Steinhagen. Denn die Vertreter der Hauptschule verkaufen nur noch in diesem Jahr selbst gemachte Häkelmützen, Vogelhäuschen und Weihnachtsgebäck. Die Hauptschule wird in wenigen Jahren auslaufen und aufgelöst. Schon jetzt war es schwierig, genügend Helfer zu finden, die gemeinsam basteln, werkeln, hausarbeiten und backen.
»Last Christmas«, letzte Weihnacht, war daher der Hilferuf der Schulleitung überschrieben, in Anlehnung an den populären Weihnachtssong von 1984. Und überraschend groß war die Hilfsbereitschaft der ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, noch ein letztes Mal für den Steinhagener Weihnachtsmarkt ins Rad zu greifen.
Seit 1968 gibt es die Hauptschule in Steinhagen.
Der erste Weihnachtsmarkt fand 1975 statt. Mit 25 Ständen begann der erste Markt der guten Taten und brachte einen Erlös von 7079,94 D-Mark. Die Steinhagener Hauptschule ist von Beginn an dabei, erinnert Klaus Hollmann, aktuell der stellvertretende Schulleiter. Und er weiß auch, wie vor 26 Jahren die Holzhütte entstanden ist - damals ein von Gerhard Waschke betreutes Projekt der Klasse 10 a. 1987 waren die hölzernen Bollerwagen, die sich am Stand der Hauptschule gut verkauften, die Attraktion. Mit 3277,18 Mark wurden die Einnahmen in jenem Jahr beziffert.
Später wurde die Hütte auf die doppelte Größe erweitert und zog von dem Platz vor der Eisdiele auf den Fivizzanoplatz um, wo der Stand auch an diesem Wochenende wieder stehen wird. Zum letzten Mal.
Stets hat das Lehrerkollegium fleißig mitgeholfen. Zunächst hatten Agnes Gödde und Konrektor Hubert Balke die Vorbereitungen koordiniert; in den vergangenen Jahren hatten meist Gerhard Waschke und Heike Doetsch, ehemals Peitzmeier, die Fäden in der Hand.
Doch in diesem Jahr war die Vorbereitung besonders schwierig. Einerseits besuchen nur noch 101 Schüler die Klassen 8 bis 10. Zum anderen waren vier der fünf verbliebenen Klassen zuletzt im Praktikum, dass von den Mädchen und Jungen kaum Hilfe zu erwarten war. Und: Nur noch 14 Lehrer arbeiten an der Steinhagener Hauptschule.
Anfang November war dann ein großes Wiedersehen angesagt: Fast 30 aktuelle Lehrer und ehemalige Kollegen kamen zum Vorbereitungsnachmittag in die Hauptschule. Vertreter vom Förderverein und der Schulsozialarbeit waren ebenfalls dabei. Und: Der erste Schulleiter Helmut Hölling (1968 bis 1988) war ebenso gekommen wie die ehemalige Schulsekretärin Marlies Daukant, die vor zwei Jahren in den Ruhestand ging. Für viele war es einfach eine schöne Wiedersehensfeier, bei der ganz nebenbei noch gebastelt wurde.
Die Schulleiter Heike Müller und Klaus Hollmann waren ganz sprachlos ob der großen Resonanz und freuen sich nun besonders auf den letzten gemeinsamen Weihnachtsmarkt. (Juergen Wohlgemuth)
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