Quantcast
Channel: Haller Kreisblatt
Viewing all articles
Browse latest Browse all 3262

Wünsche werden wahr

$
0
0
Steinhagen. Die Weihnachtswunschliste von Kindern ist bekanntlich lang. Nicht jeder Wunsch kann erfüllt werden. Doch es gibt Eltern, die sehr wenig Geld haben und daher nur wenige Wünsche ihrer Kinder erfüllen können. Diesen Familien will die Aktion »Wunschbaum« auf unkomplizierte und anonyme Weise helfen.  69 Wunschzettel von Kindern aus einkommensschwachen Familien hängen seit gestern am Weihnachtsbaum im Rathaus. Darauf hat jedes Kind geschrieben, was es gerne unter dem Weihnachtsbaum hätte. Die Wünsche reichen von Barbie, Playmobil, Puppen und ferngesteuerten Autos über Gutscheine bis hin zu Smartphones und Digitalkameras. Ein Wunsch findet sich besonders häufig: ein Fahrrad. Manche Wünsche sind ganz bescheiden. Manche kosten mehrere hundert Euro und sind wohl unter keinem Weihnachtsbaum eine Kleinigkeit. Und manche Wünsche rühren das Herz: So zum Beispiel ein Junge, der als vierten Wunsch eine größere Wohnung für seine Familie aufgeschrieben hat. Die Wünsche wurden in den vergangenen Wochen über Schulen, Kindergärten und die Steinhagener Tafel gesammelt. Egal ob Kindergartenkind oder Teenager, jeder konnte seine Wünsche aufschreiben. Manche machten sich auch die Mühe und bebilderten die Wunschliste. Die Zettel wurden dann einlaminiert und hängen nun als außergewöhnlicher Baumschmuck an der Tanne im Eingangsbereich des Rathauses. Dort können Steinhagener, die einem Kind einen Wunsch erfüllen wollen, vorbeikommen, sich einen Zettel aussuchen und eines oder mehrere der ausgeschriebenen Wünsche erfüllen. Die Pakete können dann bis zum 10. Dezember bei Seruan Dalmis von der Gemeinde abgegeben werden. Wichtig ist, dass der Wunschzettel mit dem Geschenk zusammen im Rathaus abgegeben wird, damit das Päckchen auch dem richtigen Kind zugeordnet werden kann. Die Zettel sind nämlich anonym. Im vergangenen Jahr erwies sich der »Wunschbaum« als großer Erfolg. 72 Wunschzettel wurden aufgehängt und alle Kinder bekamen einen Wunsch erfüllt. Am Ende gab es sogar Fragen, ob denn noch mehr Wunschzettel zur Verfügung stünden - so mancher Schenker hatte keinen Wunschzettel mehr bekommen. Und auch in diesem Jahr wurden die ersten Zettel schon mitgenommen, während Seruan Dalmis sie gerade aufhängte. Sollten nicht alle Wünsche erfüllt werden können, springt übrigens die Kinder- und Jugendstiftung ein. Doch das wird hoffentlich nicht nötig sein, so Bürgermeister Klaus Besser. Er erinnert sich noch gut an die Reaktionen der Kinder und Eltern im vergangenen Jahr, als die Geschenke einige Tage vor Weihnachten verteilt worden waren. „Die Reaktionen waren sehr emotional, viele haben vor Freude geweint”, berichtet Klaus Besser. Auch für die größeren Wünsche hat Besser einen Tipp: „Wenn die Summe für eine Einzelperson zu groß ist, bietet sich an, sich in Gruppen zusammenzutun.” Er denkt dabei an Sportvereine, Kegelklubs, Arbeitskollegen oder Ähnliches. „Wenn jeder zehn Euro gibt, kann auch ein Fahrrad realisiert werden.” Für die Kinder wünscht Klaus Besser sich, dass sie neue Geschenke bekommen und keine gebrauchten. „Diese Kinder bekommen oft Abgelegtes von älteren Geschwistern, da ist es besonders schön, einmal etwas Neues nur für sich zu haben.” (Sonja Faulhaber)

Viewing all articles
Browse latest Browse all 3262