Von Andreas Großpietsch
Borgholzhausen.
Konrad Upmann ist ein Mensch, der auch schon einige Jahrzehnte Lebenserfahrung auf dem Buckel hat. Und schon in seiner Kindheit war ihm die prächtige Eiche, die in einem zum Hof gehörenden Wäldchen in der Nähe der Holtfelder Straße wuchs, wegen ihrer Größe und Kraft eine besondere Freude. Jetzt fiel sie der Kettensäge zum Opfer - gerodet für die geplante Autobahn 33. Die Bauarbeiten schreiten trotz schlechter Wetterbedingungen voran und machen die Dimensionen erkennbar, in denen hier die Borgholzhau-sener Landschaft verändert wird."Die Männer vom Fällunternehmen haben die Jahresringe gezählt, aber bei 200 aufgehört. Und da waren sie noch lange nicht in der Mitte", sagt Nachbar Jürgen Brömmelsiek, der die Fällarbeiten in unmittelbarer Nähe seines Hofes verfolgt hat. Die besonders stattliche Eiche war ihm ebenfalls schon seit vielen Jahren vertraut und den Baumgiganten in mächtigen Stücken am Boden liegen zu sehen ist kein Anblick, der ihn unberührt lässt.
Während die Eichenstämme als Ganzes abtransportiert werden, warten die zu großen Haufen aufgetürmten Äste - darunter stattliche Stücke, die man nicht mit beiden Händen umfassen kann - auf den Einsatz des Häckslers, der sie zu Brennmaterial weiterverarbeiten wird. Direkt daneben müht sich ein großer Bagger damit ab, die Stubben aus dem Boden zu reißen, um den Boden anschließend begradigen zu können. Denn als nächste Maßnahme wird hier eine Baustraße für den Lkw-Verkehr geschottert.
Sie ist die Verlängerung der Stockkämper Straße, die ebenfalls in diesen Tagen eine Baustelle ist. Die bislang schmale Nebenstrecke soll zur zentralen Bauerschließungsstraße ertüchtigt werden. Hier sind Bagger und sogar eine Dampfwalze im Einsatz, um auch noch eine eigene Baustellenstraße für den Bau der drei Grünbrücken in diesem Bereich anzulegen.
Damit sich künftig auch schwere Baufahrzeuge auf der Stockkämper Straße begegnen können, werden an mehreren Stellen Verbreiterungen eingebaut. Außerdem wird die bislang rechtwinklige Kurve der Stock-kämper Straße, in der bislang noch der Eschweg aufmündet, in einem größeren Bogen quer durch die Wiese geführt. Im Anschluss an diese Stelle wird die nächste größere Baustelle entstehen, denn die Stockkämper Straße wird in Höhe der Gaststätte Brune einen völlig neuen Verlauf bekommen.
Bislang verläuft sie zwischen den einzelnen Gebäuden des Gehöfts. Künftig wird sie um die gesamte Häusergruppe herumgeführt, weil dort schon die Rampe beginnt, mit der die Straße über die geplante Autobahn überführt wird.
An anderer Stelle in diesem Bereich wird mit den Arbeiten zum Ausgleich der Zerstörungen fortgefahren. Bereits im Frühjahr wurden hier 400 Obstbäume gepflanzt, derzeit kommen weitere 300 hinzu. Allerdings werden die Arbeiten vom Wetter erschwert. Der Einsatz des Baggers ist auf den völlig durchnässten Wiesen, auf denen sich schon kleine Teiche gebildet haben, kaum mög- lich.