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»Ziegenstraße« wird wiederbelebt

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Von Anja Hanneforth Werther-Häger. Früher, als Häger lediglich aus einigen Gehöften und Kotten bestand, gab es auf die Frage, wo sie wohnen, für die Anlieger des heutigen Hägerfelds nur eine Antwort: "An der Ziegenstraße." Denn bis in die 1950er Jahre hinein hielt dort nahezu jeder Haushalt die »Kuh des kleinen Mannes«, eine Ziege. Diese Idee der Selbstversorgung möchten die Bürger, von denen viele inzwischen das Rentenalter erreicht haben, wieder aufnehmen. Sie planen eine genossenschaftliche Ziegenhaltung, zwar in kleinem Rahmen, aber doch so, dass bei entsprechender Nachfrage eine Käseproduktion entstehen könnte. Am Gründonnerstag soll es dazu um 18 Uhr einen Infoabend in der Gaststätte Weinhorst geben. "Ziegenhaltung war früher für uns etwas ganz Normales", schildern die Ehepaare Tappe und Niemeyer. Eine Kuh hätten sie sich nicht leisten können, dazu hätte das Land nicht ausgereicht. Wohl aber ein oder zwei Ziegen zur Selbstversorgung mit Milch. Gerhard Niemeyer kann sich noch gut daran erinnern, dass er als kleiner Junge die Ziegen hüten musste. Andere Familien pflockten ihre Tiere einfach an einem Holzpfahl an. Auf diese Weise hielten die Ziegen das Gras an Straßenrändern und in Entwässerungsgräben kurz. Die Milch der Ziegen war vielseitig einsetzbar; sie wurde zu Butter verarbeitet, zu Suppe oder schlicht getrunken. Nur wer mehrere Tiere besaß, fertigte Käse an. Bei einer einzigen Ziege war die Milchausbeute einfach zu gering. Diese Tradition soll nun am Hägerfeld wiederbelebt werden. Die Anwohner, darunter die Familien Bartling, Grafahrend, Niemeyer und Tappe, haben sich in den vergangenen Monaten ausführlich mit dem Thema befasst, haben Bücher gewälzt, im Internet recherchiert und mit Ziegenhaltern gesprochen. Ergebnis: Bei einem Ertrag von etwa einem Liter Milch je Ziege je Tag ist eine familiengerechte Bedarfsdeckung möglich. Und das soll nicht alles sein. Auch eine kleine Käseproduktion können sich die Hägeraner vorstellen. Ursula und Ulrich Wefing haben sich kundig gemacht, trauen sich die Arbeitsschritte durchaus zu und träumen schon vom Bärlauchziegenkäse als ihrer ersten eigenen Sorte. Wobei: "Manche Menschen mögen ja keinen Ziegenkäse", wissen Wefings, wollen sich davon aber nicht entmutigen lassen. Im Gegenteil haben sie zusammen mit den Anwohnern des Hägerfelds, um ihre Entschlossenheit zu demonstrieren und ihrem Vorhaben den nötigen Schwung zu geben, zwei Ziegen angeschafft. »Blacky« und »Kira« heißen die beiden Ziegendamen, die allerdings der genossenschaftlichen Milchproduktion wenig abgewinnen können. Bei den ersten Melkversuchen zeigten sie sich unkooperativ, wie Inge Niemeyer berichtet. Obwohl sie einen Melkschemel organisiert und sich damit quasi auf Augenhöhe der Tiere begeben hatte, blieb ihre Milchschüssel leer. "Wird schon noch", sind die Hägeraner optimistisch, wissen sie doch, dass sich Ziegen nicht von jedem melken lassen. "Wir gehen jetzt reihum, irgendwann wird es sicher klappen", erweisen sie sich wie so oft als pragmatisch. Heute Abend um 18 Uhr laden sie alle Interessierten zu einer ersten Infoveranstaltung in den Gasthof Weinhorst ein. Dann möchten sie ihr Genossenschaftsprojekt vorstellen und auch erläutern, wie viele Ziegen für einen erfolgreichen Start vonnöten sind. Gern sind auch andere Bürger willkommen, sich dem Vorhaben anzuschließen. "Es wäre einfach schön, wenn die »Ziegenstraße« endlich wieder zu ihrer alten Bestimmung zurückfinden könnte", sind sich die Hägeraner einig.

Baubeginn im Juni

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Von Anja Hanneforth

Werther.
Die Anträge sind gestellt, die Ausschreibung läuft, fehlt noch die Baugenehmigung, dann kann es losgehen: Das Bauprojekt von Dr. Olaf Schweneker auf dem hinteren Teil des Bankvereins-Parkplatzes steht in den Startlöchern. Im Juni, hofft der geschäftsführende Gesellschafter der gleichnamigen Löhner Immobilienfirma, kann mit dem Bau des Mehrfamilienhauses begonnen werden. Investitionsvolumen: beachtliche drei Millionen Euro.

Wie berichtet soll auf dem Areal zwischen Bankverein und Engerstraße, dort, wo sich heute ein großer Parkplatz befindet, das dreigeschossige Mehrfamilienhaus errichtet werden. Es umfasst 18 Eigentumswohnungen zwischen 70 und 95 Quadratmetern, alle barrierefrei, zu Preisen zwischen 175 000 und 237 000 Euro. Bereits im Dezember hatte die Kommunalpolitik grünes Licht für das Projekt gegeben und positiv bewertet, dass damit die Innenstadt weiter verdichtet wird und attraktiver Wohnraum in Zentrumsnähe entsteht.

Wie attraktiv, führte Andreas Traumann von der BV Werther Immobilien GmbH aus, einem Tochterunternehmen der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold, die die Wohnungen vermarkten und später auch die Gebäudeverwaltung übernehmen wird. Obwohl sie noch keinerlei Werbung gemacht hätten, hätten sie bereits fünf feste Reservierungen vorliegen; weitere Gespräche seien für den heutigen Mittwoch vorgesehen. "Ich mache mir keine Sorgen, dass wir die Wohnungen nicht verkauft bekommen", so Traumann.

Eine Aussage, die Dr. Schweneker gern hören dürfte; allerdings weiß er selber, dass bei den derzeit niedrigen Zinsen Wohnungen wie diese gerade für Kapitalanleger interessant sind.

Dass er überhaupt an das Grundstück gekommen ist - für das es in den vergangenen Jahren immer wieder Angebote gab - ist dem Bankverein zu verdanken. Dieser hatte sich entschieden, das Areal nun doch zu veräußern. Und das, "obwohl eine Bank eigentlich kein Grundstück abgibt", weiß Traumann. Allerdings habe man hier nach längeren Überlegungen eine Ausnahme gemacht. Selber als Bauträger auftreten wolle man nicht.

Nun soll es also im Juni losgehen. Durch den Neubau werden 15 der bestehenden Parkplätze entfallen, 32 bleiben erhalten. Der Komplex selbst erhält zur Engerstraße hin eigene Stellflächen. Auf eine Tiefgarage hat der Investor bewusst verzichtet: "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen Tiefgaragen meiden."

Rund ein Jahr, schätzt Schweneker, würden die Bauarbeiten dauern. Ein Großteil von ihnen soll nach Möglichkeit von heimischen Handwerksbetrieben übernommen werden. Läuft alles nach Plan, könnten die ersten Eigentümer und/oder Mieter dann im Sommer 2016 einziehen.

Erst zum Feuer, dann zur Feier

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Versmold-Oesterweg
(spk/ ella). Die Oesterweger werden am Osterwochenende wieder in Scharen zum Hof Fiener an den Dachsweg pilgern. Am Samstag, 4. April, lodert dort das traditionelle Osterfeuer, einen Tag drauf ist Partystimmung beim Osterball der Landjugend angesagt. Die Vorbereitungen für beide Großveranstaltungen im Golddorf laufen auf Hochtouren.

Zum vierten Mal organisiert der Löschzug Oesterweg mit Unterstützung der Dorfgemeinschaft das Fest rund ums Feuer auf dem Hof Fiener am Dachsweg 8. In diesem Jahr greifen den Blauröcken die Ravensburger Sportkegler unter die Arme. Der Holzberg hat bereits beträchtliche Ausmaße angenommen. "Leider werden immer wieder Moos, Grasschnitt und Wurzeln abgeladen", ärgert sich Löschzugführer Daniel Vahrenhorst über das Material, das nur qualmt, nicht aber brennt. Er hofft, dass einschließlich bis Karfreitag, nur noch Zweige und Äste auf dem Holzberg landen.

