Die Maßnahme ist ein weiterer Schritt auf dem Weg weg von den technischen und hin zu den pflegerischen Berufen. Seit zwei Jahren werden bereits Friseure und Friseurinnen in Halle ausgebildet, im Gegenzug wanderte die Kfz-Ausbildung zum Carl-Miele-Kolleg in Gütersloh ab.
Im abgelaufenen Schuljahr hatte in Halle der Bildungsgang zum/zur staatlich geprüften Kosmetiker/in begonnen. In der dreijährigen Ausbildung erlangen die Teilnehmerinnen neben einem Berufsabschluss auch die Fachhochschulreife. Der zurzeit einzügige Lehrgang mit etwa 25 Kosmetikerinnen wurde bislang in einem Klassenraum unterrichtet. Wenn nach den Sommerferien der zweite Jahrgang in Halle startet, stehen die neuen etwa 100 Quadratmeter großen Räumlichkeiten zur Verfügung. „Der Raum wird komplett erneuert. Ich werde ihn vermutlich selbst kaum wiedererkennen”, sagte Schulleiter Hans-Jürgen Kuhlmann. Geflieste Böden, spezielle Beleuchtungseinrichungen und das neue Mobiliar lassen den Raum zu einem Schmuckstück im Berufskolleg werden.
Hier wird dann auch ein Bereich für kosmetische Ganzkörperbehandlungen geschaffen. Die dafür eingerichteten Zonen sind mit speziellen Sichtbarrieren versehen worden.
Während mit der Kosmetikausbildung ein neues Kapitel am Haller Berufskolleg aufgeschlagen worden ist, wird ein anderes demnächst geschlossen. Denn die Tage der Metallbauer in Halle sind gezählt. „Ich bedaure das sehr”, sagte Kuhlmann, doch müsse man sich den Realitäten stellen. „Man muss einfach zugeben, dass an unserer Schule der gewerblich- technische Bereich immer kleiner geworden ist”, erklärte der Schulleiter. Die letzten beiden Jahrgänge - etwa 35 Schüler - werden ihre Prüfungen noch am Berufskolleg ablegen. Im Januar 2015 ist dann endgültig Schluss. Die Ausbildung übernimmt das Reckenberg-Berufskolleg in Rheda-Wiedenbrück.
Dagegen zeichnet sich die Errichtung eines weiteren beruflichen Gymnasiums am Berufskolleg ab. „Der Bezirksregierung Detmold liegt der Antrag auf Errichtung eines beruflichen Gymnasiums mit fachlichem Schwerpunkt »Gesundheit« am Berufskolleg in Halle vor. Da es sich hier um einen Modellversuch handelt, ist die Errichtung an bestimmte Vorgaben gebunden, unter anderem bedarf es der Beteiligung des Ministeriums für Schule und Weiterbildung in Düsseldorf. Dieser Abstimmungsprozess ist eingeleitet”, erklärte die Bezirksregierung gestern auf Anfrage.
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Schminken statt schrauben
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Selbstbewusster Außenseiter
Von Uwe Kramme
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Versmold. Niklas Rakowki lässt sich von der erstklassigen Konkurrenz nicht einschüchtern und geht sein erstes großes Turnier heute betont locker an. „Wenn ich meine bisherigen Leistungen in dieser Saison bestätige, dann kann ich nicht nur den Cut, sondern auch eine gute Platzierung schaffen”, sagt der Versmolder vor dem Start bei der Internationalen Deutschen Amateurmeisterschaft (IAM).
Auf dem südlich von Frankfurt gelegenen Par-72-Platz des GC Neuhof kämpfen bis Sonntag 136 Top-Golfer aus 13 Ländern um diesen vor 100 Jahren zum ersten Mal ausgespielten Titel. Dass er dabei sein darf, überrascht den 24-Jährigen. „Angestrebt habe ich dieses Jahr nur die nationale deutsche Meisterschaft.” Voraussetzung dafür ist ein Spitzenplatz in der Rangliste des Deutschen Golf-Verbandes. Als aktuell Siebzehntem ist Rakowski die Qualifikation für die im September stattfindende DM kaum noch zu nehmen. Starke Leistungen für den GC Marienfeld Gesammelt hat der Anfang des Jahres vom GC Peckeloh zum GC Marienfeld gewechselteVersmolder die dafür notwendigen 476 Punkte mit starken Leistungen in der Marienfelder Mannschaft. Auch beim letzten Oberliga-Durchgang am Sonntag beim GC Am Meer erzielte er mit einem Schlag unter Platzstandard (Par)
ein Top-Ergebnis. „Damit fällst du in der Rangliste garantiert nicht zurück, obwohl hier auch die Bundesligaspieler geführt werden”, sagt Rakowski selbstbewusst. Weil er in den letzten Monaten beständig unterspielte, hat die mit Handicap 2 in die Saison gestartete Nummer eins des GC Marienfeld seine Vorgabe kontinuierlich verbessert. „Bei +0,9 schlug unser Captain Marc Christopher dann vor, einfach mal für die IAM zu melden”, erzählt der ehrgeizige Golfer. Weil er mit dieser Vorgabe die Teilnahmebedingung genau erfüllt, rückte Rakowski als letzter Spieler ins Feld. Dass er es dort nur mit Plus-Handicapern zu tun hat und die Favoriten wie Maximilian Bögel (GC St. Leon Rot, +5,3) aus dem Golf-Team Germany, der Australier Travis Sharpe (+ 5,2) oder Maximilian Rottluff (GC Hubbelrath, + 5,0) noch weitaus bessere Vorgaben haben, schüchtert Rakowski nicht ein. „Im Golf ist schließlich alles möglich”, sagt er zuversichtlich. „Ich trete ohne jeden Druck an, und wenn ich meine Lockerheit behalte und auf den Löchern die richtigen Entscheidungen treffe, werde ich weit kommen.” Zumindest will Rakowski den Cut am Freitag überstehen und dabei sein, wenn die 60 besten Spieler am Samstag auf der dritten und am Sonntag auf der vierten Runde über die 18 Spielbahnen den internationalen deutschen Amateurmeister 2013 ermitteln. Der 24-Jährige hat für dieses Vorhaben nichts dem Zufall überlassen. In den letzten Trainingseinheiten feilte er mit seinem Peckeloher Coach Gary Locke noch einmal an den Schlägen. Nach der Anreise am Dienstag und der Proberunde am Mittwoch wurde das Course-Management erstellt. „Einige Bahnen auf dem Platz in Neuhof musst du sehr vorsichtig und präzise spielen, andere bieten gute Chancen für gute Scores”, hatte Niklas Rakowski bereits erkannt, als er vorher Skizzen des Platzes auf der Homepage des GC Neuhof studierte. „Ich träume noch davon, Profi zu werden” Was alles im Golf möglich ist, zeigt das Beispiel von Moritz Lampert. Der IAM-Sieger 2012 schaffte im Anschluss die Qualifikation für die European Tour und verdient jetzt sein Geld mit Golf. „Natürlich träume auch ich immer noch davon, Profi zu werden”, räumt Rakowski ein, „aber erst mal werde ich jetzt Mediengestalter”. Nach Abschluss der Ausbildung Ende des Jahres werde er auch bei seiner Firma in Minden anfangen, kündigt das Golftalent an: „Was dann im Sport noch geht, werden wir ja sehen.” Was er leisten muss, um im Golf voranzukommen, hat Niklas Rakowski in diesem Jahr bereits gelernt. „Ich habe schon im Winter zusätzliches Fitnesstraining absolviert und danach fast jeden Tag auf dem Platz gestanden und an meinem Spiel gearbeitet.” Der 24-Jährige weiß um den „sehr intensiven Trainingseinsatz” als Preis für seine rasanten Fortschritte, Top-Leistungen und Erfolge.↧
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Die volle Ladung Punk zum Start
Monika Tuxhorn und Renate Wienke von der Kyffhäuser-Kameradschaft, Stephan Kaiser und Wolfgang Taplick von der Freiwilligen Feuerwehr sowie Detlev Walkenhorst und Jürgen Linhorst vom TuS Brockhagen haben wieder für einige Höhepunkte gesorgt. Den Auftakt macht am Freitag, 23. August, die Band »Alex im Westerland«, die sich total auf Fun-Punk spezialisiert hat. Von 20 Uhr an spielen die Musiker beim zweiten »B-Rockhagen« die größten Hits von den Ärzten und den Toten Hosen.
Weiter geht es am Samstag, 24. August, um 11 Uhr mit einem Flohmarkt, bei dem nur private Anbieter willkommen sind. Anmelden müssen sich Interessierte nicht. „Einfach kommen und aufbauen”, nennt Monika Tuxhorn das Motto.
Von 12.30 Uhr an wird es auf dem Dorfgemeinschaftsfest kulinarisch: Die Brockhagener Schlemmermeile öffnet ihre Pforten. Die Gäste haben dann die Wahl zwischen zahlreichen, frisch zubereiteten Köstlichkeiten. Serviert werden sie von den Teams aus dem Landgasthaus Beckmann und Schneider’s Ströhenschänke.
Das traditionelle Jugendkönigsschießen beginnt um 17.30 Uhr. Die neuen Jugendmajestäten werden um 19.45 Uhr der Öffentlichkeit präsentiert. Der große Fackelumzug startet um 20 Uhr. „Wir würden uns sehr freuen, wenn die Anwohner wieder die Straßen schmücken”, hofft Stephan Kaiser auf Unterstützung. Um 21 Uhr steht dann die Band Irish Stew auf der Bühne im Festzelt.
Der Sonntag beginnt traditionell um 10 Uhr mit dem Zeltgottesdienst. Um 14 Uhr steht der Festumzug an, um 15 Uhr gibt es Spiel und Spaß für die Kleinen. Die Tombola-Gewinner werden um 16 Uhr gezogen. Der Losverkauf dafür startet einen Tag zuvor. Großen Spaß verspricht der Bier-Triathlon um 16.30 Uhr.
Am Montag entscheidet sich, wer die Nachfolge des amtierenden Dorfkönigs Dirk Strothenke antreten wird. Zu diesem Zweck wird von 9 Uhr an auf dem Schießstand der Kyffhäuser-Kameradschaft auf das Ziel angelegt. Gegen Mittag dürften die neuen Majestäten feststehen. Zum Kehraus am Abend werden einmal mehr die Emsperlen erwartet, die ab 20.30 Uhr für mächtig Stimmung im Partyzelt sorgen werden.
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Unter Katzenbesitzern geht die Angst um
Von Anja Hanneforth
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Werther.
