»Ziegenstraße« wird wiederbelebt
Baubeginn im Juni
Von Anja Hanneforth
Werther.
Die Anträge sind gestellt, die Ausschreibung läuft, fehlt noch die Baugenehmigung, dann kann es losgehen: Das Bauprojekt von Dr. Olaf Schweneker auf dem hinteren Teil des Bankvereins-Parkplatzes steht in den Startlöchern. Im Juni, hofft der geschäftsführende Gesellschafter der gleichnamigen Löhner Immobilienfirma, kann mit dem Bau des Mehrfamilienhauses begonnen werden. Investitionsvolumen: beachtliche drei Millionen Euro.Wie berichtet soll auf dem Areal zwischen Bankverein und Engerstraße, dort, wo sich heute ein großer Parkplatz befindet, das dreigeschossige Mehrfamilienhaus errichtet werden. Es umfasst 18 Eigentumswohnungen zwischen 70 und 95 Quadratmetern, alle barrierefrei, zu Preisen zwischen 175 000 und 237 000 Euro. Bereits im Dezember hatte die Kommunalpolitik grünes Licht für das Projekt gegeben und positiv bewertet, dass damit die Innenstadt weiter verdichtet wird und attraktiver Wohnraum in Zentrumsnähe entsteht.
Wie attraktiv, führte Andreas Traumann von der BV Werther Immobilien GmbH aus, einem Tochterunternehmen der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold, die die Wohnungen vermarkten und später auch die Gebäudeverwaltung übernehmen wird. Obwohl sie noch keinerlei Werbung gemacht hätten, hätten sie bereits fünf feste Reservierungen vorliegen; weitere Gespräche seien für den heutigen Mittwoch vorgesehen. "Ich mache mir keine Sorgen, dass wir die Wohnungen nicht verkauft bekommen", so Traumann.
Eine Aussage, die Dr. Schweneker gern hören dürfte; allerdings weiß er selber, dass bei den derzeit niedrigen Zinsen Wohnungen wie diese gerade für Kapitalanleger interessant sind.
Dass er überhaupt an das Grundstück gekommen ist - für das es in den vergangenen Jahren immer wieder Angebote gab - ist dem Bankverein zu verdanken. Dieser hatte sich entschieden, das Areal nun doch zu veräußern. Und das, "obwohl eine Bank eigentlich kein Grundstück abgibt", weiß Traumann. Allerdings habe man hier nach längeren Überlegungen eine Ausnahme gemacht. Selber als Bauträger auftreten wolle man nicht.
Nun soll es also im Juni losgehen. Durch den Neubau werden 15 der bestehenden Parkplätze entfallen, 32 bleiben erhalten. Der Komplex selbst erhält zur Engerstraße hin eigene Stellflächen. Auf eine Tiefgarage hat der Investor bewusst verzichtet: "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen Tiefgaragen meiden."
Rund ein Jahr, schätzt Schweneker, würden die Bauarbeiten dauern. Ein Großteil von ihnen soll nach Möglichkeit von heimischen Handwerksbetrieben übernommen werden. Läuft alles nach Plan, könnten die ersten Eigentümer und/oder Mieter dann im Sommer 2016 einziehen.
Erst zum Feuer, dann zur Feier
Versmold-Oesterweg
(spk/ ella). Die Oesterweger werden am Osterwochenende wieder in Scharen zum Hof Fiener an den Dachsweg pilgern. Am Samstag, 4. April, lodert dort das traditionelle Osterfeuer, einen Tag drauf ist Partystimmung beim Osterball der Landjugend angesagt. Die Vorbereitungen für beide Großveranstaltungen im Golddorf laufen auf Hochtouren.Zum vierten Mal organisiert der Löschzug Oesterweg mit Unterstützung der Dorfgemeinschaft das Fest rund ums Feuer auf dem Hof Fiener am Dachsweg 8. In diesem Jahr greifen den Blauröcken die Ravensburger Sportkegler unter die Arme. Der Holzberg hat bereits beträchtliche Ausmaße angenommen. "Leider werden immer wieder Moos, Grasschnitt und Wurzeln abgeladen", ärgert sich Löschzugführer Daniel Vahrenhorst über das Material, das nur qualmt, nicht aber brennt. Er hofft, dass einschließlich bis Karfreitag, nur noch Zweige und Äste auf dem Holzberg landen.
Am Samstag, 4. April, soll dann gegen 19.15 Uhr das Osterfeuer in Flammen aufgehen. Für das Wohl der Besucher bauen die Gastgeber Imbiss- und Getränkestände auf. Zudem werden Cocktails mit und ohne Alkohol angeboten. Der bei den Besuchern so beliebte Getränkewagen fährt ebenfalls übers Gelände. "Und Hasen in Menschengröße lassen sich auch sehen", verspricht Vahrenhorst. Für die Kinder wird Stockbrotbacken angeboten. Bei ungemütlichem Wetter können sich die Besucher im Zelt der Landjugend aufhalten.
Unterm Zeltdach und in der angrenzenden Halle geht am Ostersonntag, 5. April, ab 20 Uhr wieder die Party ab. Er gehört zu Versmold wie der Schweinebrunnen - der Osterball der Landjugend Oesterweg hat bei vielen Versmoldern Tradition. Die Besucher können sich unter anderem Cocktails und Longdrinks sowie Pommes und Pizza schmecken lassen. Ein DJ sorgt für die passende Musik und die Coverband »Six Line« ist auch wieder dabei.