Am Samstag, 4. April, soll dann gegen 19.15 Uhr das Osterfeuer in Flammen aufgehen. Für das Wohl der Besucher bauen die Gastgeber Imbiss- und Getränkestände auf. Zudem werden Cocktails mit und ohne Alkohol angeboten. Der bei den Besuchern so beliebte Getränkewagen fährt ebenfalls übers Gelände. "Und Hasen in Menschengröße lassen sich auch sehen", verspricht Vahrenhorst. Für die Kinder wird Stockbrotbacken angeboten. Bei ungemütlichem Wetter können sich die Besucher im Zelt der Landjugend aufhalten.

Unterm Zeltdach und in der angrenzenden Halle geht am Ostersonntag, 5. April, ab 20 Uhr wieder die Party ab. Er gehört zu Versmold wie der Schweinebrunnen - der Osterball der Landjugend Oesterweg hat bei vielen Versmoldern Tradition. Die Besucher können sich unter anderem Cocktails und Longdrinks sowie Pommes und Pizza schmecken lassen. Ein DJ sorgt für die passende Musik und die Coverband »Six Line« ist auch wieder dabei.

Der Eintritt zum Partyvergnügen kostet sechs Euro. Besucher ab 16 Jahren haben Einlass; sie dürfen bis Mitternacht mitfeiern - alle anderen natürlich länger. Die Landjugend weist darauf hin, dass der Personalausweis zwecks Kontrolle mitgebracht werden muss. Parkplätze sind gegenüber dem Hof ausgeschildert.

Mit Können und Kreativität

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Versmold (maja).
Am 1. April 2005 wagte Hans-Jürgen Flachmeier den Sprung in Selbstständigkeit - da war der Malermeister bereits 52 Jahre alt. "Ich wollte lediglich einen kleinen Ein-Mann-Betrieb", sagt er. Heute, zehn Jahre später, beschäftigt sein Betrieb fünf Gesellen, zwei Gesellinnen sowie eine Aushilfe.

"Ich hatte ein Riesenglück mit meinen Leuten. Jeder ist sehr kreativ und macht stets einen guten Job", sagt Hans-Jürgen Flachmeier. Zuverlässige Angestellte zu haben, sei das A und O. Die Arbeit im Malergeschäft geht weit über das Tapezieren und Streichen hinaus. "Wir schauen zunächst beim Kunden, was gemacht werden soll", erläutert Flachmeier. Der nächste Termin sei dann meist bei ihm zu Hause Am Bahndamm. "Unser Heim ist quasi ein Musterhaus für so ziemlich jede angesagte Technik", erklärt der Chef. An den Wänden können die Kunden sehen, wie Lehm-, Kalk und Spachteltechnik aussieht. Aber auch Bodenbeläge sowie Außenanstriche haben sie im Angebot.

Zum Betriebsgeburtstag bedankt Flachmeier sich bei seinen Mitarbeitern mit einem großen Fest und gemeinsamen Wochenendtrip.

Einsatztaucher auf Nachwuchssuche

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Von Robert Becker Steinhagen/Kreis Gütersloh. "Sporttauchen ist schön, aber immer nur Fische suchen", sagt Matthias Otto, "das ist auf Dauer auch nichts." Der Steinhagener hat sich entschieden, bei der DLRG Gütersloh eine Ausbildung zum Einsatztaucher zu machen. Ein Glücksfall für das Team um Hans-Dieter Hucke. Der Vorsitzende der Gütersloher Ortsgruppe forciert derzeit die Nachwuchswerbung. Einige alt gediente Taucher wie der langjährige Tauchwart Hans-Jürgen Körner und Hucke selbst, beide 70 Jahre alt, scheiden in Kürze aus und tragen die Tauchausrüstung nur noch sporadisch. "Unser Ziel ist es, unsere Einsatztruppe zu erweitern", erklärt Hans-Dieter Hucke. Matthias Otto sei geradezu prädestiniert für einen Rettungstaucher, sagt Hucke. Der ideale Kandidat sei um die 35 Jahre alt, könne sicher schwimmen und habe Spaß daran, mit Technik umzugehen, sagt Hucke. Otto bringt überdies als Tauch- und Sportlehrer sogar viel Erfahrung aus angrenzenden Disziplinen mit ein. Man müsse sicher schwimmen können, braucht aber nicht zwingend schnell sein. "Unter Wasser macht man kein Tempo", sagt Hans-Dieter Hucke. Zehn Einsatztaucher und vier Signalmänner gehören aktuell zur Gütersloher Tauchgruppe. Elf Wasserrettungszüge gibt es in NRW. Im Einsatzfall werden sie von zentraler Stelle vom Land eingesetzt und angefordert. Der Gütersloher Tauchtrupp ist im Wasserrettungszug Detmold verankert. Neben dem Bergen von Autos reparieren die Taucher auch für Firmen in diversen Aufträgen unter Wasser, sie suchen unter Wasser nach vermissten Personen oder stehen im Katastrophenschutz bereit, sagt Hans-Dieter Hucke. In der Truppe dabei zu sein, mit der Technik umzugehen, das mache ihm am meisten Spaß, sagt Matthias Otto. "Das soziale Engagement war entscheidend, hier einzusteigen." Die Gütersloher Einsatztaucher hatten kürzlich ihren ersten Test in diesem Jahr. In der Nähe von Steinhagen durchkämmten sie Mitte März bei sechs Grad Wassertemperatur einen knapp zehn tiefen Meter Baggersee von oben bis unten. Gefunden wurde bei diesen Erkundungen aber nichts. Anders war das vor gut zwei Jahren. Damals bestellten die Einsatztaucher einen Autokran, nachdem sie unter Wasser ein altes Auto entdeckt hatten. Jetzt wurde die eigene Technik überprüft, beispielsweise die vor vier Jahren angeschaffte Unterwasser-Sprechausrüstung. Mittels Telefonkabel sind sogar bis zu 50 Meter Reichweite in der Kommunikation möglich. Ist der entdeckte Unrat nicht allzu schwer, bergen die Taucher das Gut mit Hebesäcken, die dazu von oben durch eine Leitung mit Luft gefüllt werden. Die Prüfung zum Einsatztaucher wird vom DLRG Landesverband abgenommen. Der praktische Teil der Ausbildung wird in der Gütersloher Ortsgruppe selbst gemacht. Katja Paraviciny ist die neue Tauchwartin der Gütersloher DLRG. Die 45-Jährige sagt, das Arbeiten beim Einsatztauchen sei vergleichbar mit dem Werkeln an einem Stabilbaukasten, nur unter Wasser. Paraviciny taucht seit 20 Jahren, seit 2008 ist sie bei der DLRG Gütersloh. "Ich wollte immer schon tauchen", erzählt sie. Beim Studium in Lübeck wurde sie beim Hochseefischen schließlich derart infiziert, dass sie diesen Traum schnell umsetzte. "Das ist ein guter Sport", sagt sie, als sie ihren Fund am Strand des Brockhagener Baggersees sortiert - ein paar Schrotteile.

Mit Vollgas in Richtung Reformation

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Von Jonas Damme

Steinhagen.
Die Pfarrer Ulrich Potz und Ulrich Melzer haben augenscheinlich viel gemeinsam, auch ihr Hobby: das Motorradfahren. Ende Mai planen sie eine gemeinsame mehrtägige Tour nach Wittenberg unter dem Motto »Reformation erfahren«. Dafür suchen sie noch weitere Mitfahrer.

Viele Jahre lang hat Ulrich Melzer in der Dorfkirche gepredigt. Vor drei Jahren wurde Ulrich Potz sein Nachfolger. Beide sind gute Freunde. Eines ihrer gemeinsamen Hobbys ist das Motorradfahren. Als sie vor fünf Jahren mit dem evangelischen Kirchenkreis Unna erstmals an einer Motorradtour mit kirchlichem Hintergrund teilnahmen, wurden sie sich schnell einig, dass es so etwas auch im Altkreis geben sollte. "Die Zielgruppe Männer ist in der Kirche manchmal unterrepräsentiert, deshalb wollten wir für sie ein besonderes Angebot schaffen", erklärt Ulrich Melzer. Die Tour findet in Kooperation mit der Regionalstelle Erwachsenenbildung im Evangelischen Kirchenkreis Gütersloh und der evangelischen Kirchengemeinde Steinhagen statt.

