von christian helmig
Altkreis Halle. Für seine angebliche Mauertaktik muss der FC Schalke 04 aktuell derbe Kritik einstecken. Fabian Blank, Augenzeuge des 1:0-Sieges der Königsblauen über Borussia Mönchengladbach, gefällt der neue Stil seines Lieblingsvereins unter Trainer Roberto di Matteo. Denn Blanks Spezialität ist ebenfalls das Verhindern von Toren.
Fast jeden zweiten Ball wehrte der Keeper des Handball-Oberligisten SF Loxten beim 32:30-Sieg über SG Handball Hamm II ab. Nicht schlecht für einen, der sich eigentlich längst in den Ruhestand verabschiedet hatte und beim TuS Brockhagen in der fünften Mannschaft als Feldspieler auflief. Als sich Loxtens Keeper Hendrik Peters Ende des vergangenen Jahres verletzte, erinnerten sich die Sportfreunde an Blanks Oberligaerfahrung und reaktivierten den 29-Jährigen. Zunächst als klare Nummer zwei hinter Marco Possehl vorgesehen, hat er dem Loxtener Eigengewächs aktuell sogar etwas den Rang abgelaufen.
Während SFL-Trainer Dirk Elschner nach der Partie gegen Hamm verbal den Hut vor Blanks Leistung zog, reichte dieser das Lob weiter. "Der Block vor mir hat heute super gearbeitet", sagte er bescheiden. Blank gibt zu, "dass ich nach den ersten Trainingseinheiten in Loxten ein Sauerstoffzelt gebraucht habe". Doch letztlich sei das Torwartspiel "wie Fahrrad fahren. Das verlernt man nicht."
Obwohl er sich in seinem neuen Verein rundum wohl fühlt ("Hier ist alles top organisiert"), und Obmann Horst Grube sich vorstellen könnte, nach der Rückkehr von Peters "auch mit drei Torhütern in die neue Saison zu gehen", betonte Blank am Samstag, dass im Sommer für ihn definitiv Schluss ist in Loxten. "Schließlich möchte ich auch noch Zeit für meine Freundin haben", sagt er. Gemeint ist Halles Drittligahandballerin Sina Speckmann, die er Ende Mai heiraten wird. Und auch die Heimspiele seines Lieblingsvereins möchte Blank in Zukunft wieder häufiger besuchen. Denn Schalkes Mauertaktik ist zwar nicht unbedingt schön, aber ähnlich erfolgreich wie derzeit die Sportfreunde Loxten.
Während der Torwart den Verein also wieder verlässt, hat der Wunschkandidat für die Rechtsaußenposition in Loxten zugesagt. Obmann Grube gab gestern die Verpflichtung von Max Harnacke bekannt.
Der 20-jährige Torschützenkönig vom Landesligisten TV Isselhorst hatte wie berichtet Angebote fast aller höherklassigen Klubs aus Gütersloh und Bielefeld auf dem Tisch. Umso mehr freut sich Grube, dass er den Sportfreunden die Zusage gab. "Ich bin sicher, dass wir mit ihm einen guten Griff getan haben", sagt der Obmann. Der Linkshänder, an dessen Verpflichtung der künftige SFL-Trainer Thomas Lay intensiv mitgearbeitet hat, ist mehr als ein Ersatz für den Fall, dass Nils Patzelt zum Zweitligisten Hamm wechselt. Der Friedrichsdorfer ist nicht nur von außen torgefährlich, sondern soll mit seinem "strammen Wurf aus neun Metern" (Grube) auch als Alternative im rechten Rückraum aufgebaut werden.
Harnacke sagte, "das überzeugende Gesamtpaket" hätte am Ende den Ausschlag für seinen Wechsel nach Loxten gegeben. Das Isselhorster Landesligaspiel am Sonntag gegen Everswinkel (26:29) endete für ihn dagegen schmerzhaft: Nach einem rüden Foul musste er vorzeitig mit einer Schulterblessur vom Feld. Bis dahin hatte Harnacke bereits sieben Tore erzielt.