Der Eintritt zum Partyvergnügen kostet sechs Euro. Besucher ab 16 Jahren haben Einlass; sie dürfen bis Mitternacht mitfeiern - alle anderen natürlich länger. Die Landjugend weist darauf hin, dass der Personalausweis zwecks Kontrolle mitgebracht werden muss. Parkplätze sind gegenüber dem Hof ausgeschildert.
Mit Können und Kreativität
Versmold (maja).
Am 1. April 2005 wagte Hans-Jürgen Flachmeier den Sprung in Selbstständigkeit - da war der Malermeister bereits 52 Jahre alt. "Ich wollte lediglich einen kleinen Ein-Mann-Betrieb", sagt er. Heute, zehn Jahre später, beschäftigt sein Betrieb fünf Gesellen, zwei Gesellinnen sowie eine Aushilfe."Ich hatte ein Riesenglück mit meinen Leuten. Jeder ist sehr kreativ und macht stets einen guten Job", sagt Hans-Jürgen Flachmeier. Zuverlässige Angestellte zu haben, sei das A und O. Die Arbeit im Malergeschäft geht weit über das Tapezieren und Streichen hinaus. "Wir schauen zunächst beim Kunden, was gemacht werden soll", erläutert Flachmeier. Der nächste Termin sei dann meist bei ihm zu Hause Am Bahndamm. "Unser Heim ist quasi ein Musterhaus für so ziemlich jede angesagte Technik", erklärt der Chef. An den Wänden können die Kunden sehen, wie Lehm-, Kalk und Spachteltechnik aussieht. Aber auch Bodenbeläge sowie Außenanstriche haben sie im Angebot.
Zum Betriebsgeburtstag bedankt Flachmeier sich bei seinen Mitarbeitern mit einem großen Fest und gemeinsamen Wochenendtrip.
Einsatztaucher auf Nachwuchssuche
Mit Vollgas in Richtung Reformation
Von Jonas Damme
Steinhagen.
Die Pfarrer Ulrich Potz und Ulrich Melzer haben augenscheinlich viel gemeinsam, auch ihr Hobby: das Motorradfahren. Ende Mai planen sie eine gemeinsame mehrtägige Tour nach Wittenberg unter dem Motto »Reformation erfahren«. Dafür suchen sie noch weitere Mitfahrer.Viele Jahre lang hat Ulrich Melzer in der Dorfkirche gepredigt. Vor drei Jahren wurde Ulrich Potz sein Nachfolger. Beide sind gute Freunde. Eines ihrer gemeinsamen Hobbys ist das Motorradfahren. Als sie vor fünf Jahren mit dem evangelischen Kirchenkreis Unna erstmals an einer Motorradtour mit kirchlichem Hintergrund teilnahmen, wurden sie sich schnell einig, dass es so etwas auch im Altkreis geben sollte. "Die Zielgruppe Männer ist in der Kirche manchmal unterrepräsentiert, deshalb wollten wir für sie ein besonderes Angebot schaffen", erklärt Ulrich Melzer. Die Tour findet in Kooperation mit der Regionalstelle Erwachsenenbildung im Evangelischen Kirchenkreis Gütersloh und der evangelischen Kirchengemeinde Steinhagen statt.
Am Samstag, 23. Mai, soll es nun losgehen. Vier Tage lang fahren Potz, Melzer und einige Männer, die sich bereits gefunden haben, in Richtung Wittenberg. Anlässlich des Themenjahres »Reformation - Bild und Bibel« fahren sie erst eine entspannte Tour bis zur Luther-Stadt und nehmen dort einige von den vielen Jubiläumsaktionen mit. Die Gruppe bekommt eine Stadtführung. Neben vielen geschichtshistorischen Schauplätzen sollen dabei auch die Cranach-Höfe besucht werden. Der Reformations-Künstler Lucas Cranach der Jüngere würde in diesem Jahr 500 Jahre alt. "Dort haben wir einen guten Zugang zum Thema Reformation", sagt Ulrich Potz. Einige Informationen gebe es sogar aus erster Hand: beim Treffen mit Martin Luther. "Es gibt ein historisches Abendessen mit Schauspielern."
Über die Aktionen in Wittenberg hinaus soll an den vier Tagen aber noch vieles mehr speziell für Motorradfahrer auf dem Programm stehen. So geht ein Abstecher zur Stadt Torgau, ein anderer führt durch die berühmte Elblandschaft.
Stress soll bei all dem aber nie aufkommen. "Wir denken eher an entspanntes Touren", so Potz. "Wenig Autobahn und schöne Strecken." Übernachtet werde in einem CVJM-Haus, "schlicht, aber ausreichend." Potz und Melzer freuen sich über alle - männlichen - Mitfahrer. Dabei ist das Alter genauso egal wie der Glaube. Nur für das historische Thema sollte man sich interessieren, sonst könnten die vier Tage langweilig werden. Auch ältere und kleinere Motorräder sind durchaus willkommen.
Die Tour beginnt am Samstag, 23., und endet am Dienstag, 26. Mai, in
Steinhagen.
Neben dem Benzingeld fällt ein Beitrag von 195 Euro für Übernachtungen, Eintrittskarten und einiges mehr an.Anmeldungen und weitere Infos unter ` (0 52 04) 9 22 99 63 bei Ulrich Potz oder per E-Mail an erwachsenenbil dung@kk-ekvw.de.
Was kann der Sigismund dafür?
»Cantaloop« wieder da
Borgholzhausen (HK).
