Und sie erhielten Unterstütztung von prominenter Seite. Halles Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann unterstrich, wie ernst man dieses Thema nehmen müsse, wie schlimm es sei, unter diesem Zeitdruck zu arbeiten. Den Krankenkassen rief sie zu, dass sie sich einen Ruck geben sollten! In dieselbe Richtung ging die Rede der stellvertrenden Landrätin und AWO-Geschäftsführerin Ulrike Boden: „Lassen Sie nicht locker! Dass die Zeit für die Pflege immer geringer wird, ist eine Diskriminierung für alle Beteiligten. So kann es nicht weitergehen.” Boden forderte deshalb eine politische Kontrolle der Pflegekassen, um Bewegung in die Diskussion zu bekommen. Eindeutige Position bezog auch Dr. Heinz-Peter Kuhlmann (LWL-Klinik), der den aktuellen Stand auf den Punkt brachte: „Alle zeigen Verständnis, aber nichts passiert. Doch die Unterversorgung ist nicht akzeptabel. Krankenkassen, Politiker und Pflegekräfte müssen deshalb verhandeln, aus welchem Topf die notwendige Unterstützung bezahlt werden soll, und zwar mit einer Deadline. Macht Druck, lasst euch nicht entmutigen - die Patienten werden es euch danken!”
Sybille Florschütz, die als Geschäftsführerin des »Lebensbaum« auf 33 Jahre Erfahrung in der Pflege blicken kann, Ingo Hansen (Geschäftsführer Diakonie im Kirchenkreis Halle) und Sonja Buschmann (Regionalleiterin Nord, »Daheim«) unterstrichen die Forderungen allesamt deutlich, führten später den Demozug über den Haller Wochenmarkt an und bewiesen, welche Energie beim Pflege-Thema vor allem von Halle ausgeht: „Das gibt es im ganzen Kreis Gütersloh nur einmal”, unterstrich Christiane Gerner.
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