Am Samstag, 23. Mai, soll es nun losgehen. Vier Tage lang fahren Potz, Melzer und einige Männer, die sich bereits gefunden haben, in Richtung Wittenberg. Anlässlich des Themenjahres »Reformation - Bild und Bibel« fahren sie erst eine entspannte Tour bis zur Luther-Stadt und nehmen dort einige von den vielen Jubiläumsaktionen mit. Die Gruppe bekommt eine Stadtführung. Neben vielen geschichtshistorischen Schauplätzen sollen dabei auch die Cranach-Höfe besucht werden. Der Reformations-Künstler Lucas Cranach der Jüngere würde in diesem Jahr 500 Jahre alt. "Dort haben wir einen guten Zugang zum Thema Reformation", sagt Ulrich Potz. Einige Informationen gebe es sogar aus erster Hand: beim Treffen mit Martin Luther. "Es gibt ein historisches Abendessen mit Schauspielern."

Über die Aktionen in Wittenberg hinaus soll an den vier Tagen aber noch vieles mehr speziell für Motorradfahrer auf dem Programm stehen. So geht ein Abstecher zur Stadt Torgau, ein anderer führt durch die berühmte Elblandschaft.

Stress soll bei all dem aber nie aufkommen. "Wir denken eher an entspanntes Touren", so Potz. "Wenig Autobahn und schöne Strecken." Übernachtet werde in einem CVJM-Haus, "schlicht, aber ausreichend." Potz und Melzer freuen sich über alle - männlichen - Mitfahrer. Dabei ist das Alter genauso egal wie der Glaube. Nur für das historische Thema sollte man sich interessieren, sonst könnten die vier Tage langweilig werden. Auch ältere und kleinere Motorräder sind durchaus willkommen.

Die Tour beginnt am Samstag, 23., und endet am Dienstag, 26. Mai, in

Steinhagen.
Neben dem Benzingeld fällt ein Beitrag von 195 Euro für Übernachtungen, Eintrittskarten und einiges mehr an.

Anmeldungen und weitere Infos unter ` (0 52 04) 9 22 99 63 bei Ulrich Potz oder per E-Mail an erwachsenenbil dung@kk-ekvw.de.

Was kann der Sigismund dafür?

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Von Alexander Heim Borgholzhausen. Ob er tatsächlich so willensschwach war, wie er in der ein oder anderen historischen Abhandlung dargestellt wird? Daran hegt Wolfhart Kansteiner, Vorsitzender der Stiftung Burg Ravensberg so seine Zweifel. Gar so schlecht wegkommen lassen wollte er in seinem Vortrag den Kurfürst von Brandenburg, Johann Sigismund (1572-1620), jedenfalls nicht. Sigismund sorgte dafür, dass die Ravensburg zu Preußen kam. "Er war gerade auf den Weg zu wichtigen Verhandlungen ins Herzogtum Preußen, als sein Vater starb", erläuterte Wolfhart Kansteiner den Zuhörern. Nicht als Prinz, sondern als neuer Kurfürst reiste er also 1608 zu den Gesprächen, die wichtige Weichen stellen sollten. "Während seiner Regentschaft hat die flächenmäßig größte Erweiterung Brandenburgs stattgefunden", führte Wolfhart Kansteiner aus. Bereits seinem Vater, Joachim Friedrich (1546-1608) war es gelungen, mit Hilfe des polnischen Königs die Regentschaft über den Preußen-Herzog zu erlangen. Johann Sigismund heiratete später die Tochter des als geisteskrank geltenden preußischen Herzogs Albrecht Friedrich, Anna von Preußen (1594). Später ehelichte der noch regierende Kurfürst Joachim Friedrich deren Schwester, Eleonore (1583 - 1607). "Die Preußen haben eine ganz ausgeprägte Heiratspolitik betrieben", erläuterte Kansteiner. "Es gab keine Liebesheirat - das ist eine Erfindung der Romantik." Als Sigismund 1608 ins Herzogtum reiste, stärkte er nicht nur den polnischen König. Es gelang ihm, so Kansteiner, auch, die polnischen Stände zu überzeugen. Der polnische Reichstag fasst danach den Beschluss, Brandenburg mit Preußen zu belehnen. Als Sigismund zurück in Berlin war, kam es zu einem weiteren bedeutsamen Ereignis: der Herzog von Kleve starb. "Jülich-Berg-Kleve war zu jener Zeit nach Habsburg das mächtigste Haus in Deutschland", so Kansteiner. Johann Sigismund und der Graf von Pfalz-Neuburg entschieden sich, Jülich-Berg-Kleve unter sich aufzuteilen. Das Herzogtum Kleve und die Grafschaft Ravensberg fielen den Brandenburgern zu. Während der Graf zu Pfalz-Neuburg zum Katholizismus konvertierte, wechselte Johann Sigismund zum Calvinismus über. 1614 wurde der Vertrag von Xanten geschlossen. Eine vorläufige Ruhe, ehe der Sturm des 30-jährigen Krieges nur vier Jahre später losbricht. War Sigismund also willensschwach? Kansteiners Fazit: "Völlig zu Unrecht ist Sigismund in der Versenkung der Geschichte verschwunden." Johann Sigismund sei, so Kan-steiners Auffassung, "in seinem eigenen Land kaputt geschrieben worden." Dabei lehre der Blick auf die Persönlichkeiten der Fürsten in der brandenburg-preußischen Historie zumindest  eines: "Es hat unter ihnen nie einen gegeben, der aus Schwäche zerstört hat, was die anderen aufgebaut hatten." 1616 erleidet der Kurfürst einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr recht erholt. 1619 überträgt er die  Regierungsgeschäfte seinem Sohn Georg Wilhelm. Am 2. Januar 1620 stirbt Johann Sigismund in Berlin.

»Cantaloop« wieder da

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Borgholzhausen (HK).
Die Reparaturarbeiten nach einem Wasserschaden Anfang November 2014 sollten nur wenige Wochen dauern. Doch das Lokal »Cantaloop« auf der Grenze zu Dissen blieb wegen der Sanierung über mehrere Monate geschlossen. "Wir sind wieder da", erklärten jetzt die Pächter Monika Schir- meyer und Rolf Larmann. Am Mittwoch, 25. März, öffnete das »Cantaloop« wieder zu den gewohnten Zeiten. "Alles ist wieder so, wie es war", verspricht das Pächterpaar seinen zahlreichen Stammgästen. Gemeint damit ist nicht nur das Ambiente, sondern auch die Speisekarte. Optisch sei sie überarbeitet worden, inhaltlich habe sich aber nichts geändert, so Monika Schir-meyer, die in der Küche das Zepter schwingt. Frischen Fisch soll es wieder zweimal in der Woche geben und auch auf die wechselnden Tagesgerichte dürfen sich die Gäste wieder freuen. Reservierungen werden unter ` (0 54 21) 81 9 92 entgegengenommen.

»Niklas« wirft Baumriesen um

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Von Rolf Uhlemeier
Halle. Mit Spitzengeschwindigkeiten von über 150 Kilometern pro Stunde haben die Böen von Orkan »Niklas« gestern auch in der Lindenstadt gewütet. Am Haller Ortseingang warfen die gewaltigen Winde eine stattliche Fichte über die Fahrbahn. Fast in gleicher Windeseile sorgte die Freiwillige Feuerwehr Halle wenig später dafür, dass die Haller Ausfallstraße wieder freigegeben werden konnte. Mit Kettensägen und vereinten Kräften wurde der zerteilte Stamm von der Fahrbahn geräumt.
Auch am Schloss Tatenhausen trieb »Niklas« sein stürmisches Unwesen. An der kleinen Allee, die von der Versmolder Straße zum Wasserschloss führt, knickte eine gewaltige Linde ab und landete zum Glück auf dem angrenzenden Rasen. Auf Höhe des Schlosses wurde ein weiterer Baum vom Sturm umgeworfen. Kleinere Bäume legte der Sturm zum Beispiel am Wall der Westumgehung auf Höhe des Gerry Weber Stadions und in Eggeberg um. Am Stadion wurde durch den umgestürzten Baum lediglich ein Zaun beschädigt. In Eggeberg kippte der entwurzelte Obstbaum - wie im Bild rechts zu sehen ist - über eine Hauseinfahrt. Zahllos war die Menge der provisorisch aufgestellten Verkehrsschilder, die vom Wind offensichtlich mit Leichtigkeit umgepustet wurden. Zumeist ohne Folgen. Nicht so an der Talstraße in Künsebeck, wo ein Schild wie im Bild rechts zu sehen ist, auf der Haube eines Opel Astra landete. Die Haller Westumgehung auf Höhe des Vennteichs war zeitweise dicht mit kleinen Ästen und Nadeln von den angrenzenden Fichten übersäht und in der Innenstadt purzelten die leeren Mülltonnen durch die Gegend, die ihre Besitzer nach erfolgter Leerung noch nicht hereingeholt hatten. Auch das eine oder andere »Dixi«-Klo ließ die nötige Standfestigkeit vermissen und konnte angesichts der scharfen Winde nicht mehr an sich halten. Unbeeindruckt zeigte sich übrigens die NordWestBahn, die den Haller Willem im Gegensatz zu den komplett ausgefallenen Regionalzügen der Bundesbahn auf die Reise zwischen Bielefeld und Osnabrück schickte. Dabei kam es lediglich zu leichten Verspätungen.

