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»Nette Letten« in der Schule

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Vor 20 Jahren lernte Wilfried Sahrhage aus Werther die Musiker des Staatsorchesters kennen. Als Straßenmusiker wollten sie sich in Deutschland in der Weihnachtszeit ein wenig dazuverdienen. Sahrhage war so begeistert von den formvollendeten Klängen der lettischen Musiker, dass er sie seitdem Jahr für Jahr in die Region holt. Drei Wochen sind sie in der Vorweihnachtszeit hier und geben in dieser Zeit gut 40 Konzerte. Die »netten Letten«, wie sie vielerorts genannt werden, waren früher schon mal Gast an der Grundschule. „Dann passte das irgendwie mit dem Datum nicht und wir haben das aus den Augen verloren”, berichtete Schulleiterin Renate Horstkemper. Kürzlich habe sie das Quintett bei einem Konzert gehört und die vorweihnachtliche Tradition flugs wieder aufleben lassen. Mit viel Gefühl für kleine Zuhörer unterhielten Öllo Ussenko und Janis Smilga an den Trompeten, Egils Sketris an der Posaune, Robert Brant an der Tuba und Dainis Tarasovs am Waldhorn die Kinder in der Turn
halle.
Sie spielten Lieder wie »O Tannenbaum«, »Ihr Kinderlein kommet« oder »Kling Glöckchen«, die die Kleinen gut mitsingen konnten. Aber auch Kinderlieder wie »Paulchen Panther« oder ein Stück aus »König der Löwen« hatte das Quintett im Gepäck. Die Musiker forderten die Kinder zum Mitklatschen auf und ließen sie die Titel eines Weihnachtslieder-Medleys erraten. Am Ende stellten die Musiker ihre verschiedenen Instrumente vor und demonstrierten den Kindern, welch skurrile Töne den Blas- instrumenten mit verschiedenen Techniken zu entlocken sind. Ganz besonders toll war das Konzert für den kleinen Justus aus der dritten Klasse. Der Nachwuchstrompeter durfte bei dem Lied »Jingle Bells« mitspielen. Zunächst spielte er allein, später wurde er von den lettischen Profis begleitet. Die Kinder in der Turnhalle honorierten den mutigen Auftritt mit begeis-tertem Applaus. Das Konzert endete mit Rolf Zuckowskis Ohrwurm »In der Weihnachtsbäckerei« und die Kinder sangen begeistert mit. Die Musiker spielten allerdings nicht alle Strophen. „Sonst werden wir zu dick”, sagte Robert Brand. Zwei Fragen hatten die Musiker an ihre kleinen Gäste zum Schluss. „War das toll? Und dürfen wir nächstes Jahr wiederkommen?” Beide Fragen beantworteten die Kinder mit einem unüberhörbaren „Jaaaaaa.”

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