Verletzte Hinterläufe mit klaffenden, lochartigen Wunden, große Hautabschürfungen, Hämatome im Gesicht, Vergiftungserscheinungen: Auffällig oft kamen in den vergangenen Monaten Katzen an der Waldenburger Straße erheblich verletzt nach Hause. Bei ihren Besitzern geht inzwischen die Angst um. Sie haben keine Ahnung, wie die Tiere zu den Wunden gekommen sind und ob es möglicherweise jemanden gibt, der sie ihnen absichtlich beigefügt hat. Jetzt hoffen sie, dass vielleicht in der Umgebung jemand etwas Auffälliges bemerkt hat. Sie selbst sind unruhig, wenn ihre Tiere nicht zu den gewohnten Zeiten nach Hause kommen. „Aber Freigänger einzusperren wäre Tierquälerei”, sagen sie. Christine Armatage und Joachim Foth sind zwei von mehreren Anwohnern der Waldenburger Straße, denen die Häufung der Vorfälle inzwischen suspekt vorkommt. „Wir sind alle gut vernetzt, eine Nachbarskatze kommt tagsüber, wenn ihre Besitzer zur Arbeit sind, auch mal zu uns, so dass wir immer im Gespräch sind”, erzählt Christine Armatage. Vermutlich ist das ihr Glück, sonst wäre die Menge der Vorfälle gar nicht aufgefallen. Ende 2011 ging es los. Da kam Tammy mit einer großen, etwa zwei mal fünf Zentimeter großen Wunde an der Schulter nach Hause. „Als ob jemand die Haut gegriffen und sie mit Schwung herausgezogen hätte”, erzählt Christine Armatage. Die Wunde wurde vom Tierarzt behandelt, über die Ursachen machte sich die Besitzerin damals nur zweitrangig Gedanken. Doch es ging weiter, Anfang 2012 erschien erst Paula, dann erneut Tammy mit ähnlichen Verletzungen. Im Sommer kam Tiger mit einem bösen Bluterguss und heftiger Schwellung im Gesicht nach Hause. Einer seiner Hinterläufe war so stark geprellt, dass er längere Zeit nicht laufen konnte. „Außerdem war er total verstört, bekommt bis heute Angstzustände”, erzählt Christine Armatage. Schon damals fiel ihr ein Loch im Hinterlauf auf, wohl eine der Ursachen, warum der Kater nicht auftreten konnte. „Katzen kabbeln sich häufiger, beißen auch zu, wenn sie sich nicht mögen”, wissen Christine Armatage und Joachim Foth. Aber solche Wunden wie hier würden dabei nicht entstehen. Die Vorfälle hörten nicht auf, kurze Zeit später erwischte es Pieti. Auch er hatte eine schwere Verletzung an einem Hinterbein, auch er konnte über Monate nicht richtig laufen. Gebrochen war nichts, das hatte der Tierarzt wie in den anderen Fällen auch mittels Röntgenaufnahme festgestellt. Im Spätsommer war wieder die arme Tammy die Leidtragende. Dieses Mal kam sie mit Vergiftungserscheinungen nach Hause, saß apathisch herum, wollte weder fressen noch trinken. Wieder ging es zum Tierarzt, doch der konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, was dem Tier fehlte. „Eine Blutanalyse wäre sehr teuer gewesen”, erklärt Christine Armatage. Und ob man am Ende etwas gefunden hätte, wäre nicht einmal gewiss gewesen. Sie fragt sich, ob das Tier möglicherweise einen Giftköder gefressen hat. Wie berichtet wurden Anfang dieses Jahres an der Bielefelder Straße mehrere Bussarde, durch ein Insektizid vergiftet, tot aufgefunden - ein Umstand, der Christine Armatage nicht mehr aus dem Kopf geht. Im April 2013 erwischte es noch einmal Paula; alle Haare um eine runde Wunde am Hinterlauf waren abgerissen. Kurz darauf hinkte Tammy mit einem stark blutenden Schnitt am rechten Bein nach Hause. Einen Monat später lag sie tot im Straßengraben. Ihr Genick war doppelt gebrochen, vermutlich wurde sie von einem Auto überfahren. Nach Einschätzung der Besitzer ist dies der einzige Fall, der sich klar zuordnen lässt. In allen übrigen Fällen schließen die Katzenbesitzer Autos als Ursache der Verletzungen aus. „Solche Wunden passieren nicht auf diese Weise, schon gar nicht, wenn sie immer ähnlich sind”, sind sie sich sicher. Als es am vergangenen Montag nun noch Teddy erwischte, schellten an der Waldenburger Straße endgültig die Alarmglocken. Frühmorgens ging der Kater aus dem Haus. „Sonst meldet er sich zwischendurch immer mal, am Montag nicht”, berichten Christine Armatage und Joachim Foth. Um kurz vor Mitternacht hätte sich das Tier humpelnd und völlig verstört mit einem Bluterguss über dem Auge und einem kreisrunden Loch am Hinterlauf ins Haus geschleppt und sei dort einfach umgefallen. Noch nachts ging es zum Tierarzt. Nach einer Röntgenaufnahme stand fest, dass immerhin nichts gebrochen war. „Der Tierarzt wollte sich nicht festlegen, was Teddy hat”, ist Christine Armatage sicher, dass es sich entweder um eine Stich- oder Schusswunde handelt. Sie geht davon aus, dass jemand den Kater festgehalten und gequält hat. Und das macht ihr Angst. „So etwas haben wir noch nie erlebt” Sie und ihre Nachbarn wohnen viele Jahre an der Waldenburger Straße, hätten immer Katzen gehabt. „Aber so etwas haben wir noch nie erlebt”, sagen Christine Armatage und Joachim Foth. Sie können nur mutmaßen, dass sich ein Katzenhasser an den Tieren vergangen hat. Wer dies sein könnte, wissen sie nicht. Dass die Katzen nicht nur Mäuse, sondern manchmal auch Singvögel fangen, bestreiten sie nicht. „Aber wenn wir beobachten, dass sie unter einem Nest oder an einer Futterstelle lauern, verjagen wir sie sofort”, betonen sie. Dass alle Tiere angefahren wurden, sich beim Zanken oder im Unterholz verletzt haben, schließen sie aus. Sie gehen vielmehr von Schnitt- oder Schussverletzungen aus. „Mehr als einmal habe ich in der Nähe Schüsse gehört”, schildert Christine Armatage. Woher genau diese stammten, könne sie aber nicht sagen. Die Katzenbesitzer fragen nun, ob jemand an der Waldenburger oder der Bielefelder Straße etwas Auffälliges beobachtet oder gesehen hat, wie jemand versucht hat, eine Katze anzulocken. Auf jeden Fall warnen sie andere Katzenbesitzer und fordern sie auf, ihre Tiere immer gut im Auge zu behalten. „Wir wollen, dass diese Vorfälle aufhören. Sollte hier wirklich ein Katzenquäler herumlaufen, ist das doch krank”, sagen sie.↧
Schrott loswerden und Gutes tun
„Als Pilotprojekt lief das Angebot des kostenlosen Abholservices bereits erfolgreich in Langenberg”, sagt Ilka Kleinkemper von der GEG-Dienstleistung. In Versmold war bisher der Recyc-linghof an der Plaggenwiese erste Anlaufstation für die Bürger bei der Entsorgung von Elektrogroßgeräten wie Herd, Kühlschrank und Co. Das wurde leider nicht von allen genutzt, denn bei den jährlichen Müllsammelaktionen in den Ortsteilen, wurde durchaus auch mal ein alter Herd oder anderes sperriges Gerät im Wald gefunden. Auch die wilde Müllentsorgung dürfte dank des Abholservices der Vergangenheit angehören.
Abholung durch Schrotthändler ist ungesetzlich
Ein Anruf bei der gebührenfreien Servicenummer ` (08 00) 2 33 48 59 oder bei der Stadt unter ` (0 54 23) 95 41 35 genügt und ausgemusterte Elektrogeräte ab der Größe eines Fernsehers, aber auch sperrige Metallteile, werden direkt an der Haustür abgeholt. Mindestens einmal im Monat macht die GEG künftig ihre Runde durch
Versmold.
Anmeldungen für die Augusttour werden ab sofort entgegengenommen. „Wir wollen damit eine Alternative bieten zu den sogenannten Schrottis, die regelmäßig mit den bekannten Melodien durch die Städte fahren. Diese nehmen häufig Elektrogeräte mit, was jedoch verboten ist”, erläutert Ilka Kleinkemper das Konzept. Der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Hans-Jürgen Matthies fügt hinzu, dass durch den Service die ausgedienten Geräte umweltgerecht entsorgt und einer zertifizierten Aufbereitungsanlage zugeführt werden. „Der Metallanteil bei den Motoren der Großgeräte ist hoch und kann wieder in den Verkehr gebracht werden”, nennt Matthies einen Vorteil des Angebots. Zudem sind es nicht nur wiederverwertbare Metalle, sondern auch Schadstoffe, die in den Geräten schlummern und deshalb keinesfalls in den Restmüll oder die Natur gehören. Schwermetalle wie Blei, Arsen, Cadmium oder Quecksilber gehören beispielsweise dazu. Sechs Wertstoffboxen für Kleingeräte und Töpfe Aus diesen Gründen möchte die Stadt außerdem der illegalen und widerrechtlichen Entsorgung durch Schrotthändler einen Riegel vorschieben. Dieses Vorhaben erleichtern auch die Wertstoffboxen für alle elektrischen Kleingeräte. Seit Dezember können, wie berichtet, in Versmold Toaster, Haartrockner, Handys, aber auch Metalltöpfe und -pfannen rund um die Uhr in den altglascontainerähnlichen Behältern entsorgt werden. Seit einigen Wochen sind nun auch die Ortsteile mit den praktischen Sammelbehältern ausgerüstet, die an folgenden Standorten stehen: ¤ Bockhorst: Dorfstraße; ¤ Loxten: Am Sportplatz/ Zillestraße; ¤ Peckeloh: Starenstraße; ¤ Oesterweg: Niedernstraße/ Lange Straße; ¤ Versmold: Caldenhofer Weg am Freibad; ¤ Versmold: Gestermannstraße, Parkplatz an der Hauptschule. ¦ Weitere Informationen gibt es bei Sabine Lubeley von der GEG unter ` (0 52 41) 85 27 49 oder bei Jens Dieckmann und Berthild Greßhake von der Stadt Versmold unter ` (0 54 23) 95 41 35.↧
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Stimmung ist trotz der Hitze hervorragend
„Die Stimmung ist hervorragend, nur ein bisschen heiß”, zieht der Mitbegründer und Organisator Günter Schlömann schon nach eineinhalb Tagen Sommerakademie ein positives Fazit. „Es zeichnet sich eine neue Rekordbeteiligung ab: Bis jetzt sind 235 Teilnehmer im elften Jahr gemeldet, das wären fünf mehr als im letzten Jahr”, sinnieren Schlömann und Angela Schepp beim Mittagessen. „Aufgrund des Aufrufs im Haller Kreisblatt haben sich erfreulicherweise auch noch Interessenten für die Restplätze gemeldet.”
