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Lottogewinn auf Umwegen

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Von Andreas Großpietsch

Borgholzhausen.
Schon vor 20 Jahren hat Dennis Schwoch sich für das Deutsche Rote Kreuz entschieden. Doch dass ihn die Entscheidung, die er mit 16 Jahren getroffen hat, auf den Chefsessel des DRK-Pflegeheims Haus Ravensberg in Borgholzhausen führen würde, hat er dabei sicher nicht im Blick gehabt. Seit dem 1. November ist er der Nachfolger von Erwin Münzberg, der in Ruhestand gegangen ist. Übernommen hat er ein einerseits wohlbestalltes und angesehenes Haus, das aber andererseits vor großen Herausforderungen steht. Seinen neuen Job empfindet er trotzdem als "Lottogewinn."

"Ich bin durch und durch Rotkreuzler", sagt er über sich. Und das eben nicht nur beruflich, sondern auch im Ehrenamt. Er gehört dem Vorstand des DRK-Ortsverbands Ravensberg an und ist auf Kreisebene Kassenwart des Hilfswerks. Und als solcher vertraut mit der Tatsache, dass bei allem Willen zur Hilfe auch die finanzielle Seite geregelt werden muss.

Aufgrund seines persönlichen Werdegangs ist er auch prädestiniert dafür, eine Einrichtung wie das Haus Ravensberg zu leiten. Denn nach der Realschule absolvierte Dennis Schwoch zunächst einmal eine Ausbildung als Altenpfleger, machte dann am Westfalenkolleg in Bielefeld sein Abitur nach und bekam sogar nach einiger Wartezeit einen Studienplatz in Medizin. "Ich habe mich schon als Kind für das Thema interessiert", erklärt er. Um dann nach vier Semestern festzustellen, dass seine Stärken in einem anderen Bereich liegen.

"Wenn mir vor zehn Jahren jemand gesagt hätte, dass ich hier meinen Traumjob finde, dann hätte ich ihm wohl kaum geglaubt", sagt der 36-Jährige. Da kannte Dennis Schwoch die Möglichkeit noch nicht, nebenberuflich Management im Sozial- und Gesundheitswesen zu studieren. Hauptberuflich hielt er sozusagen seinem Arbeitgeber, der Fachklinik für Geriatrie in Enger, die Treue. Mit wechselnder Stundenzahl allerdings, um den Herausforderungen des Studienalltags gewachsen zu sein. Letzte Station auf der Karriereleiter war dort die Leitung einer Station. Nach Abschluss seines Studiums dauerte es dann keine sechs Monate bis zum Wechsel.

Für einige Monate konnte Schwoch an der Seite von Erwin Münzberg Erfahrungen in der Leitung eines solchen Hauses sammeln, doch jetzt ist er weitgehend auf sich gestellt. Und sieht einige Herausforderungen für die Zukunft: "Wir haben zwar kein Belegungsproblem, aber die Zeiten der Warteliste sind vorbei", erklärt er. Zahlreiche neue, dezentrale und ambulante Angebote haben sch erfolgreich auf dem Markt etabliert. Für den Geschäftsführer kein Grund, sich übermäßig zu ärgern.

Er glaubt an die Zukunft der größeren stationären Einrichtung, die ihren Bewohnern auch viele interessante Angebote machen kann. "Es wird auch künftig hier bei 80 Plätzen bleiben", ist er sich mit seinem Arbeitgeber einig. Für die Mitarbeiter im Haus Ravensberg bedeutet das Arbeitsplatzsicherheit - und Stress.

Denn um aus den vielen Doppelzimmern viele Einzelzimmer zu machen (siehe Kasten), muss gebaut werden. Nötig ist ein Neubau, vielleicht auch als größerer Anbau, und viele Umbauarbeiten im Inneren des Hauses. Und bei dieser Gelegenheit wird man auch die Fassade samt Fenstern sanieren müssen, denn der energetische Standard ist der des Jahres Baujahr 1986 - und deshalb kein besonders hoher.

Arbeitsreiche, aber auch spannende Jahre liegen also vor dem frisch gebackenen Geschäftsführer. "Das Haus Ravensberg ist wichtig" glaubt er. Dennis Schwoch hat sich vorgenommen, es für die Zukunft sicher zu machen - für die Mitarbeiter und für das Rote Kreuz.


Auf Elschner folgt Lay

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Versmold. Die sportliche Zwischenbilanz fällt zufriedenstellend aus. Dennoch haben sich die Verantwortlichen von Handball-Oberligist SF Loxten entschieden, im Sommer den Trainer zu wechseln. Das teilte SF-Obmann Horst Grube mit. Der aktuelle Coach Dirk Elschner, der die Sportfreunde im Frühjahr zum Verbandsliga-Titel und damit zum Aufstieg in die höchste westfälische Spielklasse geführt hatte, muss gehen. Sein Nachfolger wird Thomas Lay, zurzeit noch in Diensten des Landesliga-Spitzenreiters TG Hörste. Hintergründe, Stimmen und Kommentar lesen Sie morgen in der Printausgabe des Haller Kreisblatts.

Zufriedenheit misst sich in Zahlen

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Von Jonas Damme

Steinhagen. Die meisten Senioren sind mit ihrem Steinhagen zufrieden, trotzdem gibt es Handlungsbedarf - so lautet das Fazit der Seniorenbefragung. Mehr als 5400 Fragebögen hatte das Amt für Generationen, Arbeit, Soziales und Integration in den vergangenen Monaten verschickt. Im Sozialausschuss stellte Rathausmitarbeiterin und Demografieexpertin Regina Höppner die Ergebnisse vor.

Das Sicherheitsgefühl, das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV), Internetnutzung und vieles mehr waren Teil der verschickten Fragebögen. 16 Prozent - genau 803 Fragebögen - waren zurückgekommen. Das sei, statistisch gesehen, ein guter Rücklauf, bei anderen Umfragen seien es oft weit weniger, erklärte Amtsmitarbeiterin Regina Höppner, die die Bögen ausgewertet hatte.

Internet

Das erste nicht unbedingt erwartbare Ergebnis war die hohe Internetnutzung der Senioren in

Steinhagen.
Fast 45 Prozent der Befragten gaben an, dass sie das Internet benutzen. Dabei sind Männer am Computer aktiver als Frauen, besonders rege ist die Seniorengeneration zwischen 60 und 69 Jahren.

Sicherheit

Auch das persönliche Sicherheitsgefühl wurde erhoben. Fast alle Senioren (mehr als 87 Prozent) fühlen sich in der Gemeinde sicher. Am allersichersten fühlten sich dabei die Bewohner von Brockhagen. In Obersteinhagen war das Sicherheitsgefühl im Verhältnis etwas schlechter. Einzelne Befragte gaben an, dass Einbrüche in ihrem Umfeld sie eingeschüchtert hätten. Auch vereinzelte kaputte Straßenlaternen und generell zu punktuelle Beleuchtung wurden angesprochen. Darüber hinaus gibt es die Befürchtung, dass sich die Zahl der Einbrüche mit dem Bau der Autobahn erhöhen wird.

Altersarmut

Die häufig in den Medien transportierte Altersarmut scheint in Steinhagen noch keine große Rolle zu spielen: Lediglich elf Prozent gaben an, sich finanziell nicht abgesichert zu fühlen. Dazu passt, dass fast drei Viertel der Senioren Eigentümer ihrer eigenen vier Wände sind - von der Wohnung bis zum Mehrfamilienhaus.

Soziale Wärme

Die meisten Befragten haben häufigen Kontakt zu ihren Nachbarn und auch die Familie ist gern gesehen. Weit über die Hälfte trifft sich wöchentlich mit Freunden, viele sogar täglich. Ebenso selbstverständlich ist der Umgang mit der Familie. Direkt danach kommen die Nachbarn, die immer noch wichtiger Teil des sozialen Gefüges sind. Trotzdem bleibt auch in der Gemeinde noch ein kleiner Anteil (etwa 20 Prozent), der Familie und Nachbarn nur einmal im Monat oder seltener trifft.

Angebote für Senioren

Gemeinde und Seniorenbeirat wollten mit der Umfrage auch herausfinden, wie bekannt die Angebote von verschiedenen Trägern für ältere Menschen sind und wie sie genutzt werden. Das Anruf-Sammel-Taxi kennen mittlerweile mehr als die Hälfte der Befragten. Vor allem die jüngeren Senioren. Viele andere Angebote sind weniger bekannt, als man erwarten könnte: Nur gut 40 Prozent kennen zum Beispiel den Seniorenbeirat, die Pflegeberatungsstelle und das Generationenbüro. Gerade die Wohnberatung ist den meisten (85 Prozent) völlig unbekannt.

Im eigenen Auto

Auch wenn viele das Sammeltaxi kennen, nutzen es von den Befragten die Wenigsten. Nur etwa 15 Prozent nutzen es laut Statistik monatlich oder öfter. Das liegt vor allem an der guten Mobilität: 80 Prozent der Senioren sind fast täglich mit dem Auto unterwegs. Immer noch mehr als die Hälfte nutzen stattdessen viel das Fahrrad. Dabei hat die Befragung herausgefunden, dass die Senioren, je älter sie werden, ihre Zeit um so lieber in den eigenen Wänden verbringen.

