„Wir alle möchten unseren Teil, durch Kunst und Kultur, zur Verschönerung des Stadtbildes beitragen”, sagt Annelie Pielsticker im Namen des Vorstandes und der Mitglieder. Mit dem Umzug der Galerie ins Zentrum und der umfassenden Renovierung der Räumlichkeiten im ältesten Gebäude der Innenstadt habe der Verein „mit Herz Hand” den Anfang gemacht. Nun soll das Haus durch Ausstellungen, Lesungen, Veranstaltungen und Kursen mit Leben gefüllt werden.
Vor Lebendigkeit sprühte es am Sonntagmittag an der Münsterstraße 7. Viel mehr Besucher hätten dort nicht hineingepasst. Der Besucherandrang demonstrierte eindrucksvoll, dass die Entscheidung, in die Innenstadt zu ziehen, goldrichtig gewesen ist. Ein Plan, der ohne die Unterstützung von Mitgliedern, Sponsoren, den Hauseigentümern und der Stadt nicht möglich gewesen wäre, wie Vorsitzende Pielsticker in ihrer Begrüßung betonte und allen Beteiligten ein Dankeschön aussprach.
Die Gastredner wiederum, Eckehard Ringewaldt und Petra Pölzing, unterstrichen das große Engagement des Kunstkreises, allen voran das Damen-Trio Annelie Pielsticker, Angelika Brüggemann-Wrobbel und Ulrike Giljohann. „Ihr habt so viel gearbeitet, dass euch die Köpfe rauchten, und ihr habt ganz viele Köpfe zum Mitmachen bewegt”, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin in Anlehnung an den Titel der Mitgliederausstellung »Köpfe«, die im Rahmen der Einweihung eröffnet wurde. Die Stadt sei stolz, eine solche Galerie hier vor Ort zu haben, „das ist eine große Bereicherung für Versmold”, so Pölzing.
Eckehard Ringewaldt erinnerte an die Anfänge des Kunstkreises im Jahr 1974 auf Initiative des Künstlers und damaligen Versmolder Gymnasiallehrers Johannes Schepp. Der Galeriename »et« ist übrigens vom Wort et cetera (und so weiter) hergeleitet und soll für die Vielfalt stehen, die der Kunstkreis im kulturellen Bereich bieten möchte. In den neuen Räumen wird er diesem Anspruch sicherlich mehr als gerecht.
Die erste Kulturwoche 1991 und der Umzug der Galerie an die Knetterhauser Straße 1996 waren zwei weitere Jahreszahlen, die Eckehard Ringewaldt parat hatte. Besondere Erwähnung fand auch die Zahl 32 - so lange nämlich war Ulrike Poetter an der Spitze des Kunstkreises aktiv. Dafür gab es lang anhaltenden Applaus.
Eine besondere Überraschung hatte Klaus-Peter Reinert dabei und übergab dem Verein einen Scheck über 12 345,67 Euro. Erst seit kurzem gehört der Versmolder dem Kunstkreis an, seit Jahrzehnten schon kennt er Angelika Brüggemann-Wrobbel und Annelie Pielsticker. „Nachdem sie hier so viel Arbeit geleistet haben, war es mir ein Anliegen, die Kunst und Kultur in Versmold zu unterstützen”, begründete Reinert seine großzügige Spende aus privater Tasche.
Für den Kunstkreis, der sich nach dem Kraftakt Umzug „im Minus befindet”, wie Annelie Pielsticker zu Beginn noch gesagt hatte, bedeutet das Geld eine enorme Hilfe, um die roten Zahlen hinter sich zu lassen. Für einen kurzen Moment verschlug es der wortgewandten Vorsitzenden die Sprache, bevor sie sich strahlend bei Klaus-Peter Reinert bedankte.
Fröhliche, entspannte Gesichter waren gestern überall in der Galerie zu sehen. Zu hören war Klaviermusik, vierhändig gespielt von Ulrike Gronewold und Claudia Hamacher.
Der zweite Anlass der Einladung, die Eröffnung der Mitgliederausstellung und gleichzeitig ersten Vernissage an neuer Adresse, geriet da fast zur Nebensache. Unter dem Titel »Köpfe« sind 91 Arbeiten von 40 heimischen Künstlern zu sehen. „Wer sich die Bilder und Skulpturen ansehen möchte, muss entweder Geduld haben oder später wiederkommen”, empfahl Eckehard Ringewaldt angesichts der Gästezahl.
↧