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Ruschke rückt ganz nach vorne

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Versmold (tas).
Die Verabschiedung in die Weihnachtsfeiertage fällt ausgiebig aus. Ein langer Händedruck hier, eine feste Umarmung da. Katrin Scheffler wünscht den Kindern, Eltern und Kollegen der AWO-Kita nicht nur ein schönes Fest - sie sagt ihnen tschüss. Nach sieben Jahren als Leiterin in Versmold verabschiedet sich die 38-Jährige zum Jahresende Richtung Gütersloh, um dort fortan die neue Einrichtung der Von-Laer-Stiftung zu führen.

Ihre bisherige Stellvertreterin Eva Ruschke kümmert sich künftig federführend um die drei AWO-Kitastandorte in Versmold - und freut sich nach eigenem Bekunden sehr auf die neue Verantwortung. Mit nur 31 Jahren wird sie zum 1. Januar Chefin von etwa 30 Mitarbeitern, die rund 130 Mädchen und Jungen in der Villa Kunterbunt an der Julie-Steinfeld-Straße, dem angegliederten Spatzennest an der Ravensberger Straße und der eigenständigen Kita Am Bach betreuen. "Ich habe eine Aufgabe gefunden, die mir Spaß macht", sagt Eva Ruschke über die Tätigkeit auf Leitungsebene. Dass sie vom Schreibtisch aus weniger Kontakt zu den Kindern hat als bei der Arbeit als Erzieherin, stört die Versmolderin nicht. "In meiner Aufgabe steckt so viel pädagogische Arbeit, so weit weg von den Kindern bin ich da gar nicht", sagt sie.

Katrin Scheffler kann sie in dieser Ansicht nur bestätigen. "Meine Bürotür stand fast immer offen." Dennoch bedeutet die Leitung von drei Kita-Standorten in erster Linie viel organisatorische Arbeit, besonders bei der Personalplanung - und sie erfordert viel Flexibilität von allen Beteiligten. Das Angebot der AWO vor Ort und im Allgemeinen die Kindergartensituation in Versmold weiß Katrin Scheffler zu schätzen und hebt die gute Vernetzung untereinander hervor. "Versmold ist für Familien gut aufgestellt", findet die 38-Jährige.

Nach sieben Jahren ist nun Schluss. "Ich möchte einfach etwas Neues kennenlernen", begründet Katrin Scheffler ihre Entscheidung. Auf ihre Zeit in Versmold blickt sie gerne zurück. Zu den Herausforderungen gehörten der Aufbau zwei neuer Einrichtungen (Spatzennest und Kita Am Bach), die Containerzeit in der Villa Kunterbunt nach einem Wasserschaden und die Umsetzung des Kinderbildungsgesetzes.

Mit Eva Ruschke hat die Arbeiterwohlfahrt eine neue Chefin gefunden, der die Einrichtung und das Kollegium bestens vertraut sind. Seit 2010 arbeitet die Versmolderin bei der AWO - zunächst als Erzieherin bei den ganz Kleinen im Spatzennest, dann im Stammhaus an der Julie-Steinfeld-Straße. Im April 2014 übernahm Ruschke die stellvertretende Leitung; nun steigt sie zur Gesamtleiterin auf.

"Der Prozess der Einarbeitung kommt ja erst noch; es wird sich erst alles neu finden müssen. Aber ich weiß, dass wir ein gutes Team sein werden", sagt die 31-Jährige. Ina Ammon wird ihre neue Stellvertreterin; in der Kita Am Bach ist wie bisher Nadine Kotschote Ansprechpartnerin vor Ort. Der Verabschiedung vor Weihnachten wird nun nach Silvester die Begrüßung folgen - vermutlich ähnlich herzlich und ausgiebig.


Nach 23 Jahren ist Schluss

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Von Alexander Heim

Borgholzhausen. Das Thema Medizin hat Dr. Barbara Peters schon immer fasziniert. Von klein auf durfte sie miterleben, welcher Facettenreichtum mit dem Beruf des Hausarztes und Allgemeinmediziners verbunden ist. Dass sie nach ihrem Abitur ebenfalls Medizin studieren würde, stand für sie rasch fest. "Das ist ein wahnsinnig interessanter Beruf, weil das Spektrum so breit ist", findet die dreifache Mutter auch heute noch. Der Medizin will und wird Dr. Barbara Peters auch weiterhin treu bleiben. Doch ihre Praxis an der Freistraße - die wird sie zum 31. Dezember schließen.

Der alte Schrank mit medizinischem Gerät aus vergangenen Jahrzehnten hat noch heute seinen festen Platz in der Praxis an der Freistraße. Ihr Vater, Dr. Fritz Scheller, hatte ihn anfertigen lassen. "Ich habe ihn im Laufe der Zeit in einer anderen Farbe gestrichen", erzählt sie.

Nach dem Abitur hat sie sich für das Medzinstudium in Münster entschieden. Ihr weiterer Werdegang führte sie an die Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde und an das St.-Franziskus-Hospital in Bielefeld. "Kardiologie", erzählt die Hausärztin, "fand ich immer schon sehr interessant. Meine Doktorarbeit habe ich über das EKG geschrieben." Auch die Radiologie zählte zu ihren Steckenpferden. Zweieinhalb Jahre war sie am Krankenhaus in Werther tätig, ein Jahr in einer radiologischen Praxis in Bielefeld, ehe sie sich entschied, 1991 die Praxis ihres Vaters zu übernehmen.

Am kommenden Dienstag wird sie hier nun für alle Kassenpatienten letztmalig die Tür öffnen und "Kommen Sie doch bitte herein" sagen. "Ich bedaure es sehr für die Patienten, zumal ich zu vielen von ihnen nach all den Jahren eine enge Bindung habe. Das tut mir schon leid." Die Überlegung, ihre Sprechzeiten zu verändern, stand für die 51-Jährige bereits seit geraumer Zeit im Raum, da auch die Nachfrage nach betriebsärztlicher Betreuung deutlich gestiegen ist. In den letzten Jahren lag ihr aber insbesondere auch die Arbeitsmedizin am Herzen.

"Wenn ich in die Betriebe gehe, sehe ich, wie die Menschen arbeiten. Dann weiß ich häufig, warum sie krank werden und oft auch, was man tun kann, um das zu verhindern."

"Ich hätte aber gerne noch ein bis zwei Vormittage in der Praxis weitergemacht", erläutert sie. Und ein klein wenig stolz ist sie darauf, dass es in 23 Jahren als Hausärztin nicht eine Beanstandung seitens der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) gegeben hatte.

Doch ein Schreiben der KV Westfalen-Lippe, das Ende September ins Haus flatterte, hat nun letztlich den Ausschlag zur Schließung gegeben. Darin wurde beanstandet, dass und in welchem Umfang sich die Ärzte der Praxisgemeinschaft in Zeiten von Urlauben, Fortbildungen und Krankheiten gegenseitig vertreten hatten.

"Das Datenmaterial", so die Medizinerin, "ist aber fehlerhaft. Es tauchen darin unter anderem Patienten auf, die gar nicht in der Praxis waren." Das grundsätzliche Problem: "Seit Einführung der Praxisgebühr gab es eine Beschränkung der Vertretungen auf 20 Prozent gemeinsamer Fälle." "Es gibt eine ganze Reihe von Praxis-Gemeinschaften, die damit Probleme haben", führt sie aus. "Andere Kassenärztliche Vereinigungen sehen das so wie wir. In Westfalen-Lippe sieht man es anders."

In einem persönlichen Gespräch mit der KV in Münster war den Ärzten mitgeteilt worden, "dass man die Patienten auch mal aus der "Komfortzone" holen müsse". Das wird nun wohl eintreten. Denn ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Dr. Barbara Peters ist bislang nicht in Sicht.

"Wenn sich ein Interessent fände, wären die Türen offen", erläutert die Medizinerin. "Wir haben Anzeigen geschaltet - aber niemand hat sich bisher gemeldet. Selbst in Bielefeld stehen Praxen leer und finden keinen Nachfolger." Der Hausärztemangel - er wäre damit auch in Pium angekommen. Besonders prekär: "Zwei der Kollegen im Ort sind älter als 60 Jahre und könnten ohne Weiteres aufhören."

Auch wenn sie die Hoffnung auf einen Nachfolger nicht aufgeben mag - allzu optimistisch steht Dr. Barbara Peters dem Thema nicht gegenüber. "Warum sollte man sich in Ostwestfalen-Lippe niederlassen?", fragt sie. 510 Euro überweisen etwa in Bremen Krankenkassen pro Patient an die Hausärzte. 480 Euro sind es in Niedersachsen. 421 Euro in Westfalen-Lippe. "Wenn sich ein Kollege in Dissen niederlässt, verdient er 20 bis 30 Prozent mehr", rechnet die Allgemeinmedizinerin vor.

Sie selbst wird auch in Zukunft weiter als Ärztin tätig sein, wird sich nun verstärkt der Arbeitsmedizin widmen, wird weiter für Führerschein-Untersuchungen zur Verfügung stehen und Betriebe betreuen. "Wir sind alle wirklich gerne Hausärzte, weil es ein schöner Beruf ist", betont Dr. Barbara Peters. "Doch die neueren Entwicklungen lassen einen ratlos zurück." Mit dem Ausscheiden von Dr. Barbara Peters aus der Praxis-Gemeinschaft haben die Piumer noch drei Hausärzte in zwei Praxen, die sie im Krankheitsfall ansteuern können.

530 Gäste treten durch die Türchen

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Steinhagen-Brockagen (howi).
Hinter dem letzten Türchen des Lebendigen Adventskalenders verbarg sich noch einmal behagliche und wohlige Stimmung. 46 Besucher waren zu Eckhard Niermann gekommen, um sich einen Tag vor Heiligabend bei Liedern, Geschichten und Punsch auf Weihnachten einzustimmen.

"Da ich zugezogen bin, habe ich schon zunächst gedacht: Was der Steinhagener nicht kennt, das isst er nicht." Bei ihrer Begrüßung gestand Organisatorin Susanne Sievers ihre im Vorfeld gehegten Zweifel, ob und wie der Lebendige Adventskalender bei seiner Premiere angenommen wird. Dass diese Sorgen unbegründet waren und die Steinhagener sehr wohl "neugierig auf unbekannte Speisen sind", zeigte sich nicht nur am letzten Termin der Veranstaltungsreihe.

Insgesamt 530 Gäste hatte Initiatorin Erika Puhlmann an den Terminen des Lebendigen Adventskalenders gezählt. "Wir sind sehr zufrieden und werden den Kalender auch im nächsten Jahr wieder veranstalten", kündigte sie an. Am Konzept wollen die Organisatorinnen, zu denen neben Puhlmann und Sievers auch Annemarie Schulz gehört, festhalten. Der feste Ablauf mit stets gleichbleibenden Liedern, einem gemeinsam aufgesagten Psalm und einem Abschlussgebet samt »Vaterunser« sowie von den jeweiligen Gastgebern selbst ausgesuchten Geschichten habe sich bewährt. "Es ist eine wohltuende Abwechslung vom hektischen Alltag, da es Begegnung und Austausch in der dunklen Jahreszeit schafft", sagte Erika Puhlmann.

Am letzten Abend hatte Eckard Niermann eingeladen, der seine Gäste einen festlich geschmückten und illuminierten Vorgarten bot und mit einem musikalischen Höhepunkt verwöhnte: Iris Wiersema, eine befreundete Musiklehrerin aus Schloß Holte sang die bekannten Adventslieder »Gloria in Excelsis Deo« und »Maria durch ein Dornwald ging«. Wer noch etwaiger Anstöße für weihnachtliche Stimmung bedurfte, der bekam diese spätestens bei der glasklaren Stimme der Mezzo-Sopranistin oder der von Karin Korenke vorgetragenen Weihnachtsgeschichte.