Klönen und Sport

Bei den gemeinsamen Freizeitangeboten, die Vereine, Gruppen und die Gemeinde anbieten, sind besonders kulturelle, aber auch Sport und Tanz beliebt. Mehr als die Hälfte der Befragten nehmen regelmäßig daran teil. Auch Radtouren und Wanderungen erfreuen sich großer Beliebtheit. Mehr Angebote wünscht man sich - wenn überhaupt - im Bereich der Ausflüge.

Ehrenamtlich helfen

Fast ein Drittel der Senioren gaben an, dass sie bereits ehrenamtlich aktiv sind. Damit sind die Steinhagener Senioren laut Studie ehrenamtlich sehr aktiv. Etwa ein Zehntel wäre bereit sich (noch zusätzlich) in Zukunft zu engagieren. Nur ein Viertel aller Älteren kennt allerdings die Ehrenamtsbörse.

Hilfe annehmen

Die meisten Befragten (fast 80 Prozent) kamen ohne fremde Hilfe aus, der Rest wird pflegerisch oder hauswirtschaftlich unterstützt. Diese Unterstützung kommt wiederum fast immer von Angehörigen, Nachbarn und Freunden. Nur einen kleinen Teil machen ambulante Dienste aus.

Fazit

Regina Höppner empfahl ausgehend von den Erhebungen einige Maßnahmen. So soll im kommenden Jahr ein Seniorenratgeber herauskommen, der die weniger bekannten Angebote besser verbreiten soll. Auch die Ehrenamtsbörse soll weiter stark beworben werden. Außerdem könnten Fahrdienste (wie das Sammeltaxi) stärker mit konkreten Veranstaltungen gekoppelt werden, um ihre Nutzung zu erhöhen.

Aufgrund des guten Rücklaufes soll die Befragung, die mit den Einladungen zur Wahl des Seniorenbeirates verschickt worden war, in einigen Jahren wiederholt werden.

Logistikklotz auch zeitlich eine Maßarbeit

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Von Marc Uthmann Halle. Die Dimensionen dieses Baus sind bereits für jeden deutlich sichtbar, der am neuen Haller Gewerbegebiet Ravenna-Park entlangfährt. Doch was das mächtige Logistikzentrum auch für die Zukunft des heimischen Modeherstellers Gerry Weber bedeutet, machte jetzt Projektleiter Jürgen Dietsch deutlich. Er stellte den aktuellen Stand der Arbeiten am Dienstag im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung vor. Fest steht schon jetzt: Viel darf nicht schiefgehen. "Mit trockenem Wetter und Minustemperaturen kommen wir klar", stellte der aus Hamburg angereiste Dietsch mit Blick auf den Zeitplan fest. Zu viel Schnee dürfe allerdings nicht fallen - denn dann gerate der ambitionierte Zeitplan für das gewaltige Logistikzentrum ins Wanken. "Wir befinden uns in einem zeitkritischen Prozess", formulierte es der Planer - verständlich übersetzt heißt das: Es wird knapp. "Schon im Dezember 2015 wollen wir in kleinem Umfang loslegen und die ersten Pakete losschicken", verriet Dietsch. Der Rohbau soll bereits im März abgeschlossen sein - "derzeit wird er langsam geschlossen, im April beginnt dann der Einbau der Logistiktechnik", erklärte der Projektleiter. Dieser Aufwand wird angesichts der Dimensionen des Lager- und Umschlagszentrums allerdings gewaltig sein. 145 000 Quadratmeter wird das Gelände umfassen, 34 000 Quadratmeter davon sind für das Outlet-Center von Gerry Weber reserviert. "Das Gebäude wird 240 Meter lang und 140 Meter breit sein", erklärte Dietsch den Kommunalpolitikern. Das Logistikzentrum wird eine Höhe von 20 bis 30 Metern erreichen und aus fünf Geschossen bestehen, immerhin zehn bis zwölf Meter das Outlet-Center - dessen Bau soll übrigens Anfang 2015 starten. 90 Millionen Euro bedeuten die größte Einzelinvestition in der Geschichte von Gerry Weber - und diese Summe erklärt sich auch durch den enormen Einsatz von Technologie. Es wird vollautomatische Shuttle-Lager für Karton- und Hängeware geben, auf 30 Bahnen flitzen die Roboter umher, sortieren, lagern und kommissionieren für den späteren Versand. "Wir werden auch das Internet-Geschäft vom Ravenna-Park aus steuern", verriet Dietsch. Was übrigens ein noch aufwendigeres Geschäft ist, denn in diesem Bereich müssen auch Rücksendungen wieder aufbereitet und erneut für den Verkauf vorbereitet werden. 34 Millionen Teile werden im Ravenna-Park künftig jährlich umgeschlagen und direkt für den Kunden oder den Ladenverkauf vorbereitet. Hinzu kommt der Verkauf im Outlet-Center. Dass es auch einen Bereich geben wird, in dem die Besucher Waren vom Haller Süßwarenhersteller Storck kaufen können, ist augenscheinlich immer noch ein sensibles Thema. Darauf angesprochen sag-te Jürgen Dietsch nur: "Wir werden einen Schauraum haben." Eine Marke nannte er nicht. Fest steht indes: Trotz der immensen Automatisierung lenkt sich das gewaltige Lager natürlich nicht von selbst. "Wir gehen davon aus, dass im Logistikzentrum und dem Outlet 300 Stellen geschaffen werden - was angesichts von Teilzeitstellen noch mehr Mitarbeiter bedeuten kann", sagte Dietsch. Es wächst derzeit also in jeder Hinsicht ein Großprojekt.

Schöne Geste aus Amerika

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Borgholzhausen (AG).
Auch jenseits des Atlantiks ist der Tod von Borgholzhausens ehemaligem Bürgermeister Friedrich Frewert im Juni bekannt geworden. Als Anerkennung seiner Verdienste um die Städtepartnerschaft zwischen Borgholzhausen und New Haven sandte der dortige Deutsch-Amerikanische Club jetzt eine Gedenktafel für den ehemaligen Bürgermeister Frewert. Sie soll einen Ehrenplatz im Rathaus bekommen.

Zunächst einmal bekam Borgholzhausens heutiger Bürgermeister Klemens Keller ein gewichtiges Paket aus Amerika. Darin befand sich die hölzerne Gedenktafel, auf der die Verdienste eines Begründers der inzwischen schon 20 Jahre alten Partnerschaft der beiden Städte gewürdigt werden. "1992 war David Menke aus New Haven auf den Spuren seiner Vorfahren zum ersten Mal hier im Rathaus", erinnert Keller sich noch genau.

Schließlich war er zu dieser Zeit erst seit kurzem Stadtdirektor in Borgholzhausen und begleitete die rasche Entwicklung, die sich aus diesem Besuch ergab. Zusammen mit Irmgard und Friedrich Frewert startete er binnen Jahresfrist zum Gegenbesuch. Aus dem Städtchen im US-Bundesstaat Missouri brachten sie viele Erkenntnisse mit nach Deutschland zurück, die durch die Auswirkungen zweier Weltkriege verschüttet worden waren.

Denn im fernen Missouri sprach man noch in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Deutsch - zumindest in den Kirchen. Und die Landschaft, die mit ihren bewaldeten Hügeln durchaus an Borgholzhausen denken lässt, wirkte offenbar etliche Jahrzehnte zuvor anziehend auf Menschen aus Ostwestfalen. Was man damals noch nicht so nannte und das die Auswanderer trotz schwieriger wirtschaftlicher und politischer Verhältnisse als Heimat im Herzen bewahrten.

Auf den Friedhöfen an den zahlreichen Kirchen seien die Spuren gemeinsamer Geschichte auch heute noch gut zu erkennen, sagt Lothar Ropohl, der Vorsitzende des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises. In Ortschaften mit so vertraut klingenden Namen wie Kölkebeck, New Melle oder auch Hermann finden sich deutsch klingende Namen und sogar deutsche Abschiedsworte.

"In Hermann wohnt sogar ein Vetter dritten Grades von mir", stellte auch Irmgard Frewert bei einem ihrer Besuche fest. Sie erinnert sich noch genau, wie das Bild, das heute die Gedenktafel aus Amerika ziert und sie mit ihrem am 8. Juni dieses Jahres verstorbenen Ehemann zeigt, dorthin gelangt ist. Vor dem Antrittsbesuch der Borgholzhausener Verwaltungsspitze wurde Fotos an die Gastgeber verschickt, damit man sich beim ersten Treffen schon ein wenig kannte.

Beim zweiten Treffen 1994 wurde die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet, und ein Jahr später machte sich eine Delegation von 55 Menschen aus Borgholzhausen zum Besuch in der Partnerstadt auf dem Weg. Die guten Beziehungen haben sich bis heute erhalten und Besuche großer Delegationen sind Standard. Ganz im Sinne des Mottos »Hands across the sea«, also Handschlag über das Meer, das in New Haven über der Partnerschaft zu Borgholzhausen steht und natürlich auch die Gedenktafel ziert.

