte dagegen nicht ganz eingehalten werden. „Der Winter hat uns etwa 90 Tage gekostet”, erklärt der Sparkassendirektor, um gleich wieder das Positive hervorzuheben. „Unterm Strich sind wir nur 60 Tage im Verzug”, sagt Momann. Die Handwerker, größtenteils aus Versmold, haben einen Teil des Rückstandes über den Sommer aufgeholt. Statt wie zunächst Mitte Oktober geplant öffnet die Hauptfiliale der Versmolder Stadtsparkasse nun am Montag, 16. Dezember. „Irgendwann muss man mal einen Punkt setzen”, begründet Momann den Umzug zu diesem Zeitpunkt. Was durchaus als ambitioniertes Ziel angesehen werden kann. Burkhard Heptner, Leiter Organisation, gibt zu, dass dieser Plan vor noch zwei Wochen „mit einigen Risiken” behaftet gewesen sei. Am Freitagmorgen nun ist die Schlussabnahme durch den Kreis Gütersloh erfolgt - und die Bauaufsicht hat grünes Licht gegeben. „Bis Montag wollen wir hier startklar sein”, sagt Gerold Momann. Ansprechendes Ambiente in Ahorn und Anthrazit Einige Restarbeiten und die unvorhergesehene Renovierung des großen Besprechungsraumes aufgrund eines Frostschadens werden bis dahin nicht abgeschlossen sein. Dort, wo Kundenverkehr herrscht, allerdings soll alles seinen gewohnten Gang gehen. Von zwei Seiten (Parkplatz und Münsterstraße) betritt der Kunde künftig die großzügige Eingangspassage, in der sich der SB-Bereich befindet und der die Verbindung zwischen beiden Gebäudeteilen darstellt. Die bisherige Kundenhalle und der Bürotrakt in der darüberliegenden Etage sind in ihrer Substanz erhalten geblieben, allerdings deutlich umgestaltet und vollständig renoviert worden. Wesentliche Veränderungen sind die Verlegung der Treppe und die Neukonzeptionierung des Schalterbereiches mit drei verschiebbaren Arbeitsplätzen plus zwei weiteren im Backoffice-Bereich. Anthrazitfarbener Natursteinboden, Holzverkleidung in Ahorn und in den beiden Farben darauf abgestimmtes Mobiliar verleihen dem Herzstück der Sparkasse ein edles und freundliches Ambiente. „Die Kundenhalle und der Eingangsbereich sind nun komplett behindertengerecht”, nennt Burkhard Heptner einen wichtigen Aspekt. Die Beratungsbüros sind in ihrer Form erhalten geblieben. In der oberen Etage wurden die beiden Vorstandszimmer und das dazugehörige Sekretariat umgebaut; zudem sind vier Büroräume dazugekommen. Der zur Altstadtstraße hin gelegene Gebäudetrakt aus den 50er-Jahren ist dem Erdboden gleichgemacht worden; an dieser Stelle ist ein kompletter Neubau entstanden. Dort sind im Erdgeschoss weiterhin die Geschäftsbereiche Versicherungen und Immobilien untergebracht, außerdem bezieht die Buchhandlung Krüger dort zum Jahresanfang ihr Ladenlokal. Im Obergeschoss befindet sich die interne Abteilung der Sparkasse. Optischer Mittelpunkt des Neubaus ist das mit viel Grün gestaltete Atrium. Eröffnungsfeier und Tag der offenen Tür Mitte Januar Der gesamte Bau hat eine neue Klinker-Glas-Fassade erhalten, die zum einen optisch eine Einheit schafft, zum anderen eine von vielen Energiesparmaßnahmen ist. Insgesamt hat das Geldinstitut im Neubau ein energetisches Konzept mit moderner Wärmepumpenanlage und neuer Isolierung umgesetzt, das zu deutlichen Einsparungen führen soll. Die Zeit der Container ist nun bald vorbei, die Vorfreude bei dem 70-köpfigen Team von Sparkasse und Immobiliencenter auf die Neuröffnung groß. Eine offizielle Eröffnungsfeier ist für den 17. Januar geplant; am 19. Januar folgt ein Tag der offenen Tür.

