¥
Borgholzhausen (Felix).
Keine Frage: 2013 war ein Jahr, das jedem liberalen Herzen einen mächtigen Tief- und Rückschlag versetzt hat. Doch Bundespolitik ist nicht Kommunalpolitik, wissen auch die Kandidaten der Freien Demokratischen Partei (FDP) in Pium, die in den 14 Wahlkreisen Direktmandate erringen wollen. Von 2,91 Prozent war die Partei 2009 gestartet. Am Ende glänzte sie mit 16,28 Prozent der Wählerstimmen und einem direkt geholten Ratsmandat. „Ein Alleinstellungsmerkmal im Kreis Gütersloh”, betonte Steinhagens Bürgermeister-Kandidat Alexander Alt am Freitagabend.
Der 37-Jährige war nicht nur Gast der außerordentlichen Mitgliederversammlung in der Gaststätte »Pizzeria am Uphof«. Er fungierte als Wahlleiter der beiden Abstimmungen, in denen die acht stimmberechtigten Mitglieder über die 14 Kandidaten für die Wahlkreise sowie über die Listenplätze entschieden.
Wie schon 2009 wird Hermann Ludewig erneut im Wahlkreis 5, Mitte-Süd, antreten, den er 2009 mit stolzen 30,15 Prozent der Stimmen für sich entschied. Die vier Ratsmandate - neben Hermann Ludewig sitzen auch Joachim Bzdega, Hermann Bohle und Simon Liekam im Stadtrat - wollen sie auf jeden Fall erneut gewinnen, wenn möglich eins draufsatteln.
Ihre Bilanz der vergangenen fünf Jahre kann sich, so finden die Liberalen, sehen lassen. „Liberale Politik ist gut für Borgholzhausen, weil keine der großen Parteien Mehrheiten hat im Rat. Das hat der Atmosphäre im Rat sehr gutgetan”, so Hermann Ludewig. Die Erhaltung des Freibades und die Gründung eines Freibad-Fördervereins haben bereits 2009 im Wahlprogramm der FDP ihren Niederschlag gefunden. „Die Umsetzung ist uns mit allen Parteien gelungen”, freut sich Ludewig. „Aber wir waren der Motor”, stellt er heraus.
Die Möglichkeit, Grünabfälle abzugeben, gehe auf eine Initiative der FDP zurück. Darüber hinaus schreibt sich die FDP die Verhinderung des Kanal-TÜVs auf ihre Fahnen. „Wir haben den Antrag gestellt, dass dieser nur für Wasserschutzgebiete gelten soll”, betont Ludewig. Mit Blick auf das interkommunale Gewerbegebiet Borgholzhausen-Versmold
stellt er klar: „Wir brauchen Arbeitsplätze.” In Sachen Schulpolitik sei man sich in Borgholzhausen einig, „dass wir unsere Schulen erhalten müssen. Wir appellieren für einen Wahlkampf, der vom gegenseitigen Respekt durchzogen ist, der aber auch zeigt, was wir können.” Zwölf Ortsteile, 14 Wahlkreise - stolz ist Ludewig darauf, das man alle habe besetzen können. „Das ist ein deutliches Signal an die Borgholzhausener Bürger, dass die FDP lebt und aktiv ist.”
Für die Zukunft gelte es, eine Position zur Abundanzumlage zu finden. 500 000 Euro soll Pium in diesem Rahmen zahlen. „OWL wird bestraft für eine gute Wirtschaftlichkeit. Es kann nicht sein, dass der ländliche Raum vernachlässigt wird.” FDP-Stadtverbands-Vorsitzender Jürgen Aufderheide hält seine Partei darüber hinaus für SMART - für „spezifisch, messbar, abgestimmt, realistisch und terminiert”. 2013 sei kein so tolles Jahr gewesen für die FDP. „Aber ich denke”, so Aufderheide, „wir können das rumreißen.”