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Pium von seiner schönsten Seite

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Borgholzhausen.  Kein Wunder also, dass sich alle Jahre wieder zehntausende von Besuchern von nah und fern auf den Weg in die Lebkuchenstadt machten. „Nur einen, den haben wir nicht eingeladen. Sein Name ist Xaver”, sagte Keller. Die Eröffnung des beschaulichen Marktes konnte wie geplant stattfinden. „Ich freue mich, dass Sie trotz der widrigen Witterungsverhältnisse zu uns gekommen sind. Seien Sie uns alle herzlich willkommen”, sagte der Bürgermeister. Das gelungene Zusammenspiel aus leckeren Speisen, Getränken und kunsthandwerklichen Angeboten sei ein Magnet, der viele zum Flanieren und Verweilen einlade. In den 85 Buden gäbe es Dekoratives, Kreatives, Informatives, aber auch viele Leckereien, ob süß oder herzhaft, heiß oder kalt. „Auch in diesem Jahr hat das bewährte Organisationsteam mit Renate Manns, Angela Tubbesing, Anna Tubbesing, Werner Ahlemeyer, Dana Pallaks und jetzt neuerdings auch mit Wolfgang Haring und Marvin Steffen wieder alles bestens gerichtet”, sagte Keller. Mit viel Elan, Kreativität und hohem Engagement hätten auch Vereine, Verbände, Schulen, Kirchen und Feuerwehr den Weihnachtsmarkt mit vorbereitet. Borgholzhausen zeige sich wieder von seiner schönsten Seite. „Wir werden eingestimmt auf das schönste Fest des Jahres, auf Weihnachten”, so der Bürgermeister. Heute und morgen wird den Gästen des Marktes einiges geboten. Um 15 Uhr kommt der Nikolaus zum Kirchplatz und das kleine Marionettentheater von Ralph Homann ist unterwegs auf dem Markt. Um 16 Uhr zeigt das »Lari-Fari«-Pup- pentheater verschiedene Stücke auf dem Kirchplatz. Ab 17 Uhr findet in der Kirche ein Barockkonzert statt, ab 18 Uhr spielt der Oldendorfer Posaunenchor. Ab 19 Uhr ist die Gruppe »Samba Rua Viva« auf dem Markt unterwegs. Sonntag ab 13 Uhr lädt die Kapelle Wiltmann zu einem Mittagskonzert auf dem Markt ein. Gegen 15 Uhr singt der Kinderchor der Gräfin-Maria-Bertha-Grundschule auf dem Kirchplatz. Um 16 Uhr tritt wieder das »Lari-Fari«-Theater in Aktion und um 17 Uhr führt die Tanz-AG der Gräfin-Maria-Bertha-Grundschule auf dem Kirchplatz Tänze vor. Ab 17 Uhr spielt das Posaunenensemble der Musikschule Gütersloh auf dem Markt und um 18 Uhr laden Sängerfreunde und Männerchor zu weihnachtlicher Chormusik in die Kirche ein. (Anke Schneider)

Die Waschanlage zur Tankstelle ist beantragt

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Halle. Darüber hinaus diskutierten die Politiker im Bau- und Verkehrsausschuss jetzt über eine neue Zufahrt, über die Tankstelle und Waschanlage künftig erreichbar sein sollen. Gegen die Stimmen der CDU wurde der geänderten Aufmündung entsprechend dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt. Wie das HK bereits berichtete, soll die Tankstelle mit ihren drei Zapfsäulen im Frühjahr 2014 eröffnen. Die unterirdischen Tanks sind bereits in die Erde eingelassen, weitere Vorbereitungen laufen auch Hochtouren. Indes, die Ansichten über das schon oft behandelte Projekt sind äußerst konträr. Klaus Kuhlmann erklärte für die CDU, dass sich die Tankstelle allmählich zu einem „Schreckgespenst” entwickeln würde: „Erst sollte sie nur stundenweise öffnen, dann kam der Erweiterungsantrag auf 24-Stunden-Betrieb, jetzt soll sogar noch eine Waschanlage hinzukommen.” Ganz anders die Verwaltung: So verwies der stellvertretende Bauamtsleiter Michael Flohr auf den rechtskräftigen Bebauungsplan aus dem Jahr 1964, der hier eine gewerbliche Baufläche vorsehe, so dass sowohl der Bau einer Tankstelle als auch der einer Waschanlage zulässig seien. „Wenn jetzt über die Erschließung - also über eine große Schleppkurve, eine umlaufende Straße und einen integrierten Wendehammer für Anlieger - abgestimmt wird, so geht es nur darum, wie man den Ist-Zustand der Straßenführung verbessern kann, nicht mehr um das »Ob«”, betonte Michael Flohr. Dass die Anlieger Detlev Kroos (übertrug seinen Ausschussvorsitz aus Befangenheit an Dieter Jung) und Jürgen Meise, die mit Blick auf Lärm- und Lichtemissionen beim Verwaltungsgericht in Minden gegen den Bau der Tankstelle Klage eingereicht haben, seinerzeit nicht einmal eine Genehmigung für eine Zufahrt zu ihrem Haus erhalten hätten, habe Gründe, fuhr Flohr fort: „Hier handelt es sich um eine Erschließung außerhalb der Ortsdurchfahrt und deshalb wurden die Bauanträge damals von Straßen.NRW zurückgewiesen. Mittlerweile hat das Land in diesem Bereich jedoch investiert, es gibt den Plafeststellungsbeschluss für die A 33 und das Land hat seine Ansicht geändert.” In der Konsequenz bedeutet dies, dass umlaufend um die Fläche zwischen Hammer-Markt und dem ehemaligen Möbelhaus Maass eine Straße gebaut wird, die mit einer Schleppkurve im Aufmündungsbereich zur B 68 ausgestattet ist, damit Lkw oder auch Müllfahrzeuge das Gelände erreichen können. Später verjüngt sich die Straße von zehn Metern auf 3,50, während für die Fußgänger ein eineinhalb Meter breiter Gehweg mit Hochbord entstehen soll. Wenngleich sich das Verwaltungsgericht auf Anfrage des Haller Kreisblatt bislang noch nicht dazu geäußert hat, wann über die Klage der Anwohner entschieden werden soll, versicherte Bauamtsleiter Jürgen Keil, dass alle Behörden zu jedem Zeitpunkt beteiligt wurden. „Wenn das Verwaltungsgericht entscheiden sollte, dass die Kläger Recht haben - okay. Aber dass hier jetzt versucht wird, den Tankstellenbau über die erschließungsrechtliche Frage kaputtzumachen, ist nicht okay. Es geht hier allein um eine verkehrsrechtliche Verbesserung.” (Nicole Donath)