Die Boten der guten Laune

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Halle (flogo).
Der Besuch im Haller Krankenhaus, im Altenzentrum Eggeblick, der JVA-Außenstelle Brockhagen oder der Wohnstätte für Menschen mit Behinderungen, Stodieks Hof, er ist für viele so selbstverständlich wie das Beiwohnen des Gottesdienstes zur Geburt Jesu Christi. 75 Menschen der Haller Kirchengemeinde machten sich am Morgen des heiligen Morgen bereits zum fünften Mal auf, um Freude zu schenken. Es sind besondere zwei Stunden.

Etwa 100 Patienten, erzählt Ingeborg Vogt, verbringen den Heiligen Abend in diesem Jahr im Haller Krankenhaus. Im Stodieks sind es weniger. Das verwundert nicht, hat die vom wertkreis Gütersloh getragene Einrichtung für Menschen mit Behinderungen doch lediglich 34 Wohnplätze in Einzelzimmern an Wohnraum fest zu bieten.

An diesem heiligen Morgen sind 22 Bewohner hier. Eine bunte Runde - zwischen 33 und 77 Jahre alt - die sich über den Besuch aus der Gemeinde freut, kommt er doch Jahr für Jahr. Es wird gemeinsam gesungen - »Macht hoch die Tür« oder auch »Stille Nacht« - gemeinsam gespielt, gegessen und vor allem gelacht. Weihnachtsactivity wird ebenso gespielt wie der Montagsmaler, wo Bewohner und Gäste zusammen rätseln, ob es nun gerade eine Schneeflocke oder doch eher die eiernde Christbaumkugel ist, die an die Flipchart gekritzelt wurde. Zwischen den Spielen wird immer wieder gesungen. Anna Ludwig und Stefan Prill begleiten die knapp 20-köpfige Gruppe der Gemeinde an den Stodieks Hof, Prill unterstützt den gemeinsamen Gesang obendrein am Klavier.

Silke Ellebracht bekommt von alledem nur schemenhaft etwas mit, sie ist beschäftigt - in der Küche. Schließlich sollen auch die etwa 20 Stodieks-Hof-Bewohner, die an Heiligabend hier sind, gut bekocht werden. Es gibt Kartoffelsalat und Heißwürstchen, am ersten Weihnachtsfeiertag den "absoluten Renner", Rinderroulade mit Rotkohl und Klößen, und am Stephanstag schließlich Putenrollbraten mit Rösti und Mischgemüse. Hauswirtschafterin Ellebracht und ihre acht Kollegen aus Nachtwache, Betreuung und Hauswirtschaft haben reichlich zu tun in diesem Jahr, blieb doch vergangene Weihnachten nur etwa die Hälfte der Bewohner in der Einrichtung. "Sie freuen sich jedes Jahr über den Besuch. Auch wenn es nicht die weite Freude im Voraus ist, haben einige im Hinterkopf, dass Heiligabend Besuch kommt", erklärt sie.

Nebenan hört man derweil Renate lachen. Sie ist mit ihren 33 Jahren eine der jüngsten Bewohnerinnen im Haus und vielen Menschen der Gemeinde als Stammgast im Gottesdienst bekannt und fleißig am Raten. Für den Mann mit weißem Bart und roter Robe braucht sie nicht einmal die Zeichnung, den hat sie aus den vergangenen Jahren im Gespür - eine echte Montagsmalerin.

Ein Hauch Weiß zu Weihnachten

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Halle (hego).
Von einem ruhigen Festverlauf im Norden des Kreises sprechen Polizei und Feuerwehr. Passend zum zweiten Weihnachtstag kam ein Hauch Schnee. Im benachbarten Gütersloh kam es allerdings zu einem folgenschweren Unfall mit zwei toten jungen Leuten, einer schwebt noch in Lebensgefahr. Die 18-jährige Fahrerin ist schwer verletzt.

Die jungen Leute zwischen 17 und 20 Jahre aus Harsewinkel waren am Morgen des zweiten Weihnachtsfeiertages nach einem gemeinsamen Gaststättenbesuch auf dem Rückweg nach Hause. In Höhe des ehemaligen Gütersloher Flughafens prallte der angeblich von einer 18-Jährigen gesteuerte Wagen um 3.30 Uhr gegen eine Mauer und anschließend gegen Baum.

Überfüllte Kirchen, weitgehend entspannte Menschen so sah der Heilige Abend aus. Der Run in den Geschäften und die langen Schlangen blieben aus. "Es war zwar voll, aber es ist entspannt gelaufen", sagte eine Kassiererin.

Im

Haller Krankenhaus beschäftigten zwei junge Mütter den beteiligten Gynäkologen Dr. José Gonzales-Fernandes und die Hebammen und am Ende kamen die Kinder Nummer 275 und 276 in diesem Jahr im Klinikum Halle zur Welt, Lilien und Lasse.

Lilien Lubarski wurde von Mutter Lydia (30) entbunden, die Familie wohnt in

Versmold.
Die Kleine wiegt 3140 Gramm und ist 48 Zentimeter lang. Geburtstermin war der Heilige Abend.

Um 3.33 Uhr hatte Lasse am 25. Dezember genug und entschied sich zum Ausstieg in eine raue Welt. Für Mutter Katrin Mahlke aus Harswinkel ist Lasse das zweite Kind. Er wiegt 3760 Gramm bei einer Körperlänge von 51 Zentimetern.

Während sich die jungen Mütter über die Kinder freuten und Dr. Gonzales Visite machte, statteten die Sänger der Männerchöre Halle und Brockhagen dem Krankenhaus den traditionellen Weihnachtsbesuch ab. Mit »Ehre sei Gott in der Höhe« eröffneten die Sänger unter Leitung von Christian Schumacher den Vortrag in der Empfangshalle des Krankenhauses. Der Ärztliches Direktor Dr. Michael Hanraths dankte recht herzlich und schenkte traditionell einen Schluck ein.

Dann gab noch drei menschliche Begebenheiten. Im Schuhhaus Sabrina gab eine junger Mann eine Papiertasche mit einem eingepackten Geschenk ab. Die Oma hatte Schuhe für die Enkel gekauft und sie beim Einladen auf dem Parkplatz stehen lassen. Ein Haller hatte auf der Fahrt nach Süddeutschland seine Papiere auf einer Raststätte verloren, die gefunden wurden und den Heimweg postalisch antreten. Und dann machte sich noch ein Sohn Sorgen um seine in einer Wohngemeinschaft wohnende Mutter. Niemand ging an Telefon. Deshalb bat er bei einem Anruf die Haller Polizei, doch einmal in dem Haus nach dem Rechten zu sehen. Die Einsatzkräfte in der blauen Uniform gaben Entwarnung: Telefonanlage defekt, Oma ist in Ordnung.

Die Musikschule rockt

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Von Anke Schneider

Werther.
Bei einem Konzert der Kreismusikschule würde man nicht unbedingt aktuelle Rockmusik wie das Stück »Alive« der amerikanischen Rockband Pearl Jam erwarten. Die rund 25 Musikschüler von Wolfgang Sperner und Erhard Lütkebohle zeigten hingegen unter dem Motto »Musikschule rockt«, dass Musikschule weit mehr als Blockflöte, Klavier und Geige ist.

Popularmusik nennt sich der Unterrichtszweig, in dem Erhard Lütkebohle (Schlagzeug) und Wolfgang Sperner (E-Gitarre und Bass) seit Jahren unterrichten. Popularmusik, abgeleitet vom englischen »popular music«, bezeichnet im weitesten Sinne aktuelle Unterhaltungsmusik vor allem für die Jugend. "Der Begriff umfasst alles, was aktuell gerade im Radio läuft, im Wesentlichen Rock und Pop", erklärte Wolfgang Sperner. Die Ursprünge der Popularmusik lägen im Blues, es folgten der Jazz, der Rhythm ’n’ Blues und der Rockn Roll.

Das Konzert im Musikraum der Gesamtschule diente einerseits dazu, das Spektrum der Musikschule zu präsentieren. "Hauptsächlich soll es allerdings den Schülern Live-Erfahrungen ermöglichen", so Sperner. In den regelmäßigen Konzerten könnten die Schüler all das, was sie zu Hause alleine ohne Publikum geübt hätten, präsentieren. "Wir bilden vor dem Auftritt kurzfristig Bands, die dann zusammen spielen", erläuterte der Musiklehrer.

Dieses Mal waren es 22 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen elf und 22 Jahren, die sich für ihre Gäste auf die Bühne des Musikraums stellten. Sie präsentierten ihrem Publikum an ihren E-Gitarren, am E-Bass und Schlagzeug alles, was gefiel - unter anderem das aktuelle »Applaus, Applaus« von den Sportfreunden Stiller, »Lovers on the sun« von David Guetta oder auch »Hall of fame« von The Script.

Im weiteren Verlauf des Konzertes hörten die Gäste Stücke von Metallica und »Aerials« von der Metal-Band »System of a down«.

Hier und da hatte Wolfgang Sperner den jungen Musikern des Fachbereichs Popularmusik Sängerinnen aus der Bandklasse der Gesamtschule zur Seite gestellt, die er zusammen mit zwei weiteren Kollegen ebenfalls betreut. So sangen Katharina Friesen und Maren Westerheide zum Beispiel den Songtext von »Seven Nation Army« von The White Stripes. Die Gäste im Musikraum sparten nicht mit Applaus für die tollen Darbietungen.

"Oft haben wir auch eigene Stücke im Programm", berichtete Wolfgang Sperner weiter. Das hänge aber immer auch vom Talent der Musikschüler ab. In seiner derzeitigen Schülerschar gebe es einige, die dabei seien, eigene Stücke einzuüben. Das sei aber noch nicht ausgereift. "Das präsentieren wir dann beim nächsten Konzert."

Gemeinde will Kreisverkehr durchboxen

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Von Frank Jasper

Steinhagen.
Wer zur Hauptverkehrszeit schon mal vom Hilterweg aus auf die Brockhagener Straße ortseinwärts abbiegen wollte, kennt das: Auto an Auto fahren vor einem vorbei - bis man endlich eine Lücke gefunden hat, um dazwischenzurutschen, hat sich hinter einem auf dem Hilterweg eine lange Autoschlange gebildet. Die Gemeinde möchte den Knotenpunkt mit einem weiteren Kreisverkehr entlasten. Ob sich das Vorhaben 2015 umsetzen lässt, bleibt abzuwarten.

Weil es sich bei der Brockhagener Straße um eine Landstraße handelt, muss der zuständige Landesbetrieb Straßen.NRW sein Okay geben. Das steht noch immer aus. Nach Ansicht der Behörde ist ein Kreisverkehr an der Stelle nicht notwendig.

Vielmehr befürchten die Verkehrsexperten mit Blick auf die wenige Meter entfernte Kreuzung Brockhagener Straße/Bahnhofstraße/Raiffeisenstraße, dass der Verkehrsfluss durch zwei nah aufeinanderfolgende Kreisel zu sehr gebremst wird. Das könnte - so die Meinung von Straßen.NRW - spätestens dann negative Auswirkungen haben, wenn die A 33 fertiggestellt ist und die Brockhagener Straße als Autobahnzubringer noch stärker befahren wird. Andererseits dürften die Rückstaus an der Einmündung Hilterweg dann noch länger werden, kritisieren die Kreisverkehrsbefürworter.

Im Haushalt für das kommende Jahr hat die Politik sicherheitshalber schon mal 450 000 Euro für den Bau eines Kreisverkehrs bereitgestellt. "Wir würden den Kreisverkehr selber bezahlen und die Pflege übernehmen", kündigt Bürgermeister Klaus Besser an, der jetzt auf eine Entscheidung des Landesbetriebs wartet.

