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Ur-Urgroßvater mit 104 Jahren

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Was man dem Geburtstagskind und ältesten Bürger der Stadt gerne nachsah: Albert Krüger machte in all dem Trubel einfach mal ein Nickerchen. Vielleicht ist das eines der Geheimnisse, die hinter dem Hochbetagtsein stecken. Was nicht nur den Patriarchen bestimmt besonders freut: Seit dem letzten Geburtstag wurde die erste Ur-Urenkelin in Holland geboren. Eine weitere Urenkelin namens Julia kam in den USA zur Welt. So sind es allein sieben Enkel und mittlerweile 15 Urenkel, über die sich Albert Krüger freuen kann. Allerdings, nicht alle können einfach mal im Haus Ravensberg vorbeischauen - sie wohnen in ganz Europa und in den USA. Für seinen Vater übernahm Sohn Erwin Krüger das Erzählen von lustigen und auch ernsten Anekdoten aus Alberts langem Leben. Die Familie Krüger stammt ursprünglich aus Litauen. Den ersten Besuch in der alten Heimat machte Albert erst 1995. Mit seinem Sohn fuhr der bereits 86-Jährige per Bulli ins Baltikum. Das seien sehr eindrucksvolle Tage gewesen, erzählte der Sohn, und sein Vater habe die Strapazen der Reise gut überstanden. Geburtstagskind Albert hat vor sieben Jahren im Pflegeheim Haus Ravensberg ein neues Zuhause gefunden. Während seines langen Lebens stürzten gleich zwei Weltkriege unzählige Menschen in Not. Auch Albert musste im Zweiten Krieg an die Front und kämpfte in Russland. Nach der Vertreibung vom eigenen 80 Morgen großen landwirtschaftlichen Betrieb fand Albert nach den Wirren der Flucht mit seinen Lieben eine neue Heimat in
Werther.
Als offizieller Gratulant freute sich Konrad Upmann als Stellvertreter des Bürgermeisters darüber, dass es in Borgholzhausen die Möglichkeit gibt, dass betagte und pflegebedürftige Menschen im Haus Ravensberg so gut aufgehoben sind. „Es wird hier ein beispielhafter Umgang mit den alten Menschen gepflegt.” Erwin Münsberg, Geschäftsführer der DRK-Einrichtung, freute sich, dass der Jubilar dank der guten Pflege so alt geworden ist. Bei seinem Vater sei die innere Einstellung immer wichtig gewesen, erinnert sich Sohn Erwin: „Am 90. Geburtstag hat er gesagt, er wolle noch mindestens 15 Jahre leben.” Das hat das Geburtstagskind ja fast geschafft. Dem ältesten Bürger Borgholzhausens wünscht das Haller Kreisblatt alles Gute.

Härtefall Altlastensanierung

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Richtig glücklich, das war den Redebeiträgen aller Fraktionen zu entnehmen, sind die Politiker mit den Plänen Gerhard Wehmeyers nicht. Doch sie haben die Wahl zwischen Pest und Cholera: Sollen sie das Vorhaben von noch mehr Einzelhandel in Werther zulassen und damit riskieren, dass bestehende Geschäfte in der Innenstadt schließen müssen? Oder unterbinden sie das Vorhaben, was zwar im Sinn der Geschäftsleute wäre, jedoch das Risiko birgt, dass das Weco-Gelände im schlimmsten Fall zu einer dauerhaften Industriebrache werden könnte? Genau davor haben die Politiker verständlicherweise Angst. Wie berichtet ist der Boden unter dem Weco-Gelände mit Schwermetallen, Mineralölen, Lösungsmitteln und hochgiftigem Arsen belastet. Wie schlimm, weiß ganz genau niemand. Dazu müsste eine Detailuntersuchung in Auftrag gegeben werden, zwingende Voraussetzung, soll auf der Fläche überhaupt gebaut werden. Am Ende wird nur der Bagger zeigen, welches Übel im Boden verborgen ist. Arsen-Funde sind eine „spannende Geschichte” Gerhard Wehmeyer spielte die Gefahr am Mittwochabend herunter, geht davon aus, dass es ausreicht, den Boden auf einer Fläche von maximal 300 Quadratmetern und einer Tiefe von maximal eineinhalb Metern auszukoffern. Die Arsen-Funde bezeichnete er als „spannende Geschichte”. Seine Mutmaßung: Da es am Fundort nie eine Härterei gab, in der Arsen hätte anfallen können, muss das Gift entweder bei einem Großbrand von Kunststoffmaschinen im Jahr 1978 entstanden oder aber durch eine Sanierungsfirma hinterlassen worden sein, die einmal auf dem Areal ansässig war. Deutlich aufwendiger in der Entsorgung als das Arsen schätzt Wehmeyer die Chlorkohlenwasserstoffe ein. Einen bis zu sieben Meter tiefen Fanggraben in Fließrichtung des Grundwassers anzulegen, ist nach seinen Worten „inakzeptabel”. „Bei 80 bis 100 Metern Länge sind 500 000 Euro schnell weg - vielleicht mehr. Das ist finanziell nicht tragbar. Dann strecke ich die Füße aus dem Fenster”, kommentierte er. Überhaupt nahm Wehmeyer beim Thema Altlastensanierung kein Blatt vor den Mund: „Ich werde den Aufwand nur betreiben, wenn er für mich wirtschaftlich darstellbar ist”, betonte er. Er hätte sein komplettes Vermögen im Weco-Gelände stecken, „ohne die Bebauung des vorderen Teils lassen sich die Altlasten im hinteren Teil nicht sanieren”, stellte er klar. Und: „Wenn Sie mich als Navigator behalten wollen, müssen Sie mir helfen - sonst gehe ich als Lotse von Bord”, drohte er, ohne allerdings zu erläutern, was genau er damit meinte. Im Gegenteil erging er sich in weiteren Andeutungen: „Wenn sich die Umweltfrage privatwirtschaftlich nicht lösen lässt, müssen Sie sich einen weißen Ritter suchen.” Mehr als eine halbe Stunde lang führte Wehmeyer aus, was ihm auf dem Gelände zwischen Engerstraße, Blumenstraße und Speckfeld vorschwebt. Obwohl die Bauvoranfrage ausschließlich den vorderen Teil zur Engerstraße hin betrifft, stellte Wehmeyer seine Überlegungen auch für den hinteren Teil vor. Wo er Gewerbeflächen ansiedeln möchte, dass er schon verschiedene Gespräche mit - auch Wertheraner - Unternehmen geführt hat, darunter dem Grünen Shop, dass die verkehrliche Situation über einen Kreisverkehr geregelt werden soll und dass er städtische Flächen für sein Vorhaben braucht. Hier machte ihm allerdings die Verwaltung einen Strich durch die Rechnung. Bürgermeisterin Marion Weike betonte ausdrücklich, dass sie ihm weder ein Teil des städtischen Grundstücks am Kinderspielplatz Speckfeld für eine künftige Zufahrtsstraße abtreten wird, noch bereit ist, auf städtischem Boden nördlich des Areals statt eines Fanggrabens eine Art Auffangbrunnen zu installieren. Wehmeyers Worte „Da muss ich auch an Ihr Grundstück ran, Frau Weike” führte dazu, dass diese gleich abwinkte. „Nicht, dass der Steuerzahler auf den Kosten hängen bleibt” Dennoch gab am Ende eine breite Mehrheit aus SPD, CDU und UWG der Bauanfrage zur Errichtung der Verbrauchermärkte grünes Licht. Die Grünen stimmten dagegen; in einer Fraktionserklärung machten sie deutlich, dass sie auf dem Weco-Gelände nicht noch mehr Einzelhandel wollen, sondern lieber Flächen für Wohnen und Gewerbe. Peter Plümer (FDP) enthielt sich und bezweifelte, dass der Verkauf der vorderen Flächen die Kosten einer Altlastensanierung hinten decken wird. „Nicht, dass am Ende der Steuerzahler darauf hängen bleibt”, warnte er. Wie Bauamtsleiter Jens Kreiensiek in diesem Zusammenhang ausführte, wäre es vorstellbar, dass der Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV) als Sanierer und Finanzierer in das Projekt einsteigt - obwohl die Sanierung von privater Hand unternommen wird. „Allerdings müsste Gerhard Wehmeyer dann bereit sein, seine finanziellen Verhältnisse offenzulegen”, sagte er. Ob und wann also aus den Verbrauchermärkten und überhaupt der Umgestaltung des Weco-Geländes etwas wird, steht noch längst nicht fest. Auch der jüngste Beschluss vom Mittwoch ist lediglich ein Anfang. Als nächstes erfolgt die öffentliche Beteiligung im entsprechenden Bebauungsplanverfahren. Dass hier durchaus mit Gegenwehr zu rechnen ist, dürfte schon jetzt feststehen.