Sängergemeinschaft verabschiedet sich stark

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Steinhagen. Wie berichtet löst sich der Chor Ende des Jahres auf. Vorsitzender Karl-Heinz Volkmann, der die Geschicke der Sängergemeinschaft mit kurzen Unterbrechungen seit 1974 lenkt, verzichtete auf die ganz große Abschiedsrede. Auch wenn er, wie er im Vorfeld im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt verraten hatte, genügend Taschentücher in der Tasche hatte. Vielmehr nutzte Volkmann die Gelegenheit, sich zu bedanken. Bei Jörg Ehrentraut als Vertreter der Gemeindewerke etwa, in deren Räumlichkeiten die Sängergemeinschaft stets geprobt hatte. Dort war bereits im Juni die Entscheidung gefallen, den Chor Ende des Jahres auflösen zu wollen. „Das war keine Hoppla-Entscheidung”, betonte Karl-Heinz Volkmann. „Wir haben einen ganzen Tag lang darüber beraten.” Am Ende wurde abgestimmt: 85,71 Prozent der Sänger votierten für die Auflösung. „Das war ein demokratischer Beschluss, den man akzeptieren muss”, so Volkmann. Mit der Gewissheit, den letzten Weihnachtskonzertauftritt zu absolvieren, gaben die gut 30 Sängerinnen und Sänger noch einmal alles. Unter der souveränen Leitung von Marina Kari verbreitete der Chor festliche Besinnlichkeit in der Aula. Mit »Leise rieselt der Schnee« oder »Es war Nacht in Betlehem« versetzten die Sängergemeinschaft ihr Publikum in beste Adventsstimmung. Zumal sich der Chor für seinen letzten großen Auftritt besondere Schmankerl hatte einfallen lassen. Als die Sänger den »Schneewalzer« anstimmten, tanzten plötzlich zwei kleine Inuit dazu vor der Bühne. Der Clou: Die beiden Eskimos waren eins, besser gesagt: eine. Denn in dem Kostüm steckte Tanzlehrerin Tina Dröge ganz allein, die mit dem niedlichen Show-Act Begeisterung und Verblüffung gleichermaßen auslöste. Das wichtigste beim Konzert waren aber natürlich die Stimmen. Und welch immense Rolle die Solistinnen des Chors spielen, wurde bei dem Weihnachtskonzert einmal mehr deutlich: Olga Teske (Sopran), Marina Kari (Alt), Natascha Strecker (Sopran), Elvira Maas (Alt) und Angela Menger (Sopran) verzauberten die Gäste sowohl als Ensemble als auch mit ihren Soloauftritten. Ob »Ave Maria, »Angel’s Carol« oder die russische Version von »Once upon a december« aus dem Disney-Zeichentrickfilm »Anastasia« - die begabten Sängerinnen, die von Silvia Althof an der Geige gekonnt begleitet wurden, entzückten das Publikum. Und auch die Sängergemeinschaft. Denn die Solistinnen überraschten ihre langjährigen Wegbegleiter mit einem selbst geschrieben Dankeschönlied nach der Melodie des Grand-Prix-Gewinnertitels »Hallelujah« von 1979. Die Solistinnen werden unter dem Ensemble-Namen »Amone« weiterhin das Steinhagener Publikum erfreuen. Wie die restlichen Chormitglieder ihre musikalische Karriere fortsetzen, steht noch in den Sternen. Eines ist sicher: Genügend Interesse anderer Chöre ist da. „Ich bin schon nach Mitgliederlisten zur gezielten Anwerbung gefragt worden”, berichtet Volkmann. Der schloss die Weitergabe dieser Listen aber genauso kategorisch aus, wie eine Zweit-Karriere bei einem anderen Chor für sich selbst. (Birgit Nolte)

Loxten packt den Hammer aus

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Versmold-Loxten. Die Musik muss wie ein Hohn für Steinhagens Angreifer geklungen haben: „So geht der Hammer, ja der Hammer, der geht so” klang es aus den Lautsprechern, nachdem Kevin Dieckmann den Ball zum 4:1 geradezu ins Netz gehämmert hatte. Loxtens Halbrechter und sein Pendant auf der linken Seite, Kim Harting, verkörperten am Samstag das, was den Unterschied zwischen beiden Teams ausmachte: die Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Mit dem offensiven Positionsverteidiger Lukas Schulz gegen Heiner Steinkühler versuchte Steinhagens Trainer Frank Spannuth von Beginn an, die Loxtener Rückraum-Dominanz zu brechen. Steinkühler war damit zwar weitgehend aus dem Spiel, doch sowohl Harting als auch Dieckmann nutzten ihre Räume Der geballten Loxtener Distanzwucht hatte die Steinhagener Offensive nur Christian Blankert entgegenzusetzen. Fünf Mal landeten seine verdeckten Würfe vor der Pause im Ziel - Nadelstiche gegen die Hammerschläge von Dieckmann und Co. Nach dem 2:7 (9.) kam Steinhagen besser ins Spiel, weil Blankert erfolgreich Verantwortung übernahm und Loxtens Offensive nun mehr Fehler produzierte als zuvor. Nach einem Gegenstoßtreffer von Jonas Maiwald war die Sportvereinigung wieder dran (6:7/15.). Auch von dem erneutem Fünf-Tore-Rückstand (8:13/21.) ließ sich Steinhagen nicht entmutigen, zur Pause (13:15) und bis kurz nach dem Wiederanpfiff (14:16) hielten die Gäste Kontakt zum Altkreisrivalen. Dann fiel die Vorentscheidung: 18 Minuten lang gelangen der Sportvereinigung lediglich zwei Tore, Loxten setzte sich in dieser Phase bis auf 25:16 (49.) ab. „Alex Kraak hat da gezeigt, wie man gegen Christian Blankert decken muss”, sagte Loxtens Trainer Dirk Elschner. Nur ein Treffer erzielte der zuvor überragende Blankert im zweiten Abschnitt. Als er nach einem missglückten Anspiel zum Kreis mit hängendem Kopf in die eigene Hälfte zurücklief, war das das sichtbare Zeichen: dieses Spiel ist für Steinhagen verloren. Der zweite Grund für die Loxtener Dominanz stand zwischen den Pfosten: Gleich reihenweise parierte Hendrik Peters gegen freistehende Steinhagener Akteure - seine geballte Faust auf der einen, resignierendes Kopfschütteln auf der anderen Seite. In der Loxtener Offensive hatten nun die Patzelt-Brüder das Sagen - neun der 15 Treffer im zweiten Abschnitt gingen auf ihr Konto. Mit dieser Leistung haben die Sportfreunde ein klares Signal gesetzt, dass mit ihnen im Aufstiegskampf zu rechnen ist. Die Tatsache, dass Sebastian Hölmer erstmals wieder auf der Bank saß, unterstreicht diesen Eindruck. (Heiko Kaiser)

Ein Nachmittag im Zeichen neuer Hoffnung

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Versmold. Bei weihnachtlichem Gesang und dem Genuss von Kaffee, Kuchen oder Brötchen genießen die rund 90 Gäste die gemütliche Atmosphäre im Gemeindezentrum. Und vergessen für einige Zeit ihre Alltagssorgen. Auch der Nikolaus schaut mit einem Sack voller kleiner Präsente an der Rothenfelder Straße vorbei. Daphne Depke ist einer der Gäste. Sie ist erst 26 Jahre alt, hat aber schon viel Negatives in ihrem Leben erfahren müssen. Seit einem halben Jahr lebt die vierfache Mutter im Familienhaus der AWO an der Wersestraße. In dieser Zeit hat sie ihre vier Monate alte Tochter entbunden - das einzige Kind, das ihr geblieben ist. „Ich war mit meinen Kindern überfordert, hatte Depressionen und kam überhaupt nicht klar”, gibt die gebürtige Mönchengladbacherin zu. „Ich freue mich über so eine Feier hier. Man ist nicht allein. Das zu wissen hilft mir sehr”, versichert Daphne Depke. Ebenso auf Hilfe angewiesen ist Vitali Hübner, der beim Fest neben ihr sitzt. Der 31-Jährige ist mit seinen Söhnen Lukas (3) und Niklas (5) gekommen. „Ich bin gelernter Metallbauer und hatte einen guten Job”, erzählt er. Dann habe seine Frau ihn urplötzlich verlassen und er habe alles für seine Kinder aufgeben müssen. „Das war schwer, aber sonst wären meine Söhne nicht mehr bei mir”, sagt der Russlanddeutsche. Zunächst habe er in Rietberg mehr schlecht als recht gelebt, im Mai sei er ins Familienhaus der AWO gezogen. „Das war meine Rettung”, da ist sich Vitali Hübner sicher. Ein Grund dafür ist sicher auch die Tatsache, das er und Daphne Depke ein Paar geworden sind. „Seit vier Monaten sind wir zusammen und ergänzen uns perfekt”, sagt Vitali Hübner mit hoffnungsvollem Lächeln. Andre Nejdrowski ist mit seiner Frau Michaela und dem fünfjährigen Sohn Alex zur Weihnachtsfeier gekommen. Der geborene Steinhagener ist der älteste Bewohner im Familienhaus und seit langem ein dankbarer Abnehmer der Versmolder Tafel. Dann wird es still im Gemeindezentrum. Organistin Natalia Palamartschuk hat einige ihrer Schüler mitgebracht und kündet musikalische Unterhaltung am Keyboard an. Bernd Krüger, Lisa-Marie Ostertag, Isabelle Bramert und Stella Krassmann spielen weihnachtliche Melodien und zudem Filmmusik wie den Titanic-Song. Katharina Wolf, die mit etwa 25 weiteren Ehrenamtlichen die Feier der Tafel auf die Beine gestellt hat, freut sich über die vielen Gäste. Sie erinnert aber auch an die laufende Spendenaktion: „Wer helfen möchte: Bei Rewe Rädel liegen noch Wunschzettel aus und auch hier bei uns können weiterhin von montags bis freitags von 9 bis 11.30 Uhr Geschenke abgegeben werden”. (Marion Bulla)