„Wir haben auch in diesem Jahr viele Wiederholungstäter”, freuen sich die Dozenten über zahlreiche Eleven aus der Region, aber auch aus Frankfurt, Heidelberg oder Kleve. In dieser ersten Woche sind jedenfalls etwa 85 Kursteilnehmer beim Bildhauern, Malen, Schmieden und Gipsen dabei. „Die erste Woche ist immer die stärkste”, weiß Schlömann, dass momentan sehr viele Menschen im Steinbruch künstlerisch aktiv sind. Besonders freuen sich die Kunstpädagogen über mehrere jugendliche Schüler. „Die bekommen von uns einen Vorzugspreis”, will Schlömann so den Nachwuchs fördern.
Was die Lehrer besonders freut: „Es sind in allen Kursen Talente zu entdecken.” Und dieser Umstand scheint sich nicht an Altersgrenzen zu halten. „Die Altersbreite in den Kursen ist sehr groß, da gibt es Teilnehmer von 14 bis 75 Jahren, mit einem deutlichen Vorteil für die Frauen”, erzählt Schlömann davon, dass eine Aquarellmalerin aus der Gegend von Münster Werke von großer Schönheit male.
„Bei uns ist es besonders schön warm”, berichtet Schmiedemeister Bernd Bannasch vom Feuer und Eisen-Kurs mit einem Augenzwinkern. Die drei großen Esse-Feuer, samt sieben Ambossen und diversen Schneidbrennern, schaffen subtropische Verhältnisse. Trotzdem sind gerade die »Wiederholer« tief in ihrer Arbeiten versunken und wagen sich mehr und mehr an Figuren. „Klaus Fraenkel schmiedet sogar eine große Sonnenuhr”, so Bannasch.
Die Dozentin für Steinbildhauerei, Angela Große, schwärmt ebenfalls von ihrer ersten Truppe in diesem Jahr. Erfahrene Kursteilnehmer wagen sich in diesem Jahr an große Specksteinskulpturen und sind in ihrem Mut eine große Hilfe für die »Neuen«. Dazu gehört auch der erst 14-jährige Max, der von seiner Tante dazu ermuntert wurde, sich als Steinbildhauer zu versuchen. „In einer sehr entspannten Atmosphäre entstehen gerade bemerkenswerte Objekte”, so Große.
Eine ähnliche Situation beschreibt Holzbildhauer Bernd Obernüfemann. Die erfahrenen Teilnehmer kommen mit neuen, eigenen Ideen und wagen sich auch an schwierigere Techniken. „Das ist für mich eine gute He-rausforderung und bringt eine gute Mischung von alten Hasen und Neulingen, die sich auch gegenseitig befruchten können.” So werde die Dozenten-Tätigkeit nie langweilig, sagt Bernd Obernüfemann erfreut.
Gestern verwandelte sich nach Feierabend die Essenshütte in ein Kino: Nach 17 Uhr konnten sich die Sommerakademie-Gäste die Impressionen aus dem vergangenen Jahr vom heimischen Filmemacher Daniel Manns anschauen. Das 38-minütige Werk ist auch auf CD zu erwerben. Am heutigen Donnerstag kommt ein Geologie-Professor aus Münster zum Vortrag in den Steinbruch.
Mark Keiter wird ab 17 Uhr unter der Überschrift »Die Natur als Bildhauer« die verschiedenen Gesteinsschichten im Teutoburger Wald beleuchten. „Gäste sind zu diesem kostenfreien Referat mit anschließendem Gespräch sehr willkommen”, lädt Schlömann Kunst- und Geologie-Interessierte in den Bönkerschen Steinbruch ein.
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Kicken nur noch zum Spaß
Aufgrund muskulärer Probleme wollte Tobias Rau seine Neuenkirchener am vergangenen Sonntag lediglich vom Rand anfeuern. Um seine Elf nicht im Stich zu lassen, lief der Ex-Profi vom VfL Wolfsburg, Bayern München und Arminia Bielefeld dann aber doch im Hägeraner Oberwelland-Park auf. „Das ist einfach eine super Truppe, in der Fußball Spaß macht”, begründet Rau sein Engagement.
Seit 2010 spielt der 31-Jährige, der mittlerweile an der Uni Bielefeld auf Lehramt studiert, nun schon in der niedersächsischen Kreisklasse beim TV Neuenkirchen. Der Kontakt kam durch Kotrainer Aljoscha Kollmeyer zustande, mit dem der siebenfache Nationalspieler seit seinem Wechsel von den Bayern zur Arminia im Jahr 2005 befreundet ist. Kollmeyer sowie die mittlerweile ebenfalls für Neuenkirchen spielenden Jens Bergander und Lukas Frohß waren zu der Zeit noch bei der Reserve des SV Häger in der C-Liga aktiv. Besonders an das erste Spiel, das sich der in Werther lebende Rau anschaute, erinnern sich die Freunde lebhaft. „Das war ein 6:4 gegen TSV Amshausen II, und ich hab fünf Tore geschossen”, erzählt Kollmeyer. Rau, damals gerade frisch gebackener Doublegewinner unter Trainer Felix Magath, ergänzt lachend: „Da hast du wirklich aus den unmöglichsten Lagen getroffen.”
Rau murrt nicht, er bügelt die Fehler aus
Dass derartige Ballfertigkeit für seine neuen Mannschaftskameraden eher zufällige Ausnahme als Regel ist, damit hat Rau kein Problem. Bälle, die unter der Sohle durchrutschen oder ohne Bedrängnis auf der Wiese nebenan landen - darüber murrt der Ex-Profi auch beim Gastauftritt in Häger nicht. Er versucht vielmehr, die Fehler seiner Mitspieler auszubügeln. „Wenn ich mich darüber aufregen würde, könnte ich keinen Spaß haben”, sagt er. Und darum geht es dem ehemaligen Berufsfußballer mittlerweile ausschließlich. Wie Millionen anderen Hobbybolzern auch.
Auch deshalb ist seine Position auf dem Feld nicht mehr links hinten, sondern im Angriff. „Jetzt kann ich auch mal Tore schießen. Das durfte ich ja sonst nie”, sagt Rau, dem in 93 Bundesligaeinsätzen nur ein Treffer gelang, und er schmunzelt dabei.
Dank der konsequenten Abwehrarbeit des »kleinen HSV« ging er beim 0:2 in Häger allerdings leer aus. Die Erfahrung, dass Gegenspieler ihn überhart attackieren, hat Rau bisher noch nicht gemacht. „Die gehen alle normal mit mir um, und ich behandele sie ja auch mit Respekt”, sagt er.
Dank einer sehr speziellen Erfahrung aus seiner Bayern-Zeit könne er aber ohnehin auch mit härteren Gangarten umgehen, erzählt Rau: „Wenn du täglich im Training von Robert Kovac umgegrätscht wurdest, macht dir das nichts aus.”
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Vorerst ausermittelt
6600 Speichelproben wurden seit dem Mord an Nelli Graf im Oktober 2011 entnommen, um die jeweiligen DNA mit der an der Leiche gesicherten Täter-DNA zu vergleichen. Das Ergebnis: negativ. Lediglich 15 Personen haben sich bis heute verweigert. Hier müssen jetzt Staatsanwaltschaft und Amtsgericht entscheiden, inwiefern eine DNA-Probe angeordnet wird. Darüber hinaus sind nach 20 Monaten Ermittlungen neben der Hauptakte für das Gericht weitere 7000 sogenannter Spurenakten zusammengekommen, in denen alle Befragten namentlich erfasst wurden - jeweils ein Exemplar geht an die Staatsanwaltschaft, ein zweites verbleibt bei der Polizei. Vorrangige Aufgabe von Kriminalhauptkommissar Ralf Östermann, Leiter der doppelten Sonderkommission, ist es damit in den nächsten Tagen, all diese Akten zu archivieren und gegebenenfalls auch noch einmal zu kontrollieren. Dann warten neue Aufgaben.
Ralf Östermann atmet mit Blick auf die Aktenberge tief durch, dann räumt er ganz offen ein, dass dieses Ergebnis nach über eineinhalb Jahren intensiver Ermittlungsarbeit schlichtweg unbefriedigend sei. „Ich habe eine Verantwortung gegenüber dem Opfer und den Hinterbliebenen, gegenüber meinen Mitarbeitern, die mit Herzblut und Engagement bei der Sache waren, und natürlich hatten und haben wir immer nur das eine Ziel: den Täter zu finden. Jenen Mann, der die 46-Jährige im Oktober 2011 auf brutalste Art und Weise getötet hat. Aber im Moment gibt es einfach keine neuen Ansätze. Alles, was wir hatten, ist zurzeit ausermittelt. Und so sind wir in Absprache mit unseren Vorgesetzten zu dem Ergebnis gekommen, dass die Sonderkommission zunächst aufgelöst wird.”
Wir dachten, der Fall sei klar
Seit 1991 ist Ralf Östermann Leiter der Mordkommission bei der Kriminalpolizei Bielefeld und während seiner langen Berufszeit hat der 56-Jährige zahlreiche Erfahrungen gesammelt und die unterschiedlichsten Fälle gelöst. Als ihm im Oktober 2011 der Mordfall Nelli Graf übertragen wurde, war er durchaus optimistisch, auch hier den Täter zu finden. Ganz anders als im Mordfall Frauke Liebs aus Paderborn, denn bei Nelli Graf gab es sogar eine DNA-Spur an der Leiche. „Was wir nicht gedacht hätten, ist jedoch, dass hinter den zentralen Fragen bis auf Weiteres Fragezeichen bleiben: Wohin wollte Nelli Graf fahren, als sie am Mittag des 14. Oktobers 2011 mit dem Rad vom Künsebecker Weg in die Pestalozzistraße abgebogen ist? Hatte sie eine Verabredung und auf wen ist sie wo genau gestoßen? Und: Wo wurde sie ermordet?” Es bleibt für die Polizei sowie für die Bevölkerung unverständlich, dass niemand um die Mittagszeit in einer Kleinstadt wie Halle, noch dazu direkt nach Ende der fünften Schulstunde, eine entscheidende Beobachtung gemacht hat.