Abschied vom Bundesadler

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49 Jahre nach Böcklers Erfolg ist es Klaus Brandner, der für Bundeskanzler Gerhard Schröder das Betriebsverfassungsgesetz reformiert. „Deutschland hat zwei Verfassungen - eine davon trägt auch meine Handschrift”, sagt der SPD-Politiker im Rückblick. Für Brandner, der seit 1998 das Volk in Berlin vertritt, sind es die letzten Tage in der Hauptstadt, in der er als in der Wolle gefärbter Gewerkschafter im Gleichschritt mit Gerhard Schröder, Frank-Walter Steinmeier und Franz Müntefering jene Agenda durchsetzte, die Deutschland stark und seine Partei schwach machte. „Wir wollten Menschen in Arbeit bringen - das haben wir geschafft.” Unter dem Gegenwind aus dem eigenen Lager leidet er bis heute. Brandner ist ein Typ von Politiker, der selten wird, einer, der seine politische Aufgabe darin sieht, an der komplizierten und sehr sensiblen Schnittstelle zwischen Tarifautonomie und Politik zu vermitteln, einer der sich auskennt. Man habe den Arbeitgebern nichts geschenkt, aber immer den Interessenausgleich gesucht, erinnert sich der einstige Bevollmächtigte der IG Metall an die in Gütersloh legendären Auseinandersetzungen mit dem Geschäftsführer des heimischen Unternehmerverbandes, Helmut Klatt. Den Begriff »Ausgleich« führt Brandner gern und oft im Munde - er ist die Quintessenz seines Wirkens als Gewerkschaftsfunktionär und Politiker - in dieser Reihenfolge. Dogmatik ist dem Verler fremd - er sucht Lösungen, keine Positionen. Dabei hat es ihm an Aufgaben nie gemangelt. Im Gegenteil, die Liste seiner Verpflichtungen, Tätigkeiten und Mitgliedschaften ist seitenfüllend. Sie reicht von seinen Stationen bei der Gewerkschaft IG Metall, bei der Brandner 34 Jahre hauptamtlich beschäftigt war, über diverse Parteifunktionen, unter anderem als Kreisvorsitzender, bis hin zu seinem Posten als Vorsitzender (1989 bis 2007) der Veranstaltergemeinschaft von Radio Gütersloh. Seit 1965 ist Brandner Mitglied der IG Metall. Erst vier Jahre später tritt er in die SPD ein. Der Mann, der von 2007 bis 2009 im ersten Merkel-Kabinett in Olaf Scholz’ Arbeitsministerium Staatssekretär war, ist gern Metaller. „Als Bevollmächtigter konnte ich etwas bewirken.” Das bleibt auch den heimischen Sozialdemokraten nicht verborgen, und so heben sie ihn 1998 auf den Schild. In Zeiten der »Neuen Mitte« braucht Gerhard Schröder Männer wie Brandner, die des Kanzlers nicht einfaches Verhältnis zu den Gewerkschaften stabilisierten. Brandner agiert wie erhofft und macht schnell Karriere: Betriebsräte lädt er zur Debatte in den SPD-Fraktionssaal in den Reichstag ein - er tut es bis heute. „Ich muss doch wissen, was in den Betrieben gedacht und gesprochen wird.” Diese Form der Basisarbeit ist typisch für den 64-jährigen Pragmatiker. Jenseits von Twitter und Facebook versteht er es, zu „netzwerken” Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Wenn er den Reichstag betritt, grüßt er jeden Pförtner. Brandner ist bekannt. Ohne Kontrolle öffnen sich für den scheidenden Abgeordneten die Türen zum Plenarsaal: „Ein architektonisches Meisterstück”, sagt er und blickt wehmütig auf die leeren Fraktionsbänke unter der Reichstagskuppel. Die „Herzkammer der Republik” ist für Brandner aber das Paul-Löbe-Haus. Hier hat er sein Büro, hier tagen die Ausschüsse: „Hier arbeitet das Parlament.” Brandner ist Mitglied im mächtigen Haushaltsausschuss - ein Ritterschlag für den Bundestagsabgeordneten. Im Büro, ein Anruf: die deutsche Botschaft in Kairo. Brandners Rat und Einfluss sind gefragt. Er ist Vorsitzender der deutsch-ägyptischen Parlamentariergruppe. „Dass das noch mal so spannend wird, hätte ich nicht gedacht, als ich das Amt zu Beginn der Legislatur antrat.” Brandner wollte den Gewerkschaftern und Sozialreformern helfen und ist nun Akteur inmitten eines außenpolitischen Pulverfasses. Auch am Nil hat er längst ein Netzwerk, das ihn auf dem Laufenden hält. Diplomaten, Oppositionelle, Reformer und Revolutionäre binden ihn ein. Den Weg aus dem nachrevolutionären Chaos in Kairo wird Klaus Brandner seinen Gesprächspartnern nicht mehr weisen können, denn im Oktober ist auch damit Schluss. „Ich muss mit Westerwelle sprechen”, sagt er seiner Referentin, nachdem er die bedrohlichen Nachrichten aus der ägyptischen Hauptstadt verdaut hat. Die junge Frau terminiert das Gespräch mit dem Außenminister auf den nächsten Vormittag . Dem Mann, der auch Staatssekretär war, ist es viel wichtiger, dass er von 2001 bis 2007 im Fraktionsvorstand seiner Partei für die Arbeitsgruppe »Arbeit und Soziales« sprach - „der wichtigsten Gruppe innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion”. In dieser Funktion konnte er wieder gestalten wie einst als Gewerkschaftsfunktionär in Gütersloh, konnte seine Überzeugungen Politik werden lassen. Dafür zollen ihm Freunde und Gegner bis heute Respekt. Rot-grüne Regierung, große Koalition, Opposition, all das hat Brandner in seiner Zeit im Bundestag seit 1998 erlebt, zunächst in Bonn, dann in Berlin. Kurz nach Ende der Legislaturperiode vollendet er das 65. Lebensjahr. Da sei es an der Zeit, einen klaren Schnitt zu machen. „Die dann anstehenden Aufgaben müssen Jüngere erledigen.” Er wird sein Büro in der „Herzkammer der Demokratie” räumen und sich in Verl um seine Familie kümmern. Was er noch plant, behält er für sich. Wenn Brandner endgültig Berlin verlässt, wird der Bronze-Kopf von Hans Böckler ihn begleiten.

Mit Kopf und Bauch

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Ehrlichkeit und Korrektheit, sagt der 69-Jährige, seien wichtige Werte. In allen Lebenslagen und auch im Sport. Das hat ihn schon sein langjähriges Engagement als Jugendtrainer und Jugendobmann beim SC Halle gelehrt. „Manchmal”, ist er überzeugt, „muss man da auch ein bisschen nachhelfen.” Gandelheid war schon viele Jahre als Mitglied der Bielefelder Kreisspruchkammer tätig, als er 2007 die Aufgabe in der Bezirksspruchkammer übernahm. Die stand im Ruf, die Dinge eher lax anzugehen. „Das Gute im Menschen zu sehen, ist ja richtig”, findet er, „aber ich kann mit meiner Erfahrung sagen, dass es nicht hilft, auch bei schweren Vergehen geringe Strafen auszusprechen.” Also griffen der Haller und seine fünf Beisitzer gleich mit harter Hand durch. Die Kammer verhängte nun viel häufiger Geldstrafen, Punktabzüge und Sperren. Einen Kicker, der auf dem Feld gewalttätig geworden war, zog sie sogar für drei Jahre aus dem Verkehr. „Manche haben gelogen, dass sich die Balken bogen” Dass die Anzahl der zu verhandelnden Fälle kontinuierlich abnahm, wertet Gandelheid als Bestätigung für das Signal, das er stets senden möchte: „Benehmt euch korrekt auf dem Platz!” Dass manche sein Auftreten bisweilen als übertrieben tugendhaft empfanden und ihn »Richter Gnadenlos« nannten, nimmt Gandelheid achselzuckend zur Kenntnis. Alle Urteile, betont er, seien auf der Grundlage geltenden Rechts getroffen worden. Und immer sei in Entscheidungen eingeflossen, ob sich ein Beschuldigter reumütig zeigte. Ob er die Größe hatte, Fehler einzugestehen. Auf Ehrlichkeit ist die Sportgerichtsbarkeit schon deshalb angewiesen, weil sie - anders als ordentliche Gerichte - Zeugen nicht vereidigen kann. „Manche haben gelogen, dass sich die Balken bogen”, legt sich Gandelheid fest. Dennoch mangels Beweisen machtlos zu sein, hat er manchmal als frustrierend empfunden. Gandelheid ist kein Jurist, er war vor seinem Ruhestand als Inhaber und Geschäftsführer eines Unternehmens für Bürotechnik tätig. Immer wieder in die Rechts- und Verfahrensordnung des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes einzutauchen, hat er als reizvoll empfunden. Zugleich aber ist er der Meinung, dass für einen Sportrichter gesunder Menschenverstand unerlässlich sei und der Bauch ruhig mitentscheiden sollte. Auf kühl kalkulierende Berufsjuristen, denen er sich in Verhandlungen gelegentlich gegenübersah, ist er nicht gut zu sprechen: „Da gibt es welche, die finden in jedem Paragrafen wieder einen, der den ersten aushebelt.” Sich mit Kniffen um Verantwortung zu drücken, nur so viel zuzugeben, wie bereits bewiesen ist, das findet Gandelheid fürchterlich. Weil es unehrlich sei und nicht korrekt. Diese Haltung hätte er gern für weitere drei Jahre als Vorsitzender vertreten. Stattdessen ist Gandelheid nun Beisitzer der Kammer. „Meine Frau jubelt, und ich versuche, es gelassen zu nehmen”, sagt er, „man muss ja loslassen können.” Für die Gartenstühle gilt das nicht. Für die hat Manfred Gandelheid nun noch mehr Zeit.

