Ein vorbildlicher Jahrgang
Mit einem alten Renault rund um die Ostsee
135 Rallye-Teilnehmer
Rund 135 Teams werden an der Rallye teilnehmen, ein Preisgeld wird es nicht geben. "Wir fahren auch für den guten Zweck. Jedes Team verpflichtet sich, mindestens 750 Euro zu sammeln. "Mehr als 700 Euro gehen ans Gütersloher Tierheim und mit 600 Euro unterstützen wir die Kfz-Werkstatt der Autonomen Jugendwerkstätten Hamburg", sagt König, der sein Team gemeinsam mit Bernhard Riepe »Four-Ever-Young« getauft hat. Obwohl König offiziell als Beifahrer der Startnummer 38 gelistet ist, wird er auch ab und zu am Steuer des von Riepe gekauften und in 300 Arbeitsstunden wiederhergerichteten Renault sitzen. "Wir wechseln uns auch mal ab und wollen pro Tag etwa 450 bis 500 Kilometer schaffen", sagt König. Übernachtet wird in der Regel im Zelt. Sollte der eigene Hygieneanspruch es zwischenzeitlich mal erfordern, wird aber auch mal ein Hotel samt Dusche angesteuert. Die Ostwestfalen wollen bei der Rallye möglichst viele Eindrücke sammeln. "Es geht ja durch Regionen, die sehr naturblassen sind", sagt König. Die Lebensgefährtinnen der beiden zögerten erst, gaben der Tour aber dann ihren Segen. "Vielleicht sind sie ja auch mal froh, dass sie uns 16 Tage lang los sind", sagt König scherzhaft.Vom Gefühl, dazuzugehören
Von Stella Venohr
Steinhagen.
»Lieber Arm ab, als arm dran« lautet das Motto von Rainer Schmidt. Der 50-jährige ist Pastor, Buchautor, Kabarettist - und er ist ohne Unterarme und mit verkürztem Bein zur Welt gekommen. Er hat mehrfach Gold bei den Paralympics gewonnen und war am Sonntagmorgen in Steinhagen zu Gast, um mit Witz und Charme über das Thema Inklusion zu sprechen. Im Rahmen des dritten »Tages der CDU« des CDU-Kreisverbands Gütersloh fand der Rheinländer in der Aula des Schulzentrums vor 120 Besuchern eine Bühne. Außerdem wurde der Tag durch Musik der »Nimm zwei Band« und Sportaufführen untermalt."Meine Oma hat mich nach der Geburt gesehen und wollte mich weggeben, zu Experten", sagt Rainer Schmidt. "Die war verunsichert und bei so etwas hilft nur Flucht oder Verdrängung und meine Oma hatte schon jahrelang in dem Dorf gelebt, also musste der Kleine weg." So manch einer im Publikum muss wohl schlucken bei diesen Worten, aber Schmidt weiß zu helfen: "Ich liebe diese dramatischen Momente in meinem Vortrag, aber keine Angst, ich hole Sie wieder aus dem emotionalen Tief." Die Reaktion seiner Großmutter seien normale Momente der Verunsicherung gewesen. Aber genau das sei Inklusion, dass einfache Menschen lernen mit Behinderung umzugehen.
Leider gebe es immer dieses typische Bild eines Behinderten in der Öffentlichkeit, nämlich der, der sich nicht anziehen kann und abhängig ist. So auch in dem Ausdruck »an den Rollstuhl gefesselt«. "Wenn Sie jemanden sehen, der an den Rollstuhl gefesselt ist, dann machen Sie ihn um Gottes Willen los", bringt Schmidt sein Publikum zum Lachen. Der 50-Jährige führt mit einer Mischung aus Informationen und Kabarett durch sein Programm. Ihm ist es wichtig, nicht zu langweilen und nicht den moralischen Zeigefinger zu heben.
Besonders das Thema der schulischen Inklusion liegt dem Pfarrer am Herzen. Denn im deutschen Schulsystem wird eine medizinische Methode benutzt: Kinder werden diagnos-tiziert. "Als ich auf das Gymnaisum wollte, hat mich der Schulleiter gefragt, was müssen wir tun, damit Sie hier ihr Abi-tur machen können", sagt Schmidt. "Und genau das ist eine inklusive Frage, was müssen wir in der Gesellschaft ändern." An Schulen gäbe es zu sehr Wettkampfklassen, es gehe ständig um den Vergleich von Leistungen von Kindern im gleichen Alter. Dabei solle doch der Fortschritt im Lernen jedes Einzelnen im Vordergrund stehen.
Das illustriert Rainer Schmidt sehr schön an einem Beispiel, indem er zwei Formen des Lernes vorstellt. "Entweder man sagt den Kindern, alle sollen einen drei Kilo schweren Eimer mit Sand eine Minute lang hochheben. Dann schafft der Kleinste es nicht und lernt nichts. Und der Größte der Klasse macht es mit links und ist unterfordert", so der Kabarettist. "Oder man sagt den Kindern, jeder soll einen Eimer so mit Sand füllen, dass er ihn eben so hochheben kann." Dabei lerne jedes Kind etwas und sei am eigenen Lernerfolg beteiligt. Und das gelte im übertragenen Sinne nicht nur für Menschen mit Behinderung, sondern für alle Formen der möglichen Ausgrenzung, ob Alter, Geschlecht, Herkunft oder eben körperliche Besonderheiten.
Der Jubiläums-Jahrgang
von Alexander Heim
Borgholzhausen.