Die Reparaturarbeiten nach einem Wasserschaden Anfang November 2014 sollten nur wenige Wochen dauern. Doch das Lokal »Cantaloop« auf der Grenze zu Dissen blieb wegen der Sanierung über mehrere Monate geschlossen. "Wir sind wieder da", erklärten jetzt die Pächter Monika Schir- meyer und Rolf Larmann. Am Mittwoch, 25. März, öffnete das »Cantaloop« wieder zu den gewohnten Zeiten. "Alles ist wieder so, wie es war", verspricht das Pächterpaar seinen zahlreichen Stammgästen. Gemeint damit ist nicht nur das Ambiente, sondern auch die Speisekarte. Optisch sei sie überarbeitet worden, inhaltlich habe sich aber nichts geändert, so Monika Schir-meyer, die in der Küche das Zepter schwingt. Frischen Fisch soll es wieder zweimal in der Woche geben und auch auf die wechselnden Tagesgerichte dürfen sich die Gäste wieder freuen. Reservierungen werden unter ` (0 54 21) 81 9 92 entgegengenommen.»Niklas« wirft Baumriesen um
Halle. Mit Spitzengeschwindigkeiten von über 150 Kilometern pro Stunde haben die Böen von Orkan »Niklas« gestern auch in der Lindenstadt gewütet. Am Haller Ortseingang warfen die gewaltigen Winde eine stattliche Fichte über die Fahrbahn. Fast in gleicher Windeseile sorgte die Freiwillige Feuerwehr Halle wenig später dafür, dass die Haller Ausfallstraße wieder freigegeben werden konnte. Mit Kettensägen und vereinten Kräften wurde der zerteilte Stamm von der Fahrbahn geräumt.
Auch am Schloss Tatenhausen trieb »Niklas« sein stürmisches Unwesen. An der kleinen Allee, die von der Versmolder Straße zum Wasserschloss führt, knickte eine gewaltige Linde ab und landete zum Glück auf dem angrenzenden Rasen. Auf Höhe des Schlosses wurde ein weiterer Baum vom Sturm umgeworfen. Kleinere Bäume legte der Sturm zum Beispiel am Wall der Westumgehung auf Höhe des Gerry Weber Stadions und in Eggeberg um. Am Stadion wurde durch den umgestürzten Baum lediglich ein Zaun beschädigt. In Eggeberg kippte der entwurzelte Obstbaum - wie im Bild rechts zu sehen ist - über eine Hauseinfahrt. Zahllos war die Menge der provisorisch aufgestellten Verkehrsschilder, die vom Wind offensichtlich mit Leichtigkeit umgepustet wurden. Zumeist ohne Folgen. Nicht so an der Talstraße in Künsebeck, wo ein Schild wie im Bild rechts zu sehen ist, auf der Haube eines Opel Astra landete. Die Haller Westumgehung auf Höhe des Vennteichs war zeitweise dicht mit kleinen Ästen und Nadeln von den angrenzenden Fichten übersäht und in der Innenstadt purzelten die leeren Mülltonnen durch die Gegend, die ihre Besitzer nach erfolgter Leerung noch nicht hereingeholt hatten. Auch das eine oder andere »Dixi«-Klo ließ die nötige Standfestigkeit vermissen und konnte angesichts der scharfen Winde nicht mehr an sich halten. Unbeeindruckt zeigte sich übrigens die NordWestBahn, die den Haller Willem im Gegensatz zu den komplett ausgefallenen Regionalzügen der Bundesbahn auf die Reise zwischen Bielefeld und Osnabrück schickte. Dabei kam es lediglich zu leichten Verspätungen.50 Jahre Weidich-Haustechnik
Halle (HK).
Firmengründer Rudi Weidich montierte anfangs mit einem Lehrling Stromverteiler und Kohleöfen in den Neubauten; sein Sohn Guido realisiert heute mit 40 Mitarbeitern komplett computergesteuerte Gebäude: Das Team der Weidich GmbH feiert heute das 50-jähriges Bestehen ihres Unternehmens - und 50 Jahre beständige Weiterentwicklung in der Haustechnik.Als Rudi und Doris Weidich 1965 ihre erste Werkstatt im Keller der Schwiegereltern einrichteten, bestimmte ein großer Bauboom die Wirtschaft im
Altkreis.
Zighundert Häuser wurden Jahr für Jahr errichtet, ganze Siedlungen entstanden in allen Städten des Altkreises. 1967 erwarb der heute 74-jährige Elektromeister Rudi Weidich den zweiten Meistertitel im Fach Sanitär. Ein angestellter Heizungsbaumeister komplettierte das früh entwickelte Konzept, den Kunden, Elek- tro, Sanitär und Heizung aus einer Hand zu bieten.Dieses Konzept der »gesamten Haustechnik« bestimmt bis heute die Arbeit für mehr als 10 000 private und gewerbliche Kunden in der Region: Fünf Jahre nach der Gründung zählte die Firma Weidich zehn Mitarbeiter. Anfang der 80er Jahre, als an der Osnabrücker Straße der heutige Betrieb entstand, waren es schon 30. Heute stehen 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Einsatzplan.
1995 erfolgte die Übergabe an die zweite Generation: Sohn Guido Weidich (48), Elektromeister und Betriebswirt des Handwerks, ist seit 20 Jahren Geschäftsführer. Grundlegende Werte wie Verfügbarkeit, Verlässlichkeit und Augenmaß gelten bis heute. Wissen und Fähigkeiten müssen jedoch der technologischen Entwicklung immer einen Schritt voraus sein: In den vergangenen Jahrzehnten stand die Einbindung erneuerbarer Energien im Mittelpunkt, aktuell sind es umfassende digitale Speicher für den selbsterzeugten Strom und die Brennstoffzelle.