50 Jahre Weidich-Haustechnik

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Halle (HK).
Firmengründer Rudi Weidich montierte anfangs mit einem Lehrling Stromverteiler und Kohleöfen in den Neubauten; sein Sohn Guido realisiert heute mit 40 Mitarbeitern komplett computergesteuerte Gebäude: Das Team der Weidich GmbH feiert heute das 50-jähriges Bestehen ihres Unternehmens - und 50 Jahre beständige Weiterentwicklung in der Haustechnik.

Als Rudi und Doris Weidich 1965 ihre erste Werkstatt im Keller der Schwiegereltern einrichteten, bestimmte ein großer Bauboom die Wirtschaft im

Altkreis.
Zighundert Häuser wurden Jahr für Jahr errichtet, ganze Siedlungen entstanden in allen Städten des Altkreises. 1967 erwarb der heute 74-jährige Elektromeister Rudi Weidich den zweiten Meistertitel im Fach Sanitär. Ein angestellter Heizungsbaumeister komplettierte das früh entwickelte Konzept, den Kunden, Elek- tro, Sanitär und Heizung aus einer Hand zu bieten.

Dieses Konzept der »gesamten Haustechnik« bestimmt bis heute die Arbeit für mehr als 10 000 private und gewerbliche Kunden in der Region: Fünf Jahre nach der Gründung zählte die Firma Weidich zehn Mitarbeiter. Anfang der 80er Jahre, als an der Osnabrücker Straße der heutige Betrieb entstand, waren es schon 30. Heute stehen 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Einsatzplan.

1995 erfolgte die Übergabe an die zweite Generation: Sohn Guido Weidich (48), Elektromeister und Betriebswirt des Handwerks, ist seit 20 Jahren Geschäftsführer. Grundlegende Werte wie Verfügbarkeit, Verlässlichkeit und Augenmaß gelten bis heute. Wissen und Fähigkeiten müssen jedoch der technologischen Entwicklung immer einen Schritt voraus sein: In den vergangenen Jahrzehnten stand die Einbindung erneuerbarer Energien im Mittelpunkt, aktuell sind es umfassende digitale Speicher für den selbsterzeugten Strom und die Brennstoffzelle.

"Neue Technologien im Großen und neue Verarbeitungssysteme im Kleinen verändern unsere Arbeit jeden Tag", sagt Guido Weidich und ergänzt:"Wir müssen früh wissen, ausgiebig testen und unseren Kunden Neues zum richtigen Zeitpunkt empfehlen." Die Innovationen machen nicht nur dem Chef Freude, sondern auch den Mitarbeitern im Büro, im Service und auf den Baustellen. Und den Lehrlingen. Aktuell sind es sechs, mehr als 100 Azubis haben in den vergangenen 50 Jahren schon ihr Handwerk bei Weidich gelernt.

Einige haben nach Lehre und Gesellenzeit ihren Meister gemacht, viele sind geblieben - weil die Arbeit mit der Technik und den Menschen Freude macht und immer neue Herausforderungen bietet. Guido Weidich will den großen Tag im Kreis der Familie und der Mitarbeiter feiern. Und danke sagen: "Unser gut ausgebildetes und hoch motiviertes Team ist unser Garant für die Zukunft." Junge Menschen, die mit Praktikum oder Lehrstelle nach einer Perspektive suchen, sind als Verstärkung jederzeit willkommen. "Unsere Arbeit ist abwechslungsreich und hoch befriedigend. Und sie macht mit netten Kollegen wirklich Spaß."

Nach einer Stunde Harakiri

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Altkreis Halle (howi/lrs). Gewonnen und doch irgendwie unzufrieden. So ging es Christian Neu, Trainer von Fußball-A-Ligist SC Peckeloh II, nach dem 2:1-Erfolg über TuS Eintracht. Denn die Mannschaft hatte sich nur bedingt an seine Vorgaben gehalten. "Ab der 60. Minute spielen wir auf einmal Harakiri und laufen zu früh an", ärgerte sich Neu, dass seine Mannschaft die Marschroute selbstständig änderte. Wie schon Vorgänger Aleksandar Vesovic setzt Neu ebenfalls auf schnelle Konter aus einer kompakten Defensive. Dieses Konzept ging zunächst voll auf. Peckelohs Reserve ließ Eintracht kommen und verdichtete gekonnt den Raum vor dem eigenen Tor. Obwohl die Gäste ballsicher und spielstark auftraten, wurden ihre Angriffsbemühungen so immer wieder entscheidend unterbunden. Mehr noch: Durch Treffer von Jan Albert und Michael Zöllner lagen die Platzherren 2:0 vorn. "Solange wir tief stehen, passiert nichts. Wir müssen einfach weiter so spielen und auf das dritte Tor hoffen", sagte Neu. Erstaunlich, dass sich ausgerechnet die erfahrenen zentralen Mittelfeldspieler Nico Wolter und Julian Dellbrügge womöglich vom scheinbar sicheren Gefühl des Zwei-Tore-Vorsprungs blenden ließen und das Zenrum öffneten. Eintracht nutzte den zusätzlichen Raum sofort, verkürzte und hatte fortan das Momentum auf seiner Seite. Dass die Partie nicht vollends kippte hatte die SCP-Reserve Torwart Christian Cosfeld zu verdanken, der einen Sahnetag erwischt hatte. Für Neu blieb trotz des ersten Sieges unter seiner Regie die Erkenntnis: "Wir müssen daran arbeiten, über 90 Minuten tief zu bleiben. Denn wenn die Sechser fehlen, sieht die Viererkette schlecht aus." In der Kreisliga B bot sich am Sonntag dem TuS Langenheide und dem TFC Werther die Chance, durch Heimsiege den Abstand auf die Abstiegsplätze zu vergrößern. Während der TFC erfolgreich war, musste sich der TuS mit einem Unentschieden begnügen. Nach dem 1:1 gegen VfL Ummeln II sind die »Almbuben« zwar weiterhin zu Hause ungeschlagen, können sich jedoch bei nur vier Zählern Vorsprung auf den potenziellen Abstiegsplatz 14 noch lange nicht in Sicherheit wiegen. Zur Überraschung von TuS-Trainer Maximilian Luedtke fand seine Elf gegen den VfL überhaupt nicht ins Spiel: "Die Jungs waren viel zu passiv und wirkten irgendwie gehemmt." Folgerichtig gingen die Gäste in Führung. Obwohl Tayfun Özden im Gegenzug das 1:1 gelang, wurde das TuS-Spiel zunächst nicht besser. Erst in den letzten 20 Minuten gab es Torchancen: Mirko Beckmann scheiterte am Pfosten, Göksu Keles traf nur die Torlatte. "Uns fehlt zurzeit in den entscheidenden Situationen auch das nötige Glück, doch das müssen wir uns halt in den nächsten Spielen hart erarbeiten", fordert Luedtke. Besser sieht die Situation beim TFC Werther aus. Durch den 2:1-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten TuS Hoberge-Uerentrup liegt die Elf von Spielertrainer Sinan Karakayali acht Punkte über dem Strich. Auch der TFC tat sich gegen die gleichwertigen Gäste lange Zeit schwer. Den Unterschied machte Erkan Özdemir aus. Der Stürmer erzielte in jeder Halbzeit einen Treffer. Ansonsten waren die Gastgeber in der Vorwärtsbewegung eher harmlos. "Die Tore von Erkan waren Gold wert, allerdings stand unsere Abwehr auch sehr sicher, so dass Hoberge eigentlich nie für ein Tor in Frage kam", sagte Karakayali erleichtert: "Ein wichtiger Sieg in einem Sechs-Punkte-Spiel."

Kirchenasyl als letztes Mittel

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von Herbert Gontek

Halle/Altkreis

Halle.
Im Kirchenkreis Halle gibt es drei Gemeinden, die in Grundsatzbeschlüssen festgelegt haben, in Einzelfällen Flüchtlingen Kirchenasyl zu gewähren. In einer Pressekonferenz erklärte gestern Superintendent Walter Hempelmann: Kirchenasyl ist die Ultima Ratio und stellt sich nicht gegen den Rechtsstaat. In wenigen Einzelfällen sei die geübte Praxis aber nicht gerecht und da müsse die Kirche eingreifen.

