1924 wurde Lorenz Eggert als jüngster von fünf Buben in Rosenberg in Schlesien geboren. „Bei meinem ältesten Bruder bin ich in die Dorfschule gegangen”, erzählt er. „Und du hast keine Hausaufgaben gemacht”, lacht Maria Eggert, aus dem Nähkästchen plaudernd. „Mit 18 Jahren bin ich Soldat geworden”, erinnert er sich. In Frankreich war er, dann wurde er mit seiner Einheit an die Ostfront beordert. „Dreimal bin ich verwundet worden.” Bei einem der Einsätze in Russ-land verlor er die linke Hand. Das war 1943.
Nach den Wirren des Krieges besuchte er, selbst von einem Hof kommend, die Landwirtschaftsschule in Brakel, arbeitete zwei Jahre auf dem Gut des Grafen Bochholtz-Asseburg. „Der hatte 28 000 Morgen Wald und 1700 Morgen Landwirtschaft”, weiß Lorenz Eggert. „Nach dem Fürsten zu Thurn und Taxis war das der zweitgrößte Waldbesitzer in ganz Deutschland.” Sein Berufsweg führte ihn auf einen Saatzucht-Betrieb und zum Besuch der Höheren Landbauschule in Soest. Und dann auf eben jenen Hof in Emsdetten, wo er seine Maria traf. Man fand Gefallen aneinander, beschloss zu heiraten und zog nach Soest.
„1953 hab ich mich dann bei Dr. Wilhelm Upmeyer beworben.” Und gerne erzählt Lorenz Eggert die Anekdote ihrer ersten Begegnung, als der Doktor mit einem Opel Olympia zum Bahnhof gefahren kam, um ihn abzuholen. „Der Wagen sprang nicht mehr an”, schmunzelt Lorenz Eggert. Klar, dass er anbot, das Fahrzeug anzuschieben. 42 Jahre lang war Lorenz Eggert später als Verwalter auf dem Uphof tätig.
In der 1950er Jahren meldete sich auch Nachwuchs an, kamen die Kinder Christiane, Bernd, Eva-Maria und Thomas zur Welt. Längst sind Lorenz und Maria Eggert auch schon mehrfache Großeltern.
Maria Eggert arbeitete auf dem Osthof mit, war später 23 Jahre lang bei Storck in Halle für die Produktion der Toffifees mit zuständig. „In der Hausfrauenschicht”, schmunzelt sie. 1975 wurde dann das schmucke Eigenheim am Hardenberg errichtet. Nach der Pensionierung waren beide verstärkt für den VdK im Einsatz, Lorenz Eggert 25 Jahre als 1. Vorsitzender. Nicht nur dafür wurde ihm der Gläserne Kiepenkerl überreicht.
Wenn am Sonntag die Gäste zum Feiern eintreffen, dann wird auch Bürgermeister Klemens Keller unter den Gratulanten sein. Ebenso wie Pastor Manfred Risse, der die beiden seit vielen Jahren regelmäßig besucht. Auch das Haller Kreisblatt wünscht einen tollen Geburtstag.
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