Von Henrik Martinschledde
Halle/Gütersloh. Die große Überraschung gab es bei der 30. Auflage des Strenge-Cups zum Schluss: Im SC Halle hat zum ersten Mal seit 1992 wieder - damals war es die Spvg. Versmold - ein Team aus dem Altkreis das mit 39 teilnehmenden Mannschaften größte Fußballturnier für E-Junioren im Kreis Gütersloh gewonnen. 1:0 lautete der Endstand des Finals gegen den FC Gütersloh. Damit sicherte sich die Truppe von Michael Rasper und Fabian Farthmann nicht nur die 8,5 Kilogramm schwere Bronze-Trophäe. Sie erfüllte sich auch den Traum aller zehn- bis elfjährigen Kicker, die in der Region gegen den Ball treten.
Letzteres sollte man zumindest meinen. Aber bei der Siegerehrung zeigte sich mal wieder, dass der Fußballkreis und der politische Kreis Gütersloh nicht ganz deckungsgleich sind. Während alle Südkreisler beim Cup-Gewinn im LAZ Nord mehr Purzelbäume geschlagen hätten als ein Baum Blätter hat, nahm das SC-Team, das nach dem Abpfiff bereits ausgiebig gejubelt hatte, den Cup in Empfang, als hätten sie irgendein Turnier und nicht »das« Turnier ihrer Altersklasse im Kreis gewonnen.
Der Grund ist einfach: Die Haller spielen in der Bielefelder Kreisliga A und nicht in der Gütersloher. Das Wiedersehen mit Freunden und Rivalen und das Messen mit den großen heimischen Namen wie Verl, Wiedenbrück und Gütersloh - all das, was neben allen anderem auch den Reiz des Strenge-Cups ausmacht -, ist eine Sache, die die Teams aus dem Altkreis nicht ganz nachvollziehen können, denn es ist nicht ihre Fußballwelt.
"Außerdem sind wir das Gewinnen nicht so ganz gewohnt", sagte Rasper lachend und musste dann doch noch eine Wasserdusche über sich ergehen lassen. Im Endspiel hatte sein Sohn Christopher in der achten Minute eine Kette von Fehlern beim FCG ausgenutzt und das entscheidende Tor geschossen. Die Partie war angesichts der Chancenflut auf beiden Seiten bis zum Ende offen, denn wer sich nicht kennt, der hat auch keine Manschett
↧