In der Erklärung der Kirche heißt es, das Asylrecht in Deutschland sei nach den Erfahrungen des Dritten Reiches in Deutschland verfassungsmäßig verbrieft. Das unterstreiche die Kirche im positiven Sinne. Die Gesetze in einem demokratischen Staat seien allerdings immer wieder daraufhin zu überprüfen, ob sie diesem Geist noch entsprächen, Menschen, die in Not geraten seien, Zuflucht zu geben.

Der christliche Glaube, so Hempelmann, fordere die Christen heraus, in bestimmten Fällen zu fragen, wie diese Situation in den Ländern sei, in die die Menschen abgeschoben werden sollten. Mit Kirchenasyl treten Kirchengemeinden für Menschen ein, denen durch die Abschiebung Gefahren für Leib, Leben oder Freiheit drohen, oder für die mit einer Abschiebung nicht hinnehmbare humanitäre Härten verbunden sind. Es komme immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen beim Umgang der europäischen Länder mit Flüchtlingen.

Hempelmann: "Wir stellen uns nicht außerhalb des Rechts. Kirchenasyl ist kein rechtsfreier Raum, sondern im Sinne des internationalen Menschenrechtes und des Grundgesetzes eine letzte Möglichkeit."

Die Gemeinden Borgholzhausen, Halle und Harsewinkel, so wurde mitgeteilt, haben Grundsatzbeschlüsse gefasst, nach sorgfältiger Abwägung und unter Begleitung von Expertinnen und Experten im Einzelfall Asyl gewähren zu wollen. Der Haller Pastor Steinebel berichtete, dass seit Dezember im Gemeindehaus Bokel zwei asylsuchende Familien wohnten und vorbildlich von der Gemeinde unterstützt würden. Hier habe die Gemeinde der Kommune Wohnraum zur Verfügung gestellt. Mit Karin Elsing, Sebastian Plath und fünf weiteren Gemeindemitgliedern habe man ein Gremium, was ein solches Asyl entscheide. Auch in Borgholzhausen und Harsewinkel entscheidet ein größeres Gremium über die Vergabe von Kirchenasyl. Abschließend stellten die Verantwortlichen fest, dass Kirchenasyl nicht bedeute, Menschen zu verstecken, sondern den Fall öffentlich zu diskutieren.

Rote Karte für den Maulwurf

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Von Uwe Pollmeier

Versmold-Oesterweg. "Ich wünsche mir am liebsten die alte Schlacke zurück, wenn ich das hier sehe", sagt Frank Wacker. Der Fußballobmann und Platzwart der SG Oesterweg ist verzweifelt. Der 720 000 Euro teure Kunstrasenplatz, der erst im vergangenen September eingeweiht wurde, sollte ihm eigentlich hinsichtlich der Pflege eine Menge Arbeit ersparen. Nun hat aber ein Maulwurf unter der künstlichen Grasnarbe Quartier bezogen und der fühlt sich dort wider Erwarten richtig wohl.

"Ich hatte schon einige Tage zuvor beobachtet, dass sich der Rasen an einigen Stellen nach oben wölbte", sagt Wacker. Zunächst tippte er auf Frostschäden, als dann aber die ersten Erdhügel ans Tageslicht kamen, war die Sache klar. "Dieser Maulwurf muss verdammt spitze Zähne haben. Eigentlich ist es unmöglich, dass er sich durch die untere Schicht aus Schotter und Gummi durchfrisst", sagt Wacker.

Der Fußballobmann rief einen alten Bekannten an, der als Platzwart beim Dortmunder Landesligisten Hombrucher SV tätig ist. Über ihn erfuhr er, dass auch dort der Maulwurf sein Unwesen getrieben hat und der Erdhügelbefall in Oesterweg somit kein Einzelfall ist. Wie sich herausstellte, hatte ein Schalke-Fan das Tier direkt am Mittelkreis des Platzes im Dortmunder Süden ausgesetzt. "Unser Maulwurf dagegen ist sicherlich aus freien Stücken zu uns gekommen", schließt Wacker derartige Gründe aus.

Noch ist nur der Strafraumbereich vor einem der Tore befallen, vermutlich wird der Maulwurf aber schon bald die Tiefe des Raumes nutzen und sein Gangsystem ausweiten. "In ein paar Tagen wird er möglicherweise das komplette Spielfeld untergraben haben", befürchtet Wacker. Vorsorglich hat er den Platz gesperrt.

Einige legale Hausmittel hat er gegen das geschützte Tier bereits ausprobiert. Kleingehackten Knoblauch in die Löcher gestopft - ohne Erfolg. Haarbüschelreste in den Gängen verteilt - nutzlos. Buttermilch ins Gangsystem gegossen - folgenlos. Der Oesterweger Maulwurf scheint geruchsresistent zu sein. "Nun müssen wir ihn mit Geräuschen den Aufenthalt vermiesen", sagt Wacker.

Versmolds Bürgermeister Michael Meyer-Hermann ist ebenfalls überrascht von dem Maulwurfbefall. Er sagte Wacker bereits seine Unterstützung zu. Eine wirksame Methode zur Vertreibung sei es, so Meyer-Hermann, eine Metallstange in die Haufen zu stecken und mit einem Hammer dagegen zu schlagen. Die unangenehmen Geräusche sollen das Tier angeblich vertreiben.

Zunächst hoffe er auf die Freiwilligkeit der Oesterweger, fügte jedoch an, dass die Verwaltung bei Misserfolg die Bürger verpflichten werde, eine dauerhafte Maulwurfswache zu gewährleisten. Mittelfristig plane man die Umsiedlung des Maulwurfs ins Versmolder Bruch.

Auf die ehrenamtliche Hilfe der Bürger setzt zunächst auch Wacker. "Wer Zeit hat, soll am Mittwoch, 1. April, um 15 Uhr mit Trillerpfeifen und Rasseln vorbeikommen", bittet der Platzwart. In einer Art akustischem Protestmarsch sollen dann alle Teilnehmer mit kräftigen Schritten und laut pfeifend über das Grün stampfen, um den Maulwurf fortzujagen.

"Ein Ort zum Wohlfühlen"

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Von Anja Hanneforth

Werther.
Im Saal des Hauses Werther war die Baustelle provisorisch schon einmal eingerichtet, eigentlich aber warten alle Beteiligten nur darauf, bis es endlich in Arrode losgeht. Wenn nämlich mit dem Bau des lang ersehnten und viel diskutierten Böckstiegel-Museums begonnen wird. Als Datum für den ersten Spatenstich ist der 7. April 2016 fest ins Auge gefasst, dem Tag, an dem Peter August Böckstiegel 127 Jahre alt geworden wäre. Dieses und weitere Details erfuhren die rund 100 Bürger, die am Dienstag zur großen Infoveranstaltung ins Haus Werther gekommen waren. Wirklich Neues wurde an diesem Abend allerdings nicht berichtet.

Mancher Teilnehmer dürfte davon etwas enttäuscht gewesen sein. Schließlich fanden sich unter den Besuchern zahlreiche Vertreter aus Rat und Verwaltung, des Kreises Gütersloh, der Böckstiegel-Stiftung, örtlicher Vereine, dazu Anlieger aus Arrode und Kunstinteressierte, die den Fortgang des Projekts von Beginn an mitverfolgt haben.

Doch es hatte seinen Grund, warum die Macher von Böckstiegel-Stiftung und Architekturbüro zumindest nach außen hin noch nicht weiter sind: "Hinter den Kulissen ist viel passiert", betonten sie. Gespräche darüber, wo der Entwurf noch verändert werden muss, seien geführt worden, welche Wünsche seitens der Stiftung bestehen und wie diese umgesetzt werden können. Auch die weiteren »Mitspieler« wurden gesucht und inzwischen gefunden, diejenigen also, die die Planer bei der Realisierung unterstützen, bei der Statik des Gebäudes etwa oder der Wärme- und Klimatechnik.

"Noch sind wir über ein Skizzenstadium nicht hinaus", gab Architekt André Habermann vom Lemgoer Büro h.s.d., das den Architektenwettbewerb gewonnen hat und damit das Museum bauen wird, zu. Doch das werde sich schnell ändern. Ein Jahr hätten er und alle Beteiligten nun Zeit, aus der Skizze einen baureifen Entwurf zu machen, "jetzt geht es los und wir freuen uns darauf", sagte er und man merkte ihm an, dass er dies ernst meinte.

