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Sinfoniker haben die Luftpumpen im Griff

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„Wer betrügt, der fliegt.” Ginge es nach Frank Klostermann, müsste dieser von der CSU Anfang Januar in Wildbad Kreuth bekräftigte Slogan auf den Altkreis ausgedehnt werden. Denn Hörstes Erster Vorsitzender persiflierte in seiner Begrüßungsrede den bayerischen Beitrag zur Zuwanderungsdebatte: „Wir sind die Armutseinwanderer aus Hörste ins Wildbad Künsebeck, um hier als Sozialtouristen den Einheimischen das Bier wegzutrinken.” Doch bevor es so weit war, folgte zunächst die Ehrung langjähriger Mitglieder. Neun von 19 Jubilaren waren persönlich anwesend. Die goldene Ehrennadel für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit nahmen Ralf Anton, Elke Feldhaus, Detlef Günner, Klaus Hagemann, Elke Herkströter, Frank Klostermann und Jörg Koch-Achepöhler entgegen. Für 50-jährige Vereinstreue wurden Diethard Paulun und Helmut Lestin geehrt. Nachdem der offizielle Teil beendet war, übernahm Thomas Neitzel die Moderation des in diesem Jahr von den Altherrenfußballern aufgeführten Showprogramms. In diesem wechselten sich musikalische Darbietungen mit kleinen Sketchen ab. So präsentierten Udo und Elke Günner einen humoristischen Auszug aus einer typischen Hörster Sportlerehe. Thomas Neitzel und Jörg Stüber stellten einige durchaus gesellschaftskritische Vergleiche zwischen früher und heute an. Richtig Stimmung kam dann auf, als die Altherrenfußballer erstmals ihr gewohntes Terrain verließen: In schwarz-weißen Strumpfhosen bekleidet betraten sie die Bühne und führten den sogenannten »Strumpfhosentanz« auf. Die ungewohnten schwarz-weißen Beinkleiderergaben überraschende optische Effekte und die mehr oder weniger grazilen Bewegungen entlockten den Gästen etliche Lacher. Graziler Tanz in sexy Strumpfhosen Absoluter Höhepunkt des Abends war jedoch der Auftritt der Hörster Sinfoniker unter der Leitung von »Leonard von Klausstein« alias Klaus Lippert. In Anlehnung an die berühmten Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker führte das Hörster Ensemble die Tritsch-Tratsch-Polka von Johann Strauß auf. Allerdings nicht mit echten Instrumenten, sondern nur mit Luftpumpen ausgerüstet. Im Zusammenspiel mit einem darüber gestülpten Gummihandschuh sorgten diese für eine melodische und zugleich erheiternde Geräuschkulisse. Das Publikum honorierte das kurzweilige Programm mit lang anhaltendem Applaus und wurde nach der fälligen Zugabe der Sinfoniker bestens unterhalten in den Restabend entlassen. Ob die Hörster es bis zum Ende des diesjährigen Winterfestes tatsächlich geschafft haben, den Künsebeckern ihr Bier wegzutrinken, ist nicht überliefert. Doch selbst wenn, dürfte dies im nächsten Jahr wohl nicht zu einem Einreiseverboten führen.

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