Wenn es wieder weihnachtet im Bürgerhaus

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Werther. Am Vortag des zweiten Advent erlebte der kleine Markt im und rund um das Bürgerhaus in Häger seine inzwischen siebte Auflage. Eine, die dem Nieselregen trotzen und zudem verkraften musste, dass das Nachholspiel auf dem Sportplatz  einige Interessenten abwarb. Und doch zog der stimmungsvolle kleine Markt wieder etliche große und kleine Besucher in seinen Bann. Ein Markt für die ganze Familie. Es war zugleich der Nachmittag der kleinen und großen Erwartungen. Die Besucher, die es sich an den Tischen im Saal gemütlich gemacht hatten, um Kaffee und Kuchen - ausgeschenkt von der Freiwilligen Feuerwehr - genüsslich zu verzehren, erwarteten die schönen Weihnachtslieder, die »Kickis Akkordeonorchester« vorbereitet hatte. Die 15 Musiker im Alter von acht bis 70 Jahren indes warteten zuweilen auf das Ende des Stromausfalls, der ihnen wieder Licht zum Spielen geben sollte. Traditionelle Weihnachtslieder, Werke aus der Feder von Rolf Zuckowski, aber auch verjazzte Weihnachtsklänge hatten sie im Gepäck. Mit auf der Bühne: der achtjährige Jannik, der beim »Hägeraner Advent« seine Premiere vor Publikum feierte. Leckere Waffeln, gebacken vom CVJM-Mädchenjugendkreis, erwarteten die Gäste ebenso. Schönes gab’s am Stand des Heimatvereins zu sehen und kaufen. Mit süßem Naschwerk lockte die Kita Sonnenland. Ein reichhaltiges Angebot an schönen Kreativideen hatten die Mitstreiter des Heimatvereins in ihrer guten Stube vorbereitet. Hier ließen sich süße Engelchen ebenso basteln wie Tüten aus Kalenderblättern erstellen oder das Handstricken lernen. Vor der Tür hatte die Landjugend Station gemacht, versorgte mit warmen Leckereien. Wenige Schritte weiter servierte das Team des SV Häger kühle Getränke. Und dem Glühwein konnte man im geschützten Zelt frönen. Der Posaunenchor Werther - er machte auf den Stufen des Bürgerhauses Station, lud Groß und Klein zum Mitsingen adventlicher Lieder ein. Hier eröffnete Bürgermeisterin Marion Weike offiziell den siebten »Hägeraner Advent«. Und hier überreichte RWE-Kommunalberater Manfred Rickhoff den Umweltpreis, der dieses Mal an die Dorfgemeinschaft Häger ging. Immerhin stolze 1000 Euro, mit denen die bisher geleistete Arbeit weitergeführt werden kann. „Die Dorfgemeinschaft Häger ist ausgewählt worden, um das besondere Engagement zu würdigen”, führte Manfred Rickhoff aus. Vor allem die Maßnahmen zum Erhalt der natürlichen Lebensräume hätten die Jury überzeugt. Auch die jüngsten Besucher warteten. Vor allem natürlich auf die Ankunft des Nikolauses und seiner engelsgleichen Begleiter. Sie kamen diesmal auf braven, kleinen Eseln. Und hatten für jedes Kind etwas mit dabei. Manch einen jungen Besucher haute die Begegnung allerdings dermaßen um, dass anschließend erst einmal ein Nickerchen auf dem Sofa im Foyer des Bürgerhauses, das »Die Möbelmanufaktur« dort aufgestellt hatte, fällig war. Beim Heimat-Quiz hatten am Ende Saskia Kirchoff (Platz 1), Julia Weinhorst (2.) und Ulrich Wefing (3.) die Nasen vorn. Rund zwölf Teams gaben die Fragebögen zurück, weniger als im Vorjahr. Und der ein oder andere Teilnehmer deutete an, dass die Fragen - diesmal durchaus über Häger hinausgehend - vielleicht doch zu anspruchsvoll gewesen sein mögen. (Alexander Heim)

Buntes Treiben im Nieselregen

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Borgholzhausen. Zumindest am Samstag hielt der Nieselregen so manchen Besucher fern. Sonntag war die Budengasse in der Innenstadt aber wieder voll. Der Piumer Weihnachtsmarkt zieht Jahr für Jahr tausende von Gästen an - und das nun schon zum 37. Mal. 83 Buden säumten die Straßen der Innenstadt und deren Betreiber verwöhnten die Gäste mit vielen Köstlichkeiten. Von Crêpes über Bratwurst und Pommes bis hin zu gebratenen Champignons reichte das Angebot. Auch viele ausländische Spezialitäten wurden geboten, beispielsweise Falafel aus der arabischen Küche oder Saté (am Holländerstand), das ursprünglich aus Indonesien stammt. Wer noch nicht alle Weihnachtsgeschenke beisammenhatte, der konnte an den viele Kreativ-Ständen fündig werden. Von selbst gestrickten Socken über Tonfiguren bis hin zum Holzspielzeug gab es viele schöne Dinge zu kaufen. Viele der Stände wurden von heimischen Vereinen und Institutionen bestückt. So verkaufte beispielsweise die Jugendfeuerwehr Glühwein und das Jugendzentrum Lose zugunsten der evangelischen Jugendarbeit. Dass Pium eine Lebkuchenstadt ist, war ebenfalls nicht zu übersehen. Nicht nur die Kiepenkerle verteilten das süße Gebäck in den Straßen, auch am Knusperhaus auf dem Kirchplatz konnten sich die Kinder mit Lebkuchen eindecken. Und wer das leckere Gebäck verschenken wollte, konnte am Stand der Lebkuchenmanufaktur von Ravensberg ein individuelles Lebkuchenherz beschriften lassen. Bunt war nicht nur das Angebot an den Ständen, sondern auch das Rahmenprogramm. Günter Garding verzauberte die Kinder mit seinem nostalgischen Puppentheater und der Nikolaus war vom Weihnachtsmarkt so begeistert, dass er gleich an allen drei Tagen vorbeischaute. Der Oldendorfer Posaunenchor spielte auf dem Kirchplatz und die Wiltmann-Kapelle zog zwei Stunden lang musizierend über den Markt. Einen stimmgewaltigen Kinderchor hatte die Gräfin-Maria-Bertha-Grundschule auf die Beine gestellt. 90 Jungen und Mädchen hatten sich zum Weihnachtsliedersingen auf der Kirchplatzbühne angemeldet. So viele Sängerinnen und Sänger konnte die Bühne gar nicht fassen, so dass der größte Teil davor Aufstellung nehmen musste. Ein besonderes Highlight war der Auftritt der Sambagruppe »Samba Rua Viva« am Samstagabend. Laut trommelnd zogen die fast 20 Mitglieder trotz Regen durch die Straßen. Die Trommler im Feuerkostüm zogen dabei ein große Traube Menschen hinter sich her. Der Funke des Samba-Rhythmus sprang bei vielen Gästen sofort über. Deutlich leiser, aber ebenso berührend waren die Töne des Männerchors Borgholzhausen, des MGV »Liederwald« Theenhausen-Suttorf und der Sängerfreunde, die am Sonntagabend zu weihnachtlichem Chorgesang in die Kirche einluden. Einige der Gäste vermissten in diesem Jahr das Festzelt am Uphof und die Party am Freitag. Andere stellten - zu Recht - fest, dass die Buden in Pium im Vergleich zu anderen Weihnachtsmärkten recht dürftig geschmückt waren. Vielleicht sollten die Stadtbetreiber das als Anregung mit in die nächste Weihnachtsmarkt-Saison nehmen. (Anke Schneider)