Einkaufstipp für Versmolderinnen

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Versmold (HK). Claudia Lepper, bisher Inhaberin des Lederhauses Niebrügge an der Münsterstraße, ist ab heute mit ihrem Geschäft »Bags and More« in der Berliner Straße 9 zu Hause. "Um 10 Uhr öffnen wir und empfangen die Gäste mit einem Glas Sekt", sagt Lepper. Es wartet heute aber noch eine weitere Überraschung auf die Besucher. Jeder Kunde erhält am heutigen Eröffnungstag für seinen Einkauf einen Preisnachlass von zehn Prozent. Das Sortiment wird den früheren Lederhaus-Kunden bekannt vorkommen. Lepper bietet auf der um 20 Quadratmeter vergrößerten Ladenfläche in den früheren Räumen des Teeladens Wiltmann Mode, Taschen, Rucksäcke, Reisegepäck und Accessoires an. Zudem gibt es ein Angebot an modischen Schuhen. "Neu im Programm habe ich die Modelinie Elisa Cavaletti", sagt Lepper. Geöffnet hat »Bags and More« montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr sowie von 15 bis 18.30 Uhr. In der Adventszeit hat Lepper, wie auch viele andere Versmolder Einzelhändler, geänderte Öffnungszeiten, die am Geschäft ausgehängt werden.

Millionen-Paket geschnürt

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VON KERSTIN SPIEKER Werther. Es klingt paradox: Werthers Einwohner dürfen sich auf gleichbleibende Wasserpreise für 2015 freuen, trotz eines Fehlbetrags in Höhe von rund 20 000 Euro. Und angesichts eines Investitionspakets von rund zehn Millionen Euro im Bereich der Abwasserbeseitigung steht für 2015 sogar eine Senkung der dafür anfallenden Gebühren in Höhe von etwa neun Prozent ins Haus. "Das ist nicht leicht zu verstehen", räumte Stadtkämmerer Wilfried Köhme ein. Denn Wasserbeschaffung und Abwasserentsorgung finanzieren sich über einen Gebührenhaushalt und das bedeutet, dass sich Einnahmen und Ausgaben die Waage halten müssen. Eine plausible Erklärung für die bürgerfreundliche Gebührengestaltung gibt es natürlich dennoch. In den zurückliegenden Haushaltsjahren waren den angeschlossenen Haushalten Kosten berechnet worden für Investitionen, zu denen es aus unterschiedlichen Gründen dann doch nicht gekommen war. Rücklagenbildung solcher Art sieht ein Gebührenhaushalt jedoch nicht vor. Vielmehr muss zu viel bezahltes Geld den Verbrauchern binnen vier Wirtschaftsjahren zurückgezahlt werden. Allzu fest einstellen auf niedrige Gebühren sollten sich die Kunden jedoch nicht. Denn das Investitionspaket, das die Stadt Werther für den Abwasserbereich derzeit schnürt, hat es mit einem Volumen von rund zehn Millionen Euro in sich. "Das ist schon ein ordentlicher Schluck aus der Flasche, aber ich sehe keine Alternative dazu", kommentierte Karl-Hermann Grohnert von der CDU das Zahlenwerk, das Wilfried Köhme am Dienstagabend im Betriebsausschuss vorstellte. Keine Alternative deshalb, weil die Technik der drei bestehenden Wertheraner Kläranlagen längst nicht mehr dem aktuellen Standard entspricht. Für die Kläranlage Theenhausen steht selbst die bestehende Ausnahmegenehmigung für den Weiterbetrieb vor dem Ablauf. Festgelegt hatte sich die Wertheraner Politik bereits darauf, am bestehenden Standort der Kläranlage am Schwarzbach eine Zentralkläranlage für Werther - ausgelegt für rund 15 000 Einwohnereinheiten zu bauen. Die bisherigen Kläranlagen Warmenau und Theenhausen sollen Pumpstationen weichen, von denen aus die Abwässer zur Zentralkläranlage befördert werden (das HK berichtete ausführlich). Allein für Planung und Bau der Zentralkläranlage stehen über die nächsten drei Jahre gesplittet 5,5 Millionen Euro im Wirtschaftsplan. Der Umbau zu Pumpstationen wird für den Standort Warmenau in 2015 500 000 Euro und 2016 530 000 Euro kosten und für den Standort Theenhausen im Wirtschaftsjahr 2015 900 000 Euro. Weitere große Posten im Wirtschaftsplan sind die Anschlusskosten für das Gewerbegebiet Rodderheide mit 750 000 Euro verteilt auf die kommenden zwei Jahre und für das Wohnbaugebiet Blotenberg mit je 360 000 Euro für 2015 und 2016. Der Mischwasserkanal an der Kök wird mit 600 000 Euro für 2015 veranschlagt. Der derzeitige Niedrigzins sei eine günstige Voraussetzung für die anstehenden Projekte, machte Wilfried Köhme im Ausschuss deutlich. Dennoch werde der Gebührenzahler die Investitionskosten in den kommenden Haushaltsjahren natürlich zu spüren bekommen. "Zehn Millionen sind nicht zum Nulltarif zu haben." Jan-Holm Sussieck von der FDP begrüßte angesichts des gewaltigen Investitionspakets die Einrichtung einer zusätzlichen Stelle für die Projektbegleitung. In Kürze wird die Stadt den Posten ausschreiben, für den jemand gesucht wird, dessen Schreibtisch den Knotenpunkt zwischen Technik und Verwaltung darstellen soll. Auf Nachfrage erklärte Bürgermeisterin Marion Weike, dass die Stelle eine auf die Bauphase befristete sein werde. Als Basis für die weitere Planung der Zentralkläranlage einigten sich die Ausschussmitglieder am Dienstag, wie erwartet, auf eine in der Anschaffung kostengünstige Sequencing Batch Reactor (SBR) -Anlage. Das Ergebnis fiel einstimmig aus. Zwar einstimmig, aber bei Enthaltung der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen wurde im Betriebsausschuss der Etatentwurf für das Wirtschaftsjahr 2015 verabschiedet. Die Grünen enthielten sich mit Hinweis darauf, dass in dem Entwurf auch die Kosten für die Anschlüsse des Gewerbegebietes Rodderheide und das Wohnbaugebiet Blotenberg enthalten seien. Beide Projekte lehnen die Grünen ab.

Geschäftsstart mit Kleiderschrank

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Von Rita Sprick Versmold-Peckeloh. Peckeloh hatte noch einen eigenen Bürgermeister und die Grundschule war eine Volksschule für acht Jahrgänge, als der Elektromeister Wilfried Thorbrügge und seine Ehefrau Renate ins Wohn- und Geschäftshaus an der Heinestraße 30 einzogen. Dort führte das Ehepaar einen Elektroinstallationsbetrieb und ein Ladengeschäft für Elektrogeräte. Nach 46 Jahren schließt nun das Geschäft, das eines der wenigen Läden am Heinrich-Weber-Platz war. Die gute Nachricht: Der Elektroinstallationsbetrieb für Industrie- und Privatkunden bleibt mit Sohn Mike Thorbrügge an der Spitze bestehen. Wilfried Thorbrügge kann sich noch gut an die Anfangszeit erinnern, als er den Beruf des Elektrikers im Betrieb von Rudolf Brüggemann in Versmold erlernte. "Er hat mich immer unterstützt, auch als ich mich selbstständig gemacht habe", sagt der Peckeloher. 1967 absolvierte Thorbrügge seine Prüfung zum Elektrikermeister. Danach arbeitete er kurzfristig im Ruhrgebiet im Unternehmen Ruhrstahl. Aber es zog ihn nach Peckeloh zurück und in die Selbstständigkeit. Er startete auf einem landwirtschaftlichen Hof am Buschort. "Ein Kleiderschrank diente mir als Lager. Damals zogen wir mit Hammer und Meißel auf Baustellen, es wurden Biegezangen für Isolierarbeiten und Kurbelinduktoren zum Erzeugen von Wechselspannung benutzt", beschreibt er sein Tun. Besonders gut kann er sich an die Gewerbeanmeldung erinnern: "Zuerst wurde kontrolliert, ob man die vorgeschriebenen Geräte hatte. Die waren teuer, und ich habe sie mir geliehen", gibt der Senior schmunzelnd zu. Schon damals stellte er einen Lehrling ein. Derzeit gehören außer dem zwölfköpfigen Team noch vier Azubis zum Betrieb und für 2015 wird schon ein neuer Auszubildender gesucht. Kurz nach dem Geschäftsstart platzte das Lager im Kleiderschrank aus allen Nähten, die Anzahl der Gesellen nahm zu, ebenso wie der Kundenstamm. 1968 zog das Ehepaar ins neue Haus an die Heinestraße. Das Haller Kreisblatt berichtete damals darüber, erwähnte eine 16 Meter lange Schaufensterfront und viele Lampen. Beides existiert inzwischen nicht mehr. 1972 wird Sohn Mike geboren. Der heute 42-jährige Vater eines Sohnes absolvierte seine Elektrikerausbildung ebenfalls bei Brüggemann. "Meine Ausbilder waren Rudi Brüggemann und Bernd Wrobbel", sagt Mike Thorbrügge, der 1991 in den elterlichen Betrieb einstieg und seit 1999 seinen Elektrikermeister in der Tasche hat. Inzwischen arbeitet und kommuniziert der Familienbetrieb mit modernster Technik. "Der Zeitdruck ist größer geworden. Vieles läuft heute über Datenverarbeitungssysteme, jeder Geselle hat einen Laptop über den auch Aufträge weitergegeben werden", beschreibt Mike Thorbrügge den Fortschritt. Seine Eltern wollen es mit über 70 Jahren etwas ruhiger angehen lassen. Darum wird auch das Ladengeschäft geschlossen. "Es fällt mir schon schwer, besonders wegen der vielen Kundenkontakte und Gespräche", sagt Renate Thorbrügge. Im Büro wird man sie ebenso wie ihren Ehemann noch antreffen. "Die Zeiten haben sich gewandelt, aber nach 46 Jahren im Betrieb kann man nicht gleich aufhören", ist sich das Ehepaar einig. Darum wird der Unternehmensgründer weiterhin Elektrokleingeräte reparieren, sich ums Lager kümmern und seinen Sohn bei Baustellenbesuchen unterstützen. 