Die Bilder des Magiers

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„Ich wollte nie Zauberer werden”, sagt Wittus Witt ganz am Anfang des Pressegespräches wie selbstverständlich. „Ich wollte immer Künstler sein.” Es ist ihm anzusehen, dass er es liebt, sein Gegenüber zu verblüffen. Da ist ihm die Illusion zur Natur geworden. Der Profi-Magier sitzt im Büro seiner Galerie W an der Ifflandstraße in Hamburg-Hohenfelde. Er lebt bereits seit einigen Jahren in der Hansestadt, hat hier auch seine Liebe gefunden. Geboren ist Witt allerdings in Bockhorst. Schon als kleiner Junge zeigt sich sein späterer Weg. Die ersten Tricks lernt er vom Vater. Nach kleinen Kartenspielereien müssen die Eltern schon früh für schwierigere Kunststücke herhalten. „Einmal habe ich meine Mutter um ihren Ehering gebeten”, erzählt Witt. „Den habe ich dann unter dem Küchentuch auf einem Kochlöffel wieder auftauchen lassen.” Auch am CJD-Gymnasium, das er besucht, wird das künstlerische Talent gefördert. Er sammelt erste Bühnenerfahrung. Im Lateinunterricht lässt er die Lehrbücher in der Handfläche verschwinden und bekommt Applaus von seinen Mitschülern. Straßenkünstler wurde für das Fernsehen entdeckt Witt erzählt, dass er schon als Jugendlicher an überregionalen Schulwettbewerben teilnimmt und dort mit seinen Zaubertricks Preise abräumt. Direkt nach der Schule bewirbt sich Witt für einen Platz an der Kunstakademie Düsseldorf und wird genommen. Zwei Jahre lang taucht er in die Welt der bildenden Künste ein. Er studiert sogar bei Joseph Beuys. Dann entscheidet er sich aber anders. Er wechselt an die Fachhochschule für Design und macht dort auch sein Diplom, arbeitet auch ein Jahr lang in der Branche. Wittus Witt betont immer wieder, dass Kunst und insbesondere Grafiken ihn immer interessiert haben. Gleichzeitig entdeckt er aber auch die Straßenkunst für sich: „Zauberei war immer da”, sagt er über diese Phase seines Lebens. „Sieben Jahre lang stand ich an der immer gleichen Ecke in Düsseldorf.” Eine prägende Zeit. Witt lobt den unmittelbaren Kontakt zum Straßenpublikum. „Wenn du nicht spannend genug bist, sind die sofort wieder weg.” Wie wird Zauberei bildnerisch umgesetzt? Damals habe ihn dann auch zufällig der Fernsehmoderator Jean Pütz entdeckt und für den Westdeutschen Rundfunk geworben. „Mit Pütz habe ich sieben Sendungen gemacht. Dazu kamen dann aber auch Gastauftritte hier und da.” Sein Favorit ist allerdings die Sendung, die ihm ganz allein gehörte. Bei „Tele-Zauber mit Wittus Witt” zaubert er - wie er sagt - als Erster in in der Bundesrepublik interaktiv: „Bis heute hat kein anderer Illusionist in Deutschland je so viele Live-Sendungen gemacht.” Wittus Witt ist schon lange nicht mehr nur als Show-Zauberer unterwegs. Im Jahr 2000 übernimmt er die »Magische Welt«, ein Fachmagazin für Illusionisten. Außerdem gründet er viele Projekte, zuletzt 2011 die Hamburger Zaubernächte. Seine neueste Idee ist nun die Galerie W. Seit Oktober 2012 betreibt Witt die Ausstellungsräume im Hamburger Stadtteil Hohenfelde. In zwei Räumen zeigt er verschiedene Ausstellungen zum Thema Zauberei. Vier Schauen hat er in den vergangenen zehn Monaten bereits arrangiert. Gemeinsam mit seinem Freund und Grafiker-Kollegen Peter Busch beschäftigt er sich immer mit der Frage: Wie wird Zauberei bildnerisch umgesetzt? So widmete sich eine Ausstellung der Zauberei in der Werbung. Eine andere beschäftigte sich mit »gelesener Zauberkunst«, also Zauberbüchern und -magazinen. Gemeinsam ist den Ausstellungen, dass sie voller künstlerischer Zeitzeugen stecken. Ob Werbeplakate aus den 1980er Jahren oder alten Aufnahmen aus der Künstlergarderobe. Alle erzählen etwas darüber, wie sich die Zauberei bis heute entwickelt hat. Gegenwärtig werden in der Galerie W Drucke des Grafikers und Zauberers Walter Wenger präsentiert.

Bei der Hitze: Hut tut gut

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Man nehme eine ausrangierte Jeanshose, schneide die Beine ab, nähe die unteren Löcher zu und verziere das gute Stück mit Perlen und Stoffresten. Träger dran, fertig ist die Umhängetasche, die garantiert ein Einzelstück ist. Mit Ideen wie dieser, stellten die Jungen und Mädchen im Haus der Jugend selber Kleidung, Schmuck und Accessoires her. Im Rahmen des Sommerfestes, mit dem das Ferienspielangebot vom Checkpoint am Freitag sein Ende fand, wurden die tollen Teile präsentiert. Eine andere Gruppe hatte einen Film gedreht, der zum ersten Mal vor großem Publikum gezeigt wurde. Außerdem hatten sich die Kinder in der vergangenen Woche überlegt, wie der Ortskern in ihrem Sinne gestaltet werden könnte. Wie berichtet, steht in den nächsten Jahren die Ortskernsanierung an. Da sind auch Ideen von Kindern gefragt, wie der Markt- und der Kirchplatz attraktiver werden könnten. Aus alten Tetrapaks hatten die Kinder ihre Vorschläge gebastelt. Eine Vogelnestschaukel war in der Ausstellung ebenso zu sehen wie eine Regenbogenbrücke über einen Wasserlauf. Ein Piratenschiff und eine Kletterwand können sich die Jungen und Mädchen ebenfalls gut vorstellen. „Nach den Sommerferien werden wir die Modelle im Ortskernbüro am Kirchplatz vorstellen”, hat sich Susanne Sonder vom Haus der Jugend vorgenommen. Das Checkpoint hat in der kommenden Woche nur noch am Montag, Dienstag und Donnerstag jeweils in der Zeit von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Dann verabschiedet sich das Team in die Sommerferien. Das Haus der Jugend öffnet wieder am Montag, 2. September, ab 14 Uhr. Langeweile braucht in den Sommerferien trotzdem nicht aufkommen. Denn am kommenden Montag beginnen die Ferienspiele der Gemeinde Steinhagen (siehe Überblick auf dieser Seite). Unter dem Motto »Superheldinnen und Superhelden« gibt es auch dabei eine Menge zu erleben.

Pium-Tasse ganz neu beim Stadtmarketing

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„Wir wollen diese Tasse am 21. und 22. September auf dem Kartoffelmarkt für fünf Euro anbieten”, erklärt Bauamtsleiterin Kerstin Otte. Seit einiger Zeit sei das Tassenprojekt immer wieder Thema beim Stadtmarketing gewesen, aber bislang habe es keinen Anbieter gegeben, der aus Sicht der Stadtverwaltung ein passendes Preis-Leistungs-Verhältnis habe bieten können. „Das ist nun anders und wir können die Tasse für einen aus unserer Sicht attraktiven Preis anbieten”, so Otte. Es handelt sich um eine Porzellantasse mit 0,28 Litern Inhalt. „Wir haben uns für einen hochwertigen Druck entschieden, der spülmaschinenfest ist”, sagt Tamara Kisker. Bewusst sei der Aufdruck nicht zu groß gewählt worden, um einen dezenten Eindruck zu erwecken. Außerdem ist die Tasse auf zwei Seiten mit dem Logo versehen. „So können sie Rechts- und Linkshänder nutzen und sehen immer das Logo”, verdeutlicht Kerstin Otte den Hintergrund dieser Entscheidung. Wenn die Tasse - von der es zunächst mit 250 Stück nur eine relativ kleine Auflage gibt - ein Verkaufserfolg wird, dann könnte das Sortiment erweitert werden. „Wir können uns viel vorstellen”, sagt Tamara Kisker. Denkbar seinen beispielsweise größere Tassen. Derzeit konzentriert sie sich aber auf die Borgholzhausen-Tasse, von der es im Moment genau ein Exemplar gibt. „Wir erwarten die Lieferung Anfang September, so dass wir die Tassen pünktlich zum Kartoffelmarkt haben”, so Kerstin Otte. Wer nicht so lange warten will, kann sich im Rathaus und in der Nebenstelle Masch 2 mit zahlreichen anderen Produkten eindecken, die das Logo der Lebkuchenstadt tragen. Es gibt Pins - die sich bei den Gästen aus der US-Partnerstadt New Haven großer Beliebtheit erfreuen - und Schlüsseanhänger, Krawattennadeln und Reflektorbänder, T-Shirts, eine Einkaufstasche und Ansichtskarten. „Die Karten haben wir schon viele Jahre im Angebot, und Interessierte können sie bei Herold kaufen”, erläutert Tamara Kisker. Besonders stolz ist die Marketingbeauftragte auf das Borgholzhausen-Sitzkissen. „Wir haben hier ja den Wanderweg für Genießer und das hat uns auf die Idee gebracht, ein Sitzkissen für Wanderer zu beschaffen”, erklärt sie. Das faltbare Kissen ist deshalb sehr leicht und keine Belastung beim Wandern. Es macht jeden harten Untergrund bequem und isoliert wegen einer Aluminiumbeschichtung an der Unterseite sogar gegen Kälte. „Ich nutze das Kissen regelmäßig bei Veranstaltungen, wo die Sitzgelegenheiten nicht bequem sind”, sagt Tamara Kisker. Neben den Marketingartikeln gibt es auch eine Vielzahl von Broschüren und Info-Schriften, die gegen Kostenerstattung oder sogar kostenfrei im Rathaus erhältlich sind. „Es gibt ja auch Familien, die in den Ferien zu Hause bleiben, und für die haben wir interessante Informationen für Aktivitäten rund um Borgholzhausen”, betont die Marketingbeauftragte. Unter anderem gibt es in der Rathaus-Nebenstelle Masch 2 und im Rathaus die Broschüre »Urlaubsregion Teutoburger Wald«, in der nicht nur die Lebkuchenstadt behandelt wird. Mit der Borschüre »Rad- und Wanderrouten im Kreis Gütersloh« erschließt sich der heimische Raum allen Radlern. Wer lieber zu Fuß unterwegs ist, kann auf die Info-Schrift »Wanderbare Wege - der praktischer Routenplaner der Hermannshöhen« zurückgreifen. Familien, die Freizeitaktivitäten in den Ferien suchen, werden in der Broschüre »Auf die Plätze, fertig, los! Familientipps für Freizeitspaß im Kreis Gütersloh« fündig. An Radler richtet sich die Karte »Grenzgängerroute Teuto-Ems« mit umfangreichen Informationen, zu der es auch eine kleine Schrift mit Geschichten entlang dieser Route gibt.