„Man ist richtig glücklich”

$
0
0
14 300 Menschen haben in diesem Jahr die Gelegenheit genutzt, einen der 22 teilnehmenden Gärten im Altkreis Halle zu besuchen. Ganz sicher gibt es Stammgäste, die mehrere Gärten besuchen, doch neben einer Vielzahl von alten Bekannten werden inzwischen auch Gäste aus den Bereichen Bielefeld und Osnabrück verzeichnet. „Und die Besucher sind alle sehr vorsichtig”, sagt Klaus Wagenhuber. Zertrampelte Beete oder gar Diebstähle - solche Negativerlebnisse hatte keiner der teilnehmenden Gartenfreunde zu verzeichnen. Und das, obwohl viele Besucher sich ausführlich Zeit genommen haben, die Details der verschiedenen Anlagen zu erforschen und oft Stunden dort verbracht haben. Diese Erfahrung machten in diesem Sommer zum Beispiel Gerda und Willi Pieper sowie Veronica Petersdorf, die an den Offenen Gartenpforten in der Ravensberger Landschaft teilgenommen haben und viele, viele Gäste begrüßen konnten. In beiden Fällen stand den Besuchern sogar das Haus offen. Doch diese besondere Offenheit ist keineswegs Pflicht, wie auch Tamara Kisker betont: „ Es ist genau so viel Aufwand, wie man sich macht.” Zum Beispiel kann man die Besucher bewirten - muss es aber nicht tun. Wichtiger sei es den Organisatoren, eine Vielzahl verschiedener Privatgärten zu öffnen, wobei die Spannbreite vom bepflanzten Balkon bis zur gestalteten Gartenlandschaft reichen kann. Nur ganz wenige Dinge seien wirklich verpflichtend, erläutert Wagenhuber, der zu den Initiatoren der Gartenpforten-Bewegung im Altkreis Halle gehört: „Man muss an einem Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr geöffnet haben und zwei Euro Eintritt nehmen”, erklärt er die einfachen Grundprinzipien. Das Datum kann dagegen frei gewählt werden. Ein Rosengarten erreicht zu einer anderen Zeit seine besondere Attraktivität als einer, in dem Rhododendron gedeihen. Und auch, ob man die eingenommenen Eintrittsgelder für einen guten Zweck spendet oder selbst verwendet, ist der persönlichen Vorliebe überlassen. Für Tamara Kisker, die sich im Rathaus auch um Belange des Tourismus kümmert, wäre es sehr wünschenswert, wenn sich noch ein paar Piumer zur Teilnahme entschließen könnten. Die Gartenbesitzer, die bislang die Fahne hochgehalten haben, wollen ein Jahr aussetzen. Familie Pieper will 2014 nur auf Anfrage ihren Garten öffnen und Pläne von Ulrike Korelski, den Burggarten an der Burg Ravensberg zu zeigen, sind noch nicht in trockenen Tüchern. Allerdings bleiben auch noch einige Tage Bedenkzeit. „Bis zum 6. Januar müssen sich Inte-ressenten gemeldet haben”, sagt Klaus Wagenhuber. Denn auch 2014 soll es wieder die beliebte Broschüre geben, die den Weg zu den offenen Gartenpforten in der Ravensberger Landschaft weist. Klaus Wagenhuber ist unter ` (0 54 23) 93 12 85 und Tamara Kisker im Rathaus unter ` (0 54 25) 8 07 62 erreichbar.