Er erinnert daran, dass die Kreuzung vom Straßenverkehrsamt inzwischen als Unfallschwerpunkt eingestuft worden ist. Dazu dürfte auch der Unfall vom September beigetragen haben, als ein Schulbus mit einem Pkw kollidiert ist. Die 16 Schulkinder blieben unverletzt.

Sollten sich die Kreisverkehr-Pläne realisieren lassen, dann würde als vierte Einmündung die Straße Austmannshof in den neuen Kreisverkehr einbezogen werden. Zu diesem Zweck müsste sie um einige Meter verlegt werden.

Überall setzten Kommunen vermehrt auf Kreisverkehre. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Warten an roten Ampeln fällt weg. Die Wartezeit richtet sich nur noch nach dem Verkehrsaufkommen. Außerdem gelten die Kreisel-Kreuzungen als sicherer. Die Regeln sind einfach und es gibt wenig Konfliktpunkte, da sich weniger Verkehrsströme überschneiden. Einziger Schwachpunkt sind die hohen Anschaffungskosten. Doch im Gegensatz zu einer Ampelanlage fallen keine laufende Betriebskosten wie Strom und Wartung an.

Schließlich kann man die Mittelinsel eines Kreisverkehrs auch noch als Podest für ein schmuckes Kunstwerk nutzen. So soll der bestehende Kreisverkehr an der Brockhagener Straße im kommenden Jahr mit einer von Arina Pucker entworfenen Skulptur bestückt werden. Das Objekt soll das Gemeindewappen und Schilder mit Sportmotiven zieren.

Mann der scharfen Messer

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VON FLORIAN GONTEK

Halle-Hörste. Mit scharfen Klingen wollte Hans-Peter Oberluggauer (53)
eigentlich nie etwas zu tun haben. Allenfalls mit der einer Sense vielleicht, besuchte er doch in jungen Jahren eine Landwirtschaftsschule. Heute schärft er für die größten Fleischproduzenten der Region und fertigt für Privatleute, Handwerksbetriebe und den Gastro-Bereich deutschlandweit und im Ausland. Der gebürtige Österreicher ist ein Mann der Messer geworden. Ein Blick hinter die Kulissen.

Der Tag in der

Versmolder Straße 26 beginnt früh. Während die meisten seiner elf Mitarbeiter in morgendlicher Dunkelheit schon in den Produktionshallen stehen, um Kutter- und Rundmesser oder auch Wolfssätze im Akkord nachzuschleifen, hat Hans-Peter Oberluggauer sich heute Zeit genommen, um zu erzählen. Und das tut er in aller Ruhe.

Geboren ist er im Lesachtal, einer 1400-Seelengemeinde Kärntens. "Wunderschön ist es dort", zeigt er auf ein bilderbuchmäßiges Alpenpanorama an seiner Bürowand. Gelegentlich genießt er gemeinsam mit seiner Frau Elke (57) die Ruhe der Berge, in einer Blockhütte, die sich das Ehepaar vor einigen Jahren gekauft hat. Beide entspannen nicht nur gemeinsam, sie arbeiten auch im Team. Elke Herkströter kümmert sich um die anfallenden Büroarbeiten im Betrieb und ist der Grund, warum es Oberluggauer überhaupt nach Ostwestfalen verschlagen hat, nachdem sie sich am 1. April 1979 im Lesachtal kennenlernten und schließlich Anfang der 90er-Jahre heirateten. Gemeinsam haben sie eine Tochter, Ronja (22).

1980 kam Hans-Peter Oberluggauer ins kleine Hörste. In den ersten Jahren arbeitete er in der Tischlerei seines Schwiegervaters, die sich auf Küchenbau spezialisiert hatte. Nachdem der Betrieb 1985 aus Altersgründen geschlossen wurde, benötigte die nachfolgende Tischlerei die Lagerhalle nicht mehr, und der Messerspezialist Feuring übernahm die Räume. Schnell schliff der Betrieb seine Klingen selbst und die Hallenfläche wurde zu klein. Neun Jahre arbeitete Oberluggauer führend im Unternehmen mit. Als sein Vorgesetzter aus Altersgründen ausschied, kaufte er 1996 den Betrieb. Mitarbeiter und Maschinen wurden übernommen - "die Firma aber weiter ausgebaut", erklärt Oberluggauer. Seitdem ist man gewachsen.

Wurde ein Messer früher noch händisch geschliffen, wird es heute allenfalls noch von Hand nachgearbeitet, oder - für das perfekte Schärfeergebnis - entgratet. Das Gros der Arbeit übernehmen dabei heute drei CNC-gesteuerte Maschinen. "Die Genauigkeit ist natürlich eine andere, aber die Mengenverhältnisse haben sich nicht wesentlich verändert", erklärt der Firmenchef.

Gut 980 Teile schleifen seine Mitarbeiter pro Tag nach. Ob Sägeblätter, Kutter-, Kreuz- oder Ringmesser. Die Klingen, die in der Regel aus feinstem, weichem Messerstahl mit geringem Chromanteil - etwa elf Prozent - gefertigt werden, finden Abnehmer zwischen Flensburg und Frankfurt und über die Landesgrenzen hinaus bis nach Österreich. "Wir schleifen überwiegend für die Fleischindustrie, aber auch für Gaststätten und Privatleute. Dort zum Beispiel Brot- und Aufschnittmesser, aber auch das klassische Sägeblatt", erklärt Oberluggauer, dass sein Betrieb nicht nur für die Fleischgrößen der Region, sondern auch für Handwerker und Zimmerleute interessant ist.

Ob zur Portionierung von Wurst oder für ganze Blöcke. Die klassischen Eisklumpen, wie man als Laie vermuten könnte, müssen die Messer jedoch heute nicht mehr bewältigen. "Mittlerweile läuft die Kühlung überwiegend mit Stickstoff oder mit bereits zerkleinertem Eis", erklärt Oberluggauer. Dennoch, das sagt er auch, würde ein Messer das Eis nie komplett zerschlagen, kommt es doch darauf an, die spezielle Körnung und Struktur der Wurst sichtbar zu machen. Die Halbwertzeit der Klingen ist im Hochbetrieb dabei überschaubar. "Messer für den Fleischkutter müssen etwa alle vier Stunden ausgetauscht werden, aber dann haben sie auch bereits zwölf Tonnen Wurst produziert", lächelt der Schleifermeister. Seine Großkunden arbeiten mit Roh- und Brühwurst-Kuttern in Größendimensionen zwischen 500 und 750 Litern.

"Ich bin da reingerutscht und mittlerweile auch reingewachsen", lacht der Österreicher. Und auch darüber, dass er den Weg nach der dreijährigen Landwirtschaftsschule und dem Tischlerei-Engagement nicht weitergegangen ist, kann er schmunzeln. "Nein, zum Holz möchte ich heute nicht mehr zurück." Er ist ein Mann der Messer geworden.


Weihnachtsmann in Topform

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Versmold (ams).
Einmal im Jahr gleicht die alte Sporthalle an der Hauptschule einer Partyzone. Dann nämlich, wenn die zweite Herrenmannschaft der Handballer der Spvg. Versmold ihren inzwischen zur Tradition gewordenen Wintercup veranstaltet. Handballspaß pur lautet das Motto zwischen den Feiertagen.

Genauso wie der Wintercup als solches hat das Spiel »Der perfekte Wurf« inzwischen Kultcharakter bei den Teilnehmern erreicht. In der Neuauflage modifizierten die Organisatoren um Thorsten Gerloff allerdings den Modus. Anstatt aus möglichst großer Distanz in eine der oberen Ecken des Handballtores zu treffen, hatten die Teilnehmer drei Versuche, beginnend ab der 6-Meter-Linie. Daniel Germer und Marcel Meyer hängten vor Beginn des Spiels eine Wurfplane ins Tor. Wer nicht verwandeln konnte, schied aus.

Der »Perfekte Wurf« blieb bei der Spvg.: Tobias Momann, sonst Rückraumschlacks in der Dritten, setzte sich gegen seine Konkurrenz durch. Allerdings erst im »Sudden Death«, also im Stechen. Zur Belohnung erhielt er einen Gutschein eines Versmolder Getränkemarktes. Seine Teammitglieder beim Wintercup - Die göttliche 13 - skandierten seinen Namen noch den ganzen Abend durch die gut gefüllte Sporthalle.

Um den sportlichen Ehrgeiz ging es den Spielern an diesem Samstagabend aber nicht. "Alle Mannschaften haben Spaß daran. Das ist die Hauptsache", resümierte ein zufriedener Organisator Thorsten Gerloff. Für Kim Harting stand der Fun-Faktor ebenso im Vordergrund. "An den Feiertagen haben wir alle viel gegessen, das muss wieder runter", scherzte der Oberliga-Handballer der Sportfreunde Loxten.

Kim Harting ging mit der Mannschaft »Weihnachtsmann & Co. KG« ins Turnier. Dabei nahm der Rückraumspieler die Torwart-Position ein - aber nicht einfach im Trikot. Passend zum Teamnamen verkleidete sich der 24-Jährige mit rotem Mantel und roter Mütze als Weihnachtsmann höchstpersönlich. "Ich gehe beim Training auch gerne mal ins Tor. Man hat mich wohl falsch eingeschätzt, anscheinend bin ich ein Torwart-Talent", scherzte Harting. Zum Turniersieg führte der Loxtener die nachweihnachtliche Kombo nicht - am Ende war es nur Platz sieben.

Bis ins Finale schafften es dagegen Pia Laker, die in der Saison für die Spvg. Steinhagen in der Oberliga auf Punktejagd ging, und ihre Zaufers. Zwar unterlagen sie im Endspiel knapp mit 6:8 gegen Turniersieger Froschkonzert, konnten die Niederlage aber verschmerzen. "Gerade solche Spaßturniere gehen zwischendurch immer. Mir gefällt, dass alle Spieler hier den Spaß im Vordergrund sehen", sagte die Handballerin - und sprach damit sicherlich für alle Teilnehmer.

Die Abschlusstabelle: 1. Froschkonzert, 2. Zaufers, 3. Jack Fruits, 4. Die göttliche 13, 5. Die Beginner, 6. Barfuß Bethlehem, 7. Weihnachtsmann & Co. KG, 8. A-Team Reunion.

Heißer Wettkampf bei eisigen Temperaturen

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Borgholzhausen-Westbart-hausen (anke).
Seit mehr als 30 Jahren ist das Weihnachtsspringen des RFV Ravensberg-Borgholzhausen zwischen Weihnachten und Neujahr Tradition. Gestern mussten sich vor allem die Gäste auf den Zuschauerrängen warm anziehen, um das Sportereignis genießen zu können. Bei drei Grad unter null war vor allem Glühwein heiß begehrt.

Das Weihnachtsspringen findet immer am Wochenende zwischen Weihnachten und Neujahr statt und zeichnet sich durch seine lockere und ungezwungene Atmosphäre aus. Es geht nicht um Punkte, sondern darum, auch außerhalb der Saison Turnierluft schnuppern und seiner Leidenschaft nachgehen zu können. "Für den Reiternachwuchs ist das Weihnachtsspringen eine gute Gelegenheit, erste Turniererfahrungen zu sammeln", sagte Elke Griese vom gastgebenden Verein. Aber auch erfahrene Reiter nutzen das Turnier, um junge Pferde an die Atmosphäre eines Reitturniers mit Zuschauern, Musik und Lautsprecherdurchsagen zu gewöhnen.

