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Neue Ideen für die Kirchenmauer

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Versmold (her). Die Versmolder Innenstadt muss sich weiterentwickeln. Das ist der Tenor des ersten Bürgerforums zum Innenstadtkonzept, das nun im Rathaus stattfand. Denn nicht nur die Versmolder Kaufkraft liegt leicht unter dem Bundesdurchschnitt, auch der Anteil des Geldes, den die Bürger vor Ort ausgeben, liegt nur bei etwa 70 Prozent und sei nach Aussage von Bürgermeister Michael Meyer-Hermann "ausbaufähig". Damit es die Konsumenten auch weiterhin in die heimische City zieht, sollen die Innenstadt auf den Prüfstein gestellt und Verbesserungspotenziale ausfindig gemacht werden. "Unsere Innenstadt ist mittlerweile 30 Jahre alt und sollte in Teilen angepasst werden", sagte Meyer-Hermann. Zwei externe Büros stellten am Mittwochabend erste Ergebnisse ihrer Analysen vor und sammelten die Verbesserungsvorschläge der rund 30 Bürger. Die Vorschläge bezogen sich in erster Linie auf drei Bereiche: den öffentlichen Raum, den Einzelhandel und das Thema Mobilität.

Mehr Aufenthaltsqualität

Der Kirchplatz soll, wenn es nach dem Wunsch der anwesenden Bürger geht, auch zukünftig ein Ort der Ruhe bleiben und nicht mit dem Marktplatz verbunden werden. Das bedeutet: Die Mauer sollte als Sitzgelegenheit ausgebaut werden. Ob sich diese vielleicht auf der Mauer befinden oder Bänke davor aufgestellt werden, ist noch völlig unklar. Eine Versetzung wollte am Ende niemand. Diese Möglichkeit war ins Spiel gebracht worden, um den Durchgang zwischen Mauer und parkenden Autos zu erweitern und für Fußgänger besser passierbar zu machen. Auch am Rathausplatz soll die Aufenthaltsqualität erhöht werden. Mit dem Ausstellen von Kunstwerken könnte dieser Bereich zusätzlich belebt werden. Ein barrierefreier Platz war aber nicht gewünscht, weil die verschiedenen Ebenen auch ein effektiver Schutz vor den Autos sind - beispielsweise für spielende Kinder.

Einzelhandel

Die Einkaufsmöglichkeiten könnten nach Ansicht der Bürger etwas vielfältiger sein. Weitere Bekleidungs- und Sportgeschäfte seien ebenso erstrebenswert wie ein moderneres Gastronomieangebot. Auch mehr Außengastronomie sei wünschenswert. Einige der Anwesenden wünschten sich auch längere beziehungsweise einheitliche Öffnungszeiten. Neben barrierefreien Eingängen wurde auch vorgeschlagen, ein Sommerkino zu veranstalten.

Verkehr

Wenn die Aufenthaltsqualität in Münsterstraße oder Ravensberger Straße erhöht werden soll, könnte das Parkplätze kosten. Die Anwesenden würden das in Kauf nehmen. Stattdessen sollten die Stellplätze an zentralen Orten gebündelt werden. Die Parkplatzsituation sei indes zufriedenstellend. Eine Fußgängerzone war bei den Beteiligten aber nicht erwünscht. Einige forderten eine verbesserte Fahrradsituation. Während Fußgänger und Autofahrer ihre Räume hätten, würden Fahrradfahrer eher stiefmütterlich behandelt werden.

KOMMENTAR

Abgerechnet wird zum Schluss

Von Jan Herrmann Innerhalb von nicht einmal sieben Tagen hat die Verwaltung zwei umfangreiche Konzepte auf den Weg gebracht: Während in der vergangenen Woche Versmolds Beitrag zum Klimaschutz erörtert wurde, steht nun die Verbesserung der Innenstadt auf dem Programm. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Schließlich ist es wichtig, bei großen Projekten einen konstruktiven Plan zu verfolgen.
Nur: Abgerechnet wird am Schluss. Der Erfolg der beiden Auftaktveranstaltungen wird sich erst viel später herausstellen. Und zwar dann, wenn konkrete Maßnahmen identifiziert, wenn finanzielle Mittel im Haushalt bereitgestellt und politische Kompromisse geschmiedet werden müssen. Dann wird es darauf ankommen, auch Widerstände zu überwinden, um den Erfolg einer Idee möglich zu machen.
Und erst dann wird sich zeigen, ob das Geld für die externen Planungsbüros sinnvoll investiert wurde.

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