Ganz viel fürs Auge

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Mehr als zehn Jahre ist es her, dass Irmgard Wiesbrock 2002 ihre erste Sommerausstellung organisiert hat. Präsentiert werden die Exponate auf dem weitläufigen Grundstück sowie auf der großen Deele des Haupthauses. Wer über das Areal schlendert, fühlt sich mehr wie in einem spannenden Museum unter freiem Himmel als auf einer Verkaufsveranstaltung. „Genau das ist mein Anliegen”, schildert Irmgard Wiesbrock, die es mag, wenn die Gäste schauen und sich von den ausgestellten Arbeiten inspirieren und verzaubern lassen. Bewusst lädt Irmgard Wiesbrock Künstler und Kunsthandwerker ein, die mit verschiedenen Materialien und Techniken arbeiten. „Nichts ist langweiliger, als immer das gleiche zu sehen”, findet sie. So werden neben zwölf »Stammausstellern«, die seit Jahren nach Häger kommen, zwölf neue Gesichter mit ihren Werken zu sehen sein. Klassisches geht dabei mit Ungewöhnlichem einher, so dass fürs Auge jede Menge geboten wird. Lauschige Plätze mit Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen und Genießen ein. Klar, dass auch Irmgard Wiesbrock mit ihrer Mosaikkunst vertreten ist - „aber ich stehe an diesem Wochenende eher im Hintergrund”, sagt sie. Seit Wochen ist sie dabei, die Ausstellung zu organisieren. Weil sie selbst häufig auf ähnlichen Veranstaltungen unterwegs ist, lernt sie immer wieder neue Menschen kennen, die durch außergewöhnliche Arbeiten auffallen. „Die lade ich dann zu mir nach Häger ein”, schätzt sie sich glücklich, dass auch in diesem Jahr ein schöner Mix aus Althergebrachtem und Neuem gelungen ist. Die weiteste Anreise hat dabei eine Keramikerin aus Mallorca, andere Aussteller kommen aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Zum Beispiel Elke Philipsen aus Spenge, die nicht nur Acrylarbeiten mit nach Häger bringen wird, sondern auch an beiden Tagen zusammen mit den jüngsten Besuchern kreativ werden möchte. Oder Clotilde Bonhert aus Herford, die in Bielefeld Modedesign studiert hat und Damenbekleidung aus Naturmaterialien präsentiert. Eigentlich stammt sie aus dem Elsass, „ich wohne aber schon seit zehn Jahren in Deutschland”, erzählt sie. Von »über’m Berg« kommt Eva Volkhardt. Die Steinhagenerin hat sich auf Skulpturen aus Sandstein spezialisiert, mit denen sie den menschlichen Körper, manchmal vollständig, mal nur in Fragmenten, darstellt. Und wieder anders arbeitet Marion Kersting aus Bielefeld, die »korrupte Bräute« in Häger zeigen wird. Gemalte Frauenbilder, „ziemlich abgefahren”, wie sie selber lacht, und auf jeden Fall zum Schmunzeln. So viele Akteure sind es wert, dass man ihre Werke an zwei Tagen bewundern kann. Doch nicht nur das war ein Grund, die Veranstaltung zu verlängern: „Wer als Aussteller von weit her anreist, für den lohnt sich sonst der Aufwand nicht”, beschreibt Irmgard Wiesbrock. Und auch für die Gäste sei es schöner, wenn sie zwei Tage für ihren Besuch Zeit hätten. Immerhin strömten in den vergangenen Jahren bis zu 2000 Kunstinteressierte nach Häger. Für das leibliche Wohl ist mit Kaffee, Kuchen und Getränken selbstverständlich gesorgt. ¦ Die Sommerausstellung von Irmgard Wiesbrock, Auf der Bleeke 41 in Häger, öffnet am Samstag und Sonntag, 21. und 22. September, jeweils in der Zeit von 10 bis 18 Uhr. Als Eintritt wird ein Unkostenbeitrag von zwei Euro erhoben.

Versmolds größter Sandkasten

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Strahlender Sonnenschein, laute Partymusik und Würstchenduft in der Luft: Bei diesen Bedingungen geht jedem Beach erprobten Handballer das Herz auf. Entsprechend euphorisch war Organisator Horst Grube von den Sportfreunden Loxten: „Das Wetter ist ideal”, bestätigte er. Den Anstoß für das kurzfristig anberaumte Turnier haben die Sparkasse und die Stadt Versmold gegeben: „Wir sind gebeten worden, dieses Turnier auszurichten, da der Platz noch keine offizielle Einweihung erlebt hatte”, sagte Grube. Ein Termin während der Saison kam nicht in Frage, dementsprechend konnte die Eröffnung nur in der spielfreien Zeit stattfinden. Kein Manko, wie Grube betont: „Gerade jetzt sind die Leute doch heiß auf Handball und freuen sich, wenn der Ball ausgepackt wird.” Offensichtlich vermissten wirklich viele Versmolder den Sport, im Laufe des Nachmittags versammelten sich 150 Beachhandball-Begeisterte auf dem Wall der Sparkassen-Arena. Die Zuschauer hatten durch die erhöhte Sitzposition einen idealen Blick auf das Geschehen. Die von der Stadtsparkasse gestiftete goldene Trophäe war das Objekt der Begierde jedes Sportlers, der am vergangenen Wochenende im größten Versmolder Sandkasten schwitzte. Gespielt wurde im Modus »Jeder-gegen-Jeden« mit zwei Halbzeiten á zehn Minuten. Jede Halbzeit wurde einzeln gewertet. Stand es somit nach zwei Halbzeiten unentschieden, musste das Penaltywerfen entscheiden. Besonders gerne packten die Sportler an diesem Nachmittag die Spezialwürfe aus. Neben dem Unterhaltungswert waren die Tricks aber auch echte Punkte wert: Wenn es ein Spieler schaffte, den Ball erfolgreich mit einem Trickwurf im Tor unterzubringen, zählte dies zwei Punkte. Spieler überboten sich mit den unmöglichsten Würfen Schiedsrichter Andre Grahn, erklärte, bei welchen Tricks er die doppelte Punktzahl vergibt: „Es muss schon ein Kempa-Wurf oder eine Pirouette sein”, betont der Unparteiische. Die Spieler fühlten sich dadurch scheinbar herausgefordert und versuchten, sich mit den scheinbar unmöglichsten Würfen zu überbieten. Oliver Lünstroth, von der Spvg. Hesselteich, vollführte eine halbe Drehung und versuchte den Ball anschließend durch seine Beine in das Tor zu bugsieren. „Die Stimmung hier ist super”, sagte Bockhorsts Fabian Kemner, der den Versmolder Sand tatsächlich zum ersten Mal betrat. Kreisläufer Jan Patzelt vom Turniersieger Sportfreunde Loxten pflichtete bei: „Die Atmosphäre ist klasse und die ganze Veranstaltung hat definitiv das Potenzial, sich zu etablieren.” Die Siegerehrung zögerte Grube bewusst heraus, denn es fehlte Sparkassenvorstand Gerold Momann, der den Pokal überreichen sollte. Währenddessen richtete die stellvertretende Bürgermeisterin Petra Pölzing einige Dankesworte an die Sparkasse für die Errichtung des Beachfeldes und nannte den Platz ein „Geschenk für alle Sportler”. Als Momann eintraf, dauerte es nicht lange, bis Loxtens Kapitän Jan Patzelt den Pokal in die Höhe stemmte und sich die zufriedenen Turniersieger den ersten Schluck Sekt aus dem Pott genehmigten. Doch damit hatte der Abend noch lange nicht sein Ende gefunden: „Wir machen hier noch eine schöne Party”, versicherte Grube. Für ihn war der Zuschauerzuspruch eine echte Bestätigung. Bereits jetzt beschäftigt sich Loxtens Obmann mit den Gedanken an eine zweite Auflage: „Wir wollen, dass dieses Turnier zu einer echten Institution wird, schließlich handelt es sich bei dem Pokal um einen Wanderpokal.”