Die große Politik steht still

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Die geplante Gesamtschule in Halle sei in den vergangenen Wochen das vorherrschende Thema in der Kommunalpolitik gewesen, berichtete Rolf Westmeyer. Die CDU habe sich eindeutig dagegen positioniert, denn eine weitere Gesamtschule gefährde nicht nur die bestehende Kreisgesamtschule in Pium und Werther. „Alle Kommunikationsmöglichkeiten sind ausgeschöpft, so dass es nun zur Klage kommen wird”, sagte Westmeyer. Eines der kommenden Themen, das die Politiker in Borgholzhausen beschäftigen werde, sei das neue Wirtschaftswegekonzept, das die Infrastruktur im ländlichen Bereich sichern soll. Ganz so viel Bewegung wie in der heimischen Politik gebe in Berlin derzeit nicht, berichtete Ralph Brinkhaus. Angela Merkel sei derzeit nur geschäftsführend tätig und erst wenn sie wieder Kanzlerin sei, gehe es auch im Bundestag wieder los. Derzeit müsse man auf das Abstimmungsergebnis der SPD warten. Über den Koalitionsvertrag, den SPD und CDU ausgearbeitet haben, sagte Brinkhaus, dass er persönlich damit ganz zufrieden sei. Selbstverständlich sei der Vertrag ein Kompromiss für beide Parteien. „Solange einer nicht die Mehrheit hat, müssen sich beide eben vertragen”, sagte er. Brinkhaus ging kurz auf die so genannte Mütterrente ein, die Frauen, die vor 1992 Kinder bekommen haben, etwas mehr Rente beschert. „Bisher bekamen die nämlich nur einen Rentenpunkt und die, die ihre Kinder nach 1992 geboren haben, bekamen drei Rentenpunkte”, so Brinkhaus. Nun solle für die älteren Mütter ein Punkt dazukommen. „Das wird uns rund 100 Milliarden Euro kosten”, so der Bundestagsabgeordnete. Ein weiterer wichtiger Punkt des Vertrages sei, dass die Steuern nicht erhöht werden. „Das war der Wunsch der CDU”, so Brinkhaus. Der Wunsch der SPD sei der Mindestlohn gewesen. „Hier bei uns dürften die 8,50 Euro kein Problem sein”, sagte Brinkhaus. Im Osten, wo das Lohnniveau deutlich niedriger sei, könnte die Umsetzung dieser Regelung schwieriger werden. Spannend sei die Frage, was in den nächsten Jahren passieren werde. „Ein erfahrener Kollege hat mir dazu gesagt, dass wir uns sechs Monate nach der Wahl mit Problemen beschäftigen werden, die es heute noch gar nicht gibt”, so Brinkhaus. Das beste Beispiel sei die Rettung der Euro-Länder, die man noch immer nicht zu den Akten habe legen können. Nach den kurzen Referaten zur politischen Lage servierte das Gasthaus Hagemeyer/Singen-stroth Kaffee und Kuchen. Für den musikalischen Rahmen sorgte Reinhard Flottmann mit seinem Akkordeon. Zu vorgerückter Stunde erfreute ein Blockflötenensemble unter der Leitung von Ulrike Doht die Gäste mit weihnachtlicher Flötenmusik. Am Ende wurden die Gewinner des Rätsels gezogen, das Wilfried Torweihe erstellt hatte. Darin war unter anderem nach der höchsten Erhebung im Kreis Gütersloh und dem höchsten Berg im Riesengebirge gefragt worden. Der Gewinner erhielt eine Reise zum Düsseldorfer Landtag für zwei Personen, gestiftet vom Landtagsabgeordneten Andre Kuper. (Anke Schneider)

Mit absolutem Zug zum Tor

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Dagegen quälte sich die TSG Harsewinkel zum 25:20-Erfolg über Schlusslicht Minden-Nord und löste dennoch LIT II an der Spitze ab, weil der Tabellenführer das Mindener Derby gegen Hahlen verlor. Mancher Zuschauer wird sich verwundert die Augen gerieben haben: Sebastian Hölmer, der sich im Mai einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, wärmte sich vor dem Spiel gegen Steinhagen mit der Mannschaft auf. Es war lediglich eine Demonstration für den Gegner, ganz nach dem Motto: „Guckt mal, und den haben wir auch noch.” Denn einen Einsatz des besten Altkreistorjägers der vergangenen Serie hatte niemand ernsthaft in Erwägung gezogen. „Höchstens für einen Siebenmeter”, so Hölmer in der Halbzeitpause, hätte es an diesem Abend gereicht. Im neuen Jahr aber ist mit seiner Wurfkraft wieder zu rechnen. Damit besitzt Loxten im Übermaß, was der Spvg. Steinhagen fehlt: durchsetzungsstarke Rückraumspieler. Keine Frage: Joachim Vogel, Christoph Lewanzik, Lukas Schulz oder Jan Phillip Lindemann sind allesamt Spieler mit Verbandsliga-Format. Gegen defensive Deckungsreihen aber stoßen sie dann und wann an ihre Grenzen. „Wir bräuchten einen, der den Ball einfach mal aus elf Metern reinhauen kann”, sagte Steinhagens Kreisläufer Kai Uhlemeyer nach dem Spiel. Einen, wie Heiner Steinkühler oder Sebastian Hölmer eben. „Was bei uns gefehlt hat, war der entscheidende Zug in die Tiefe”, sagte Steinhagens Trainer Frank Spannuth nach dem Spiel. Technisch gekonnt und mit hohem Tempo führte Steinhagen seine Angriffsaktionen aus, brachte sie jedoch nicht auf den Punkt. Gelegenheit es besser zu machen hat Spannuths Team schon am Freitagabend, wenn um 19.30 Uhr der CVJM Rödinghausen am Cronsbach zu Gast ist. Ganz anders die Sportfreunde: Typen wie Kevin Dieckmann, Kim Harting, Jan Patzelt und auch Nils Patzelt haben ständig den absoluten Zug zum Tor - aufgrund dieser individuellen Stärke sind die Sportfreunde so schwer ausrechenbar, aufgrund dieser Stärke werden sie vermutlich auch in dieser Saison um den Oberliga-Aufstieg mitspielen. Ein großer Konkurrent ist dabei sicherlich die TSG Harsewinkel, die jedoch beim 25:20-Sieg im Heimspiel gegen Schlusslicht Minden-Nord eine schwache Vorstellung ablieferte. Zur Pause lag die TSG sogar mit 9:12 zurück, setzte sich dann aber vorentscheidend auf 21:15 ab. Trainer Hagen Hessenkämper kritisierte, seine Mannschaft habe eine zu lasche Einstellung an den Tag gelegt. (Heiko Kaiser)

Gastarbeiter erzählen ihre Lebensgeschichten

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Ihnen widmet sich die Ausstellung »Ein Koffer voll Hoffnung«, die von der Arbeitsgemeinschaft der Archive im Kreis Gütersloh mit dem Stadtmuseum Gütersloh erarbeitet wurde und jetzt im Steinhagener Ratshaus zu sehen ist. Ein alter Holzkoffer, ein Fußball mit Unterschriften von Real Madrid, abgelaufene Reisepässe, alte Familienfotos - an vielen Exponaten entlang wandelten gespannt die ersten Besucher der Ausstellung, die am Sonntag eröffnet worden ist. „Was für eine Geschichte steckt hinter der Person, der dieser Gegenstand gehört?”, fragten sie sich. Der Hintergrund ist auf großen Tafeln, die an den Wänden hängen, nachzulesen. So erfährt man zum Beispiel von Roman Deblado der ursprünglich aus Spanien kommt, alle Spieler des Fußballvereins Real Madrid persönlich kennt, und bei der Einreise nach Deutschland kein Wort deutsch sprach. Das führte beim Einkaufen von Kartoffeln, die er auf Spanisch »Papas« nennt, zu den merkwürdigsten Missverständnissen. Oder Carlos Alberto de Andrade: Mit 24 fasste der Portugiese den Entschluss, nach Deutschland zu gehen und arbeitete zuerst in der Borgholzhausener Fleischwarenfabrik Poppenburg, später bei der Firma Bartling, die Lebensmittelverpackungen herstellt. „Der erste Satz, den ich auf Deutsch sprechen konnte war „Die Dose hat ein Loch”, erinnert sich Andrade heute lachend. Viele der Zeitzeugen waren bei der Ausstellungseröffnung anwesend, was nicht nur die Besucher freute, die sie quasi aus dem Nähkästchen plaudern hörten. „Schön, dass heute so viele der Menschen, die bereit waren ihre Lebensgeschichte zu offenbaren, hier an dieser Veranstaltung teilnehmen”, sagte Bürgermeister Klaus Besser. Er betonte, dass das Thema Arbeitsmigration nicht nur die in der Ausstellung umfasste Zeit von 1955 bis 1973 berühre, sondern nach wie vor im Kreis Gütersloh aktuell sei: „Denken sie an die Menschen aus Süd-Ost-Europa, die hierher kommen, um in der Fleisch- und Wurstwarenproduktion zu arbeiten. Oder an die jungen Leute aus Südeuropa, die aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit in ihrem Heimatland bei uns eine Stelle suchen.” Neben Besser sprach auch Cemil Sahinöz vom Migrationsfachdienst des DRK-Kreisverbandes Gütersloh Grußworte, und Ralf Othengrafen vom Kreisarchiv führte in die Schau ein. Als Wanderausstellung mit insgesamt 40 Informationstafeln konzipiert, können an den verschiedenen Standorten regionale Bezüge gelegt werden. So geht es in Steinhagen um Migranten, deren Geschichten dort oder in den Nachbarorten spielen. Partnerausstellung ist in Harsewinkel zu sehen Nachdem WDR-Mitarbeiterin Dorothee Boeken-Brekenkamp mit ihrer Lesung aus Rafik Schamis »Der andere Blick« die Besucher zum schmunzeln gebracht und Juan Carlos Arancibia aus Peru, der an der Musikhochschule Detmold studierte, mit seiner Gitarrenmusik die Ohren der Gäste verwöhnt hatte, gab es entspannte Gespräche rund um die Ausstellung. Nicht nur der »Koffer voll Hoffnung«, sondern auch die vielen anderen Geschichten erzählenden Exponate der Zeitzeugen sind bis zum 17. Januar im Steinhagener Rathaus zu sehen. Parallel zu dieser historischen Ausstellung gibt es im Rathaus in Harsewinkel eine Ausstellung, die die Arbeitsmigration im Kreis Gütersloh aus dem künstlerischen Blickwinkel betrachtet. (Carolin Hlawatsch)