Ob sie sich in zwei Jahren noch an die Reden und Programmpunkte erinnern werden, die ihnen am Samstag im Rahmen ihrer Feierstunde zuteil wurden? Wer weiß. Doch es könnte schon gut sein, dass sich den Abiturienten der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule das Bild des kleinen, dreijährigen Ricky Gunderson, der gerade das Einmeterbrett verlassen hat und sich nun im Flug ins kühle Nass befindet, besonders eingeprägt haben wird. "Ich wünsche euch denselben Mut, Optimismus, dieselbe Dynamik und Lebensfreude", verabschiedete Oberstufenleiter Josef Knoop in dem lilafarbenen einen Jahrgang, der in der 20-jährigen Historie der Schule ein herausragender ist.Für 74 Schülerinnen und Schüler war am Samstagvormittag der letzte ihrer vielen Schultage an der PAB. Zwölf Mal - und damit so oft wie noch nie zuvor - durften die Jahrgangsstufenleiter Zeugnisse verleihen, bei denen im Durchschnitt die 1 vor dem Komma stand. Schulleiterin Ursula Husemann hob in Bezug auf den gesamten Jahrgang hervor: "Nicht alle von euch hatten die Prognose der Gymnasialempfehlung." Dass sie nun doch allesamt ihr Abitur in Händen halten - "das ist eine besondere Leistung von euch. Ihr könnt stolz auf euch sein und voller Freude auf das Erreichte schauen."
Einen Blick auf die Herkunft des Wortes »Abitur« wagte der stellvertretende Bürgermeister Dirk Speckmann in seiner Rede. Vom »Davonkommen« war dabei ebenso die Rede wie vom »Vergehen«. Speckmann wünschte den Abiturienten, dass sie "für sich privat die richtigen Wege finden". Walter Bunselmeyer, der als Elternvertreter ans Mikro trat, animierte die Eltern, ihren Kindern mit rasendem Applaus zu zeigen, wie stolz sie auf sie seien. Oberstufenleiter Josef Knoop zog, wie er sagte, "eine ganz persönliche Bilanz der Zusammenarbeit", die auch Regelverstöße und Erinnerungen an "Gardinenpredigten" beinhaltete. "Wenn euch Dinge wichtig sind, dann nutzt ihr euer Potenzial. Und das ist nicht gering", attestierte er.
Punkt 12 Uhr mittags - sozusagen zum Showdown wie im Western »High Noon« - ergriffen die beiden Beratungslehrer Christiane Spreen-Ledebur und Volker Detering das Wort. Sie gaben ihrer Rückschau die Form eines Wetterberichtes, der in Bildern und auf sehr launige Art die vergangenen drei Jahre Revue passieren ließ. "Wir müssen da aus Schülersicht mal was aufklären", fanden im Anschluss Katharina Düpjahn, Isabel Kuska und Lena Lütkemeier. Für die musikalische Gestaltung der Abiturfeier sorgte zum einen der Vokalpraktische Kurs des Jahrgangs 12. Zum anderen aber waren es die Abiturienten selbst, die mit »Hold back the river«, »Skyfall«, »I see fire« und »Swing life away« beeindruckten. Restlos vom Hocker riss schließlich die Lehrerband die Besucher.
Als beste Schüler wurden Milena Kuhlmann, Gaia Galina Gradeneker (jeweils 1,4) sowie Kirsten Linhorst und Alida Schrage (jeweils 1,5) geehrt. Für besonderes soziales Engagement an der Schule wurden Niklas Krämer, Isabel Kuska und Linda Schöwerling sowie Schülersprecher Marvin Gerlach ausgezeichnet. Einen besonderen Preis für hervorragende Leistungen im Fach Spanisch erhielt Marie Flagmeier. Manuel Dross wurde zudem für die beste Leistung im Fach Mathematik geeehrt. Ihm gebührt die Ehre einer einjährigen Mitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Mathematik.
Geburtstagskinder auf Reisen
Versmold-Peckeloh (ams).
Busse parken in der Halle des Peckeloher Unternehmens Sieckendiek täglich. Dass ein Pappgefährt aber Stationen musikalischer Finessen in einer fingierten Reise anfährt, sehen Bettina Sieckendiek und ihr Team selten. Zum Doppelgeburtstag - 50 Jahre Sieckendiek und 35 Jahre Christophorus-Jugendkammerchor - boten die Sänger gemeinsam mit dem Kinderchor sowie Solisten ein sommerlich frisches Konzert. 150 Besucher waren begeistert. Den Schulchor und das Busunternehmen verbindet eine lange Tradition. Auf den europaweiten Tourneen waren stets die Busse aus Peckeloh ein sicheres Reisemittel. "Musik kennt keine Grenzen. Sie ist ein wichtiges Mittel für Völkerverständigung und Toleranz", lobte Bettina Sieckendiek in ihrer kurzen Ansprache zu Konzertbeginn. Sie und Schwester Birgit Sieckendiek-Rinker hatten dem Chor ein kleines Geburtstagsgeschenk mitgebracht: einen Scheck über 1000 Euro. Kammer- und Kinderchor bedankten sich mit einem Geburtstagskanon von Haydn - dem Auftakt zu einem erfrischenden Musikabend. Dabei sorgte vor allem der Auftritt des Kinderchores für Erheiterung. In einem Pappbus nahmen die jungen Musiker mit auf eine Reise über den ganzen Kontinent. Beispielsweise auf die Britische Insel. Das Instrumenten-Ensemble der 6 m intonierte mit »Scotland The Brave« oder »Bring Back My Bonnie To Me« echte englische Klassiker. Begleitet von vielen Instrumenten führte die Reise auch nach Israel. Wie grenzenlos Musik ist, betonte der Chor unter Leitung von Hans-Ulrich Henning bei dem Stück »Si toutes les filles«. Lautstark sangen die Kinder erst auf Französisch, dann auf Deutsch: "Und wenn in jeder Stadt in allen Ländern sich freudig Kind zu Kind gesellt, dann gibt es Frieden."Sitz-Boogie-Woogie erfordert Geschicklichkeit
Nach der Friedensbotschaft mussten sich die Zuhörer ein wenig lockern. Beim Sitz-Boogie-Woogie war Geschicklichkeit gefragt. Regina Just, Athur da Rosa-Peters, Isabelle Drewler und Melina Webber zeigten eine kleine Choreographie zum Mitmachen - Schenkel-Klatschen-Links-Rechts-Aufstehen-Setzen-Abklatschen stellte einige Zuhörer vor koordinative Schwierigkeiten. Klassisch wurde es beim Auftritt des Christophorus-Jugendkammerchores. Auf Italienisch nahmen die Sänger die Zuhörer mit in die Gefühlswelt von Orlando di Lasso. "Der hieß eigentlich Roland Seilchen", scherzte Hans-Ulrich Henning. Einen Einblick in das Gefühlsleben des Komponisten bescherte das Stück »Tutto lo di«. "Der junge Mann ist verliebt, mit seiner Wahl aber unzufrieden. Sie will den ganzen Tag nur singen", erklärte Henning. Singen, zumindest den ganzen Abend, wollten auch Henning und seine Musiker. Klassisch, bunt und farbenfroh beendeten sie nach über zwei Stunden den Auftritt - den Applaus hatten sie sich verdient.Ein Herz fürs Fam.o.S.
