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Der Stolz auf das eigene Werk

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Sie haben nicht am Strand gelegen, sondern mit eigenen Händen etwas geschaffen. Bei denen, die sich den Herausforderungen der Stein- oder Holzbildhauerei gestellt haben, kam auch gröberes Gerät zum Einsatz, hatte die Bschäftigung mit Kunst durchaus auch Aspekte von körperlicher Arbeit. Und doch schildern sie ihren Zustand nach einer Woche Arbeit als tiefenentspannt oder saugut” Ein Grund dafür ist sicher die Umgebung. Denn in den allseits begrünten Kessel des ehemaligen Steinbruchs dringt kaum ein Geräusch aus der Außenwelt. In den Zelten und Holzunterständen geht es nur um die Kunst und hier fällt die Konzentration darauf deutlich leichter als im Alltag. „Zwei Drittel sind Serientäter”, sagt Günter Schlömann, der die Idee der Sommerakademie zusammen mit Gabi Wieging entwickelt hat und sich über den anhaltenden Erfolg natürlich freut. Gudrun Plath aus Dissen ist eine der Serientäterinnen. Bild auf Bild hat sie in diesem Jahr gemalt. Sie besuchte den Malkurs von Wolfgang Blockus und ließ sich von ihm für „Freude am Material Öl” begeistern. Die Technik der Ölmalerei sei an sich nicht schwierig, nur ein Fehler müsse vermieden werden: „Öl verzeiht keine Ungeduld”, erklärt er. Das bedeutet, dem Bild genug Zeit zum Trocknen zu lassen, besser gleich parallel an mehreren zu arbeiten. Bei Margit Rusert aus Osnabrück wird mit Gips und Beton gearbeitet - und beide Werkstoffe erlauben die Korrektur. „Beton ist preiswert und es gibt ihn in vielen verschiedenen Qualitäten”, erklärt Rusert die Vorzüge des Materials, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Mit der kundigen Anleitung der Osnabrückerin haben die Teilnehmerinnern ihre Skulpturen aus Eisenstäben und Drahtgeflecht entwickelt. Mit Phantasie und Beton werden daraus auch bei Anfängern lebensgroße, wetterfeste Gartenskuplturen, die nur noch heil nach Hause befördert werden müssen. Das gilt auch für die Werke der Frauen und Männer, die sich mit der Bildhauerei aus Stein und Holz beschäftigt haben. Doch die Ergebnisse sind aus rein praktischen Erwägungen meist deutlich kleiner. „Was weg ist, ist weg”, erklärt Holzbildhauer Bernd Obernüfemann den grundlegenden Unterschied zum Skulpturenbau. Da will der Einsatz der Werkzeuge gut überlegt sein, da gilt es, auf die Besonderheiten des Materials Rücksicht zu nehmen. Und damit zu leben, dass es geduldige und harte Arbeit erfordert - was aber niemanden zu stören scheint.

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