Mühlenmotor von 1931 läuft wieder

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Was macht überhaupt mein alter Motor? Das hatte sich Fritz Strotjohann gefragt. Er erinnerte sich noch an seinen Großvater Fritz Mittendorf, der 1928 als Müller eine Mühle in Borgholzhausen betrieb. Die Mühlsteine zum Kornmahlen wurden damals von dem 15 PS starken und 3,63 Liter Hubraum großen Deutz-Dieselmotor angetrieben. Der kompressorlose Deutz-Klein-Dieselmotor wurde im Jahre 1931 gebaut - Stückzahl 3083. Zwölf Jahre leistete der Diesel seine Arbeit. Bis 1943 wurde der Motor von Fritz und seinem Sohn Heinrich liebevoll gewartet. Dann, 1943, fiel Heinrich im Krieg. Seitdem stand der Motor still. Ein erster Startversuch im Jahr 1955 schlug fehl. Der Motor kam daraufhin in einen Schuppen. Seine Tage schienen gezählt. Aber im vergangenen Jahr entdeckte ihn Strotjohann dort, baute kurzerhand das Schwungrad ab und hievte den Motor nach draußen. Um den 750 Kilogramm schweren Stahlkoloss aus dem kleinen Schuppen zu bekommen, bediente er sich altertümlicher Technik: „Wie die alten Ägypter beim Pyramidenbau benutzten wir Rollen, um den Block vor die Tür zu holen.” Strotjohann und sein Vetter Heinz Köhne bekamen Hilfe von ihrem Nachbarn Eckart Lindemann. Der war sofort begeistert: „Das sind alles besondere Leute”, sagt Lindemann. Weitere Startversuche scheiterten kläglich. Die drei zerlegten den Motor und anschließend säuberten sie die Einzelteile. „Nachdem wir alles gesehen hatten, dachten wir: Den kriegen wir zum Laufen”, erzählt Lindemann. Startversuche mit einem Motorroller schlagen fehl Sie holten sich einen Fachmann: Ernst Kille hatte jahrelang als Ingenieur im Schiffbau mit alten Dieselmotoren zu tun. Seine Erfahrung war Gold wert. Mit Schleifpaste wurden Ein- und Auslassventile von altem Rostfraß befreit. Alles wurde noch einmal geschmiert und genau eingepasst. „Die Kompression muss gut sein”, weiß Kille. Dann kamen sie auf die Idee, den Motor über das große seitliche Schwungrad zu starten: Dazu hoben sie mit einem Gabelstapler einen Motorroller über den alten Motorblock und drückten das Hinterrad des Rollers auf das Schwungrad. Dann wurde der Roller gestartet und das Schwungrad drehte sich in der Geschwindigkeit des Rollerhinterrades. Zwar klappte der Versuch im Ansatz, doch immer noch lief der Motor nicht im Eigenbetrieb. Die Abstimmung musste genau sein bei Einspritzdruck, Zünddruck, Ventilspiel und Starthilfe. Außerdem bemerkte Kille noch Verschlussreste in der Dieselzuführung. Nachdem diese beseitigt waren, besorgten sich die vier Bastler einen Hilfsmotor mit fünf Kilowatt Leistung. Dessen Antrieb schaffte dann endlich den Start. Der Diesel lief. Das Besondere am Motor ist die offene Mechanik: Schwungrad, Nockenwelle, Kipphebel, Ein- und Auslassbewegung der Ventile, alles ist offen zu sehen. Dies bedinge aber auch eine hohe Unfallgefahr. Dennoch entspricht der Lehrwert eines solchen Anschauungsmotors sicher dem historischen Wert. Nachdem der Motor am Freitagabend seine Betriebstemperatur erreicht hatte, war es möglich, ihn mittels einer dafür ursprünglich vorgesehenen Kurbel zu starten. Was passiert jetzt mit dem alten Schatz? Darauf weiß Strotjohann noch keine Antwort. Die Arbeit der Restauration bindet. Das Spannendste - der Start - hat vor den Zuschauern geklappt. Ein Verkauf kommt jedenfalls nicht in Frage: „Nein, um Gottes Willen”, ruft Strotjohann fast erbost aus.

Stößchen mit »Thusnelda«

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Ob vom Fass oder aus der Flasche, ob hell oder dunkel, mit Prozenten oder alkoholfrei - die Auswahl an Biersorten war bei der Neuauflage des Bierfestes erneut enorm. „Wir haben uns diesmal wieder mehr den traditionellen Bieren zugewandt”, erklärt Mitorganisator Reiner Stodieck. Standen im Vorjahr eher die Exoten auf der Getränke-Karte, war es diesmal ein Mehr an Variationen des Altbewährten. So gabs neben Maisels Hefe auch die Variante alkoholfrei, wurde neben Aktien Landbier und Aktien Original auch Berliner Weiße Schwarze Johannisbeere angeboten. Das Rotingdorfer - es kam diesmal aus der Flasche. „Damit wir auch andere Biere vom Fass ausschenken können”, erklärt Reiner Stodieck. Zum Beispiel das im Geschmack interessante König Ludwig dunkel. Als echte Flaschengeister entpuppten sich hingegen die Neulinge Salitos Imported Ice, Desperados Fuego oder Schöfferhofer Birne. Wenn ein Bier im Angebot nicht fehlen durfte, dann natürlich »Detmolder Thusnelda«. Das Bier des Jahres 2013 traf dabei auf unterschiedliche Urteile. „Das ist schön spritzig”, befand Hans-Jürgen Hielscher aus
Borgholzhausen.
„Mir hat das Landbier besser geschmeckt”, urteilt Ehefrau Christel. „Das war süßer.” Zusammen mit anderen Mitgliedern ihres Kegelclubs »Voll rein« hatten sich die Piumer auf dem Bierfest verabredet, waren mit Drahteseln angereist. „Am besten”, erklärt Hans-Jürgen Hielscher augenzwinkernd, „schmeckt uns natürlich das Freibier.” Gar aus Königswinter waren Klaus und Marina Hammer zum Bierfest gekommen. „Wir haben früher in Borgholzhausen gewohnt”, erzählt der 72-Jährige. Nun nahmen sie das Bierfest zum Anlass, mal wieder zur Stippvisite in die alte Heimat aufzubrechen. Gut zu tun hatten an allen Tagen die Teams in den Thekenwagen. Ob SV Häger, TuS Langenheide, BV oder TV Werther - überall verlief der Ausschank reibungslos und mit viel Einsatz. Mächtig ins Schwitzen kamen hingegen die Freiwilligen der Feuerwehr. Wer hier hinter Rost oder Fritteuse den Dienst verrichtete, war wirklich nicht zu beneiden. „Die Stimmung war gut und freundlich”, resümiert Reiner Stodieck gut gelaunt am Sonntag. „Alle Sitzplätze waren belegt.” Immerhin: 60 Tische und 20 Stehtische waren aufgestellt worden. Und neben den Weizenbieren und alkoholfreien Getränken fand auch das ungewöhnliche Gurken-Radler seine Abnehmer. Neue Abnehmer fanden auch die Spiele, Bücher, Kleidungsstücke und Haushaltswaren beim Flohmarkt am Sonntag. „Wir sind schon das zweite Mal dabei”, erzählen die Geschwister Selina (14) und Marlon (12). „Unser Verkaufsrekord liegt bei über 100 Euro”, verrät Marlon. „Aber dieses Mal läuft es schlechter”, findet Selina. Lisa Aschentrup und Mario Gerber waren extra aus
Steinhagen gekommen, um ihre Waren anzubieten. Johnny (10)
und Rosa (7) freuten sich indes darüber, wie schnell ihre alten Bilderbücher über den Tresen gingen.

Rampe ist einsatzbereit

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Vier Meter hoch und 20 Meter lang ist die Rampe, die den Seifenkisten am 31. August beim ersten Steinhagener Seifenkistenrennen ordentlich Schwung geben soll. Das Gerüst wurde von der Firma Arwika Gerüstbau zusammengeschraubt, die Piste baute die Tischlerei Soetebier. Die Rampe soll auf der Straße Am Pulverbach aufgebaut werden. Von der Rampe aus sollen die Flitzer durch den 230 Meter langen Parcours bis zum Parkdeck fahren - und das in möglichst kurzer Zeit. „Jeder Teilnehmer soll vier Durchläufe fahren”, erklärt Mitorganisator Jürgen Birkenhake. Die Zeit der einzelnen Durchläufe wird am Ende zusammengerechnet. Die schnellsten Seifenkistenflitzer bekommen einen Pokal und einen Sachpreis. 49 Anmeldungen haben die Organisatoren aus den Reihen der Wirtegemeinschaft, der Fahrschule Stötzel und der Gemeinde Steinhagen bereits entgegengenommen. Doch bevor die Teilnehmer auf die Piste dürfen, wurde die Rampe von Björn Sassenroth zunächst getestet. Der Moderator und Eventmanager ist Experte in Sachen Seifenkistensprints und weiß, worauf es ankommt. Mehr als zehnmal hat der Bielefelder am Samstag die Rampe getestet und schließlich für gut befunden. Allein oder zu zweit pro Kiste Das Seifenkisten-Rennen unter dem Namen »Steinhagener Pulverbach-Cup« wird an jenem Samstag zwischen 12 und 18 Uhr ausgetragen. Zuerst startet die Bobbycar-Klasse mit Kindern von drei bis sechs Jahren, danach die Junior-Klasse I (Kinder von sieben bis zwölf Jahren) und dann die Junior-Klasse II (für 13- bis 18-Jährige). Eigenbau der Seifenkisten ist erwünscht, aber nicht erforderlich. Nach der Damen-Klasse nur für Frauen startet die Freie Klasse I, bei der nur eine Person in der Seifenkiste sitzen darf. Und die muss zwingend selbst gebaut sein. Bei der Schlussklasse, der Freien Klasse II, sollen zwei Personen in der Seifenkiste sitzen.