Von Birgit Nolte
Werther.
Das Familienzentrum wird sehr häufig von Menschen aufgesucht, denen der sprichwörtliche Schuh drückt. Sie haben finanzielle oder familiäre Sorgen, suchen Rat und Beistand. Am Samstag ging es im Fam.o.S. allerdings durchweg lustig zu. Das zehnjährige Bestehen der Einrichtung an der Engerstraße 2 wurde mit einem bunten Fest gefeiert.Den Start der Feierlichkeiten verpasste niemand im näheren Umkreis des ehemaligen Ampelschulgebäudes. Die Taiko-Trommler aus Halle bildeten den furiosen und weithin zu hörenden Auftakt des bunten Geburtstagsprogramms. Die aufgestellten Sonnenschirme mussten zwar zunächst den Regen abhalten, doch als sich mit »Lieselotte Quetschkommode« das Highlight des Tages ankündigte, schien wieder die Sonne. Astrid Hauke verbreitete mit ihrer mitreißenden Mischung aus Musik und Schauspiel allerbeste Stimmung unter den kleinen und großen Gästen, die das Geschehen auf der Bühne auf dem Hof der alten Ampelschule vergnügt verfolgten.
Im benachbarten Jugendzentrum war das große Kuchenbuffet in der Cafeteria aufgebaut. "Die Landfrauen haben uns Frischgebackenes gespendet und auch viele unserer 50 Mitglieder haben gebacken", freute sich Martina Detert vom Verein Fam.o.S. (Familien ohne Sorgen) über die Unterstützung zum Geburtstag.
Das Ziel, das sich die Gründungsmitglieder vom Fam.o.S. vor zehn Jahren auf die Fahnen geschrieben haben, ist nach wie vor aktuell: kostenlose und niederschwellige Angebote im Zentrum Werthers zu schaffen, ohne an einen Träger gebunden zu sein.
In Kooperation mit der evangelischen Familien- und Erziehungsberatungsstelle, dem Kreis Gütersloh, der Gleichstellungsstelle Werther und dem Kirchenkreis Halle bietet das Fam.o.S. Beratung für Paare an, leistet Hilfe bei schulischen Problemen, berät in Erziehungsfragen und vielen Bereichen mehr. Außerdem werden im ehemaligen Ampelschulgebäude Babysitter vermittelt, der Begrüßungsdienst für Neugeborene organisiert und Flüchtlinge in der deutschen Sprache unterrichtet. Offene Angebote wie etwa Frühstückstreffen kommen noch hinzu. "Im vergangenen Jahr sind 400 Beratungsgespräche geführt und 80 Neugeborene von uns besucht worden. Außerdem kommen vier Gruppen regelmäßig bei uns zusammen", berichtete Marion Jensen, die sich die Leitung des Familienzentrums mit Martina Detert teilt.
Angesichts dieser Fülle an Aufgaben ist der Verein, der derzeit 50 Mitglieder zählt, auf die Unterstützung von Ehrenamtlichen und Sponsoren angewiesen. Kein Wunder also, dass den vielen Unterstützern des Familienzentrums am Abend noch eine spezielle Geburtstagsfeier, zu der rund 70 Personen eingeladen waren, ausgerichtet wurde.