Wo Lehrer nur Mentoren sind

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Seit mehreren Jahren war die Einrichtung eines Lernbüros von Schülern und Lehrern erwünscht. Insbesondere durch den doppelten Abiturjahrgang fehlte jedoch der Platz. Seit Sommer hat sich die Lage entspannt und das EGW konnte einen Raum, der bisher als Oberstufen-Unterrichtsraum genutzt wurde, umgestalten. Das neue Lernbüro sollen vor allem Schüler nutzen, die sich in den diversen Förderprogrammen des EGW engagieren. Lehrer stehen den Schülern als Mentoren zur Seite. An Gruppen- und Einzelarbeitsplätzen können sich die Schüler mit fachbezogenen Themen über den Unterricht hinaus beschäftigen. Das Mobiliar im neuen Lernbüro stammt zum großen Teil aus der Tischlerei der JVA Senne. „Insgesamt hat das Projekt rund 5000 Euro gekostet”, berichtete Schulleiterin Barbara Erdmeier, die sich herzlich bei den Sponsoren - dem EGW-Förderverein, dem diesjährigen Abiturjahrgang und der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V. (DGhK) - für die Unterstützung bedankte. „Meines Wissens betreibt keines der 71 Gymnasien im Regierungsbezirk Detmold die Begabtenförderung so wie das EGW”, lobte DGhK-Vetreter Guido Kopkow die Schule. (Birgit Nolte)

Wo ist die Bürgermeisterin?

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„Wer es wieder einmal nicht geschafft hat ist unsere Bürgermeisterin oder ein Mitarbeiter der Bauverwaltung”, kritisierten die Bürger lautstark. Die Bürgermeisterin habe aus Termingründen abgesagt, erzählte eine Anwohnerin ihren Nachbarn. Gegen 16 Uhr versammelten sich an der Ecke Breslauer Straße/ Schnatweg rund 40 Bürger. Henning Wiefel von der Bauverwaltung von Straßen NRW. informierte die Bürger über die Bauphasen an der Autobahnauffahrt Schnatweg. So wollten die Bürger zum Beispiel wissen, wann der Lärmschutzwall geschlossen wird. Wiefel sagte, für die Bürger bleibe er zunächst noch geöffnet, damit sie über den Schnatweg in Richtung B 68 fahren könnten. Das würde allerdings im Frühjahr ändern. Dann werde Schnatweg und Entlastungsstraße in Betrieb genommen und würden den B 68 - und später den Autobahnverkehr übernehmen. Stark kritisiert wurde erneut die enormen Belastung der Straßen durch Schmutz und Schlamm, ausgelöst durch die Baufahrzeuge. Und hier setzte die Kritik der Bürger an dem nicht anwesenden Vertreter des Haller Bauamtes ein. Die Anwohner beklagten, dass es nach wievor so sei, dass Baufahrzeuge immer mal wieder den Schnatweg als Abkürzung benutzten. Wegen der unterschiedlichen Baustellen mit unterschiedlichen Bauherren aber niemand so genau wisse, wo man sich beschweren müsse. Sowieso, beklagten die Bürger, fühlten sie sich von der Haller Stadtverwaltung allein gelassen, im Schlamm und Dreck der Baustellen und immer wieder mit anderen Umleitungen. Das Problem löse auch nicht wirklich die Internetseite der Stadtverwaltung. hieß es. Sehr entstpannt war dagegen das Gespräch mit Henning Wiefel von Straßen NRW. Wiefel unterstrich noch einmal, dass es Baufahrzeugen, die Materialien für die Autobahn anlieferten, untersagt sei, den Schnatweg zu benutzen. In dieser Anlegenheit sei auch von seiner Behörde als bauherr eingegriffen worden. Die Straßenbauer bekräftigte allerdings, dass er auf durch Navigationsgeräte fehlgeleitete Lastwagen, die einen Abkürzung zur B 68 suchten, keinen Einfluss habe. Wiefel bot den Anliegern einen fortlaufenden Dialog an und sagte zu, sich bei Problemen um die Behebung zu bemühen, soweit es im Kompetenzbereich seiner Behörde liege. (Herbert Gontek)

Bockhorster bewirbt sich als Bürgermeister

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Er spricht mit tiefer, fester Stimme, wählt seine Worte mit Bedacht, sucht den Augenkontakt - keine Frage, Michael Meyer-Hermann ist im politischen Auftritt geschult. Der 30-jährige gebürtige Bockhorster hat in den vergangenen Jahren in Berlin viele wertvolle Erfahrungen gesammelt. Sie sollen ihm jetzt zugute kommen, wenn er sich am bislang größten Projekt seines beruflichen Lebens versucht: der Wahl zum Versmolder Bürgermeister. Meyer-Hermann wird am 25. Mai für die CDU als Herausforderer von Amtsinhaber Thorsten Klute antreten. Die CDU hatte in den vergangenen Wochen zunächst die Entscheidung Klutes über eine erneute Kandidatur abgewartet, ehe sie nun ihren Aspiranten präsentiert. Dabei verrät die Stadtverbandsvorsitzende Marianne Kampwerth durchaus Erstaunliches: „Michael Meyer-Hermann steht bereits seit zwei Jahren als unser Kandidat fest.” Dass der junge Herausforderer nun - nachdem Thorsten Klute den Sprung nach Berlin verpasste - gegen einen etablierten Amtsinhaber antreten muss, mag der CDU-Fraktionsvorsitzende Ulrich Wesolowski beim Pressegespräch nicht in den Fokus rücken: „Wir hätten Thorsten Klute alles Gute für Berlin gewünscht. Aber jetzt gehen wir die Situation an, wie sie ist. Und wir setzen einen guten Kandidaten gegen ihn - Demokratie lebt vom Wettbewerb.” Und auch Michael Meyer-Hermann gibt sich bescheiden und selbstbewusst zugleich: „Ich habe Respekt vor dem, was Herr Klute geleistet hat. Aber ich denke, Versmold kann noch mehr.” Vor allem bei der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt sieht der Herausforderer weiteres Potenzial und greift eine bekannte Forderung der Versmolder CDU auf: „Wir brauchen einen Wirtschafts- und Innenstadtförderer im Rathaus.” Die Wünsche und Nöte der Betriebe müssten mehr als bisher aufgenommen und berücksichtigt werden. Weitere Akzente will Meyer-Hermann bei der Innenstadtentwicklung, familiengerechten Zukunftskonzepten und der zielgerichteten Baulandplanung im Zentrum wie in den Ortsteilen setzen. Bemerkenswert offensiv äußert sich der 30-Jährige mit Blick auf den Politikstil eines Verwaltungschefs: „Es wird darum gehen, das kreative Potenzial im Rathaus besser zu nutzen. Wir müssen gemeinsam nach Lösungen suchen. Und Anregungen von Bürgern und der Politik aufnehmen - egal, aus welcher parteipolitischen Richtung sie kommen.” Akzente zu setzen, mit Bürgern in Kontakt zu stehen - das hat Michael Meyer-Hermann in Berlin gelernt, wo er für den Bundestagsabgeordneten Steffen Kampeter arbeitet und unter anderem für dessen Mindener Wahlkreis zuständig ist. „Es waren sechs spannende Jahre , aber nun zieht es mich wieder in meine Heimat - und die ist und bleibt Versmold”, sagt der 30-Jährige. Bisher hat der junge Politikwissenschaftler seine Laufbahn ganz gezielt vorangetrieben, nun muss er sich in die Ungewissheit eines Wahlkampfes begeben. Doch Kopfschmerzen bereitet ihm das nach eigenem Bekunden nicht: „Natürlich bin ich ein Planer, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Mein Ziel war es immer, politisch zu gestalten”, sagt Meyer-Hermann und fügt an: „Jetzt bin ich in einer Phase in meinem Leben, wo man Veränderungen noch gut angehen kann.” Der CDU-Mann, der auf einem der ältesten Bockhorster Höfe aufwuchs, macht keinen Hehl daraus, dass er bald in seiner Heimat sesshaft werden und mit seiner Lebensgefährtin eine Familie gründen will. Faktoren, die der Versmolder CDU allesamt in die Karten spielen und ihr den Wunschkandidaten bescheren, dessen Name schon seit Jahren in den politischen Spekulationen Versmolds mitschwirrt. „Steffen Kampeter war natürlich nicht amüsiert, dass wir ihm einen seiner besten Mitarbeiter abspenstig machen”, sagt Ulrich Wesolowski und schmunzelt. „Aber er wird Michael Meyer-Hermann in seinem Wahlkampf voll unterstützen.” Wenn es im kommenden Jahr richtig losgeht, soll der Herausforderer verstärkt von Minden aus arbeiten können und zudem den nötigen Freiraum für einen „ambitionierten Wahlkampf” erhalten, wie er selbst sagt. Am 14. Januar stellt sich Michael Meyer-Hermann dem Votum des gut 230 Mitglieder starken CDU-Stadtverbandes - dann will er richtig loslegen. Mit fester Stimme und klaren Zielen. (Marc Uthmann)