„Unsere Arbeitsthese sah so aus, dass Frau Graf ihren Täter zumindest gekannt hat - in welcher Form auch immer”, fasst Ralf Östermann noch einmal zusammen. „Schließlich ist es ja auch höchst unwahrscheinlich, dass ein Mann mit vorbereiteten Kabelbindern und Klebeband im Wald sitzt und auf ein Zufallsopfer wartet.” Auch glaubt die Polizei weiterhin an einen Zusammenhang zwischen dem Fahrradfundort an der Hachhowe, dem Leichenfundort in Kölkebeck und dem Täter. Und die Hoffnung, dass dieser Mann eines Tages doch noch gefasst wird, geben weder Ralf Östermann noch sein Ermittlerteam auf. Im Gegensatz zu den übrigen Speichelproben, die demnächst vernichtet werden sollen, wurde die Täter-DNA in die Datenbank eingespeist. Und sollten sich entscheidende neue Hinweise ergeben, werden die Ermittlungen umgehend wieder aufgenommen.
Obsts Ehemann beschuldigt
Im Mordfall Gabriele Obst, die am 16. April dieses Jahres in den frühen Morgenstunden verschwunden war und deren Leiche zehn Tage später in einem Waldstück an der
Haller Egge gefunden wurde, sieht die Lage anders aus: Nachdem zunächst nicht ausgeschlossen werden konnte, dass es sich bei dem Mörder um denselben Mann wie bei Nelli Graf handelt, gehen Ermittler und Staatsanwaltschaft mittlerweile davon aus, dass Gabriele Obst (49)
von ihrem 74-jährigen Ehemann durch einen Kopfschuss mit einer Schrotflinte getötet wurde. Die Anklageschrift soll in Kürze durch Staatsanwalt Christoph Mackel vorgestellt werden.↧
Berufseinstieg bei der EM
„Es war absoluter Zufall”, sagt Verena Ahlemeyer über ihren Weg ins Betreuerteam der Nationalmannschaft. „Julias Freund und mein Vater sind Arbeitskollegen; als Julia von ihrer Nominierung für die EM erzählte, fragte mein Vater aus Spaß, ob sie nicht noch einen Fahrer brauchten.” Einen Fahrer nicht, aber einen Masseur, lautete die Antwort der Neu-Nationalspielerin. „Und da hat mein Vater sofort an mich gedacht”, sagt Verena Ahlemeyer, die zunächst nicht glauben konnte, dass das Angebot ernst gemeint war.
Aber nach einem Telefonat mit der Bundestrainerin war alles klar. „Ich habe genau geschildert, was ich im ersten Jahr meiner Ausbildung gelernt habe, und das reichte, denn es ging in erster Linie ums Massieren”, sagt die 21-Jährige. Für den letzten Schliff sorgten dann ihre Ausbilder an der Bad Laerer Eva-Hüser-Schule für Physiotherapie, die die Lektionen im Tapen einfach vorzogen, damit ihre Schülerin die Softballer auch bei Verletzungen wieder fit machen konnte. Und für alle Fälle hatte sie ein dickes Lehrbuch dabei.
„Verena hat die Spieler am Leben erhalten, ohne sie hätten da nicht alle durchhalten können”, lobt Julia Höcker die Fähigkeiten ihrer Teamkameradin. Denn sie und die übrigen 17 Spieler und Spielerinnen mussten an den vier Tagen des Turniers teilweise drei bis vier Spiele täglich absolvieren. „Ein Spiel dauert mindestens 90 Minuten”, erklärt Julia Höcker, „die mentale und körperliche Belastung ist extrem hoch.” Und das gilt auch für die Physiotherapeutin, die an manchen Tagen bis zu sechs Stunden massiert hat.
„Als wir von zu Hause losgefahren sind, habe ich schon gedacht »Worauf hast du dich da nur eingelassen«”, gibt die Versmolderin im Rückblick zu. Doch sie war sofort fester Bestandteil des Teams und hat schon jetzt das Angebot, die deutschen Softballer im kommenden Jahr zur Weltmeisterschaft nach Florida zu begleiten. „Ich hätte nie gedacht, dass ich so schnell in den Sportbereich reinrutsche”, sagt Verena Ahlemeyer, die bislang eher den konventionellen Berufsweg einer Physiotherapeutin vor Augen gehabt hatte.
Doch nun hat sich ihr eine ganz neue Welt eröffnet, wenngleich der Softball keine Sportart ist, in der man Geld verdienen kann. Eher im Gegenteil. Das Geld für die Anreise im eigenen Auto und die Unterkunft musste sie aus eigener Tasche vorstrecken. „Aber das macht man gerne”, sagt auch Julia Höcker, die im Hauptberuf als Servicekraft bei Miele arbeitet und in ihrer Bundesliga-Mannschaft, den Brauweiler Raging Abbots, auf der Position des Pitchers, also der Werferin spielt. Bei der EM in Pardubice spielte die 33-Jährige in der Defensive - und ist nun nicht nur stolze Bronzemedaillengewinnerin, sondern gerne auch unermüdliche Werberin für ihren Sport.
Bei Verena Ahlemeyer und deren Familie rennt sie damit offene Türen ein. „Ich hatte vorher überhaupt keine Ahnung vom Softball, aber inzwischen habe ich das Spiel verstanden und auch schon selbst ein paar Bälle geschlagen”, sagt sie. Was war denn das schönste Erlebnis in den vier EM-Tagen? Da muss Verena Ahlemeyer keine Sekunde überlegen und beweist, dass sie zu Recht Teil der Mannschaft ist: „Das Schönste war unser Sieg gegen Irland.”
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„Man sollte Kinder da nicht unterschätzen”
Frau Bohnenkamp, lesen Eltern ihren Kindern heute im Zeitalter von Hörbüchern und Internet überhaupt noch vor?
ANGELIKA BOHNENKAMP: Aber sicher! Ich beobachte in letzter Zeit, dass Eltern wieder verstärkt darauf achten, dass ihre Kinder ein Buch zur Hand nehmen. Das gelingt am besten, wenn sie ihren Kindern regelmäßig vorlesen. Im Idealfall wird die Gute-Nacht-Geschichte zum festen Ritual. Das erweitert den Sprachschatz. Und wenn die Kinder dann selbst Lesen lernen, greifen sie von alleine zum Buch. Andere Medien lassen sich später übrigens besser nutzen, wenn man über eine gute Lesekompetenz verfügt.
Welche Bücher eignen sich zum Vorlesen besonders gut?
BOHNENKAMP: Bei Kleinkindern spielen natürlich die Illustrationen zu den Geschichten eine wichtige Rolle. In den Wimmel-Büchern zum Beispiel gibt es gar keinen Text. Da müssen die Kinder Motive auf großen Panoramaseiten zu bestimmten Themen suchen. Etwa den Eisverkäufer oder die Muscheln am Strand. Das können sie einem Kind in die Hand geben, das noch gar nicht lesen kann und es ist erst mal beschäftigt. Beim Vorlesen kann es außerdem ratsam sein, bei einer Titelfigur zu bleiben, von der es mehrere Bände gibt. Das steigert die Spannung, was der Held als Nächstes erlebt. Die Kinder wollen dann natürlich wissen, wie es weitergeht. 15 bis 20 Minuten am Tag sind eine angemessene Zeit fürs Vorlesen. Immer beliebter bei Kindern werden übrigens Sachbücher. Die haben im Kindergarten gerade eine Waldwoche gehabt oder die Feuerwehr besucht und leihen sich dann mit ihren Eltern dazu das passende Wissensbuch aus. Die Verlage bieten in diesem Bereich spezielle Wissensbücher für Kinder. Zum Beispiel die »Was ist was«Junior-Reihe oder die Serie »Alles, was ich wissen will«. Da werden alle möglichen Themen kindgerecht aufgearbeitet.
Welches Buch funktioniert immer bei Kindern?
BOHNENKAMP: Ganz klar Feuerwehrbücher. Davon haben wir 16 verschiedene in der evangelischen Gemeindebücherei. Fast alle sind ausgeliehen. Inzwischen bieten die Verlage aber auch Bücher zu Themen an, die man nicht unbedingt mit Kinderbüchern in Verbindung bringt. Doch es gibt auch Wissensbücher zum Thema Tod oder Scheidung.
Überfordert das Kinder nicht?
BOHNENKAMP: Man sollte Kinder da nicht unterschätzen. Als Erwachsener neigt man dazu, diese Themen zu tabuisieren und sie von Kindern fernzuhalten. Aber das verunsichert sie oft mehr, als wenn man offen mit ihnen darüber spricht. Dabei kann ein Buch eine Hilfe sein. In einfühlsam geschriebenen Geschichten wird kindgerecht erklärt, warum die Oma nicht mehr da ist oder warum die Eltern nicht länger zusammen sind. »Papa wohnt jetzt anderswo« von Gergely Kiss ist ein schönes Beispiel für diese neue Art Sachbuch für Kinder. Es gibt immer mehr Eltern, die mich gezielt danach fragen. In der Regel machen diese Bücher aber nur anlassbezogen Sinn. Als klassische Vorlese-Lektüre sind Happy-End-Geschichten angesagt. Die Abenteuer vom Kleinen Vampir oder Pippi Langstrumpf sind bis heute beliebt.
Geben Sie mir recht, dass die Helden in Kinderbüchern meistens ganz schön schräg drauf sind?
BOHNENKAMP: (lacht) Ja, stimmt, das ist meistens so. Aber das macht Kindern keine Angst, sondern regt eher ihre Fantasie an. Gerade weil die Figuren manchmal so sonderbar sind, kommen sie bei den Kindern gut an. Haben wir nicht alle Pippi Langstrumpf als Kind bewundert?! In dieser Tradition stehen zum Beispiel auch die Geschichten von der Kleinen Hexe aus der Feder von Ottfried Preußler oder
die sprechende Kuh Lieselotte von Alexander Steffensmeier. Anders sind da die Abenteuer von Willi Wiberg von Gunilla Bergström. Die handeln zum Beispiel davon, dass Willi Licht zum Einschlafen braucht. Damit können sich Kleinkinder gut identifizieren.
Was halten Sie von Märchen als Vorleselektüre?
BOHNENKAMP: Ich finde es schade, wenn Kinder ohne Märchen aufwachsen, weil sie ein wichtiges Kulturgut sind und die Gebrüder Grimm sich ja bei ihren Märchen auch etwas gedacht haben.