"Neue Technologien im Großen und neue Verarbeitungssysteme im Kleinen verändern unsere Arbeit jeden Tag", sagt Guido Weidich und ergänzt:"Wir müssen früh wissen, ausgiebig testen und unseren Kunden Neues zum richtigen Zeitpunkt empfehlen." Die Innovationen machen nicht nur dem Chef Freude, sondern auch den Mitarbeitern im Büro, im Service und auf den Baustellen. Und den Lehrlingen. Aktuell sind es sechs, mehr als 100 Azubis haben in den vergangenen 50 Jahren schon ihr Handwerk bei Weidich gelernt.
Einige haben nach Lehre und Gesellenzeit ihren Meister gemacht, viele sind geblieben - weil die Arbeit mit der Technik und den Menschen Freude macht und immer neue Herausforderungen bietet. Guido Weidich will den großen Tag im Kreis der Familie und der Mitarbeiter feiern. Und danke sagen: "Unser gut ausgebildetes und hoch motiviertes Team ist unser Garant für die Zukunft." Junge Menschen, die mit Praktikum oder Lehrstelle nach einer Perspektive suchen, sind als Verstärkung jederzeit willkommen. "Unsere Arbeit ist abwechslungsreich und hoch befriedigend. Und sie macht mit netten Kollegen wirklich Spaß."
Nach einer Stunde Harakiri
Kirchenasyl als letztes Mittel
von Herbert Gontek
Halle/Altkreis
Halle.
Im Kirchenkreis Halle gibt es drei Gemeinden, die in Grundsatzbeschlüssen festgelegt haben, in Einzelfällen Flüchtlingen Kirchenasyl zu gewähren. In einer Pressekonferenz erklärte gestern Superintendent Walter Hempelmann: Kirchenasyl ist die Ultima Ratio und stellt sich nicht gegen den Rechtsstaat. In wenigen Einzelfällen sei die geübte Praxis aber nicht gerecht und da müsse die Kirche eingreifen.In der Erklärung der Kirche heißt es, das Asylrecht in Deutschland sei nach den Erfahrungen des Dritten Reiches in Deutschland verfassungsmäßig verbrieft. Das unterstreiche die Kirche im positiven Sinne. Die Gesetze in einem demokratischen Staat seien allerdings immer wieder daraufhin zu überprüfen, ob sie diesem Geist noch entsprächen, Menschen, die in Not geraten seien, Zuflucht zu geben.
Der christliche Glaube, so Hempelmann, fordere die Christen heraus, in bestimmten Fällen zu fragen, wie diese Situation in den Ländern sei, in die die Menschen abgeschoben werden sollten. Mit Kirchenasyl treten Kirchengemeinden für Menschen ein, denen durch die Abschiebung Gefahren für Leib, Leben oder Freiheit drohen, oder für die mit einer Abschiebung nicht hinnehmbare humanitäre Härten verbunden sind. Es komme immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen beim Umgang der europäischen Länder mit Flüchtlingen.
Hempelmann: "Wir stellen uns nicht außerhalb des Rechts. Kirchenasyl ist kein rechtsfreier Raum, sondern im Sinne des internationalen Menschenrechtes und des Grundgesetzes eine letzte Möglichkeit."
Die Gemeinden Borgholzhausen, Halle und Harsewinkel, so wurde mitgeteilt, haben Grundsatzbeschlüsse gefasst, nach sorgfältiger Abwägung und unter Begleitung von Expertinnen und Experten im Einzelfall Asyl gewähren zu wollen. Der Haller Pastor Steinebel berichtete, dass seit Dezember im Gemeindehaus Bokel zwei asylsuchende Familien wohnten und vorbildlich von der Gemeinde unterstützt würden. Hier habe die Gemeinde der Kommune Wohnraum zur Verfügung gestellt. Mit Karin Elsing, Sebastian Plath und fünf weiteren Gemeindemitgliedern habe man ein Gremium, was ein solches Asyl entscheide. Auch in Borgholzhausen und Harsewinkel entscheidet ein größeres Gremium über die Vergabe von Kirchenasyl. Abschließend stellten die Verantwortlichen fest, dass Kirchenasyl nicht bedeute, Menschen zu verstecken, sondern den Fall öffentlich zu diskutieren.
Rote Karte für den Maulwurf
Von Uwe Pollmeier
Versmold-Oesterweg. "Ich wünsche mir am liebsten die alte Schlacke zurück, wenn ich das hier sehe", sagt Frank Wacker. Der Fußballobmann und Platzwart der SG Oesterweg ist verzweifelt. Der 720 000 Euro teure Kunstrasenplatz, der erst im vergangenen September eingeweiht wurde, sollte ihm eigentlich hinsichtlich der Pflege eine Menge Arbeit ersparen. Nun hat aber ein Maulwurf unter der künstlichen Grasnarbe Quartier bezogen und der fühlt sich dort wider Erwarten richtig wohl.
"Ich hatte schon einige Tage zuvor beobachtet, dass sich der Rasen an einigen Stellen nach oben wölbte", sagt Wacker. Zunächst tippte er auf Frostschäden, als dann aber die ersten Erdhügel ans Tageslicht kamen, war die Sache klar. "Dieser Maulwurf muss verdammt spitze Zähne haben. Eigentlich ist es unmöglich, dass er sich durch die untere Schicht aus Schotter und Gummi durchfrisst", sagt Wacker.