Lehren aus dem Derby gezogen

$
0
0
„Das war bestimmt nicht leicht”, sagte Steinhagens Trainer Frank Spannuth nach dem Schlusspfiff. Wie zuletzt Loxten, baute auch der CVJM ein robustes 6:0-Abwehr-Bollwerk auf. Diesmal aber hatte Steinhagen bessere Antworten. „Wir haben viel weniger Bälle hergegeben”, analysierte Spannuth und fügte hinzu: „Das hat die Mannschaft super gelöst.” Spannuth gab zu Protokoll, heute habe man gesehen, dass Steinhagen 14 Spieler mit Verbandsligaformat habe. Bestes Beispiel dafür war die Leistung von Nachwuchsmann Benedikt Rieks, den der Trainer von Beginn an brachte. Der schnelle Linksaußen belohnte das in ihn gesetzte Vertrauen mit vier blitzsauberen Treffern vor der Pause. Ganz ruhig hatte die Sportvereinigung im ersten Abschnitt trotz eines 6:9-Rückstands ihr Spiel durchgezogen, im Angriff geduldig die Chancen herausgespielt und anders als gegen Loxten diesmal auch genutzt. Ein Kracher von Jochen Vogel brachte die Spvg. beim 11:10 (24.) erstmals nach dem 2:1 wieder in Führung. Auch als Rödinghausen, bei dem der Ex-Wertheraner Stefan Listing mit sieben Treffern erfolgreichster Torschütze war, nach dem Wiederanpfiff beim 19:18 erneut in Führung ging, verloren die Gastgeber nicht ihre spielerische Linie und profitierten von einer immer stärker werdenden Abwehr. Lukas Schulz zeigte dabei als Vorgezogener eine herausragende Leistung. Am Ende hatte
Steinhagen den Gegner müde gespielt. Der CVJM wurde nun in der Abwehr offensiver, nahm Christian Blankert kurz und kassierte bis zum 25:21 (55.)
folgerichtig durch Kai Uhlemeyer drei Tore in Folge über den Kreis. Blankert, Jan Phillip Lindemann und Dirk Rettig hatten ihn zum 25:21 jeweils herrlich in Szene gesetzt. Und am Ende spendete auch Spannuth Szenenapplaus. Der Grund: ganz starke Abwehraktionen von Rettig, Blankert und Lennart Böhm.
Steinhagen: Noak (1.-60.), Brüggemeyer (n.e.)
; Blankert (8/3), Godejohann, Böhm, Maiwald (2), Vogel (2), Rieks (4), Schulz (2), Thiede (3), Lindemann (2), Uhlemeyer (4) und Rettig (1).

Publikum eindrucksvoll in Weihnachtsstimmung versetzt

$
0
0
Werke von Mozart, Britten, Naderman und Graun standen auf dem vorzüglichen Programm. Ganz bewusst hatte Andreas Schnell in diesem Jahr darauf verzichtet, sämtliche Texte im Programm aufzuführen. Jedenfalls zum größten Teil, denn auf einen Auszug wollte der Kantor denn doch nicht verzichten. Nämlich auf den Abdruck des Textes aus dem Recitativo »O wunderbares Kind« aus dem Weihnachtsoratorium von Carl Heinrich Graun (1703-1759), mit dem die Ausführenden im zweiten Teil des Abends glänzten. Als Altistin Kathrin Brauer und Sopranistin Sigrid Heidemann, nur hauchzart begleitet von Lothar Möller am Orgelpositiv sowie Lutz Wagner am Violoncello und Artem Nikolaevsky am Kontrabass, dieses Recitativo anstimmten, war die Ergriffenheit, die ihr Vortrag auslöste, fast mit Händen zu greifen. Kantorei hat tolle Solisten in den eigenen Reihen Neben den Zeilen »O wunderbares Kind, du Ursprung aller Wunder, Natur und Engel stehn bei dir gebeugt, weil deine Ankunft über dieser Wissen und jener Kräfte steigt« sorgten Kathrin Brauers blitzsauberer Alt und Sigrid Heidemanns warmer Sopran für diese packende Wirkung. Die Kantorei hatte aber schon zum Auftakt bei Wolfgang Amadeus Mozarts (1756-1791) Missa Brevis in G-Dur, auch unter dem Titel »Pastoralmesse« bekannt, bewiesen, dass sie auch hervorragende Solisten in den eigenen Reihen hat. Katja Henkel, Sabine Lieske, Oliver Lieske und Matthias Lesemann glänzten in diesen Rollen. Genauso wie die gesamte Kantorei. Unter der souveränen Leitung von Andreas Schnell versetzten die gut 35 Sängerinnen und Sänger die zahlreichen Besucher auf das eindrucksvollste in vorweihnachtliche Stimmung. Kongenial begleitet wurden sie von dem Streichensemble aus Münster. Die Musiker Karin Struck (Violine), Christoph Struck (Violine), Mara Smith (Viola), Lutz Wagner (Violoncello) und Artem Nikolaevsky (Kontrabass) wurden unterstützt von Thorsten Schulz an der Trompete, den beiden Flötistinnen Nicole Goedereis-Buller und Annalena Lange sowie Lothar Möller am Orgelpositiv. Zudem glänzte Jan Henryk Rentel aus Versmold mit einem Soloauftritt. Der junge Harfenist war sichtlich nervös, musste bei der Sonatine Nr. 4 für Harfe von Francois-Joseph Naderman (1781-1835) zweimal ansetzen, bevor er ins Spiel kam, machte dieses Manko aber durch seine Ausdrucksstärke an dem wunderbaren Saiteninstrument allemal wett. Zuvor hatte der 17-Jährige bereits mit der Ouvertüre zu Benjamin Brittens (1913-1976) Suite für Harfe überzeugt. Britten hatte das Werk 1969 für den bekannten walisischen Harfenisten Osian Ellis komponiert und darin barocke und romantische Muster in eine moderne Tonsprache übertragen. Tosender Applaus war der wohlverdiente Lohn für alle Akteure, die mit der Zugabe »Joy to the world«, bearbeitet von dem 1945 in London geborenen John Rutter, einen festlich-fröhlichen Schlusspunkt setzten. Der übrigens nicht final sein muss. Denn der zweite Teil des Weihnachtsoratoriums von Carl Heinrich Graun wird am Samstag, 21. Dezember, 18 Uhr, in der Bockhorster Dorfkirche zu hören sein.

