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Klares Bekenntnis zu Arrode

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Werther/Kreis Gütersloh.  Allerdings wurde ein entsprechender Beschluss auf die Sitzung des Kreisausschusses am 16. Dezember vertagt. Ob es bis dahin eine von Thorsten Schmolke (Grüne) geforderte Informations- und Diskussionsrunde - wenn schon nicht in Gütersloh, so zumindest in Werther, und möglicherweise nicht nur innerhalb der Politik, sondern auch mit den Bürgern - gibt, bleibt indes abzuwarten.  Noch nie lag die Realisierung für den Bau eines Böckstiegel-Museums in so greifbarer Nähe wie gestern. Die großen Fraktionen CDU und SPD sowie die Grünen erteilten dem Vorhaben ihre Zustimmung und hätten nicht einmal den „Werbeblock”, wie er es selbst nannte, von Thomas Kuhlbusch gebraucht. Der Fachbereichsleiter des Kreises und zugleich Geschäftsführer der Böckstiegel-Stiftung hatte in einer flammenden Rede für Unterstützung der Pläne geworben. Noch einmal betonte er, dass das Museum in unmittelbarer Nähe des Böckstiegel-Hauses in Arrode errichtet werden soll, mit gut 600 Quadratmetern Nutzfläche, darunter einem Ausstellungsraum und einem Raum für museumspädagogische Angebote, und Kosten von nicht mehr als zwei Millionen Euro. 2014 könnte ein Architektenwettbewerb durchgeführt, 2016 mit dem Bau begonnen werden. „Wir haben hier einen echten Schatz, den wir gern mehr als bisher der Öffentlichkeit präsentieren würden”, betonte Kuhlbusch und machte deutlich, dass dies in den gegebenen Räumen nicht zu leisten und die Kapazitätsgrenze inzwischen erreicht sei. Möglicherweise vorhandene Sorgen Kuhlbuschs, er könnte gegen Windmühlen reden, stellten sich als unbegründet heraus: In den beiden Christdemokraten Elke Hardieck aus Halle und Arnold Weßling aus Borgholzhausen sowie der Sozialdemokratin Ursula Ecks aus Rietberg und dem Wertheraner Grünen Thorsten Schmolke hatte er aktive Fürsprecher. Hardieck: „Wir von der CDU sind froh, dass nach jahrelanger Vorarbeit nun in großem Konsens ein ergänzender Museumsbau vor der Verabschiedung steht.” Wichtig sei ihrer Fraktion jedoch, dass kein Zweifel am Standort bestünde. Der ihrer Ansicht nach klar in Arrode liegen sollte. „Böckstiegels Geburtshaus und seine Umgebung sind an sich schon ein Kunstwerk und strahlen einen besonderen Charme aus, der der Öffentlichkeit gezeigt werden muss.” Gleichzeitig sei sie froh darüber, dass die Finanzierung maßvoll sei und auf gesunden Füßen stünde. „Keine zweite Elbphilharmonie in Werther” Ähnlich sah es Ursula Ecks, die am Standort ebenfalls keinen Zweifel hegte: „Nur wer das Haus in Arrode sieht und erlebt, kann Böckstiegels Werk verstehen.” Nicht umsonst hätte der Kreis seinerzeit die benachbarten Grundstücke, auf denen das Museum nun errichtet werden soll, erworben. Nicht behage ihr allerdings das Vorhaben, das Stiftungskapital zur Finanzierung heranzuziehen, sollten entsprechende Fördergelder ausbleiben. „Da sollte man besser versuchen, Sponsoren zu finden”, so ihre Meinung. „In Werther wird es keine zweite Elbphilharmonie geben”, versprach Thomas Kuhlbusch, weiß aber um die Skeptiker, was Investitionen im Kunstsektor angeht. „So etwas muss valide darstellbar sein”, gab er zu, dass mit zwei Millionen Euro das Korsett zwar eng, aber doch tragbar sei. Arnold Weßling und Thorsten Schmolke brachten noch einen anderen, nicht unwichtigen Aspekt ins Spiel: „Es liegt mir außerordentlich viel daran, dass wir zusammen mit dem Kuratorium der Stiftung eine Lösung finden - aber auch mit der Bevölkerung von Werther. Insbesondere denen, die vielleicht derzeit dem Standort kritisch gegenüberstehen. Mit ihnen sollten wir das Gespräch suchen und nicht den Eindruck vermitteln, wir wüssten es besser.” Über eines ist sich Weßling sicher: „Es wäre im Sinne Böckstiegels, sich mit der breiten Bevölkerung auf den Weg zu machen. Weil er selbst ein Mann des Volkes war.” Eine breitere, öffentlich geführte Diskussion insbesondere in Werther wünschte sich auch Thorsten Schmolke. Er wies noch einmal auf die verkehrliche Problematik hin, die seitens der Stadt Werther gelöst werden soll. „Darüber ist bisher noch nirgendwo gesprochen worden, alles passiert jetzt so hopplahopp”, schilderte er seinen Eindruck. Dennoch hofft er, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen und mit ganzer Kraft an der Verwirklichung eines Museums arbeiten. Wenn vielleicht auch nicht vor dem Kreisausschuss am 16. Dezember, so könnte doch vor der entscheidenden Sitzung des Kreistages am 24. Februar ein größerer Infoabend stattfinden. Dieser Hoffnung verliehen gestern mehrere Politiker Ausdruck. (Anja Hanneforth)

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