Der Fußballobmann rief einen alten Bekannten an, der als Platzwart beim Dortmunder Landesligisten Hombrucher SV tätig ist. Über ihn erfuhr er, dass auch dort der Maulwurf sein Unwesen getrieben hat und der Erdhügelbefall in Oesterweg somit kein Einzelfall ist. Wie sich herausstellte, hatte ein Schalke-Fan das Tier direkt am Mittelkreis des Platzes im Dortmunder Süden ausgesetzt. "Unser Maulwurf dagegen ist sicherlich aus freien Stücken zu uns gekommen", schließt Wacker derartige Gründe aus.
Noch ist nur der Strafraumbereich vor einem der Tore befallen, vermutlich wird der Maulwurf aber schon bald die Tiefe des Raumes nutzen und sein Gangsystem ausweiten. "In ein paar Tagen wird er möglicherweise das komplette Spielfeld untergraben haben", befürchtet Wacker. Vorsorglich hat er den Platz gesperrt.
Einige legale Hausmittel hat er gegen das geschützte Tier bereits ausprobiert. Kleingehackten Knoblauch in die Löcher gestopft - ohne Erfolg. Haarbüschelreste in den Gängen verteilt - nutzlos. Buttermilch ins Gangsystem gegossen - folgenlos. Der Oesterweger Maulwurf scheint geruchsresistent zu sein. "Nun müssen wir ihn mit Geräuschen den Aufenthalt vermiesen", sagt Wacker.
Versmolds Bürgermeister Michael Meyer-Hermann ist ebenfalls überrascht von dem Maulwurfbefall. Er sagte Wacker bereits seine Unterstützung zu. Eine wirksame Methode zur Vertreibung sei es, so Meyer-Hermann, eine Metallstange in die Haufen zu stecken und mit einem Hammer dagegen zu schlagen. Die unangenehmen Geräusche sollen das Tier angeblich vertreiben.
Zunächst hoffe er auf die Freiwilligkeit der Oesterweger, fügte jedoch an, dass die Verwaltung bei Misserfolg die Bürger verpflichten werde, eine dauerhafte Maulwurfswache zu gewährleisten. Mittelfristig plane man die Umsiedlung des Maulwurfs ins Versmolder Bruch.
Auf die ehrenamtliche Hilfe der Bürger setzt zunächst auch Wacker. "Wer Zeit hat, soll am Mittwoch, 1. April, um 15 Uhr mit Trillerpfeifen und Rasseln vorbeikommen", bittet der Platzwart. In einer Art akustischem Protestmarsch sollen dann alle Teilnehmer mit kräftigen Schritten und laut pfeifend über das Grün stampfen, um den Maulwurf fortzujagen.
"Ein Ort zum Wohlfühlen"
Von Anja Hanneforth
Werther.
Im Saal des Hauses Werther war die Baustelle provisorisch schon einmal eingerichtet, eigentlich aber warten alle Beteiligten nur darauf, bis es endlich in Arrode losgeht. Wenn nämlich mit dem Bau des lang ersehnten und viel diskutierten Böckstiegel-Museums begonnen wird. Als Datum für den ersten Spatenstich ist der 7. April 2016 fest ins Auge gefasst, dem Tag, an dem Peter August Böckstiegel 127 Jahre alt geworden wäre. Dieses und weitere Details erfuhren die rund 100 Bürger, die am Dienstag zur großen Infoveranstaltung ins Haus Werther gekommen waren. Wirklich Neues wurde an diesem Abend allerdings nicht berichtet.Mancher Teilnehmer dürfte davon etwas enttäuscht gewesen sein. Schließlich fanden sich unter den Besuchern zahlreiche Vertreter aus Rat und Verwaltung, des Kreises Gütersloh, der Böckstiegel-Stiftung, örtlicher Vereine, dazu Anlieger aus Arrode und Kunstinteressierte, die den Fortgang des Projekts von Beginn an mitverfolgt haben.
Doch es hatte seinen Grund, warum die Macher von Böckstiegel-Stiftung und Architekturbüro zumindest nach außen hin noch nicht weiter sind: "Hinter den Kulissen ist viel passiert", betonten sie. Gespräche darüber, wo der Entwurf noch verändert werden muss, seien geführt worden, welche Wünsche seitens der Stiftung bestehen und wie diese umgesetzt werden können. Auch die weiteren »Mitspieler« wurden gesucht und inzwischen gefunden, diejenigen also, die die Planer bei der Realisierung unterstützen, bei der Statik des Gebäudes etwa oder der Wärme- und Klimatechnik.
"Noch sind wir über ein Skizzenstadium nicht hinaus", gab Architekt André Habermann vom Lemgoer Büro h.s.d., das den Architektenwettbewerb gewonnen hat und damit das Museum bauen wird, zu. Doch das werde sich schnell ändern. Ein Jahr hätten er und alle Beteiligten nun Zeit, aus der Skizze einen baureifen Entwurf zu machen, "jetzt geht es los und wir freuen uns darauf", sagte er und man merkte ihm an, dass er dies ernst meinte.
