Ein helles Grün ist die Farbe, die in den bereits fertiggestellten Klassenräumen dominiert. Doch neben dem grünen Boden und den weißen Wänden sind es vor allem die durchgehenden nach Süden ausgerichteten Glasfronten, die den sechs neuen Klassen und den vier Differenzierungsräumen ihr helles und großzügiges Aussehen verleihen. Unterstrichen wird das noch durch die auffallend breiten Türöffnungen, die später durch Glasscheiben einen ungehinderten Blick von den Fluren in die Klassen und umgekehrt ermöglicht.
Freie Einblicke sorgen für ruhigere Klassen
Transparenz heißt das Zauberwort, das moderne Schulgebäude immens von denen unterscheidet, in denen die Eltern der heutigen Schüler noch unterrichtet wurden. Dass der ungehinderte Blick die Schüler zu sehr ablenken könnte, befürchtet Frank Schönberg nicht. Neueste Untersuchungen belegten, dass es in den Klassen, die von außen einsehbar sind, wesentlich ruhiger zugehe als in geschlossenen, berichtet der Architekt.
Für einen geringeren Lärmpegel in den 63 Quadratmeter großen Räumen sorgen spezielle Decken, die den Schall dämpfen. Die Deckenverkleidung verbirgt auch das moderne Lüftungssystem, das auf der einen Seite frische Luft in den Raum bläst und auf der anderen Seite verbrauchte Luft aufsaugt. „So hat man immer frische Luft, ohne zum Beispiel im Winter, wenn es kalt ist, die Fenster öffnen zu müssen”, erklärt Carsten Wehmöller.
Angedockt an fast alle Klassenräume sind 30 Quadratmeter große Differenzierungsräume, in denen in kleineren Gruppen gelernt werden kann. „Das neue pädagogisches Konzept erfordert ganz andere Flächen”, erklärt Frank Schönberg und erläutert, dass auch die Flure mit Nischen und Arbeitsmöglichkeiten ausgestattet werden, in denen Schüler sich zum Lernen zurückziehen können.
Eher ein Ort der Begegnung wird hingegen die Eingangshalle, die noch im alten Gebäudeteil untergebracht ist und früher das Forum der Bunten Schule bildete. Von dort aus geht es nicht nur in die Mensa, sondern von hier aus verteilen sich auch die Schülerströme in die neu errichteten Süd- und Osttrakte sowie den alten Bestandteil der Schule. Das alte Gebäude der Bunten Schule steuert insgesamt zehn Klassen- und Differenzierungsräume zum neuen Schulgebäude bei.
Alter Gebäudeteil bleibt als Puffer erhalten
Der links von der Mensa gelegene Teil der 2010 geschlossenen Grundschule wird nicht in den neuen Schulstandort integriert. „Einige Klassenräume dort dienen als Puffer”, sagt Wehmöller. In anderen haben die Schulsozialarbeiter ihren Arbeitsplatz gefunden.
Denn der eingeschossige Gebäuderiegel, in dem das Team zuvor untergebracht war, wurde zugunsten des Neubaus wie berichtet abgerissen. „Es war alles sehr verwinkelt und sanierungsbedürftig und wies zudem ein ungünstiges Verhältnis von Fläche und Volumen auf”, erläutert Frank Schönberg. Letzteres wirke sich ungünstig auf die Energiebilanz eines Gebäudes aus. Damit die im neuen Schulhaus so optimal wie möglich ist, ist es weitgehend in Passivbauweise errichtet. Gemeinsam mit den integrierten Altbaubestandteilen hat der Bauteil nun einen Energieverbrauch von 30 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr.
Nach und nach soll auch das alte Hauptschulgebäude saniert und an den Standard des Neubaus angepasst werden. Doch zunächst müssen Architekt und Handwerker, die zurzeit Sonderschichten einlegen, zusehen, dass der Innenausbau des Hauses und der Zugang rechtzeitig zum Schulbeginn fertig werden. „Das ist das Wichtigste”, sagt Schönberg, „Fassade und Außenanlagen werden dann später angelegt.”
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