In einigen Märchen geht’s aber schon mal ganz schön gruselig zur Sache ...
BOHNENKAMP: Jedes Kind ist doch froh, wenn die böse Hexe im Ofen landet. Schließlich wollte sie vorher Hänsel und Gretel an den Kragen. Man kann Kinder nicht von Brutalität fernhalten. Und Sie müssen bedenken: Alle Märchen haben die Gemeinsamkeit, dass am Ende das Gute siegt und der Bösewicht seine gerechte Strafe bekommt. Das gibt Kindern eine gewisse Sicherheit und stärkt das Gerechtigkeitsempfinden.
Welche Literatur empfehlen Sie, wenn Kinder bereits selber lesen können?
BOHNENKAMP: Für Erstleser ab sechs Jahren gibt es schöne Bücher in der »Sonne, Mond und Sterne«-Reihe vom Oetinger-Verlag oder die Lese-König-Bände vom Loewe-Verlag. Und dann natürlich die schon erwähnten Klassiker. Jim Knopf kann da als weiteres Beispiel genannt werden; der ist immer noch wahnsinnig beliebt. Die Auswahl folgt natürlich den Interessen der Mädchen und Jungen. Junge Mädchen wollten in den letzten Jahren alles über Vampire haben. Für die Bände von Jugendbuchautorin Stephenie Meyer, die mit »Bis(s) zum Morgengrauen« eine Welle losgetreten hat, gab es auch in der evangelischen Gemeindebücherei lange Wartelisten. Aber diese Welle ebbt ab. Übrigens lesen Mädchen deutlich mehr und lieber als Jungen. Das setzt sich im Erwachsenenalter fort. Zu mir in die Bücherei kommen 90 Prozent Frauen und zehn Prozent Männer.
Ab wann lässt die Leselust bei Kindern wieder nach?
BOHNENKAMP: Ab der vierten Klasse lesen die Schüler weniger. Dann treten oft andere Interessen in den Vordergrund und sie sind in der Schule und den Vereinen stärker gefordert. Außerdem treten dann vermehrt andere Unterhaltungsmedien in Konkurrenz zum Buch. Gerade jetzt in den Sommerferien greifen aber auch viele Jugendliche und Erwachsene wieder zum Buch. Dann ist Zeit und Muße zum Lesen da. Übrigens können Kinder- und Jugendbücher manchmal auch Erwachsenen großen Spaß bereiten.
¦ Die evangelische Gemeindebücherei im Johnnes-Busch-Haus hat nach den Sommerferien wieder geöffnet. Dienstags und donnerstags von 15 bis 16 Uhr, mittwochs von 9 bis 10 Uhr und freitags von 11 bis 12 Uhr.
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»Wendy« will es allen zeigen
Die Chancen dafür stehen gut: Bereits auf der Stutenschau in Hamm-Rhynern, wo Ehepaar Pahde sein schmuckes Zuchtprodukt vorgestellt hat, konnte »Wendy« die Fachleute für sich einnehmen. Eine Verbandsprämie hat sie also schon, nun soll es noch die Staatsprämie werden.
„Es wäre toll, wenn es klappt”, sagt Hans-Werner Pahde, nicht nur begeisterter Ponyzüchter, sondern auch Vorsitzender des Wertheraner Brieftaubenvereins »Heimatliebe Schwarzbachbote«. Die kleine Stute hat ausgezeichnete Gene, stammt ab von Pahdes Stammhengst »Wendelin von Uda« und der Stute »Princes«, eine in Holland gezogene Shetlandstute, die wie »Wendy« durch ihre Fuchsfarbe und den hellen Behang auffällt.
„Das ist klar unsere Lieblingsfarbe”, sind sich Pahdes einig - was auch daher rühren dürfte, dass ihr Herz neben den Shetlandponys seit vielen Jahren für Haflinger schlägt.
Die dreijährige »Wendy« hat jedenfalls beste Aussichten, morgen gut abzuschneiden. „Wir hätten sie bestimmt schon dreimal verkaufen können”, erzählt Hans-Werner Pahde nicht ohne Stolz. Doch das käme nicht in Frage. „Wir müssen erst einmal unsere Herrenmannschaft dezimieren”, lacht Anke Pahde. Will heißen: ein Wallach und ein junger Hengst werden den Eichenhof wohl eher verlassen als »Wendy«.
„Mit ihr würden wir in Zukunft gerne züchten”, erzählt Hans-Werner Pahde. Das Schwierigste dabei dürfte die Suche nach einem passenden Hengst sein. Der soll genauso aussehen wie die Stute, ein Fuchs mit hellem Behang. „Und davon gibt es in Deutschland nicht viele.”
»Wendy« lassen solche Überlegungen völlig kalt. Sie muss jetzt erst einmal durch die heimische „Waschanlage”, wie es Anke Pahde ausdrückt. Denn für einen Auftritt auf der Eliteschau scheuen Pahdes keinen Aufwand. Hufe, Fell, Schweif, Mähne, alles muss perfekt sein, soll der große Auftritt gelingen. „Das macht aber auch Spaß”, sind sie sich einig. Und gute Pferde kaufen könne jeder. Sie selbst züchten und nach vorne bringen nicht.
Nur die besten Stuten des Jahrgangs 2010 werden bei der Eliteschau im Westfälischen Pferdezentrum in Münster-Handorf präsentiert. Um überhaupt dort starten zu dürfen, mussten sich die Dreijährigen zuvor auf einer der Stutenschauen des Zuchtverbandes qualifizieren. Noch einmal strenger schaut die Kommission hin, wenn es dann in Münster um die Vergabe der Staatsprämie geht. Nur Tiere, die vom Exterieur und den Bewegungen so vorzüglich sind, dass sie allen Merkmalen ihrer Rasse entsprechen, erhalten die begehrte Auszeichnung. Die nicht nur den Wert der Pferde in die Höhe treibt, sondern auch das Züchten mit ihnen besonders inte-ressant macht.
Das Vorstellen der Ponys in Handorf erfolgt wie bei den Stutenschauen auch: In den Grundgangarten und im Stand werden sie von den Fachleuten kritisch beäugt. Denn ein Vorstellen unter dem Reiter kommt nicht in Frage: Die Dreijährigen, auch »Wendy«, sind noch nicht eingeritten.
Allerdings kann die Eichenhof-Stute schon jetzt etwas, was andere wohl niemals lernen werden: Wie ein Hund neben dem Fahrrad, von Hans-Werner Pahde locker am Strick gehalten, herzulaufen. „Das müssen alle unsere Ponys können. Sonst gehts nicht”, bringt er »Wendy« auf diese Weise in den Stall zurück. Bis zu ihrem großen Auftritt morgen.
¦ Wer Interesse hat, nach Handorf zu fahren: Die Eliteschau für Pony-, Kleinpferde- und Haflingerstuten beginnt um 14 Uhr. Bereits ab 8 Uhr laufen im Rahmen der Westfalenwoche zudem zahlreiche Dressur-, Spring- und Fahrprüfungen auf der großen Anlage an der Sudmühlenstraße.
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Zirkus Piumelli sucht Artisten
„Das Jugendzentrum wird umgebaut und deshalb machen wir Ferienspiele im Zirkuszelt”, erläutert Uwe Stöcker vom Jugendzentrum. Darum sind die Ferienspiele auch ganz anders organisiert als in den Vorjahren. Sie dauern vom 19. bis 24. August und damit nur eine Woche. Kinder können auch nur für den gesamten Zeitraum angemeldet werden. „Die Kids müssen ja ihre Rollen lernen, die sie später im Zirkus spielen sollen”, begründet Anke Speck vom Jugendzentrum dieses Vorgehen.
Ursprünglich sollte die Anmeldefrist heute enden, es gibt aber noch freie Plätze und deshalb sind Anmeldungen bis zum 13. August möglich. „Wir haben 100 Plätze und derzeit 40 Anmeldungen”, sagt Uwe Stöcker. 60 Kinder haben deshalb noch die Chance, im Kinderzirkus mitzuwirken. Stöcker und seine Kolleginnen Anke Speck und Friederike Monscheuer suchen nach Gründen für die Zurückhaltung bei den Anmeldungen. Es könne am Preis von 40 Euro und auch daran liegen, dass die Anwesenheit in der ganzen Woche Pflicht sei, vermutet Friederike Monscheuer.
„40 Euro sind ein hoher Betrag, aber darin ist auch das Essen eingeschlossen”, hält Uwe Stöcker dagegen. „Am Geld soll eine Teilnahme nicht scheitern”, betont er. Familien, die Sozialleistungen beziehen, können den Anmeldebogen bei der Stadt Borgholzhausen vorzeigen und abstempeln lassen. Dann werden die gesamten Kosten von der evangelischen Jugendarbeit übernommen. Auch wer keine Sozialleistungen erhält, kann sich vertrauensvoll an die Organisatoren wenden. „Wir behandeln jede Anfrage absolut diskret und finden individuelle Lösungen”, verspricht Stöcker.
Persönlich ansprechbar ist der Jugendarbeiter bis zum Anmeldeschluss dienstags und donnerstags von 15 bis 18 Uhr im provisorischen Büro des Jugendzentrum im Gebäude Kampgarten 4, oberhalb der Bücherei. Telefonisch erreichen ihn Eltern unter ` (01 73) 5 30 51 64. „Mit Fragen können Interessierte sich auch an das Gemeindebüro wenden”, erklärt Anke Speck. In den Ferien ist das Büro vormittags geöffnet und unter ` (0 54 25) 2 14 erreichbar. Flyer mit dem Anmeldeformular gibt es dort in der Sparkasse, der Volksbank, im Rathaus und in der Bücherei.
Das Zelt des Zirkus Piumelli wird am Schützenhaus in Borgholzhausen aufgebaut und stammt vom Zirkus Albert Sperlich. Die Organisation liegt in den Händen der Freien pädagogischen Imitative Unna e. V. „Die Initiative beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Durchführung von Kinder-Zirkus-Projekten und hat große Erfahrung”, weiß Uwe Stöcker. Ein vierköpfiges Team der Initiative kommt nach Borgholzhausen und bringt - neben dem Zelt - die gesamte Ausrüstung für den Kinderzirkus mit.
Rund 15 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind am Ferienspielprojekt beteiligt und helfen dabei, wenn das Zelt am 13. August an der Schützenhalle aufgebaut wird. In den folgenden Tagen wird das Helferteam mit einer Schulung auf das Kinder-Zirkusprojekt vorbereitet, bevor dann am 19. August die Ferienspielkinder in die Manege strömen. Sie können sich entscheiden, ob sie für eine Woche Zauberer, Fakir,, Feuertänzer, Schwarzlichtjongleur, Seiltänzer, Clown, Trapezkünstler oder Akrobat werden wollen.
