Von Anja Hanneforth
Werther. Er ist immer freundlich, immer höflich, hat stets ein Lächeln für sein Gegenüber, wird von Kunden wie Kollegen wertgeschätzt und ist das Gesicht der Kreissparkasse in Werther: Günter Ludewig. Nach fast 24 Jahren als Filialdirektor und insgesamt 48 Jahren bei der Kreissparkasse Halle wurde er gestern in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig präsentierte der Vorstand seine Nachfolgerin: die 34-jährige Vera Consbruch aus Steinhagen.
Wenn jemand so lange einem Arbeitgeber treu bleibt, ist das etwas Besonderes und dokumentiert zwei Dinge: dass er mit dem, was er tut, zufrieden ist; und dass dort, wo er arbeitet, Kontinuität und Beständigkeit eine wichtige Rolle spielen.
"Genauso ist es", sagt Sparkassenchef Hartwig Mathmann, und Günter Ludewig nickt. Am 1. April 1967 begann der gebürtige Versmolder seine Ausbildung bei der Kreissparkasse. Verschiedene Stationen führten ihn in die Filiale nach Borgholzhausen, in die Kreditabteilung und als stellvertretenden Leiter in die Privatkundenabteilung. Bis es ihn nach Werther zog: Von 1982 bis 1988 war er stellvertretender Filialleiter, ab 1991 Filialdirektor, was er bis zu seinem letzten Arbeitstag am heutigen Freitag geblieben ist.
"Es war eine gute Zeit", blickt Ludewig zurück. Er habe in all den Jahren viel Rückhalt erfahren, "wir waren eine Truppe, die sich immer aufeinander verlassen konnte". Sagen auch seine Kollegen, die Ludewigs Loyalität, Kollegialität und Hilfsbereitschaft schätzen: "Ein toller Chef geht", sind sie sich einig.
Ludewig selbst hat in seinem Vierteljahrhundert in Werther viel erlebt, darunter mehrere Umzüge, den Neubau der Filiale am heutigen Standort, die Übergangslösung davor, nämlich eineinhalb Jahre im Saal der ehemaligen Gaststätte Rosendahl, dann die Einführung des Euro ("ein riesiges Ereignis"); einen Banküberfall erlebte er glücklicherweise nie, wie er sagt. "Allerdings hatten wir damals noch die Filialen in Theenhausen und Häger, und die wurden leider in großer Regelmäßigkeit überfallen. Das war für die Mitarbeiter wirklich schlimm", erinnert er sich.
Nicht nur das Wohl der Mitarbeiter und der Kreissparkasse lagen Ludewig am Herzen, "für mich war immer wichtig, Werther nach vorne zu bringen". Dass er lange Jahre als Schatzmeister für die WerbeGemeinschaft tätig war - ein Amt, das er nun an Vera Consbruch weitergibt - war dabei genauso selbstverständlich wie sein Engagement im Freibad-Förderverein oder an anderer Stelle.
Dem Ruhestand blickt der 63-Jährige gelassen entgegen. Endlich hat er mehr Zeit für seine Familie und fürs Reisen, "alles andere werde ich auf mich zukommen lassen".
Um die Zukunft ist Günter Ludewig ohnehin nicht Bange, "Vera ist ja da", schmunzelt er mit Blick auf seine Nachfolgerin. Vera Consbruch stammt aus Steinhagen, ist diplomierte Bankbetriebswirtin und quasi ein »Eigengewächs« der Kreissparkasse. Hier hat sie ihre Ausbildung absolviert und bis auf einen kurzen Abstecher nach Herford gearbeitet. Seit drei Monaten ist sie nun in Werther tätig, um sich auf ihre Aufgabe als neue Filialdirektorin vorzubereiten. "Ich freue mich auf die Herausforderung", sagt sie. Mit ihrem Team werde sie alles daransetzen, für die Menschen und die Wirtschaft in Werther auch künftig kompetent und verlässlich da zu sein
Ihr größtes Hobby? LUDEWIG: Tanzen. Das mache ich zusammen mit meiner Frau Bettina schon seit 30 Jahren im TSC Holiday. Welche Persönlichkeit würden Sie gerne treffen? LUDEWIG: Jean-Claude Juncker. Ihn würde ich dann nach seiner echten Meinung zu Europa und zu Griechenland fragen.
Persönlich
Sechs Fragen an Günter Ludewig
Herr Ludewig, welches Buch lesen Sie gerade? GÜNTER LUDEWIG (Besitzer eines Australian Shepherds): Sie werden es nicht glauben: das Buch »Wie erziehe ich meinen Hund«. Welches Schulfach hat Ihnen am meisten Spaß gemacht? LUDEWIG: Geschichte, Mathe weniger (lacht). Was darf auf Ihrem Frühstückstisch nicht fehlen? LUDEWIG: Bananen. Welche Musik würden Sie auf einer Party auflegen? LUDEWIG: Wahrscheinlich einen Mix, am liebsten aus den 1980er Jahren.Ihr größtes Hobby? LUDEWIG: Tanzen. Das mache ich zusammen mit meiner Frau Bettina schon seit 30 Jahren im TSC Holiday. Welche Persönlichkeit würden Sie gerne treffen? LUDEWIG: Jean-Claude Juncker. Ihn würde ich dann nach seiner echten Meinung zu Europa und zu Griechenland fragen.