Lay folgt Elschner

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Von Claus Meyer

Altkreis

Halle.
In der Versmolder Sparkassen-Arena und der Haller Masch wurde es am Dienstag still. Statt adventlicher Besinnlichkeit war es aber eine Personalie, die den Handballern von Oberligist SF Loxten und Landesligist TG Hörste für kurze Zeit beim Trainingsabend die Sprache verschlug: Hörstes Coach Thomas Lay wird zur neuen Saison Nachfolger seines Kollegen Dirk Elschner auf der Loxtener Trainerbank.

Es muss ein schwerer Gang gewesen sein für Loxtens Vorsitzenden Andy Evers und Loxtens Handballobmann Horst Grube. Denn ein Trainerwechsel vom gängigen Erklärungsmuster sportlicher Erfolgslosigkeit oder innerer Zerwürfnisse ist es nicht. Vor dem Training am Dienstag informierten sie Elschner darüber, die Zusammenarbeit mit ihm nicht über das Saisonende hinaus weiterführen zu wollen. Anschließend unterrichteten Grube und Evers die Mannschaft.

1991 kam Dirk Elschner aus dem sächsischen Lommatzsch zu den Sportfreunden. Er blieb abgesehen von einem zweijährigen Intermezzo bei der Spvg. Versmold den »Fröschen« seitdem treu. Als aktiver Handballer stieg Elschner mit den Grün-Weißen von der Bezirksliga in die Landesliga auf, 2004 folgte der Aufstieg in die Verbandsliga. Mannschaftskamerad bei beiden Triumphen: Thomas Lay. Elschners Trainerkarriere bei den Sportfreunden begann 2008 und wurde in diesem Frühjahr mit dem Aufstieg in die Oberliga gekrönt.

"Dirk war enttäuscht", berichtet Grube über das Sechs-Augen-Gespräch vor dem Training. Und fügt hinzu: "Es wäre auch überraschend gewesen, wenn es nicht so gewesen wäre." Die Sportfreunde wüssten, was sie Elschner zu verdanken haben. Aber: "Wir versuchen, das Bestmögliche aus der Mannschaft herauszuholen und glauben, dass Thomas noch ein paar Akzente mehr setzen kann." Es gelte, eben diese paar Prozente mehr noch aus dem Team herauszukitzeln, derer es in der Oberliga bedürfe. Denn für Grube steht fest: Vorrangiges Ziel bleibt auch unter Trainer Lay der Klassenerhalt. "Thomas weiß, was er in Loxten vorfindet", sagt Grube und verweist auf ein "intaktes Umfeld". Tatsächlich sei der Kontakt zu Lay, der das Loxtener Trikot trug und anschließend Trainer der B-Jugend und der zweiten Mannschaft war, nie abgerissen. Grube: "Er ist ein sehr guter Trainer."

Der so Gelobte selbst hat nach eigenem Bekunden mit sich und seiner Entscheidung drei Wochen gerungen, seitdem Grube und Evers die Bemühungen um ihn intensiv betrieben. "Ich werde in Hörste ja einiges Gutes aufgeben, an dem ich selbst mitwirken durfte", sagt Lay. Nach dem Abstieg in die Bezirksliga 2012 führte Lay das Team auf Anhieb zurück in die Landesliga, wo die TG derzeit mit einer Reihe von jungen Eigengewächsen den ersten Platz belegt (siehe unten stehenden Text).

Schließlich gab die sportliche Perspektive in Loxten den Ausschlag für Lay. "Der Verein hat ein paar Jahre Vorsprung gegenüber Hörste", sagt er und nennt als Beispiel die Rahmenbedingungen mit dem hohen Zuschauerzuspruch. Einen Teil des Loxtener Teams kennt Lay aus seiner Zeit als Jugendtrainer bei den Sportfreunden, zum Beispiel Nils Patzelt, Thilo Stinhans und Marco Possehl. Die Sportfreunde in der Oberliga zu etablieren ist auch aus Lays Sicht das vorrangige Ziel in Loxten. "Das wird nicht einfacher", ist der B-Lizenzinhaber überzeugt, unter anderem klopfe im HSV Sundwig/Westig ein starker Emporkömmling ans Tor der Oberliga.

Dirk Elschner hatte gestern hörbar an der Entscheidung des Loxtener Vorstands zu knabbern. "Das kommt für mich überraschend", sagt er, zumal er im Hinblick auf die kommende Saison schon Gespräche mit potenziellen Neuzugängen geführt habe. Neben dem knapp verpassten Oberliga-Aufstieg 2013 dürfte es für ihn die größte sportliche Enttäuschung in Loxten sein, doch Elschner kartet nicht nach: "Mein Verhältnis zu Team und Verein ist vollkommen intakt." Eine künftige Tätigkeit bei den Sportfreunden schließen weder er selbst noch Grube aus. Doch Elschner betont: "Es ist erst ein Tag ins Land gegangen. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht."

Bescherung für die TG Hörste

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Von Nicole Donath

Halle-Hörste. Vorgezogene Bescherung für die TG Hörste am Mittwochabend im Ausschuss für Schule und Sport: Die Tennisabteilung bekommt den gewünschten Zuschuss für den Neubau eines Umkleide- und Sanitärgebäudes sowie eines Gerätehauses in Höhe von 40 000 Euro. Und auch der Gesamtverein wurde noch bedacht: Entgegen der Beschlussvorlage der Verwaltung folgten die Politiker einstimmig einem CDU-Antrag und stellten vorsorglich 230 000 Euro in den Haushalt, damit am Rasenplatz in Hörste ein Vereinsheim nebst Flutlichtanlage gebaut werden kann.

Angesichts des "akuten Handlungsbedarfs" an der Tennisanlage in Sichtweite zum Schloss Tatenhausen stand es für die Kommunalpolitiker außer Frage, dem Vorschlag der Verwaltung zu folgen und der TG-Abteilung unter Vorsitz von Jutta Albert die finanzielle Unterstützung zu gewähren. Je nach Höhe der Abschlussrechnung ist damit klar, dass 75 Prozent der nachgewiesenen Kosten, maximal jedoch 40 000 Euro, gewährt werden.

Anders als von der Mehrheit erwartet, stellte sich die Entwicklung des nächsten Tagesordnungspunktes dar: der Antrag der TG Hörste auf Zuschuss für den Bau und Betrieb eines Vereinsheims am Rasenplatz über 160 000 Euro. Eine Position, welche die Verwaltung jedenfalls nicht in ihrem Haushaltsentwurf vorgesehen hatte. Und weil Kämmerer Jochen Strieckmann krankheitsbedingt fehlte, bekam er deshalb auch nicht mit, mit welcher Rasanz hier mal eben eine knappe Viertelmillion Euro lockergemacht wurde und sein Finanzwerk nun tüchtig nachgebessert werden muss: Einstimmig - bei einer Enthaltung des Grünen Frank Winter - wurde der Turngemeinde nämlich nicht nur der Zuschuss für ein neues Vereinsheim gewährt, sondern eine Flutlichtanlage obendrein. Und wenngleich der Verein in Aussicht gestellt hat, den Tennenplatz an der Tiegstraße nebst sanierungsbedürftigem Vereinsheim mittelfristig aufzugeben, wurde die Entscheidung sogar unabhängig vom Refinanzierungsvorschlag der Christdemokraten getroffen.

Während Thomas Tappe in seinem engagierten Vortrag nämlich anregte, den Schlackeplatz in Bauland umzuwandeln, so dass man eine "Win-win-Situation" habe, warnten die anderen Kommunalpolitiker davor, in die Kompetenz anderer Fachausschüsse einzugreifen. Torsten Indiesteln (SPD) beispielsweise wies auf die speziellen Fragen bei der Bebauung im Außenbereich hin und bat darum, derlei Pläne im Bau- und Planungsausschuss zu behandeln.

Während sich die SPD gleich mit dem Antrag der CDU anfreunden konnte - Frank Winter sprach schmunzelnd von einer "Charmeoffensive" - baten sich Grüne und UWG zunächst noch etwas Zeit aus, um am Ende dann doch das vorzeitige Weihnachtsgeschenk zu verteilen: "Wir sind dabei!", erklärte Michael Koch schließlich. Und auch die Grünen standen dem nicht im Weg. Allein über den Antrag über einen jährlichen Betriebskostenzuschuss wurde nicht mehr gesprochen.