Rollstuhlfahrer tödlich verletzt

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Der Bokeler wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein Bielefelder Krankenhaus geflogen, wo er kurze Zeit später starb. „Er ist einfach auf die Straße gefahren”, sagte der 50-jährige Busfahrer, sichtlich geschockt von den Ereignissen. Gegen 9.35 Uhr war der Mann aus Bad Laer mit dem Linienbus 89 Richtung Hörste unterwegs. Kurz vor der ehemaligen Bäckerei Koch sah er einen Rollstuhlfahrer mit seinem elektrischen Rollstuhl aus dem Ernteweg kommen. Der 85-Jährige wollte offensichtlich die Versmolder Straße überqueren, um auf den Radweg auf der gegenüberliegenden Seite zu gelangen. Dabei stieß er mit dem Bus zusammen. „Ich habe noch das Steuer herumgerissen und bin nach rechts ausgewichen”, erklärte der Busfahrer. Die Kollision mit dem Rollstuhl konnte er dennoch nicht verhindern. Der Rollstuhlfahrer wurde kurze Zeit später von Rettungskräften und einem Notarzt versorgt. Da der Mann bei Bewusstsein war, wurde seine Lage zunächst als nicht lebensgefährlich eingestuft. Der herbeigerufene Rettungshubschrauber Christopher 13 brachte ihn in ein Bielefelder Krankenhaus. Kurze Zeit später erklärte die Polizei, der Mann sei dort verstorben. Die Versmolder Straße war für etwa zwei Stunden in beiden Richtungen voll gesperrt. Die sechs Gäste des Linienbusses, die wie der Fahrer unverletzt blieben, wurden später mit einem Ersatzbus an ihr Ziel gebracht. Den entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf etwa 10 000 Euro. (Heiko Kaiser)

Artisten auf Torejagd

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Als die Steinmeier-Zwillinge in den 80er-Jahren durch den Gewinn des Weltmeistertitels deutschlandweit bekannt wurden, waren Mario Krebs, Björn Molitor, Timo Grassl und Cedric Kindermann noch lange nicht geboren. Dass ihr exotisches Hobby in der öffentlichen Wahrnehmung heutzutage kaum noch eine Rolle spielt, stört die vier Nachwuchsradballer der Spvg. Steinhagen aber wenig. In der Sporthalle der Grundschule fanden sie jetzt eine Bühne, um ihr Können zu demonstrieren.   Der einzige Heimspieltag in der gesamten Saison in der U 15- NRW-Liga war aus Sicht des Gastgebers ein voller Erfolg. Vor zahlreichen Zuschauern erhielt die erste Mannschaft mit Krebs und Molitor dank eines 3:1-Auftaktsieges über Spitzenreiter RSV Münster ihre Chance auf die Qualifikation zur Endrunde um die NRW-Meisterschaft. Die »Zweite« mit Grassl und Kindermann zeigte im Vergleich zu den vergangenen Spieltagen eine deutliche Steigerung und trotzte ausgerechnet der eigenen ersten Mannschaft im letzten Spiel des Tages ein 3:3-Unentschieden ab. „Sensationell” findet Trainer Michael Krebs die Leistungen seiner Schützlinge, denn für beide Teams ist es die erste Saison im offiziellen Spielbetrieb. Das Prinzip beim Radball ist dasselbe und so einfach wie in vielen anderen Mannschaftssportarten: Das Runde muss ins Eckige. Wesentlich erschwert wird die Sache allerdings dadurch, dass neben Grundlagen wie Kondition, Taktik und Ballgefühl vor allem die Beherrschung des Fortbewegungsmittels erlernt sein will, das zugleich zur Beförderung des Spielgerätes dient. Den Ball mit Hilfe des Vorderrades im Tor unterzubringen, ihn abzuwehren oder einfach nur zum Nebenmann zu passen, stellt höchste Anforderungen an Koordination und Körpergefühl und gleicht oft einer artistischen Übung. „Mit dem ersten Erfolg ist man sofort infiziert” „Mindestens ein Jahr Training”, so erläutert Michael Krebs, sei deshalb erforderlich, um das nötige Rüstzeug für den ersten Wettkampf zu erwerben. Da ist viel Geduld gefragt - und Idealismus. Der Trainer weiß aus eigener Erfahrung, dass seine Jungs bei Freunden und Mitschülern oft ungläubige Blicke ernten, wenn sie von ihrem ungewöhnlichen Hobby berichten, das nicht im Ansatz eine Popularität wie etwa König Fußball genießt. „Am Anfang ist es mühselig. Aber mit dem ersten Erfolgserlebnis ist man sofort infiziert”, weiß Michael Krebs, der selbst seit Kindheitstagen Radball spielt. Die beharrliche Nachwuchsarbeit der Steinhagener in den vergangenen Jahren hat sich ausgezahlt. Während viele Vereine in der Umgebung ihren Spielbetrieb einstellen mussten, steht die kleinste Abteilung der Sportvereinigung mit insgesamt 16 Aktiven vergleichsweise gut da. Drei Herren-Mannschaften starten aktuell in der Landesliga. Weitere Talente sind jederzeit willkommen. Zehn Jahre, so empfiehlt Michael Krebs, seien das ideale Einstiegsalter für Mädchen und Jungen. Vor kurzem hat der Verein erstmals ein kleineres, kindgerechtes Rad angeschafft. Nicht ganz ausgeschlossen also, dass eines Tages ein Radball-Duo aus Steinhagen die Sportart wieder einmal von ihrem Schattendasein erlöst und in den Mittelpunkt des bundesweiten Interesses rückt. (Christian Helmig)

„Erzähle deine Geschichte”