Krönung einer Erfolgsgeschichte
Erfolg ist Geld und Wertschätzung
Die Absolventen
Nimet Atasoy, Dominique Auerswald, Madlin Bakir, Seydi Hanun, Marlen Bauer, Dilara Baytekin, Anika Becker, Christina Becker, Johanna Carolin Bröckling, Chrisowalandis Fotinas, Jessica Friesen, Anna Lisa Gunkel, Jessica Herudek, Bianca Hinrichs, Aylin Hock, Franziska Hoth, Julia Strotjohann, Tamina Jedamzik, Sonja Kacmaz, Sein Kilerci, Milena Lugonic, Ajsela Memovic, Jasmin Pollak, Jessica Reger, Jasmin Richert, Doreen Springer, Nils Starosta, Eileen Stratmann, Elena Strelkow, Laura Virginia Tegelkamp, Beate Weizel und Chantal WennemannRiesenjubel bei Haller Knirpsen
Haller Siegtreffer beendet Gütersloher Traum
Mit dem Haller Siegtreffer endete aber auch der Traum von FCG-Coach Tarik Kaplan, der die Mannschaft, in der auch sein Sohn Levent spielt, seit ihren Minikicker-Zeiten unter seinen Fittichen hat: "Ligameister, Hallenmeister und Strenge-Cup - das war das Ziel." Die ersten beiden Punkte konnte das Team abhaken. Beim letzten klappt das 2016 nicht mehr, denn dann spielen die Jungs bei den D-Junioren. Die Vorrunde schloss der SC nach Siegen gegen SV Germania Westerwiehe (5:0), TuS Solbad Ravensberg (4:0) und SW Sende (2:0) als Erster ab. Damit zogen die Haller in die Endrunde der besten zehn Teams ein. Erfolgen gegen den Gütersloher TV (1:0) und den SV Spexard (5:1) folgten ein 1:0 gegen den SC Verl und ein 0:0 gegen den SC Wiedenbrück, dann hatte der SC für das Finale erreicht. Zum Team gehören Jaron Schiller, Lasse Biermann (2 Tore), Max Brzoscik, Henri Ernst (2), Jannik Salzwedel, Christopher Rasper (6), Paul Kölsch, Leon Januzi (2), Mika Gerlach (3), Dennis Ishaq (2), Max Harre, Timmi Meister (2) sowie die Trainer Michael Rasper und Fabian Farthmann. Auch wenn die kleinen Knirpse aus Halle nicht ganz wussten, was sie da gewonnen hatten - der dreitätige Strenge-Cup wurde seinem Anspruch mal wieder gerecht. Er war der Saisonhöhepunkt für die E-Junioren im Kreis Gütersloh. Mit mehr als 100 Helfern machten der Kreisjugendausschuss und der Gütersloher TV das Turnier zu einem unvergesslichen Ereignis für 700 Nachwuchskicker, die wahrscheinlich noch genauso lange daran denken werden wie Christian Wenzel. "Wir haben den Cup 1990 geholt", hatte der heutige Pokalspielleiter des Kreisjugendausschusses vor 25 Jahren mit Westfalia Wiedenbrück sein Saison-Highlight.Der Blick geht ins Leere
Von Claus Meyer
Altkreis Halle. Der Sportplatz des SV Häger war am Sonntag beliebtes Ausflugsziel der heimischen Fußballszene. Spieler von Fußball-B-Ligist SV Brackwede verfolgten die Bezirksligapartie zwischen dem HSV und dem SC Bad Salzuflen (1:5).
Der Frust der Zaungäste dürfte nach dem Schlusspfiff ähnlich groß gewesen sein wie der der Platzherren.Denn der SV Brackwede verpasst aufgrund des Hägeraner Abstiegs die Aufstiegsrelegation gegen die SG Oesterweg. Die beiden Vizemeister der B-Liga-Staffeln hätten sich unter der Woche duelliert, um neben dem SV Heepen und dem SC
Halle einen dritten A-Liga-Aufsteiger auszuspielen. Den letzten noch freien Platz im Kreisoberhaus muss nun aber unfreiwillig der SV Häger einnehmen.
Ob dessen Abstieg herrschte im Oberwelland-Park nach Schlusspfiff erst einmal Frust. Chris Heidemann und Hüseyin Geceli ließen sich enttäuscht auf dem Kunstrasen nieder, blickten ins Leere und mussten sich vom Anhang trösten lassen. Beide Akteure hatten die größten Möglichkeiten zu weiteren Hägeraner Toren ausgelassen: Geceli zu einem Zeitpunkt (16.), da es noch 0:0 stand; Heidemann per Elfmeter (90. + 5), als alles vorbei war.
Den spielenden Kotrainer Geceli dürfte seine vergebene Einschussgelegenheit besonders gewurmt haben. Nach einem Lattenschuss von Frederic Kollmeier nahm er den Abpraller kurz vor dem Tor in aller Seelenruhe und frei von jedem Gegenspieler an, schaute hoch, wartete einige Augenblicke und schob das Leder dann am Pfosten vorbei. Es war die beste von einigen guten Chancen, die Häger in der ersten halben Stunde vergab. "Insofern ist es das logische Ende der gesamten Saison", stellte Spielertrainer Pascal Hofbüker nach dem Schlusspfiff fest. Wie ein roter Faden zog sich die schlechte Chancenverwertung durch 34. Spieltage, an denen Häger trotz einer für Bezirksligaverhältnisse namhaften Mannschaft nur magere 33 Punkte sammelte.
"Trotzdem sind wir heute abgestiegen", verwies Hofbüker auf die gute Konstellation vor dem Anpfiff, als der kleine HSV den Klassenerhalt selbst in der Hand hatte. Statt aber nach 30 Minuten 3:0 zu führen, stand es nach 38 Minuten 2:0 für die Gäste, die im Abschluss bei zwei Torschüssen die Effektivität zeigten, die Häger wieder einmal abging. Nach dem Wechsel entpuppte sich zudem der Unparteiische Christoph Gerling nicht als Heimschiedsrichter. Die kniffligen Situationen - vermeintliches Abseitstor von Walter Krüger, nicht gegebener Elfmeter gegen Geceli, Elfmeter für Bad Salzuflen nebst Platzverweis für Hakan Bayer - entschied er sämtlich und wohl auch unkorrekterweise gegen Häger.
Irgendwann, so Hofbüker, habe er auf dem Platz nicht mehr das Gefühl gehabt, das Spiel noch drehen zu können. "Jede Aktion mit Torgefahr wurde uns abgepfiffen", sagte der Hägeraner Spielertrainer. Immerhin fand Hofbüker seinen Humor schnell wieder. "Ich überlasse ihm einen ambitionierten A-Ligisten", sagte er mit Blick auf seinen Nachfolger Frederic Kollmeier. "Aber so bin ich hier schließlich auch angefangen."
