Versmold (tas).
Sie hat sich entschieden, persönlich am Pressetermin teilzunehmen. Auch weil es ihr Gesundheitszustand zurzeit zulässt. Veronika Kalläne traut sich, von ihrer Leukämieerkrankung zu erzählen - wenngleich es sie Überwindung kostet, ihren Namen und ihr Gesicht für die von ihrer Tochter Sarita Damea-Köhnen initiierten DKMS-Spendenaktion zur Verfügung zu stellen. "Ich mache das nicht für mich, sondern für alle Erkrankten", betont dieVersmolderin. Und bringt zum Pressetermin eine erfreuliche Nachricht mit.
Vergangene Woche bekam die Versmolderin die Nachricht, dass ein Knochenmarkspender gefunden ist. Die Hoffnung, dass es nun im zweiten Versuch klappt, ist groß. Erst im Februar hatte Veronika Kalläne erfahren, dass die erste Spende von ihrem Körper nicht angenommen wurde. "Das war ein Schock", sagt sie. Umso großer ist die Erleichterung, dass es nun nach kurzer Zeit erneut die Chance gibt, den Blutkrebs zu besiegen.
Vor Veronika Kalläne und ihrer Familie aber liegt nochmals eine schwere Zeit. "Wir wissen, was uns erwartet. Das wird für alle Beteiligten schwierig", sagt Sarita Damea-Köhnen. In Kürze beginnt die Tortur. Mehrere Wochen wird Veronika Kalläne isoliert und "an Schläuche gefesselt" auf der keimfreien Station der Uniklinik Münster verbringen müssen. "Das ist eine Belastung für die ganze Familie", sagt Sarita Damea-Köhnen.
Allein die Organisation der Besuche in Münster stellt eine Herausforderung dar - dazu kommt die nervliche und emotionale Anspannung. Von den Krankenkassen werde das viel zu wenig unterstützt, von der Öffentlichkeit meist nicht wahrgenommen. Auch deshalb erzählt Veronika Kalläne offen von ihrer Erkrankung und allem, was damit verbunden ist. Ohne den Rückhalt ihrer Familie, so sagt sie, würde sie die Belastung kaum aushalten können. "Es war jeden Tag jemand da, das habe ich gebraucht." Auch dieses Mal werden ihr Mann und ihre Kinder ihr zur Seite stehen.
Bevor die überlebenswichtige Behandlung beginnen wird, möchte die Familie aber zunächst den vielen Versmolder Helfern und Spendern Danke sagen. 513 Menschen haben sich bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) neu registrieren lassen; andere haben Geld überwiesen oder sich bei der Organisation der Veranstaltung eingebracht. Die Hilfsbereitschaft ist sicherlich auch deshalb so riesig, weil Veronika Kalläne der Aktion ein Gesicht gibt.