von anke Schneider
Borgholzhausen. »Gemeinsam statt einsam« ist das Motto des Seniorenbesuchsdienstes, der in Borgholzhausen seit einigen Jahren installiert ist. "Gerade jetzt in der Weihnachtszeit ist das Alleinsein besonders schwer", sagt Klaus Kersten, einer der Ehrenamtlichen aus der Gruppe. Um möglichst niemanden allein zu lassen, hat der Besuchsdienst nun ein weiteres Angebot ins Leben gerufen: die Wohlfühlanrufe.
Die Plaudereien am Telefon sind ein Angebot an Menschen, die allein leben und hin und wieder gerne mit jemandem reden möchten. Sei es über alltägliche Dinge des Lebens, über aktuelle Nachrichten oder über Erinnerungen aus der Vergangenheit. Gerade ältere Menschen, so die Erfahrung der Besuchsdienst-Gruppe, haben viel Interessantes zu erzählen. Die Gespräche seien daher oftmals eine Win-Win-Situation für beide Seiten.
"Bei den Anrufen, die vorher in einem Erstgespräch mit allen Beteiligten besprochen werden, ist die Hemmschwelle oft niedriger, als bei Besuchen", sagt Doris Weißer von der Arbeitsgemeinschaft freier Wohlfahrtsverbände im Kreis Gütersloh, einem der Träger des Besuchsdienstes. Hin und wieder täten sich vor allem ältere Menschen schwer, Fremden ihr Vertrauen zu schenken und sie einzuladen. Bei Gesprächen am Telefon brauchen sie niemanden in die Wohnung zu lassen und können trotzdem ganz unkompliziert zwischendurch mit einer vertrauten Person plaudern. "Die Anrufe können aber auch der Einstieg zu Besuchen sein, bei denen die Beteiligten dann ein paar schöne Stunden verbringen, gemeinsam spazieren gehen, spielen oder erzählen können", so Weißer weiter.
"Weihnachten ist die Zeit des Schenkens, und wir verschenken Zeit", bringt Klaus Kersten die Motivation des Besuchsdienstes auf den Punkt. Zeit koste kein Geld und bedeute oftmals so viel mehr als Geschenke. Er selbst hat die Erfahrung gemacht, dass vor allem allein lebende Menschen ganz dankbar seien, wenn sie ein Gegenüber hätten, mit dem sie zwanglos plaudern können.
Ina Hirch, Leiterin des Familienzentrums, betont, dass die Mitglieder des Besuchsdienstes nicht allein gelassen werden. Nicht nur die Erstkontakte werden begleitet, auch zwischendurch werden die Ehrenamtlichen in regelmäßigen Treffen betreut und können sich bei Problemen jederzeit an sie wenden. "Ehrenamt soll schließlich Spaß machen, für beide Seiten ein Gewinn und keinesfalls eine Belastung sein", sagt sie.
Wer von den Mitgliedern des Besuchsdienstes angerufen werden möchte oder in das Team des Besuchsdienstes einsteigen will, meldet sich bei Ina Hirch im Kreisfamilienzentrum unter ` (0 54 25) 93 28 96 oder ` (01 70) 2 25 21 93.