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Sie wirkt ausgesprochen zerbrechlich. Was allen sofort auffällt: sie ist dünn - viel zu dünn eigentlich. Aber dann fängt sie an zu erzählen. Schon mit dem ersten Satz legt diese zarte Person ihre Hände um den Hals ihrer Zuhörer und drückt zu. Und das mit einer Brutalität, die richtig weh tut. „Ich war neun Jahre alt, als meine Mutter beschlossen hat, dass sie das Leben nicht mehr mag”, beginnt Lilly Lindner von sich zu erzählen. Und sofort war die Richtung klar: Die als Lesung angekündigte Veranstaltung würde alles andere als leichte Kost werden. Es war selten so still in der Aula der Gesamtschule. Und es war selten so eng und dunkel in dem eigentlich großzügigen und hellen Raum. Fast tonlos beschreibt Lilly Lindner, wie ihre Mama sie am Abend vor ihrem Selbstmord auf den Arm genommen hat, ganz fest drückte,und zusammen mit ihrer gelben Giraffe ins Bett legte. „Schlaf gut, meine Kleine”, hatte die Mama gesagt und ihr gewünscht, dass sie jeden Morgen mit einem Lächeln aufwachen möge. Und dann sprang die damals 32-jährige Frau aus dem Fenster im 11. Stock. Und ließ ihr kleines Mädchen bei einem herzlosen Vater zurück. Lilly Lindner ist heute 28 Jahre alt und hat mehr erlebt, als ein Mensch ertragen kann. Magersucht, Gewalt und Prostitution beherrschten ihre Jugendzeit. Der Wunsch, geliebt zu werden, wurde zur Sucht. Lilly Lindner hat überlebt. Ihr Körper hat überlebt - wenn auch ganz knapp. „Ich konnte meine Seele nicht in meinem Körper halten”, gibt sie zu. Die junge Frau hat ihr Leben in mehreren Büchern verarbeitet. Schon mit 15 Jahren begann sie zu schreiben. Aus dem Roman »Bevor ich falle« und der Biografie »Splitterfasernackt« berichtet sie gestern Morgen in der Gesamtschule. „Mädchen wissen alles”, beginnt sie über den Einstieg in den Teufelskreis Magersucht zu berichten. „Sie teilen sich die Wimperntusche und übersehen Schönheitsfehler nicht.” Frauen wüssten immer, wo es langgeht und wenn nicht, dann schlafen sie eben mit dem Typen, der die Straßenkarte hat. Sie setzen Kinder in die Welt und tragen am Tag nach der Geburt schon wieder Größe 32. Sie stecken ihre Brüste in Push-up-BH und schnauzen dann jeden Mann an, der ihnen auf den Busen glotzt. „Sowas braucht kein Mensch”, macht Lilly Linder den Irrsinn des Schönheitswahns deutlich. Die Autorin berichtet auch von ihrem Vater, der von der Bulimie und den autoaggressiven Selbstverletzungen seiner Tochter nichts mitbekommt. Sie erzählt von seiner mehrfach schönheitsoperierten Geliebten, die ihren Seelenschmerz hinter einem perfekten Lächeln versteckt. Und sie berichtet, dass sie als Siebzehnjährige entführt und von mehreren Männern einige Tage lang gefangen gehalten und vergewaltigt wurde. Mit 21 Jahren begann sie, ihren Körper für eine einzige Umarmung an sexhungrige Männer zu verkaufen. „Mädchen wie ich verfallen der Stille”, sagt Lilly Lindner. Sie sprechen nicht - sie hungern. „Und warum? Weil wir das können”, so die 28-jährige Frau. „Das ist die dümmste Antwort, die es gibt, aber sie stimmt. Wir können nicht lieben, können nicht geliebt werden, aber hungern - das können wir.” Wortgewandt und mit einer unerwarteten Kraft knallt die zierliche Frau den Schülerinnen und Schülern ihr Leben vor die Füße. „Erzähle deine Geschichte mit jedem Wort, das du hast”, fordert sie alle, die in einer ähnlichen Situation sind auf, es ihr gleichzutun. „Wenn du danach keine Freunde mehr hast, hattest du vorher auch keine. Versteck dich nicht hinter deinem Spielgelbild.” Am Ende der zweistündigen Veranstaltung lässt Lilly Lindner mehr als 100 Schüler und einige Lehrer zurück, die von der Persönlichkeit der gebürtigen Berlinerin ebenso beeindruckt sind wie von ihrer aktionsreichen Performance. Denn die 28-Jährige hat nicht nur aus ihrem Leben erzählt, sie hat unter anderem auch die mit Blut befleckten Blätter ihrer Lebensgeschichte ins Publikum geworfen. Geschickt und ganz bewusst hat sie die Jugendlichen in der Aula ganz nah an sich heran geholt. Nah genug, hoffentlich! (Anke Schneider)

Lichter weisen den Weg

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Die Besucher dürfen sich auf mehr als 35 Stände, eine stimmungsvolle Feuershow und das lustige Nikolausgericht freuen. Nachdem die Alte Dorfschule im vergangenen Jahr nicht für Stände und Programmpunkte genutzt werden konnte, weil hier zwischenzeitlich der Kindergarten Ströhen untergebracht war, steht das Gebäude den Veranstaltern jetzt wieder zur Verfügung. Das heißt: Nicht nur draußen rund um die Alte Dorfschule, auch im Inneren finden die Besucher viele Stände mit Kunsthandwerk, Geschenkideen und Süßigkeiten. „Erstmals bei uns zu Gast ist Carola Reinkensmeier-Blaschke aus dem Kreis Herford, die Schmuck aus Silberbesteck anfertigt”, kündigt Heike Böhm an. „Marco Rempe aus Herzebrock bringt Holzarbeiten mit, und Klaus Schmidt aus Gütersloh baut seinen Stand mit Weihnachtskrippen auf”, zählt sie weiter auf. Daneben sind wieder alle Brockhagener Institutionen, Vereine und Gruppen auf dem Sternchenmarkt vertreten. Eröffnet wird das Markttreiben am Sonntag um 11 Uhr vom Balkon an der Alten Dorfschule aus. Damit wirklich alle pünktlich da sein können, beginnt der Gottesdienst am Morgen bereits um 9.30 Uhr. Schüler der Grundschule, der Posaunenchor und der Männerchor Brockhagen-Halle sorgen für einen stimmungsvollen Rahmen. Nach der Eröffnung wird das Nikolausgericht den ein oder anderen Brockhagener zu sich zitieren. Der Nikolaus hat sich für 15.30 Uhr angesagt. Um 16 Uhr wird die Autorin Silke Förster in der Bibliotheks-Zweigstelle aus ihrem Buch »Odello und der entführte Weihnachtsmann« vorlesen. Die Jagdhornbläser spielen um 17 Uhr. Feuer und Flamme sind die Zuschauer, wenn die Gruppe Flamma Scaena um 18 Uhr mit ihrer Show den Platz an der Alten Dorfschule erleuchtet. Den krönenden Abschluss bildet auch in diesem Jahr die traditionelle Weihnachtsmusik in der St. Georgskirche, die um 20 Uhr beginnt. Ähnlich wie der Steinhagener Weihnachtsmarkt sammelt auch der Sternchenmarkt in Brockhagen die Einnahmen, um damit Projekte und Einrichtungen vor Ort zu fördern. In den vergangenen 16 Jahren sind dabei weit mehr als 70 000 Euro zusammengekommen. (Frank Jasper)

