Altkreis Halle (howi/lrs). Gewonnen und doch irgendwie unzufrieden. So ging es Christian Neu, Trainer von Fußball-A-Ligist SC Peckeloh II, nach dem 2:1-Erfolg über TuS Eintracht. Denn die Mannschaft hatte sich nur bedingt an seine Vorgaben gehalten.
"Ab der 60. Minute spielen wir auf einmal Harakiri und laufen zu früh an", ärgerte sich Neu, dass seine Mannschaft die Marschroute selbstständig änderte. Wie schon Vorgänger Aleksandar Vesovic setzt Neu ebenfalls auf schnelle Konter aus einer kompakten Defensive. Dieses Konzept ging zunächst voll auf. Peckelohs Reserve ließ Eintracht kommen und verdichtete gekonnt den Raum vor dem eigenen Tor.
Obwohl die Gäste ballsicher und spielstark auftraten, wurden ihre Angriffsbemühungen so immer wieder entscheidend unterbunden. Mehr noch: Durch Treffer von Jan Albert und Michael Zöllner lagen die Platzherren 2:0 vorn. "Solange wir tief stehen, passiert nichts. Wir müssen einfach weiter so spielen und auf das dritte Tor hoffen", sagte Neu.
Erstaunlich, dass sich ausgerechnet die erfahrenen zentralen Mittelfeldspieler Nico Wolter und Julian Dellbrügge womöglich vom scheinbar sicheren Gefühl des Zwei-Tore-Vorsprungs blenden ließen und das Zenrum öffneten. Eintracht nutzte den zusätzlichen Raum sofort, verkürzte und hatte fortan das Momentum auf seiner Seite.
Dass die Partie nicht vollends kippte hatte die SCP-Reserve Torwart Christian Cosfeld zu verdanken, der einen Sahnetag erwischt hatte. Für Neu blieb trotz des ersten Sieges unter seiner Regie die Erkenntnis: "Wir müssen daran arbeiten, über 90 Minuten tief zu bleiben. Denn wenn die Sechser fehlen, sieht die Viererkette schlecht aus."
In der Kreisliga B bot sich am Sonntag dem TuS Langenheide und dem TFC Werther die Chance, durch Heimsiege den Abstand auf die Abstiegsplätze zu vergrößern. Während der TFC erfolgreich war, musste sich der TuS mit einem Unentschieden begnügen. Nach dem 1:1 gegen VfL Ummeln II sind die »Almbuben« zwar weiterhin zu Hause ungeschlagen, können sich jedoch bei nur vier Zählern Vorsprung auf den potenziellen Abstiegsplatz 14 noch lange nicht in Sicherheit wiegen.
Zur Überraschung von TuS-Trainer Maximilian Luedtke fand seine Elf gegen den VfL überhaupt nicht ins Spiel: "Die Jungs waren viel zu passiv und wirkten irgendwie gehemmt." Folgerichtig gingen die Gäste in Führung. Obwohl Tayfun Özden im Gegenzug das 1:1 gelang, wurde das TuS-Spiel zunächst nicht besser. Erst in den letzten 20 Minuten gab es Torchancen: Mirko Beckmann scheiterte am Pfosten, Göksu Keles traf nur die Torlatte. "Uns fehlt zurzeit in den entscheidenden Situationen auch das nötige Glück, doch das müssen wir uns halt in den nächsten Spielen hart erarbeiten", fordert Luedtke.
Besser sieht die Situation beim TFC Werther aus. Durch den 2:1-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten TuS Hoberge-Uerentrup liegt die Elf von Spielertrainer Sinan Karakayali acht Punkte über dem Strich. Auch der TFC tat sich gegen die gleichwertigen Gäste lange Zeit schwer. Den Unterschied machte Erkan Özdemir aus. Der Stürmer erzielte in jeder Halbzeit einen Treffer. Ansonsten waren die Gastgeber in der Vorwärtsbewegung eher harmlos. "Die Tore von Erkan waren Gold wert, allerdings stand unsere Abwehr auch sehr sicher, so dass Hoberge eigentlich nie für ein Tor in Frage kam", sagte Karakayali erleichtert: "Ein wichtiger Sieg in einem Sechs-Punkte-Spiel."
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