TG-Vorsitzender Frank Klostermann kündigte gestern im Gespräch mit dem HK an, die Pläne für das Vereinsheim mit zwei Umkleiden, Duschen, Aufenthaltsräumen und Toiletten nun zu konkretisieren und Anfang 2015 eine Bauvoranfrage beim Kreis zu stellen. Die noch ausstehenden Gespräche mit dem SC Halle über eine mögliche Beteiligung an einem Sport- und Gesundheitszen-trum an der Masch werde man übrigens dennoch führen - ergebnisoffen. Der CDU-Fraktionschef Hendrik Schaefer erklärte ebenso, dass man den Bau des Vereinsheimes in Hörste und die Pläne des SC Halle losgelöst voneinander betrachten müsse.

Motorsägen kreisen für die Autobahn

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Von Andreas Großpietsch

Borgholzhausen.
Während im benachbarten Halle an der Autobahn 33 und den damit zusammenhängenden Bauwerken in diesem Jahr schon viel gebaut worden ist, war in Borgholzhausen von den bevorstehenden Veränderungen wenig bis nichts zu bemerken. das hat sich in diesen Tagens ganz entscheidend geändert: An der Stockkämper Straße fiel ein ganzer Wald der Säge zum Opfer - Auftakt einer Reihe von Bautätigkeiten, die 2015 mit Nachdruck beginnen sollen.

Weichen mussten die Bäume an der Stockkämper Straße tatsächlich der Fahrbahn der geplanten Autobahn, obwohl die Arbeiten daran erst in den kommenden Jahren nach 2015 anstehen. Die ersten sichtbaren Bauwerke auf Borgholzhau- sener Gebiet sollen die Grünbrücken sein, die als Ersatz für die verlorengehenden Freiflächen den Wildtieren ein Mindestmaß an Austausch zwischen den Gebieten ober- und unterhalb der Autobahn ermöglichen sollen.

Unmittelbar neben dem Wäldchen, das jetzt der Säge zum Opfer gefallen ist, wird eine der insgesamt drei auf

Borgholzhausener Gebiet geplanten Grünbrücken die künftige Autobahn überspannen. Unter Brücke und Fahrbahn verschwindet auch ein guter Teil der heutigen Stockkämper Straße, die ungeachtet ihres Ausbauzustandes als Kreisstraße (K 30)
klassifiziert ist.

Dieser Ausbauzustand wird sich in Teilbereichen allerdings ebenfalls grundlegend ändern. Zum einen wird die Stockkämper Straße bis zur Bundesstraße zur zentralen Baustellenauffahrt für diesen Streckenabschnitt aufgerüstet. Dazu dienen unter anderem punktuelle Verbreiterungen, an denen sich auch große Fahrzeuge begegnen können. Einen Eindruck dieser Pläne kann man derzeit am Bahnübergang gewinnen, der bereits so ausgebaut ist.

Ebenfalls im neuen Jahr sollen auch die Arbeiten für das ein Stück von der Grünbrücke abgesetzte Bauwerk beginnen, mit dem die Stockkämper Straße künftig über die Autobahn geführt werden soll. Die Abmessungen orientieren sich an den Anforderungen, die grundlegend an eine Kreisstraße gestellt werden und nehmen auf den aktuellen Ausbauzustand der Straße wenig Bezug. Auf der 12,25 Meter breiten Brücke ist auch Platz für einen Radweg.

Die Grünbücke Stockkämper Straße wird 20 Meter breit und überspannt eine lichte Weite von 31 Metern. Damit ist sie für sich betrachtet schon ein recht imposantes Bauwerk. Im Vergleich zu den beiden weiteren Grünbrücken, die noch auf Borgholzhausener Gebiet bis hin zum heutigen Autobahnende geplant sind, nimmt sie sich eher bescheiden aus.

Denn keine 300 Meter weiter Richtung Casum entsteht die Querungshilfe Eschweg. Sie liegt fast parallel zu dem kleinen Sträßchen, dem sie ihren Namen verdankt. Dieser Eschweg allerdings wird nach dem Ende des Autobahnbaus keine durchgängige Verbindung mehr darstellen, sondern aus zwei besseren Hofzufahrten bestehen, die jeweils an der Autobahn enden werden.

Die Grünbrücke Eschweg wird 40 Meter breit und soll mit einer abwechslungsreichen Bepflanzung dafür sorgen, dass möglichst viele Tierarten sie als naturnahe Verbindung zwischen den zerschnittenen Lebensräumen akzeptieren. Um die geschützten Tierarten möglichst langsam daran zu gewöhnen, dass der Lebensraum verloren geht, der für die Autobahn gebraucht wird, soll ebenfalls 2015 ein Bauwerk errichtet werden, das ins Auge fallen wird. Die künftige Autobahnbaustelle wird auf beiden Seiten von mehrere Meter hohen Holzwänden eingerahmt werden.

Der anfangs sicher gewöhnungsbedürftige Zustand nimmt das Bild der fertigen Autobahn vorweg: Die Fernstraße wird von vier Meter hohen Wällen, Wänden oder Kombinationen aus beidem eingerahmt, die neben ihrer Schutzfunktion für die Tierwelt unter anderem auch einen gewissen Lärmschutz bieten werden. Der ist im Außenbereich eigentlich nicht vorgesehen und wird nur durch die ökologische Hochwertigkeit des zerschnittenen Gebiets ermöglicht.

Ebenfalls in diesen Tagen fällt auch an der Holtfelder Straße ein Wald der Autobahn zum Opfer. Die Autobahntrasse führt mitten hindurch. Direkt neben diesem Wäldchen entsteht die Grünbrücke Holtfelder Straße, die mit 40 Metern Breite ebenfalls stattliche Abmessungen haben wird. Die in diesem Bereich geplanten Straßenbrücken für Holtfelder Straße und die Straße Illenbruch nehmen sich mit jeweils 6,50 Metern Breite deutlich kleiner aus.

Grüne Seiten fürs ganze Jahr

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Steinhagen (fja).
Ein treuer Begleiter für das ganze Jahr ist der Umweltkalender, den die Gemeinde Steinhagen von der kommenden Woche an die Steinhagener Haushalte verteilt. Wer die Entsorgungsmöglichkeiten im Ort im Überblick haben möchte und die Abfalltermine griffbereit haben will, sollte sich den Kalender an geeigneter Stelle aufbewahren. Im Idealfall dort, wo das Exemplar für 2014 noch bis Ende Dezember hängt.

Wann muss die Komposttonne an die Straße gestellt werden? Wie wird man Haus- und Sperrmüll am besten los? Und wann findet die kostenlose Schadstoffabgabe statt? Antworten gibt auch im kommenden Jahr der Umweltkalender. Darüber hinaus bietet er Informationen zu Klima- und Umweltschutz.

So gibt es einen Bericht über die kostenlose Energieberatung, ein neues Angebot der Gemeinde. Egal, ob Wohnungseigentümer oder Mieter: Die Energieberater Matthias Starke und Oliver Vredenburg stehen an zwei Nachmittagen im Monat für die Beantwortung aller Fragen in Sachen Energiesparen und Energieeffizienz zur Verfügung. "Das Angebot wird gut angenommen. Wir haben mit acht Beratungen pro Monat kalkuliert und so viele werden auch nachgefragt", teilt Umweltberaterin Gabriele Siepen mit.

Thematisiert wird außerdem (im Monat Juni) das integrierte Klimaschutzkonzept für

Steinhagen.
"Wir wollen deutlich machen, dass nicht einfach nur für viel Geld ein Konzept erarbeitet worden ist, sondern dass es jetzt darum geht, dieses Konzept auch umzusetzen", erklärt Marianne Vaske, ebenfalls von der Umwelt- und Energieberatung.

Über den aktuellen Zustand des Heideweihers, der bekanntlich auf dem Ströhen angelegt wurde, berichtet Rainer Drouyn vom Bauamt der Gemeindeverwaltung. Hier entwickelt sich zurzeit ein Biotop, das seltenen Pflanzen und Tieren eine Heimat geben soll. Bilder vom Heideweiher zieren auch das Titelblatt des Umweltkalenders 2015.

Weitere Themen, die auch im kommenden Jahr wichtig bleiben: Richtig Heizen in Mietwohnungen, »Grüner Strom« von den Gemeindewerken, der Umweltpreis Steinhagen, Rote Karte für überfüllte Restmülltonnen, die Briefmarkensammlung Bethel, ein Preisausschreiben und der Habicht - Vogel des Jahres 2015.

"Wir werden den Kalender von kommender Woche an bis Heiligabend kostenlos an alle Haushalte, Gewerbebetriebe und Institutionen verteilen", kündigt Abfallberaterin Anke Ulonska an. "Wer nach Weihnachten noch immer keinen hat, kann sich bei der Abfallberatung unter ` (0 52 04) 99 71 10 oder im Rathaus am Empfang melden, wo vom 29. Dezember an Exemplare ausliegen werden."