Das Böckstiegel-Museum sei für ihn ein ganz besonderes Projekt, machte er deutlich - und in Anbetracht der begrenzten Finanzmittel von zwei Millionen Euro sicher auch eine Herausforderung. Daher hat der Entwurf seines Büros die Funktionalität des Gebäudes in den Vordergrund gerückt: Die Bauweise kompakt ohne große Versprünge im Mauerwerk, geringe Grundfläche, energetisch überschaubar, keine überflüssigen Flure oder Räume, das Museum durch eine einzige Person zu betreiben, die die Kasse bedient, Kaffee ausgibt, Garderobe und Ausstellungsraum im Blick hat.

Trotzdem aber mit Atmosphäre, durch die Sandsteinfassade etwa oder einen Lichtschacht auf dem höchsten Punkt des Daches, genau in der Mitte des Ausstellungsraums. Dieser lässt sich auch für andere, nicht-museale Veranstaltungen nutzen.

Darüber hinaus soll das Museum »weiche Qualitäten« haben, nannte Dr. Ulrike Gilhaus vom LWL-Museumsamt Faktoren wie Aufenthaltsqualität und Attraktivität für die Wer-theraner sowie für Touristen. "Das Museum muss mehr sein als ein Schauraum. Es soll ein Ort sein, auf den sich die Menschen freuen und an dem sie sich wohlfühlen."

Für "sehr gelungen" hält Ursula Bolte, Vorsitzende der Böckstiegel-Stiftung, den Entwurf. Sie weiß: "So eine Planung ist umstritten und wird es immer sein." Die Stiftung müsse damit leben, dass der Entwurf nicht für alle Bürger das Nonplusultra ist. Unter dem wissenden Gelächter der Anwesenden stellte sie fest, dass Werther eben eine sehr diskussionsfreudige Stadt sei und der Ort lebhaft Anteil am Museum nähme - "Aber das ist ja gut so. Nichts wäre schlimmer, als wenn es keinen interessiert."

Ihr ist vor allem wichtig, dass das künftige Museum dem Böckstiegel-Haus nichts von seiner Aura nimmt und es nicht in den Schatten stellt. Und das schaffe der Entwurf hervorragend.

Sie wisse, dass zwei Millionen Euro für ein Museum sehr wenig Geld ist. "Aber wir müssen realistisch bleiben." Natürlich sei das Vorhaben ambitioniert, und sicher könne es, wie bei anderen Bauvorhaben, auch mal Rückschläge geben. "Aber wenn das Museum von der Gesellschaft getragen wird und wir viele Unterstützer finden, werden wir erfolgreich sein." Und dann sei auch ein Erweiterungsbau nicht mehr ausgeschlossen.

Spätestens am 7. April 2017, dem Tag, an dem das Museum - wenn alles rund läuft - fertiggestellt sein soll, können sich die Bürger selbst ein Bild von den Qualitäten des Hauses machen.

Über 200 »Dachschäden« durch Sturm

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von Herbert Gontek und Rolf Uhlemeier
Halle. Die Dachdecker werden keine Osterferien haben. Allein aus dem Kundenstamm von Meister Frank Steinborn liegen über 200 Schadensmeldungen vor. Und die Versicherungsmakler sind ebenfalls gefragte Menschen. In der Agentur Grüner gab es gestern Vormittag schon 60 Schadensmeldungen. Von den letzten Attacken des Sturmes wurde noch Elektromeister Volker Kaiser getroffen. Eine mächtige Fichte fiel auf sein Haus.
"Es hörte sich an wie Gewitterdonner, eine Erschütterung haben wir aber nicht gespürt", sagte Elektrikermeister Volker Kaiser und blickte hinüber zu der stattlichen Tanne, die auf den Giebel seines Hauses »Am Laibach« gekippt war. Eine gewaltige Böe des Orkans »Niklas« entwurzelte den Nadelbaum mit einem Stammdurchmesser von gut 60 Zentimetern am Dienstagabend um kurz nach 19 Uhr. Die ängstliche Frage seiner Lebensgefährtin nach der Ursache des Donnerknalls konnte der 43-Jährige nach einem Blick aus dem Badezimmerfenster schnell beantworten. Der Sturm hatte die stattliche Fichte entwurzelt und auf das Haus krachen lassen. Da ein Einsatz des Leiterwagens bei den starken Winden nicht möglich erschien und weitere Schäden nicht zu erwarten waren, rückte die mit drei Fahrzeugen herbeigeeilte Feuerwehr nach eingehender Begutachtung der Schadenslage wieder ab. Gestern wurde die Fichte mit einem Kranwagen angehoben und in handliche Stücke zerteilt. "Das ist Arbeit für mehrere Monate", sagte Dachdeckermeister Frank Steinborn gegenüber unserer Zeitung. Im Augenblick bemüht sich die Firma, möglichst schnell die Dächer wieder dicht zu bekommen und so weiteren Schaden zu verhindern. Aber an etlichen Baustellen sei das nur eine provisorische Lösung. "Wir werden da noch einmal vernünftig nacharbeiten müssen, um dauerhafte Dichtigkeit und eine schöne Optik zu erreichen." Steinborn berichtete weiter, dass große Pfannenverluste an landwirtschaftlichen Gebäuden in Hörste und Hesseln als Erstes ausgebessert wurden. "Jetzt arbeiten wir die Baustellen nach Dringlichkeit ab". Damit steht für die Dachdecker schon fest, dass sie in den Osterferien wenig Freizeit bekommen werden. Zahlreiche Schadensmeldungen sind auch bei den Versicherern eingegangen. Bei der Agentur Grüner etwa 60. Die aufnehmende Mitarbeiterin stellte fest: "Die meisten Schäden sind Bagatellangelegenheiten. Richtig teure Schäden sind uns bisher erspart geblieben." Neben den Dachdeckern bekommen auch die Autolackierer durch den Sturm ein wenig Arbeit ab. Herabfallende Ziegel und Äste haben manches Auto beschädigt. Die Zeiten, wo solche Stürme in ganzen Ortsteilen die Stromversorgung unterbrach sind vorbei, da die meisten Freileitungen inzwischen vergraben worden sind. Bei der TWO gab es aber Schäden an der Straßenbeleuchtung.

