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Keine Spur von Bewegungsarmut

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VON SVEN HAUHART Werther. Wer denkt, Kinder würden heutzutage nur noch auf der Videospielkonsole Sport treiben, konnte sich am Samstagnachmittag vom Gegenteil überzeugen. Beim vom Förderverein der Grundschule Mühlenstraße organisierten Inlinerfest war von Bewegungsarmut nichts zu sehen. Rund um den Schulhof war 120 Kindern die Freude an der Bewegung auf den kleinen Rollen sichtbar ins Gesicht geschrieben. Auch wenn es manche harte Landung zu verkraften gab. "Was ist wohl das Wichtigste, was ihr beim Inlineskating können müsst?", fragte Johannes Gerhards die Kinder zu Beginn des Kurses. "Schnell fahren" - mit dieser Antwort hatte der professionelle Trainer vom LC Solbad natürlich gerechnet und verblüffte den Skating-Nachwuchs mit dem Gegenteil: "Richtig bremsen und richtig hinfallen sind die wichtigsten Dinge, damit ihr euch nicht wehtut", erklärte Gerhards. Um den Kindern die Scheu vor dem ungewollten Bodenkontakt zu nehmen, standen daher als Erstes praktische Fallübungen auf dem Programm. Waren die Grundschüler am Anfang noch etwas zögerlich, so merkten sie schnell, dass das Fallen bei richtigem Einsatz der Knie- und Handschoner keine größeren Schmerzen bereitet. Damit es möglichst gar nicht erst zum Sturz kommt, erklärte Gerhards ebenfalls verschiedene Bremstechniken, die die Kinder im Anschluss selbst ausprobierten. "Neben dem Spaß geht es natürlich um die richtige Fahrausbildung. Inliner stehen ja oft auf dem Wunschzettel. Aber Eltern wissen meist gar nicht, wie sie die richtige Technik vermitteln sollen", erläuterte Fördervereinsvorsitzender Ulrich Kullak die Idee hinter dem Inlinerfest. Dieses hatte der Förderverein der Grundschule im Jahr 2003 zum ersten Mal ausgerichtet. Ursprünglich im Rhythmus von zwei Jahren, soll es künftig jedes Jahr stattfinden.

Bewegungsdrang muss gefördert werden

Denn bei aller Freude der Kinder an Bewegung - damit diese nicht verkümmert, muss sie regelmäßig gefördert werden. Denn auch an der heimischen Grundschule gäbe es "in den dritten Klassen Kinder, die noch nicht Fahrrad fahren können", berichtete Kullak. Daher unterstützt der 120 Mitglieder starke Förderverein auch das in dieser Jahrgangsstufe eingerichtete Fahrradtraining. Ob nun auf zwei Rädern oder auf vier wie beim Inlineskaten - zur sicheren Fortbewegung trägt neben richtiger Technik und Selbstvertrauen entscheidend ein funktionierender Gleichgewichtssinn bei. Dieser wurde von Gerhards und seinen beiden Kotrainern Michel und Wiebke Säuberlich nach den Übungen zum Fallen und Bremsen ausführlich geschult. Besonders beliebt war das möglichst niedrige Unterfahren einer Stange. Dafür mussten die Kinder tief in die Hocke gehen und gleichzeitig die Balance auf den schmalen Rollen halten. Dies gelang nicht immer. Dank der richtigen Sturztechnik war das jedoch kein Problem mehr. Gelernt ist schließlich gelernt.

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