Wie immer bestand das Turnier aus vier Prüfungen. Zu denen hatten sich insgesamt 70 Reiter mit 88 Pferden angemeldet. "Ein gutes Ergebnis wie schon lange nicht mehr", sagte Hermann Scholle, Chef der Meldestelle.

In der ersten Prüfung, dem Springreiterwettbewerb, starteten zehn Teilnehmerinnen. Fritz Ostmeyer und Matthias Zander waren als Richter eingesetzt. Sie gaben Marie Schulte-Südhoff die Note 7,5, was ihr den Sieg einbrachte. Auf Platz zwei lag Carolin Wagemann, auf dem dritten Platz Anna Schulte-Südhoff.

Den Springwettbewerb auf E-Niveau mit 20 Teilnehmern entschied Marie Schulte-Südhoff ebenfalls für sich. Mit 43,64 Sekunden war sie gut drei Sekunden schneller als die zweitplatzierte Michelle Moß. Auf dem dritten Platz lag Heike Uhlemeyer.

Beim A-Springen wollte es Svenja Rosemann wissen. Als zehnte von 49 Startern ging sie mit »Joe cool« mit 46,25 Sekunden in Führung. Die konnte ihr auch niemand mehr abjagen bis zur letzten Starterin. Die war sie selbst und sie toppte ihr Ergebnis noch mal um gut drei Sekunden. Auf »Schoko« raste sie in nur 43,45 Sekunden durch den Parcours. Auf dem dritten Platz lag Julia Vahrenhorst auf »Cassina« mit 47,03 Sekunden.

Der Höhepunkt des Weihnachtsspringens war das L-Springen mit Stechen. Sieger wurde hier nach einer spannenden Jagd durch den Stechparcours Marc Nüßing auf »Calata«. Das Paar brauchte für seinen Hindernisritt nur 31,98 Sekunden. Auf Platz zwei lag Stefanie Bolte auf »Contador« (33,38 Sekunden), auf Platz drei wiederum Marc Nüßing, dieses Mal auf »Cojak« (33,47 Sekunden).

Am Abend konnte der Borgholzhausener Reitsportverein auf ein gelungenes Turnier ohne Zwischenfälle zurückblicken, was von den Teilnehmern wieder hoch gelobt wurde. Bereits Anfang März steht das nächste große Sportereignis an: das große Voltigierturnier am 7. und 8. März.

An der Kapazitätsgrenze

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Von Philipp Kreutzer

Altkreis

Halle.
"Jeder Sieg wird hier gefeiert bis zum Morgengrauen", heißt es in der Hymne des SC Peckeloh. Der Liedzeile ließen die Landesliga-Fußballer des Vereins in der Nacht zu Montag mit ihren Fans Taten folgen, als sie im Versmolder »Dixi« auf den Triumph beim 16. Hallenfußball-
Altkreis-Masters
um den Haller Kreisblatt Cup anstießen. Ein voller Erfolg war das Turnier aber nicht nur für den SCP.

Weil die Sporthallen in Versmold und in Borgholzhausen an allen drei Tagen bis an die Kapazitätsgrenzen gefüllt waren, zeigten sich auch die Verantwortlichen vom Fußballkreis Bielefeld/Halle sowie der veranstaltenden Vereine SG Oesterweg und TuS Solbad Ravensberg bestens zufrieden mit der Veranstaltung. "Das war ein grandioses Turnier", schwärmt Oesterwegs Frank Wacker von der "genialen Atmosphäre", die in erster Linie wieder die zahlreich erschienenen Fans des SC Peckeloh in die Hallen trugen. Für Stimmung unter den Dächern sorgte aber beispielsweise auch der erstmals angetretene Spvg.-

Versmold-Fanclub
»Der Pöbel«. "Sehr, sehr schön" sei das Masters gewesen, pflichtet Michael Giannotti vom TuS Solbad Wacker bei. Ehrenamtliche Helfer beider Vereine sorgten in den Hallen für einen reibungslosen Ablauf des Turniers und hatten sich die Einnahmen an den Verpflegungsständen damit redlich verdient.

Das offensichtlich von Jahr zu Jahr immer weiter zunehmende Zuschauerinteresse am Hallenfußball-

Altkreis-Masters
empfinden Sportler, Organisatoren und Sponsoren wie das Haller Kreisblatt in erster Linie als Bestätigung. Zugleich wirft die erfreuliche Resonanz Fragen auf. "So wie bisher können wir nicht weitermachen", sagt Wacker mit Blick auf die erschöpften Hallenkapazitäten und damit einhergehende Bedenken hinsichtlich der Sicherheit. Während der Endrunde am Sonntag in der Versmolder Sparkassen-Arena standen noch in sechster Reihe Zuschauer hinter der vollständig gefüllten Sitztribüne, auch die Treppen waren besetzt. Mangels freier Plätze und trotz Minusgraden kletterten einige Besucher auf der gegenüber der Tribüne liegende Seite der Halle auf den Anbau und verfolgten die Spiele durch die Glasscheibe. Hallensprecher Jürgen Kirchhoff hatte die Information erhalten, dass am Sonntag gut 1000 Pkw im Umfeld der Sparkassen-Arena geparkt waren. Eine exakte Zuschauerzahl ließ sich nicht ermitteln, weil kein Eintritt erhoben wurde.

Das könnte 2015 erstmals anders sein. Mit einem Eintrittsgeld, so die Überlegung von Wacker und Giannotti, ließen sich exakte Zahlen feststellen - und auf dieser Grundlage auch ein Einlassstopp aussprechen. "Dann heißt es ,ausverkauft’ und fertig", sagt Wacker. Zudem erwägen Wacker, Giannotti und Hans-Günter Mrkwa vom Fußballkreis Bielefeld/Halle, das Turnier im kommenden Jahr - erneut vom 26. bis 28. Dezember - in den größten Sporthallen des Altkreises und damit komplett in Versmold auszutragen: in der rund 800 Zuschauer fassenden Sparkassen-Arena und in der Hauptschulhalle, die 1000 Besucher fasst. Ein entsprechendes Gespräch mit Verantwortlichen der Stadt Versmold soll es in Kürze geben.

Wacker und Giannotti sprechen sich darüber hinaus für einen runden Tisch aus, an dem neben Vertretern der Stadt und des Fußballkreises auch der Verein Español Versmold vertreten sein soll, der das Masters 2015 gemeinsam mit dem TuS Solbad ausrichten wird. Dass dann ausschließlich in Versmold und nicht mehr in der rund 400 Menschen fassenden Halle in Borgholzhausen gespielt würde, bedauert Giannotti einerseits. Er sagt aber auch: "Der Vernunft halber muss es so sein. Das Masters ist eine wunderschöne Sache, aber es muss auch zu bewältigen sein."

Notfallkonzept für Archive

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Gütersloh (HK). Um nach Katastrophen oder Unfällen die Archivbestände im Kreis Gütersloh schützen zu können, haben die Kommunalarchive im Kreis ein Notfallkonzept entwickelt. Im Zuge dessen hat Kreisarchivar Ralf Othengrafen nun zwei Notfallboxen bei der Feuerwehr Gütersloh stationiert. Sollten in einem Archiv, zum Beispiel nach einem Brand oder Rohrbruch, Schäden an den Archivalien auftreten, können die Notfallboxen von den Archivaren unverzüglich zum betroffenen Archiv gebracht werden.

Die Fahrzeughalle der Feuerwehr an der Friedrich-Ebert-Straße sei als Standort gut geeignet, weil immer jemand erreichbar sei, der die Boxen aushändigen könne, so Joachim Koch, Leiter der Berufsfeuerwehr Gütersloh. Bestandteil des Notfallkonzeptes ist auch ein Notfallverbund, zu dem sich sämtliche Stadt- und Gemeindearchive sowie das Kreisarchiv zusammengeschlossen haben. Der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln oder der Brand der Weimarer Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek hätten gezeigt, dass eine Krisenvorbereitung notwendig sei, so Othengrafen. Die Kommunalarchive bewahren das schriftliche Kulturgut zur Geschichte des Kreises Gütersloh und seiner Städte und Gemeinden auf: Verwaltungsdokumente gehören ebenso dazu wie Überliefertes von Vereinen, Verbänden und bedeutenden Privatpersonen. Dieses einzigartige und unersetzliche Schriftgut reicht bis in das 13. Jahrhundert zurück und ermöglicht erst die Erforschung der lokalen Geschichte.

Wasserschäden sind für das Archivgut die wahrscheinlichste Bedrohung. Durch den Verbund sichern sich die Archive gegenseitige Hilfe im Notfall zu und treffen Vorbereitungen für denselben. Die fertig zusammengestellt gekauften Notfallboxen sind mit Schutzkleidung sowie Materialien zur Sicherung und Reinigung der Archivalien, wie Schutzfolien, ausgestattet. Damit im Schadensfall schnell reagiert werden kann, liegen den Boxen Handlungsanweisungen und Pläne der teilnehmenden Archive samt Kontaktinformationen der Verantwortlichen bei.

Sollte es zum Beispiel zu einem Wasserschaden kommen, so besteht bei den geschädigten Archivalien die Gefahr von Schimmelbildung, weswegen den Notfallboxen auch Schutzanzüge und -masken für die Helfer beiliegen. Schnelles Handeln erhöht die Chance, die beschädigten Dokumente retten zu können. Nach der Sicherung sollte das beschädigte Archivgut möglichst innerhalb von 48 Stunden entsprechend verpackt und tiefgefroren werden, um die Schimmelbildung zu vermeiden. Größere Schadensmengen können dafür in ein Logistik-Tiefkühlcenter transportiert werden. Geringe Mengen kann das Archivamt des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe in seiner Werkstatt restaurieren. Durch das Verfahren der Gefriertrocknung kann das wassergeschädigte Archivgut später schonend wieder getrocknet werden.

Die Anschaffung der Notfallboxen wurde von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes finanziell unterstützt. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Kulturstiftung der Länder haben in diesem Jahr über die Koordinierungsstelle knapp 300 000 Euro für insgesamt 22 Projekte bereitgestellt. "Ich freue mich, dass die Bestrebungen des Notfallverbunds zum Erhalt des wertvollen Archivgutes mit Hilfe der Koordinierungsstelle weiter vorangebracht werden konnten", erklärte der Kreisarchivar.

150 Tonnen Streusalz in einer Nacht

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von Herbert Gontek

Halle.
Rund 150 Tonnen Streusalz und damit etwa ein Viertel ihres Vorrates, haben die Männer der Straßenmeisterei Halle in der ersten "Nacht der langen Messer" auf die heimischen Bundes- und Landstraßen aufgebracht. Trotz dieser Mengen waren die Straßen an manchen Stellen spiegelglatt. So war die Bundes- straße 68 fast drei Stunden in Richtung Borgholzhausen voll gesperrt, weil sich hier Lastwagen querstellten und von der Fahrbahn rutschten.

Gestern Morgen um kurz nach 9 Uhr war Frühstück im Aufenthaltsraum der Straßenmeisterei. Große Brötchentüten, ein großer Klumpen Hackfleisch, Käse und dampfenden Kaffee auf den Tischen. "Für uns ist das schon fast die Mittagspause", stellte einer der Fahrer fest, seit 5 Uhr sitzen die Männer auf den Böcken ihrer Streufahrzeuge und räumen Bundes- und Landstraßen.

Heute stehen mehr als 15 Räumfahrzeuge auf dem Hof, denn neben den eigenen Geräten der Straßenmeisterei werden bei solchen Wetterlagen auch heimische Unternehmen mit beschäftigt. Und die Kollegen der Privatunternehmer haben natürlich auch Hunger und sitzen gemeinsam im Aufenthaltsraum.

Mittendrin Gerd Heitkämper, Niederlassungsleiter der Meisterei

Halle.
Er hat gestern Morgen den Einsatz seiner Fahrzeuge koordiniert.