Bis Donnerstag wird an allen Tagen von 10 bis 15 Uhr geprobt. Am Freitag gibt es um 10 Uhr eine öffentliche Generalprobe und um 17 Uhr die Premiere des Kinderzirkus Piumelli. Eine zweite Vorstellung folgt am Samstag um 15 Uhr. „Karten für diese Vorstellungen können ab sofort erworben werden”, erklärt Friederike Monscheuer. Das Zirkuszelt fasst 350 Zuschauer und soll möglichst bei beiden Vorstellungen ausverkauft sein.
Eintrittskarten gibt es zum Preis von fünf Euro für Erwachsene und drei Euro für Kinder und Jugendliche im Gemeindebüro. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. „Wir glauben, dieser Kinderzirkus ist ein tolles Projekt und wünschen uns deshalb auch möglichst viele Teilnehmer und Zuschauer”, sind sich Anke Speck, Friederike Monscheuer und Uwe Stöcker einig. Das anspruchsvolle Projekt wurde nur möglich, weil heimische Banken und Firmen und der Schützenverein es unterstützen.
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Drei Sterne für das Landhotel
„Uns fehlten nur noch kleinere Ausstattungsmerkmale”, sagt der 38-jährige Hoteldirektor Stefan Kohlhase (Foto), „und die haben wir mittlerweile erfüllt. Die grundsätzlichen Anforderungen an ein Dreisternehaus wie durchgehende Besetzung der Rezeption oder das Angebot eines kulinarischen Mittagstisches, wurden bereits vor geraumer Zeit umgesetzt.” Diese Höherstufung des Gerry Weber Landhotels hat eine Laufzeit von drei Jahren, dann erfolgt eine Überprüfung der erforderlichen Standards gemäß des Hotel- und Gaststättenverbandes. Als äußeres Zeichen der Aufwertung erhielt Stefan Kohlhase eine gusseiserne Plakette, die inzwischen am Hoteleingang angebracht wurde. Tanja Andriiouk ist inzwischen nicht mehr Leiterin des gastronomischen Bereichs. Von der 31-Jährigen, die zuvor das Bistro »Haller Willem« geführt hatte, habe man sich im gegenseitigen Einvernehmen noch während der Probezeit getrennt, teilte das Unternehmen mit. „Ich werde mich künftig wieder mehr um dieses Haus kümmern, so dass eine herausgehobene Position nicht mehr erforderlich ist”, sagte Kohlhase. Der gastronomische Bereich wird fortan von einer Restaurantleiterin geführt. Am 1. August tritt die 28-jährige Restaurantfachfrau Melanie Falkenhagen die Stelle an.
Foto: hK
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Teenie-Schwarm mit Charme
„Während wir uns im vergangenen Jahr sehr am jungen Publikum orientiert haben, werden die Besucher diesmal verstärkt routinierte Coverbands sehen”, sagt Festivalplaner Reiner Stodieck. Erfahrene Formationen wie die Glamrock-Interpreten »Sweety Glitter & The Sweethearts«, die 80er-Jahre-Experten »Silent Radio« oder »The Barbers« aus Darmstadt bürgen dabei für hohe musikalische Qualität. Die Fans des Stadtfestivals können sich also auf tolle Konzerte auf der 50 Quadratmeter großen Nagel-Group-Bühne freuen und ihre Favoriten selbst wählen.
Für die jungen Besucher dürfte der bereits feststehen: DSDS-Star Ricardo Bielecki hatte die Herzen der Mädchen, aber auch der Juroren der Casting-Show für sich gewonnen. Er belegte in diesem Jahr Platz drei bei DSDS und brillierte dabei vor allem mit seinen ganz persönlichen Interpretationen verschiedener Charthits.
Schon die Plakate versetzten junge Fans in Aufregung
Und der Süße-Jungs-Charme kommt beim Publikum gut an... Wenn Bielecki am Samstag, 24. August, um 20 Uhr die Bühne am Rathaus betritt - präsentiert von der Nagel Group - wird ihm Versmold zu Füßen liegen. „Schon als wir die Plakate aufgehängt haben, waren die ersten Mädchen ganz aufgeregt”, berichtet der IGEV-Vorsitzende Mario Haberkamp.
Dieser Vorgeschmack belegt, wie viel Hingabe die Veranstalter in das Programm auf der Nagel-Group-Bühne investiert haben. Rund um den Schweinebrunnen wird hingegen wieder sommerliche Geselligkeit dominieren. Leckere Cocktails und Getränke unter dem Zeltdach, begleitende Musik - Zeit für Entspannung. „Der Zeltbereich war 2012 ein großer Erfolg - darum gibt es in diesem Jahr die Neuauflage”, sagt Haberkamp.
Doch die IGEV traut sich auch wieder an neue Akzente heran. So wird das Buspulling mit gut 20 Teams auf der Münsterstraße in diesem Jahr auf dem Samstag gebündelt (14 und 17 Uhr), am Sonntag findet an gleicher Stelle ein Flohmarkt mit gut 40 Ständen statt. „Früher wurde der von der Kirchengemeinde am Kirchplatz organisiert - wir lassen dieses Angebot wieder aufleben”, sagt IGEV-Vorstandsmitglied Dirk Ludewig. Wer einen Stand aufbauen möchte, muss sich beim Geschäft Sport Total an der Ravensberger Straße melden.
Parallel zum Festivalbetrieb wird es wieder eine ansehnliche Innenstadtkirmes mit 80 Schaustellern geben - insgesamt zieht sich der Veranstaltungsbereich vom Bahnhof bis weit in die Berliner Straße. Und die IGEV-Verantwortlichen hoffen, dass dort vom 23. bis zum 25. August viele Menschen mit dem aktuellen Sticker zum Stadtfestival herumlaufen - dieses Jahr im runden Design. „2012 haben wir 1000 der Sticker verkauft”, berichtet Dirk Ludewig nicht ohne Stolz. Bei einem Preis von zwei Euro pro Stück kam so ein ordentlicher Betrag zusammen, den die Veranstalter in das Programm dieses Jahres investierten.
Veranstalter holen die Meinung des Publikums ein
„Natürlich geht es immer darum, neue Geldquellen zu erschließen, um die Qualität des Festivals zu sichern”, sagt Reiner Stodieck. „Darum sparen wir auch an allen Ecken.” Auf der anderen Seite frage man mit einer Aktion wie dem Sticker auch ab, ob das Festival in Versmold weiter wertgeschätzt werde. Die Antwort lautet offenbar weiterhin: ja.
Dass die gesetzlichen Bestimmung gelockert wurden und die IGEV diesmal kein komplettes Sicherheitskonzept mehr vorlegen muss, entlastete das stets knappe Budget darüber hinaus. Sicherheit wird aber weiterhin groß geschrieben: Der komplette Veranstaltungsbereich ist während des Festivalbetriebes gesperrt - auch für Anlieger. „Wir haben in diesem Jahr das beliebte Fahrgeschäft Montgolfiere auf der Münsterstraße. Weil es schön ist - aber auch, damit die Leute begreifen, dass sie hier jetzt nicht in die Innenstadt weiterfahren können”, sagt Reiner Stodieck. Denn die Innenstadt, sie gehört vom 23. bis 25. August alleine dem Stadtfestival.
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Mit dem Flugzeug zum Heimspiel
Es war im Herbst des vergangenen Jahres, als Dappers’ Leben eine unerwartete Wendung nahm. Er besuchte ein Turnier in Amstetten, wo talentierte Jugendliche aus ganz Europa aufschlugen. Die größte Entdeckung machte der Trainer aber nicht auf dem Tennisplatz, sondern in seiner Unterkunft, wo er Hotelbetreiberin Karin traf. Die beiden lernten sich nicht nur kennen, sondern auch lieben. „Ich habe mich dann entschieden, zu ihr nach Amstetten zu ziehen, und das habe ich bis heute nicht bereut”, erzählt Dappers und strahlt.
Dappers profitiert von seinen Kontakten
Unter die Hoteliers ist der 44-Jährige selbst bisher nicht gegangen. Dappers hilft seiner Lebensgefährtin, wenn es im Haus etwas zu tun gibt, und er profitiert dabei davon, sein Fachabitur im Bereich Elektrotechnik gemacht zu haben. Sein Berufsfeld ist und bleibt aber der Tennissport. Dappers arbeitet weiterhin als einer von drei Gesellschaftern der Haller Breakpoint-Base, nur jetzt nicht mehr täglich vor Ort mit Spielerinnen und Spielern, sondern mittlerweile projektbezogen. So hat er beispielsweise bei den deutschen Jugend-Meisterschaften Luisa Meyer auf der Heide betreut, zudem kümmert er sich um das Nike Junior Masters in Halle und eben um die Bundesliga.
Dass es für ihn auch in Österreich genug zu tun gibt, hat mit den Kontakten zu tun, die Dappers im Lauf der Jahre aufgebaut hat. Vier Mal pro Woche fährt er mit dem Auto von Amstetten nach Wien, um in der Tennisschule von Werner Eschauer Training zu geben. Eschauer spielte viele Jahre für Halle in der Bundesliga und nahm seinen früheren Trainer mit Kusshand in seiner Akademie auf.
Die Umstellung vom ostwestfälischen Halle auf Amstetten in Niederösterreich sei ihm leicht gefallen, sagt er. Nicht nur, weil er sich in der Urlaubsregion mit den Alpen und den Seen schon immer wohlfühlte. Sondern auch, weil er schon viele Ortswechsel mitgemacht hat. Dappers’ Vater arbeitete als Manager bei BMW, die Familie zog alle vier Jahre um. Geboren in Neuss, lebte er später unter anderem in Frankfurt, Kempten, Hannover und Hamburg und kam schließlich 2000 nach
Halle.