Den Umweltkalender gibt es außerdem digital auf der Homepage der Gemeinde

Steinhagen.

Niebrügge schrammt Bestnote

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Altkreis Halle (mxb).
Die jüngsten Turnerinnen des TV Werther haben im dritten Wettkampf der Nachwuchsliga in Rheda eine Topleistung gebracht. Von sieben Teams schafften sie den zweiten Platz, knapp hinter der TSG Rheda IX. In der Bezirksliga 1 machte die Spvg. Steinhagen IV das Rennen um den dritten Platz in der Gesamtwertung spannend, scheiterte am Ende aber knapp.

Bei den siebenjährigen Athletinnen des TVW III war die Freude über den zweiten Platz größer als die Trauer über den verpassten Turniersieg. Im direkten Vergleich der Geräte stand es zwischen Werther und Rheda 2:2. Am Barren und am Boden war Werther die stärkste Mannschaft des Wettkampfes. Josefina Niebrügge war mit 13,95 und 14,25 Punkten nur knapp von der Bestnote von 15 entfernt. Die Mannschaft um Marielle Benz, Johanna Latteck, Hannah Recker, Sinem Holz und eben Josefina Niebrügge bewies vor allem Ausgeglichenheit: Keine Wertung lag unter 12,5 Punkten.

Am Balken hatte der TVW die größten Probleme, dort überzeugte Rheda. Mit 468,15 Punkten lagen die Wertheranerinnen in der Gesamtwertung 0,55 Punkte hinter Rheda und schrammten wie in der Tageswertung auch hier knapp an Gold vorbei. In derselben Liga startete die bislang im Wettkampf unerfahrene vierte Wertheraner Mannschaft. Sie erreichte in der Gesamtwertung den sechsten Platz vor Wiedenbrück III. Stärkste Turnerin war Emily Henkenjohann.

Die Turnerinnen der Spvg. Steinhagen VII belegten in der Tageswertung den vierten Platz, lediglich 0,3 Punkte hinter der TSG Rheda X. In der Endabrechnung aber jubelten Zoe Isabell Pöhlker, Maike Landwehr, Jette Dammeier und Melis Laztürk über Bronze. In der Altersklasse acht, in der nur zwei Mannschaften antraten, wurde die Spvg. Steinhagen VI hinter der TSG Rheda VIII Zweite.

In der Bezirksliga 1 schlug beim TV Werther wieder einmal das Verletzungspech zu. Chiara Dessin fiel kurzfristig aus, so dass Nele Bories zwei Geräte mitturnte. Waren am Boden die Übungen noch gut, musste Werthers Erste am Balken einige Stürze in Kauf nehmen. Das verhinderte in Tages- und Gesamtwertung eine bessere Platzierung als der fünfte Rang bei sechs Mannschaften. Johanna Struck war mit insgesamt 39,3 Punkten die beste Turnerin. Steinhagen IV turnte sich auf den dritten Platz und belegte in der Gesamtwertung den undankbaren vierten Rang. Für eine Medaille haben Anna Hoene, Leonie Schmidt, Charlotte, Nichols, Elly Wienke und Jessica Langel lediglich 0,15 Punkte gefehlt.

In der Bezirksliga 2 belegte Werther II in Tages- und Gesamtwertung Rang fünf bei sieben Mannschaften. Die besten TV-Turnerinnen waren Lina Weber mit 43,55 und Jennifer Heinze mit 40,85 Punkten. In derselben Liga schaffte Steinhagen V zum ersten Mal in der Tageswertung den Sprung auf den vorletzten Platz. Sarah Langel zeigte mit 12,55 Punkten die beste Bodenübung des Tages.

PS-Zentrum investiert wieder

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Von Silke Derkum

Versmold.
Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter den Mitarbeitern des Autohauses PS Zentrum
Versmold.
Im vergangenen September wurde das vor 95 Jahren gegründete Unternehmen nicht nur von einem neuen Gesellschafter übernommen, sondern auch in die Hände einer neuen Geschäftsführung gelegt. Seitdem haben Heinz Hoidis und Maik Ludewig an vielen Stellschrauben gedreht, um das Autohaus wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen. Mit Erfolg, wie sie sagen. Nun wird es neben den internen Neuerungen auch äußerlich sichtbare geben: Das Unternehmen investiert 300 000 Euro, um den Standort an die gestiegenen Ansprüche der Autohersteller anzupassen und beendet gleichzeitig den Handelsvertrag mit der Audi AG zum Jahresende.

Das PS-Zentrum wird also in Zukunft nicht mehr als lizenzierter Audi-Händler firmieren, sondern sich im Neuwagengeschäft auf VW und Skoda konzentrieren. "Die Audi-AG setzt ein neues Konzept um, bei dem es weniger, dafür aber exklusivere Autohäuser geben wird, die dem Kunden ein besonderes Einkaufserlebnis verschaffen sollen", erklärt Heinz Hoidis. Für Versmold mache dieses Konzept nicht ganz so viel Sinn. Deshalb setze man im PS-Zentrum für die Audi-Kunden auf das Serviceangebot. "Wir bieten weiter Werkstattdienstleistungen und Originalzubehör an", sagt Hoidis.

Der Werkstattbereich werde sogar erweitert. "Um die meist computergesteuerte Technik in den heutigen Fahrzeugen zu warten und zu reparieren, braucht man schon spezielle Geräte", sagt Maik Ludewig. Deshalb wird eine Hebebühne zum High-Tech-Arbeitsplatz umgerüstet. Etwa 80 000 bis 100 000 Euro fließen alleine in diese Investition.

Auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Laerstraße wird es Veränderungen geben. In den bereits frei gewordenen Audi-Verkaufsraum sind bereits die Skoda-Fahrzeuge eingezogen. Und dafür müssen die 350 Quadratmeter genau dem Skoda-Design entsprechen. "Von der Bodenfliese bis zum Bürostuhl muss alles stimmen", sagt Hoidis. Für die Umrüstung wird mit rund 150 000 Euro kalkuliert.

Durch den Umzug in das firmeneigene Gebäude kann Hoidis die Mietkosten des bisherigen Skoda-Verkaufsraumes sparen. Wieder ein Dreh an einer Stellschraube, der das Unternehmen stabilisiert. "Als wir die Geschäftsleitung übernommen haben, war die Firma in einer schwierigen finanziellen Situation", sagt Hoidis. "Doch in diesem Jahr haben wir den Turnaround geschafft und befinden uns nun immerhin in stabiler Seitenlage", sagt er ehrlich.

Um dorthin zu kommen, haben er und Maik Ludewig auf betriebsbedingte Entlassungen verzichtet. "Unsere Personalkosten sind sogar angestiegen, das ist eher untypisch für solch eine Situation", sagt Hoidis. "Wir haben einfach zugehört; das Potenzial, das in unseren Mitarbeitern steckt, ist groß", sagt er. "Die sehen ja auch, was schiefläuft." Rund 25 Millionen Euro Umsatz haben die 50 Mitarbeiter auch im auslaufenden Jahr erwirtschaftet - ähnlich wie zuvor.

Gemeinsam versucht man aber nun an vielen kleineren Stellen den Gewinn zu verbessern. "Es ist uns lieber, wir verkaufen einen Golf und einen Passat als einen Audi A8", verdeutlicht Heinz Hoidis, was er unter der neuen Bodenständigkeit versteht, die nun im PS- Zentrum Programm ist, das vor einigen Monaten den Namenszusatz »Pleitner’s« abgelegt hat.

In diesem Zuge wurde zum Beispiel auch der defizitäre Gebrauchtwagenhandel in Bielefeld geschlossen. "Wir leben von unserem direkten Umfeld und wollen uns auch darauf konzentrieren", sagt Maik Ludewig und Heinz Hoidis ergänzt: "Wir sind darauf programmiert, das hier weiterzuführen und haben noch ganz viele Ideen, was man besser machen kann."

Brot für die Welt in Werther gebacken

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Werther (kei).
Brot backen in deutschen Backstuben, damit andere Menschen in der Welt sich ihr Brot verdienen können. Das ist der Gedanke, der hinter der Aktion »5000 Brote - Konfis backen Brot für die Welt« steht. Ein Gedanke, der Familie Kröger von der Bäckerei und Konditorei Bossert in Werther begeisterte. "Nachdem uns die Bäckerinnung über das Projekt informiert hatte, war für uns sofort klar, dass wir da mitmachen wollen", erinnert sich Patrik Kröger. Der enorme Betrag von 1600 Euro stand auf dem symbolischen Scheck, den er gemeinsam mit Vertretern der evangelischen Kirchengemeinde Werther zum Abschluss der Aktion der Öffentlichkeit präsentierte.

Die Idee besticht: Gemeinsam riefen die Evangelische Kirche in Deutschland und der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks zu der Aktion »5000 Brote - Konfis backen für die Welt« auf. Der Erlös kommt »Brot für die Welt« zu und geht in Projekte in Kolumbien, Ghana und Bangladesch. Allen ist gemeinsam, dass dort versucht wird, jungen Menschen über Bildung und Ausbildung eine Perspektive für ein menschenwürdiges Leben zu schaffen. Sie also in die Lage zu versetzen, als Erwachsene mit einer qualifizierten Arbeit ihr eigenes Brot zu verdienen.