Trotz des aufgebrachten Streusalzes war die Bundesstraße 68 zwischen Hesseln und Borgholzhausen extrem glatt. Das lag offenbar an den Temperaturen von Fahrbahn und gefallenem Schnee, der sofort festhaftete und eine extrem glatte Oberfläche bildete. So waren an der Unfallstelle in Borgholzhausen große Streusalzmengen nötig, um einen sicheren Stand für die eingesetzten Abschlepper zu bekommen.

Heitkämper sagte in dem Gespräch mit dem Haller Kreisblatt, dass die Mannschaft am zweiten Weihnachtsfeiertag bereits schon einmal unterwegs gewesen sei. Allerdings sei den Schneemengen entsprechend deutlich weniger Salz ausgebracht worden. Anders in der Nacht zum Montag. Der in den frühen Morgenstunden einsetzende Schneefall sei sehr ergiebig gewesen. Die benötigten 150 Tonnen Streusalz hätten ein beachtliches Loch im Vorrat hinterlassen. Jetzt habe man noch etwa 450 Tonnen, aber der Bestand werde umgehend nachgefüllt.

Die Polizei weist daraufhin, dass Autofahrer keinen Anspruch auf eine schwarze Straße haben und deshalb durch defensive Fahrweise und gute Ausrüstung - sprich Winterreifen mit genügend Profil - ihren Beitrag zum sicheren Miteinander leisten müssen.

"Gefühlte Aussichtslosigkeit"

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Steinhagen.
Selbstmorde kommen im Haller Kreisblatt nicht vor. Aus Sorge vor Nachahmern und aus Rücksicht auf Familie und Freunde ist üblicherweise von einem »Unglücksfall« die Rede. Nichtsdestotrotz bringen sich immer wieder Menschen selbst um: Allein 2013 töteten sich im Kreis Gütersloh 42 Männer und Frauen. (2014 liegt noch nicht vor.) Der Steinhagener Pfarrer Ulrich Potz hat als Polizei- und früherer Notfallseelsorger Erfahrung mit Suiziden. Gemeinsam mit Gemeindepädagogin Andrea Melzer und Jugendreferentin Silja Hawerkamp-Bußmann sprach er mit Redakteur Jonas Damme darüber, was Menschen zu so einem Schritt treiben kann.

Beschäftigt man sich mit dem Thema, stößt man auf etliche Theorien zum Suizid: Viele Selbstmorde sollen rund um Weihnachten geschehen, Andere erkennen eine Häufung erst im Frühling. Wieder Andere machen die Wirtschaftskrise verantwortlich. Gibt es klare Faktoren, die sich immer wieder finden?

Pfarrer Ulrich Potz: Krankheiten, Leistungsdruck - da gibt es schon Einzelaspekte. Im Alter spielt besonders Vereinsamung eine Rolle. Und natürlich sind Festtage und Familienfeiern oft eine besondere Belastung.

Gerade im Alter: Kann Suizid eine zulässige Lösung sein?

Potz: Wenn jemand über lange Zeit Schmerzen hat, kann ich das schon verstehen. Ich habe sehr gepeinigte Menschen erlebt.

ANDREA MELZER: Für Christen gibt es eigentlich eine klare Linie: Gott gibt Leben, Gott nimmt Leben. Aber auch das kann man hinterfragen.

Potz: Da greift das fünfte Gebot: Du sollst nicht töten. Das gilt auch für das eigene Leben.

Können sie Sterbehilfe also im Einzelfall akzeptieren oder nicht?

Potz: Das ist ein Dilemma, das sich nicht lösen lässt, da spielen immer die Umstände eine Rolle. Grundsätzlich ist das Christentum lebensbejahend, aber natürlich bleibt das eine persönliche Entscheidung, gerade wenn es um große Leiden geht. Es muss die Möglichkeit geben, würdevoll zu sterben und das kann auch heißen: selbstbestimmt. Es ist zu begrüßen, dass hier gerade eine offene Diskussion geführt wird.

Oft geht es aber nicht um körperliche, sondern um seelische Leiden, oder?

Potz: Die Mehrheit aller Suizidanten steckt in einer Situation von gefühlter absoluter Aussichtslosigkeit. Da können auch Depressionen ein Rolle spielen. Und wenn dann das soziale Netzwerk oder Stabilisierungskräfte fehlen, die den Gefährdeten im Leben halten, kann es dazu kommen, das jemand nur noch diese finale Rettungsleine sieht.

Man sagt unserer Gesellschaft nach, dass sie immer kälter wird und Kontakte fehlen. Gibt es da Zusammenhänge?

Potz: Viele jüngere Menschen heutzutage leben in ganz anderen Kommunikationszusammenhängen. Man tauscht sich viel mehr über Computer, Handy und Soziale Netzwerke, wie Facebook, aus. Da fehlt die konkrete Begegnung von Angesicht zu Angesicht. Das gibt weniger Halt: An Facebook kann man sich nicht anlehnen. Da fehlt Zuneigung, die man körperlich fühlen kann. In den Arm nehmen hat eine ganz andere Stabilisierungskraft.

SILJA HAWERKAMP-BUSSMANN: Wir merken auch immer wieder, dass virtuelle Netzwerke sehr stark in der Lage sind, jemanden zurückzusetzen oder zu mobben.

Und das gibt es im direkten Kontakt nicht?

Potz: Doch, aber im Internet läuft so etwas in Leere.

HAWERKAMP-BUSSMANN: Mein Eindruck ist einfach, dass Facebook umgekehrt nicht in der Lage ist, etwas zurückzugeben und zu halten. »Gefällt mir«-Buttons geben nicht so viel Anerkennung. Das merken wir auch in unserem Berufsalltag. Aber ich will das hier nicht auf Medien reduzieren, das Thema Suizid ist so vielseitig wie der Mensch selbst.

Dahinter verbirgt sich doch das gleiche Problem wie bei alten Menschen: die mangelnde zwischenmenschliche Wärme, oder?

Melzer: Und das zeigt sich auch an weiteren Stellen: Die Anzahl der Singlehaushalte steigt, die Scheidungsrate steigt. Es ist einfach auch viel brüchiges soziales Netzwerk da. Das merken wir in unserer Arbeit sehr deutlich. Deswegen machen wir auch Präventionsarbeit.

Sie sehen also im bröckelnden sozialen Zusammenhalt ein heutiges Defizit. Gibt es weitere, die man klar benennen kann?

Potz: Unsere Gesellschaft ist zunehmend gnadenlos in Hinsicht auf das Leistungsprinzip. Es wird immer mehr gefordert. Und wenn man in der subjektiven Wahrnehmung unter diese Leistungsgrenze rutscht, fängt das Selbstbewusstsein an zu erodieren. Wenn man in diesen Teufelskreis hineinkommt und keine Vernetzung hat, die einen wieder nach oben holt oder sich aus Scham nicht traut, darüber zu sprechen, dann geht es für manche soweit runter, dass es im Suizid enden kann.

Sie sprechen von Scham. Spielt die also auch eine Rolle?

Potz: Viele Lebensumstände sind so schambesetzt, weil man Angst hat, nicht mehr als belastbares und leistungsfähiges Individuum zu gelten. Deshalb werden dann bestehende Hilfemöglichkeiten gar nicht mehr in Anspruch genommen und ausblendet. Das habe ich schon häufig bei Menschen erlebt, die dann wirklich den Suizid als Ausweg gewählt haben, ohne, dass er ein Ausweg hätte sein müssen.

Kann ich erkennen, dass jemand so etwas mit sich herumträgt?

Potz: Eine nachhaltige Wesensveränderung ist ein Indikator.

HAWERKAMP-BUSSMANN: Auch auffälliges Konsumverhalten, Trinken oder Sucht. Wenn so etwas extrem wird, kann es brenzlig werden. Genauso wie ein starker Rückzug, der ständige Wunsch allein zu sein, anstatt über Probleme zu sprechen.

Potz: Ich habe auf der anderen Seite schon Menschen erlebt, die mir in der Seelsorge von schrecklichen Traumata erzählten, über die sie viele Jahre nicht gesprochen haben. Die menschliche Seele ist in hohem Maße auch zur Verdrängung fähig, um das Überleben zu ermöglichen.

Morgendliches Glättechaos auf B 68

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von Herbert Gontek

Borgholzhausen.
Wegen extremer Schneeglätte war gestern Morgen zwischen 7.05 Uhr und 10 Uhr die Bundesstraße 68 in Borgholzhausen voll gesperrt. Um kurz nach sieben Uhr rutschten zwei Lastwagen von der Straße und blockierten über Stunden den Verkehrsfluss. Obwohl große Mengen Streugut eingesetzt wurden, dauerte es einige Zeit, bis die Abschleppfahrzeuge sicheren Halt auf der Fahrbahn hatten und die Bergung beginnen konnte. Der Sachschaden hält sich in Grenzen.

Unterhalb der Burg eskalierte die Verkehrslage um kurz nach sieben Uhr. Auf der eisglatten Straße rutschte ein Lastwagen der Raiffeisen Halle, obwohl er quasi im Schritttempo fuhr, auf der leicht runden Straße von der Fahrbahn in den Randstreifen.

Bemühungen des Fahrers, sich aus dieser Situation zu befreien, scheiterten. Augenblicke später passierte nur 500 Meter weiter in Richtung Halle ein ähnlicher Unfall. Ein Nagel- Lastwagen rutschte von der Fahrbahn. Wenig später schlitterte der Transporter einer Steinhagener Firma an den Speditions-Lastwagen. Die schweren Gefährte hatten sich leicht berührt, die eisglatte Straße ließ es zunächst nicht zu, die Fahrzeuge zu bewegen.

Mehrere Streuwagen von Straßen.NRW streuten diesen Streckenabschnitt intensiv nach, bis die Reifen wieder Grip auf der Straße hatten. Erst dann konnte das bestellte Abschleppunternehmen aus Dissen aktiv werden und den Fahrern dabei behilflich sein, ihre Gefährte wieder auf den richtigen Pfad zu bringen.

Auch in der Borgholzhause-ner Innenstadt gab es Probleme. Hier musste der Silo-Transporter einer Futtermittelfirma erst einmal auf den Streuwagen warten, damit die Straße so präpariert war, dass der Fahrer einen abgelegenen Bauernhof in Wichlinghausen anfahren konnte.

Die Polizei ermahnt alle Autofahrer, unbedingt jetzt ihr Verhalten den jahreszeitlichen Bedingungen anzupassen. Gerade in den Wintermonaten steige das Unfallrisiko deutlich an. Nicht nur Eis und Schnee sorgten für glatte Straßen. Auch Nässe mache die Straßen rutschig. Das erfordere von den Verkehrsteilnehmern erhöhte Aufmerksamkeit und eine den Witterungsverhältnissen angepasste defensive Fahrweise, hieß es gestern in einer Erklärung der Polizei. Besonders wichtig, so ein Behördensprecher, sei die passende Bereifung, die der Gesetzgeber vorschreibe. Winterreifen verkürzten bei niedrigen Temperaturen und rutschigem Untergrund den Bremsweg erheblich.

Weiter heißt es in der Presseerklärung: "Ist ein Unfall eindeutig auf nicht angepasste Bereifung zurückzuführen, zieht das nicht nur ein Bußgeld nach sich, sondern hat auch möglicherweise negativen Einfluss auf den Versicherungsschutz. Liegt Schnee auf der Straße oder ist die Fahrbahn glatt, müssen die Autos mit Winterreifen oder Ganzjahresreifen (geeignete Bereifung) ausgerüstet sein. Ist das nicht der Fall, wird dieses mit 60 Euro Bußgeld geahndet. Behindert ein Verkehrsteilnehmer wegen seiner falschen Bereifung den Verkehr, muss er mit 80 Euro Bußgeld rechnen".

