Von Rita Sprick
Versmold-Bockhorst. Mit einem erlesenen Weihnachtskonzert stimmten der Bockhorster Kirchenchor, zwei Sängerinnen, zwei Solisten und fünf Streicher in der voll besetzten Dorfkirche auf besinnliche Festtage ein. Das Ensemble unter der Leitung des umsichtig agierenden Kantors Andreas Schnell war eine Bereicherung für die heimische Kulturszene und ließ die Herzen der Musikfreunde höher schlagen.
Wer die Konzerte des Bockhorster Kirchenchors seit zwei Jahrzehnten verfolgt muss feststellen, dass die Mitglieder des Chors unter dem Einfluss von Andreas Schnell über die Zeit gesanglich gereift ist. Mit zunehmendem Können mutet Schnell seinen Sängern auch immer schwerere Kompositionen zu.
Wie sich Gesang von Format bei Hobbysängern anhört, bekam das Publikum auf dem Weihnachtskonzert bei der Chorpräsentation des von Giambattista Pergolesi vertonten Psalm 111 »Confitebor tibi Domine« zu hören.
Im Mittelpunkt stand allerdings der Lobgesang der Maria, das von Francesco Durante geschriebene Werk »Magnificat«. Der meistens lieblich und selten dramatisch klingende Charakter der Vertonung aus dem italienischen Barock war ein Lobgesang, bei dem vorrangig der Chor sein Können in den einzelnen Sätzen eindrucksvoll demonstrieren konnte.
Bereichert wurde die Darbietung durch die bereits mehrfach in Bockhorst aufgetretenen Solistinnen Sigrid Heidemann mit ihrer professionellen Sopranstimme und Kathrin Bauer mit ihrer prägnanten Altstimme. Beeindruckend geformt war der wohlklingende Gesang durch weihnachtliche Chorsätze wie »Fröhlich soll mein Herze springen«, die der 1755 gestorbene Durante zwischen die einzelnen Kantatensätze eingefügt hatte.
Die beiden musikalischen Leckerbissen der neapolitanischen Komponisten begleiteten vortrefflich Karin Struck und Christoph Struck auf der Violine, Mara Smith auf der Viola, Lutz Wagner - der Musikfreunde bereits mit Solokonzerten in der Dorfkirche erfreute - am Cello, Christoph Guddorf an der Standorgel und Renate Fischer am Kontrabass. Zudem verwöhnten Nicole Goedereis-Buller die Zuhörer mit ihrem wunderbaren Spiel auf der Querflöte bei der Suite in h-moll von Johann Sebastian Bach sowie der junge Bockhorster Harfespieler Jan Henryk Rentel mit dem anspruchsvollen Solowerk »La Source« von Albert Heinrich Zabel.
Erfüllt von der imposanten Darbietung der Konzertierenden bedankten sich die anwesenden Musikfreunde mit viel Beifall für das zu Herzen gehende Weihnachtskonzert und die Zugabe.
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