Eigentlich weiß Karl-Heinrich Hoyer über jedes Feld und jeden Hof in Winkelshütten eine Geschichte zu erzählen. Weiß über die Inschriften Bescheid, die sich an dem ein oder anderen Hof im Gebälk finden. Und kennt als passionierter Jäger und Waldbesitzer auch Wald und Flur wie seine Westentasche. Einen Teil seines Wissens will er den Teilnehmern seiner Stadtführungen von nun an mit auf den Weg geben.
Zwei Stunden beraumt er für die kleine Wanderung an, deren Start- und Zielpunkt die Gaststätte Zurmühlen ist. Von hier aus lässt sich nicht nur die Geschichte des Teutoburger Waldes ergründen, der - bitte festhalten - erst 300 Jahre alt ist. Jedenfalls dem Namen nach. „Früher wurde der Bereich »Osning« genannt”, weiß Karl-Heinrich Hoyer. „Aufgrund der Tacitus-Schilderungen erhielt er in den Zeiten des Dreißigjährigen Krieges den Namen »Teutoburger Wald«.” Wie viel älter indes die Entstehungsgeschichte des Gebirges und der Kammschneise ist - auch das wird Karl-Heinrich Hoyer in seiner Führung natürlich aufdecken.
Verborgene Bachverläufe wird er ebenso aufzeigen wie die Grenze, die dereinst zwischen den Königreichen Preußen und Hannover verlief. Ein alter Grenzstein aus dem Jahre 1837 wird dabei eine Rolle spielen. Und: Schmugglergeschichten.
Zur Johannisegge wird die Tour führen, wird einen Blick auf das Windrad auf den Hollandskopf ermöglichen, über den Hengberg - „den ersten Bergbau-Ort in Minden-Ravensberg” - zur Goldbreede und schließlich zum Schabernakel führen. „Wenn’s gut geht”, hofft Hoyer, „können wir von dort bis zum Wiehengebirge gucken.”
Wie »Kamp« und »Esch« zu ihren Namen gekommen sind, will Hoyer dabei erklären. Und auch die aktuelle Diskussion um die Verlegung der Stromtrasse wird eine Rolle spielen. Zurück bei Zurmühlen besteht, auf Wunsch, die Möglichkeit zur Einkehr.
Am Samstag, 31. August, startet die erste öffentliche Führung mit Karl-Heinrich Hoyer. Beginn ist um 14 Uhr am Gasthof Zurmühlen. „Man sollte festes Schuhwerk und eventuell ein Fernglas mitbringen”, rät Tamara Kisker vom Piumer Tourismusbüro. Sie weist auch darauf hin, dass die Informationsbroschüren zu den Stadtführungen ab sofort im Rathaus der Stadt ausliegen. Insgesamt zwölf Stadtführer bieten inzwischen ihre Touren durch die Lebkuchenstadt und ihre Ortsteile an.
Anmeldungen zur Winkelshütten-Tour nimmt Karl-Heinrich Hoyer unter ` (0 54 28) 7 86 oder Mail an karl-heinrich.hoyer@t-online.de entgegen.
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