Nach Angaben der Polizei ist bei Fahrtantritt auch eine klare Sicht absolut wichtig. Frostschutzmittel muss bei entsprechenden Wetterverhältnissen in der Scheibenwaschanlage vorhanden sein. Der Austausch älterer Scheibenwischerblätter ist empfehlenswert. Gerade an dunklen Wintertagen sowie bei Regen, Nebel und Schneefall sollten Kraftfahrzeugführer auch tagsüber mit Licht fahren.

"Kontrollieren Sie Ihr Auto regelmäßig auf die Funktionstüchtigkeit der Scheinwerfer und tauschen Sie defekte Birnen umgehend aus. Die Geschwindigkeit der Fahrzeuge ist den Straßen-, Sicht- und Wetterverhältnissen anzupassen", mahnt die Polizei und kündigt regelmäßige Kontrollen an.


Zwischen Kaffee und Kafka

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Versmold (upo).
Über zehn Jahre nach der letzten Veranstaltung wird es in diesem Jahr wieder jeden Monat ein Literatur- und Erzählcafé in der DRK-Seniorentagesstätte geben. "Ich habe schon lange über dieses Konzept nachgedacht", sagt Ursula Engelking, 2. Vorsitzende des DRK in
Versmold.
Mit Maria Spee-Klack hat sie nun eine Kollegin gefunden, die ihr hilft, der einst bewährten Veranstaltung neues Leben einzuhauchen.

"Wegen eines Umzugs und des Todes der damaligen Leiterin gab es die Veranstaltung nicht mehr", erinnert sich Engelking. Den Wunsch, das Erzählcafé für an Literatur interessierte Senioren wieder aufleben zu lassen, sei in ihr schon lange vorhanden gewesen.

Die Premiere der Neuauflage erfolgt am Sonntag, 11. Januar, um 15 Uhr in der DRK-Seniorentagesstätte. "Danach werden wir bis zum Jahresende an jedem zweiten Sonntag im Monat zum Erzählcafé einladen", sagt Spee-Klack. Der Sonntag habe sich, gerade für Senioren aller Altersklassen, als idealer Termin herausgestellt. "Es ist halt ein Tag, an dem in Versmold sonst nicht so viel geboten wird", sagt Spee-Klack.

Neben Büchern werden auch Kaffee und Kuchen feste Bestandteile des sonntäglichen Literaturcafés sein. "Das war schon damals eine gute Tradition. Zudem wird die Atmosphäre dadurch aufgelockert und die Besucher kommen schon vorab ins Erzählen", sagt Engelking.

Das Thema des Erzählcafés werde monatlich wechseln. Die erste Veranstaltung der Neuauflage am 11. Januar steht unter dem Motto »Gute Vorsätze«. Gelesen wird aus Büchern von Elke Heidenreich, dem kürzlich verstorbenen Siegfried Lenz, Art Buchwald und Horst Ewers. Im Februar werde es dann humorvoll zugehen und der März stünde im Zeichen der Landwirtschaft. Weitere Nachmittage seien mit Reiseliteratur, Märchen und Ratekrimis geplant. "Wir wollen ein breites Spektrum abdecken", sagt Spee-Klack.

Der genaue Ablauf eines jeden Nachmittags wird sich erst währenddessen ergeben. "Wir wollen die Menschen, die ins Erzählcafé kommen, miteinbeziehen. Sie sollen ihre Ideen einbringen und aktiv mitmachen", sagt Spee-Klack.

Jedes Erzählcafé werde höchstens zwei Stunden dauern, so dass die Senioren selbst in der dunklen Jahreszeit noch rechtzeitig wieder zu Hause sind. Wer teilnehmen möchte, kann spontan vorbeikommen. Die beiden Organisatorinnen würden sich für eine bessere Planung jedoch sehr freuen, wenn sich interessierte Leseratten vorab unverbindlich anmelden. Möglich ist dies zu den DRK-Bürozeiten montags bis freitags zwischen 14 und 18 Uhr unter ` (0 54 23) 35 62. "Es ist ja gut, wenn wir vorher planen können, damit wir auch die passende Menge an Kaffee und Kuchen anbieten können", sagt Spee-Klack.

Vorleserin wird beim ersten Erzählcafé Mitorganisatorin Maria Spee-Klack sein. "Es wird aber in den folgenden Monaten Gastvorleser geben. Ich mache das nicht jedes Mal", sagt Spee-Klack. "Ich hoffe, dass es wieder ein Erfolg wird", sagt Engelking in Erinnerung an die früheren Literaturcafés zur Jahrtausendwende. "Endlich hat es geklappt, ich habe lange gesucht", zeigt sich die 2. Vorsitzende glücklich mit dem bevorstehenden Start der Neuauflage.

Als der Tod in die Stadt kam

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Von unserem Gastautor Dr. Richard Sautmann

Versmold.
Annähernd zehn Millionen Menschenleben sollte der Erste Weltkrieg fordern, dazu zählte man rund 20 Millionen Verwundete - zwischen 1914 und 1918 versank der europäische Kontinent in ein bis dato nicht gekanntes Blutmeer. Aber nicht nur an den Fronten, auch in der Heimat hielt der Tod reiche Ernte. Im letzten Kriegsjahr 1918 brach die sogenannte "Spanische Grippe" aus, eine Pandemie, die durch einen außerordentlich virulenten Abkömmling des Influenzavirus verursacht wurde und weltweit deutlich über 20 Millionen Todesopfer forderte.

Versmold am 9. November 1918, ein wolkenverhangener, trüber und nebliger Tag brach an. Zur frühen Stunde wusste man es noch nicht, aber dies war der letzte Tag des Deutschen Kaiserreichs, dieser Tag wurde zum Auftakt für den Waffenstillstand, und vor allem war dies ein Tag, an dem der Tod mit aller Gewalt ins zivile Leben trat.

Für den Versmolder Pfarrer Matthias Schmitz jedenfalls wurde der 9. November 1918 zu einem der schwersten Tage in der Geschichte des Weltkrieges. Acht Menschen sollte er an diesem Tag beerdigen, und allesamt waren sie der »Spanischen Grippe« zum Opfer gefallen.

Vor der Spanischen Grippe gab es keinen Schutz, denn durch die Fehl- und Mangelernährung der Kriegsjahre verursacht, fehlte es mittlerweile auch der Zivilbevölkerung an Widerstandskraft. Allein in Versmold forderte die heimtückische Krankheit im Herbst des Jahres 1918 etwa 70 Todesopfer.

So traf das Sterben des Weltkrieges, das bis dahin fernab des zivilen Lebens in den Schützengräben Russlands und Frankreichs regiert hatte, nun auch die Zivilbevölkerung. Besonders tragisch und ergreifend war die Beisetzung einer ganzen Familie aus Loxten-Stockheim am letzten Kriegstag, dem 9. November. Fassungslos sahen die Trauergäste zu, als die vier Särge mit Vater, Mutter, Tochter und Sohn um das Friedhofskreuz geführt und dann sternenförmig abgestellt wurden. Keine Frage, der Tod hatte die Welt der Lebenden fest in seinen Griff genommen. Pfarrer Schmitz, der die Beisetzung leitete, notierte:

"Unauslöschlich blieb auch eingeprägt der Augenblick, als die vier Särge in ein gemeinsames Grab gesenkt wurden. Da blieb kein Auge trocken, und man spürte, wenn auch im andern Sinn, etwas davon: Es gibt im Leben ein Herzeleid, das ist wie die weite Welt so weit, das ist wie Bergeslasten schwer, das ist so tief, wie das tiefe Meer!"

Doch damit war das Drama des Tages noch nicht beendet. Schmitz notierte weiter: "An demselben Tag bettete ich noch vier weitere Leichen zur Ruhe des Grabes: Eine junge Frau von 30 Jahren, eine Kolonenfrau mit ihrer Tochter, ebenfalls in ein gemeinsames Grab, und zudem einen müden Pilger von 73 Jahren.

Inzwischen war es Abend geworden. Nasse Nebel lagerten auf der weiten Ebene. Körperlich und seelisch müde kam ich im Pfarrhaus an. Dort traf mich die Kunde, die von Deutschlands Untergang sprach".

Von Deutschlands Untergang kann im Blick auf die Ereignisse jenes Tages allerdings nicht wirklich die Rede sein. Tatsächlich markierte der 9. November 1918 nicht mehr und nicht weniger als den Untergang der deutschen Monarchie und die Geburt der ersten deutschen Republik.

Reichskanzler Max von Baden verkündete gegen Mittag die Abdankung des Kaisers und Königs. Zwar hatte Wilhelm II. dem gar nicht zugestimmt, aber dennoch zog es ihn nun nach Art eines Fahnenflüchtigen nach Holland ins Exil.

Damit stand an jenem Tag in Wahrheit die Demokratisierung Deutschlands auf der politischen Agenda. Friedrich Ebert übernahm das Amt des Reichskanzlers und der stellvertretende Vorsitzende der SPD Philipp Scheidemann verkündete unmittelbar darauf die deutsche Republik.

Zwei Tage später unterzeichnete der Zentrumsabgeordnete Mathias Erzberger auf Anweisung Hindenburgs den Waffenstillstand von Compiègne. Die Vertragsbedingungen waren hart, ja ungerecht und sie bargen den Keim eines weiteren Weltenbrandes. Aber dennoch war nun endlich das Ende des Ersten Weltkrieges gekommen.

Der Versmolder Dr. Richard Sautmann ist Historiker und freiberuflicher Autor. Nach dem Magisterstudium an der Universität Oldenburg und Forschungen zur Sozialgeschichte des Ersten Weltkrieges wurde er mit einer Dissertation zu Fragen der ländlichen Alltags- und Sozialgeschichte promoviert. Als Archivar und Stadthistoriker publizierte er eine Fülle von Buchprojekten.

Weg für ein Windrad ist frei

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Von Anja Hanneforth

Werther. Wird Werther ein Windrad bekommen? Wenn ja, wer wird es bauen und betreiben? Und wo? - Fragen, die jetzt mit Vehemenz in der Politik vor Ort diskutiert wurden. Neben rechtlichen Dingen ging es auch um den Antrag dreier UWG-Mitglieder und der FDP. Sie forderten, die Verwaltung möge sich um die Beteiligung an einer Windkraftanlage bemühen, jedoch nicht in Werther, sondern an anderer, nahe gelegener Stelle, die sich womöglich besser eignen würde. Ein Wunsch, dem das Gros der Ratsvertreter so nicht folgen konnte. Gert Klages (SPD)
etwa hielt im Gegenzug ein Plädoyer zugunsten eines Windrads in
Werther: "Wir wissen doch alle, dass wir Windkraft brauchen. Wenn wir jetzt sagen, dass wir dies für Werther ausschließen, konterkariert das unser ganzes bisheriges Vorgehen. Dann hätten wir uns die Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes auch sparen können", fand er deutliche Worte.

Mit den gegenläufigen Meinungen in der Politik wird erkennbar, was auf Werther zukommen könnte, wenn die Planungen zugunsten eines Windrads konkreter werden. Zwar sprechen sich alle Ratsvertreter zugunsten von Windenergie aus - problematisch dürfte jedoch die Frage nach dem Standort sein. Denn bekanntlich ist Werther ein gebranntes Kind: Beim Vorhaben, vor mehr als zehn Jahren an der Holzstraße eine oder mehrere Anlagen zu errichten, schlugen die Emotionen derart hoch, dass sich Politik und Verwaltung heute dem Thema nur noch mit Vorsicht nähern.