Das Böckstiegel-Museum sei für ihn ein ganz besonderes Projekt, machte er deutlich - und in Anbetracht der begrenzten Finanzmittel von zwei Millionen Euro sicher auch eine Herausforderung. Daher hat der Entwurf seines Büros die Funktionalität des Gebäudes in den Vordergrund gerückt: Die Bauweise kompakt ohne große Versprünge im Mauerwerk, geringe Grundfläche, energetisch überschaubar, keine überflüssigen Flure oder Räume, das Museum durch eine einzige Person zu betreiben, die die Kasse bedient, Kaffee ausgibt, Garderobe und Ausstellungsraum im Blick hat.
Trotzdem aber mit Atmosphäre, durch die Sandsteinfassade etwa oder einen Lichtschacht auf dem höchsten Punkt des Daches, genau in der Mitte des Ausstellungsraums. Dieser lässt sich auch für andere, nicht-museale Veranstaltungen nutzen.
Darüber hinaus soll das Museum »weiche Qualitäten« haben, nannte Dr. Ulrike Gilhaus vom LWL-Museumsamt Faktoren wie Aufenthaltsqualität und Attraktivität für die Wer-theraner sowie für Touristen. "Das Museum muss mehr sein als ein Schauraum. Es soll ein Ort sein, auf den sich die Menschen freuen und an dem sie sich wohlfühlen."
Für "sehr gelungen" hält Ursula Bolte, Vorsitzende der Böckstiegel-Stiftung, den Entwurf. Sie weiß: "So eine Planung ist umstritten und wird es immer sein." Die Stiftung müsse damit leben, dass der Entwurf nicht für alle Bürger das Nonplusultra ist. Unter dem wissenden Gelächter der Anwesenden stellte sie fest, dass Werther eben eine sehr diskussionsfreudige Stadt sei und der Ort lebhaft Anteil am Museum nähme - "Aber das ist ja gut so. Nichts wäre schlimmer, als wenn es keinen interessiert."
Ihr ist vor allem wichtig, dass das künftige Museum dem Böckstiegel-Haus nichts von seiner Aura nimmt und es nicht in den Schatten stellt. Und das schaffe der Entwurf hervorragend.
Sie wisse, dass zwei Millionen Euro für ein Museum sehr wenig Geld ist. "Aber wir müssen realistisch bleiben." Natürlich sei das Vorhaben ambitioniert, und sicher könne es, wie bei anderen Bauvorhaben, auch mal Rückschläge geben. "Aber wenn das Museum von der Gesellschaft getragen wird und wir viele Unterstützer finden, werden wir erfolgreich sein." Und dann sei auch ein Erweiterungsbau nicht mehr ausgeschlossen.
Spätestens am 7. April 2017, dem Tag, an dem das Museum - wenn alles rund läuft - fertiggestellt sein soll, können sich die Bürger selbst ein Bild von den Qualitäten des Hauses machen.
Über 200 »Dachschäden« durch Sturm
Halle. Die Dachdecker werden keine Osterferien haben. Allein aus dem Kundenstamm von Meister Frank Steinborn liegen über 200 Schadensmeldungen vor. Und die Versicherungsmakler sind ebenfalls gefragte Menschen. In der Agentur Grüner gab es gestern Vormittag schon 60 Schadensmeldungen. Von den letzten Attacken des Sturmes wurde noch Elektromeister Volker Kaiser getroffen. Eine mächtige Fichte fiel auf sein Haus.
"Es hörte sich an wie Gewitterdonner, eine Erschütterung haben wir aber nicht gespürt", sagte Elektrikermeister Volker Kaiser und blickte hinüber zu der stattlichen Tanne, die auf den Giebel seines Hauses »Am Laibach« gekippt war. Eine gewaltige Böe des Orkans »Niklas« entwurzelte den Nadelbaum mit einem Stammdurchmesser von gut 60 Zentimetern am Dienstagabend um kurz nach 19 Uhr. Die ängstliche Frage seiner Lebensgefährtin nach der Ursache des Donnerknalls konnte der 43-Jährige nach einem Blick aus dem Badezimmerfenster schnell beantworten. Der Sturm hatte die stattliche Fichte entwurzelt und auf das Haus krachen lassen. Da ein Einsatz des Leiterwagens bei den starken Winden nicht möglich erschien und weitere Schäden nicht zu erwarten waren, rückte die mit drei Fahrzeugen herbeigeeilte Feuerwehr nach eingehender Begutachtung der Schadenslage wieder ab. Gestern wurde die Fichte mit einem Kranwagen angehoben und in handliche Stücke zerteilt. "Das ist Arbeit für mehrere Monate", sagte Dachdeckermeister Frank Steinborn gegenüber unserer Zeitung. Im Augenblick bemüht sich die Firma, möglichst schnell die Dächer wieder dicht zu bekommen und so weiteren Schaden zu verhindern. Aber an etlichen Baustellen sei das nur eine provisorische Lösung. "Wir werden da noch einmal vernünftig nacharbeiten müssen, um dauerhafte Dichtigkeit und eine schöne Optik zu erreichen." Steinborn berichtete weiter, dass große Pfannenverluste an landwirtschaftlichen Gebäuden in Hörste und Hesseln als Erstes ausgebessert wurden. "Jetzt arbeiten wir die Baustellen nach Dringlichkeit ab". Damit steht für die Dachdecker schon fest, dass sie in den Osterferien wenig Freizeit bekommen werden. Zahlreiche Schadensmeldungen sind auch bei den Versicherern eingegangen. Bei der Agentur Grüner etwa 60. Die aufnehmende Mitarbeiterin stellte fest: "Die meisten Schäden sind Bagatellangelegenheiten. Richtig teure Schäden sind uns bisher erspart geblieben." Neben den Dachdeckern bekommen auch die Autolackierer durch den Sturm ein wenig Arbeit ab. Herabfallende Ziegel und Äste haben manches Auto beschädigt. Die Zeiten, wo solche Stürme in ganzen Ortsteilen die Stromversorgung unterbrach sind vorbei, da die meisten Freileitungen inzwischen vergraben worden sind. Bei der TWO gab es aber Schäden an der Straßenbeleuchtung.Spiel und Spaß unter freiem Himmel
Abstecher zur alten Penne
Gang einlegen für »Versmold sattelt auf«
Versmold (maut).
