Borgholzhausen (HK).
Eigentlich war Claus-Peter Bohlmann nur auf der Suche nach neuen Aufträgen. Dabei stieß der freiberufliche Texter auf eine Anzeige in einem Internetportal. Es war der Startschuss für ein ehrenamtliches Engagement, das in diesen Tagen eine besondere Bedeutung bekommt. Bohlmann ruft auf zur Hilfe für schwer kranke Kinder in Nepal.
Doch zunächst die Vorgeschichte: Bohlmann fand eine Anzeige, in der nach einem ehrenamtlichen Texter für eine Stiftung gesucht wurde, und er entschloss sich, diese Aufgabe zu übernehmen. Es handelte sich um den Stiftungsfonds Behandlungskostenhilfe, der wiederum zur Stiftung der Privatbank Merck Finck gehört.
Die Stiftung hat sich zur Aufgabe gemacht, die Behandlungskosten für schwer kranke Kinder zu übernehmen, deren Eltern eine notwendige ärztliche Behandlung nicht bezahlen können - wenn sich auch sonst kein Kostenträger findet. Aus dem Texter Claus-Peter Bohlmann wurde nach kurzer Zeit der Webmaster für die Homepage, die Kontaktperson nach außen und der Administrator für die ankommenden Hilfsanfragen.
Die Stifter haben das Stiftungskapital bewusst niedrig gehalten, um weitere Mittel für die Soforthilfe als zweckgebundene Spenden bereitstellen zu können. Das Grundstockvermögen einer Stiftung ist für immer festgelegt und darf nicht angerührt werden. Aus diesem Grund können Stiftungen nur aus den Erträgen aus dem Stiftungsvermögen und durch neue Spenden die Zuwendungen an Hilfsbedürftige leisten. Bei den heutigen Niedrigzinsen haben es viele kleinere Stiftungen sehr schwer und sind immer mehr auf Spenden angewiesen.
Der Stiftungsfonds Behandlungskostenhilfe arbeitet völlig ohne Verwaltungskosten. Alle Arbeiten werden ehrenamtlich geleistet. Jede Spende wird nur für die kranken Kinder verwendet. Die Kosten für Vermögensverwaltung, Buchhaltung und Jahresabschlüsse für den Stiftungsfonds innerhalb der Merck-Finck-Stiftung werden zusätzlich privat von den Stiftern übernommen.
Aktuell hat der Stiftungsfonds Kontakte nach Nepal und bittet um Spenden für verletzte oder kranke Kinder, die Opfer der Naturkatastrophe geworden sind. "Es hat wieder einmal die Ärmsten der Armen getroffen und es wird noch sehr lange dauern, bis die Menschen wieder in ein einigermaßen normales Leben zurückgefunden haben", sagt Claus-Peter Bohlmann, der in diesen Tag darum noch intensiver als sonst die Werbetrommel für den Fonds rührt. "Die Bergregionen in Nepal haben keine Infrastruktur, oft keinen Strom und vielfach nicht einmal direkten Zugang zu Trinkwasser. Sie gehörten auch vor der Naturkatastrophe schon zu den ärmsten Regionen der Welt."
Nach dem Erdbeben sei die Not in der Region unvorstellbar. Viele Verletzte müssen aus dem unwegsamen Gelände transportiert werden - darunter viele Kinder. "Auch wenn die erste internationale Hilfswelle vorüber ist, werden noch viele verletzte, kranke Kinder unsere Unterstützung für lange Zeit brauchen", sagt Claus-Peter Bohlmann und ruft dazu auf, sich im Internet über den Stiftungsfonds Behandlungskostenhilfe zu informieren und ihn zu unterstützen. Claus-Peter Bohlmann hat eine neue Lebensaufgabe gefunden.