Geht es nach einer Analyse des Kreises Gütersloh, die die Abstände zur Wohnbebauung zur Grundlage hat, kommen ohnehin kaum mehr als zwei Standorte für ein Windrad in Frage: die bereits angesprochene Holzstraße südlich von Häger und eine Fläche an der Rotenhagener Straße. Hier möchte wie berichtet Familie Surmann ein Windrad errichten.

Genau das ist nach derzeitigem Recht allerdings nicht möglich. Denn im Flächennutzungsplan der Stadt ist mit der Holzstraße eine sogenannte Vorrangfläche ausgewiesen. Das bedeutet, dass nur hier ein Windrad errichtet werden kann und nirgendwo anders.

Dies wiederum wird nicht passieren, denn im dort geltenden Bebauungsplan ist eine Höhenbegrenzung von 80 Metern festgeschrieben. Ein Umstand, der einem wohl überlegten Mehrheitsbeschluss der Politik zu verdanken ist - mit den entsprechenden Konsequenzen: Kein Investor würde riskieren, ein so kleines Windrad zu bauen, weil es in dieser Höhe einfach nicht genügend windet. Heute gehen Fachleute von einer Bauhöhe von mindestens 150 bis 200 Metern aus, um im Binnenland ein Windrad wirtschaftlich betreiben zu können.

Insgesamt also eine verfahrene Angelegenheit, an der Politik und Verwaltung nun rütteln - rütteln müssen, wenn sie Windkraft in Werther installieren und damit ihre ehrgeizigen Klimaziele erreichen wollen.

Und das will die Mehrheit offenbar, denn im jüngsten Planungsausschuss hat sie einstimmig die Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen und das Bauleitplanverfahren auf den Weg gebracht. Hätte sie sich anders entschieden und stattdessen im Flächennutzungsplan weitere Vorranggebiete ausgewiesen, hätte die Stadt sämtliche Gutachten, die zur Errichtung eines Windrads nötig sind - Abstände zu Siedlungs- und Waldbereichen, Aspekte der Umweltverträglichkeit und einiges mehr - einholen müssen. Ein erheblicher Kostenfaktor, den der Steuerzahler zu tragen hätte. Mit Aufhebung der Vorrangfläche müssen nun die Antragsteller selbst alle gutachterlichen Erhebungen beibringen und zur Prüfung vorlegen. "Jetzt werden wir sehen, was für Anträge, Vorschläge und Einwendungen bei uns eingehen", sagte Bürgermeisterin Marion Weike.

Genau davon hätten Uwe Gehring, Dr. Dirk Schröer und Heike Wäger von der UWG sowie Jan-Holm Sussieck und Andreas Honsel von der FDP gern abgesehen. Wie berichtet halten sie Werther für keinen geeigneten Standort. Die Windausbeute sei zu gering, die Bevölkerungsdichte zu groß und damit die Gefahr für die Bürger, unter den Emissionen zu leiden, zu hoch. Statt also in Werther ein Windrad zu bauen, sollte ihrer Ansicht nach besser ein geeigneterer Standort gesucht werden, vielleicht in Kooperation mit einer anderen Kommune. "Wir sind nicht gegen Windkraft", machte Dr. Karsten Morisse (FDP) deutlich. "Aber es ist zu kleingeistig, wenn wir den Blick nur auf

Werther richten und ein Windrad woanders vielleicht viel sinnvoller wäre."

Mit ihrem Antrag stießen sie allerdings auf wenig Gegenliebe. "Klimaschutz ja, aber bitte nicht hier in Werther - das ist unsozial", kommentierte Karl-Hermann Grohnert (CDU). Und Gert Klages (SPD) fragte: "Wie wollen wir denn sonst unsere CO2-Reduzierung schaffen? Ich fühle mich jedenfalls unserem Klimaschutzkonzept verpflichtet und finde, wir sollten Familie Surmann das Windrad ermöglichen."

Mit großer Mehrheit wurde der UWG/FDP-Antrag schließlich abgelehnt. Stattdessen einigten sich die Politiker getreu dem Motto »Das eine machen, das andere nicht lassen« darauf, die Verwaltung zu beauftragen, sich darum zu bemühen, die Beteiligung von Bürgern an einem Windrad in Werther oder einem anderen geeigneten Standort in möglichst geringer Entfernung zur Stadt zu erreichen. Dies könne natürlich auch gemeinsam mit anderen Gemeinden erfolgen.

"Wenn der Landrat dabei ist, mache ich auch mit"

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Werther.
Noch wenige Stunden, dann ist das Jahr 2014 Geschichte. Aus Wertheraner Sicht ein spannendes, von vielen Höhen und Tiefen gekennzeichnetes Jahr. Es gab mehrere, auch schwere Brände und Verkehrsunfälle, die Jugendfeuerwehr, das Haus Tiefenstraße, der Chor »TonArt«, die Tafel und der Waldkindergarten feierten runde Geburtstage, das Böckstiegel-Museum erhielt ein Gesicht und mit dem geplanten Baugebiet Blotenberg nebst dem Hof Overbeck gab es zwei Themen, die wie kaum andere in Politik und Bürgerschaft diskutiert und in Leserbriefen im Haller Kreisblatt kommentiert wurden. Was Werther noch bewegte und welche Herausforderungen 2015 auf die Stadt zukommen, verriet Bürgermeisterin Marion Weike HK-Redakteurin Anja Hanneforth im großen Interview zum Jahreswechsel.

Mit gewonnener Wahl haben Sie Ihre vierte Amtszeit angetreten. Kein bisschen amtsmüde?

MARION WEIKE: Kein bisschen. Mir machen meine Arbeit und die vielfältigen Kontakte mit den Bürgerinnen und Bürgern viel Freude. Die Arbeit als Bürgermeisterin bietet ein sehr breites und abwechslungsreiches Spektrum.

Obwohl die Mehrheiten stehen und alle Argumente hinlänglich ausgetauscht sind, war und ist die Bebauung des Blotenbergs Streitthema Nummer eins in

Werther.
Die Bebauung wird kommen, oder?

WEIKE: Davon ist auszugehen. Im Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplans haben wir zwei weitere Gutachten eingeholt. Unser Planungsbüro Tischmann und Schrooten wertet diese Gutachten aus und überarbeitet die Planung.

Wie geht es zeitlich weiter?

WEIKE: Im ersten Quartal 2015 wird der Planungsausschuss über das weitere Verfahren und die inhaltliche Planung beraten und beschließen.

Das zweite leidige Thema ist der Hof Overbeck. Es ist kein Geheimnis, dass das Denkmalamt mehr für erhaltenswert hält als die Stadt

Werther.
Wie sicher ist es, dass die Firma act’o-soft in den Hof Overbeck einziehen kann? Sie würde zwar die beiden Giebel erhalten, jedoch gern einen modernen Zwischenbau realisieren.

WEIKE: Im Planungsausschuss haben sich vier Fraktionen eindeutig für das Bauvorhaben der Firma act’o-soft ausgesprochen. Vor diesem Hintergrund werde ich im Januar erneut das Gespräch mit dem Landschaftsverband suchen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir schnell ein positives Ergebnis für die Firma erzielen.

Wohnen am Blotenberg, Gewerbe an der Rodderheide: Wie sehen hier die nächsten Planungsschritte aus?

WEIKE: Beim Wohnbaugebiet Blotenberg geht es im Jahr 2015 zunächst um die Aufstellung des Bebauungsplans. Beim Gewerbegebiet Rodderheide sind wir deutlich weiter. Ende des Jahres hat die Stadt das Grundstück, das wir für die Erschließung noch brauchten, gekauft. Mit den erforderlichen Baumaßnahmen zur Erschließung können wir jetzt starten. Da wir das letzte städtische Gewerbegrundstück im Bereich des Industriegebiets Dammstraße verkauft haben, bieten wir in 2015 wieder Gewerbegrundstücke an.

Vorhaben wie der Blotenberg und die Rodderheide kosten viel Geld. Für 2015 kalkuliert die Stadt mit einem Fehlbetrag von 1,4 Millionen Euro. Lässt sich das vereinbaren?

WEIKE: Beim Blotenberg und bei der Rodderheide geht es um rentierliche Investitionen der Stadt. Wie bei den früheren Wohnbaugebieten kauft und entwickelt die Stadt Flächen, die sie dann wieder veräußert. In die Kalkulation der Verkaufspreise fließen die Ausgaben zum Beispiel für den Ankauf und die Planungskosten ein, so dass der städtische Haushalt dadurch nicht belastet wird. Beim im Wesentlichen durch Steuern finanzierten Ergebnishaushalt der Stadt, der die laufenden Aufwendungen und Erträge abbildet, sieht die Lage leider anders aus: Hier werden wir voraussichtlich in 2015 ein Defizit von 1,4 Millionen Euro haben, das wir durch die Reduzierung der Ausgleichsrücklage und der allgemeinen Rücklage noch ausgleichen können. Ein Großteil dieses »Haushaltslochs« entsteht durch die Abschreibungen, zum Beispiel auf städtische Straßen und Gebäude, die wir im neuen kaufmännischen Finanzmanagement seit 2008 ausweisen müssen, sowie durch steigende Umlagen. Eine Besserung wird voraussichtlich nur eintreten können, wenn der Bund - wie im Koalitionsvertrag versprochen - fünf Milliarden Euro für die Eingliederungsleistungen für Menschen mit Behinderungen übernimmt.

Zu einem positiven Thema: Die Realisierung eines Böckstiegel-Museums ist in greifbare Nähe gerückt. Was bedeutet das für Werther, und freuen Sie sich?

WEIKE: Ja, das ist eine sehr gute Nachricht für uns in

Werther.
Den ersten Spatenstich plant die Böckstiegel-Stiftung für das Jahr 2016.

Einer 25-köpfigen Jury fiel die Aufgabe zu, aus 34 Architekturentwürfen den geeignetsten auszuwählen. Sie gehörten auch dazu. Wie haben sie die Entscheidungsfindung erlebt? Taten Sie sich schwer damit?

WEIKE: Ich habe das erste Mal an einem Architektenwettbewerb teilgenommen. Eine wirklich spannende Erfahrung, gemeinsam mit den Fachleuten herauszuarbeiten, welcher Entwurf die Anforderungen an den Museumsbau am besten erfüllt. Das einstimmige Ergebnis für den ersten Preisträger ist wegweisend.

Werther darf sich seit 2014 offiziell »Die Böckstiegelstadt« nennen. Wann wird das an den Ortseingangsschildern sichtbar? Und wofür wird dieses Markenzeichen noch genutzt?

WEIKE: Seit vielen Jahren benutzen wir im städtischen Logo und auf den Ortseingangstafeln an den Hauptverkehrsstraßen den Namen »BöckstiegelStadt Werther«. Seit 2014 ist es nun auch unsere offizielle Stadtbezeichnung. Der Austausch der gelben Ortstafeln ist jedoch nicht vorgeschrieben und ist von der Verwaltung, da wir davon sehr, sehr viele haben, nicht geplant.

Nach Jahren des Stillstands und viel Ärger seitens der Anwohner sind die beiden Wohnkomplexe an der Weststraße nun in neuen Händen und werden abgerissen. Ein guter erster Schritt hin zu ... was?

WEIKE: Die neuen Eigentümer möchten nach dem Abriss auf dem Gelände zeitnah neue Wohngebäude entstehen lassen. Wir sind mit ihnen im guten Austausch, da voraussichtlich auch der Bebauungsplan geändert werden muss.

Einerseits gut, andererseits schlecht: Zwar gab es 2014 viele Kinder in Werther, aber zu wenig Plätze in den Kitas. In der ehemaligen Hausmeisterwohnung der Grundschule wurde im Sommer eine neue Gruppe eingerichtet. Eine Lösung mit Bestand?