Die tollen Ideen des Vorjahres waren noch von Kälte und Regen verwässert worden. Und trotzdem - oder gerade deshalb - gab sich Stadtmarketingbeauftragte Kerstin Walter beim Pressegespräch zu »Versmold sattelt auf« optimistisch: "Diesmal wird alles passen." Die Stadt und der Verein Tourismus in Versmold (TiV)
haben jedenfalls eine Menge getan, damit der Fahrradmarkt am 26. April auf dem Marktplatz die Menschen begeistert.Wieder haben sich die Beteiligten für den Sonntag viele Gedanken gemacht - von 14 bis 17 Uhr soll diesmal unter anderem die Sicherheit der Radfahrer im Vordergrund stehen. Genauer gesagt: der Helm. Dessen Image wollen die Gastgeber auch aus optischen Gesichtspunkten aufpolieren. "Wir präsentieren eine neue Form der Fahrradhelme, die man wie eine Schale auf dem Kopf tragen kann - und dann Hüte oder Mützen in den verschiedensten Formen darüber", berichtete Diana Rimek von Zweirad Unglaube im Pressegespräch.
Das Unglaube-Team wird die neue Helmkollektion vorstellen, es soll sogar eine Modenschau für das Publikum geben. "Es ist auch unsere Aufgabe, den Fahrradhelm für Jugendliche und Erwachsene attraktiver zu machen. Wie sagt man so schön: Auf jeden Pott passt ein Deckel", sagte Bettina Sieckendiek, TiV-Vorsitzende.
Doch die Besucher erwartet noch viel mehr als die Helmkampagne. Sie können sich über die neuesten Fahrradtrends informieren und bereits um 13 Uhr startet eine Radtour mit Stadtführerin Helga Voß - natürlich mit dem Ziel Marktplatz. Zur Begrüßung präsentieren Tanzgruppen der Spvg. Versmold einige Einlagen, im Anschluss treten die Akrobaten der Einradgruppe aus Sassenberg auf. Sattelfest ist auch Stadtführer Hans-Jürgen Düring; er informiert ab 13.30 Uhr in der Galerie et in seinem Vortrag zum Thema GPS zur neuen Form der Navigation bei Fahrradtouren.
Der Marktplatz selbst wird wieder von Vereinen und Initiativen sowie deren Ständen geprägt. So stellt die SG Oesterweg ihre fünf Touren beim modernisierten Volksradfahrtag am 28. Juni vor - "es ist schon die 31. Auflage", betont Vereinschef Reinhard Noltenhans. Die Spvg. Hesselteich weist auf ihr Radrennen um den »Kölken Cup« im Sommer hin und verlangt den Besuchern bei der »Reifenwechsel Challenge« alles ab. Auch der SC Peckeloh wird mit einem Stand auf dem Marktplatz vertreten sein.
Eine Fahrradbörse wird es ebenso geben wie das herausfordernde Programm des Jugendzentrums Westside: "Wir werden einen Parcours für Pedalos aufbauen und Kinderschminken anbieten", kündigt Seniye Dalmis-Engelbrecht vom JuZ bei der Vorstellung von »Versmold sattelt auf« an. Natürlich rührt der Tourismusverein die Werbetrommel für sein Engagement und seine Veranstaltungen. Die Gastronomen rund um den Marktplatz begleiten den Fahrradmarkt - zudem wird es einen Imbissstand vor Ort geben.
»Versmold sattelt auf« hat sich dabei zu einem der wichtigsten TiV-Projekte gemausert. Viele Engagierte aus der Stadt treten gemeinsam in die Pedale - nun muss nur noch der Rahmen stimmen.
16 Wohneinheiten sind möglich
Borgholzhausen. Rund 5 100 Quadratmeter groß ist ein zentral gelegener Acker am Jammerpatt, der der Stadt Borgholzhausen Entwicklungsmöglichkeiten für die Wohnbebauung bieten könnte. "Bei seiner Suche nach einem Investor ist der Eigentümer offenbar fündig geworden erklärte Fred Peters von der Stadt Borgholzhausen bei einem Ortstermin.
