Mit dem »Drehbuch« dafür hat Marina Girod, Leiterin der Musikschulen-Zweigstelle Werther, ihre Sommerferien verbracht. Am Samstag präsentierten 83 Kinder der Kreismusikschule die neue musikalische Version von Hänsel und Gretel.
Es gibt zahlreiche Hexenlieder, die Marina Girod für ihr Hexenkonzert verwenden konnte. Die Schwierigkeit bestand darin, alle darin vorkommenden kleinen und großen, jungen und alten, lieben und bösen Hexen in einer zusammenhängenden Geschichte unterzubringen. „Hänsel und Gretel sollten die zentralen Figuren sein”, berichtete Marina Girod. Denn schließlich treffen auch sie in ihrer Geschichte auf eine alte Hexe in einem Lebkuchenhaus, die die Kinder im Ofen braten will. Wie im Märchen sollten die Kinder aber auch in der selbst erdachten Geschichte von Marina Girod am Ende heil nach Hause kommen.
In der neuen, musikalischen Version von Hänsel und Gretel erlebten die beiden Kinder also auf ihrer Suche nach dem richtigen Weg nach Hause eine Menge Abenteuer, die in dem Märchen der Brüder Grimm nicht vorkommen. Sie treffen die kleine Hexe Trixie, der das Lernen in der Schule sehr schwer fällt, begegnen der Baumhexe Trude Trudis, die ihnen eine Hütte für die Nacht zaubert, und begegnen der Nebelhexe Wilma, die den Wald in dichte Nebelschwaden hüllt.
Die beiden Kinder müssen den gefährlichen Höllenbach überqueren, die Moorhexe im Teufelsmoor austricksen und sie verbünden sich am Ende mit der Hexe Lakritze, um endgültig nach Hause zu kommen. Kurz vor dem Ziel lernt Gretel von Trixie noch das Hexen, so dass sie den Eltern mit ihrer Zauberei zu Wohlstand verhelfen kann.
Die Kinder sangen und spielten 23 Lieder
Nicht nur die Hexenlieder, sondern auch allgemeine Kinder- und Volkslieder hat Marina Girod in ihrem Märchen untergebracht. Beispielsweise »Es klappert die Mühle am rauschenden Bach« oder »Im Frühtau zu Berge«. „Je nachdem, wie es gerade so passte”, schmun- zelte die Gitarren- und Blockflötenlehrerin. Sie selbst übernahm in dem Konzert den Part der Erzählerin, die zwischen den Liedern von den Geschehnissen berichtete.
Die insgesamt 23 Lieder wurden von den Kindern nicht nur gesungen, sondern auf der Blockflöte gespielt und mit Gitarrenmusik begleitet. Wochen zuvor hatten sie die Noten zum Üben mit nach Hause bekommen. Am Morgen des Konzertes spielten zunächst alle Blockflöten-Kinder zusammen und getrennt von ihnen übten auch die Gitarren-Kinder ihr gemeinsames Spiel.
Nach dem Mittagessen kamen dann alle 83 Kinder und die dazugehörigen elf Blöckflöten- und Gitarrenlehrer zur Generalprobe in der Aula der Gesamtschule zusammen und übten noch einmal gemeinsam. Gegen 17 Uhr begann dann als Abschluss des Workshops das Konzert.
Die Darbietung war bezaubernd und es verwunderte, dass das Zusammenspiel der Instrumente nach einem eintägigen Workshop so gut klappte. Zur Belohnung durften am Ende alle Kinder an einem riesigen Hexenhaus knuspern, das während des Konzertes verführerisch neben der Bühne gestanden hatte. Die anwesenden Gäste in der Aula der Gesamtschule Werther belohnten das Konzert mit viel Applaus.
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