Von Prinzessinnen und Indianern

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Seit fast 60 Jahren erfreuen die kleinen, quadratischen Pixi-Bücher Kinder im Vorschul- und Grundschulalter. Sie gehören zu den beliebtesten Vorlesebüchern in Deutschland. Viele Autoren sind Jahr für Jahr am Werk, um sich neue, lustige Geschichten auszudenken. Seit Kurzem gehört auch Rüdiger Paulsen aus Werther dazu. Dank eines Zufalls - wie er selbst sagt. Auf der Geburtstagsfeier eines langjährigen Freundes lernten Rüdiger und Cordula Paulsen ein nette Dame kennen: Eleonore Gregori. Sie ist, wie sich herausstellte, Lektorin im Carlsen-Verlag und zuständig für die Pixi-Bücher. Man kam ins Gespräch und die Verlagsmitarbeiterin erfuhr, dass Rüdiger Paulsen die Geschichten seiner Puppentheater-Stücke allesamt selbst schreibt. Sie forderte ihn auf, sich an einer Pixi-Geschichte für Kinder zu versuchen. „Ihr fehlte eine Indianer-Geschichte”, berichtet Rüdiger Paulsen. Der Carlsen-Verlag produziere grundsätzlich Serien mit jeweils acht Büchern zu einem Thema, erklärt er. Der Wertheraner fing an zu schreiben und musste feststellen, dass Erzählen und Aufschreiben bei Weitem nicht dasselbe ist. „Schreiben ist wirklich ein Handwerk”, so seine Erkenntnis. Mehrmals musste er die Geschichte bearbeiten, bis sie der Lektorin gefiel. „Ein Autor muss sich nämlich auch Gedanken über die Illustrationen machen”, erklärt Paulsen. Der Text muss so aufgebaut sein, dass der Illustrator die Geschichte später in Zeichnungen abbilden kann. „Denn auch ein Kind, das noch nicht lesen kann, muss die Geschichte verstehen können”, so Paulsen. Nach und nach bekam der 62-Jährige ein Gefühl dafür, welchen Anspruch Pixi-Geschichten haben. „Ich habe richtig Ehrgeiz entwickelt”, gesteht er. Inzwischen hat er mehrere seiner Geschichten an den Verlag abgeschickt. Die erste wird Ende September an die Buchhandlungen ausgeliefert und im Oktober im Pixi-Regal zu finden sein. Die Geschichte heißt »Unser Weihnachtsbaum« und erzählt von einem Vater, der mit seinem Sohn aufs Land fährt, um einen Weihnachtsbaum zu besorgen. Bei dieser Geschichte, so Paulsen, habe er eine Menge über den pädagogischen Wert der kleinen Büchlein gelernt. „Dass der Bauer mit seiner Kettensäge in den Wald geht, um einen Baum zu fällen, wurde kritisiert”, berichtet Rüdiger Paulsen lachend. Eine Kettensäge sei nach Ansicht des Verlages zu brutal für kleine Kinder und so heißt es in dem Buch schließlich nur »eine Säge«. „Kinder sollen mit den Geschichten in den Büchern keinesfalls in Gefahrensituationen gebracht werden. Auch dürfen die Bücher keine Vorurteile, unbeabsichtigte Wertungen oder Klischees enthalten”, so Paulsen. „Mich hat das Schreiben wirklich gepackt” „Mich hat das Schreiben dieser Geschichten wirklich gepackt”, gesteht Rüdiger Paulsen. Derzeit nimmt er an der Schreibwerkstatt im Rahmen der Sommerakademie im Bönkerschen Steinbruch in Borgholzhausen teil, um weitere Ideen und Anreize zu bekommen. Vier neue Pixi-Geschichten werden dann im Frühjahr 2014 erscheinen, weitere sollen nach und nach folgen. Der Wertheraner Autor schreibt nie zu Hause, sondern immer in einer fremden Umgebung - vorzugsweise in Cafés. „Da ist es mir auch egal, wie laut oder leise es dort ist”, so Paulsen. Die Umgebung in einem Café sei einfach der inspirierendste Ort für ihn. „Und unsere Café-Rechnungen sind enorm in die Höhe geschnellt”, fügt Ehefrau Cordula schmunzelnd hinzu. Paulsen schreibt die Geschichten zunächst mit der Hand auf, tippt sie dann abends in den Computer, druckt sie aus und nimmt sie am nächsten Tag wieder mit ins Café, um sie zu perfektionieren. Rüdiger Paulsen kann längst nicht alle Geschichten, die aus seiner Feder sprudeln, im Carlsen-Verlag unterbringen. „Die, die nicht veröffentlicht werden, sammle ich auf einer Webseite”, erzählt er. Und die lautet:

Spaziergang wider das Vergessen

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Die erste von zehn Stationen des historischen Stadtspaziergangs ist das Erinnerungszeichen selbst. Galling erklärt die Bedeutung des abgesägten Baumes und die Hoffnung, die in dem kleinen überlebenden Zweig steckt. Die Einweihung durch Paul Spiegel - früherer Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland - erläutert er ebenso, wie die kleinen, aber wichtigen Details. Wie zum Beispiel, dass Spiegel väterlicherseits selbst aus Versmold stammte. „Wir können auf unserem Weg zwar nicht alle Wohnstädten von Versmolder Juden erreichen”, erläutert Galling. „Aber einige wichtige Namen werden dabei sein.” Herlinde Koch und Magdalene Meyer-Sickendiek sind an diesem Morgen dabei. Sie wollten sich diese besondere Führung unter keinen Umständen entgehen lassen. „Während der Pogrom-Nacht war ich zu Besuch bei meiner Großmutter. Sie wohnte dort, wo heute das Altstadthotel steht”, erzählt Herlinde Koch. Sie berichtet, wie sie den Trubel, den Lärm und das Chaos damals miterlebt hat. Nun nutzt sie die Möglichkeit, diesen Aspekt der Versmolder Geschichte für sich noch einmal aufzuarbeiten. Galling führt seine Gäste weiter zum Mahnmal für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs an der Petri-Kirche. Auf den ersten Blick nicht unbedingt ein Zeugnis der jüdischen Geschichte. Aber er weiß es in den richtigen Kontext zu setzen. Galling zeigt auf einen Namen: Steinfeld, Alfred. Gefallen 1915. Der Sohn von Julie Steinfeld starb für sein Vaterland. Noch 1923 verteidigt seine Mutter seinen Kampf für das Deutsche Reich; 19 Jahre später wird sie von den Menschen, für die ihr Sohn einst kämpfte, deportiert. Sie stirbt, genauso wie ihre beiden Töchter, in einem Vernichtungslager. Auf die Frage, warum Karl-Heinz Galling sich gerade dieses schwere Thema für seine Stadtführung gewählt hat, erklärt er: „Manchmal sagen Leute zu mir: »Hört doch mal auf, es muss doch mal gut sein.« Aber das finde ich nicht. Die Vergangenheit darf nicht verloren gehen. Und wenn ich dazu etwas beitragen kann, ist das gut.” Galling führt seine Gäste manchmal nur wenige Meter weiter und zeigt ihnen eigentlich unauffällige Häuser, wie das an der Gestermannstraße 9. Was die Stadtführung ausmacht, ist nicht das, was die Teilnehmer zu sehen bekommen, sondern das, was es darüber zu berichten gibt. „Hier lebte Nathan Spiegel”, hebt Karl-Heinz Galling zu einem längeren Monolog an. Er erzählt von den Schikanierungen durch die NSDAP, unter denen die Spiegels genauso wie die Steinfelds, die Bergfelds und die anderen jüdischen Familien litten. Zu allen kennt er die Orte ihres Lebens, kennt kleine Details und Gesamtzusammenhänge und erzählt Familiengeschichten - Familiengeschichten, die alle mehr oder weniger auf die gleiche Art enden. Keine davon allerdings in Versmold, sondern in Theresienstadt, Auschwitz oder Sobibor.

Spaziergang wider das Vergessen

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Die erste von zehn Stationen des historischen Stadtspaziergangs ist das Erinnerungszeichen selbst. Galling erklärt die Bedeutung des abgesägten Baumes und die Hoffnung, die in dem kleinen überlebenden Zweig steckt. Die Einweihung durch Paul Spiegel - früherer Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland - erläutert er ebenso, wie die kleinen, aber wichtigen Details. Wie zum Beispiel, dass Spiegel väterlicherseits selbst aus Versmold stammte. „Wir können auf unserem Weg zwar nicht alle Wohnstädten von Versmolder Juden erreichen”, erläutert Galling. „Aber einige wichtige Namen werden dabei sein.” Herlinde Koch und Magdalene Meyer-Sickendiek sind an diesem Morgen dabei. Sie wollten sich diese besondere Führung unter keinen Umständen entgehen lassen. „Während der Pogrom-Nacht war ich zu Besuch bei meiner Großmutter. Sie wohnte dort, wo heute das Altstadthotel steht”, erzählt Herlinde Koch. Sie berichtet, wie sie den Trubel, den Lärm und das Chaos damals miterlebt hat. Nun nutzt sie die Möglichkeit, diesen Aspekt der Versmolder Geschichte für sich noch einmal aufzuarbeiten. Galling führt seine Gäste weiter zum Mahnmal für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs an der Petri-Kirche. Auf den ersten Blick nicht unbedingt ein Zeugnis der jüdischen Geschichte. Aber er weiß es in den richtigen Kontext zu setzen. Galling zeigt auf einen Namen: Steinfeld, Alfred. Gefallen 1915. Der Sohn von Julie Steinfeld starb für sein Vaterland. Noch 1923 verteidigt seine Mutter seinen Kampf für das Deutsche Reich; 19 Jahre später wird sie von den Menschen, für die ihr Sohn einst kämpfte, deportiert. Sie stirbt, genauso wie ihre beiden Töchter, in einem Vernichtungslager. Auf die Frage, warum Karl-Heinz Galling sich gerade dieses schwere Thema für seine Stadtführung gewählt hat, erklärt er: „Manchmal sagen Leute zu mir: »Hört doch mal auf, es muss doch mal gut sein.« Aber das finde ich nicht. Die Vergangenheit darf nicht verloren gehen. Und wenn ich dazu etwas beitragen kann, ist das gut.” Galling führt seine Gäste manchmal nur wenige Meter weiter und zeigt ihnen eigentlich unauffällige Häuser, wie das an der Gestermannstraße 9. Was die Stadtführung ausmacht, ist nicht das, was die Teilnehmer zu sehen bekommen, sondern das, was es darüber zu berichten gibt. „Hier lebte Nathan Spiegel”, hebt Karl-Heinz Galling zu einem längeren Monolog an. Er erzählt von den Schikanierungen durch die NSDAP, unter denen die Spiegels genauso wie die Steinfelds, die Bergfelds und die anderen jüdischen Familien litten. Zu allen kennt er die Orte ihres Lebens, kennt kleine Details und Gesamtzusammenhänge und erzählt Familiengeschichten - Familiengeschichten, die alle mehr oder weniger auf die gleiche Art enden. Keine davon allerdings in Versmold, sondern in Theresienstadt, Auschwitz oder Sobibor.