Hängende Köpfe gab es am Sonntag auch unterhalb der Bielefelder Universität. Nach zwei Jahren geht es für Landesligist VfR Wellensiek zurück in die Bezirksliga. Im Gegensatz zum SV Häger war die Mannschaft von Trainer Rolf Fritz am letzten Spieltag auf fremde Hilfe angewiesen. Der VfR machte beim 3:1 über den SC Verl II seine Hausaufgaben.
Anschließend hofften die Akteure am Rottmannshof auf das 2:1 des SC Peckeloh gegen die TSG Harsewinkel. Doch der Peckeloher Siegtreffer fiel auch in der üppig bemessenen Nachspielzeit nicht mehr, womit Wellensiek statt Harsewinkel den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten muss.
Ausgerechnet Lokalrivale SCB 04/26 könnte nun den Platz des VfR einnehmen. Über die Relegation ist für den Bezirksliga-Zweiten der Staffel 2 die Versetzung möglich. Die zwölf Vizemeister aller Verbandsstaffeln spielen am Donnerstag und Sonntag in zwei K.o-Runden drei weitere Landesligaaufsteiger aus. Gewinnen die Männer vom Meierteich zwei Mal, wäre ihnen der direkte Durchmarsch von der A- in die Landesliga geglückt.
Ihrer Chance auf die Relegation beraubten sich die Kicker des TuS Jöllenbeck in der Staffel 1 mit einem 2:3 gegen den TuS Lohe. Jöllenbeck, das lange Zeit wie der sichere Meister aussah, musste am vorletzten Spieltag den SV Eidinghausen-Werste und den VfL Holsen noch vorbeiziehen lassen und konnte diesen Fehltritt am vergangenen Sonntag nicht mehr korrigieren.
Angesetzt ist die Partie zwischen SCB und dem Vizemeister der Staffel 1 allerdings noch nicht. Das liegt allerdings nicht an der ursprünglich geplanten Mannschaftsfahrt des SCB, sondern daran, dass noch nicht feststeht, ob Holsen oder Eindinghausen-Werste der Gegner ist. Noch ist nämlich nicht klar, ob das 4:4 der Holsener beim TSV Schötmar in einen Sieg des VfL umgewandelt wird. Holsen hat gegen die Wertung der Partie Protest eingelegt, weil der Schötmarer Akteur Hakim Aytan nicht spielberechtigt gewesen sein soll. Liegt das Urteil der Verbandsspruchkammer in dieser Sache vor, muss Staffelleiter Kai Rieke über die endgültige Wertung entscheiden.
Notrettung soll ausgebaut werden
Kreis Gütersloh. Der Kreisausschuss des Kreises Gütersloh gibt grünes Licht für einen neuen Bedarfsplan für den Rettungsdienstbereich. Neben der Ausweitung der Vorhaltezeiten durch fünf neu geschaffene Stellen soll auch ein neuer Rettungswagen angeschafft werden. Die Kosten belaufen sich auf 450 000 Euro jährlich.
Grund sei der Anstieg der Einsatzzahlen im Rettungsdienst: Seit der Kreistag im Oktober 2013 den aktuellen Rettungsdienstbedarfsplan beschlossen hat, habe die Zahl der Einsätze zugenommen. Ein Gutachten sollte anhand der Leitstellendaten klären, ob der Bedarfsplan noch zeitgemäß ist.
Ausgewertet wurden Daten vom 1. Oktober 2014 bis zum 28. Februar 2015. Die Empfehlungen des auf diesen Daten beruhenden Berichts wurden in einen Entwurf für den neuen Bedarfsplan eingearbeitet.
Vorrang hat das selbstgesteckte Ziel des Kreises, dass die Retter in 95 Prozent der Notfälle nicht länger als zwölf Minuten zum Einsatzort brauchen sollen. Das Gutachten hat nun ergeben, dass das lediglich in 93,44 Prozent der Fälle sichergestellt ist. Das Gute daran: Die Maßnahmen von 2013 haben sich als wirksam erwiesen, denn die Quote konnte um 1,2 Prozentpunkte erhöht werden. Gleichwohl wurde das Ziel von 95 Prozent nicht erreicht.
Verschiedene Maßnahmen sollen nun auf die Zielgerade führen: An allen Rettungswachen im Kreisgebiet wird weiterhin mindestens ein Rettungswagen (RTW) rund um die Uhr zur Verfügung sein. Derzeit stehen zwölf Wagen an den acht Standorten. Die Vorhaltung soll künftig um 196 Stunden pro Woche ausgeweitet werden.
Abgedeckt wird das vor allem durch einen weiteren Tages-RTW am Standort Verl und einen 24-Stunden-RTW in Gütersloh. Zusätzlich sollen die Rettungswagen künftig auch für Krankentransporte genutzt werden.
Eine Erweiterung der Vorhaltestunden für Krankentransportwagen (KTW) ist ebenfalls nötig. Hier sieht der neue Bedarfsplan eine Änderung um 21 Stunden pro Woche vor.
In Versmold und Harsewinkel ziehen die Rettungswachen um; aus Halle wird ein Rettungswagen nach Steinhagen ausgelagert. Da RTW und KTW nicht alleine fahren, muss der Kreis zusätzliches Personal einstellen. Der Plan sieht fünf Stellen für Rettungsassistenten vor. Mit den Maßnahmen erhöht sich die Vorhaltung für die Notfallrettung um acht Prozent und in der Krankentransportvorhaltung um sieben Prozent. Darüber hinaus wird die Notarztversorgung um 0,5 Prozent erhöht.
Die Anschaffung des neuen RTW kostet etwa 225 000 Euro, die Personalkosten werden sich pro Jahr um 450 000 Euro erhöhen. Trotzdem rechnet der Kreis nicht damit, dass Gebühren erhöht werden müssen, sondern dass der Gebührenhaushalt Rettungsdienst die neuen Kosten tragen kann.