„Ich habe durch die vielen Umzüge keine Berührungsängste im Umgang mit Leuten”, sagt Dappers. Trotz der Distanz zwischen Amstetten und Halle wollte er als Trainer der Bundesliga-Mannschaft weitermachen. Die aufwendige Anreise inklusive Flügen nimmt er dafür gern in Kauf. „Ich empfinde das nicht als Stress, die Bundesliga macht mir sehr viel Spaß”, betont er. Mit Teamchef Thorsten Liebich, zu dem sich durch die langjährige Zusammenarbeit eine Freundschaft entwickelt hat, könne er nun zwar nicht mehr wie früher häufig zusammensitzen und alles besprechen. „Ich musste erst lernen, das am Telefon zu machen, aber das funktioniert gerade wegen unserer Freundschaft sehr gut”, erzählt Dappers. Die schönste Belohnung für den Aufwand, den er betreibt, wäre natürlich der Titelgewinn. Mit einem Heimsieg über Aachen am Sonntag kämen die Blau-Weißen ihrem Ziel ganz nah. „Ich habe ein gutes Gefühl, dass es diesmal klappt, weil wir in dieser Saison auch die knappen Spiele gewonnen haben”, sagt Dappers. Er wird sich mit großem Optimismus auf die lange Anreise zum Heimspiel in Halle begeben.↧
Verlässlicher Partner beim Bau
„Mit unseren Ideen zum Deckenplattendesign konnten wir Architekt und Unternehmensleitung überzeugen”, blickt Geschäftsführer und Inhaber Thorsten Sessbrügger auf das Versmolder Projekt zurück.
Trocken- und Akustikbau Sessbrügger wurde 1993 als Einzelunternehmen gegründet und firmiert seit 2006 als GmbH. Das Unternehmen bietet den kompletten Innenausbau aus einer Hand an: Fenster, Türen, Wände, Decken und Boden - das achtköpfige Team steht Bauherren mit seinem Erfahrungsschatz und Know-how zur Seite. Darauf hat sich unter anderem auch die Stadt Versmold verlassen, für die Sessbrügger den Trockenbau inklusive Dämmung und Deckenkonstruktion für den OGS-Neubau in der Wersestraße übernommen hat.
Weitere prominente Projekte, an denen Sessbrügger als verlässlicher Partner beteiligt war, sind das Betreute Wohnen und der Umbau des Schlichte-Turms in Steinhagen, die Komplettsanierung der Kantine von Hörmann am Standort Brockhagen sowie der Ausbau von Lager und Büro für Sportscheck in
Bielefeld.
ML Sessbrügger GmbH ist erreichbar unter ` (0 52 04) 8 82 96.↧
Ehefrau aus Eifersucht getötet?
Während der Beschuldigte, der seit dem 14. Mai in der Justizvollzugsanstalt
Bielefeld-Ummeln
in Untersuchungshaft sitzt, die Tat gegenüber der Polizei bestritten hat und seitdem zu den Vorwürfen schweigt, soll er Dritten gegenüber den Mord an seiner Ehefrau eingeräumt haben: Wie Oberstaatsanwältin Ina Leinkauf, die gestern die Anklageschrift in Vertretung für Christoph Mackel vorstellte, erklärte, hätten sich entsprechende Zeugen bei der Polizei gemeldet - das war bislang nicht bekannt. Darüber hinaus, so Ina Leinkauf weiter, habe es an der Schrotflinte, die auf dem Mord-opfer gefunden wurde, keine Fingerabdrücke gegeben - also auch keine Fingerabdrücke von Gabriele Obst: Ein weiteres Indiz dafür, dass man es nicht mit Selbstmord zu tun haben kann, wie von Günter Obst ins Spiel gebracht. Spekulationen, denenzufolge mit Blick auf die Lebensversicherungen von Gabriele Obst Habgier als Mordmotiv in Frage kommt, schließt die Staatsanwaltschaft indes aus. Laut Anklageschrift soll Günter Obst seine Ehefrau am frühen Morgen des 16. April mit dem Pkw aufgesucht haben, während die 49-Jährige für das Haller Kreisblatt im Bereich zwischen Steinhausener Weg und Margarethe-Windthorst-Straße Zeitungen austrug. Auf eine bestimmte Art und Weise, die nicht näher bekannt ist, soll er sie dann gezwungen haben, ihm zu folgen, um sie mit dem eigenen Pkw in das Waldstück nahe des Golfplatzes an der Haller Egge zu bringen. In einem ehemaligen Sandsteinbruch unterhalb des Kammweges, so heißt es weiter, sei Gabriele Obst durch einen Schuss in den Kopf von ihrem Ehemann schließlich ermordet worden. Zwar wurden am Auto der Familie Obst keine biologischen Spuren gefunden, die Rückschlüsse auf einen Aufenthalt des Pkw »Lada« in dem Waldstück zulassen. Stattdessen stützt sich die Staatsanwaltschaft hier auf Zeugenaussagen, die zum Zeitpunkt des Verschwindens von Gabriele Obst einen lautstarken Streit zweier Personen im Bereich Margarethe-Windthorst-Straße vernommen hatten, wobei auch Motorengeräusche eines Autos gehört worden sein sollen. Verteidigung hegt Zweifel Nicht zuletzt die diversen Widersprüche, in die sich Günter Obst im Zuge der Vernehmungen verstrickt habe, sollen den hinreichenden Tatverdacht abschließend untermauern: Wie bereits berichtet hatte der Beschuldigte anfänglich geleugnet, die Schrotflinte, mit der seine Frau erschossen wurde, überhaupt zu kennen. Erst nachdem seine DNA-Spuren an dem Gewehr nachgewiesen wurden, räumte er ein, dass es sich bei der Tatwaffe sehr wohl um sein - nicht legal geführtes - Gewehr handele. Hinweise seinerseits, dass seine Frau zuletzt depressiv gewesen sei und er einen Suizid für sehr wahrscheinlich halte, hätten sich ebenso wenig bestätigt, fuhr Ina Leinkauf fort. Auch hat der Sohn der Familie das Alibi für seinen Vater zurückgezogen, das er ihm zunächst für den Morgen des 16. April gegeben hatte. Hatte man den 28-Jährigen zunächst ebenfalls als Beschuldigten geführt, wurden diese Vorwürfe übrigens mittlerweile fallen gelassen. Siegfried Kammel, Verteidiger von Günter Obst, hatte die 30-seitige Anklageschrift gestern zwar im Faxgerät liegen, allerdings noch nicht im Detail studiert. Zu den genannten Punkten, auf die die Staatsanwaltschaft ihre Anklage stützt, hat der Bielefelder Jurist allerdings bereits eine klare Meinung: „Die sogenannten Zeugen, denen gegenüber Herr Obst die Tat eingeräumt haben soll, sind mir natürlich bekannt. Ich habe allerdings eher den Eindruck, dass hier Personen vermeintliches Wissen weitergeben, das sie auch den Medien hätten entnehmen können, und nicht etwa Täterwissen.” Unbestätigten Informationen des Haller Kreisblattes zufolge soll es sich bei den Zeugen um Mithäftlinge von Günter Obst handeln. Aufgrund der Urlaubszeit geht Siegfried Kammel nicht davon aus, dass ihm vor Ende August die vollständige Anklageschrift durch das Landgericht Bielefeld zugestellt wird. Danach stehen ihm vier Wochen zu, um darüber zu entscheiden, ob er beispielsweise Beweisanträge stellt, einen Antrag auf Haftprüfung oder Haftbeschwerde einlegt. Ist dieses Prozedere abgeschlossen, wird darüber entschieden, ob es zur Hauptverhandlung kommt. Staatsanwältin Ina Leinkauf ging gestern Mittag von einem Prozessbeginn Mitte Oktober aus.↧
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Alfseedullen schrauben am Sieg
„Auf rund 100 Arbeitsstunden werden wir wohl bis zur Fertigstellung kommen”, rechnet Michael Krebs zusammen. Die Bastler gehen dabei eher gemütlich zu Werke. Zwischen zwei Bier pro Abend ließe sich leichter bauen, gibt Michael Krebs schmunzelnd zu Protokoll. Erst vor einigen Wochen hatten sie den Bausatz für knapp 350 Euro im Internet ersteigert - neu koste er mehr als das Doppelte. Seitdem basteln sie eigentlich zu Sechst, doch an diesem Abend fehlen urlaubsbedingt drei ihrer Kartenfreunde.
Die Seifenkiste ist aufgebockt, denn in Hüfthöhe lässt sich leichter arbeiten. Krebs hatte die Kiste erst am Nachmittag vom Lackierer geholt. Jetzt strahlt sie in hellblau - der gleichen Farbe des Logos ihrer Doppelkopfrunde: Alfseedullen. Der Name setzt sich aus einem Stausee bei Osnabrück und den zwei höchsten Trumpfkarten beim Doppelkopf zusammen. Da die sechs Steinhagener sich im Dreiwochenrhythmus zum Kartenspielen treffen und jährlich gemeinsam zum Alfsee fahren, rollt auch ihre Seifenkiste beim ersten Steinhagener Seifenkistenrennen am 31. August für die Alfseedullen die Straße hinunter. Doch der Schriftzug und auch die Startnummer kommen erst zum Schluss auf den Lack.
Heute bauen sie das Lenkseil, die vier Räder und ein Windschild ein. „Aerodynamik ist das Wichtigste”, erklärt Krebs die Montage des Windschildes, welches den Kopf des Fahrers aus dem bremsenden Fahrtwind nehmen soll.
Michael Sewing kümmert sich indes um die Lenkung und zieht das dafür vorgesehene Stahlseil durch die seitlichen Löcher der Holzkiste bis zur beweglichen Vorderachse. Andreas Runde kontrolliert währenddessen die gleichmäßige Ausrichtung der Achse. Anschließend ersetzt ein schwarz gepolsterter Plastikgartenstuhl das ursprünglich vorgesehene, schlichte Holzbrett als Pilotensitz.
Doch viel Komfort wird der Fahrer nicht genießen: Die Seifenkiste ist nur zwei Meter lang, 40 Zentimeter breit und ebenso tief. Den umfunktionierten Plastikstuhl müssen die drei deswegen gemeinsam in die schmale Kiste klemmen. Der Sitz passt. „Da kommt nicht jeder rein”, sagt Krebs. Seine achtjährige Tochter Saskia hat keine Probleme und darf schon mal für eine erste Probefahrt die Garageneinfahrt hinunter Platz nehmen. Die zwei Fahrer der Alfseedullen, Sven Petereit und Jonas Jungmann, haben schmale Hüften. Das müsste hinhauen.
25 Stundenkilometer sollten drin sein
Für die Räder ersetzen die Bastler die im Bausatz mitgelieferten Kugellager durch ihre eigenen: „Die sind viel besser”, sagt Krebs. Schließlich soll ihr Holzrenner nicht nur schön aussehen, die Seifenkiste muss vor allem schnell sein. Die Männer schätzen, dass ihre Kiste auf der zirka 250 Meter langen Strecke vor dem Steinhagener Rathaus knapp 25 Stundenkilometer schnell werden könne. Das sei natürlich abhängig von der Startrampe. „Vielleicht baut der Veranstalter auch ein paar Schikanen ein”, rätselt Michael Krebs.
