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Ein schmerzhafter Abschied

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Von Heiko Kaiser

Halle. Am Ende mussten Zahlen her, um den Grund für die Niederlage offenzulegen. "20 Tore bei 55 Angriffen. Das ist einfach zu wenig", sagte Trainer Steffen Thiede. Mit 20:21 (12:9)
hatte Frauenhandball-Drittligist HSG Union ’92 Halle gerade das Duell gegen HaSpo Bayreuth verloren. Es war Thiedes erste Heimniederlage als HSG-Trainer. Und sie war unnötig.

Denn gefühlt hatten die Gastgeberinnen dieses Spiel dominiert und dabei einiges - vor allem im Defensivbereich - richtig gemacht. Acht Mal zeigten die Unparteiischen bei Angriffen der Gäste passives Spiel an - Zeichen dafür, dass Halles Defensive eigentlich gut funktionierte. Nimmt man die Bilanz von Torhüterin Maren Stüker hinzu - sie wehrte insgesamt 20 Bälle ab - wird es immer unverständlicher, warum die HSG dieses Spiel nicht gewonnen hat. "Es waren viele Kleinigkeiten und am Ende fehlte die Kraft, weil wir personell keine Alternativen hatten", sagte Thiede.

Kleinigkeiten, die sich vor allem im Haller Offensivspiel ereigneten. Da waren die Schwächen bei den Gegenstößen: Gleich fünf davon verdamelte Halle in der ersten Halbzeit.

Das zweite Problem: missglückte Anspiele an den Kreis. Immer wieder versuchten Sina Speckmann und Katrin Thiede Kreisläuferin Edda Sommer zu bedienen. Zu oft endeten die Anspiele in den Händen der Bayreutherinnen.

Als jedoch Stüker kurz vor der Pause gleich viermal glänzend parierte, gelang es der HSG, sich durch drei Treffer von Sina Speckmann zum 12:9 erstmals auf drei Tore abzusetzen.

Fast folgerichtig ordnete Gästetrainer Thomas Hankel nach dem Wiederanpfiff kurze Deckung gegen die Haller Halblinke an. Die Union versuchte 30 Minuten lang, sich mit dieser taktischen Maßnahme anzufreunden. Es gelang nicht, weil Pässe im Rückraum zu ungenau gespielt wurden, Anspiele zum Kreis weiterhin misslangen und Katrin Thiede auf der anderen Halbseite nie zu ihrem Spiel fand. Stüker glänzte weiterhin, konnte aber nicht verhindern, dass Bayreuth in der Schlussphase das Spiel von 19:19 zum 19:21 drehte.

Am Ende verließen Halle die Kräfte. Sinnbildlich war der Abgang von Theresa Janzen, die mit schmerzverzerrtem Gesicht aufgrund einer Handverletzung vom Spielfeld ging. Für Janzen war es der letzte Einsatz im HSG-Trikot. Der Aushilfseinsatz der Spielmacherin, die nach der vergangenen Saison bereits zurückgetreten war, ist mit diesem Spiel beendet.


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