Stellungnahmen der Städte Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück liegen noch nicht vor. Der Kreisausschuss verabschiedete den Entwurf daher unter Vorbehalt. Von den Städten wird eine Entscheidung frühstens im Oktober erwartet.
18 Täuflinge im Heinrichsee
Von Carolin Hlawatsch
Halle.
Ein ganz besonderes Erlebnis hatten am Sonntag zahlreiche Menschen im Hesseltal. Dort wurden insgesamt 18 Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Heinrichsee getauft. Im Anschluss an den Gottesdienst unter freiem Himmel fand ein Fest mit Musik und Kuchenbuffet am grünen Ufer statt."Manchmal kann eine Umarmung bewirken, dass man obwohl man traurig ist, wenigstens einmal lächelt", sagte Pastor Nicolai Hamilton, während er auf dem Steg am Ufer des Heinrichsees stand und ein »Free Hugs«-Schild (Gratis Umarmung) hoch hielt. Nein, er rief damit nicht die Anwesenden zur Umarmung auf und traurig war wohl auch niemand beim freudigen Anlass des Tauffests. Pastor Hamilton verdeutlichte mit der Geschichte des Australiers Juan Mann, der die »Free Hugs-Kampagne« vor gut zehn Jahren ins Leben rief, dass auch die Taufe eine Art Umarmung ist. Für die Christen ist es eine Umarmung von Jesus, für die sie aber nicht nur beim Tauffest, sondern auch im oft allzu hektischen Alltag inne halten und Kraft daraus schöpfen sollten.
Zusammen mit Pastor Bernd Eimterbäumer watete Nicolai Hamilton barfuß, aber mit Talar ins Wasser. Nahe des Stegs nahmen sie zuerst die neun kleinsten Täuflinge in Empfang, die auf den Armen ihrer Eltern und Paten nacheinander in den See getragen wurden. Das jüngste Kind, dass getauft wurde ,war ein im April geborener Junge. Danach waren die neun älteren Täuflinge an der Reihe, darunter Konfirmanden und eine 27-jährige Erzieherin. Zusammen mit den zwei Pastoren der evangelischen Kirchengemeinde Halle wagten sie sich weiter in den See. Dort tauchten sie gemäß der Zeremonie, wie Johannes der Täufer mit verschränkten Armen, rückwärts ins Wasser.
"Vor einigen Jahren im Sommer auf der Freizeit in Norwegen habe ich eine Jugendliche im See getauft. Die anderen Jugendlichen fanden das so toll, dass sie auf diese Weise auch alle noch einmal getauft werden wollten. Da die Taufe eine einmalige Sache ist, ging das natürlich nicht", erzählte Bernd Eimterbäumer. Es sei toll, dass Nicolai Hamilton vor vier Jahren die Idee zur Haller Seetaufe hatte und dass Margot Redeker den See dafür nun bereits zum vierten Mal zur Verfügung stellt.
Untermalt wurde die feierliche Stimmung am Heinrichsee von den Musikern der zwei Kirchengemeinde-Bands. "Ist es nicht wunderbar an diesem Tag zu sein ...", sangen sie während sich die Täuflinge trockene Kleidung überstreiften, um danach mit ihren Familien und Freunden weiter zu feiern.
Ein Plädoyer für die Vielfalt
Von Ekkehard Hufendiek
Werther.
Norbert Dormann ist lautlos. Der Gebärdensprachdolmetscher zieht pantomimisch an einem dicken Seil und läutet damit ohne Tamtam den Start des dritten Sommerfestes der Evangelischen Stiftung Ummeln ein. Am Sonntag von 11 Uhr bis 19 Uhr besuchen rund 2000 Menschen das Fest in der Innenstadt vonWerther.
Über den Tag verteilte sich der Menschenstrom in lockeren Trauben vom Venghauss-Platz über den Stadtpark bis hinunter auf den Schulhof der Grundschule an der Mühlenstraße. Das Motto der Veranstaltung lautete: »Gemeinschaft unternehmen - Menschlichkeit erleben«.
Norbert Dormann und die Mitglieder des Chores »lautlos« leben nach diesem Motto. Der 65-jährige Gütersloher hört zwar sehr gut, doch sein gehörloser Bruder war für ihn die Motivation, die Gebärdensprache zu erlernen. "Zwei Jahre habe ich gebraucht", sagt Dormann. Die Sprache der Mimik und Gestik beherrscht er jetzt so gut, dass er vor kurzem sogar im Fernsehen als Dolmetscher eingesetzt wurde.
2014 kam er dann auf die Idee, einen Chor zu gründen. Mittlerweile ist die 15-köpfige Formation aus Gehörlosen, Schwerhörigen und Hörenden unter dem Namen »lautlos« schon achtmal aufgetreten. Seine gehörlose Frau Karin ist immer dabei.
Während des Auftritts beim Sommerfest präsentierten »lautlos« das Lied »Über sieben Brücken musst du gehen« von Peter Maffay. Aus mehreren Lautsprecherboxen schallte der Song über den Platz, während Dormann den Text in Gebärdensprache übersetzte und seine Chormitglieder dirigierte.
Wie bei Synchronschwimmern gingen die Bewegungen der Arme und Hände ineinander über. Dabei trugen alle pechschwarze Oberteile, die bis zu den Handgelenken reichten. Dadurch setzten sich ihre weißen Handschuhe deutlich vom Körper ab und jede Gestik war für das Publikum deutlich zu erkennen. Zuvor war das Schlagzeugensemble »Bi-Cussion« der Musik- und Kunstschule Bielefeld aufgetreten. Ihm folgte die Band »Inclusonics«, die Menschen mit und ohne Behinderung für Popsongs zusammenbrachte.