Dass Hilfe zur Selbsthilfe darüber hinaus so viel Spaß machen kann, das haben alle Konfirmanden, die in Werther an der Aktion teilnahmen, vor allem Patrik Kröger zu verdanken. Mit Leib und Seele dem Bäckerhandwerk verbunden, hatte er sich ein richtiges Konzept für die Aktionen in der Backstube des Familienunternehmens ersonnen.

"Die Konfis sollten lernen, wie ein richtiges Brot überhaupt entsteht. Ich wollte ihnen alle Schritte zeigen", hatte Patrik Kröger sich hohe Ziele gesetzt. Seine Wahl fiel auf Roggenmischbrot mit einem zuvor angesetzten Sauerteig. Das Besondere daran war eine Würzmischung aus Fenchel, Anis und Kümmel, die dem relativ einfachen und schmackhaften Brot Pfiff verlieh.

"Außerdem backte jeder ein Brot für seine Familie zu Hause, das er sogar mit seinem eigenen Namen versehen konnte", so Patrik Kröger. Die Konfis fanden es toll. Vier Gruppen von je sechs bis acht Jugendlichen kamen nacheinander jeweils samstags in die Backstube und unter Patrik Krögers Ägide entstanden gut 500 Brote. Die wurden nach den Gottesdiensten verkauft. Etwas über 1400 Euro kamen so zusammen. "Wir haben dann auf 1600 Euro aufgerundet", sagte Ursula Kröger.

Hinzu komme noch eine Kollekte der Kirchengemeinde, erklärte Gemeindepädagoge Volker Becker. Gemeinsam mit Pfarrer Hartmut Splitter und Janis Maaß, Jahrespraktikant im Bereich der Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde, war Becker ins Café Bossert gekommen, um der Familie Kröger für ihren Einsatz zu danken. "Immerhin sind wir im Kirchenkreis Halle die einzige Gemeinde, die an der Aktion teilgenommen hat", lobte Pfarrer Splitter das große Engagement.

Patrik Kröger und seine Mutter Ursula nahmen den Dank im Namen der Familie gern entgegen. Besonders freuten sie sich darüber, mit welcher Begeisterung die Jugendlichen in der Backstube dabei waren. Eine bessere Werbung für das heimische Bäckerhandwerk kann es wohl kaum geben.


Klage gegen Haller Gesamtschule abgewiesen

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Halle. Die Entscheidung fiel überraschend schnell: Das Verwaltungsgericht Minden hat die Klagen des Kreises Gütersloh sowie der Kommunen Werther, Borgholzhausen und Steinhagen gegen die Einrichtung einer Gesamtschule in Halle abgewiesen. Damit ist die politisch heftig diskutierte und im August gegründete Schule nun auch offiziell bestätigt. Stimmen und Hintergründe lesen Sie morgen im Haller Kreisblatt

Spielerisch zu drei Punkten

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Von Philipp Kreutzer

Altkreis Halle. In der ersten Partie der Rückrunde spielt die Spvg. Steinhagen am Sonntag um ihre Perspektive für die restliche Saison. Ohne einen Heimsieg gegen RW Mastholte "werden wir das alleinige Mittelfeld der Liga bilden", prognostiziert Trainer Carsten Johanning und fordert somit von seiner Mannschaft drei Punkte gegen den Tabellenzweiten. Beim Liga-Rivalen SC Peckeloh hätte man sicher nichts dagegen, Steinhagen im Mittelfeld Gesellschaft zu leisten. Mit einem Sieg in Bad Oeynhausen käme der SCP dem Ziel näher.

Spvg. Steinhagen - RW Mastholte. Vor der Partie gegen Rödinghausen II (1:1) hatte Carsten Johanning ein Unentschieden als akzeptables Ergebnis bezeichnet. Im zweiten Heimspiel binnen acht Tagen zählt für

Steinhagens Trainer nur ein Sieg - und das, obwohl Gegner Mastholte ein ähnliches Schwergewicht darstellt wie Rödinghausens Reserve. Mastholte verfügt über eine erfahrene Mannschaft. Die meisten Kicker gehörten dem Kader schon in der vergangenen Westfalenliga-Saison an. In Mittelfeldspieler Marc Polder ist zudem ein Kicker mit Regionalliga-Einsätzen für Wiedenbrück und Lippstadt dabei. "Sie haben offensiv wie defensiv viel Qualität", wusste Johanning schon vor dem Hinspiel, das sein Team 1:4 verlor. Die Statistik bestätigt ihn: Mastholte hat mit 34 erzielten und 13 kassierten Treffern die besten Werte der Liga.

Dass Steinhagens Trainer dennoch drei Zähler anpeilt, erklärt sich aus der Tabelle: "Wenn wir in der Rückrunde in der Spitzengruppe dabei sein wollen, müssen wir dieses Spiel gewinnen." Aktuell belegt die Spvg. Rang sieben, der Rückstand auf Mastholte beträgt sieben Zähler. Allerdings hat Steinhagen noch das Nachholspiel am 14. Dezember in Kirchlengern .

Weil den großen Abwehrspielern Mastholtes mit langen Bällen und Standards kaum beizukommen sei, will es die Spvg. in erster Linie spielerisch versuchen. Dabei soll - so Johannings Plan - der Spvg. auch der Umzug aus dem Stadion auf den Kunstrasenplatz zugutekommen. Verzichten muss der Trainer auf Innenverteidiger Max Hoppmann, der im Training eine Bänderverletzung erlitt.

FC Bad Oeynhausen - SC Peckeloh. "Ich muss beim Training wohl besser alle in Watte packen, damit sich nicht noch mehr verletzen", stöhnt SCP-Trainer Markus Kleine-Tebbe. Zur ohnehin schon großen Anzahl nicht einsatzfähiger Spieler gesellte sich in dieser Woche Kevin Ikeakhe. Der Offensivspieler brachte vom 1:1 in Harsewinkel am vergangenen Sonntag eine Knieverletzung mit. Es besteht der Verdacht auf Außenbandriss.

Im letzten Punktspiel des Jahres beim FCO, der mit acht Punkten den letzten Tabellenplatz belegt, wird ebenso Marvin Heinsch wegen der fünften gelben Karte fehlen. Immerhin kehrt Innenverteidiger Vincent Hall nach abgesessener Sperre ins Team zurück. Ein weiterer Kandidat für die Startelf ist Pawel Matejewski, der in Harsewinkel von der Bank kam. "Gut, dass unsere Zweite schon so viele Punkte hat", sagt Kleine-Tebbe, "wir brauchen dringend Unterstützung, damit wir überhaupt wechseln können."

Trotz der Personalmisere hat der SCP, mit 17 Zählern Neunter, am Sonntag eine große Chance: Mit einem positiven Ergebnis wie im Hinspiel (2:0) würde Peckeloh eine Punktlandung auf der 20-Punkte-Marke gelingen. Eben diesen Wert hatte der Trainer vor Wochen als Ziel zur Winterpause ausgerufen.

Hamstern verboten, Radfahren auch

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Von Frank Jasper

Steinhagen.
Je länger der Erste Weltkrieg dauerte, desto mehr litt auch die Bevölkerung in der Heimat. Der erste totale Krieg der modernen Geschichte verschlang nicht nur immer mehr Soldaten und Kriegsgeräte an der militärischen Front, er forderte auch eine umfassende Mobilisierung aller materiellen Ressourcen. Das bekamen auch die Menschen in Steinhagen zu spüren.

Etliche Nachmittage haben die Macher der Ausstellung »Steinhagen und der Erste Weltkrieg« (siehe Infokasten) im Haller-Kreisblatt-Archiv verbracht und konnten somit die Auswirkungen des Kriegsgeschehens mit Zeitungsausschnitten belegen. "Wir sind immer wieder auf kleine Artikel gestoßen, in denen über unerlaubte Lebensmittelkäufe und deren Beschlagnahmung durch die Polizei berichtet wurde", erzählt Gemeindearchivarin Pe-tra Holländer.

Weil Lebensmittel knapp waren und rationiert wurden, gab es Mängel in der täglichen Versorgung. Während es auf dem Land viele Selbstversorger gab, knurrte vor allem den Städtern der Magen. Darum zog es immer wieder Bielefelder aufs Land, um sich direkt beim Bauern oder Erzeuger mit Fleisch, Speck, Eiern oder Kartoffeln einzudecken. Doch das war verboten.

"Man sprach vom Hamstern", erklärt Petra Holländer. Ab Ende 1916 häuften sich im Haller Kreisblatt die Meldungen über diese Hamsterer, vor allem immer dann, wenn solche ertappt wurden. "Diese Maßnahme war wohl als gezielte Abschreckung gedacht, denn die Hamsterer wurden mit ihrem vollen Namen genannt."

Auch unerlaubte Schlachtungen wurden öffentlich angeprangert. In einem Artikel aus dem Jahr 1917 wird berichtet, "dass von einem Viehhändler aus Sandforth 37 geräucherte und 18 gesalzene Schinken, 37 Leberwürste sowie weitere Fleischwaren, die sämtlich aus unerlaubten Schlachtungen herrühren, polizeilich beschlagnahmt wurden". Damit nicht genug. Für Unmut sorgte auch, dass der Viehhändler seinen Schweine "bestes Roggenschrotfutter" vorsetzte - "das besser zur menschlichen Ernährung verwendet wäre".