WEIKE: Wir haben in sehr kurzer Zeit die Plätze in der neuen Gruppe anbieten können. Eine tolle Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, denen ich nochmals herzlich danke, hat das möglich gemacht. Die Gruppe ist zunächst für drei Jahre geplant. Wir werden die Zahlen für die nächsten Jahre immer wieder neu auswerten müssen, um festzustellen, wie sich der Bedarf entwickelt und ob wir die Gruppe auch über die drei Jahre hinaus brauchen.

Die Einrichtung einer Gesamtschule in Halle scheint rechtlich geklärt. Damit könnten die von Ihnen benannten Gefahren für die Wertheraner Gesamtschule Wirklichkeit werden. Planen Sie, beim Oberverwaltungsgericht Berufung gegen die Entscheidung aus Minden einzulegen?

WEIKE: Zurzeit werten wir das Urteil aus. Zum weiteren Verfahren werden wir uns mit dem Kreis Gütersloh eng abstimmen.

2014 hat Werther das Klimaschutzkonzept auf den Weg gebracht. Hier stellt sich die Bevölkerung vor allem eine Frage: Wird es ein Windrad in Werther geben? Und wo?

WEIKE: Viele Möglichkeiten, Windräder in Werther zu errichten, gibt es schon aufgrund der Besiedelung und der rechtlichen Vorgaben nicht. Es kommt eine Fläche im Bereich der Rotenhagener Straße in Betracht. Dazu ist allerdings die Änderung des Flächennutzungsplans, die wir für 2015 geplant haben, notwendig.

Zum ersten Mal haben Sie in diesem Jahr am Böckstiegel-Lauf teilgenommen und die Zehn-Kilometer-Walking-Strecke unter die Sohlen genommen. Wie ist Ihnen der Lauf bekommen? Planen Sie eine Fortsetzung in 2015?

WEIKE: Die Walking-Strecke habe ich ohne Muskelkater gut überstanden. Wenn unser Landrat Sven-Georg Adenauer dabei ist, mache ich auch wieder mit.

Wie immer eine persönliche Frage zum Schluss: Sekt oder Selters, Salat oder Süßigkeiten - was steht beim Jahreswechsel auf Ihrem Tisch?

WEIKE: Mein Mann und ich treffen uns mit Freunden bei Buffet und Sekt.

Frau Weike, wir bedanken uns für das Gespräch.

"Erwarte heftige Debatte"

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Borgholzhausen.
In wenigen Tagen wird Borgholzhausens Bürgermeister Klemens Keller 65 Jahre alt, in zehn Monaten fängt nach dann 35 Arbeitsjahren im Dienst der Stadt sein wohlverdienter Ruhestand an. Doch von Amtsmüdigkeit gibt es keine Spur und auch ein ruhiges Ausklingenlassen seiner Tätigkeit als Stadtoberhaupt ist seine Sache nicht. Im Interview zur Jahreswende mit dem Haller Kreisblatt zeigt sich Klemens Keller gewohnt zupackend und kündigt an, auch konfliktträchtigen Debatten in den kommenden Monaten nicht auszuweichen - im Gegenteil. Mit dem Bürgermeister sprach Andreas Großpietsch.

Herr Keller, Sie wirken nicht wie jemand, der gerade seinen Ruhestand vorbereitet. Warum kandidieren Sie nicht selbst noch einmal für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Borgholzhausen ?

Klemens Keller: "Im Januar werde ich 65. Würde ich im September gewählt, müsste ich bis zu meinem 70. Lebensjahr arbeiten. Ein vorzeitiger Ausstieg wäre schwierig und auch für die Stadt nicht gut. Jetzt ist der Zeitpunkt, wo andere die Verantwortung übernehmen müssen. Es ist immer eine große und schwierige Aufgaben gewesen - und das bleibt es auch.

Gerüchte gab und gibt es viele, doch noch haben kein Kandidat und auch keine Kandidatin ihren Hut offiziell in den Ring geworfen. Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht die Bürgermeisterwahl 2015?

Keller: Ich persönlich hoffe auf eine große Wahlbeteiligung, denn eine Bürgermeisterwahl ist keine unwichtige Sache. Die Erfahrung zeigt, dass eine solche Wahl häufig für einen längeren Zeitraum die Weichen stellt. Nur selten bekleidet jemand das Bürgermeisteramt nur für eine Wahlperiode.

Welche besonderen Herausforderungen erwarten Ihren Nachfolger oder Ihre Nachfolgerin?

Keller: Borgholzhausen ist eine Flächengemeinde, die mit 55 Quadratkilometern ziemlich groß, aber vergleichsweise dünn besiedelt ist. Die Tatsache, dass Borgholzhausen nur knapp 9000 Einwohner hat, bringt strukturelle Probleme.

Welche Art von Problemen ergibt sich Ihrer Meinung nach aus dieser Konstellation?

Keller: Lange Wege für Wasser- und Abwasserleitungen, ein großes Straßen- und Wegenetz aufrechtzuerhalten kostet viel Geld. Borgholzhausen hat eine recht üppige Infrastruktur, für die wir eigentlich 10 000 Bürger bräuchten. Wir waren immer etwas unter dieser Zahl und werden es auch bleiben. Aber wir müssen dafür sorgen, dass die Einwohnerzahl nicht noch weiter nach unten geht.

Was für Folgen befürchten Sie, wenn das nicht gelingen sollte?

Keller: Mit dem Verbund der beiden Grundschulen haben wir schon auf die deutlicher werdenden Probleme mit dem demografischen Wandel reagiert. Bei den Kindergärten ist die Situation etwas entspannter, weil die Kinder inzwischen deutlich länger diese Einrichtungen besuchen als früher. Aber die sinkenden Schülerzahlen an den Grundschulen erreichen ja in wenigen Jahren auch unsere PAB-Gesamtschule. Und dass in Borgholzhausen der Schulbesuch bis zum Abitur möglich ist, stellt schon ein außergewöhnlich gutes Angebot für eine Kommune unserer Größenordnung dar.

Angesichts dieser Tatsaschen muss Sie das Urteil des Verwaltungsgerichts Minden, das die Klage gegen Halles Gesamtschulpläne abgewiesen hat, doppelt schmerzen?

Keller: Das Gericht hat auf der Grundlage der nordrhein-westfälischen Gesetzgebung entschieden und die sieht nur die Betrachtung eines Fünf-Jahres-Zeitraums vor. Das Problem ist ja nicht die Haller Gesamtschule an sich, sondern die zusätzliche Oberstufe, für die kein Bedarf erkennbar ist. Ich hoffe, dass der Gesetzgeber auf die sich abzeichnenden Probleme reagiert und wir dann künftig zu einer abgestimmten Schulplanung im Altkreis Halle kommen werden.

Was kann die Stadt Borgholzhausen selbst noch tun, um dem befürchteten Wandel zum Schlechteren entgegenzuwirken?

Keller: Es muss vor Ort Arbeit, Lohn und Brot geben. Dann sind die Menschen bereit, in die Nähe ihres Arbeitsplatzes zu ziehen. Dazu braucht man natürlich auch ein entsprechendes Angebot an Baumöglichkeiten. Ich bin heilfroh, dass wir nach zehnjähriger Planungszeit auf diesem Gebiet endlich Fortschritte gemacht haben.

Sie sprechen das Baugebiet Enkefeld an. Dort sollen Baumöglichkeiten geschaffen werden. Wann wird es dort endlich losgehen?

Keller: Hätten wir die Planung einige Jahre früher fertiggestellt, dann wären uns einige junge Familien mit Kindern nicht an Nachbarstädte mit entsprechendem Angebot verloren gegangen. Ich erwarte, dass wir im späten Frühjahr mit der Erschließung beginnen. Zunächst wird der Kreisverkehr gebaut und die Infrastruktur für den ersten Bauabschnitt geschaffen. In 2015 werden dort noch die ersten Häuser errichtet werden.

Beim Thema Gewerbe gab es mit dem Baubeginn der Firma Teutopharma einen ersten Schritt im zweiten Bauabschnitt des interkommunalen Gewerbegebiets Interkom. Ein weiteres Grundstück ist verkauft, für andere gibt es sehr ernsthafte Interessenten. Was erwarten Sie in diesem Bereich für das neue Jahr?

Keller: Wir werden uns wahrscheinlich schon im ersten Quartal 2015 ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen, wie die Entwicklung dort weitergeht. Ich erwarte schon eine heftige Debatte in dieser Frage. Aber wenn wir uns immer nur mit einfachen Lösungen beschäftigt hätten, gäbe es das ganze interkommunale Gewerbegebiet nicht. Wir werden an der Weiterentwicklung arbeiten.

Der Widerstand auf Borgholzhausener Gebiet ist sehr stark und auch einige Parteien haben sich schon mehr oder weniger deutlich gegen einen dritten Bauabschnitt positioniert. Wie stellen Sie sich die weitere Entwicklung im IBV da vor?

Keller: Für mich ist die Verwirklichung des dritten Bauabschnitts auch auf Versmolder Gebiet denkbar. Bislang galt landesplanerisch die Autobahn immer als Zäsur, doch das muss nicht auf alle Zeiten so bleiben. Der alte Ansatz der Landesplanung, die beiden Gewerbebereiche am Bahnhof und an der Autobahnauffahrt zu einem großen Gebiet zusammenwachsen zu lassen, stößt auf sehr große Widerstände, deshalb muss man auch andere Ideen prüfen.

Damit das Gewerbegebiet funktioniert, muss die A 33 fertiggestellt sein. Wie beurteilen Sie die aktuellen Fortschritte?

Keller: Straßen.NRW macht derzeit einen sehr guten Job. Bis 2019 sollte alles fertig sein, und dann kann es auch für den derzeit so schwer belasteten Ortsteil Bahnhof neue Entwicklungsmöglichkeiten geben. Wenn die Autobahn dann fertig ist, hat es von der ersten Linienbestimmung an 50 Jahre gedauert - zu lange für ein Industrieland.

Fortschritte allenthalben in Borgholzhausen also. Was hat Sie geärgert im Jahr 2014, was macht Ihnen Sorgen?

Keller: Wie man dem Bericht des Haller Kreisblatts entnehmen konnte, ist die Situation der ärztlichen Versorgung in Borgholzhausen noch etwas schwieriger geworden. Die Versorgung des ländlichen Raums ist ein Problem, das von der Politik in Bund und Land gelöst werden muss und das mir Sorge bereitet. Geärgert habe ich mich über die Strukturen, die dafür sorgen, dass die Baustelle am Bahnloch Bödinghausen einfach nicht weitergekommen ist. Außerdem hielte ich weiterhin den Bau einer Brücke für die bessere Lösung.

Und in welchen Bereichen ist es 2014 besser gelaufen?

Keller: Beim Violenbach wird das, was wir heute bauen, auch in 100 Jahren noch gut und richtig sein. Wir haben dort ein gravierendes Problem, die Gefahren durch Hochwasser für viele Häuser, rechtzeitig angepackt. Und auch das Projekt des Generationenparks am Vogelgitter ist gut angelaufen.

Was ist das Besondere gerade an dieser Baumaßnahme?

Keller:Wir haben mit überschaubaren Mitteln ein Grundgerüst geschaffen, an dem sich bürgerschaftliches Engagement und ehrenamtliche Arbeit entwickeln. Für die Beleuchtung hat sich bereits ein Sponsor gefunden und ich bin zuversichtlich, dass sich für den weiteren Ausbau weitere Mitstreiter finden. In Borgholzhausen gibt es viele Menschen, die bereit sind, sich zu engagieren. Ihnen besonders und natürlich allen Borgholzhausenern gelten meine besten Wünsche für 2015.

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