Driften auf Dissener Lehm

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Dem Fahrer ist nichts passiert, dank einem Überrollbügel, einem Dreipunktgurt und einem Sturzhelm, die laut Rennreglement vorgeschrieben sind. Halskrausen sind ebenfalls Pflicht. Dem auf dem Dach liegenden Wagen helfen die Streckenpos-ten zurück auf die Räder. Mittels Gabelstapler wird er von der Strecke geschafft - das Auto muss zur technischen Sicherheitskontrolle. Es wird ein Hin- und ein Rücklauf durchgeführt. Im Rücklauf erfolgt die Startaufstellung dann spiegelverkehrt, so wird niemand benachteiligt. Vier Runden pro Lauf dauert das Driften auf dem welligen Ackerboden, dann beendet der Zieleinlauf mit schwarz-weißer Fahne das Rennen. Das Überholen ist schwer und erfordert besonderes fahrerisches Können. „Die Fahrwerke sind nicht dafür ausgelegt, hier auf dem Acker zu fahren”, erklärt Meyer zu Drewer. Tatsächlich graben sich einige Autos scheinbar gefährlich tief in den weichen Boden ein. Am Samstag begannen die Vorläufe aller sechs Klassen. Außerdem fand abends der sogenannte »Kuhlenbeck-Cup« statt, ein zehnrundiges Langstreckenrennen, welches Johannes Schulmann gewann. Die Endläufe am Sonntag sind stets besonders heftig umkämpft, denn jetzt fahren die punktbesten Fahrer aus den Vorläufen direkt gegeneinander. Aus dem frisch abgeernteten Ackerboden schmeißen die Autos den Dreck mit ihren Noppenreifen weit nach hinten. „Da ist es besser, man fährt vorne weg”, sagt Bernd von Koß aus Bad Rothenfelde. Er ist seit 22 Jahren dabei und steuert in der Serienklasse einen BMW 635 CSi. Gegen Schmutz und Dreck, die den Fahrern die Sicht nehmen, hat von Koß einen besonderen Trick: Seine Skibrille besitzt seitlich zwei drehbare Filmrollen. Während des Rennens dreht er so den Dreck aus seinem Blickfeld und erhält immer einen schmutzfreien Sehschlitz. Für von Koß läuft es dennoch schlecht: „Die Zylinderkopfdichtung ist nicht in Ordnung”, sagt er. Die Serienklasse entscheidet schließlich Kevin Klein im grünen Honda CRX für sich. Er darf den Franz-Pickel-Pokal - gefertigt aus Autoteilen - mit nach Hause nehmen. Jens Feist wird Zweiter vor Tim Vahrenhorst. Rennteam aus Halle hat den Bahndienst übernommen In der offenen Klasse geht das Team Wagemann aus Halle mit zwei getunten Audis an den Start. Der Audi A 6 wird von einem V 6/2,7 Bi-Turbomotor angetrieben, der Audi 100 von einem V 8 mit Turbolader, der es immerhin auf 230 PS bringt. Jens Woge und Frank Wagemann wechseln sich als Piloten des Audi 100 bei den Rennen ab. Am Vorrundentag lief es gut: „Wir sind einmal Erster und einmal Zweiter geworden”, erzählt Woge. Das Besondere des Teams: In den Pausen wechseln sie vom engen Sitz ihrer Rennfahrzeuge in die Kanzeln einer Planierraupe, einer Walze und eines Radladers: Sie haben den Bahndienst übernommen. Das heißt, die malträtierte Strecke wird zwischendurch wieder begradigt. „Nachdem wir erst einige Jahre nur den Bahndienst hatten, dachten wir, dass wir auch mal mitfahren könnten”, erzählt Woge weiter. Seit neun Jahren bilden sie gleichzeitig ein Helfer- und ein Fahrerteam. Am Ende reicht es für die Jungs zwar nicht fürs Treppchen, aber die Strecke präparierten sie professionell, und im nächsten Jahr sind sie wieder dabei. Die Eigenbauklasse entscheidet das Fahrerteam Marc Goltz und Christopher Mendel für sich Hinter ihnen landen Stefan Weerda und Waldemar Dick. Die Amazonen-Wertung gewinnt Sina Unger vor Julia Beiersdorf und Kerstin Hecht. In der Jugendklasse ist Dominik Hönicke siegreich, Zweiter wird Philipp Beiersdorf vor Felix Krüger. Hier erreichte Mona Quander aus Versmold einen respektablen vierten Platz. Den besonderen Charme erhält das Stoppelfeldrennen nicht nur durch spannende Rennverläufe, sondern durch den aufgewirbelten Dreck und die häufigen Blechkontakte der Autos. Alle acht Starter eines Laufes driften durch die Kurven, sieben von ihnen müssen dabei durch die Staubschleppe des Vordermannes. Das Regelwerk schreibt zwar vor, dass Abdrängen zur sofortigen Disqualifikation führt, trotzdem sind Kontakte zwischen den Stoßstangen der verbeulten Autos oder seitliches Touchieren während der Rennen häufig. Am Sonntag blieben sie aber fast immer ungeahndet, denn die Schuldfrage ist häufig schwer zu klären und der entstandene Rennnachteil meist gering. Abgerissene Teile holen die Streckenposten einfach schnell von der Bahn - die Fahrer wühlen derweil mit ihren motorisierten Blechbeulen weiter hochtourig durch den Dreck.

„Wir können stolz sein”

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Thorsten, haben Sie das enttäuschende Ergebnis vom Sonntag schon verarbeitet? THORSTEN LIEBICH: Die Enttäuschung ist schon noch groß. Aber das Ganze ist kein Weltuntergang. Das sicher nicht. Aber die Aussicht, zum fünften Mal in Folge deutscher Vizemeister zu werden, wird Sie nicht begeistern ... LIEBICH: Natürlich nicht. Aber es zeigt sich, dass ein Meistertitel offenbar nicht planbar ist. Wir hatten Sonntag die Mannschaft da, die wir haben wollten, und wir hatten mit fast 4500 Zuschauern eine tolle Kulisse wie schon lange nicht mehr in
Halle. Am Ende haben uns nur ein, zwei Punkte gefehlt, um Aachen zu besiegen. Aachen ist das Bayern München des deutschen Tennis, und es ist bekanntlich schwer, Bayern München in der Tabelle hinter sich zu lassen. Vielleicht gibt es ja sogar so etwas wie ein Aachen-Gen (lacht).
Man muss jetzt jedenfalls nicht in Selbstzweifel verfallen. Ich bin mit mir im Reinen. Heißt das, dass in Halle auch künftig Bundesliga-Tennis auf Top-Niveau zu sehen sein wird ? LIEBICH: Ich werde wie in jedem Jahr nach der Saison ein Gespräch mit unserem Teammanager Ralf Weber führen. Dabei werden wir alles analysieren. Ich kann für mich sagen, dass ich die Bundesliga in Halle nicht in Frage stelle. Wir haben am Sonntag noch ein Heimspiel gegen Mannheim, aber wir haben schon jetzt eine tolle Saison gespielt, auf die wir stolz sein können. Wir haben nicht ein Spiel verloren, die Zuschauerzahlen waren top, das Team und auch das Team hinter dem Team haben sich bewährt. Auch wenn wieder nur wenige Punkte fehlten: Wo sehen Sie Ansätze für Verbesserungen? LIEBICH: Wir haben am Sonntag und vor einem Jahr in den Spielen gegen Aachen jeweils beide Doppel verloren. Es war auch am Sonntag wieder total eng. Wenn David Marreros Aufschlag einen Zentimeter weiter rechts landet, gewinnen wir. Genauso, wenn Robin Haase und Daniel Gimeno-Traver im zweiten Satz eine der vielen Breakchancen nutzen. Wir haben wieder gesehen, wie stark Aachen in den Doppeln ist. Mit Philipp Petzschner, Frantisek Cermak und Dominik Meffert haben sie nach den Einzeln drei frische Leute reingebracht. Vielleicht liegt da ein Ansatz. Die Aachener haben ihre Spiele bis zum Duell in Halle deutlicher gewonnen als Ihre Mannschaft, und dadurch hatten sie den Vorteil, dass ihnen am Sonntag schon ein Unentschieden reichte. Braucht Halle also noch mehr Doppelspezialisten, um die anderen Spiele deutlicher zu gewinnen? LIEBICH: Wir haben ja zu dieser Saison in Marrero schon so jemanden dazugeholt. Er hat zwar eine 2:3-Matchbilanz, hat aber trotzdem meiner Meinung nach total überzeugt. Vielleicht muss man versuchen, noch so jemanden wie ihn und Christopher Kas zu finden. Aber von dieser Sorte gibt es nicht so viele, die frei und bezahlbar sind. Wie groß ist Ihre Hoffnung, dass es am Sonntag doch noch klappt mit dem Titel? LIEBICH: Ganz gering. Unsere Chance ist nur noch theoretischer Natur. Wenn man sieht, wie Düsseldorf (Gegner von Aachen im letzten Spiel, Anm. d. Red.) die letzten Spiele bestritten hat, dann war das ziemlich dürftig. Die Aachener werden sich auch am Sonntag keine Blöße geben. Ich werde das Spiel jedenfalls im Livescoring nicht besonders intensiv verfolgen.

