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Janson sorgt für Wirbel

Von Johnny Dähne
Werther. Am Ende hatte es einen Hauch von Football: Vier Sekunden vor Abpfiff der Partie spielte Werthers Lars-Erik Bockelmann Quarterback, wollte per Freiwurf vom eigenen Torraum einen seiner sich wild freilaufenden Mitspieler bedienen, der möglichst nahe am Gadderbraumer Tor stehen sollte. Schließlich spielte er die kurze Sicherheitsvariante. Der abschließende Wurf von Dennis Surmann aus elf Metern war kein Problem für HSG-Torwart Tobias Schulte, so dass das Landesliga-Duell zwischen dem TV Werther und der HSG EGB Gadderbaum schiedlich-friedlich 24:24 (13:15)
endete. "Ich habe zwar immer noch einen Puls von 180, aber ich denke, das Ergebnis ist unter dem Strich gerecht. Am Ende wollte ja keiner mehr gewinnen", sagte EGB-Trainer Matthias Foede, der als Kapitän selbst lange am
Wertherberg spielte. Sein Kollege Helmut Bußmeyer teilte diese Einschätzung, wobei "ich mir von meinen Spielern mehr Souveränität im Angriff gewünscht hätte. Auch die Schiedsrichter sind irgendwie unbedarft ins Spiel gegangen", erklärte Bußmeyer seine Sicht der Dinge. In der Tat lieferte das Gespann Kurmann/Weiß der berühmt-berüchtigten Wertheraner Meckerecke auf der Galerie den ein oder anderen Grund, sich in Rage zu rufen. Doch spielentscheidend benachteiligt durfte sich keine der Mannschaften fühlen.

Emotional wurde es immer dann, wenn Werthers Mittelmann Sven-Hendrik Janson in Ballnähe war. Der Rotschopf sorgte mit fünf Toren für Wirbel, riss immer wieder dynamisch Lücken für seine Nebenleute und war auch in vorderster Front dabei, wenn es um den Austausch verbaler Nettigkeiten ging. So provozierte er beim Stand vom 23:24 (59.)

eine rote Karte gegen EGB-Rechtsaußen Julian Schüpping, der Janson mit beiden Händen schubste und folgerichtig vom Feld musste. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte
Werther den Zwei-Tore-Halbzeitrückstand schon zum 23:21 (53.)
gedreht, erzielte dann aber in sechs Minuten keinen Treffer mehr. Beim Stand von 23:24 war es wiederum Janson, der eine halbe Minute vor Spielschluss eine »Marke« zog. Marco Stutzki verwandelte souverän zum 24:24, bevor es im letzten Bielefelder Angriff noch mal hektisch wurde: Der provozierte Ballverlust, den letztlich Lars-Erik Bockelmann vier Sekunden vor Abpfiff sicherte, eröffnete Werther, das am Ende auch vom gewonnenen Torwartduell Marcel Krauses gegen seine beiden Gegenüber profitierte, die finale Siegchance. Die 170 Zuschauer am Wertherberg standen und hofften nach dem 25:22-Husarenstück gegen den TuS Brockhagen aus der Vorwoche auf eine Fortsetzung. Doch der glänzende Verteidiger Bockelmann ist nun mal kein Quarterback.

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