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Moderne Schweinezucht erlebt

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„Ich bedaure, dass zwei Parteien nicht vertreten sind”, machte Arnold Weßling aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. Die Grünen und die FDP hatten keine Vertreterin und keinen Vertreter zu dem Hof-Besuch geschickt. Ihm sei völlig klar, dass sich die Termine jetzt im Wahlkampf häuften, so Weßling. Aus diesem Grund habe der Landwirtschaftsverband die Kandidatinnen und Kandidaten von zwei Wahlkreisen eingeladen. „Es hätten auch Experten für Landwirtschaft kommen können”, betonte der Bezirksvorsitzende. Die drei Kandidaten von SPD, CDU und von der Linken erlebten in Häger einen Musterbetrieb der konventionellen Landwirtschaft. „Wir haben großen Respekt vor den Kollegen, die ökologische Landwirtschaft betreiben”, erklärte Carola Schwanhold. Ihre Familie habe sich für einen anderen Weg entschieden und sei der Meinung es handele sich auch um einen guten Weg, so die 50-jährige „Bäuerin aus Leidenschaft”. Gemeinsam mit ihrem 51-jährigen Mann Dietrich bewirtschaftet die dreifache Mutter einen Hof mit 45 Hektar Ackerland, zwei Hektar Grünfläche und vier Hektar Forst. „Wir bauen Gerste, Weizen, Raps und Mais an und verfüttern die Ernte an unsere Sauen”, so Dietrich Schwanhold. Mit einer Hackschnitzelheizung hat sich die Familie unabhängig von Öl und Gas gemacht und erheblich in die Zukunft des Hofes investiert, der sich „seit Jahrhunderten in Familienbesitz befindet”, wie Carola Schwanhold berichtete. Rund 220 Sauen halten die Eheleute heute, 170 waren es vor dem Neubau eines Abferkelstalls. „Gesetzliche Bestimmungen machten ohnehin Veränderungen in der Kinderstube der Schweine erforderlich und da haben wir uns für den Neubau entschieden”, erklärte Dietrich Schwanhold. Sohn Max (18) absolviert derzeit eine landwirtschaftliche Lehre und will anschließend auf dem elterlichen Hof einsteigen. „Sonst hätten wir nicht so stark investiert und die vorhandenen Ställe nur umgebaut”, sagte Carola Schwanhold. Die drei Politiker erlebten eine moderne Schweinezucht hautnah und stellten sich anschließend einer Diskussion mit zahlreichen Landwirten aus dem Altkreis Halle und Vertretern des WLV-Vorstandes. „Alles kann man herstellen, nur fruchtbaren Boden nicht”, erklärte Arnold Weßling und kommentierte damit kritisch den Flächenverbrauch zu Lasten der Landwirtschaft. „Wir brauchen keine zusätzliche Bürokratie, betonte er und mahnte eine maßvolle Regulierung der Landwirtschaft an. Mit Blick auf die Nähe vieler Höfe zur Wohnbebauung sprach der Bezirksvorsitzende von „guter Nachbarschaft”, die die Landwirte anstreben würden. „Wir produzieren in der Nähe zum Verbraucher und setzen auf einen fachlichen Dialog mit ihm”, erläuterte Arnold Weßling .

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