Wie Mitorganisator Jürgen Birkenhake kürzlich mitgeteilt hat, ist das Starterfeld inzwischen komplett; es gilt ein Anmeldestopp. 29 Seifenkisten mit 48 Fahrer werden demnach am Samstag, 31. August, zwischen 12 und 18 Uhr an den Start gehen. Die Gemeinde Steinhagen, die Wirtegemeinschaft und die Fahrschule Stötzel, die den ersten Pulverbach-Cup ausgerufen haben, freuen sich auf spannende Rennen. Zuschauer sollten sich an der Straße Am Pulverbach einen guten Platz sichern.
Bis es soweit ist, montieren die Alfseedullen noch ein paar weitere Verblendungen ans Chassis. Anschließend sind ein paar ernstere Testfahrten mit den im Urlaub weilenden Kollegen als Piloten geplant. „Aber vorher müssen wir erst einmal was trinken”, sagt Sewing, schnappt sich ein Bier und stößt mit seinen Freunden an. Drei Männer, drei Bier und eine selbst gebaute Seifenkiste - das Rennen kann kommen.
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Heimspiel in Halle
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Halle (HK).
Alle Vorbereitungen sind auf den 6. September ausgerichtet. An diesem Tag, einem Freitag, wird die deutsche Volleyball-Nationalmannschaft der Frauen mit einem Heimspiel in Halle gegen Spanien in die Europameisterschaft starten. Für den aktuellen Vize-Europameister zählt bei diesem Turnier nur eines: acht Tage später, am 14. September, im Finale in Berlin den Titel zu gewinnen. Diesem Ziel hat Bundestrainer Giovanni Guidetti alles untergeordnet, und sein Team scheint allmählich die Qualität zu bekommen, um es erreichen zu können. Ein erster deutlicher Hinweis auf die stärker werdende Form der Mannschaft war Mitte Juli der Gewinn der Goldmedaille in der European League. Dem deutschen Team gelang im Wettbewerb eine deutliche Steigerung. Während sie an den ersten Spieltagen der Vorrunde nicht immer die beste Leistung zeigten und auch einige Niederlagen einstecken mussten, steigerten sich die Spielerinnen gegen Ende deutlich. Im Final-Four-Turnier zeigte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) im Halbfinale gegen Gastgeber Bulgarien (3:0) eine souveräne und im Finale gegen Belgien (3:2) eine kämpferisch starke Leistung. „Es war ein tolles Finale, sehr umkämpft”, sagte Kapitänin Margareta Kozuch, „beide Teams kannten sich aus der Vorrunde sehr gut, und so war das Match taktisch geprägt. Ich bin sehr froh, dass unser Teamgeist nie gelitten hat, auch als wir 1:2 Sätze zurücklagen. Das war auch die Grundlage für das Comeback.” Nach dem Abschluss der fünfwöchigen European-League-Phase gönnte sich die Mannschaft eine kurze Regenerationspause und bereitet sich nun auf die zweite Saisonphase vor. Vom 2. August bis 1. September steht das Grand-Prix-Turnier auf dem Programm, an dem neben Deutschland auch Italien, Serbien, Russland, die Tschechische Republik, Bulgarien, Polen, Niederlande und die Türkei und damit gleich neun der 16 EM-Teilnehmer teilnehmen. Der Grand Prix ist die Generalprobe für die kurz darauf folgende Europameisterschaft, bei der die deutsche Mannschaft in der Vorrunde auf die Niederlande, Spanien und die Türkei trifft. „Unsere Mannschaft hat eine anspruchsvolle Gruppe erwischt, aber unser Ziel ist und bleibt, den Titel im eigenen Land zu gewinnen”, sagt DVV-Präsident Thomas Krohne. „Es sind vier sehr gute Mannschaften”, sagt auch Bundestrainer Giovanni Guidetti: „Die Türkei hat sich enorm entwickelt, sie haben eine sehr starke Liga. Die Niederlande stellen immer eine gute Mannschaft und sind immer ein besonderer Gegner für meine Mannschaft. Spanien war bisher kein Top-Level-Team, ist aber eine gute Mannschaft.” Alle drei Begegnungen bestreitet die DVV-Auswahl im Haller Gerry Weber Stadion, in den Play-offs und im Viertelfinale könnten weitere Partien mit deutscher Beteiligung hinzukommen.↧
Nachwuchssuche wird immer schwerer
Wiltmann
Beim Fleischwarenhersteller Wiltmann starten neun Auszubildende ins Berufsleben: zwei Fleischer, vier Fachkräfte für Lebensmitteltechnik und drei Industriekaufleute. Verwaltungsleiter Jürgen Aschentrup unterstreicht, dass das Angebot einer fundierten Ausbildung in Anbetracht des absehbaren Fachkräftemangels immer wichtiger werde. „Die meisten Ausbildungsplätze waren schnell vergeben, aber die Bewerbungen bei den Fleischern liefen schleppend”, sagt Personalleiter Heinrich Ostlinning. Größer sei hingegen die Nachfrage nach dem Ausbildungsberuf Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Das liege unter anderem wohl am Umgang mit computergesteuerten Maschinen.
Auf der Suche nach Auszubildenden präsentierte sich Wiltmann im Vorfeld auf der Berufsorientierungsmesse BOM in Warendorf. „Die Interessenten haben bei uns ein Praktikum absolviert und die neun Auszubildenden wissen nun, was auf sie zukommt”, sagt Ostlinning.
Neben den Neulingen gratulierte das Unternehmen acht Jubilaren, darunter Elke Diekmann und Burkhard Zieting, die auf 40 Berufsjahre zurückblicken. Alle haben ihre berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung bei Wiltmann begonnen.
Nölke
Der Personalverantwortliche beim Wurstproduzenten Nölke, Norbert Mechelhof, bestätigt, dass sich der Trend der vergangenen Jahre fortsetzt: Die Rekrutierung von geeigneten Auszubildenden werde zunehmend schwieriger, deshalb sei der Ausbildungsmarkt hart umkämpft. „Die Azubis sind da auf der besseren Seite, sie können gegenwärtig wählen”, sagt Mechelhof. Das gelte nicht nur für die Fleischer, auch im kaufmännischen Bereich seien die Ausbildungsplätze schwer zu besetzen.
Nach der Ausbildung wird es für die Nachwuchsfleischer dann schon schwieriger: Für die drei jungen Leute, die bei Nölke in diesem Jahr erfolgreich ihre Ausbildung absolvierten, besteht keine Übernahmemöglichkeit. „Bei Ausbildungsbeginn ist es immer das Ziel, den Mitarbeiter auch zu übernehmen”, erklärt Mechelhof. „Aber man kann nie voraussagen, wo das Unternehmen in drei Jahren steht.”
Stockmeyer
Heike Brundieck vom Füchtorfer Fleischwarenunternehmen Stockmeyer bestätigt die Schwierigkeiten auf dem Ausbildungsmarkt. „Fleischer zu finden, ist immer ein Problem”, sagt sie. So fangen in Füchtorf dieses Jahr nur zwei Fleischer-Azubis an. Außerdem beginnen acht weitere junge Leute ihre Ausbildung: drei Industriekaufleute, ein Maschinen- und Anlagenführer und zwei Fachkräfte für Lebensmitteltechnik sowie ein Elektroniker für Betriebstechnik. Der jüngste in der Runde der Stockmeyer-Azubis ist erst 15 Jahre alt und wird zum Industriemechaniker ausgebildet.
„In den vergangenen Jahren haben wir alle Auszubildenden auch im Anschluss eingestellt”, sagt Heike Brundieck. Und auch die Diesjährigen sind geblieben. „Oft haben wir sogar noch einige Fleischer von Nölke nach deren Lehre übernommen.”
Nagel Group
Für den eigenen Bedarf bildet der Logistiker Nagel Group aus. 18 Speditions- und Logistikkaufleute, drei Berufskraftfahrer, drei Fachlageristen, ein Fachinformatiker, zwei Informatikkaufleute, eine Bürokauffrau und vier junge Leute, die ein duales Studium absolvieren, werden künftig in Versmold und Borgholzhausen ausgebildet. Besonders für das duale Studium und die kaufmännischen Berufe sei die Nachfrage groß gewesen, sagt Ausbilder Ulrich Mihatsch.
Ganz anders als bei den Fachlageristen und Berufskraftfahrern. „Da hätten wir gerne noch zehn Leute mehr eingestellt”, sagt Ausbilderin Caroline Eurlings. Aber weder Nachfrage noch Qualität der Bewerbungen hätten das zugelassen. Nicht uneingeschränkt positiv bewerten Mihatsch und Eurlings das junge Alter der Schulabgänger des doppelten Abiturjahrgangs. „Vor allem im Hinblick auf die Persönlichkeit”, sagt Mihatsch. „Eine gewisse Reife ist schon wichtig für die Ausbildung”, ergänzt Eurlings.
Erstmals bei Nagel wird für die eigene EDV-Abteilung ausgebildet, die bislang rund 50 Mitarbeiter umfasst. Die Anforderungen dort seien sehr differenziert und der Bedarf an Fachleuten nehme zu, so Mihatsch. „Entsprechende Fachkräfte gibt es teilweise gar nicht am Markt.”
Stadtsparkasse
Auch die Stadtsparkasse Versmold setzt auf den eigenen Nachwuchs und gibt in diesem Jahr sogar vier jungen Leuten die Chance zum Berufseinstieg. Grund dafür sei der doppelte Abiturjahrgang, erklärt Sparkassenvorstand Gerold Momann. „Wir haben eine Ausbildungsquote von zehn Prozent”, sagt er stolz. Neben drei Bankkaufleuten gehört auch eine Kauffrau für Versicherungen und Finanzen neu zum Team - und die Übernahmechancen stehen schon jetzt für alle gut.
Die Nachwuchssuche wird auch bei den Bankern nicht leichter. „Früher sind wir mit Bewerbungen überschwemmt worden”, sagt Momann. Das habe sich inzwischen geändert. Und so sind auch nicht - wie sonst üblich - die beiden Ausbildungsplätze für 2014 schon vor den Sommerferien vergeben worden. „Bewerber können sich noch melden”, sagt Ausbilder Klaus Droste. Damit die jungen Leute selbst schon ausprobieren können, ob ihnen der Beruf liegt, bietet die Sparkasse ein Online-Testverfahren an, über das Klaus Droste gerne informiert.
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