Im Park erwartete die Gäste eine Hüpfburg, eine Koppel mit Therapiepferden, ein Ziegengehege, ein Popcornstand und vieles mehr. Klienten, Mitarbeitende und viele Wertheraner mit ihren Kindern marschierten vorbei an zahlreichen Ständen.
Auf dem Schulhof an der Mühlenstraße waren schließlich ein großer Flohmarkt und eine Tombola aufgebaut. Der Hauptgewinn: ein Fahrrad. Für drei Nieten gab es einen Trostpreis. Neu im Programm war das Bullenreiten. Hier bewiesen die Besucher ihre Geschicklichkeit auf einem mechanischen Stier. Das Fest endete mit dem Jacobi-Live-Gottesdienst unter freiem Himmel.
Erinnerungen an den jungen David Hasselhoff
Von Uwe Pollmeier
Halle.
Die einen mögen es bunt, andere tendieren eher zum Wimbledon-Weiß. Ebenso uneinig sind sich die Tennisspieler bei der Kopfbedeckung. Der eine verzichtet ganz darauf, andere wiederum schwören auf die Schirmkappe und wiederum andere wählen die Zwischenlösung in Form des Stirnbandes. Eine einheitliche Empfehlung gibt es nicht, alles ist typbedingt. Die Haller Image- und Typberaterin Michaela Mössler-Wilmsen hat gemeinsam mit dem HK nachgeschaut, welcher Tennisprofi als Stilikone taugt und wer nach dem Turnierende besser mal wieder zum Friseur gehen sollte.Für die gebürtige Österreicherin gibt es keine hoffnungslosen Fälle - weder auf noch abseits des Tennisplatzes. "Man kann aus jedem Typ etwas herausholen", sagt die 40-Jährige. Den weltbesten Tennisspielern dürfte bei ihr mit eher kurzen Beratungsgesprächen geholfen sein, schließlich bringen sie schon gute Voraussetzungen mit. Aus dem einen oder anderen ist jedoch mit ein paar kleinen Tricks noch mehr zu machen. Mössler-Wilmsen erklärt, wie genau das gelingen könnte.
Roger Federer
"Federer hat sehr markante Augenbrauen und tiefliegende Augen, die er mehr fokussieren müsste", sagt Mössler-Wilmsen. Dadurch käme er manchmal etwas grantig rüber. Mössler-Wilmsen empfiehlt daher einen Highlighter, der die Augenlider aufhellt. Wenig vorteilhaft wirkt auf sie auch das breite Stirnband, das der Schweizer Weltranglistenzweite gerne trägt. "Ein schmaleres Band steht seinem Gesicht besser", sagt die 40-Jährige. Anstelle eines Stirnbands könne man auch Augencreme rund um das Auge verteilen, dass wie eine Art Barriere gegen Schweiß wirke.
Was die Haare betrifft, empfiehlt sie dem Schweizer, diese nicht zu lang zu tragen. "Es sieht nicht schön aus, wenn er im Nacken so eine Art Regenrinne hat", sagt Mössler-Wilmsen. Farblich stünde ihm am besten Blau, Weiß sei eher unvorteilhaft.
Kei Nishikori
"Ein Stirnband wirkt an seinem eher schmalen Kopf eher etwas zu wuchtig", sagt die Typberaterin aus Hesseln. Einige Varianten seien so breit, dass sie eher an einen Stirnverband erinnerten. Der struppige Igelschnitt stehe ihm besser als die etwas längeren Haare, die eher einer Kinderfrisur glichen. "Der fransige Schnitt sieht poppiger aus, zudem empfehle ich ihm, sich eher leger zu geben", sagt Mössler-Wilmsen.
Tomas Berdych
Dem Weltranglistensechsten aus Tschechien rät die Typberaterin, vermehrt dessen blaue Augen in seiner Kleidung aufzugreifen. "Die Farbe Blau ist für ihn optimal", sagt Mössler-Wilmsen. Berdych wirke eher groß und schlaksig, wobei kurze Haare seinen für den Körper eher zu kleinen Kopf noch winziger erscheinen ließen.
Gael Monfils
"Der Franzose ist ein markanter und flippiger Typ", sagt die ausgebildete Imageberaterin. Orange und Gelb seinen seine passendsten Farben, Blau sehe bei ihm eher nicht so gut aus. Er sei auch absolut der Typ, der durchaus ärmellose T-Shirts tragen kann. "Einen Federer könnte ich mir im Muscle-Shirt nicht vorstellen", sagt Mössler-Wilmsen.
Tommy Robredo
Der Spanier erinnere sie optisch an den jungen Goran Ivanisevic. "Allerdings kommt Robredo manchmal doch etwas altbacken daher. Die Frisur müsste auf jeden Fall peppiger sein. Das, was er jetzt trägt, würde ich gar nicht als Frisur bezeichnen", sagt Mössler-Wilmsen.
Philipp Kohlschreiber
Er ist nicht der extrovertierte Typ und sollte daher nicht zu flippig rüberkommen. Kleidungstechnisch sei ein bisschen Farbe gut, aber eher dezent.
Tommy Haas
"Er erinnert mich manchmal an den jungen David Hasselhoff. Ein markanter Typ, eine absolute Persönlichkeit", sagt Mössler-Wilmsen. Er könne fast alles tragen, nur der Zopf der vergangenen Jahre sei mit 37 Jahren nicht mehr angebracht. "Auch das nach hinten gedrehte Käppi geht mit 37 Jahren nicht mehr." Generell gelte, dass man sich immer am Alter orientieren solle.
Jan-Lennard Struff
"Dem nimmt man die Kappe nach hinten noch ab", urteilt Mössler-Wilmsen über den 25-jährigen Sauerländer. Rot stünde ihm aufgrund des rot-blond Stiches in der Haarfarbe sehr gut.
