Quantcast
Channel: Haller Kreisblatt
Viewing all articles
Browse latest Browse all 3262

Ein Garten, für Gäste gemacht

$
0
0
Und so ihren Kaffee und Kuchen eben auf den lauschigen Bänken am Teich gebießen, am Tisch unter der Platane oder auch in der Werkstatt, wo ebenfalls Sitzplätze eingerichtet sind. Und überall finden sich Menschen, die nach ihrem Rundgang noch ein wenig bleiben und die Atmosphäre genießen wollen. Zum Glück sind die Piepers gut vorbereitet auf den Ansturm, haben die Landfrauen zur Ausweitung des Tortenangebots sowie Freunde und Nachbarn zur tätigen Mithilfe an Kaffeemaschine und Spüle gewinnen können. Und können so noch die Zeit finden, den vielen inte-ressierten Gartenfreunden Rede und Antwort zu stehen. Einige grundlegende Prinzipien haben sie sogar ausgedruckt: »Hier finden Sie kein Unkraut, sondern nur Begleitpflanzen für Stauden« ist so eine kleine Spruchweisheit, die viel über die Philosophie der Gartenbesitzer aussagt. Die Piepers haben erkennbar jahrelang da-ran gearbeitet, sich ein nicht ganz kleines Paradies zu schaffen, doch Schönheit ist nicht ihr alleiniges Ziel. Dazu würden weder die Gemüsebeete an zentraler Stelle passen, die ganz direkt den Speiseplan der Piepers bereichern und mit ihrem Wachstumsrhythmus auch bestimmen, noch die Freilaufflächen für Hühner und Enten. Die wich-tigsten Nutztiere treten gleich zu Tausenden auf: Es handelt sich um die Honigbienen, die speziell Gerda Piepers Hobby sind. Den letzten Honig für dieses Jahr haben sie schon geliefert, jetzt dürfen sie Wintervorräte heranschaffen. Wegen der Verzögerung der Vegetationsentwicklung durch die so lange eher kühle Witterung haben sie in diesem Jahr den »Chinesischen Bienenbaum«, lateinisch Euodia hopehensis, ganz für sich. Dessen kleine, nektarhaltige Blüten öffnen sich erst in diesen Tagen, sind zwar unscheinbar für Menschen, aber durch ihre große Zahl und Ergiebigkeit das Top-Ziel von Bienen, Hummeln und anderen Fluginsekten. Neu im Bödinghausener Garten sind Hortensien in großer Zahl - alle selbst gezogen. Sie sind eigentlich die Folge einer kleinen Gartenkatastrophe, von der sich Willi Pieper aber nicht entmutigen ließ. Als eine Krankheit die liebevoll gepflegten Buchsbaumkugeln dahinzuraffen begann, entschied er sich für radikale Rodung dieser Gewächse. „Die Hortensien ziehe ich natürlich selber, auch wenn es dann ein Jahr länger dauert, bis sie richtig blühen”, erklärt er sein Vorgehen. Doch vieles spricht dafür. dass die Piepers auch im nächsten Jahr ihre Gartenpforten wieder öffnen werden - ebenso wie ihr gemütliches Deelencafé.

Viewing all articles
Browse latest Browse all 3262