Wenn in Brockhagen die Sterne blitzen

$
0
0
Das Miteinander steht im Vordergrund. Und auf dem Weg von der Alten Dorfschule bis zum Schießstand der Kyffhäuser-Kameradschaft gilt es als Brockhagener etliche Hände zu schütteln und Pläuschchen zu halten. »Wieder kommen wir zusammen« sang passend dazu der Grundschulchor unter der Leitung der neuen Rektorin Susanne Kordes zur Eröffnung. Weil irgendwie jeder jeden kennt, funktionierten auch die Späße beim Nikolausgericht hervorragend, dessen Autoren einmal mehr auf reichlich Lokalkolorit setzten. Der ungeheuerliche Vorwurf: Wilken Ordelheide wurde vorgeworfen, bei einer Stadtführung durch Brockhagen alkoholisiert einen Bollerwagen geführt zu haben, mit dem er Günther Landwehr über den Fuß gefahren sein soll. Weil Ehefrau Renate Ordelheide und der Geschädigte ein gutes Wort für ihn einlegten, sprach Otto Wortmann vom Nikolausgericht den Angeklagten frei. Beim Bummel durch die Alte Dorfschule fanden die Besucher reichlich Geschenkideen und Dekorationsartikel. Auch der Kindergarten Morgenstern und die Grundschule Brockhagen hatten hier ihre Stände. „Alles Handarbeit, und alles für den guten Zweck”, erklärte Bettina Lefeld. Denn der Erlös des Sternchenmarktes kommt karitativen Zwecken - in der Regel in Brockhagen - zugute. Dieses Prinzip lobte dann auch Bürgermeister Klaus Besser in seiner Begrüßung, die er vom Balkon der Alten Dorfschule aus hielt. Über den Köpfen der Besucher richtete Heike Böhme auch ihren Dank an alle Helfer. Besonders an das Orga-Team, bestehend aus Klaus Reckmeyer, Torsten Goldbecker, Katja Godt, Frank Meise und Anneliese Schröder. „Danke an dieses wunderbare Team”, sagte Heike Böhm. Am Abend wurde der Schießstand der Kyffhäuser-Kameradschaft zum Anziehungspunkt, wo die Après-Ski-Party ins Winterwunderland lockte. Dank Tannen-Deko und Kunstschnee war die weihnachtlich dekorierte Räumlichkeit kaum wiederzuerkennen.
Viewing all 3262 articles
Browse latest View live