Dustin Brown
Für den Sohn eines Jamaikaners sind die Rastazöpfe sein Markenzeichen. "Er sollte aber bald mal zum Frisör gehen. Diese Frisur ist nichts mehr für 30-Jährige", sagt die Typberaterin.
Bienen, Bimmelbahn und Begegnungen
"Wir können keine Schule zu 100 Prozent versorgen"
Versmold (tas).
Im Frühherbst, davon geht Arndt Geist aus, wird der Grundschulverbund Loxten-Bockhorst wieder eine eigene Leitung haben. "Gut, dass wir es noch mal gewagt haben, die Stelle auszuschreiben. Ein Viererverbund wäre nicht der richtige Weg gewesen", so der neue Schulrat für den Norden des Kreises Gütersloh. Bei seiner Vorstellung imVersmolder Schulausschuss informierte Geist über sich und seine Anliegen in seiner neuen Tätigkeit. Zudem gab er eine Einschätzung zur Zukunft der Versmolder Grundschulstandorte, die in seinen Zuständigkeitsbereich fallen.
Wie das HK bereits berichtete, zeichnet sich nach drei Jahren ein Ende der Übergangsregelung an der Schule in Loxten und Bockhorst ab. Für die freie Schulleiterstelle liegt eine Bewerbung vor. "Eine gute Lösung, um die Schularbeit an den beiden Standorten voranzubringen", äußerte sich Arndt Geist zuversichtlich. Die Alleinleitung, wie Sie Hans-Jürgen Duch derzeit in Peckeloh-Oesterweg/Hesselteich sowie kommissarisch in Loxten-Bockhorst ausführt, sei keine Dauerlösung.
Wie lange die Schullandschaft in Versmold mit fünf Standorten in ihrer heutigen Form Bestand haben wird, dazu konnte der Schulrat allerdings keine verlässliche Aussage tätigen. Ausschussvorsitzender Patrick Schlüter (SPD) hatte sich erkundigt, wie die Situation in vier, fünf Jahren wohl aussähe. "Das hängt natürlich von der Schülerzahl ab. Aber ich sehe eine realistische Chance, die Schullandschaft vor Ort so aufrechtzuerhalten und die Standorte zu stärken", antwortete Geist.
Nicht die schlechtesten Aussichten für Versmold offenbar. Allerdings weiß auch Arndt Geist, dass es vor allem kleine Schulen schwierig haben werden. Die Versorgung der Schulen mit Personal ist abhängig von der Schülerzahl. "Da gibt es leider wenig Spielraum. Wir als Schulaufsicht können keine Lehrerstunden dazuschustern", so Geist auf die Frage von CDU-Frau Marianne Kampwerth, was man tun könne, um den Personalschlüssel trotz kleiner werdender Klassen zu halten. Schon heute, führte der Schulrat aus, seien die Schulen im Kreis unterversorgt. "Wir können keine Schule mehr zu 100 Prozent versorgen." Mit kleinen Veränderungen innerhalb des Systems, zum Beispiel der Bildung von Lerngruppen, könne man den Schulalltag erleichtern. Für den großen Rahmen aber sei das Land zuständig.
Dass die Kinder in »seinen« Schulen auch künftig gut beschult werden, ist ein Ziel des neuen Schulrates. Dabei geht es weit mehr als um Schreiben- und Rechnenlernen. Herausforderungen der Zukunft sind der Gemeinsame Unterricht im Zuge der Inklusion, der Offene Ganztag und die Schulsozialarbeit. Drei Bereiche, in denen man nach Ansicht von Arndt Geist im Kreis und damit auch in Versmold gut aufgestellt ist.
Der gebürtige Bayer, der interkulturelle Pädagogik in Hildesheim studierte, hat viele Stationen in seiner beruflichen Laufbahn hinter sich. Er war Lehrer ganz kleiner Dorfschulen mit nur 3,5 Lehrerstellen und er war Leiter einer innerstädtischen Brennpunktschule mit 95 Prozent Migrantenanteil und 60 Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Seit einem halben Jahr nun ist der 48-Jährige für die Grundschulen im Nordkreis zuständig. "Mir ist eine vertrauensvolle und lösungsorientierte Zusammenarbeit mit den Schulen und Kommunen wichtig", sagte er im Rathaus. Das dürften auch Verwaltung und Politik so sehen.
Schuhe und Mode zu kleinen Preisen
Halle (nic).
Räumungsverkauf im Schuhhaus Neumann und bei Sabrina - alles muss raus! Ab sofort gibt es in der Bahnhofstraße 18 Markenschuhe und -kleidung, Schmuck und Co. zu stark reduzierten Preisen - teils bis zu 50 Prozent.Eine Aktion, die zeitlich erst einmal nicht begrenzt ist. Doch während sich die Kundinnen und Kunden darüber freuen, steht Sabine und Rainer Neumann eine anstrengende Zeit bevor. Grund für den unvorhergesehenen Räumungsverkauf ist nämliche die notwendige Sanierung des Fachwerks aus dem 18. Jahrhundert, in dem die beiden Ladenlokale untergebracht sind: Einige Balken müssen ausgetauscht beziehungsweise bearbeitet werden - sowohl in der Außenfassade als auch im Keller. Start der Arbeiten ist am Montag, 29. Juni. "Wir hoffen, dass die Renovierungsarbeiten bei laufendem Geschäftsbetrieb vonstatten gehen können", sagt Sabine Neumann. "Trotzdem wird es zu Beeinträchtigungen kommen und es wird Platz für die Arbeiten benötigt." Allein im Lager, das sich über 150 Quadratmeter im Keller erstreckt, befinden sich knapp 15 000 Paar Schuhe. Hinzu kommt die Ware in den Ladenlokalen. Ziel ist es, möglichst viel davon zeitnah zu verkaufen. In dieser Woche haben beide Geschäfte auch mittags durchgehend geöffnet.