Nicht nur Lebensmittel wurden knapp, auch mit materiellen Gütern musste sparsam umgegangen werden. In den Brockhagener Nachrichtenblättern, eine provisorisch hergestellte Zeitung für die Soldaten in der Ferne, heißt es: "Neue Verordnungen und Verfügungen über wirtschaftliche Verhaltensmaßregeln kommen täglich." Auf eine besonders drastische weist eine Bekanntmachung hin, die 1917 im Haller Kreisblatt veröffentlich wurde und die Menschen in Steinhagen zur Verzweiflung trieb. Nach einer Verfügung der Generalkommandantur Münster sollte jede Benutzung von Fahrrädern zu Vergnügungsfahrten und Sportzwecken aufhören. Ausnahmen mussten beim Amt unter Anführungen von Gründen genehmigt werden. Nach Protesten aus der Bevölkerung wurde für jedes Gehöft ein Rad freigegeben.

"Die Materialien, vor allem das Gummi der Reifen, wurden für die Kriegsmaschinerie benötigt und sollten nicht für profane Dinge verbraucht wurden", erklärt Gemeindearchivarin Holländer die drastische Maßnahme.

Not macht erfinderisch und so wählten manche Zeitgenossen eine ungewöhnliche Lösung, um weiter in die Pedalen treten zu können. Aus der Schulchronik von Sandforth erfuhren die Ausstellungsmacher: "Lustig wurde losgefahren, ohne fürchten zu müssen, mit der Behörde in Konflikt zu geraten. Hier hatte man Holzklötze zwischen die Felgen geklemmt und dort waren es Korkprop-fen. Andere hatten ganze Holzreifen herumgelegt." Ein Vergnügen war die Fahrt mit so einem Rad trotzdem nicht, aber: "Eine Schelle ist an solch einem Rade nicht notwendig, weil schon auf eine Entfernung von mehr als 100 Metern die Annäherung zu hören ist."

400 lebende Kuscheltiere in der Schützenhalle

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Borgholzhausen (anke).
Im Schützenhaus herrschte gestern Vormittag geschäftiges Treiben. Über 400 Kaninchen wurden von insgesamt acht Richtern gewogen, untersucht, auf den Rücken gedreht, begutachtet und bewertet. Für die kuscheligen Langohren ein stressiger Vormittag. Für die Mitglieder des Kreisverbandes der Kaninchenzüchter aber auch. Denn bei der jährlichen Kreisverbandsschau, die ab heute um 15 Uhr im Schützenhaus zu sehen sein wird, sind nur die besten Langohren gefragt.

Insgesamt zehn Vereine und vier Clubs züchten unter dem Dach des Kreisverbandes Gütersloh. 50 Rassen und Farbschläge mussten die Richter bewerten. Eingeteilt in große, mittelgroße, kleine und Zwergrassen, außerdem werden noch Normalhaar- und Kurzhaarkaninchen unterschieden.

Die Spannbreite des versammelten Züchterstolzes ist gewaltig: Die größte Rasse, die bei der Schau heute und morgen zu bewundern sein wird, sind die deutschen Widder mit einem Kampfgewicht von sechs bis sieben Kilogramm, die kleinsten sind die Hermelinchen mit einem Gewicht um 1200 Gramm.

Gestern Vormittag nahmen sich die Richter ein Kaninchen nach dem anderen vor und schauten nach Körperbau und Proportionen. "Die Ohren beispielsweise müssen zum Kopf passen", erklärten sie. Zu lange oder auch zu kurze Ohren bedeuten Punktabzug.

Wichtig ist auch die Stellung der Zähne und die Farbe der Krallen. "Dunkle Kaninchen müssen dunkle Krallen haben, helle Kaninchen hingegen helle", erklären die Richter. Bei jedem Kaninchen streichen die Experten immer auch über das Rückenfell, und zwar von hinten nach vorne. "Das Fell muss arbeiten", begründet einer. Es muss nach dem Streicheln gegen den Strich wieder genauso aussehen, wie vorher.

Sind die unzähligen Rassemerkmale überprüft, dann gibt es Punkte. 100 ist die Höchstzahl. "Wir haben einige Tiere mit 98 dabei", machten die Richter deutlich, dass die Züchter im Kreis Gütersloh durchaus erfolgreich sind.

Ab 15 Uhr kann heute auch die breite Öffentlichkeit die putzigen Tierchen bewundern. Eröffnet wird die Schau durch Bürgermeister Klemens Keller. Geöffnet ist die Schau dann am Samstag bis 19 Uhr und am Sonntag noch einmal von 10 bis 17 Uhr. Die Rassekaninchen-zuchtvereine werden ihre Gäste mit Kaffee und Kuchen sowie Bratwurst und Salat verwöhnen. Zudem haben die Organisatoren eine Tombola vorbereitet. Sie hoffen auf viele Besucher, die vom Weihnachtsmarkt herüberkommen.

Die Gäste, die die Kaninchenzüchter heute und morgen erwarten, dürften begeistert sein von der Vielfalt der Rassen und Farben. Ganz sicher werden auch Laien die Tiere bewerten und schnell ihre Favoriten gefunden haben. Diese Beurteilung läuft vermutlich nach anderen Maßstäben ab. Da bekommen die Kaninchen keine nüchternen Punkte, sondern werden nach Kriterien wie niedlich oder putzig bewertet.

30 000 Euro für verschollenen Böckstiegel

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Werther/München/Bielefeld (DHS).
Als verschollen galt bislang das Bild »Stillleben mit Pickelhaube« von Peter August Böckstiegel (1889-1951). Im Werkverzeichnis »Peter August Böckstiegel - Menschen und Landschaften«, von Jutta Hülsewig-Johnen und Vita von Wedel, war das Werk deshalb ohne Abbildung aufgeführt. Ende November brachte Böckstiegel-Haus-Leiter David Riedel ein neues Werkverzeichnis des Expressionisten heraus (das HK berichtete). Verbunden war damit die Hoffnung, dass sich unbekannte oder verschollene Werke des Malers finden sollten. Diese Hoffnung hat sich nun erstmals erfüllt. Zwei Tage nach der Auslieferung des Werkverzeichnisses tauchte das Stillleben wieder auf.

Am Donnerstagabend wurde das bislang unbekannte Gemälde des Expressionisten in München versteigert. Das Werk aus Privatbesitz in Süddeutschland war vor der Auktion auf 15 000 bis 18 000 Euro geschätzt worden. Die Versteigerung erbrachte einen Preis von 30 000 Euro zuzüglich der üblichen Gebühren. Neuer Besitzer des Bildes ist der Bielefelder Hermann-Josef Bunte, in dessen Sammlung sich bereits mehrere Hauptwerke des Künstlers und weiterer Vertreter der »Bielefelder Moderne« befinden.

Das 82 mal 86 Zentimeter große Gemälde »Stillleben mit Pickelhaube« stammt aus Böckstiegels Zeit als Soldat im Ersten Weltkrieg und ist am 18. September 1915 in Schlesien entstanden. Es zeigt Sonnenblumen und Gladiolen sowie eine Pickelhaube, ein im Werk des Künstlers außergewöhnlicher Verweis auf das europäische Kriegsgeschehen. Das Bild war nach seiner Entstehung von Böckstiegels Hauptmann, der den Künstler während des Dienstes als Landsturmmann unterstützt und gefördert hat, erworben worden.

Böckstiegel malte zu dieser Zeit auch ein Porträt dieses Hauptmanns, das sich heute im Deutschen Historischen Museum in Berlin befindet. Das in München versteigerte Gemälde war bislang zwar nicht bekannt, die Geschichte des Bildes konnte aber aus den Briefen des Künstlers rekonstruiert werden. Öffentlich gezeigt worden war das »Stillleben mit Pickelhaube« 1916 in der Galerie Ernst Arnold in der »Ausstellung Dresdner Künstler, die im Heerdienst stehen«. David Riedel hofft, das Bild künftig als Leihgabe im Böckstiegel-Haus oder im künftigen Böckstiegel- Museum zeigen zu können.

In dem Stillleben von 1915 findet die für Böckstiegel und seine Zeitgenossen biografisch und historisch bedeutsame Zeit ihren Ausdruck. Das in leuchtenden Rot- und Gelbtönen gemalte Arrangement von Sonnenblumen, Gladiolen und Früchten vor blauem Hintergrund zeugt vom tiefgreifenden Einschnitt durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs.

Die auf dem Tisch liegende Pickelhaube verweist auf die zu Anfang des Jahres erfolgte Einberufung des jungen Malers als Soldat und den schmerzlichen Abschied von seiner späteren Frau Hanna. Die dem Vorbild van Goghs folgende, erregte Pinselführung kündet von Böckstiegels Skepsis gegen die anfängliche Kriegsbegeisterung seiner Freunde. Als »nature morte« zeigt sich in dem Stillleben die allmähliche Erschütterung des Weltbilds.

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