Spiel und Spaß unter freiem Himmel

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Von Philipp Kreutzer Altkreis Halle. In den meisten Ligen geht es noch bis zum zweiten Mai-Wochenende unterm Hallendach um Tore, Punkte, Meisterschaft. Dann ist die Handball-Saison beendet, dann stehen die Jux-Turniere unter freiem Himmel auf dem Programm. Hier erfahren heimische Handballerinnen und Handballer schon jetzt, welche Veranstaltungen es wann und wo im Altkreis gibt und wie sie sich weitergehend informieren und anmelden können. Sparkassen-Beach-Cup Die HSG Bockhorst/Dissen lädt am Pfingstwochenende (22. bis 24. Mai) zum elften Mal zu ihrem Turnier ein. Auf dem Vereinsgelände der TG Bockhorst an der Grundschule stehen zwei Sand- und ein Rasenplatz zur Verfügung. Geplant sind insgesamt 16 Turniere für alle Altersklassen - von den Mini-Minis bis zu den Erwachsenen. Los gehts am Freitag, 22. Mai, um 17.30 Uhr mit der männlichen A-Jugend. An diesem und am Samstagabend wird laut HSG-Homepage zu den Jux-Turnieren "mit Überraschungseffekten" das Flutlicht eingeschaltet. Den Abschluss bildet am Sonntag ab 16 Uhr die männliche B-Jugend. Anmeldungen - auch von denjenigen, die auf dem Gelände ihr Zelte aufschlagen wollen - nimmt Axel Schneider entgegen. Per Post an die Adresse Eschkamp 7 in 33775 Versmold, telefonisch unter ` (0 54 23) 4 25 66 und (01 75) 9 38 08 20 oder per E-Mail an schneider-axel@freenet.de. Alle Informationen rund um den Beach-Cup gibt es im Internet auf der Seite www.hsg-bodi.de. Dort sind auch Anmeldungen möglich. Piumer Beachcup Wegen des zuletzt gestiegenen Andrangs hat der TuS Borgholzhausen das Turnier für die 16. Auflage in diesem Jahr von zwei auf drei Tage erweitert. So wird der »größte Sandkasten im Teutoburger Wald« vom 12. bis 14. Juni geöffnet. Den Anfang machen am Freitagabend ab 18 Uhr die Mannschaften der männlichen A-Jugend, an den beiden folgenden Tagen sind dann die übrigen Altersklassen im Einsatz. Insgesamt zehn Turniere wird der TuS anbieten. Höhepunkt ist das Mixed-Turnier mit Beteiligung einiger Alt-Internationaler am Samstag ab 17 Uhr. Anmeldungen nehmen Kathrin Wilhelm unter ` (0 54 25) 93 27 67 und per E-Mail an kathrin.wil helm@uni-bielefeld.de sowie Joachim Bzdega unter ` (0 54 25) 93 36 69 und per E-Mail an familiebzdega@t-online.de entgegen. Infos und Anmeldungen werden in Kürze auch auf der Homepage unter der Adresse www.tus-borgholzhausen.de möglich sein. Hörster Schlackeschlacht Nur eine Woche nach dem Piumer Beachcup geht es in Hörste weiter. Auf Schlacke, wie man dem Namen nach vermuten könnte, muss vom 19. bis 21. Juni glücklicherweise niemand mehr spielen. Auf dem Gelände an der Versmolder Straße stehen sieben Rasenfelder und ein Beachhandballplatz zur Verfügung. Die gastgebende TG Hörste wird in der 29. Auflage der »Schlacht« von Freitag bis Sonntag insgesamt 19 Turniere für alle Alters- und Leistungsklassen anbieten. Neu im Programm ist der Altherren-Cup für Ü 35-Teams am Samstag ab 16.30 Uhr. Anmeldungen können per Post, per E-Mail oder telefonisch bei Carsten Wöstmann abgeben werden: Carsten Wöstmann, Sanddornweg 8, 33790 Halle, ` (0 52 01) 66 39 04 und Carsten.Woestmann@t-online.de. Alle Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung wird es in Kürze auch auf der TG-Homepage www.rothosen.de geben. Hesselteicher Pokalsportfest Nach den Sommerferien folgt das wohl größte heimische Freiluftturnier: Bereits zum 56. Mal wird die Spvg. Hesselteich-Siedinghausen vom 13. bis 16. August zu ihrem jährlichen Höhepunkt einladen. Den Auftakt machen wie immer die Radsportler beim Einzelzeitfahren um den Kölken-Cup am Donnerstag. Auf Bewährtes setzen die Hesselteicher auch bei den Handballturnieren für alle Jugend- und Seniorenklassen auf acht Rasen- und zwei Sandplätzen von Freitag bis Sonntag. Umkleiden und Duschen sind rar, dafür versprechen die Macher "gepflegte Plätze (...) und besonders gemütliche Gastronomie". Gäste können auf dem Gelände zelten und sich sogar - bei entsprechender Voranmeldung - am Sonntagmorgen mit einem Frühstück verwöhnen lassen. Höhepunkt wird wie immer in Hesselteich der Mitternachts-Cup am Freitag ab 22 Uhr sein. Punkte gibt es nicht nur für Tore, sondern auch für kreative Outfits, faires Verhalten und den Kauf von Getränken. Anmeldungen nimmt Gerald Klekamp entgegen. Per Post an Mowwen-Höfe 10 in 33775 Versmold, telefonisch unter ` (0 54 23) 53 64 oder per E-Mail an Klekamp@vodafone.de. Online-Anmeldungen sind möglich unter www.spvg-hesselteich.de. Auf der Seite gibt es auch alle Infos zum Turnier.

Abstecher zur alten Penne

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Von Jonas Damme Steinhagen-Brockhagen. Dass Kulturpflege sehr kreativ betrieben werden kann, weiß man beim Brockhagener Heimatverein nicht erst seit gestern. Nun beschäftigten sich die Aktiven mit einer besonders anekdotenreichen Episode so mancher Biografie: der Schulzeit. Eine Fahrradroute erläutert die Geschichte der alten Schulen rund um den Ortsteil. Sechs Schulen liegen auf der 30 Kilometer langen Radroute, die Gisela Nahrwold, Renate und Wilken Ordelheide, Heinz Strothmann, Peter Fliescher und Heinrich Höcker ausgearbeitet haben. Sie haben Höfebücher gewälzt und mit Nachbarn und heutigen Besitzern der früheren Schulen gesprochen. Nun steht die Strecke. Sie beginnt - wie könnte es anders sein - an der Alten Dorfschule. Von dort aus geht es zum Kantorhaus, zur Vennorter Schule, zur Sandforther Schule, zur alten Schule in der Patthorst und schließlich zur Ströher Schule. Eine Fahrt entlang der alten Schulen hat aus heutiger Sicht genau die richtige Länge für eine angenehme Fahrradtour. Entstanden sind die kleinen Schulen allerdings, um weite Weg zu verhindern. "Die Menschen haben damals irgendwann angefangen, in den Bauernschaften im Wohnzimmer »Schule zu halten«", erzählt Gisela Nahrwold, die sich seit einiger Zeit in das Thema eingearbeitet hat. "Die älteste der historischen Brockhagener Schulen war im heutigen Kantorhaus." Um die Schulen einrichten zu dürfen, habe man sogar ein offizielles Schreiben an die Verantwortlichen gesandt. Darin wurde mit dem "gefährlichen Schulweg" argumentiert. "Weil die Kinder drohten, in den Pfützen zu ertrinken", hieß es darin, wie Nahrwold herausfand. Viele Jahre habe es rund um Brockhagen viele kleine Schulen gegeben. Von einer davon kann Heinrich Höcker ein Lied singen. 1956 wurde er an der Sandforther Schule eingeschult - gemeinsam mit nur zwei anderen Schülern. "Alle wurden in einem Raum unterrichtet", erinnert er sich. Sowieso gibt es aus der Penne noch vieles Erinnerungswertes. So gab es an der Sandforther Schule zu Höckers Zeiten einen sehr unbeliebten Hahn. "Die Toilette war draußen, man musste über den Hof. Und weil die Kinder ihn so viel geärgert hatten, war der Hahn ziemlich bissig. Der pickte die Kinder sogar in die Waden." Das habe so weit geführt, dass sich die Schüler irgendwann gegenseitig Bescheid gegeben hätten, wenn die Luft rein war. Solche Geschichten sind es, die den Reiz an der alten Schulroute ausmachen. Deshalb soll sie auch vorrangig als geführte Fahrradtour angeboten werden. So können die Experten des Heimatvereins interessante Anekdoten rund um die Schulen zum Besten geben. Die Grundschule und erste Vereine haben bereits Interesse bekundet. Zusätzlich zur geführten Tour werden aber auch Informationsstehlen an den sechs Gebäuden aufgestellt. Sie enthalten einen kurzen historischen Abriss über die Entstehung und Entwicklung des Gebäudes. Das Ende ist übrigens bei allen das selbe: Nach dem Bau der Volksschule in Brockhagen 1962 (der heutigen Grundschule) wurden alle Außenstellen zusammengelegt. Einige Informationen genauso wie die genaue Route der Fahrradtour finden sich auch im Faltblatt, das gerade im Druck ist. Wer die Route schon jetzt abfahren möchte, sollte einen Blick in den neuen Schaukasten werfen, der seit wenigen Tagen direkt vor der Alten Dorfschule steht.

Gang einlegen für »Versmold sattelt auf«

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Versmold (maut).
Die tollen Ideen des Vorjahres waren noch von Kälte und Regen verwässert worden. Und trotzdem - oder gerade deshalb - gab sich Stadtmarketingbeauftragte Kerstin Walter beim Pressegespräch zu »
Versmold sattelt auf« optimistisch: "Diesmal wird alles passen." Die Stadt und der Verein Tourismus in Versmold (TiV)
haben jedenfalls eine Menge getan, damit der Fahrradmarkt am 26. April auf dem Marktplatz die Menschen begeistert.

Wieder haben sich die Beteiligten für den Sonntag viele Gedanken gemacht - von 14 bis 17 Uhr soll diesmal unter anderem die Sicherheit der Radfahrer im Vordergrund stehen. Genauer gesagt: der Helm. Dessen Image wollen die Gastgeber auch aus optischen Gesichtspunkten aufpolieren. "Wir präsentieren eine neue Form der Fahrradhelme, die man wie eine Schale auf dem Kopf tragen kann - und dann Hüte oder Mützen in den verschiedensten Formen darüber", berichtete Diana Rimek von Zweirad Unglaube im Pressegespräch.

Das Unglaube-Team wird die neue Helmkollektion vorstellen, es soll sogar eine Modenschau für das Publikum geben. "Es ist auch unsere Aufgabe, den Fahrradhelm für Jugendliche und Erwachsene attraktiver zu machen. Wie sagt man so schön: Auf jeden Pott passt ein Deckel", sagte Bettina Sieckendiek, TiV-Vorsitzende.