Der Betriebsausschuss für das Wasserwerk und die Abwasserbeseitigung stellte jetzt die Weichen, damit die Stadt im Falle der Investition handlungsfähig ist. Einstimmig beschloss das Gremium, auf 110 Metern Länge entlang des Grundstücks einen Schmutzwasserkanal verlegen zu lassen. "Wenn der Investor starten will, dann können wir jetzt tätig werden", so Tiefbauexperte Peters. Für das mögliche Baugrundstück am Jammerpatt ist bereits eine erste Entwurfsplanung gemacht worden. Sie sieht drei Einfamilienhäuser, vier Doppelhaushälften und ein Mehrfamilienhaus mit neun Wohneinheiten vor. Insgesamt könnten dort bis zu 16 Wohneinheiten entstehen. "Das sind sicher attraktive Grundstücke", zeigte sich Peters überzeugt. Bei der Stadt liefen ständig Anfragen von Bauwilligen auf. Im Bereich des möglichen Baugrundstückes gibt es derzeit keinen Schmutzwasserkanal. "Die Bebauung gegenüber wird zur Ravensberger Straße hin entwässert", erläuterte Fred Peters. Es müsse deshalb eine Verbindung zwischen vorhandenen Kanälen ab dem Abzweig Lessingstraße und am Jammerpatt in Richtung Freistraße geschaffen werden. Diese Leitung wird zunächst als Mischkanal für Abwässer und Regenwasser ausgelegt. "Wenn der Endausbau des Jammerpatts kommt, dann haben wir neue Möglichkeiten", so der Diplom-Ingenieur. Die Fahrbahn werde dann von 3,50 auf etwa 5,50 Meter verbreitert und in dem Zuge könnte die Entwässerung vom Misch- auf ein Trennsystem umgestellt werden. Rund 50 000 Euro wird die Stadt Borgholzhausen für den neuen Kanal ausgeben.Fußball ist seine große Leidenschaft
Bielefeld.
Er hat sie alle gehabt, er hat sie alle gesehen: Peter Albersmeier, den sie während seiner aktiven Fußballzeit alle nur »Keite« riefen, prägte über vier Jahrzehnte als Spieler und Trainer die besten Amateurvereine in Bielefeld und Umgebung. Auch sein 70. Geburtstag am Karfreitag im Kreise der Familie dürfte kaum ohne das Thema Sport auskommen."Klar, ich verfolge die lokale und überregionale Sportszene immer noch sehr genau und schaue mir viele Sachen im Fernsehen an", sagt Peter Albersmeier. Dabei steht nicht nur seine Leidenschaft Fußball im Fokus, sondern auch die Sportart, mit der Albersmeier seine Sportkarriere beim Gadderbaumer TV im Alter von zehn Jahren begann: "Ich habe früher Handball gespielt und bin dann erst zum Fußball gekommen. Das schaue ich mir lieber an als viele Fußballspiele, von denen das Fernsehen überfüttert ist", erklärt Albersmeier.
Den Wechsel vom kleinen zum großen, runden Leder sollte der spätere Stürmer keineswegs bereuen: 113 Tore in 328 Spielen erzielte »Keite«, der seinen Spitznamen in der Jugend für sein ebenso geschicktes Murmelspiel auf dem Schulhof verpasst bekam, in seiner Fußballerlaufbahn. Nach der Schülerzeit bei seinem Stammverein VfB 03 Bielefeld (1956-1966) zog es ihn für eine Saison zu DJK Gütersloh (1966/67), ehe es über die Stationen Spvg. Brackwede (1967-1971), TuS Sennelager (1971/72) zurück zu seinem VfB 03 (1972-1978) ging. Außer einer Saison in Brackwede, wo er 1968 in die Verbandsliga aufstieg, spielte er durchgängig in dieser Liga - der damals dritthöchsten deutschen Spielklasse. "Das ist mit dem heutigen VfB Fichte nicht mehr zu vergleichen. Was heute an Zuschauern auf die Rußheide kommt, hatten wir damals beim Training", schmunzelt Peter Albersmeier, während er ins weite Rund seiner damaligen Wirkungsstätte blickt.
Egal auf welchen Platz er damals auch mit seinen »Roten« auflief - fünfstellige Zuschauerzahlen waren keine Seltenheit. Auch und vor allem bei Albersmeiers größtem sportlichen Erfolg - der Westfalenmeisterschaft 1973 - wurde die Marke von 10 000 Zuschauern reihenweise geknackt. "Das waren tolle Zeiten, auch wenn der Titel mit meiner größten sportlichen Niederlage zusammenhängt. In der Aufstiegsrunde zur Zweiten Liga haben wir Viktoria Köln im ersten Spiel 3:0 geschlagen - und dann nur noch verloren", erinnert sich Peter Albersmeier, dessen »Hüpker« in dieser Zeit sportlich auf Augenhöhe mit dem DSC Arminia Bielefeld lag. "Damals passte beim Ortsderby keine Zeitung mehr auf die Alm", erzählt er. Dass sich der Fokus des Geburtstagskinds nach dem Ende seiner aktiven Karriere auf die Trainerlaufbahn verlegte, war für den kaufmännischen Angestellten absehbar. "Ich wollte dem Sport verbunden bleiben", erläutert Albersmeier bescheiden. Insgesamt 22 Jahre am Stück saß er auf den Trainerbänken des VfB 03 (1978-1985), Spvg. Fichte (1985-1992), DSC Arminia U19 (1992-1994), TSV Amshausen (1994-1998), SV Hövelhof (1998/99) und SV Werl-Aspe (1999/2000).
Drei Aufstiege - zwei in die Verbandsliga mit den späteren Fusionsvereinen VfB und Fichte sowie in die Landesliga mit Amshausen 1995 - feierte der mit seiner Frau Heidrun in Senne lebende Albersmeier, dessen Söhne Jörn und Nico ebenfalls für den TSV kickten. "Heute schaue ich mir am liebsten die Spiele meines Enkels Jendrik an", erklärt Albersmeier, dessen Interesse somit vor allem der E-Jugend des TuS 08 Senne gilt. Auch so ein Thema, das am heutigen Ehrentag sicherlich diskutiert werden dürfte.