Jürgen Lewin gibt Stab weiter

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Er ist kein Wertheraner und doch gehört Jürgen Lewin zu den Institutionen der Böckstiegelstadt. Seit 28 Jahren pendelt er jeden Morgen aus Oerlinghausen ein, um dann pünktlich um 8 Uhr die Türen seines Lebensmittelmarktes an der Alten Bielefelder Straße zu öffnen. Entspannt in Richtung Ruhestand austrudeln zu lassen, das allerdings kommt für Jürgen Lewin nicht in Frage. „Ich bin hier bis zum letzten Tag mit Leib und Seele dabei”, verspricht der 67-Jährige seiner Nachfolgerin. Und die hat daran keinerlei Zweifel. Schließlich hat Martina Engelke-Söhngen bereits ihre Ausbildung bei Jürgen Lewin absolviert und kennt ihren Noch-Chef. Er ist morgens der Erste und abends der Letzte im Laden. „So ist das nun mal, wenn man selbstständig ist”, sind sich der Noch-Inhaber und seine Nachfolgerin einig. Dabei wollte Martina Engelke-Söhngen eigentlich nach der Schule in die Wirtschaft gehen. Aber dann klappte es 1985 mit dem Ausbildungsplatz bei Jürgen Lewin und die heute 46-Jährige war damals sofort total begeistert. Als Jürgen Lewin 2000 eine Marktleiterin für die Dependance an der Engerstraße suchte, war Engelke-Söhngen seine Wunschkandidatin. Sie übernahm und kam nach Schließung des Standortes an der Engerstraße an die Alte Bielefelder Straße, wo sie ebenfalls Marktleiterin wurde. Darüber, dass Martina Engelke-Söhngen den Markt einmal übernehmen solle, redeten die beiden Vollblut-Kaufleute schon lange. Seit Oktober nun bereiteten beide den Schritt intensiv vor. „Da steckt eine Menge Arbeit drin”, verriet Jürgen Lewin. Und so richtig im Ruhestand könne er sich auch erst dann fühlen, wenn abgerechnet sei. Davor steht aber die Inventur. Das machen Noch-Chef und Bald-Chefin in diesem Jahr noch gemeinsam. Danach muss Jürgen Lewin nicht mehr jeden Morgen in der Woche um 4.30 Uhr aufstehen. Für ihn steht dann erst mal ausruhen auf dem Programm. Martina Engelke-Söhngen dagegen hat im Januar genau das Gegenteil auf der Agenda. Sie will zum Start in die eigene Selbstständigkeit erst einmal den Edeka-Markt „etwas aufhübschen”, wie sie sagt. Ein neuer Anstrich und kleinere Umbauten sind geplant. Angst vor ihrer neuen Aufgabe hat die 46-Jährige nicht. „Schließlich mache ich den Job nun schon eine ganze Weile und weiß, was auf mich zukommt.” Respekt allerdings hat sie vor den neuen Bereichen, die sie künftig verantworten muss. So sind rund 40 Mitarbeiter im Markt beschäftigt. Jürgen Lewin ist sicher, dass sich die Kunden schnell an die neue Situation gewöhnen werden. „Viele haben mich schon etwas besorgt gefragt, ob ich wirklich aufhören wolle und waren sehr erleichtert zu hören, dass es hier mit Frau Engelke-Söhngen weitergehen wird.” (Kerstin Spieker)

Aus der Buchhandlung wird ein Modehaus

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Der Textilkaufmann Michael Biedendieck übernimmt das bisherige Ladenlokal der Buchhandlung Krüger und eröffnet ein Modegeschäft vor allem für Herrenoberbekleidung. Noch in diesem Jahr sollen die Umbauarbeiten beginnen. Damit sind die Sorgen um eine neue Lücke am Marktplatz endgültig vom Tisch. »M1« soll das Geschäft mit Blick auf seine Adresse Münsterstraße 1 heißen - damit folgt Michael Biedendieck dem Schema, das er schon bei seinem Laden für Damenmode »M10« einige Meter weiter anwendet. „Dort sind wir immer aktiv geblieben und bedienen den Kunden mit ständig aktualisierten Sortimenten”, sagt Michael Biedendieck und verweist auf seine Treue zu Versmold: „Vor 20 Jahren hatten wir hier einen gesunden textilen Einzelhandel mit verschiedenen Geschäften - bis einige aufgegeben wurden. Wir aber sind immer geblieben.” Geschäftsmann will Position an der Münsterstraße stärken Mehr noch; jetzt will der Kaufmann seine Position noch stärken: „Die exponierte Lage des Gebäudes der Buchhandlung Krüger reizt mich”, sagt der Unternehmer. Immer wieder sei er darauf angesprochen worden, in Versmold ein Herrenmodehaus aufzubauen. Die Option an der Münsterstraße 1 hat Biedendiecks Entscheidung sicherlich noch begünstigt: „Mit dem Zusammenspiel von M10 und M1 möchte ich meine Position vor Ort weiter stärken”, sagt der Unternehmer und fügt mit ein wenig Stolz an: „Wir werden hier künftig 500 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung haben. Da lässt sich schon was drehen - vorausgesetzt, die Versmolder Kunden geben uns eine Chance.” Mit »M10« sei man allmählich auch an räumlichen Grenzen angelangt. Im neuen Haus soll es also auch Damenmode geben. Nun wird Michael Biedendieck im Krüger-Ladenlokal investieren. Das Erdgeschoss, das der Einzelhändler nutzen möchte, wird komplett entkernt, so dass anschließend 300 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung stehen. Das Gebäude erhält eine neue Fassade mit bodenhohen Fenstern, im Inneren werden Teppich, Möbel, Decke und Beleuchtung ausgetauscht. „Detailfragen mit dem Architekten müssen noch geklärt werden, aber die Entkernung soll am 30. Dezember beginnen”, kündigt Biedendieck an. Eröffnung rechtzeitig zu Ostern geplant Sein Ziel ist es, das neue Modehaus rechtzeitig zu Ostern eröffnen zu können. Bereitet ihm das ambitionierte Projekt Bauchschmerzen? „Auf keinen Fall. Aber freuen kann ich mich auch erst, wenn es richtig losgeht.” Auch wenn er mit seinem Angebot in eine Lücke stößt - der Start muss klappen, weiß Michael Biedendieck aus Erfahrung: „Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.” Darum ist ihm vor allem eine ausgewogene Sortimentsgestaltung wichtig: „Wir werden alle Preislagen anbieten - schließlich müssen wir im Vergleich mit Geschäften in umliegenden Kommunen ja auch wettbewerbsfähig sein.” Den Einzelhandelsstandort Versmold, dessen Krise zuletzt immer wieder diskutiert wurde, sieht der Geschäftsmann übrigens im Aufwind: „Dazu trägt derzeit natürlich auch das tolle Ambiente der neuen Weihnachtsbeleuchtung bei. Aber ich bin dieser Stadt auch bewusst seit Jahren verbunden.” Ein Bekenntnis wie ein Weihnachtsgeschenk für die Innenstadt. (Marc Uthmann)

»Nette Letten« in der Schule

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Vor 20 Jahren lernte Wilfried Sahrhage aus Werther die Musiker des Staatsorchesters kennen. Als Straßenmusiker wollten sie sich in Deutschland in der Weihnachtszeit ein wenig dazuverdienen. Sahrhage war so begeistert von den formvollendeten Klängen der lettischen Musiker, dass er sie seitdem Jahr für Jahr in die Region holt. Drei Wochen sind sie in der Vorweihnachtszeit hier und geben in dieser Zeit gut 40 Konzerte. Die »netten Letten«, wie sie vielerorts genannt werden, waren früher schon mal Gast an der Grundschule. „Dann passte das irgendwie mit dem Datum nicht und wir haben das aus den Augen verloren”, berichtete Schulleiterin Renate Horstkemper. Kürzlich habe sie das Quintett bei einem Konzert gehört und die vorweihnachtliche Tradition flugs wieder aufleben lassen. Mit viel Gefühl für kleine Zuhörer unterhielten Öllo Ussenko und Janis Smilga an den Trompeten, Egils Sketris an der Posaune, Robert Brant an der Tuba und Dainis Tarasovs am Waldhorn die Kinder in der Turn
halle.
Sie spielten Lieder wie »O Tannenbaum«, »Ihr Kinderlein kommet« oder »Kling Glöckchen«, die die Kleinen gut mitsingen konnten. Aber auch Kinderlieder wie »Paulchen Panther« oder ein Stück aus »König der Löwen« hatte das Quintett im Gepäck. Die Musiker forderten die Kinder zum Mitklatschen auf und ließen sie die Titel eines Weihnachtslieder-Medleys erraten. Am Ende stellten die Musiker ihre verschiedenen Instrumente vor und demonstrierten den Kindern, welch skurrile Töne den Blas- instrumenten mit verschiedenen Techniken zu entlocken sind. Ganz besonders toll war das Konzert für den kleinen Justus aus der dritten Klasse. Der Nachwuchstrompeter durfte bei dem Lied »Jingle Bells« mitspielen. Zunächst spielte er allein, später wurde er von den lettischen Profis begleitet. Die Kinder in der Turnhalle honorierten den mutigen Auftritt mit begeis-tertem Applaus. Das Konzert endete mit Rolf Zuckowskis Ohrwurm »In der Weihnachtsbäckerei« und die Kinder sangen begeistert mit. Die Musiker spielten allerdings nicht alle Strophen. „Sonst werden wir zu dick”, sagte Robert Brand. Zwei Fragen hatten die Musiker an ihre kleinen Gäste zum Schluss. „War das toll? Und dürfen wir nächstes Jahr wiederkommen?” Beide Fragen beantworteten die Kinder mit einem unüberhörbaren „Jaaaaaa.”
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