Doch die Besucher erwartet noch viel mehr als die Helmkampagne. Sie können sich über die neuesten Fahrradtrends informieren und bereits um 13 Uhr startet eine Radtour mit Stadtführerin Helga Voß - natürlich mit dem Ziel Marktplatz. Zur Begrüßung präsentieren Tanzgruppen der Spvg. Versmold einige Einlagen, im Anschluss treten die Akrobaten der Einradgruppe aus Sassenberg auf. Sattelfest ist auch Stadtführer Hans-Jürgen Düring; er informiert ab 13.30 Uhr in der Galerie et in seinem Vortrag zum Thema GPS zur neuen Form der Navigation bei Fahrradtouren.

Der Marktplatz selbst wird wieder von Vereinen und Initiativen sowie deren Ständen geprägt. So stellt die SG Oesterweg ihre fünf Touren beim modernisierten Volksradfahrtag am 28. Juni vor - "es ist schon die 31. Auflage", betont Vereinschef Reinhard Noltenhans. Die Spvg. Hesselteich weist auf ihr Radrennen um den »Kölken Cup« im Sommer hin und verlangt den Besuchern bei der »Reifenwechsel Challenge« alles ab. Auch der SC Peckeloh wird mit einem Stand auf dem Marktplatz vertreten sein.

Eine Fahrradbörse wird es ebenso geben wie das herausfordernde Programm des Jugendzentrums Westside: "Wir werden einen Parcours für Pedalos aufbauen und Kinderschminken anbieten", kündigt Seniye Dalmis-Engelbrecht vom JuZ bei der Vorstellung von »Versmold sattelt auf« an. Natürlich rührt der Tourismusverein die Werbetrommel für sein Engagement und seine Veranstaltungen. Die Gastronomen rund um den Marktplatz begleiten den Fahrradmarkt - zudem wird es einen Imbissstand vor Ort geben.

»Versmold sattelt auf« hat sich dabei zu einem der wichtigsten TiV-Projekte gemausert. Viele Engagierte aus der Stadt treten gemeinsam in die Pedale - nun muss nur noch der Rahmen stimmen.

16 Wohneinheiten sind möglich

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Von Detlef Hans Serowy
Borgholzhausen. Rund 5 100 Quadratmeter groß ist ein zentral gelegener Acker am Jammerpatt, der der Stadt Borgholzhausen Entwicklungsmöglichkeiten für die Wohnbebauung bieten könnte. "Bei seiner Suche nach einem Investor ist der Eigentümer offenbar fündig geworden erklärte Fred Peters von der Stadt Borgholzhausen bei einem Ortstermin.
Der Betriebsausschuss für das Wasserwerk und die Abwasserbeseitigung stellte jetzt die Weichen, damit die Stadt im Falle der Investition handlungsfähig ist. Einstimmig beschloss das Gremium, auf 110 Metern Länge entlang des Grundstücks einen Schmutzwasserkanal verlegen zu lassen. "Wenn der Investor starten will, dann können wir jetzt tätig werden", so Tiefbauexperte Peters. Für das mögliche Baugrundstück am Jammerpatt ist bereits eine erste Entwurfsplanung gemacht worden. Sie sieht drei Einfamilienhäuser, vier Doppelhaushälften und ein Mehrfamilienhaus mit neun Wohneinheiten vor. Insgesamt könnten dort bis zu 16 Wohneinheiten entstehen. "Das sind sicher attraktive Grundstücke", zeigte sich Peters überzeugt. Bei der Stadt liefen ständig Anfragen von Bauwilligen auf. Im Bereich des möglichen Baugrundstückes gibt es derzeit keinen Schmutzwasserkanal. "Die Bebauung gegenüber wird zur Ravensberger Straße hin entwässert", erläuterte Fred Peters. Es müsse deshalb eine Verbindung zwischen vorhandenen Kanälen ab dem Abzweig Lessingstraße und am Jammerpatt in Richtung Freistraße geschaffen werden. Diese Leitung wird zunächst als Mischkanal für Abwässer und Regenwasser ausgelegt. "Wenn der Endausbau des Jammerpatts kommt, dann haben wir neue Möglichkeiten", so der Diplom-Ingenieur. Die Fahrbahn werde dann von 3,50 auf etwa 5,50 Meter verbreitert und in dem Zuge könnte die Entwässerung vom Misch- auf ein Trennsystem umgestellt werden. Rund 50 000 Euro wird die Stadt Borgholzhausen für den neuen Kanal ausgeben.

Fußball ist seine große Leidenschaft

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Bielefeld.
Er hat sie alle gehabt, er hat sie alle gesehen: Peter Albersmeier, den sie während seiner aktiven Fußballzeit alle nur »Keite« riefen, prägte über vier Jahrzehnte als Spieler und Trainer die besten Amateurvereine in Bielefeld und Umgebung. Auch sein 70. Geburtstag am Karfreitag im Kreise der Familie dürfte kaum ohne das Thema Sport auskommen.

"Klar, ich verfolge die lokale und überregionale Sportszene immer noch sehr genau und schaue mir viele Sachen im Fernsehen an", sagt Peter Albersmeier. Dabei steht nicht nur seine Leidenschaft Fußball im Fokus, sondern auch die Sportart, mit der Albersmeier seine Sportkarriere beim Gadderbaumer TV im Alter von zehn Jahren begann: "Ich habe früher Handball gespielt und bin dann erst zum Fußball gekommen. Das schaue ich mir lieber an als viele Fußballspiele, von denen das Fernsehen überfüttert ist", erklärt Albersmeier.

Den Wechsel vom kleinen zum großen, runden Leder sollte der spätere Stürmer keineswegs bereuen: 113 Tore in 328 Spielen erzielte »Keite«, der seinen Spitznamen in der Jugend für sein ebenso geschicktes Murmelspiel auf dem Schulhof verpasst bekam, in seiner Fußballerlaufbahn. Nach der Schülerzeit bei seinem Stammverein VfB 03 Bielefeld (1956-1966) zog es ihn für eine Saison zu DJK Gütersloh (1966/67), ehe es über die Stationen Spvg. Brackwede (1967-1971), TuS Sennelager (1971/72) zurück zu seinem VfB 03 (1972-1978) ging. Außer einer Saison in Brackwede, wo er 1968 in die Verbandsliga aufstieg, spielte er durchgängig in dieser Liga - der damals dritthöchsten deutschen Spielklasse. "Das ist mit dem heutigen VfB Fichte nicht mehr zu vergleichen. Was heute an Zuschauern auf die Rußheide kommt, hatten wir damals beim Training", schmunzelt Peter Albersmeier, während er ins weite Rund seiner damaligen Wirkungsstätte blickt.

Egal auf welchen Platz er damals auch mit seinen »Roten« auflief - fünfstellige Zuschauerzahlen waren keine Seltenheit. Auch und vor allem bei Albersmeiers größtem sportlichen Erfolg - der Westfalenmeisterschaft 1973 - wurde die Marke von 10 000 Zuschauern reihenweise geknackt. "Das waren tolle Zeiten, auch wenn der Titel mit meiner größten sportlichen Niederlage zusammenhängt. In der Aufstiegsrunde zur Zweiten Liga haben wir Viktoria Köln im ersten Spiel 3:0 geschlagen - und dann nur noch verloren", erinnert sich Peter Albersmeier, dessen »Hüpker« in dieser Zeit sportlich auf Augenhöhe mit dem DSC Arminia Bielefeld lag. "Damals passte beim Ortsderby keine Zeitung mehr auf die Alm", erzählt er. Dass sich der Fokus des Geburtstagskinds nach dem Ende seiner aktiven Karriere auf die Trainerlaufbahn verlegte, war für den kaufmännischen Angestellten absehbar. "Ich wollte dem Sport verbunden bleiben", erläutert Albersmeier bescheiden. Insgesamt 22 Jahre am Stück saß er auf den Trainerbänken des VfB 03 (1978-1985), Spvg. Fichte (1985-1992), DSC Arminia U19 (1992-1994), TSV Amshausen (1994-1998), SV Hövelhof (1998/99) und SV Werl-Aspe (1999/2000).

Drei Aufstiege - zwei in die Verbandsliga mit den späteren Fusionsvereinen VfB und Fichte sowie in die Landesliga mit Amshausen 1995 - feierte der mit seiner Frau Heidrun in Senne lebende Albersmeier, dessen Söhne Jörn und Nico ebenfalls für den TSV kickten. "Heute schaue ich mir am liebsten die Spiele meines Enkels Jendrik an", erklärt Albersmeier, dessen Interesse somit vor allem der E-Jugend des TuS 08 Senne gilt. Auch so ein Thema, das am heutigen Ehrentag sicherlich diskutiert werden dürfte.

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