Stüssel nicht versteigert

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Wie berichtet steckt eine lange Tradition hinter der ehemaligen Gaststätte Stüssel, die gestern wohl den ersten Teil ihres Schlussstrichs erlebte. Schon 1891 gab es an gleicher Stelle eine Bäckerei mit kleinem Lebensmittelgeschäft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde daraus erst ein Café, dann eine kleine Dorfkneipe. In all den Jahren blieb das Haus fest in Familienhand. Erika Achilles, geborene Stüssel, zog es als Vertreterin der vierten Stüssel-Generation zusammen mit ihrem Mann Dieter an die Ravensberger Straße. Dieter Achilles war es auch, der das Haus zum Fachwerk ausbaute und es mit zahlreichen Schnitzereien verzierte. 1997 dann, sechs Jahre nach dem 100-jährigen Bestehen der Gaststätte, verstarb er ganz plötzlich. Danach versuchte Erika Achilles, das Gewerbe allein weiterzuführen. Doch es sollte nicht sein. Seit dem Jahr 2000 blieben die Türen geschlossen. 2011 schließlich verstarb Erika Achilles. Seit dieser Zeit steht das Haus leer. Da es keines der drei Kinder übernehmen wollte, kam es nun unter den Hammer. Kein schöner Moment für Melanie Achilles, die gestern als einzige Vertreterin der Familie dem Termin im Amtsgericht beiwohnte. Rechtspflegerin Carolin Wolff trug zunächst die Fakten vor - Wohnhaus mit angeschlossener Gastronomie, 3000 Quadratmeter Grundstück, 370 Quadratmeter Nutzfläche, Baujahr 1890, angebaut 1979, umgebaut 1987, mit Küche, Kühlhaus, einem großen Saal, sanitären Anlagen sowie zwei Wohnungen im Dachgeschoss - und verschwieg auch nicht, dass das Haus mit Schulden in Höhe von 43 000 Euro belastet ist. Dazu besteht, das wurde vor Gericht noch einmal festgeklopft, ein Begeh- und Entladerecht, was das unmittelbare Nachbarhaus angeht. Die Kreissparkasse Halle als Gläubigerin im Verfahren - gestern vertreten durch Martin Dammann - hatte dagegen nichts einzuwenden. Nachdem die Formalitäten abgeschlossen waren, begann das Bieterverfahren. Doch wie bei Zwangsversteigerungen üblich, bei denen das Mindestgebot hoch ist, hielt sich die Zahl der Bewerber in Grenzen. Ein knappes Dutzend interessierter Bürger war ins Amtsgericht gekommen, doch nur einer von ihnen gab ein Gebot ab: „Rumsitzen macht ja keinen Spaß”, kommentierte Klaus Melzig, ging nach vorn zu Rechtspflegerin Wolff und bot 70 000 Euro - wohl wissend, dass er an diesem Tag das Haus zu diesem Preis nicht bekommen würde. Der Spenger ist als Grundeigentümer in Werther kein Unbekannter, besitzt in der Böckstiegelstadt unter anderem das Walbaum’sche Haus am Venghauss-Platz. Niemand sonst meldete seinen Kaufwunsch in der halbstündigen Bietzeit an und so verkündete Carolin Wolff das Ende der Sitzung. Ein zweiter Termin, bei dem das Mindestgebot deutlich niedriger liegen dürfte, wird in zwei bis drei Monaten angesetzt. Wie Klaus Melzig gegenüber dem Haller Kreisblatt bekannt gab, habe er auf jeden Fall vor, auch beim zweiten Termin mitzubieten, und ja, er habe schon Pläne für das Objekt. Welche, wollte er allerdings noch nicht verraten.

Ab jetzt um drei Punkte

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Gab es bis dato zwei Zähler für den Erfolg, gibt es demnächst drei. Die Maximalzahl erhält allerdings nur derjenige, der ohne Satzverlust oder mit 3:1 gewinnt. Erfolgt der finale Abpfiff erst nach dem Tiebreak, werden dem Sieger zwei Punkte gutgeschrieben, der Verlierer darf sich immerhin über einen Zähler freuen. Die jüngste Regeländerung ist dabei gar nicht so neu. In den Spielen der Weltliga wird bereits seit geraumer Zeit um drei Punkte gespielt. Vor einigen Monaten hat der Hauptausschuss des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) den Beschluss gefasst, die Drei-Punkte-Regel auf den nationalen Spielbetrieb zu übertragen. Der Vorsitzende der Deutschen Volleyball-Liga, Michael Evers, zeigte sich damals sehr zufrieden: „Das tut der Leistungssportentwicklung gut und hilft auch bei der Positionierung unseres Sports in Medien und Öffentlichkeit.” Ausgenommen von der Regel bleibt der Jugendbereich. In Ligaspielen stehen im Nachwuchsbereich Sieger und Verlierer bereits nach zwei Gewinnsätzen fest. Der Gewinner wird weiterhin mit zwei Pluspunkten belohnt, während die Unterlegenen ohne Zählbares unter die Dusche trotten. Übungsleiter der heimischen Vereine SC Halle und Spvg. Steinhagen bewerten die Neuerung positiv. Monika Kindermann-Rzeha, Trainerin beim SC, sagt: „Wenn ich zwei Stunden gekämpft habe und gehe mit einem 13:15 im Tiebreak und leeren Händen nach Hause, tut das schon weh.” Solche Spiele hätten im Grunde oft keinen Sieger verdient, nun gebe es für die Verlierer zumindest einen Punkt. Ins gleiche Horn stößt Jamal El-Sawaf von der Spvg. Steinhagen: „Bisher war die Punktevergabe nicht ganz fair. Die tatsächliche Leistung spiegelt die neue Regelung besser wider.” Das Gros der Volleyballer, zumindest beim SC Halle, sehe das ähnlich, meint Kindermann-Rzeha. Es gebe aber auch Stimmen, die sagten: „Gewinnen oder verlieren.” Bei Punktgleichheit in der Tabelle entscheidet künftig die Anzahl der gewonnenen Spiele über die Platzierung. In der Feinwertung wird zudem demnächst bei Sätzen und Bällen nicht mehr die Differenz zugrunde gelegt, sondern der Quotient. Für einen Verein aus der Nachbarschaft kommt die Punktereformation zu spät. „Wir hätten die Regionalliga gehalten, wäre die neue Regel bereits vor einem Jahr eingeführt worden”, sagt Apostolos Kiourtidis, letztjähriger Regionalligatrainer und jetziger Verbandsligacoach im Telekom Post SV
Bielefeld.
Die Fünf-Satz-Niederlagen der Vorsaison hätten das Punktekonto der 1. Männer-Mannschaft deutlich anwachsen lassen. Platz sieben und der direkte Klassenerhalt hätten nach dem letzten Spieltag zu Buche gestanden.

Damit die Superhelden fliegen können

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Denn das war gestern eine der ersten Aktionen der Ferienspiele, die sich über die kommenden drei Wochen erstrecken. An den vier Spielstationen - Schulzentrum Steinhagen, Waldbad, Grundschule Brockhagen und TSV-Vereinsheim in Amshausen - ging es gestern darum, ein Superheldenkostüm zu gestalten. In Brockhagen, im Grünen Klassenzimmer der Grundschule, vergnügten sich gestern beispielsweise 36 Mädchen und Jungen. Aus Stoffen gestalteten sie Umhänge, die sie auch noch mit ihren Namen beschrifteten und Symbolen und Bildern verzierten. Len hat sich eine Figur aus dem »Star Wars«-Imperium zum Vorbild genommen. Gut, dass in den nächsten Tagen auch noch Laserschwerter, Masken und Ähnliches gebastelt werden. Mit dem Quiz »Eins, zwei oder drei« ging der zweite Ferienspieltag in Brockhagen gestern zu Ende. Bei einer Frühstückspause auf der Picknickdecke hatten sich die Kinder gestern früh noch gestärkt. Denn mittags um 14 Uhr war der Ferienspaß für diesen Tag auch schon zu Ende. Montags bis freitags, jeweils von 8.30 bis 14 Uhr, bietet ein Betreuerteam an den vier Stationen noch bis zum 23. August ein abwechslungsreiches Programm zum Thema »Superheldinnen und Superhelden« an. Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren können jederzeit dazukommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Frühstück und Getränke sind mitzubringen. Ansonsten ist das Ferienangebot der Gemeinde Steinhagen kostenfrei. Nur einzelne Aktionen, etwa größere Ausflüge, kosten einen geringen Beitrag. Nähere Informationen im Rathaus bei Andrea Brune, ` (0 52 04) 99 72 16.
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