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Logistikklotz auch zeitlich eine Maßarbeit

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Von Marc Uthmann Halle. Die Dimensionen dieses Baus sind bereits für jeden deutlich sichtbar, der am neuen Haller Gewerbegebiet Ravenna-Park entlangfährt. Doch was das mächtige Logistikzentrum auch für die Zukunft des heimischen Modeherstellers Gerry Weber bedeutet, machte jetzt Projektleiter Jürgen Dietsch deutlich. Er stellte den aktuellen Stand der Arbeiten am Dienstag im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung vor. Fest steht schon jetzt: Viel darf nicht schiefgehen. "Mit trockenem Wetter und Minustemperaturen kommen wir klar", stellte der aus Hamburg angereiste Dietsch mit Blick auf den Zeitplan fest. Zu viel Schnee dürfe allerdings nicht fallen - denn dann gerate der ambitionierte Zeitplan für das gewaltige Logistikzentrum ins Wanken. "Wir befinden uns in einem zeitkritischen Prozess", formulierte es der Planer - verständlich übersetzt heißt das: Es wird knapp. "Schon im Dezember 2015 wollen wir in kleinem Umfang loslegen und die ersten Pakete losschicken", verriet Dietsch. Der Rohbau soll bereits im März abgeschlossen sein - "derzeit wird er langsam geschlossen, im April beginnt dann der Einbau der Logistiktechnik", erklärte der Projektleiter. Dieser Aufwand wird angesichts der Dimensionen des Lager- und Umschlagszentrums allerdings gewaltig sein. 145 000 Quadratmeter wird das Gelände umfassen, 34 000 Quadratmeter davon sind für das Outlet-Center von Gerry Weber reserviert. "Das Gebäude wird 240 Meter lang und 140 Meter breit sein", erklärte Dietsch den Kommunalpolitikern. Das Logistikzentrum wird eine Höhe von 20 bis 30 Metern erreichen und aus fünf Geschossen bestehen, immerhin zehn bis zwölf Meter das Outlet-Center - dessen Bau soll übrigens Anfang 2015 starten. 90 Millionen Euro bedeuten die größte Einzelinvestition in der Geschichte von Gerry Weber - und diese Summe erklärt sich auch durch den enormen Einsatz von Technologie. Es wird vollautomatische Shuttle-Lager für Karton- und Hängeware geben, auf 30 Bahnen flitzen die Roboter umher, sortieren, lagern und kommissionieren für den späteren Versand. "Wir werden auch das Internet-Geschäft vom Ravenna-Park aus steuern", verriet Dietsch. Was übrigens ein noch aufwendigeres Geschäft ist, denn in diesem Bereich müssen auch Rücksendungen wieder aufbereitet und erneut für den Verkauf vorbereitet werden. 34 Millionen Teile werden im Ravenna-Park künftig jährlich umgeschlagen und direkt für den Kunden oder den Ladenverkauf vorbereitet. Hinzu kommt der Verkauf im Outlet-Center. Dass es auch einen Bereich geben wird, in dem die Besucher Waren vom Haller Süßwarenhersteller Storck kaufen können, ist augenscheinlich immer noch ein sensibles Thema. Darauf angesprochen sag-te Jürgen Dietsch nur: "Wir werden einen Schauraum haben." Eine Marke nannte er nicht. Fest steht indes: Trotz der immensen Automatisierung lenkt sich das gewaltige Lager natürlich nicht von selbst. "Wir gehen davon aus, dass im Logistikzentrum und dem Outlet 300 Stellen geschaffen werden - was angesichts von Teilzeitstellen noch mehr Mitarbeiter bedeuten kann", sagte Dietsch. Es wächst derzeit also in jeder Hinsicht ein Großprojekt.

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